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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Speichern von Daten in einem Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung.
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Moderne Kraftfahrzeuge weisen eine Vielzahl von Fahrzeugkomponenten auf, welche zum Datenaustausch mittels eines gemeinsamen Bussystems miteinander verbunden sein können. Auf diese Weise können die verschiedenen Fahrzeugkomponenten zum einen angesteuert werden, zum anderen können die Fahrzeugkomponenten aber auch Daten, insbesondere Diagnosedaten, über ihren Betriebszustand bereitstellen. Für den Fall, dass in einer Fahrzeugkomponente ein bestimmter Fehlerzustand aufgetreten ist, können die von der Fahrzeugkomponente zur Verfügung gestellten Diagnosedaten analysiert werden, um Rückschlüsse auf die Ursache des Fehlerzustands ziehen zu können und diesen gegebenenfalls auch wieder beseitigen zu können.
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In modernen Diagnosesystemen von Kraftfahrzeugen kommen häufig sogenannte Datenlogger-Systeme zum Einsatz, mittels welcher ein Benutzer des Kraftfahrzeugs manuell eine Aufzeichnung von von einer Fahrzeugkomponente bereitgestellten Daten starten kann, beispielsweise, wenn ein Ereignis, insbesondere ein Fehlerzustand, aufgetreten ist, so dass die aufgezeichneten Daten anschließend analysiert werden können.
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Derartige Datenlogger-Systeme werden häufig auch nachträglich in einem Kraftfahrzeug verbaut und mittels einer in Bedienreichweite des Benutzers platzierten Eingabeeinheit (beispielsweise in Form eines einfachen Tastschalters) aktiviert.
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Ein Nachteil derartiger Datenlogger-Systeme mit zusätzlicher Eingabeeinheit zum Aktivieren des Datenlogger-Systems ist jedoch, dass es mit einem hohen technischen Aufwand verbunden ist, das Datenlogger-System nachträglich in dem Kraftfahrzeug einzubauen und entsprechend in Bedienreichweite des Benutzers des Kraftfahrzeugs ein zusätzliches Eingabeelement vorzusehen, mittels welchem der Aufzeichnungsvorgang in dem Datenlogger-System im Bedarfsfall manuell gestartet werden kann.
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Die
DE 101 57 188 A1 betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Loggen von Informationen auf mindestens einem Bussystem mit einer Schnittstelle zum Bussystem, über die ein Datenverkehr auf dem Bussystem analysierbar ist. Die Vorrichtung bzw. das Verfahren umfasst des Weiteren eine Verarbeitungseinheit, die bestimmte Daten aus dem Datenverkehr filtert, um diese Daten in einem Speicher abzulegen. Die Vorrichtung umfasst des Weiteren eine Kommunikationseinheit, welche eine drahtlose Kommunikation erlaubt, um die im Speicher abgelegten Daten zu übertragen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Ausführungsform für eine Vorrichtung zum Speichern von Daten in einem Kraftfahrzeug bereitzustellen, bei welcher oben genannte Probleme beseitigt oder zumindest reduziert sind.
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Oben genannte Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, für ein Datenlogger-System zum Aktivieren eines Aufzeichnungsvorgangs von von einer ersten Fahrzeugkomponente bereitgestellten Daten durch einen Benutzer keine separate, sondern eine bereits in dem Fahrzeug vorhandene Eingabeeinheit zu verwenden, mittels welcher normalerweise die erste Fahrzeugkomponente, oder, alternativ dazu, eine von dieser verschiedene zweite Fahrzeugkomponente, bedient werden kann. Dies bedeutet, dass mit der Eingabeeinheit wahlweise eine bestimmte Fahrzeugkomponente angesteuert werden kann, dieselbe Eingabeeinheit aber auch dafür verwendet werden kann, einen Aufzeichnungsvorgang der erfindungsgemäßen Aufzeichnungseinheit zum Aufzeichnen von von der zu analysierenden Fahrzeugkomponente bereitgestellten Daten manuell zu starten. Die mittels der Eingabeeinheit bedienbare Fahrzeugkomponente kann dabei mit der Daten bereitstellenden ersten Fahrzeugkomponente identisch sein, oder, alternativ dazu, von dieser verschieden sein. In beiden Fällen entfällt erfindungsgemäß die Notwendigkeit der Bereitstellung bzw. Verbauung einer separaten Eingabeeinheit in dem Kraftfahrzeug zum manuellen Starten des Aufzeichnungsvorgangs; vielmehr kann hierzu eine schon standardmäßig in dem Kraftfahrzeug verbaute Eingabeeinheit, mittels welcher in einem nominellen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten angesteuert werden können, verwendet werden.
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Vorzugsweise umfasst die Eingabeeinheit ein an dem Kraftfahrzeug angeordnetes Bedienelement zum Ansteuern der ersten oder der zweiten Fahrzeugkomponente. Ein solches Bedienelement kann beispielsweise ein in dem Kraftfahrzeug verbauter Schalter, Tastknopf oder ähnliches sein, mit welchem ein Benutzer verschiedene Fahrzeugkomponenten wie zum Beispiel Beleuchtungssysteme, Multimediasysteme (Autoradio etc.), Klimaanlage, etc. des Kraftfahrzeugs bedienen kann.
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Um auf einfache Weise festlegen zu können, ob mittels des Bedienelements entsprechend einem nominellen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs die erste bzw. zweite Fahrzeugkomponente auf herkömmliche Weise angesteuert werden soll, oder ob ein Aufzeichnungsvorgang durch die Aufzeichnungseinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gestartet werden soll, kann durch eine vorbestimmte Bedienfolge festgelegt sein, ob mittels des Bedienelements der Aufzeichnungsvorgang durch die Aufzeichnungseinheit aktiviert wird oder die erste bzw. zweite Fahrzeugkomponente angesteuert wird. Hinsichtlich der Festlegung einer solchen vorbestimmten Bedienabfolge ergeben sich für den Fachmann vielfältige Realisierungsmöglichkeiten. Beispielsweise kann, wenn das Bedienelement ein herkömmlicher Taskschalter ist, daran gedacht sein, dass eine bestimmte Tast-Sequenz, z. B. ein dreimaliges Betätigen des Bedienelements innerhalb eines bestimmten Zeitraums, zum Aktivieren der Aufzeichnungseinheit führt, während ein nur ein- oder zweimaliges Betätigen innerhalb desselben Zeitraums die erste bzw. zweite Fahrzeugkomponente in einem nominellen Betriebsmodus des Kraftfahrzeugs ansteuert.
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In einer Variante kann auch daran gedacht sein, dass die Eingabeeinheit mehrere Bedienelemente umfasst, wobei dann mittels eines jeden dieser mehreren Bedienelemente eine jeweilige Fahrzeugkomponente in einem nominellen Betriebsmodus auf herkömmliche Weise ansteuerbar ist, wohingegen eine kombinierte Betätigung dieser Bedienelemente dazu verwendet werden kann, die Aufzeichnungseinheit zu aktivieren. Beispielsweise kann daran gedacht sein, dass zwei Bedienelemente, z. B. zwei Tastschalter, gleichzeitig gedrückt werden müssen, um die erfindungsgemäße Aufzeichnungseinheit zu starten, während das individuelle, also separate Betätigen der beiden Bedienelemente jeweils zur Ansteuerung einer (oder mehrerer) diesen Bedienelementen zugeordneter Fahrzeugkomponenten führt.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform kann daran gedacht sein, dass das Bedienelement ein an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordneter Lenkradschalter ist. So kann daran gedacht sein, dass mit einem solchen Lenkradschalter ein Audiosystem des Kraftfahrzeugs ansteuerbar ist. Beispielsweise kann dann mittels eines solchen Bedienelements eine Lautstärke oder eine Senderwahl-Einstellung vorgenommen werden. Mittels einer bestimmten Bedienabfolge kann dann die erfindungsgemäße Aufzeichnungseinheit zur Aufzeichnung von Daten manuell aktiviert werden. Dies ermöglicht eine besonders einfache und somit benutzerfreundliche Aktivierung der Aufzeichnungseinheit.
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Grundsätzlich bietet es sich an, als Bedienelemente diejenigen bereits in dem Kraftfahrzeug vorhandenen Bedienelemente zu verwenden, die im nominellen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs nur relativ selten vom Benutzer des Kraftfahrzeugs verwendet werden, beispielsweise eine Einschaltvorrichtung für eine Innenraumbeleuchtung des Kraftfahrzeugs o. ä., um die Wahrscheinlichkeit von Fehlbedienungen durch den Benutzer zu verringern.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer ersten Fahrzeugkomponente und mit einer Vorrichtung mit einem oder mehreren der vorhergehend genannten Merkmale.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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In der 1 ist eine Vorrichtung zum Speichern von Daten in einem Kraftfahrzeug dargestellt und mit 1 bezeichnet. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Aufzeichnungseinheit 2 zur Aufzeichnung von von wenigstens einer ersten Fahrzeugkomponente 3 bereitgestellten Daten. Diese Daten können insbesondere Diagnosedaten sein. Bei der Fahrzeugkomponente 3 kann es sich grundsätzlich um eine beliebige in dem Kraftfahrzeug verbaute Fahrzeugkomponente handeln, welche Daten beispielsweise über ein geeignetes Datenbus-System (vgl. Pfeil 4) bereitstellt. Insbesondere können von der Fahrzeugkomponente Diagnosedaten bereitgestellt werden, die einen in der Fahrzeugkomponente 3 aufgetretenen Fehlerzustand betreffen. Diese Diagnosedaten können dann mittels der Aufzeichnungseinheit 2, die mit der ersten Fahrzeugkomponente 3 über das Datenbus-Systems 4 in Kommunikationsverbindung steht, aufgezeichnet werden.
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Um zu verhindern, dass von einer ersten Fahrzeugkomponente 3 bzw. von weiteren Fahrzeugkomponenten ständig Daten aufgezeichnet werden müssen, die dann, falls ein bestimmter Fehlerzustand auftritt, ausgewertet werden, umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eine Eingabeeinheit 5 zum manuellen Aktivieren eines Aufzeichnungsvorgangs der Aufzeichnungseinheit 2 durch den Benutzer. Die Eingabeeinheit 5 kann ein in dem Kraftfahrzeug angeordnetes Bedienelement sein, mittels welchem eine zweite, von der ersten Fahrzeugkomponente 3 verschiedene Fahrzeugkomponente 6 bedienbar ist. In dem Ausführungsbeispiel ist das Bedienelement ein an einem Lenkrad 7 angebrachter Doppelschalter 5a, 5b, mittels welchem eine zweite Fahrzeugkomponente 6 angesteuert werden kann, die von der ersten Fahrzeugkomponente 3 verschieden ist. So kann die zweite Fahrzeugkomponente 6 beispielsweise ein Audiosystem des Kraftfahrzeugs sein, wobei dann mittels des Schalters 5a eine Lautstärke des von dem Audiosystem erzeugten Schalls (vgl. Lautsprecher 8) eingestellt werden kann und mit dem Schalter 5b eine Programmwahl der von dem Audiosystem wiedergebbaren Radiosender vorgenommen werden kann.
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Es ist klar, dass das Bedienelement grundsätzlich jedes beliebige in dem Kraftfahrzeug vorhandene Bedienelement sein kann und dass die zweite Fahrzeugkomponente 6 eine beliebige Fahrzeugkomponente sein kann. In einer vereinfachten Variante können die erste Fahrzeugkomponente 3, deren Daten aufgezeichnet werden sollen, und die zweite Fahrzeugkomponente 6 aber auch identisch sein.
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Erfindungsgemäß ist die Eingabeeinheit 5 derart ausgebildet, dass mit ihr wahlweise die Aufzeichnungseinheit 2 zum Aufzeichnen der von der ersten Fahrzeugkomponente 3 bereitgestellten Daten manuell aktiviert werden kann und die erste bzw. zweite Fahrzeugkomponente 3, 6 auch in einem nominellen Betriebszustand dieser Komponenten bedient werden kann.
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Gemäß einer Variante des Ausführungsbeispiels kann durch eine vorbestimmte Bedienabfolge festgelegt sein, ob mittels der Bedienelemente 5a, 5b der Aufzeichnungsvorgang durch die Aufzeichnungseinheit 2 aktiviert wird oder alternativ die erste bzw. zweite Fahrzeugkomponente 3, 6 angesteuert wird. In letzterem Fall kann durch ein wahlweises Betätigen des Bedienelements 5a oder des Bedienelements 5b beispielsweise eine Lautstärke-Einstellung bzw. eine Radio-Senderwahl des Audiosystems (zweite Fahrzeugkomponente 6) vorgenommen werden. Durch ein gleichzeitiges Betätigen der beiden Bedienelemente 5a, 5b am Lenkrad 7 kann hingegen der Aufzeichnungsvorgang durch die Aufzeichnungseinheit 2 aktiviert werden, so dass ab diesem Zeitpunkt von der ersten Fahrzeugkomponente 3 über die Kommunikationsverbindung 4 bereitgestellte Daten durch die Aufzeichnungseinheit 2 aufgezeichnet werden.
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Es ist klar, dass in Varianten auch andere Bedienabfolgen festgelegt sein können. Beispielsweise kann in einer alternativen Variante die zweite Fahrzeugkomponente 6 eine Innenraumbeleuchtung des Kraftfahrzeugs sein, welche mittels der am Lenkrad 7 vorgesehenen Bedienelemente 5a, 5b oder auch mittels anderer in dem Fahrzeug vorhandener Bedienelemente angesteuert werden können.
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Die Aufzeichnungseinheit 2 kann auch Teil eines in der 1 nicht gezeigten allgemeinen Steuergeräts des Kraftfahrzeugs sein. Alternativ dazu kann die Aufzeichnungseinheit 2 auch separat zu einem solchen Steuergerät ausgebildet sein. Die Aufzeichnungseinheit 2 kann auch Teil des Daten-Bussystems 4 des Kraftfahrzeugs sein, mittels welchem die verschiedenen Fahrzeugkomponenten des Kraftfahrzeugs miteinander kommunizieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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