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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von mindestens einem tatsächlichen Einspritzparameter mindestens eines Injektors in einem Verbrennungsmotor gemäß Anspruch 1.
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Verfahren der hier angesprochenen Art sind bekannt. Mit ihrer Hilfe soll es möglich sein, möglichst genau die tatsächlich vorliegenden Einspritzparameter, insbesondere einen Spritzbeginn und ein Spritzende eines Injektors zu bestimmen. Eine Verbrennungsgüte und auch eine Zusammensetzung von Abgas einer Brennkraftmaschine werden maßgeblich durch Spritzbeginn und Spritzende der Injektoren bestimmt. Über ein elektronisches Steuergerät wird jeder Injektor des Verbrennungsmotors bestromt, also mit einer Spannung beziehungsweise einem Strom beaufschlagt, wobei durch den Bestromungszeitpunkt, insbesondere den Bestromungsbeginn, die Bestromungsdauer und/oder den Bestromungsverlauf das Einspritzverhalten des Injektors steuerbar ist. Die Bestromung des Injektors wird vorzugsweise geregelt, um gesetzliche Grenzwerte in Hinblick auf Abgase des Verbrennungsmotors einhalten zu können. Dabei tritt insbesondere bei einem Verbrennungsmotor, welcher ein Common-Rail-System aufweist, das Problem auf, dass zwischen dem Bestromungsbeginn und dem mit einem Nadelhub des Injektors einsetzenden tatsächlichen Spritzbeginn ein zeitlicher Versatz besteht. Entsprechend ergibt sich auch eine Verzögerung zwischen dem Betromungsende und dem tatsächlichen Spritzende. Die Verzögerungen sind nicht nur für den konkreten Injektor charakteristisch, sondern sie können sich auch im Laufe von dessen Lebensdauer aufgrund von Alterung und/oder Verschleiß ändern. Um gleichwohl in Hinblick auf das Verbrennungsverhalten des Motors und dessen Abgasentwicklung optimale Einspritzparameter vorsehen zu können, ist es nötig, die bei gegebener Bestromung des Injektors tatsächlich vorliegenden Einspritzparameter möglichst genau zu kennen.
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Aus der
DE 10 2004 006 896 A1 geht ein Verfahren hervor, bei welchem eine Spritzende-Abweichung aus einem Soll-Spritzende und dem gemessenen Ist-Spritzende berechnet wird, wobei eine Spritzbeginn-Abweichung aus einem Soll-Spritzbeginn und einem virtuellen Ist-Spritzbeginn bestimmt wird. Eine Erfassung der tatsächlichen Einspritzparameter erfolgt in einem stationären Betriebszustand des Verbrennungsmotors, wobei ein solcher beispielsweise bei einer konstanten Drehzahl vorliegt. Um einen sinnvollen Messwert ermitteln zu können, werden typischerweise fünfzig Arbeitsspiele eines Zylinders benötigt, dem der Injektor zugeordnet ist. Da es prinzipiell unmöglich ist, die Drehzahl exakt konstant zu halten, ändert sich die Bestromung der Injektoren auch im stationären Betrieb fortwährend. Daher werden die tatsächlichen Einspritzparameter unter sich ständig zumindest geringfügig ändernden Bestromungsbedingungen gemessen. Eine korrekte Zuordnung von tatsächlichen Einspritzparametern zu Bestromungsbedingungen ist in diesem Fall nur sehr eingeschränkt möglich, und eine Korrektur, die an den Bestromungsbedingungen vorgenommen wird, um gewünschte tatsächliche Einspritzparameter zu gewährleisten, ist notwendig ungenau.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mithilfe dessen mindestens ein tatsächlicher Einspritzparameter von mindestens einem Injektor in einem Verbrennungsmotor präziser und passend zu vorherbestimmten Bestromungsbedingungen ermittelt werden kann, wodurch auch eine Korrektur der Bestromungsbedingungen zu Einspritzparametern führt, welche genauer und reproduzierbarer an vorherbestimmten Werten orientiert ist.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem ein Verfahren mit den Schritten des Anspruchs 1 geschaffen wird. Es wird ein erster Injektor ausgewählt. Es wird festgestellt, ob ein stationärer Lastpunkt des Verbrennungsmotors vorliegt. Falls ein stationärer Lastpunkt festgestellt wird, wird der erste Injektor mit konstanten Bestromungsbedingungen bestromt, wobei mindestens ein Einspritzparameter des ersten Injektors während einer vorherbestimmten Anzahl von Arbeitsspielen eines dem Injektor zugeordneten Zylinders des Verbrennungsmotors gemessen wird. Nach der Messung beziehungsweise nach der vorherbestimmten Anzahl von Arbeitsspielen wird geprüft, ob noch immer derselbe stationäre Lastpunkt wie vor Beginn der Messungen vorliegt. Ist dies der Fall, werden die Messwerte gespeichert und/oder weiterverarbeitet. Dadurch, dass die Bestromungsbedingungen, also ein Bestromungsbeginn, eine Bestromungsdauer, ein Betromungsverlauf und ein Bestromungsende während der Messung für den ersten Injektor konstant gehalten werden, ist gewährleistet, dass sich der mindestens eine gemessene tatsächliche Einspritzparameter tatsächlich auf vorherbestimmte, zuordenbare Bestromungsbedingungen bezieht. Hierdurch ist der Zusammenhang zwischen den Bestromungsbedingungen und den Einspritzparametern ohne Weiteres genau erfassbar, und eine gegebenenfalls nötige Korrektur der Bestromung des Injektors kann ohne Weiteres genau und reproduzierbar sicherstellen, dass ein gewünschtes Einspritzverhalten beziehungsweise vorherbestimmte Einspritzparameter verwirklicht wird/werden.
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Es wird ein Verfahren bevorzugt, bei welchem die Messwerte verworfen werden, wenn nicht mehr derselbe stationäre Lastpunkt vorliegt. Der Zusammenhang zwischen den Bestromungsbedingungen und den Einspritzparametern wird demnach nur dann hergestellt, wenn sich der stationäre Lastpunkt während der Messung nicht verändert hat. Andernfalls sind die Messwerte unbrauchbar. Vorzugsweise wird der Zusammenhang lastpunktabhängig, also insbesondere bei verschiedenen Lastpunkten gemessen. Dies bedeutet, dass das Verfahren mehrfach durchgeführt wird, wenn verschiedene stationäre Lastpunkte vorliegen, wobei bevorzugt die Lastpunkte gemeinsam mit den Messwerten gespeichert beziehungsweise weiterverarbeitet und diesen zugeordnet werden.
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Es wird auch ein Verfahren bevorzugt, bei welchem eine Bestromung des ersten Injektors anhand der Messwerte mithilfe eines Kennfeldes korrigiert wird. Dabei gibt das Kennfeld das Verhalten der Einspritzparameter des Injektors bei einer Änderung der Bestromungsbedingungen an. Aus dem Kennfeld können daher Informationen abgeleitet werden, wie die Bestromungsbedingungen verändert werden müssen, um eine gewünschte Korrektur der tatsächlich vorliegenden Einspritzparameter zu erzielen. Besonders bevorzugt wird die Bestromung des ersten Injektors anhand der Messwerte mithilfe eines Gold-Kennfeldes korrigiert.
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Es wird auch ein Verfahren bevorzugt, welches sich dadurch auszeichnet, dass ein Druckverlauf – in Strömungsrichtung gesehen – vor dem ersten Injektor erfasst wird, wobei aus dem Druckverlauf ein Spritzende und ein gegebenenfalls virtueller Spritzbeginn ermittelt werden. Ein solches Verfahren, auf welchem ein Spritzende und ein virtueller Spritzbeginn aus dem gemessenen Druckverlauf eines Einzelspeichers eines Common-Rail-Einspritzsystems bestimmt wird, geht aus der
DE 10 2004 006 896 A1 hervor. Der Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung ist hier bezüglich der Ermittlung des Spritzendes und des Spritzbeginns aus dem Druckverlauf durch Verweis vollständig einbezogen. Aus der
DE 10 2006 007 365 B3 geht ein Rekursionsverfahren zur Bestimmung eines Spritzendes hervor, wobei auch ein virtueller Spritzbeginn berechenbar ist. Auch dieses Dokument ist bezüglich des Verfahrens zur Ermittlung eines Spritzendes und eines Spritzbeginns aus einem entsprechenden Druckverlauf hier durch Verweis einbezogen. Mithilfe dieser beispielhaft genannten Verfahren ist es jedenfalls möglich, aus dem – in Strömungsrichtung gesehen – vor dem ersten Injektor gemessenen Druckverlauf ein Spritzende und vorzugsweise auch einen Spritzbeginn als Einspritzparameter zu ermitteln.
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Es wird auch ein Verfahren bevorzugt, welches sich dadurch auszeichnet, dass ein Bestromungsbeginn, eine Bestromungsdauer und/oder ein Bestromungsverlauf für den ersten Injektor korrigiert wird. Es ist möglich, dass zum Erzielen eines vorherbestimmten, gewünschten Einspritzverhaltens lediglich der Bestromungsbeginn variiert wird. Alternativ oder zusätzlich wird die Bestromungsdauer verändert, wobei es insbesondere möglich ist, ein Bestromungsende zu variieren. Alternativ oder zusätzlich wird außerdem der Bestromungsverlauf, also letztich die Spannungs- und/oder Stromkurve, mit welcher der Injektor beaufschlagt wird, verändert. Selbstverständlich werden die Bestromungsbedingungen nur dann angepasst, wenn die tatsächlich vorliegenden Einspritzparameter nicht den vorherbestimmten, gewünschten Werten entsprechen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist es auch möglich, einen Ausfall des ersten Injektors zu erkennen, insbesondere wenn kein tatsächlicher Spritzbeginn und/oder kein tatsächliches Spritzende feststellbar ist/sind. Ein Druckverlauf zeigt in diesem Fall während der Bestromung des Injektors typischerweise einen zumindest näherungsweise konstanten Wert. Auf diese Weise ist auch eine Fehlfunktionserkennung des Injektors möglich.
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Es wird deutlich, dass während der vorherbestimmten Anzahl von Arbeitsspielen vorzugsweise ein Druckverlauf insbesondere eines Einzelspeichers – in Strömungsrichtung gesehen – vor dem ersten Injektor gemessen wird. Der zeitliche Druckverlauf kann in diesem Fall als der gemessene mindestens eine Einspritzparameter des ersten Injektors aufgefasst werden. Als weitere, quasi abgeleitete Einspritzparameter werden aus dem Druckverlauf dann ein Spritzende und vorzugsweise auch ein Spritzbeginn, gegebenenfalls ein virtueller Spritzbeginn, ermittelt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird ein Mittelwert der Messwerte über die vorherbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen berechnet, gespeichert, weiterverarbeitet und/oder der Korrektur der Bestromung des ersten Injektors zugrunde gelegt. Bei einer Ausführungsform des Verfahrens ist es möglich, dass die gemessenen Druckverläufe selbst gemittelt werden, und dass anschließend aus dem mittleren Druckverlauf abgeleitete Einspritzparameter wie ein Spritzende und vorzugsweise auch ein Spritzbeginn ermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, aus jedem einzelnen Druckverlauf ein Spritzende und vorzugsweise auch ein Spritzbeginn zu ermitteln, wobei diese Werte über die vorherbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen gemittelt werden. Schließlich ist es auch möglich, einen aus den gemittelten Druckverlauf-Kurven ermittelten Einspritzparameter einerseits, und einen durch Mittelung von aus einzelnen Druckverlauf-Kurven erhaltenen Einspritzparametern über die vorherbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen berechneten mittleren Einspritzparameter andererseits wiederum miteinander zu verrechnen beziehungsweise hieraus einen Mittelwert zu bilden. Jedenfalls resultieren auf jede dieser Weisen am Ende der Messung einzelne Mittelwerte für die Einspritzparameter, welche gespeichert, weiterverarbeitet und/oder insbesondere der Korrektur der Bestromung des ersten Injektors zugrunde gelegt werden können.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Bestromung des ersten Injektors in dem stationären Lastpunkt während der Messung durch eine Motor-Steuerungseinrichtung konstant gehalten. Zugleich wird eine Bestromung weiterer Injektoren des Verbrennungsmotors durch die Motor-Steuerungseinrichtung variiert, wodurch die Motor-Steuerungseinrichtung eine Drehzahl des Verbrennungsmotors in dem stationären Lastpunkt auf einen konstanten Wert regelt. Die Bestromung der übrigen Injektoren wird also laufend angepasst, um eine konstante Drehzahl zu gewährleisten, während der erste Injektor beziehungsweise der Zylinder, dem der erste Injektor zugeordnet ist, nicht in die Drehzahlregelung einbezogen ist. Nach dem Ende der Messungen wird die Bestromung des ersten Injektors durch die Motor-Steuerungseinrichtung wieder in die Drehzahlregelung einbezogen. Außerhalb einer Messung tatsächlich vorliegender Einspritzparameter wird also die Motordrehzahl in einem stationären Lastpunkt vorzugsweise durch die Motor-Steuerungseinrichtung unter Variation der Bestromung aller Injektoren, also unter Einbeziehung aller Zylinder in die Drehzahlregelung, auf einen konstanten Wert geregelt. Lediglich während der Messung des mindestens einen tatsächlichen Einspritzparameters eines Injektors wird dessen Bestromung konstant gehalten, dieser wird also aus der Drehzahlregelung herausgenommen, um eine eindeutige Zuordnung der gemessenen Einspritzparameter zu wohldefinierten Bestromungsbedingungen gewährleisten zu können.
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Es wird auch ein Verfahren bevorzugt, welches sich dadurch auszeichnet, dass mindestens ein tatsächlicher Einspritzparameter für mindestens zwei Injektoren des Verbrennungsmotors ermittelt wird, wobei eine Bestromung von vorzugsweise mindestens zwei Injektoren korrigiert wird, und wobei auf mindestens zwei Injektoren nacheinander das Verfahren gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen angewendet wird. Besonders bevorzugt wird mindestens ein tatsächlicher Einspritzparameter für alle Injektoren des Verbrennungsmotors ermittelt, und die Bestromung aller Injektoren des Verbrennungsmotors wird korrigiert. Dabei wird bevorzugt das Verfahren auf jeden Injektor nacheinander angewendet. Dies bedeutet, dass das Verfahren nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen zunächst auf den ersten Injektor angewendet wird, wobei es nach Beendigung des Verfahrens für den ersten Injektor auf einen zweiten Injektor angewendet wird. Dies wird wiederholt, bis eine gewünschte Anzahl von Injektoren vermessen wurde, beziehungsweise vorzugsweise bis mindestens ein tatsächlicher Einspritzparameter für alle Injektoren des Verbrennungsmotors ermittelt wurde. Besonders bevorzugt liegt dabei für alle vermessenen Injektoren derselbe stationäre Lastpunkt vor.
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Da dies nicht immer möglich ist, können die Messungen für die einzelnen Injektoren auch zunächst bei verschiedenen stationären Lastpunkten erfolgen. Das Verfahren wird vorzugsweise bei verschiedenen stationären Lastpunkten so oft wiederholt, bis für alle zu vermessenden Injektoren Messwerte bei zumindest einem identischen stationären Lastpunkt vorliegen. Besonders bevorzugt wird das Verfahren so oft wiederholt, bis für jeden zu vermessenden Injektor Messwerte bei verschiedenen, jedoch für alle Injektoren identischen stationären Lastpunkten vorliegen. Es ist dann möglich, das Einspritzverhalten der Injektoren lastpunktabhängig zu korrigieren.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel des Verfahrens werden die Injektoren bezüglich ihres tatsächlichen Einspritzverhaltens gleichgestellt, sodass nach Möglichkeit alle Zylinder des Verbrennungsmotors ein gleiches Verbrennungsverhalten und nach Möglichkeit gleiche Abgaswerte aufweisen. Diese Gleichstellung der Injektoren erfolgt bevorzugt lastpunktabhängig. Vorzugsweise werden Korrekturparameter für die einzelnen Injektoren lastpunktabhängig in einem Speicher hinterlegt, sodass die Motor-Steuerungseinrichtung abhängig von einem tatsächlich vorliegenden Lastpunkt eine geeignete Bestromung der Injektoren vornehmen kann, um nach Möglichkeit deren Gleichstellung zu erreichen.
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Es wird auch ein Verfahren bevorzugt, dass sich dadurch auszeichnet, dass eine Messeinrichtung zur Messung des mindestens einen tatsächlichen Einspritzparameters verwendet wird. Diese wird von der Motor-Steuerungseinrichtung angesteuert. Nach Ende der Messungen übermittelt die Messeinrichtung die gemessenen Werte und/oder einen Mittelwert an die Motor-Steuerungseinrichtung. Die Motor-Steuerungseinrichtung und die Messeinrichtung sind vorzugsweise über eine Schnittstelle, insbesondere eine CAN-Schnittstelle (Controller Area Network-Schnittstelle) miteinander verbunden.
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Die Motor-Steuerungseinrichtung steuert und/oder regelt die Bestromung der Injektoren und sendet zu Beginn des Verfahrens vorzugsweise die konstanten Bestromungsdaten für den zu messenden Injektor zusammen mit einer Messaufforderung an die Messeinrichtung. Diese misst während einer vorherbestimmten Anzahl von Arbeitsspielen des Zylinders den mindestens einen Einspritzparameter. Vorzugsweise misst sie dabei einen – in Strömungsrichtung gesehen – vor dem ersten Injektor vorliegenden Druckverlauf und ermittelt hieraus nach einem der zuvor genannten Verfahren ein Spritzende und vorzugsweise auch einen Spritzbeginn. Die einzelnen Werte und/oder entsprechende Mittelwerte – wie oben beschrieben – übermittelt die Messeinrichtung nach dem Ende der Messung an die Motor-Steuerungseinrichtung.
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Alternativ ist es möglich, dass die Motor-Steuerungseinrichtung eine entsprechende Mittelung der von der Messeinrichtung übermittelten ungemittelten Werte vornimmt. Auch ist es möglich, dass die Messeinrichtung lediglich Druckverlauf-Kurven übermittelt, wobei deren Auswertung vollständig in der Motor-Steuerungseinrichtung erfolgt.
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Diese prüft bevorzugt auch, ob nach der Messung noch derselbe stationäre Lastpunkt vorliegt, der vor Beginn der Messung ermittelt wurde. Ist dies der Fall, speichert und/oder verarbeitet sie die oder den von der Messeinrichtung übermittelten Werte weiter und nimmt vorzugsweise eine Korrektur der Bestromungsbedingungen des gemessenen Injektors vor, um die tatsächlichen Einspritzparameter mit vorherbestimmten, gewünschten Werten in Übereinstimmung zu bringen. Selbstverständlich erfolgt diese Korrektur nur dann, wenn die Einspritzparameter von den gewünschten, vorherbestimmten Werten abweichen.
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Es ist auch möglich, dass die Motor-Steuerungseinrichtung einen Ausfall des Injektors erkennt. In diesem Fall nimmt sie vorzugsweise den Injektor und damit bevorzugt auch den Zylinder, dem der Injektor zugeordnet ist, außer Betrieb, oder sie hält den Verbrennungsmotor insgesamt an, um Schäden zu vermeiden.
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Nach Abschluss der Erfassung des mindestens einen tatsächlichen Einspritzparameters und gegebenenfalls einer Korrektur der Bestromungsbedingungen gibt die Motor-Steuerungseinrichtung den Injektor vorzugsweise wieder für die Drehzahlregelung frei, das heißt, seine Bestromung wird wiederum variiert, um beispielsweise in einem stationären Lastpunkt die Drehzahl des Verbrennungsmotors auf einen konstanten Werte regeln zu können.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens beträgt die vorherbestimmte Anzahl von Arbeitsspielen des dem Injektor zugeordneten Zylinders während der Messung mindestens 30 bis höchstens 70, vorzugsweise mindestens 40 bis höchstens 60, besonders bevorzugt 50.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur ein Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens.
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Hierbei sind lediglich die Verfahrensschritte dargestellt, die für einen einzelnen Injektor vorgenommen werden. Soll mindestens ein Einspritzparameter für mehr als einen Injektor bestimmt werden, werden die in der Figur dargestellten Verfahrensschritte jeweils nach Erreichen des Endes des Verfahrens bezüglich des vorhergehenden Injektors für den folgenden Injektor wiederholt. Dies erfolgt solange, bis die in 1 dargstellten Verfahrensschritte für jeden zu messenden Injektor vorgenommen wurden.
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Zunächst startet das Verfahren in Schritt S1. In Schritt S2 erfolgt vorzugsweise durch die Motor-Steuerungseinrichtung eine Abfrage, ob ein stationärer Lastpunkt vorliegt. Ist dies nicht der Fall, kehrt das Verfahren – vorzugsweise nach einer vorherbestimmten Wartezeit – zu Schritt S1 zurück, beginnt also von neuem. Es wird insoweit eine Warteschleife durchlaufen.
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Liegt ein stationärer Lastpunkt vor, wird in Schritt S3 vorzugsweise durch die Motor-Steuerungseinrichtung die Bestromung des zu vermessenden Injektors konstant gehalten. Zugleich wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors mithilfe der übrigen Injektoren konstant geregelt.
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Zwischen dem Schritt S3 und dem Schritt S4 übermittelt die Motor-Steuerungseinrichtung vorzugsweise die Bestromungsbedingungen für den Injektor an die Messeinrichtung. Diese führt bei der dargestellten Ausführungsform die Messung in Schritt S4 durch.
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In Schritt S4 erfolgt bei der dargestellten Ausführungsform die Messung einer Druckverlaufskurve, wobei der Druck – in Strömungsrichtung gesehen – vor dem Injektor, besonders bevorzugt in einem dem Injektor zugeordneten Einzelspeicher, gemessen wird. Insbesondere wird das Verfahren für Injektoren eines Common-Rail-Systems, vorzugsweise mit Einzelspeichern, durchgeführt.
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In Schritt S5 wird hier ebenfalls durch die Messeinrichtung aus dem gemessenen Druckverlauf ein Spritzende und auch ein Spritzbeginn ermittelt. Die Abfolge der Schritte S4 und S5 wird bei der dargestellten Ausführungsform während fünfzig aufeinanderfolgender Arbeitsspiele des dem Injektor zugeordneten Zylinders wiederholt.
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Anschließend übermittelt die Messeinrichtung vorzugsweise die während der fünfzig Zyklen ermittelten Werte für den Spritzbeginn und das Spritzende an die Motor-Steuerungseinrichtung, die in Schritt S6 eine Mittelung der Werte über die fünfzig Zyklen vornimmt.
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In Schritt S7 erfolgt vorzugsweise durch die Motor-Steuerungseinrichtung eine Abfrage, ob noch immer der gleiche Lastpunkt vorliegt, der in Schritt S2 festgestellt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird in einem Schritt S7/2 die Messung verworfen, und das Verfahren kehrt zurück zu Schritt S1, vorzugsweise nach einer vorherbestimmten Wartezeit. Es wird demnach wiederum vorzugsweise eine Warteschleife durchlaufen.
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Wird dagegen in Schritt S7 festgestellt, dass noch der gleiche Lastpunkt wie in Schritt S2 vorliegt, erfolgt bevorzugt eine Korrektur der Bestromung des Injektors durch die Motor-Steuerungseinrichtung in Schritt S8. Anschließend wird – was in der Figur nicht dargestellt ist – die konstante Bestromung des Injektors aufgehoben, sodass dieser für eine Drehzahlregelung durch die Motor-Steuerungseinrichtung zur Verfügung steht beziehungsweise in diese einbezogen ist.
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In einem Schritt S9 endet das Verfahren.
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Nach dem Schritt S9 wird das Verfahren vorzugsweise für einen weiteren Injektor wiederholt, wobei es erneut bei dem Schritt S1 beginnt. Dies wird solange durchgeführt, bis mindestens ein Einspritzparameter für jeden vorherbestimmten beziehungsweise gewünschten Injektor ermittelt wurde.
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Das Verfahren wird vorzugsweise während einer Lebensdauer des Motors nicht lediglich einmal, sondern mehrfach durchgeführt, insbesondere um eine alterungs- und/oder verschleißbedingte Drift der Injektoren kompensieren zu können. Es kann so gewährleistet werden, dass die zur Erzielung einer optimalen Verbrennung und gesetzlich normierter Abgaswerte notwendigen Einspritzbedingungen über die gesamte Lebensdauer des Verbrennungsmotors beigehalten werden können.
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Insgesamt zeigt sich, dass es mithilfe des Verfahrens möglich ist, genaue Einspritzzeiten von Injektoren zu messen und diese definiert Bestromungsbedingungen der Injektoren zuordnen zu können. Dadurch wird eine sehr genaue Korrektur der Einspritzung möglich, und die Einhaltung gesetzlicher Abgasgrenzwerte beziehungsweise eine optimale Verbrennung kann auch über die gesamte Lebensdauer des Motors gewährleistet werden. Dabei ist das Verfahren nahezu kostenneutral durchführbar, weil ohnehin in dem Verbrennungsmotor vorgesehene Einrichtungen wie insbesondere die Motor-Steuerungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004006896 A1 [0003, 0008]
- DE 102006007365 B3 [0008]