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Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur energetisch günstigen Ausbildung eines Gebäudes, insbesondere eines beheizten oder beheizbaren Gebäudes, wobei auf eine Außenwandung des Gebäudes eine Mineralstoffplatte aufgebracht wird.
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Die Erfindung betrifft weiter ein System zur Ausbildung einer energetisch günstigen Außenwandung eines Gebäudes und darüber hinaus eine Außenwandung eines Gebäudes, wobei außenseitig auf der Außenwandung Mineralstoffplatten angeordnet sind.
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Die Anforderung zur Energieeinsparung bei Gebäuden, insbesondere beheizten bzw. beheizbaren Gebäuden, hat insbesondere hinsichtlich einer Dämmung in Bezug auf Wärmeschutzmaßnahmen von Außenwandungen von Gebäuden erhebliche Bedeutung gewonnen. Es ist insofern bekannt, vergleichsweise dicke, z. B. etwa 15 cm oder mehr dicke Faser- oder Schaumstoff-Dammplatten vor einer Außenwand anzubringen, die dann noch verkleidet (z. B. überputzt) wird.
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Diese bekannten Maßnahmen zur energetisch günstigen Ausbildung sind, insbesondere bei der Gebäudesanierung, einerseits, auch durch Verkleidungen, materialaufwendig und damit in der Regel auch kostenaufwendig, andererseits ergeben sich durch die erhebliche Verdickung der Wände hierdurch auch Nachteile. Beispielsweise schon im Hinblick auf verminderte solare Einstrahlung bei den Fenstern. Eine Nutzung eingestrahlter Energie an den Außenwänden kann auch nicht erzielt werden.
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Für einen Aufbau einer Gebäudewandung als solchen ist es bekannt, auf der Außenseite der Außenwandung auch Mineralstoffplatten in Form von Putzträgerplatten anzubringen, auf welche dann beispielsweise ein Nassputz aufgebracht wird.
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Andererseits ist es auch bereits bekannt geworden, eine Wärmedämmung nach dem Prinzip der sogenannten transparenten Wärmedämmung auszubilden. Hierzu sei etwa auf die
DE 37 15 220 A1 und die
EP 2 072 248 A1 verwiesen. Bei diesen bekannten Wärmedämmsystemen wird unter eine transparente Deckschicht, die aus Glas oder transparenten Kunststoffen bestehen kann; eine Wärmedämmschicht aus transparenten Dämmstoffen wie insbesondere Fasern aufgebracht.
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Diese Wärmedämmsysteme sind insbesondere hinsichtlich der mechanischen Empfindlichkeit und der Eigenstabilität noch nicht zufriedenstellend. Darüber hinaus sind sie einerseits materialaufwendig und damit in der Regel auch kostenaufwendig, andererseits ergeben sich durch die erhebliche Verdickung der Wände hierdurch auch Nachteile. Beispielsweise schon im Hinblick auf verminderte Einstrahlung an Fenstern. Auch eine oftmals bei einer Sanierung erforderliche Neuausbildung von Fensterbänken und Dachüberständen ist zeit- und kostenaufwendig.
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Ausgehend von dem dargelegten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit der Aufgabe, ein Verfahren, insbesondere ein möglichst einfaches Verfahren, zur energetisch günstigen Ausbildung von Gebäuden, insbesondere der Außenwandungen von beheizten Gebäuden, anzugeben und darüber hinaus auch ein System zur Ausbildung einer energetisch günstigen Außenwandung eines Gebäudes und auch eine solche energetisch günstige Außenwandung selbst anzugeben. Bevorzugt ist auch, dass ein hoher Schlagregenschutz und/oder eine Überdeckung von Rissen und/oder ein praktisch massives sowie leicht reparierbares bzw. sanierbares System erreicht wird.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einem Verfahren gegeben, bei welchem die Mineralstoffplatten mit einer Dicke von weniger als 20 mm ausgebildet werden und flächendeckend auf die Mineralstoffplatten eine transluzente, wasserabweisend eingestellte Vlieslage als äußere Abdecklage, einer Dicke von weniger als 10 mm insbesondere von weniger als 6 mm, aufgebracht wird.
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Dadurch, dass die äußerste Lage ein Vlieslage ist, kann sie sich günstig an die Mineralstoffplatte anlegen. Sie kann auch Vorsprüngen und Kanten, die etwa in der Fassade bzw. der dieser angepassten Abdeckung mit den Mineralstoffplatten gegeben sind, ohne Weiteres folgen und Plattenstöße günstig überdecken. Zudem ist sie bruchsicher und zugleich auch im Hinblick auf eventuelle Risse überdeckend.
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Dadurch, dass die Lage unterhalb der Vlieslage aus Mineralstoffplatten gebildet ist, die zur Erreichung einer energetischen Wirksamkeit bevorzugt flächendeckend auf die Außenwand aufgebracht sind, ist eine einer Putzlage vergleichbare stabile Lage, die auch als Außenhaut der Außenwandung bezeichnet werden kann, gegeben, die zufolge der transluzenten Abdecklage unmittelbar auch von der Sonneneinstrahlung beaufschlagt wird. Die vergleichsweise geringe Dicke lässt bei Aufwärmung durch Einstrahlung ein günstiges wärmetechnisches Verhalten erreichen, d. h. eine Wärmespeicherung in der die Grundsubstanz der Außenwandung darstellenden massiven Wandschale unter den auch als Trägerplatten zu bezeichnenden Mineralstoffplatten.
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Die Vlieslage ist für sich biegbar bzw. sogar faltbar. Sie kann vorteilhaft günstig an eine Baustelle transportiert werden. Sie ist auch hinsichtlich der Verarbeitung, dem Aufbringen auf die Mineralstoffplatten, günstig zu handhaben.
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Messungen und auch theoretische Betrachtungen haben gezeigt, dass mit einem solchen Wandungsaufbau bzw. einem entsprechenden System ein gleicher beziehungsweise in entsprechenden Fällen sogar günstigerer Wärmehaushalt erzielbar ist als mit der beschriebenen derzeit praktizierten Wärmedämmung mittels Schaumstoffplatten großer Dicke. Auch gegenüber der weiter angeführten, als transluzente Wärmedämmungen bekannten Wärmedämmungen ergeben sich, insbesondere beispielsweise kostenmäßig, Vorteile und kaum oder keine kritischen Überhitzungen.
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Hinsichtlich des Systems zur energetisch günstigen Ausbildung einer Außenwandung eines Gebäudes ist vorgesehen, dass dieses aus Mineralstoffplatten einer Dicke von weniger als 20 mm und einer Vliesbahn von einer Dicke von weniger als 6 mm sowie in der Regel einem Außenanstrich, auch als Deckanstrich zu bezeichnen, besteht. Die Vliesbahn dient zur Ausbildung der genannten Abdecklage.
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In Bezug auf den Gegenstand einer energetisch günstigen Außenwandung sieht die Erfindung nach einer ersten Lehre vor, dass die Mineralstoffplatten mit einer Dicke von weniger als 20 mm ausgebildet sind und flächendeckend auf den Mineralstoffplatten die bereits angesprochene transluzente Abdecklage einer Dicke von weniger als 6 mm ausgebildet ist.
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Eine weitere, gegebenenfalls ergänzende oder alternative Möglichkeit zur energetisch günstigen Ausbildung ist dadurch gegeben, dass auf die Mineralstoffplatten eine Putzschicht, insbesondere Nassputzschicht, auf der Basis von Kieselstein und/oder Glas, in hinsichtlich der Sonneneinstrahlung transluzenter Ausbildung, aufgebracht wird. Diese Putzschicht ist bevorzugt vergleichsweise dünn, im Bereich weniger Millimeter, beispielsweise 0,5 bis 5 mm, aufgetragen. Bevorzugt in einer solchen Dicke, die der Dicke der darin befindlichen Kieselstein-Teile oder Glasteile etwa entspricht.
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Im Hinblick auf die genannten Gegenstände der Erfindung ergibt sich ersichtlich der Gesamtzusammenhang, dass diese zur Ausbildung der beschriebenen energetisch günstigen Ausbildung eines Gebäudes dienen bzw. das Ergebnis einer derartigen Wandung eine günstige solare Energieausnutzung darstellt. Die nachstehenden Ausführungen haben daher jeweils sowohl für das Verfahren wie für das System und auch die letztlich erstellte wärmegedämmte Gebäudewandung Bedeutung.
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Insbesondere werden Mittel, Aufbau und ein System zur Minderung von Wärmeverlusten bei massiven, ggf. zunächst ungedämmten Außenwänden von beheizten Gebäuden zur Verfügung gestellt. Es wird auch als System aus einer Masse-Speicherwand, geringfügiger Dämmschicht und schlagregendichter, transluzenter Deckschicht bezeichnet.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung und der Zeichnung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zu dem bereits vorstehend erläuterten Konzept beschrieben bzw. dargestellt, sie sind aber auch in einer Zuordnung zu nur einem oder mehreren einzelnen Merkmalen, die hier beschrieben oder zeichnerisch dargestellt sind, oder unabhängig oder in einem anderen Gesamtkonzept, von Bedeutung.
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So ist es bevorzugt, dass die Vlieslage aus trockengelegten Vliesstoffen besteht und/oder dass die Fasern der Vlieslage einen Faserdurchmesser von 10 μm oder weniger, beispielsweise bis hin zu 1 μm, aufweisen.
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Weiter ist hinsichtlich der Vlieslage auch bevorzugt, dass sie ohne Erzeugung von Rissen oder Abreißungen dehnbar ist. Jedenfalls um mehr als 10 Prozent, beispielsweise bis hin zu 30 oder mehr Prozent.
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Die Vlieslage besteht vorzugsweise werkstoffmäßig aus Polyolefin.
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Die Vlieslage besteht ferner vorzugsweise aus einem schmelzgeblasenen Vliesstoff.
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Die Vlieslage weist vorzugsweise ein Flächengewicht von 10 bis 300 g/m2 auf.
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Es ist auch bevorzugt, dass die Abdecklage bzw. die genannte Vlieslage wasserabweisend oder wasserdicht ist. Hiermit wird erreicht, dass Feuchtigkeit von außen nicht weiter in die Abdecklage und erst recht nicht in die Mineralstoffplatten und natürlich auch nicht in die massiven Außenwandschichten des Gebäudes selbst eindringen kann. Dies erbringt für sich schon einen erheblichen energetischen Gewinn, da aufgenommene Wärme nicht zur Verdunstung entweicht und die Wärmeübertragung (Wärmeleitung) nicht vergrößert wird.
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Bevorzugt ist auch, dass auf die Vlieslage ein Anstrich aufgebracht wird. Hierbei ist weiter bevorzugt, dass auch der Anstrich transluzent ausgebildet ist. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, dass ein Anstrich mit Mikrohohlkörpern, beispielsweise aus Glas, Keramik oder dergleichen, versetzt ist. Die Mikrohohlkörper sind bevorzugt mit einem Durchmesser von 1 mm oder weniger, weiter bevorzugt von 0,3 mm oder weniger, ausgebildet. Sie weisen vorzugsweise Abmessungen bis hin zu 0,01 mm auf. Entsprechend ergibt sich ein Abmessungsbereich von 0,01 mm bis hin zu 1 mm. Hierzu wird insbesondere auch auf den Offenbarungsgehalt der
EP 1 332 792 A1 verwiesen, welcher Offenbarungsgehalt hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Anmeldung, auch um Merkmale, die in dieser Druckschrift beschrieben sind, in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit einzubeziehen, einbezogen wird.
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Die Mineralstoffplatten bestehen vorzugsweise aus Bruchglas oder auch, bevorzugt, aus Blähglasgranulat. Herstellungsmäßig ist ein solcher Glasanteil vorzugsweise mit Polystyrol versetzt. Insbesondere Polystyrolkugeln. Weiter auch ergänzend bevorzugt mit einem Bindemittel. Durch Verdichten zufolge Pressen und Aushärten werden diese Massen dann zu einem plattenförmigen Bauelement verarbeitet. Durch die Eingabe des Materialanteils aus Kunststoff, insbesondere beispielsweise Polystyrol, weiter bevorzugt der genannten Polystyrolkugeln, ergibt sich auch ein gegenüber dem reinen Mineralstoff günstigerer Dämmwert.
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Eine solche Mineralstoffplatte ist vorzugsweise zugleich profiliert ausgebildet, etwa um Eckelemente zu erreichen.
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Als Bindemittel wird vorzugsweise Epoxidharz verwendet. Ober- und/oder unterseitig ist vorzugsweise zur Verbesserung einer Stabilität auch ein Gewebe, insbesondere ein Glasfasergewebe, oberflächlich eingelegt.
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Hinsichtlich einer solchen Mineralstoffplatte wird auch auf die
DE 10 2008 011 626 A1 verwiesen, deren Offenbarungsgehalt hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Anmeldung einbezogen wird, auch um eines oder mehrere der in dieser Druckschrift offenbarten Merkmale betreffend die hier bezeichneten Mineralstoffplatten in Ansprüche vorliegender Anmeldung einzubeziehen.
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Weiter ist auch bevorzugt, dass die Mineralstoffplatten transluzent ausgebildet sind. Hierzu ist darüber hinaus bevorzugt vorgesehen, dass die Mineralstoffplatten mit Glasanteilen versetzt sind. Beispielsweise weist eine Mineralstoffplatte vorzugsweise 10 Gewichtsprozent oder mehr an Glasanteil auf. Bis hin zu 90 Prozent oder mehr, in Ausnahmefällen auch bis hin zu 96 oder 98 Prozent. Der verbleibende Teil an Gewichtsprozenten ist insbesondere Bindemittel.
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Insbesondere ist auch bevorzugt, dass die Mineralstoffplatte, volumenmäßig gesehen, nur einen Glasanteil von 5 bis 20% aufweist. Dass aber dagegen ein Anteil von 60% bis 95% der Mineralstoffplatte Hohlraum, also Luft ist. Die Glasanteile, die bspw. Glasgranulat oder Glasschaum sind, weisen ihrerseits entsprechende Lufteinschlüsse ebenfalls auf, welche Lufteinschlüsse aber in den genannten Prozentzahlen bereits berücksichtigt sind.
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Hinsichtlich der transluzenten Eigenschaften ist bevorzugt, dass die Abdecklage und die Mineralstoffplatten materialmäßig so eingestellt verwendet werden, dass ein Anteil eingestrahlter Sonnenstrahlung, bei einer so gebildeten Außenwand, in einem Anteil von 2 Prozent oder mehr bis in eine Tiefe der Mineralstoffplatten, gesehen von der Abdecklage her, von 0,5 mm oder mehr eindringt. Hierbei ist vorzugsweise weiter vorgesehen, dass der Anteil eingestrahlter Sonnenstrahlung von 30 Prozent oder weniger bis in eine Tiefe der Mineralstoffplatten von 5 mm oder weniger eindringt.
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Hinsichtlich der Mineralstoffplatten ist weiter auch bevorzugt, dass diese auf der Außenwand des Gebäudes unter Belassung von Strömungswegen zwischen einer Außenfläche der Außenwand und einer Innenfläche der Mineralstoffplatten aufgebracht werden. Hierzu werde sie vorzugsweise vermittels Abstandsteilen, beispielsweise Mörtelbatzen, auf der Außenwand aufgebracht. Im Falle von einer Verklebung der Mineralstoffplatten auf der Außenwand, wie dies beispielsweise günstigerweise vorgenommen werden kann, sind vorzugsweise inselartige Klebebereiche ausgebildet, die dann in Distanz zu den weiteren Klebelagen die gewünschten Strömungswege belassen. Hierdurch lässt sich eine Luftschicht zwischen der Außenfläche der Außenwand und der Innenfläche der Mineralstoffplatten erreichen, die wärmetechnisch auch für sich bekanntlich isolierende Wirkung aufweist. Nach oben und/oder zur Seite ist eine so gebildete Luftschicht vorzugsweise durch entsprechende Verschlussteile abgeschlossen. Im unteren Sockelbereich, grundsätzlich aber auch vollflächig, ist vorzugsweise eine geschlossene Lage, bspw. aus Nassputz (nur) vorgesehen.
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Die Luftschicht weist vorzugsweise eine Dicke zwischen 0,5 und 15 mm beispielsweise auf.
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Hinsichtlich der Vlieslage ist auch bevorzugt, dass diese im Meltblown-Verfahren und/oder im Spunbond-Verfahren hergestellt ist. Die Vlieslage wiest vorzugsweise eine Dicke von 0,1 mm oder mehr auf, beispielweise bis hin zu einer Dicke von 6 mm oder weniger.
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Die Vlieslage ist vorzugsweise auch strukturiert ausgebildet. Hierzu ist sie vorzugsweise beispielsweise hinsichtlich ihrer Struktur einer Rauhfasertapete oder ähnlich ausgebildet. Die Ausprägungen, welche die Strukturierung ergeben, sind bevorzugt im Bereich von 0,5- bis zum 20- bis 30-Fachen der Dicke der Abdecklage, also insbesondere der genannten Vlieslage.
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Die Mineralstoffplatten, bzw. die Trägerplatten für die Abdecklage, wiesen vorzugsweise eine Dicke von 1 mm oder mehr auf.
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Auch ist vorzugsweise vorgesehen, dass in dem beschriebenen Außenwandaufbau zusätzlich zu der gegebenenfalls vorgesehenen Beabstandung zwischen der Innenfläche der Putzplatten und der Außenfläche der Außenwand von einem Fluid durchströmbare Kapillare angeordnet sind. Hierbei ist vorzugsweise weiter bevorzugt vorgesehen, dass diese Kapillare in den Mineralstoffplatten angeordnet sind. Die Kapillare bestehen vorzugsweise aus Röhrchen. Diese Röhrchen sind vorzugsweise mit einem freien Innendurchmesser von beispielsweise 1 bis 8 mm ausgebildet.
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Alternativ oder ergänzend sind diese Kapillare vorzugsweise in Form von Röhrchen auch in der genannten gegebenenfalls ausgebildeten Luft- und/oder Kleberschicht (Abstandshalter) zwischen der Außenseite der Außenwand und der Innenfläche der Mineralstoffplatten vorgesehen.
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Auch wird vorgeschlagen, dass solche von einem Fluid durchströmbare Kapillare in der hier beschriebenen außenseitigen Dämmung einer Außenwand mit innenseitig der Außenwand angeordneten zweiten Kapillaren in Strömungsverbindung stehen. Somit kann Wärme von außen bzgl. der Außenwand zu innen bzgl. der Außenwand geführt bzw. transportiert werden und umgekehrt (nachts und im Sommer kann bspw. nur Kühlung, ggf. unter Einbindung von Wärmespeichermasse (Wasserbad) und Wärmepumpen, vorgenommen werden).
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Hinsichtlich des Systems zur Ausbildung der energetisch günstigen Außenwandung eines Gebäudes ist auch bevorzugt, dass die Vliesbahn eine Breite von 20 bis 120 cm aufweist und/oder eine Mineralstoffplatte Abmessungen von 20 × 20 bis zu 100 × 100 cm, gegebenenfalls auch mehr, aufweist, wobei auch rechteckige Gestaltungen, also beispielsweise 100 × 20 cm als senkrecht aufeinander stehende Abmessungen vorzugsweise vorgesehen sind.
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Hinsichtlich der Mineralstoffplatten und/oder der Abdecklage wird bevorzugt auf handelsübliche Produkte zurückgegriffen. Hinsichtlich der Mineralstoffplatten beispielsweise auf solche die von der Firma Sto AG, Stühlingen, als StoVentec Trägerplatten vertrieben werden.
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Derartige Mineralstoffplatten weisen vorzugsweise ein Flächengewicht von beispielsweise 2 bis 12 kg/m2 auf.
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Hinsichtlich der Abdecklage wird vorzugsweise auf Produkte der Firma Erfurt & Sohn, Wuppertal, zurückgegriffen, die von dieser Firma unter der Bezeichnung Variovlies vertrieben werden.
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Die vor- und nachstehend angegebenen Bereiche bzw. Wertebereiche oder Mehrfach-Bereiche schließen hinsichtlich der Offenbarung auch sämtliche Zwischenwerte ein, insbesondere in 1/10-Schritten der jeweiligen Dimension, gegebenenfalls also auch dimensionslos, also beispielsweise 1/10 mm, das 0,1-Fache, hinzugenommen etwa zu einem offenbarten 0,5-Fachen, zusammengefasst also 0,6-Fachen, etc., einerseits zur Eingrenzung der genannten Bereichsgrenzen von unten und/oder oben, alternativ oder ergänzend aber auch im Hinblick auf die Offenbarung eines oder mehrerer singulärer Werte aus dem jeweilig angegebenen Bereich.
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Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedoch lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt, erläutert. Hierbei zeigt:
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1 eine schematische Darstellung eines Gebäudes;
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2 eine schematische Querschnittsansicht einer Außenwand;
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3 eine schematische Darstellung der Anordnung von Putzplatten und darüber befindlichen Abdecklagen; und
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4 einen Querschnitt durch eine strukturierte Vlieslage als Abdecklage.
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In 1 ist zur Verdeutlichung ein typisches Gebäude, hier als Einfamilienhaus ausgebildet, dargestellt. Es weist in bekannter Weise ein Dach 1 und Außenwände 2, 3 und Fenster 4 und eine Tür 5 auf.
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In 2 ist ein Querschnitt durch eine Außenwand, wie sie beispielsweise an dem Gebäude gemäß 1 außerhalb der genannten besonderen Funktionsteile wie Dach, Fenster und Tür, ausgebildet ist, dargestellt.
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Zunächst ist eine übliche, beispielsweise gemauerte, Außenwand 6 gegeben. Außenseitig auf der Außenwand 6 sind bevorzugt flächendeckend Mineralstoffplatten 7 angeordnet. Die Mineralstoffplatten 7 sind unter Belassung eines Spaltes 8, der beim Ausführungsbeispiel durch inselartig aufgebrachte Klebstoffbereiche 9 erreicht ist, von einer Außenseite 10 der Außenwand 6 beabstandet oder es besteht insbesondere im Sockelbereich eine Vollfüllung. Die Klebstoffmasse wird mit einem groben Spachtel bspw. aufgetragen.
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Außenseitig auf den Mineralstoffplatten 7 ist eine Abdecklage 11 aufgebracht. Diese Abdecklage 11 ist vorzugsweise noch mit einem Anstrich, wiederum außenseitig, versehen.
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In 3 ist schematisch in einer Draufsicht auf eine solche Außenwand der weitere Aufbau ersichtlich. Auf den Mineralstoffplatten 7 sind die Abdecklagen 11 aufgebracht, die derart vorgesehen sind, dass sie die Stoßkanten 12 zwischen Abdeckplatten 7 deutlich überdecken. Der Abstand zwischen den Stoßkanten 12 ist hier nur zu Darstellungszwecken wiedergegeben. Tatsächlich liegen die entsprechenden Kanten der Abdeckplatten bevorzugt unmittelbar aneinander. Es sind vorzugsweise inselartige Klebebereiche 9 vorgesehen, die jeweils bis zu vier Abdeckplatten 7 zusammenhängend zugeordnet sind.
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In 4 ist eine Querschnittsdarstellung der Abdecklage in Form einer Vlieslage dargestellt, im Falle, dass diese Vlieslage strukturiert ist. Es ist ersichtlich, dass diese Vlieslage eine Gesamtdicke D aufweist, die einem mehrfachen der Dicke d der Vlieslage als solches entspricht. Beim Ausführungsbeispiel entspricht die Dicke D etwa dem 6-Fachen der Dicke d. Diese Strukturierung wird vorzugsweise etwa durch ein Wärme-Formgebungsverfahren erreicht.
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Die genannte energetisch günstige Ausbildung einer Außenwandung eines Gebäudes bzw. die Außenwandung selbst wird auch, insbesondere im Sockelbereich vorzugsweise dadurch erreicht, dass auf die Mineralstoffplatten eine Putzschicht, insbesondere Nassputzschicht, wie eingangs erläutert (nur) aufgebracht wird. In diesem Fall also bevorzugt ohne noch die genannte Vlieslage auf die genannte Putzlage aufzubringen.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3715220 A1 [0006]
- EP 2072248 A1 [0006]
- EP 1332792 A1 [0026]
- DE 102008011626 A1 [0030]