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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Überwachungseinrichtung zur Überwachung eines Umgebungsbereichs des Fahrzeugs, wobei die Überwachungseinrichtung zumindest einen bildgebenden Sensor aufweist.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers beim Führen eines solchen Fahrzeugs.
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Aus der
DE 10 2009 041 555 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Warnen eines Fahrzeugführers vor einem Objekt bekannt. Die Vorrichtung umfasst eine Überwachungseinrichtung zum Überwachen eines vorderen und seitlichen Umgebungsbereichs eines als Lastkraftwagen ausgebildeten Fahrzeugs und eine Warneinrichtung zum Warnen des Fahrzeugführers, wenn von der Überwachungseinrichtung in dem Umgebungsbereich ein Objekt erfasst wird. An die Warneinrichtung ist eine Recheneinrichtung zum Ermitteln eines Fahrkorridors angeschlossen, wenn in dem Umgebungsbereich ein stationäres Objekt erfasst wird. Die Warneinrichtung ist ausgebildet zum unbedingten Warnen des Fahrzeugführers, wenn in dem Überwachungsbereich ein bewegtes Objekt erfasst wird und zum Warnen des Fahrzeugführers, wenn sich das stationäre Objekt im Fahrkorridor befindet.
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Weiterhin ist aus der
DE 10 2010 048 144 A1 ein Fahrzeug mit einer Frontseite und einer Längsseite sowie einer Überwachungseinrichtung zur Überwachung eines Umgebungsbereichs des Fahrzeugs bekannt. Die Überwachungseinrichtung umfasst einen Sensor, welcher derart am Fahrzeug angeordnet und/oder derart beschaffen ist, dass mit ihm ein Umgebungsbereich erfassbar ist, welcher sich abschnittsweise entlang der Längsseite erstreckt und über die gesamte Länge der Längsseite verläuft und welcher abschnittsweise vor der Frontseite verläuft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Fahrzeug mit einer Überwachungseinrichtung zur Überwachung eines Umgebungsbereichs des Fahrzeugs und ein verbessertes Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers beim Führen eines Fahrzeugs anzugeben.
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Hinsichtlich des Fahrzeugs wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich des Verfahrens durch die im Anspruch 8 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Fahrzeug umfasst eine Überwachungseinrichtung zur Überwachung eines Umgebungsbereichs des Fahrzeugs, wobei die Überwachungseinrichtung zumindest einen bildgebenden Sensor aufweist.
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Erfindungsgemäß ist der zumindest eine bildgebende Sensor in einem seitlichen Bereich des Fahrzeugs zwischen einer Vorderachse und einer Hinterachse des Fahrzeugs angeordnet.
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Daraus resultiert in besonders vorteilhafter Weise, dass neben dem Fahrzeug befindliche Umgebungsbereiche vollständig erfasst werden können, so dass für den Fahrer des Fahrzeugs nicht erkennbare Totwinkelbereiche erfasst und diesem ausgegeben werden können. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass der bildgebende Sensor derart angeordnet ist, dass dieser nicht über die Fahrzeugkontur hinausragt. Über die Fahrzeugkontur hinausragende Abdeckungen des Sensors, welchen diesen vor Verschmutzungen schützen, sind bei dieser Anordnung ebenfalls nicht erforderlich. Somit ist eine Aerodynamik des Fahrzeugs verbessert und der Sensor ist in einfacher Weise vor Verschmutzungen schätzbar.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch ein als Sattelzug ausgebildetes Fahrzeug mit einer Überwachungseinrichtung zur Überwachung eines Umgebungsbereichs des Fahrzeugs nach dem Stand der Technik,
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2 schematisch einen Ausschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels des Fahrzeugs gemäß 1 im Bereich eines bildgebenden Sensors,
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3 schematisch einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels des Fahrzeugs gemäß 1 im Bereich eines bildgebenden Sensors,
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4 schematisch einen Ausschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels des Fahrzeugs gemäß 1 im Bereich eines bildgebenden Sensors,
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5 schematisch eine perspektivische Ansicht einer Sattelzugmaschine,
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6 schematisch einen Ausschnitt der Sattelzugmaschine gemäß 5 in einer Frontalansicht,
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7 schematisch einen Ausschnitt der Sattelzugmaschine gemäß 5 in einer perspektivischen Ansicht,
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8 schematisch eine Verkehrsituation mit einem als Sattelzug ausgebildeten Fahrzeug nach dem Stand der Technik,
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9 schematisch die Verkehrsituation gemäß 8 mit einem als Sattelzug ausgebildeten erfindungsgemäßen Fahrzeug mit einer ersten Anordnung eines bildgebenden Sensors,
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10 schematisch die Verkehrsituation gemäß 8 mit einem als Sattelzug ausgebildeten erfindungsgemäßen Fahrzeug mit einer zweiten Anordnung eines bildgebenden Sensors und
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11 schematisch die Verkehrsituation gemäß 8 mit einem als Sattelzug ausgebildeten erfindungsgemäßen Fahrzeug mit einer dritten Anordnung von mehreren bildgebenden Sensoren.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein als Sattelzug ausgebildetes Fahrzeug 1 mit einer Überwachungseinrichtung 2 zur Überwachung eines Umgebungsbereichs U des Fahrzeugs 1 nach dem Stand der Technik dargestellt.
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Das Fahrzeug 1 ist aus einer Sattelzugmaschine 1.1 und einem Sattelauflieger 1.2 gebildet, wobei dessen Umgebung aufgrund der Form und Abmessungen des Fahrzeugs 1 für den Fahrer des Fahrzeugs 1 nur schwer einsehbar ist.
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Um den Fahrer bei der Erfassung der Umgebung und somit beim Führen des Fahrzeugs 1 zu unterstützen, ist die Überwachungseinrichtung 2 vorgesehen. Die Überwachungseinrichtung 2 umfasst einen bildgebenden Sensor 2.1 zur Erfassung der Umgebung im Umgebungsbereich U, welcher einem Erfassungsbereich E des Sensors 2.1 entspricht. Bei dem Sensor 2.1 handelt es sich um einen Radarsensor, einen Lasersensor, Ultraschallsensor oder eine Kamera.
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Mittels der Überwachungseinrichtung 2 wird ein so genannter Totwinkelassistent realisiert. Zu diesem Zweck ist der Sensor 2.1 an einer rechten vorderen Ecke des Fahrzeugs 1, d. h. der Sattelzugmaschine 1.1, derart positioniert, dass ein möglichst großer Umgebungsbereich U erfasst wird. Insbesondere ist der Sensor 2.1 derart positioniert, dass mittels diesem eine Umgebung auf einer rechten Fahrzeugseite erfassbar ist.
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Da der Sensor 2.1 selbst eine gewisse Ausdehnung hat und ein jeweiliger Erfassungsbereich E des Sensors 2.1, die so genannte Sensorerfassungskeule, entlang der Fahrzeugkontur geführt werden muss, ist der Sensor 2.1 derart angeordnet, dass dieser über die Fahrzeugkontur hinausragt. Eine Abdeckung 2.2 zum Schutz des Sensors 2.1 vor Umgebungseinflüssen, insbesondere vor Verschmutzung, erhöht das Hinausragen über die Fahrzeugkontur zusätzlich.
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2 zeigt einen Ausschnitt des Fahrzeugs 1 gemäß 1 im Bereich der vorderen rechten Ecke, d. h. im Bereich des bildgebenden Sensors 2.1. Die Führung der Sensorerfassungskeule entlang der Fahrzeuglängsseite ist nicht ohne eine über die Fahrzeugkontur hinausragende Positionierung des Sensors 2.1 möglich.
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In 3 ist ein Ausschnitt des Fahrzeugs 1 gemäß 1 im Bereich der vorderen rechten Ecke, d. h. im Bereich des bildgebenden Sensors 2.1. Dabei ist der Sensor 2.1 gegenüber dem in 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel näher an der Fahrzeugkontur positioniert. Daraus ergibt sich jedoch, dass die Sensorkeule in die fahrzeugeigenen Bauteile hineinstrahlt, woraus Detektionsprobleme resultieren.
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Eine Kompensation dieses Problems ist durch Verdrehung des Sensors 2.1 möglich.
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Eine derartige Verdrehung des Sensors 2.1 gegenüber dem in 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel ist in 4 dargestellt. Eine derartige Verdrehung hat jedoch zur Folge, dass entlang der rechten Fahrzeugseite keine ausreichende Abdeckung der Gefahrenzone möglich ist, d. h. der Bereich entlang der rechten Fahrzeugsseite ist nicht vollständig erfassbar. Somit ist die Funktion der Überwachungseinrichtung 2 als Totwinkelüberwachung eingeschränkt bzw. nicht mehr darstellbar.
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Alle Ausführungsbeispiele nach dem Stand der Technik gemäß den 2 bis 4 haben gemein, dass die zum Schutz des Sensors 2.1 erforderliche Abdeckung 2.2 dazu führt, dass eine Aerodynamik des Fahrzeugs 1 aufgrund des Hinausragens der Abdeckung 2.2 über die Fahrzeugkontur im aerodynamisch besonders sensiblen vorderen Bereich des Fahrzeugs 1 maßgeblich negativ beeinflusst wird. Insbesondere wird eine Widerstandsfläche des Fahrzeugs 1, d. h. ein so genannter (cwA)-Wert des Fahrzeugs 1, erhöht.
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Daraus resultieren ein erhöhter Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs 1 und daraus folgend ein erhöhter CO2-Ausstoß.
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5 zeigt eine zweiachsige Sattelzugmaschine 1.1 mit einer Vorderachse VA und einer Hinterachse HA in einer perspektivischen Ansicht und aerodynamisch sensible Bereiche B1 bis B4 des Fahrzeugs 1. Diese Bereiche B1 bis B4 sind die während der Fahrt des Fahrzeugs 1 am stärksten umströmten Bereiche B1 bis B4, insbesondere an den Ecken des Fahrzeugs 1, wie im Bugbereich (= Bereich B1), Trittbereich (= Bereich B2), im Bereich B3 aerodynamischer Leitbleche, im Bereich B4 des Daches und vornehmlich zusätzlich aus Sicht der Eigenverschmutzung des Fahrzeugs 1 der Bereich B5 um die Bugschürze.
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Zur Vermeidung der oben genannten Probleme ist es erforderlich, den Sensor 2.1 an einem von der vorderen Ecke des Fahrzeugs 1 abweichenden, aerodynamisch weniger sensitiven Bereich anzuordnen und gleichzeitig die Totwinkelfunktionalität zu ermöglichen.
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Eine Positionierung des Sensors
2.1 im mittleren Bereich der Fahrzeugfront wäre aus aerodynamischen Gesichtspunkten zwar möglich, würde jedoch die gewünschte Funktionalität der Totwinkelüberwachung nicht erfüllen, da der Erfassungsbereich E des Sensors
2.1 den Bereich seitlich des Fahrzeugs
1 nicht abdeckt. Eine derartige Anordnung eignet sich jedoch zur Realisierung einer Anfahrwarnung, wie in der
DE 10 2010 048 144 A1 und
DE 10 2009 041 555 A1 beschrieben.
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Weiterhin muss bei der Auswahl der Position des Sensors 2.1 am Fahrzeugs 1 berücksichtigt werden, dass Anforderungen der Überwachungseinrichtung 2 zur Erkennung von Objekten O1, insbesondere kleinen Objekten O1, wie z. B. Kinder, in der Nähe des Fahrzeugs 1 erfüllt werden.
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In 6 sind ein Ausschnitt des Fahrzeugs 1 mit einem bildgebenden Sensor 2.1 in zwei unterschiedlichen Höhen und ein neben dem Fahrzeug 1 befindliches Objekt O1 dargestellt. Bei dem Objekt O1 handelt es sich um ein Kind. Da der bildgebende Sensor 2.1 im Allgemeinen einen beschränkten Öffnungswinkel in der Elevation aufweisen, ist eine Anordnung des Sensors 2.1 nicht in beliebiger Höhe am Fahrzeug 1 möglich.
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Bei einer zu hohen Anordnung des Sensors 2.1 am Fahrzeug 1 in einer Position POS1 wird dieser zwangsläufig zur Erkennung des Objekts O1 nach unten verdreht. Die Verdrehung erfolgt in der Art, dass das Objekt O1 vorzugsweise bis zur Hälfte der eigenen Höhe durch den Erfassungsbereich E des Sensors 2.1 erfasst wird. Dies hat jedoch zur Folge, dass der Sensor 2.1 aufgrund von Reflexionen am Boden deutliche Störsignale empfängt, wodurch eine Erkennung von kleinen Objekten O1 nicht oder nur in unzureichender Weise möglich ist. Eine Anordnung des Sensors 2.1 in einer unteren Position POS2 ermöglicht dagegen auch eine Erfassung von kleinen Objekten O1.
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7 zeigt einen Ausschnitt der Sattelzugmaschine 1.1 gemäß 5 in einer perspektivischen Ansicht. Die Sattelzugmaschine 1.1 ist dabei Bestandteil eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1, wobei beispielhaft drei erfindungsgemäße Positionen POS3 bis POS5 zur Anordnung des Sensors 2.1 an der Sattelzugmaschine 1.1 dargestellt sind.
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Der seitliche Bereich des Fahrzeugs 1 stellt einen deutlich weniger aerodynamisch sensitiven Bereich dar. Bei der dargestellten Sattelzugmaschine 1.1 ist in diesem Bereich eine so genannte Seitenverkleidung angebracht, welche einerseits eine Verwirbelung zwischen der Vorderachse VA und der Hinterachse HA vermindert und andererseits als seitlicher Unterfahrschutz dient.
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Aufgrund der verringerten aerodynamischen Sensivität des seitlichen Bereichs des Fahrzeugs 1 ist der bildgebende Sensor 2.1 erfindungsgemäß im seitlichen Bereich des Fahrzeugs 1 zwischen der Vorderachse VA und der Hinterachse HA angeordnet.
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Der bildgebende Sensor 2.1 ist dabei auf der Beifahrerseite des Fahrzeugs 1 angeordnet. Alternativ ist auch eine beidseitige Anordnung von jeweils zumindest einem Sensor 2.1 möglich.
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In einer ersten Position POS3 ist der Sensor 2.1 in einem Bereich hinter der Vorderachse VA im Bereich von vorderen Kotflügelhaltern angeordnet. Hierbei ist es insbesondere bei einer in diesem Bereich befindlichen Abgasnachbehandlung erforderlich, den Sensor 2.1 in diesem Bereich zu integrieren. Auch ist es bei einer in diesem Bereich oftmals vorhandenen Abgasanlage erforderlich, den Sensor 2.1 vor einer Hitzeeinwirkung der Abgasanlage zu schützen.
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In einer zweiten Position POS4 ist der Sensor 2.1 mittig zwischen der Vorderachse VA und der Hinterachse HA angeordnet. Dabei ist der Sensor 2.1 in einer integrierten Variante in der Seitenverkleidung oder dem seitlichen Unterfahrschutz integriert. In einer weiteren Ausführung ist der Sensor 2.1 als autarke Einheit ohne feste Anbindung an die Seitenverkleidung oder den seitlichen Unterfahrschutz im mittleren Bereich angeordnet.
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Bei einer autarken Ausführung des Sensors 2.1 im Bereich der Position POS4 sind bei einem in diesem Bereich angeordneten Kraftstoffbehälter in nicht dargestellter Weise zusätzliche Sicherheitseinrichtungen vorgesehen. Bei einer in den Kraftstoffbehälter integrierten Lösung sind in nicht gezeigter Weise Einrichtungen vorgesehen, welche Winkelfehler minimieren.
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Bei der in die Seitenverkleidung oder den seitlichen Unterfahrschutz integrierten Lösung sind ebenfalls nicht gezeigte Einrichtungen vorgesehen, welche Schwingungseinflüsse der Seitenverkleidung bzw. des seitlichen Unterfahrschutzes auf den Sensor 2.1 minimieren.
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In einer dritten Position POS5 ist der Sensor 2.1 unmittelbar vor der Hinterachse HA des Fahrzeugs 1, insbesondere im Bereich eines hinteren Kotflügelhalters, angeordnet. Dieser Bereich zeichnet sich dadurch aus, dass ein ausreichender Bauraum zur Anordnung des Sensors 2.1 und anderen Sensoren jeglicher Art zur Verfügung steht. Auch sind keine besonderen Sicherheitseinrichtungen oder ein Schutz vor Schwingungen erforderlich. Lediglich die Seitenverkleidung oder der seitliche Unterfahrschutz sind derart angepasst, dass der Erfassungsbereich E des Sensors 2.1 nicht eingeschränkt ist. Bei Fahrzeugen ohne Seitenverkleidung ist diese Modifikation erforderlich. Bei so genannten Pritschenfahrzeugen ist ein Halter des Sensors 2.1 als Teil des seitlichen Unterfahrschutzes ausgeführt.
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Die dargestellte Anordnung des Sensors 2.1 in einer der dargestellten Positionen POS3 bis POS5 weist den besonderen Vorteil auf, dass eine Aerodynamik des Fahrzeugs 1 nicht negativ beeinflusst wird und gleichzeitig ein großer Umgebungsbereich U erfassbar ist.
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In 8 ist eine Verkehrssituation mit einem als Sattelzug ausgebildeten Fahrzeug 1 nach dem Stand der Technik dargestellt. Der Sensor 2.1 ist an der vorderen rechten Ecke des Fahrzeugs 1 gemäß 1 angeordnet und weist einen effektiven Öffnungswinkel von +/–75°, d. h. von 150°, auf. Der Sensor 2.1 ist beispielsweise als Radarsensor ausgebildet. Die Bereiche A1, A2 liegen außerhalb des Erfassungsbereichs E des Sensors 2.1 und sind somit von diesem nicht erfassbar. Beide als Radfahrer ausgebildeten Objekte O1, O2 sind von dem Sensor 2.1 erfassbar, wobei sich ein Objekt O1 am hinteren Ende des Sattelaufliegers 1.2 neben diesem und das andere Objekt O2 seitlich vor dem Fahrzeug 1 befindet. Beide Positionen sind vom Fahrer des Fahrzeugs 1 nicht einsehbar.
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Nachteilig ist jedoch, dass der Sensor 2.1 in einer Position angeordnet sein muss, welche über die Fahrzeugkontur hinausragt und somit die Aerodynamik des Fahrzeugs 1 negativ beeinflusst.
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Eine Anordnung des Sensors 2.1 außerhalb einer maximalen Fahrzeugbreite von 2,50 m oder 2,55 m ist gesetzlich nicht gestattet. Da als Sattelzüge ausgebildete Fahrzeuge 1 meist die maximal erlaubte Breite aufweisen, ist eine Anordnung des Sensors innerhalb der Fahrzeugkontur erforderlich. Daraus ergibt sich jedoch, dass nicht der gesamte seitliche Bereich des Fahrzeugs 1 mittels des Sensors 2.1 erfassbar ist.
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9 zeigt die Verkehrsituation gemäß 8 mit dem als Sattelzug ausgebildeten erfindungsgemäßen Fahrzeug 1 mit einer ersten Anordnung des bildgebenden Sensors 2.1. Bei dem Sensor 2.1 handelt es sich um einen Radarsensor, einen Lasersensor, Ultraschallsensor oder eine Kamera, welcher einen effektiven Öffnungswinkel von +/–75°, d. h. von 150°, aufweist. Der Sensor 2.1 ist beispielsweise im Bereich des Hinterachskotflügelhalters gemäß der in 7 dargestellten dritten Position POS5 angeordnet. Die Bereiche A1, A2 liegen außerhalb des Erfassungsbereichs E des Sensors 2.1 und sind somit von diesem nicht erfassbar. Somit ist das Objekt O1 vom Sensor 2.1 erfassbar, der Bereich neben einer Fahrerkabine der Sattelzugmaschine 1.1 und das seitlich vor dem Fahrzeug 1 befindliche Objekt O2 jedoch nicht.
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Um diese Erfassungslücke zu schließen, ist der Sensor 2.1 in einem weiteren Ausführungsbeispiel in einer in Richtung der Fahrzeugfront verdrehten Ausrichtung angeordnet. Diese verdrehte Anordnung zeigt 10. Dadurch nimmt aber die Reichweite des Sensors 2.1 in Richtung des Fahrzeughecks ab, so dass zwar das Objekt O2 erfasst werden kann, die beiden Objekte O1 und O3 im Bereich neben dem Sattelauflieger 1.2 dagegen nicht. Bei einer Kopplung der Überwachungseinrichtung 2 mit einer nicht gezeigten Fahrerassistenzvorrichtung des Fahrzeugs 1 ist dadurch eine Warnung des Fahrers vor den Objekten O1, O3 erst spät möglich.
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Das gleiche Problem ergibt sich, wenn der Sensor 2.1 an der vorderen rechten Ecke der Sattelzugmaschine 1.1 aus aerodynamischen Gründen nicht verdreht, sondern flach eingebaut wird, damit das Hinausragen des Sensors 2.1 aus der Fahrzeugkontur reduziert wird.
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Um einen Erfassungsbereich E des Sensors 2.1 zu erreichen, welche wie in 8 dargestellt im Wesentlichen den gesamten Seitenbereich des Fahrzeugs 1 abdeckt, und gleichzeitig eine aerodynamisch vorteilhafte Anordnung zwischen der Vorderachse VA und der Hinterachse HA des Fahrzeugs 1 zu ermöglichen, sind gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 zwei oder mehrere Sensoren 2.1, 2.3 unmittelbar benachbart zueinander zwischen der Vorderachse VA und der Hinterachse HA angeordnet, wobei die Sensoren 2.1, 2.3 unterschiedliche Erfassungsbereiche E1, E2 aufweisen.
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Beide Sensoren 2.1, 2.3 weisen einen effektiven Öffnungswinkel von +/–75°, d. h. von 150°, auf und sind zueinander verdreht angeordnet. Der Sensor 2.1 ist dabei gemäß der in 9 beschriebenen Anordnung zum Fahrzeugheck verdreht ausgerichtet, so dass mittels des Sensors 2.1 das Objekt O1 erfassbar ist. Der Sensor 2.3, bei welchem es sich ebenfalls um einen als Radarsensor, Lasersensor, Ultraschallsensor oder Kamera ausgebildeten bildgebenden Sensor handelt, ist gemäß der in 10 beschriebenen Anordnung zur Fahrzeugfront verdreht ausgerichtet, so dass mittels des Sensors 2.3 das Objekt O2 erfassbar ist. Somit bilden die Erfassungsbereiche E1, E2 beider Sensoren 2.1, 2.3 gemeinsam den Erfassungsbereich E, welcher im Wesentlichen den gesamten Seitenbereich des Fahrzeugs 1 abdeckt. Ein Hineinstrahlen der Sensorkeule gemäß 3 und daraus resultierende Detektionsprobleme werden dabei vermieden.
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Diese Anordnung ermöglicht weiterhin, dass eine maximal mögliche Fahrzeugbreite von insbesondere 2,50 m oder 2,55 m nicht durch die Anordnung der Sensoren 2.1, 2.3 beeinflusst wird.
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Zwar entstehen die Bereiche A1, A2, in welchen die Sensoren 2.1, 2.3 keine Messwerte liefern können. Da der Bereich A1 jedoch am Ende des Sattelaufliegers 1.2 vorzugsweise lediglich eine maximale Breite von 1,3 m aufweist und der Bereich A2 an der Front des Fahrzeugs 1 lediglich eine maximale Breite von ca. 0,2 m aufweist, ist die Funktion der Überwachungseinrichtung 2 als Totwinkelüberwachung in besonders vorteilhafter Weise realisierbar.
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Die Funktion der Totwinkelüberwachung bzw. einer Totwinkel-Assistenzvorrichtung, welche insbesondere gemäß der
DE 10 2010 048 144 A1 ausgebildet ist, umfasst dabei für alle Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
1, dass mittels der mittels des zumindest einen Sensors
2.1,
2.3 erfassten Bilder der in einem toten Winkel und seitlich neben dem Fahrzeug
1 befindlicher Umgebungsbereich U überwacht wird und dem Fahrer des Fahrzeugs
1 im Fahrzeuginneren angezeigt wird.
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Weiterhin wird der Fahrer im Rahmen der Funktion der Totwinkelüberwachung bzw. der Funktion der Totwinkel-Assistenzvorrichtung vor den innerhalb des Umgebungsbereichs U befindlichen Objekten O1 bis O3 optisch, akustisch und/oder haptisch gewarnt, so dass dieser rechtzeitig Maßnahmen ergreifen kann, um Kollisionen mit den Objekten O1 bis O3 zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 1.1
- Sattelzugmaschine
- 1.2
- Sattelauflieger
- 2
- Überwachungseinrichtung
- 2.1
- Sensor
- 2.2
- Abdeckung
- 2.3
- Sensor
- A1, A2
- Bereich
- B1 bis B5
- Bereich
- E, E1, E2
- Erfassungsbereich
- HA
- Hinterachse
- O1 bis O3
- Objekt
- POS1 bis POS5
- Position
- U
- Umgebungsbereich
- VA
- Vorderachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009041555 A1 [0003, 0038]
- DE 102010048144 A1 [0004, 0038, 0062]