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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dosierung von Sauerstoff an einem Anästhesiegerät.
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In der Anästhesie werden Anästhesiegeräte eingesetzt, um den Patienten unterhalb einer Operation schmerzfrei und ohne Bewusstsein zu halten. Diese Anästhesiegeräte umfassen im Wesentlichen Gas-Mischeinheiten, einen Beatmungsantrieb, sowie Zuleitungen zum Patienten. Zur Gas-Mischeinheit werden verschiedene Gase herangeführt wie z. B. Sauerstoff, Luft und Lachgas. Ein weiteres Dosierelement in einem Anästhesiegerät ist ein Narkosemittelverdunster, durch den Anästhetika in das Gas hineindosiert werden, welches dann über die Zuleitungen zum Patienten geführt wird.
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In der
DE 199 07 362 A1 ist eine Vorrichtung zur Mischung von zumindest einer ersten und einer zweiten Gaskomponente mittels einer Venturi-Düse, einem Treibgasanschluss für Antriebsgas, einen Ansaugkanal und einem Gasauslass, gezeigt. Zur Verbesserung des Verhältnisses der zu mischenden Gaskomponenten zueinander ist zwischen dem Treibgasanschluss und dem Ansaugkanal eine, einen ersten Teilstrom der ersten Gaskomponente zum Ansaugkanal umlenkende erste Bypassleitung mit einer ersten Drosselstelle vorgesehen.
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In der
DE 695 15 391 T2 ist ein Narkosesystem mit einer Frischgasquelle beschrieben, wobei ein definierter Zufluss an frischem Atemgas in einen Atemkreis auf Basis einer durch ein Durchflussmessgerät erfassten Durchflussmenge geregelt wird. Das Narkosesystem ist so ausgebildet, dass das Durchflussmessgerät kalibriert werden kann, während das System im Betrieb ist, so dass eine Zufuhr von frischen Atemgas in den Atemkreis kontinuierlich oder im Wesentlichen kontinuierlich ermöglicht ist.
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In der
US 7,438,072 B2 ist ein tragbares Anästhesiegerät mit einem Mischsystem zur Mischung von Gasen, mit einem Narkosemittelverdunster, einem Ein- und Auslass für Trägergase beschrieben, wobei mittels einer Steuerung und Steuerungsmitteln die Gasströmung und die Gasmischung so geregelt werden, dass sich eine im Wesentlichen konstante Anästhesiegaskonzentration im Gasstrom zum Patienten ergibt.
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In der
CN 201308700 Y ist ein portables Anästhesiegerät mit einem Druckminderungsventil gezeigt, wobei das Druckminderungsventil mit einer unter hohem Druck stehenden Sauerstoffdruckgasflasche verbunden ist. Es sind eine Druckmessung und eine Durchflussmessung vorhanden. Der Sauerstoff wird über einen Narkosemittelverdunster und eine Maske einem Patienten zugeführt.
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Die
DE 10 2005 012 340 B3 zeigt ein Anästhesiesystem mit einem Narkosemittelverdunster. In der
DE 10 2005 012 340 B1 ist dem Narkosemittelverdunster ein Ventil vorgeschaltet ist, so dass bei bestimmungsgemäßem Betrieb der Gasfluss vollständig oder teilweise durch den Narkosemittelverdunster oder eine Bypassleitung geleitet wird, während im Fehlerfall der Gasfluss ausschließlich durch den Narkosemittelverdunster erfolgt.
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In der
US 4,657,710 A ist ein Narkosemittelverdunster mit einem elektronisch gesteuerten Ventil gezeigt, durch welches ein Trägergas in einen ersten und einen zweiten Gaspfad aufgeteilt wird, wobei im zweiten Gaspfad das Gas mit einem volatilen Anästhesiemittel angereichert wird, bevor es dem ersten Gaspfad wieder zuströmt.
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Die
DE 39 24 123 A1 und die korrespondierende
US 5,049,317 A zeigen eine Dosiervorrichtung für Gasgemische mit einem Narkosemittelverdunster und mit steuerbaren Einstellelementen, wodurch ein Gasgemisch entweder durch eine Bypass-Leitung am Narkosemittelverdunster vorbei, zum Patienten strömt und somit der Narkosemittelverdunster überbrückt ist oder das Gasgemisch mittels einer Verdunsterleitung zum und durch den Narkosemittelverdunster zum Patienten strömt. Es ist ein Kalibriervolumen mit einer Füllstandsanzeige vorgesehen, in welches eine Kalibrierleitung mündet, welche von der Verdunsterleitung durch Absperrelemente abgetrennt werden kann. Dadurch ist eine manuelle oder automatische Kalibrierung der Gasgemischmengenmessung, insbesondere für kleine Gasmengen möglich, ohne, dass eine Unterbrechung der Gasmengenmessung erforderlich ist.
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Für die Beatmung und Versorgung des Patienten vor, während und nach der Operation sind verschiedene Dosiersysteme an einem Anästhesiegerät vorhanden. Eine Operation mit Narkotisierung eines Patienten lässt sich in drei wesentliche Zeitabschnitte unterteilen. Es gibt eine Einleitungsphase, eine Operationsphase und eine Ausleitungs- bzw. Aufwachphase. In der Einleitungsphase wird typischerweise eine Gasmenge mit volatilen Anästhetika dem Patienten mittels einer Maske zugeführt, so dass er bewusstlos und schmerzfrei ist. Sodann ist es möglich, ihm den Endotrachialtubus einzuführen, womit dann die eigentliche Operationsphase beginnt und der Patient intubiert beatmet und anästhesiert wird. In der Ausleit- bzw. Aufwachphase wird nach Entnahme des Endotrachialtubus wiederum über die Maske der Patient mit frischem Gas versorgt. Das frische Gas in der Aufwachphase ist bevorzugt mit einer höheren Sauerstoffkonzentration als die normale Konzentration von 21% in der Umgebungsluft versehen, so dass der Patient durch die erhöhte Sauerstoffgabe recht schnell zur eigenen Atemaktivität zurückfinden kann. Für diese Einleitungs- und auch die Ausleitungsphase wird dem Patienten das Gas nicht über den Mischer zugeführt, der während der Operation die Gase zu einem Gasgemisch aus Lachgas, Luft und Sauerstoff zusammenmischt, sondern es wird eine andere, zusätzlich vorhandene Gaszuführung gewählt, die sogenannte Sauerstoff-Insufflationsgas-Zuführung, mit deren Hilfe neben dem normalen Gasdosierzweig über den Mischer zusätzlich und unabhängig an einem separaten Anschluss Sauerstoff als Gas dem Patienten zugeführt werden kann. Dieses Gas durchläuft den Narkosemittelverdunster und gelangt dann mit Narkosemittel angereichert an den Anschluss für die Sauerstoffinsufflation und über einen Atemschlauch zum Patienten. Während und unterhalb einer Operation wird das Gasgemisch gemäß der Einstellungen des Anwenders durch einen Mischer automatisch geregelt. Der Mischer ist ausgebildet, Sauerstoff, Luft und Lachgas miteinander zu einem Gasgemisch zu vermischen. Während der Einleitung entscheidet der Anwender, wie viel Anästhesiemittel er über ein Einstellelement am Narkosemittelverdunster zugibt. Bei der Ausleitung ist der Narkosemittelverdunster nicht aktiv durchströmt, so dass dem Patienten reiner Sauerstoff zur Verfügung gestellt wird. Diese Sauerstoffinsufflation erfolgt in der Dosierung über ein eigenes Regelventil mit zugehöriger Anzeige. Im Stand der Technik ist es üblich, dazu eine sogenannte Flowröhre kombiniert mit einem Regelventil zu verwenden.
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Die Flowröhre ist ein Schwebekörper-Durchflussmessgerät, wie es beispielsweise in der
US 2,778,223 A beschrieben ist. Dabei schwebt ein Schwebekörper in einer Röhre an einer Skala in der Höhe auf und ab und der Anwender kann über das Regelventil dosieren und über die Steighöhe des Schwebekörpers direkt absehen, wie viel Sauerstoff dosiert wird. Die Sauerstoffinsufflation ermöglicht es auf diese Weise, den Patienten vor und nach der Operation mit Sauerstoff über eine auf das Gesicht des Patienten aufgelegte Maske zu versorgen. In der
US 5,697,364 A1 ist eine derartige Vorrichtung zur Sauerstoffinsufflation gezeigt.
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Zusätzlich zur Bereitstellung von Gas zum Patienten über den Mischer und über den Weg der Sauerstoffinsufflation gibt es einen weiteren Weg zur Dosierung von Sauerstoff zum Patienten. Dieser Weg läuft vollständig unabhängig neben jeglicher Dosierung vorbei direkt vom Sauerstoffzugang über ein Schaltelement, den sogenannten O
2-Flush-Taster, ohne eine Durchströmung des Narkosemittelverdunsters direkt zum Patienten. Über einen durch den O
2-Flush-Taster vom Anwender ausgelösten Sauerstoff-Stoß wird das System von Narkosemittel und Lachgas freigespült. Dieser O
2-Flush ist allerdings nicht geeignet, zu einer Sauerstoffinsufflation verwendet zu werden, da dabei das Volumen und der Druck ungeregelt nur über die manuelle Bedienung des Tasters zum Patienten freigeschaltet wird. In der
US 3,521,634 A ist ein Anästhesiegerät mit einem Gehäuse, darin angeordnet eine Kammer zur Aufnahme eines volatilem Anästhesiemittels, eine Druckgasquelle, sowie einstellbaren Ventilen und Gasführungen gezeigt, in dem eine solche O
2-Flush-Funktionalität enthalten ist.
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Ein weiterer Weg zur Sauerstoffdosierung an einem Anästhesiesystem ist die sogenannte Notgasversorgung. Diese Notgasversorgung ist dafür erforderlich, dass bei Ausfall des Mischers oder bei Ausfall der elektrischen Versorgung der Anästhesist in der Lage ist, über eine manuelle Sauerstoffdosierung, in der Praxis in Form eines beschrifteten Stellrades, mit dem ein Volumenstrom an Sauerstoff dosiert wird, und mit Hilfe der Durchströmung des Narkosemittelverdunsters, des sogenannten Vapors, die Anästhesie weiterzuführen.
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Über einen Handbeatmungsbeutel übernimmt dabei der Anästhesist die manuelle Beatmung des Patienten.
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Eine Sauerstoff-Notgasversorgung für ein Anästhesiegerät ist in der
EP 0 916 358 B1 gezeigt. Der Zustand eines Ausfalls der generellen Gasversorgung und Gasmischung wird durch eine kontinuierliche Überwachung des Durchflusses der Gasmischventile erkannt. Wird der Ausfall eines Ventils durch eine Abweichung von einem Sollwert erkannt, so wird unmittelbar auf Versorgung des Patienten mit Sauerstoff mit Hilfe einer Bypassleitung umgeschaltet, wobei in der Bypassleitung manuelle Mittel zur Dosierung der Durchflussmenge, sowie zur Anzeige der dosierten Durchflussmenge zusätzlich vorgesehen sein können.
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In der
EP 0684 049 B1 ist ein manuell betätigtes Sicherheitsventil für ein Beatmungs- oder Anästhesiegerät beschrieben. Das Ventil ist ausgebildet, zusätzlich zum verschlossenen Zustand, an zwei unterschiedlichen Arbeitspunkten zwei unterschiedlich große Volumenströme durch das Ventil hindurch von einem Einlasskanal zu einem Auslasskanal strömen zu lassen.
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In der
US 6,250,302 B1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung in Verbindung mit einem Beatmungsgerät gezeigt, wobei für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten zur Beatmung eines Patienten die Gasversorgung über einen Gasmischer erfolgt. Die Zuführung eines Gasgemisches zum Patienten erfolgt über einen beweglichen Kolben, wobei eine Frischgasmenge über einen Gasmischer in den Kolben einströmt.
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Somit sind aus dem Stand der Technik die Dosierarten an einem Anästhesiegerät, wie Sauerstoff und Gase zum Patienten gelangen können, beschrieben.
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Diese vier Wege sind im Wesentlichen unabhängig voneinander vorhanden. Die Gasdosierung für den Betrieb während der Operation über den Gasmischer zur Mischung von Sauerstoff, Lachgas und Luft mit anschließender Durchströmung des Narkosemittelverdunsters ist der wesentliche geregelte Weg zur Durchführung der Narkose. Die Notgasversorgung ist für den Fall des Ausfalls des Mischers oder der elektrischen Versorgung dazu ausgebildet, dass der Anästhesist in der Lage ist, die Narkose weiterzuführen, auch ohne dass der Mischer oder weitere elektrische Systeme im Anästhesiegerät in Funktion sind. Die Sauerstoffinsufflation, welche speziell bei der Einleitung und Ausleitung Verwendung findet, ist dazu ausgebildet, über einen zusätzlichen, über eine Flowröhre dosierten Zweig an einem zusätzlichen Anschluss Sauerstoff mit Durchströmung des Narkosemittelverdunsters und damit einer Anreicherung des Sauerstoffs um ein Narkosegas direkt, meist mithilfe einer Maske oder eines Nasalprongs zum Patienten zu bringen. Der O2-Flush ist ein parallel dazu angeordnetes System, das ohne Durchströmung des Narkosemittelverdunsters zur Freispülung des Atemsystems von Narkosegasen über eine Taste einen Sauerstoffstoß ins System einleiten kann.
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Dadurch, dass diese vier Dosierwege separat im System vorhanden sind, ist der konstruktive Aufwand nicht unbeachtlich, auf drei verschiedene Weisen eine Dosierung von Sauerstoff bereitzustellen und auf eine zusätzliche vierte Weise noch einen Sauerstoffstoß als Dosiermöglichkeit bereitzuhalten.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung an einem Anästhesiegerät bereitzustellen, die es ermöglicht, die Sauerstoffinsufflation und die Notgasversorgung miteinander zu kombinieren.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in einem Anästhesiegerät ein Umschaltelement vorhanden ist, welches die Sauerstoffinsufflationseinheit im Anästhesiegerät mit der Notgasversorgungseinheit kombiniert.
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In einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird, ausgehend von der Sauerstoffeinspeisung im Anästhesiegerät eine Flowröhre mit einem Regelventil durchströmt. Anschließend gelangt die Menge an Sauerstoff zum Umschaltelement. An diesem Umschaltelement ist ein erster Gaspfad zur Durchströmung eines Narkosemittelverdunsters mit anschließender Zuführung des Sauerstoffs zu einem Patienten angeordnet. Weiterhin ist nach dem Umschaltelement ein zweiter Gaspfad zur Führung des Sauerstoffs an einen Anschluss zur Sauerstoffinsufflation angeordnet. Diese erste erfindungsgemäße Ausführungsform einer Vorrichtung zur Dosierung von Frischgas, Sauerstoff und Anästhesiemittel in einem Anästhesiegerät zur Verbindung mit einem Patienten besteht aus einem Narkosemittelverdunster, einem Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement, einem Umschaltelement, einem ersten und zweiten Gaspfad, einem Mischer mit einem Sauerstoffanschluss, mit einem Lachgasanschluss und mit einem Luftanschluss. Der Sauerstoffanschluss ist mit einem Sauerstoff-Gasanschluss der Vorrichtung verbunden. In dem Mischer werden Lachgas, Sauerstoff und Luft gemischt. Das gemischte Gas kann zum Eingang des Narkosemittelverdunsters gelangen. Das Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement ist mit dem Sauerstoff-Gasanschluss verbunden und weist ein Stellelement zum Einstellen einer Durchflussmenge auf.
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Das Umschaltelement ist stromabwärts des Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelementes angeordnet. Der erste Gaspfad und der zweite Gaspfad sind stromabwärts des Umschaltelements angeordnet. Der Narkosemittelverdunster ist im ersten Gaspfad angeordnet und ausgebildet, Narkosemittel in das Gas im ersten Gaspfad zu dosieren. Vom Narkosemittelverdunster führt der erste Gaspfad zu einem Verbindungs- und Anschlusselement zum Patienten.
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Der zweite Gaspfad führt zu einem Gasentnahmeanschluss. Der Gasentnahmeanschluss ist zum Anschluss einer Schlauch-/Schlauch-Maskenkombination zur Sauerstoffinsufflation vorgesehen.
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Das Umschaltelement ist derart ausgebildet, Sauerstoff, der vom stromaufwärts zum Umschaltelement angeordneten Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement an das Umschaltelement herangeführt wird, in den ersten Gaspfad oder in den zweiten Gaspfad weiterzuleiten. Der Sauerstoff gelangt bei Durchströmung des ersten Gaspfades nach Durchströmung des Narkosemittelverdunsters zum Verbindungs- und Anschlusselement zum Patienten und steht bei Durchströmung des zweiten Gaspfades am Gasentnahmeanschluss zur Verfügung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Umschaltelement ein Erfassungselement angeordnet, welches ausgebildet ist, die Position, den Zustand und/oder die Schaltstellung des Umschaltelements zu erfassen, an eine Steuereinheit zur Verarbeitung weiterzugeben und weiter bevorzugt auf einer Anzeigeeinheit zur Anzeige zu bringen, ob der Sauerstoff über den ersten Gaspfad vom Umschaltelement durch den Narkosemittelverdunster zum Patienten gelangt oder ob der Sauerstoff über den zweiten Gaspfad zum Anschluss zur Sauerstoffinsufflation geführt wird.
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In einer weiter bevorzugten Variante ist der Patient mit dem Verbindungs- und Anschlusselement über einen exspiratorischen Beatmungsschlauchweg und einen inspiratorischen Beatmungsschlauchweg mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbunden. Der Sauerstoff gelangt dabei über den ersten Gaspfad, im Anschluss an das Umschaltelement, zum Narkosemitteldosierer und von dort über den inspiratorischen Beatmungsschlauchweg und über das Verbindungs- und Anschlusselement zum Patienten. Der zum Patienten gelieferte Sauerstoff ist bei Zuführung über den ersten Gaspfad, je nach Einstellung des Narkosemitteldosierers mehr oder weniger mit Narkosemittel vermischt.
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In einer weiter bevorzugten Variante umfasst die Vorrichtung zur Dosierung von Sauerstoff für ein Anästhesiegerät ein Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement und ein Umschaltelement, wobei das Umschaltelement stromabwärts des Sauerstoff-Dosier- und Anzeigelementes angeordnet ist. Die Vorrichtung zur Dosierung von Sauerstoff für ein Anästhesiegerät umfasst weiterhin einen ersten Gaspfad und einen zweiten Gaspfad, wobei der erste Gaspfad und der zweite Gaspfad stromabwärts des Umschaltelements angeordnet sind, wobei im ersten Gaspfad ein Narkosemittelverdunster angeordnet ist und wobei im zweiten Gaspfad ein Gasentnahmeanschluss angeordnet ist. Das Umschaltelement ist ausgebildet, Sauerstoff, der vom stromaufwärts zum Umschaltelement angeordneten Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement an das Umschaltelement herangeführt wird, in den ersten Gaspfad oder in den zweiten Gaspfad weiterzuleiten. Bei einer Durchströmung des ersten Gaspfades und nach Durchströmung des Narkosemittelverdunsters gelangt der Sauerstoff über eine Verbindung zum Patienten. Bei einer Durchströmung des zweiten Gaspfades steht der Sauerstoff am Gasentnahmeanschluss zur Verfügung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Umschaltelement den Sauerstoff überschneidungsfrei entweder in den ersten Gaspfad oder in den zweiten Gaspfad leitet. Überschneidungsfreiheit im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass kein Zustand möglich ist, in dem Gas sowohl in den ersten, als auch in den zweiten Gaspfad gleichzeitig gelangen kann.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist das Umschaltelement als mechanisches Umschaltelement ausgeführt, so dass gewährleistet ist, dass in der Funktion als Notgasversorgung der Anwender jederzeit ohne elektrische Energie in der Lage ist, über die Flowröhre und den ersten Pfad Sauerstoff als Gas mit Verdunstung von Narkosemittel hin zum Patienten zu fördern. Weiter bevorzugt ist das mechanische Umschaltelement zu einer manuellen Betätigung ausgebildet.
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In dieser weiter bevorzugten Ausführungsform ist das mechanische Umschaltelement weiter bevorzugt als ein Keramik-Scheiben-Ventil ausgeführt. Das Keramik-Scheiben-Ventil ist so konstruiert, dass der Sauerstoff überschneidungsfrei entweder in den ersten Gaspfad zur Durchströmung des Narkosemittelverdunsters oder in den zweiten Gaspfad zum Anschluss zur Sauerstoffinsufflation geleitet wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Umschaltelement als elektrisches, elektromechanisches, elektropneumatisches, elektromagnetisches oder pneumatisches oder elektropneumatisches Umschaltelement ausgeführt, wobei als Vorzugslage der erste Gaspfad eingestellt ist, so dass bei Ausfall der Stromversorgung der Sauerstoff von der Flowröhre dosiert über das Umschaltelement durch den Narkosemittelverdunster hindurch über den ersten Gaspfad zum Patienten gelangt.
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In einer optionalen Ausgestaltung des Anästhesiegerätes ist ein Not-/Aus- oder Reset-Schaltelement vorhanden, das es dem Anwender ermöglicht, das Gerät in einen Modus zu schalten, so dass die Notgasversorgung zum Einsatz kommt, d. h., falls im übrigen Anästhesiegerät beispielsweise in einem normalerweise im Betrieb befindlichen Mischer, in dem Lachgas, Sauerstoff und Luft gemischt werden, ein Fehlerfall auftreten sollte, diese Notgasversorgung dadurch ausgelöst werden kann, dass dieser Reset vom Anwender an dem Schaltelement ausgelöst wird.
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Die 1 zeigt eine Vorrichtung als einen Teil eines Anästhesiegerätes zur Dosierung von Sauerstoff hin zum Patienten oder zu einem Sauerstoffinsufflationsanschluss.
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Die 2 zeigt eine Anordnung und Gruppierung von Elementen nach 1 an der Frontseite eines Anästhesiegerätes.
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In der 1 ist eine Vorrichtung zur Dosierung von Frischgas, Sauerstoff und Anästhesiemittel in einem Anästhesiegerät gezeigt. Diese Vorrichtung 10 umfasst als Elemente einen Mischer 11, einen Sauerstoffanschluss 12 am Mischer 11, einen Lachgas- und Luftanschluss 13 am Mischer 11, ein O2-Flush-Betätigungs- und Dosierelement 14, ein Umschaltelement 15, ein Positionserfassungselement 151, ein Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement 16, ein Stellelement 161, eine Flowröhre 163, einen Narkosemitteldosierer 18, eine Steuerungseinheit 19, ein Abschaltelement 191, eine Anzeigeeinheit 192, einen Gasentnahmeanschluss 20 und einen externen O2-Gasanschluss 21 als Gaseingang an die Vorrichtung 10. In dieser 1 sind gasführende Verbindungen zwischen den Elementen der Vorrichtung 10 mit durchgezogenen Linien 40 dargestellt, elektrische Verbindungen 193, 194, 195 zwischen den Elementen sind als Punktlinien 43 dargestellt. Weiterhin ist in der 1 der Patient 27 mit seinen Verbindungen 23, 24, 25 zum Anästhesiegerät dargestellt. Die Vorrichtung 10 zur Dosierung von Frischgas, Sauerstoff und Anästhesiemittel ist über einen exspiratorischen Beatmungsschlauchweg 23 und einen inspiratorischen Beatmungsschlauchweg 24, sowie ein Verbindungs- und Anschlusselement 25 mit dem Patienten 27 verbunden. Der Patient 27 ist mittels eines Lungensymbols 26 dargestellt. Das Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement 16 besteht aus einer Flowröhre 163 und einem Stellelement 161. An der Flowröhre 163 ist eine Skalierung 165 angebracht. Innerhalb der Flowröhre 163 schwebt ein Schwebekörper 164 hinter der Skalierung 165 beweglich auf und ab. Mittels des Stellelementes 161, welches entlang einer Drehrichtung 162 verstellbar ist und dadurch mehr oder weniger verschlossen und geöffnet ist, wird die Durchflussmenge durch das Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement 16 vom Anwender durch Drehung in die entsprechende Drehrichtung 162 eingestellt und dosiert. Damit ist in dem Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement 16 die Einstellung des Durchflusses über das Stellelement 161 ermöglicht und über die Flowröhre 163 und den Schwebekörper 164 und die Skalierung 165 wird die dosierte Menge an Sauerstoff angezeigt. Über den O2-Gasanschluss 21 wird der Sauerstoff in der Vorrichtung 10 bereitgestellt und verteilt. Vom Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement 16 gelangt die dosierte Sauerstoffmenge zu dem Umschaltelement 15. Vom Umschaltelement 15 kann die dosierte Sauerstoffmenge in einen ersten Gaspfad 153 oder in einen zweiten Gaspfad 154 durch Umschalten oder Umlegen des Umschaltelementes 15 verzweigt werden. Der erste Gaspfad 153 führt im Anschluss an das Umschaltelement 15 zum Narkosemitteldosierer 18 und von dort über den inspiratorischen Beatmungsschlauchweg 24, das Verbindungs- und Anschlusselement 25 in die Lunge 26 des Patienten 27. Der zweite Gaspfad 154 führt vom Umschaltelement 15 zum Gasentnahmeanschluss 20. Der Gasentnahmeanschluss 20 ist zum Anschluss einer Schlauch-/Schlauch-Maskenkombination zur Sauerstoffinsufflation vorbereitet und vorgesehen. Vom O2-Gasanschluss 21 an die Vorrichtung 10 verzweigt Sauerstoff über eine parallele Leitung noch zu dem O2-Flush-Betätigungs- und Dosierelement 14 und ebenfalls über eine parallele Leitung zum Sauerstoffanschluss 12 am Mischer 11. Vom Mischer 11 gelangt Gas, das sich aus der Mischung aus Sauerstoff vom Sauerstoffanschluss 12 am Mischer 11 und Gasen, die am Lachgas- und Luftanschluss 13 des Mischers 12 angekoppelt sind, ebenfalls an den Eingang des Narkosemitteldosierers 18. Zusätzlich verzweigt parallel zum Sauerstoff, der an den Mischer 11 oder an das Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement 16 gelangt, direkt an das O2-Flush-Betätigungs- und Dosierelement 14 und von dort direkt in den inspiratorischen Beatmungsschlauchweg 24 hinein zum Patienten 27 mittels des Verbindungs- und Anschlusselementes 25. Am Umschaltelement 15 ist in optionaler Weise ein Positionserfassungselement 151 in der Art angeordnet, die Lage des Umschaltelementes 15 zu erkennen, also die Wahl des Gaspfades, ob Sauerstoff in den ersten Gaspfad 153 oder, ob Sauerstoff in den zweiten Gaspfad 154 vom Umschaltelement 15 geleitet wird, angeordnet. Das Positionserfassungselement 151 ist über eine Signalverbindung B 194 mit der Steuerungseinheit verbunden. Die Steuerungseinheit 19 wertet dieses Signal B vom Positionserfassungselement 151 aus und übergibt es als Information an eine Anzeigeeinheit 192. Auf der Anzeigeeinheit 192 ist dem Anwender dann ersichtlich, welche Stellung das Umschaltelement 15 aktuell hat. An der Steuerungseinheit 19 ist ein Abschaltelement 191 vorgesehen, welches es ermöglicht, über eine Signalverbindung A 193 an den Mischer 11 ein Signal A zu geben, diesen Mischer abzuschalten, so dass das Gerät in einen sicheren Zustand versetzt wird, wobei die Dosierung dann ausschließlich über das Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement 16 und den Narkosemitteldosierer 18 zum Patienten 27 erfolgt.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist das Umschaltelement 15 als ein elektrisch und/oder pneumatisch betätigtes aktives Schaltelement ausgeführt. Die Betätigung des Umschaltelementes 15 erfolgt dann über eine Wirkverbindung C 195, welche von der Steuerungseinheit 19 aus zum Umschaltelement 15 geführt ist. Dieses aktiv elektrisch, elektromechanisch oder pneumatisch gesteuerte Umschaltelement 15 ist so ausgebildet, dass bei einem Ausfall der Energieversorgung eine Vorzugslage so gewählt ist, dass das Gas durch das Umschaltelement 15 in Richtung des ersten Gaspfades 153 unter Durchströmung des Narkosemitteldosierers 18 zum Patienten 27 strömt.
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In der 1 sind neben den funktionellen Elementen selbst in einer Gruppierung 31 diejenigen Elemente zusammengefasst und dargestellt, die sich außerhalb der Vorrichtung 10 befinden. Eine Gerätegrenze 17, gezeichnet als gestrichelte Linie 41, umschließt alle Elemente innerhalb der Vorrichtung 10. In weiteren Gruppierungen 32, 33, 34, 35, 36, 37 sind die Elemente innerhalb der Vorrichtung 10 zusammengefasst, welche auf der Frontseite des Anästhesiegerätes angeordnet und sichtbar sind. Die Gruppierungen 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37 sind durch Strichpunktlinien 42 kenntlich gemacht. Die Gruppierungen 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37 werden in der 2 näher erläutert und sind in der Anordnung auf der Frontseite des Anästhesiegerätes bildhaft und schematisch gemäß 2 dargestellt.
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In der 2 ist die Vorrichtung 10 nach 1 mit denjenigen Elementen in einer schematischen, bildhaften Form gezeigt, die an der Frontseite eines Anästhesiegerätes angeordnet und sichtbar sind. Die Gruppierungen 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37 in der 2 entsprechen den Gruppierungen 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37 der Vorrichtung 10 in der 1. Gleiche Elemente in der 2 sind mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet wie die gleichen Elemente und entsprechenden Elemente in der 1. Die 2 zeigt schematisch und vereinfacht in einer bildhaften Darstellung das Umschaltelement 15 zur Umschaltung zwischen dem ersten Gaspfad 153 und dem zweiten Gaspfad 154, das O2-Flush-Betätigungs- und Dosierelement 14, das Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement 16, mit Stellelement 161, Flowröhre 163, Schwebekörper 164 und Skalierung 165 an der Flowröhre 163, sowie die Anzeigeeinheit 192 und den Gasentnahmeanschluss 20 als Elemente der Gruppierungen von Elementen in der Vorrichtung 32, 33, 34, 35, 36, 37 gemäß der Vorrichtung 10 nach 1 als eine bildliche Darstellung an der Frontseite eines Anästhesiegerätes. Diejenigen Verbindungen in der 2 sind mit durchgezogenen Linien 40 auf der bildlichen Darstellung gemäß einer Frontseite des Anästhesiegerätes zur Verdeutlichung des Zusammenwirkens der Elemente der Vorrichtung 10 gezeigt, auf welche der Anwender an der Frontseite direkt Zugang hat. Die mit gestrichelten Linien 41 gezeigten Verbindungen und Elemente, wie beispielsweise der Mischer 11, können in optionaler Weise zur Verdeutlichung des Zusammenwirkens der Elemente der Vorrichtung 10 zusätzlich dargestellt sein. Die Gruppierung 31 stellt in bildlicher Form die Verbindung der Vorrichtung 10 mit dem Patienten 27 (1) über den Narkosemittelverdunster 18, den inspiratorischen Beatmungsschlauchweg 24 und über das Verbindungs- und Anschlusselement 25, welches typischerweise als ein sogenanntes Y-Stück ausgebildet ist, bis in die Lunge 26 des Patienten 27 hinein (1) und über den exspiratorischen Beatmungsschlauchweg 23 zurück in die Vorrichtung 10 dar.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung zur Dosierung von Frischgas, Sauerstoff und Anästhesiemittel
- 11
- Mischer
- 12
- Sauerstoffanschluss am Mischer
- 13
- Lachgas- und Luftanschluss am Mischer
- 14
- O2-Flush-Betätigungs- und Dosierelement
- 15
- Umschaltelement
- 151
- Positionserfassungselement
- 153
- erster Gaspfad
- 154
- zweiter Gaspfad
- 16
- Sauerstoff-Dosier- und Anzeigeelement
- 161
- Stellelement
- 162
- Drehrichtung
- 163
- Flowröhre
- 164
- Schwebekörper
- 165
- Skalierung
- 17
- Gerätegrenze
- 18
- Narkosemitteldosierer
- 19
- Steuerungseinheit
- 191
- Abschaltelement
- 192
- Anzeigeeinheit
- 193
- Signalverbindung A
- 194
- Signalverbindung B
- 195
- Wirkverbindung C
- 20
- Gasentnahmeanschluss
- 21
- externer O2-Gasanschluss an die Vorrichtung
- 23
- exspiratorischer Beatmungsschlauchweg
- 24
- inspiratorischer Beatmungsschlauchweg
- 25
- Verbindungs- und Anschlusselement
- 26
- Lunge eines Patienten
- 27
- Patient
- 31
- Gruppierung von Elementen außerhalb der Vorrichtung
- 32, 33, 34
- Gruppierung von Elementen an der Vorrichtung
- 35, 36, 37
- Gruppierung von Elementen an der Vorrichtung
- 40
- durchgezogene Linien
- 41
- gestrichelte Linien
- 42
- Strichpunktlinien
- 43
- Punktlinien
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19907362 A1 [0003]
- DE 69515391 T2 [0004]
- US 7438072 B2 [0005]
- CN 201308700 Y [0006]
- DE 102005012340 B3 [0007]
- DE 102005012340 B1 [0007]
- US 4657710 A [0008]
- DE 3924123 A1 [0009]
- US 5049317 A [0009]
- US 2778223 A [0011]
- US 5697364 A1 [0011]
- US 3521634 A [0012]
- EP 0916358 B1 [0015]
- EP 0684049 B1 [0016]
- US 6250302 B1 [0017]