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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer eindeutigen Zuordnung eines Fahrzeugs zu einer Online-Repräsentanz des Fahrzeugs gemäß Anspruch 1.
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Verfahren der hier angesprochenen Art sind bekannt. Eine virtuelle Repräsentanz, insbesondere eine Online-Repräsentanz des Fahrzeugs, dient dazu, dieses – insbesondere über das Internet – fernkonfigurieren zu können beziehungsweise Fahrzeuginformationen aus der Ferne abfragen zu können. Beispielsweise ist es möglich, vor Fahrtantritt über einen Routenplaner eine gewünschte Route auszuwählen, und diese anschließend, vorzugsweise über das Internet, in das Fahrzeug, insbesondere in das bordintegrierte Navigationsgerät des Fahrzeugs, einzuspielen. Auch ist es beispielsweise möglich, den Tankfüllstand, einen Ladezustand der Batterie oder andere Fahrzeuginformationen entfernt auszulesen und anzeigen zu lassen. Die Online-Repräsentanz des Fahrzeugs kann als Fahrzeug-Internetseite, sogenannte Vehicle Homepage, ausgebildet sein. Wesentlich dabei ist, dass die Online-Repräsentanz dem Fahrzeug eindeutig zugeordnet ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass nicht versehentlich ein anderes Fahrzeug konfiguriert wird, oder dass Zustände eines anderen Fahrzeugs abgefragt werden. Zugleich muss vermieden werden, dass Dritte Zugriff auf das eigene Fahrzeug erlangen und dieses konfigurieren und/oder auslesen. Typischerweise ist die Online-Repräsentanz zur Verhinderung von Missbrauch wie übliche Portale oder Internetseiten durch eine Zugangssperre beispielsweise mit einem Benutzernamen und einem Passwort geschützt. Problematisch ist allerdings die erstmalige Zuordnung zwischen einem konkreten Fahrzeug und dessen Online-Repräsentanz. Wenn beispielsweise ein neuer Fahrzeugbesitzer oder ein neuer Nutzer des Fahrzeugs einen Zugang zu der Online-Repräsentanz anlegen möchte, muss er diesen Zugang mit dem konkreten Fahrzeug verbinden. Dafür kann vorgesehen sein, dass er die Fahrgestellnummer des Fahrzeugs nutzt, wobei diese jedoch nicht geheim und teilweise sogar von außerhalb des Fahrzeugs zugänglich ist. Insofern ist es nicht ausgeschlossen, dass sich Dritte über einen neuen Zugang zu der Online-Repräsentanz Zugriff auf das Fahrzeug beziehungsweise auf die Fahrzeugdaten verschaffen. Daher erfolgt die Konfiguration und Zuordnung des Fahrzeugs zu der Online-Repräsentanz heute regelmäßig über manuelle Prozesse, die in einer Werkstatt durchgeführt werden. Dies ist jedoch wenig komfortabel und erfordert beispielsweise bei einem Halterwechsel einen Werkstattbesuch, was zudem zusätzliche Kosten auslöst.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mithilfe dessen der berechtigte Nutzer eines Fahrzeugs eindeutig zeigen kann, dass er Zugang zu dem Fahrzeug besitzt und nicht lediglich beispielsweise die Fahrzeugidentifikationsnummer von außerhalb ablesen konnte. Dabei soll das Verfahren von dem Nutzer selbst durchführbar sein, sodass es wenig aufwändig, nicht mit einem Werkstattbesuch verbunden und dementsprechend kostengünstig durchführbar ist.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren gemäß Anspruch 1 geschaffen wird. Dieses umfasst folgende Schritte: Es wird ein dem Fahrzeug eindeutig zugeordnetes Informationsdatum in eine Zugriffsvorrichtung, welche einem Zugriff auf die Online-Repräsentanz des Fahrzeugs dient, eingegeben. Daraufhin wird auf der Zugriffsvorrichtung eine Handlungsanweisung an den Nutzer angezeigt. Dieser führt die Handlungsanweisung aus, wobei die Handlungsanweisung eine Interaktion mit mindestens einem in einem Inneren des Fahrzeugs angeordneten Element umfasst. Anschließend wird geprüft, ob die Handlungsanweisung ausgeführt wurde. Ist dies der Fall, wird die eindeutige Zuordnung zwischen dem Fahrzeug und der Online-Repräsentanz hergestellt. Dadurch, dass der Nutzer, welcher die Zuordnung herstellen möchte, Zugang zum Inneren des Fahrzeugs besitzen und dies auch nachweisen muss, wird sichergestellt, dass es sich tatsächlich um einen berechtigten Nutzer handelt.
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Die Online-Repräsentanz ist bevorzugt eine Internetseite, insbesondere eine sogenannte Vehicle Homepage. Die Zugriffsvorrichtung zum Zugriff auf die Online-Repräsentanz ist vorzugsweise als Computer, insbesondere Heimcomputer, Mobiltelefon mit Zusatzfunktionen, sogenanntes Smartphone, als Tablet PC oder in sonstiger geeigneter Weise ausgebildet. Ist die Online-Repräsentanz als Internetseite ausgebildet, ist wesentlich, dass die Zugriffsvorrichtung einen Internetzugang ermöglicht. Bevorzugt ist vorgesehen, dass sich der Nutzer bei der Online-Repräsentanz mithilfe eines Benutzernamens und eines Passworts anmelden muss, bevor er aufgefordert wird, das Informationsdatum einzugeben, welches dem Fahrzeug eindeutig zugeordnet ist. Hierzu kann vorgesehen sein, dass der Nutzer sich einen neuen Zugang mit einem neuen Benutzernamen und einem neuen Passwort anlegt, insbesondere wenn ein Nutzerwechsel des Fahrzeugs stattgefunden hat.
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Es wird ein Verfahren bevorzugt, bei welchem als Identifikationsdatum eine Fahrgestellnummer eingegeben wird. Diese kann gegebenenfalls von außen zugänglich sein, sodass kein Zugang zu dem Inneren des Fahrzeugs erforderlich ist, um diese festzustellen. Insofern ist es bei diesem Schritt des Verfahrens noch möglich, dass ein unberechtigter Nutzer sich sowohl einen neuen Benutzerzugang auf der Online-Repräsentanz anlegt, als auch das korrekte Identifikationsdatum des Fahrzeugs eingibt. Erst zur Durchführung der im Anschluss angezeigten Handlungsanweisung braucht der Nutzer Zugang zum Inneren des Fahrzeugs, sodass er über die korrekte Durchführung der Handlungsanweisung seine Berechtigung nachweisen kann.
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Es wird ein Verfahren bevorzugt, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Handlungsanweisung ein Betätigen von Bedienelementen im Fahrzeug in einer vorherbestimmten Art und/oder in einer vorherbestimmten Reihenfolge und/oder in vorherbestimmter Zeit umfasst. Beispielsweise kann die Handlungsanweisung vorsehen, dass das Fahrzeug entriegelt, eine Fahrzeugtür geöffnet und anschließend das Fahrlicht eingeschaltet, wieder ausgeschaltet, die Tür geschlossen und das Fahrzeug wieder verriegelt wird. Es ist auch möglich, dass die Handlungsanweisung beispielsweise genau vorsieht, dass der Scheibenwischer beispielsweise in der Intervallschaltung einmal betätigt werden muss.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass bestimmte Bedienelemente in einer vorherbestimmten Reihenfolge betätigt werden müssen. Es ist also beispielsweise möglich, dass die Handlungsanweisung vorsieht, zunächst das Fahrlicht einzuschalten und anschließend den Scheibenwischer in der Intervallschaltung einmal zu betätigen.
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Weiter ist es alternativ oder zusätzlich möglich, dass die Betätigung mindestens eines Bedienelementes in einer vorherbestimmten Zeit erfolgen muss. Ist die vorherbestimmte Zeit abgelaufen, ohne dass die Handlungsanweisung korrekt ausgeführt wurde, gilt sie als fehlerhaft beziehungsweise nicht ausgeführt. Hierdurch ist es möglich sicherzustellen, dass der Nutzer tatsächlich das Fahrzeug korrekt entriegeln kann und nicht etwa versucht, sich unberechtigt Zugang zum Fahrzeuginneren zu verschaffen.
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Die Aktion des Benutzers, also das Betätigen von mindestens einem Bedienelement, wird vorzugsweise von dem Fahrzeug an die Online-Repräsentanz übertragen. Es ist auch möglich, dass die Handlungsanweisung bevorzugt von der Online-Repräsentanz an das Fahrzeug übertragen wird.
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Es wird auch ein Verfahren bevorzugt, bei welchem die Handlungsanweisung ein Ablesen und/oder Eingeben von geheimen, vorzugsweise zufällig generierten Informationen im Inneren des Fahrzeugs umfasst. Dabei wird vorzugsweise auf der Online-Repräsentanz eine geheime, vorzugsweise zufällig generierte Information, beispielsweise eine Buchstaben- und/oder Ziffernfolge angezeigt, die dann in dem Fahrzeug eingegeben werden muss. Umgekehrt kann die Handlungsanweisung umfassen, dass der Nutzer im Inneren des Fahrzeugs eine dort angezeigte geheime, vorzugsweise zufällig generierte Information, beispielsweise eine Buchstaben- und/oder Ziffernfolge ablesen und anschließend in die Zugriffsvorrichtung zum Zugriff auf die Online-Repräsentanz eingeben muss. Dabei wird die geheime, vorzugsweise zufällig generierte Information vorzugsweise nicht von der Online-Repräsentanz zum Fahrzeug oder vom Fahrzeug zu der Online-Repräsentanz übermittelt, sondern sie wird bevorzugt von dem Element erzeugt, von welchem sie auch angezeigt wird. Wird also die Information in dem Fahrzeug angezeigt, so erhält das Fahrzeug vorzugsweise von der Online-Repräsentanz lediglich die Anweisung, eine geheime, vorzugsweise zufällig generierte Information zu erzeugen. Umgekehrt erhält die Zugriffsvorrichtung von der Online-Repräsentanz lediglich die Anweisung, eine geheime, vorzugsweise zufällig generierte Information zu erzeugen, wenn diese auf der Zugriffsvorrichtung angezeigt und im Fahrzeug eingegeben werden soll. Erst nach Eingabe der geheimen, vorzugsweise zufällig generierten Information kann dann über eine Kommunikation des Fahrzeugs mit der Zugriffsvorrichtung beziehungsweise der Online-Repräsentanz abgeglichen werden, ob die korrekte Information eingegeben wurde.
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Es wird ein Verfahren bevorzugt, welches sich dadurch auszeichnet, dass das Fahrzeug und die Zugriffsvorrichtung mit einem Dienstgeber, einem sogenannten Server kommunizieren, welcher die Online-Repräsentanz verwaltet. Bei diesem laufen die Informationen, Eingaben und angezeigten Anweisungen zusammen, und er verteilt diese auf die Zugriffsvorrichtung beziehungsweise auf das Fahrzeug.
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Schließlich wird ein Verfahren bevorzugt, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Prüfung, ob die Handlungsanweisung ausgeführt wurde, von dem Fahrzeug, der Zugriffsvorrichtung und/oder dem Dienstgeber durchgeführt wird. Es ist also möglich, dass das Fahrzeug selbst die Prüfung durchführt. Hierfür wird ihm von der Zugriffsvorrichtung, gegebenenfalls vermittelt über den Dienstgeber, die Handlungsanweisung übermittelt, sodass das Fahrzeug in der Lage ist zu prüfen, ob diese korrekt ausgeführt wurde. Es ist auch möglich, dass die Prüfung durch die Zugriffsvorrichtung durchgeführt wird. In diesem Fall muss die Handlungsanweisung nicht an das Fahrzeug übermittelt werden, sondern das Fahrzeug übermittelt lediglich die getätigten Aktionen – gegebenenfalls vermittelt über den Dienstgeber – an die Zugriffsvorrichtung. Soll im Fahrzeug lediglich eine geheime, vorzugsweise zufällig generierte Information abgelesen und anschließend in die Zugriffsvorrichtung eingegeben werden, muss das Fahrzeug keinerlei Informationen an die Zugriffsvorrichtung übermitteln, es sei denn, die geheime Information wurde von dem Fahrzeug selbst erzeugt, sodass dieses anschließend, wenn die Richtigkeit der in die Zugriffsvorrichtung eingegebenen Information ermittelt werden soll, bestätigen muss, ob die korrekte Information eingegeben wurde. Dabei ist es auch möglich, dass das Fahrzeug die von ihm generierte Information vorzugsweise verschlüsselt an die Zugriffsvorrichtung – gegebenenfalls vermittelt über den Dienstgeber – übermittelt. Schließlich ist es auch möglich, dass die Prüfung durch den Dienstgeber erfolgt. Dieser kann bereits die Handlungsanweisung generieren, oder die Handlungsanweisung wird an ihn übermittelt. Schließlich wird auch die Information, welche Aktivitäten von dem Nutzer ausgeführt wurden an den Dienstgeber übermittelt, sodass dieser prüfen kann, ob die ausgeführten Aktionen mit der Handlungsanweisung übereinstimmen.
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Auf einen Dienstgeber kann beispielsweise dann verzichtet werden, wenn die Zugriffsvorrichtung unmittelbar auf das Fahrzeug zugreifen kann, beispielsweise über ein Drahtlosnetzwerk, über eine Funkverbindung oder über ähnliche Mittel.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung wesentlicher Elemente des Verfahrens, und
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2 ein Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens.
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1 zeigt wesentliche Elemente für das Verfahren. Es soll eine durch einen Doppelpfeil 1 dargestellte eindeutige Zuordnung zwischen einem Fahrzeug 3 und einer Online-Repräsentanz 5 desselben geschaffen werden. Dies geschieht vermittelt über einen Nutzer 7, der seinen berechtigten Zugang zu dem Fahrzeug nachweisen muss. Hierzu benötigt er berechtigten Zugriff zu dem Inneren des Fahrzeugs, was durch einen Schlüssel 9 symbolisiert wird, den der Nutzer 7 in einer Hand hält.
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2 zeigt ein Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens. Nicht dargestellt ist, dass der Nutzer 7 zunächst einen persönlichen Zugang zu der Online-Repräsentanz 5 anlegen muss, indem er einen Benutzernamen und ein Passwort auswählt. Nach erfolgreichem Anlegen des Zugangs wird er aufgefordert, ein eindeutiges Identifikationsdatum einzugeben, welches dem Fahrzeug 3 zugeordnet ist. Dies geschieht in Schritt 11. Bei einer bevorzugten Ausführungsform gibt der Nutzer 7 eine Fahrgestellnummer als Identifikationsdatum ein.
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Anschließend wird dem Nutzer 7 in Schritt 13 eine Handlungsanweisung angezeigt, zu deren Ausführung er Zugriff auf das Innere des Fahrzeugs 3 braucht.
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In Schritt 15 wird geprüft, ob die Handlungsanweisung ausgeführt wurde. Ist dies der Fall, findet in Schritt 17 eine Zuordnung der Online-Repräsentanz 5 zu dem Fahrzeug 3 statt, sodass der Nutzer nun über seinen persönlichen Zugang auf die Online-Repräsentanz 5 das Fahrzeug 3 konfigurieren beziehungsweise Fahrzeugzustände und weitere Informationen über das Fahrzeug 3 abfragen kann.
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Wird dagegen festgestellt, dass die Handlungsanweisung nicht korrekt ausgeführt wurde, wird der Nutzer 7 bei der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erneut zur Eingabe des Identifikationsdatums aufgefordert. Es ist auch möglich, dass stattdessen eine neue Handlungsanweisung generiert wird, ohne dass der Nutzer erneut das Identifikationsdatum eingeben muss. Es ist auch möglich, dass der Nutzer an der Online-Repräsentanz abgemeldet wird, wenn die Handlungsanweisung nicht oder nicht korrekt ausgeführt wurde.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Nutzer 7 nur eine gewisse Anzahl von Handlungsanweisungen nacheinander angezeigt bekommt, bevor die Zuordnung zumindest zunächst scheitert. So ist es beispielsweise möglich, dass lediglich drei Handlungsanweisungen nacheinander angezeigt werden, wobei es nach fehlender oder nicht korrekter Durchführung der dritten Handlungsanweisung zumindest für eine gewisse Zeit, beispielsweise für 24 Stunden, nicht mehr möglich ist, die Zuordnung erneut zu versuchen. Hierbei ist es auch möglich, eine zeitliche Abstaffelung vorzusehen, sodass beispielsweise nach den ersten drei Fehlversuchen nur eine relativ kurze Zeit gewartet werden muss, beispielsweise 3 Stunden, während die Zeit nach drei weiteren Fehlversuchen länger wird. Dabei kann eine maximale Anzahl von Fehlversuchen vorgesehen sein, nach der die Zuordnung endgültig scheitert. Es ist dann möglich, dass eine Zuordnung nur noch durch einen Werkstattbesuch, insbesondere durch den Besuch einer Vertragswerkstatt des Fahrzeugherstellers, erfolgen kann.
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Besonders bevorzugt ist die Handlungsanweisung geheim und wird ganz besonders bevorzugt zufällig generiert, insbesondere nachdem das Identifikationsdatum für das Fahrzeug eingegeben wurde.
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Insgesamt zeigt sich, dass das hier angegebene Verfahren eine sichere, einfache und wenig kostenintensive eindeutige Zuordnung eines Fahrzeugs zu einer Online-Repräsentanz desselben erlaubt, die ohne einen Werkstattbesuch von einem berechtigten Nutzer des Fahrzeugs selbst durchgeführt werden kann.