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Die Erfindung betrifft einen elektronischen Fahrzeugschlüssel und ein Kommunikationssystem.
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Die Berechtigung zur Nutzung von Fahrzeugfunktionen wird zukünftig elektronisch verwaltet werden. Hierbei ist es vorstellbar, dass eine Entität über einzelne oder sämtliche Nutzungsrechte an einem Fahrzeug verfügt. Andererseits wird es in Zukunft auch vermehrt die Möglichkeit geben, durch die Inanspruchnahme von Mobilitätsdienten eines Mobilitätsdienstanbieters temporär unterschiedliche Fahrzeuge nutzen zu können.
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Außerdem ist es absehbar, dass zukünftig auch einzelne Fahrzeugfunktionen erworben werden können, welche mit einer Vielzahl von Fahrzeugen einer Fahrzeugflotte genutzt werden können. Bei bekannten Lösungen ist zur Umsetzung einer solchen Rechteverwaltung zwangsläufig eine Rechtezuordnung zu einem virtuellen Benutzerkonto notwendig.
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Für viele Funktionen wird es in Zukunft notwendig sein, dass sich der Nutzer mit diesem Benutzerkonto an einem Fahrzeug anmeldet. Bekannte Lösungen beziehen dabei das Smartphone eines Nutzers ein, sodass eine Identifikation und Anmeldung auf Basis eines persönlichen Gegenstands erfolgen kann.
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Bei der Anmeldung an einem Fahrzeug muss eine Prüfung der Nutzungsberechtigungen erfolgen. Hierbei sind Systeme bekannt, welche hierzu eine Internetverbindung zu einem Zentralrechner voraussetzen, an welchen nach der Anmeldung eines Nutzers am Fahrzeug eine entsprechende Berechtigungsanfrage versendet wird.
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Eine weitere Lösung ist beispielsweise aus
DE 10 2012 012 389 A1 bekannt. Das hier vorgeschlagene Kommunikationssystem umfasst ein mobiles Kommunikationsgerät und eine Steuerungseinheit in einem Fahrzeug. Die Steuerungseinheit empfängt und überprüft die von dem mobilen Kommunikationsgerät gesendeten Berechtigungsdaten. Bei einem positiven Ergebnis dieser Überprüfung wird von dieser Steuerungseinheit des Fahrzeugs die Zugangsberechtigung oder Fahrberechtigung für das Fahrzeug erteilt.
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Auch die in
DE 10 2011 118 234 A1 vorgeschlagene Lösung verzichtet auf eine Onlineprüfung bei der Erteilung von Nutzungsberechtigungen an Funktionen eines Fahrzeugs. Hierzu wird ein an ein mobiles Endgerät, beispielsweise an ein Smartphone, zu übertragender Datensatz, welcher die erteilten Nutzungsberechtigungen umfasst, mit einem vorrichtungsspezifischen Passwort durch eine Rechnereinheit einer externen Einrichtung derart verschlüsselt, dass der verschlüsselte Datensatz durch das mobile Endgerät nicht gelesen und entschlüsselt werden kann.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, mit einem persönlichen elektronischen Fahrzeugschlüssel mehrere Fahrzeuge flexibel nutzen zu können, ohne bei der Nutzung von dem Zugriff auf eine externe Datenbank abhängig zu sein.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen elektronischen Fahrzeugschlüssel gemäß Anspruch 1 beziehungsweise ein Kommunikationssystem gemäß Anspruch 10.
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Der erfindungsgemäße elektronische Fahrzeugschlüssel umfasst einen gegen Auslesen und Modifikation gesicherten Speicher, in welchem kryptografisches Material gespeichert ist. Das kryptographische Material beinhaltet Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers an Funktionen zumindest eines Fahrzeugs. Ferner weist der erfindungsgemäße elektronische Fahrzeugschlüssel eine erste Kommunikationseinrichtung und eine zweite Kommunikationseinrichtung auf. Die erste kommunikationseinrichtung ist dazu eingerichtet, über Nahfeldkommunikation (auch bekannt unter der Bezeichnung Near-Field-Communication (NFC)) zu kommunizieren. Die zweite Kommunikationseinrichtung ist dazu eingerichtet, über eine Funkverbindung, welche eine andere Frequenz als die erste Kommunikationseinrichtung nutzt, zu kommunizieren. Die zweite Kommunikationseinrichtung kann zum Beispiel eingerichtet sein, über eine Bluetoothverbindung, eine WLAN-Verbindung oder eine Mobilfunkverbindung zu kommunizieren. Die Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers an Funktionen des zumindest einen Fahrzeugs sind mittels der ersten Kommunikationseinrichtung und/oder der zweiten Kommunikationseinrichtung direkt gegenüber dem zumindest einen Fahrzeug nachweisbar. Erfindungsgemäß ist der elektronische Fahrzeugschlüssel dazu eingerichtet, dass das in dem sicheren Speicher gespeicherte kryptographische Material über einen von der ersten Kommunikationseinrichtung oder der zweiten Kommunikationseinrichtung empfangenen Befehl veränderbar ist.
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Der erfindungsgemäße elektronische Fahrzeugschlüssel hat den Vorteil, dass auf dem sicheren Speicher kryptographisches Material, wie kryptographisches Schlüsselmaterial, kryptographische Zertifikate, Berechtigungsdateien und entitätsbezogene Daten, also auch biometrische Daten, einerseits sicher gespeichert werden können, anderseits eine Veränderung des kryptographischen Materials durch die erste Kommunikationseinrichtung oder die zweite Kommunikationseinrichtung möglich ist. So können die auf dem Fahrzeugschlüssel sicher hinterlegten Nutzungsberechtigungen an Funktionen eines oder mehrerer Fahrzeuge angepasst werden, beispielsweise wenn der Fahrzeugschlüsselinhaber ein Fahrzeug verkauft, ein neues Fahrzeug erwirbt oder eine Berechtigung zur Nutzung einer oder mehrerer Fahrzeugfunktionen an einer Vielzahl von Fahrzeugen kauft. Die Veränderung der in dem elektronischen Fahrzeugschlüssel hinterlegten Nutzungsberechtigungen kann somit beispielsweise die Ausgabe eines neuen Fahrzeugschlüssels ersetzten. Ebenso kann die Veränderung der in dem elektronischen Fahrzeugschlüssel hinterlegten Nutzungsberechtigungen anstelle einer Fahrzeugschlüsselübergabe beim Verkauf eines Fahrzeugs genutzt werden. Ebenso lassen sich auf dem elektronischen Fahrzeugschlüssel einzelne Nutzungsrechte ablegen, wie beispielsweise den Zugriff auf alle Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte. So kann der Fahrzeugschlüsselinhaber den elektronischen Fahrzeugschlüssel theoretisch lebenslang als Identifikationsmerkmal gegenüber einer Prüfungsinstanz, beispielsweise gegenüber einem Fahrzeughersteller oder einem Dienstanbieter, nutzen. Durch die lange Nutzbarkeit kann der Fahrzeugschlüssel auch optisch auf den Fahrzeugschlüsselinhaber individuell angepasst werden. Die lange Nutzungsdauer rechtfertigt für eine Vielzahl von Nutzern den hohen Herstellungsaufwand und die damit verbundenen Produktionskosten für einen solchen persönlichen und einzigartigen Fahrzeugschlüssel. Zudem muss der Inhaber des elektronischen Fahrzeugschlüssels kein Smartphone verwenden, um mit nur einem Gerät Funktionen mehrerer Fahrzeuge nutzen zu können oder um im Voraus bezahlte Funktionen im Fahrzeug nutzen zu können. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Nutzungsberechtigungen direkt auf dem elektronischen Fahrzeugschlüssel gespeichert sind und nicht erst über das Internet synchronisiert werden müssen. Eine Authentisierung am Fahrzeug oder die Freischaltung einzelner Fahrzeugfunktionen kann somit direkt mittels des elektronischen Fahrzeugschlüssels erfolgen. Ferner ist die erste Kommunikationseinrichtung, welche über Nahfeldkommunikation kommuniziert, auch nutzbar, wenn der Energiespeicher des elektronischen Fahrzeugschlüssels entladen ist. Zur Kommunikation zwischen dem elektronischen Fahrzeugschlüssel und dem zumindest einen Fahrzeug wird vorzugsweise eine beidseitig authentisierte Verbindung aufgebaut, welche vollständig verschlüsselt ist. Vorzugsweise erfolgt die Verschlüsselung auf Basis des Transport Layer Security (TLS) Protokolls. Dieses Protokoll bietet eine hohe Sicherheit und ist bereits im Internet verbreitet. Als Voraussetzung muss hierzu eine Public-Key-Infrastruktur (PKI) existieren, die sowohl dem elektronischen Fahrzeugschlüssel als auch dem zumindest einen Fahrzeug kryptographische Zertifikate bereitstellt. Diese kryptographischen Zertifikate können bei der Produktion in den sicheren Speicher des elektronischen Fahrzeugschlüssels und in den fahrzeuginternen Speicher eingebracht und/oder über übliche Aktualisierungs-Mechanismen aktualisiert werden.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel kann dazu eingerichtet sein, dass auf diesem weitere spezifische Daten des Fahrzeugschlüsselinhabers gespeichert sind, wie beispielsweise ein oder mehrere Sitzeinstellungen, eine bevorzugte Innenraumklimatisierung oder eine Motor- oder Fahrwerkseinstellung. Auf dem elektronischen Fahrzeugschlüssel können außerdem weitere Daten hinterlegt sein, welche bei der Nutzung des elektronischen Fahrzeugschlüssels in Verbindung mit anderen Diensten anfallen, beispielsweise zur Nutzung des elektronischen Fahrzeugschlüssels als Berechtigungstoken bei bargeldlosen Zahlungen oder als Identifikationstoken zum Identitätsnachweis. Die zugehörigen Daten können in dem sicheren Speicher des elektronischen Fahrzeugschlüssels und/oder in einem weiteren Speicher des elektronischen Fahrzeugschlüssels gespeichert sein.
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Vorzugsweise umfasst der elektronische Fahrzeugschlüssel eine Steuereinheit, welche signalleitend mit dem sicheren Speicher, der ersten Kommunikationseinrichtung, und der zweiten Kommunikationseinrichtung verbunden ist. Die Steuereinheit erlaubt eine Auswertung und Verarbeitung von Daten sowie die Steuerung des sicheren Speichers, der ersten Kommunikationseinrichtung und der zweiten Kommunikationseinrichtung.
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Die erste Kommunikationseinrichtung kann zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und/oder Lokalisieren von Objekten, insbesondere Fahrzeugen ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die erste Kommunikationseinrichtung dazu eingerichtet, den RFID (radio-frequency identification) Standard zu nutzen. Die zweite Kommunikationseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, über Bluetooth, zum Beispiel in der Version 4 Low Energy, zu kommunizieren. Diese Kommunikationsstandards haben sich in einer Vielzahl der Branchen, in welchen Funkkommunikation zum Einsatz kommt, durchgesetzt und ermöglichen somit eine hohe Kompatibilität zu anderen, bereits eingeführten Funksystemen.
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Das kryptographische Material kann Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers an Funktionen mehrerer Fahrzeuge beinhalten. Diese Nutzungsberechtigungen können mittels des elektronischen Fahrzeugschlüssels dann direkt gegenüber den mehreren Fahrzeugen nachgewiesen werden. Somit lässt sich der elektronische Fahrzeugschlüssel auch für mehrere Fahrzeuge gleichzeitig einsetzen, sodass die Notwendigkeit des Besitzes mehrerer Fahrzeugschlüssel für Nutzer entfällt.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel kann ein oder mehrere Anzeigeelemente aufweisen. Dies kann beispielsweise eine LCD-, TFT- oder LED-Anzeige oder ein Touchscreen sein. Alternativ oder zusätzlich kann der elektronische Fahrzeugschlüssel ein oder mehrere Eingabeelemente aufweisen. Das eine oder die mehreren Eingabeelemente sind vorzugsweise drucksensitiv ausgebildet und beispielsweise als Druckknöpfe oder als Touchscreen ausgeführt. Mittels der Anzeigeelemente und/oder Eingabeelemente kann die manuelle Bedienung des elektronischen Fahrzeugschlüssels erfolgen. Vorzugsweise ist der elektronische Fahrzeugschlüssel dazu eingerichtet, dem Fahrzeugschlüsselinhaber mittels eines Anzeigeelements eine Menüstruktur anzuzeigen, welche es dem Fahrzeugschlüsselinhaber erlaubt, manuell Informationen abzurufen und Einstellungen vorzunehmen. Beispielsweise sind über das Anzeigeelement Informationen über den elektronischen Fahrzeugschlüssel abrufbar, wie eine Kennung beziehungsweise eine ID und/oder eine Softwareversion. Ferner können über das Menü Displayeinstellungen oder Einstellungen zu der ersten Kommunikationseinrichtung und/oder der zweiten Kommunikationseinrichtung vorgenommen werden. Sind im elektronischen Fahrzeugschlüssel Nutzungsrechte zu mehreren Fahrzeugen hinterlegt, kann über die Menüstruktur eine manuelle Auswahl eines Fahrzeug und/oder einer spezifischen Fahrzeugfunktion erfolgen. Das Anzeigeelement kann außerdem Informationen zu getätigten Einkäufen zur Verfügung stellen, beispielsweise über gekaufte Funktionen oder über bestehende Abonnements.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel kann dazu eingerichtet sein, das zumindest eine Fahrzeug, zu welchem das kryptographische Material Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers beinhaltet, selbsttätig zu detektieren. Beispielsweise kann die Detektion über die erste Kommunikationseinrichtung und/oder die zweite Kommunikationseinrichtung erfolgen. Es ist bevorzugt, dass die selbsttätige Detektion erfolgt, sobald sich ein Fahrzeug in einem Bereich befindet, in welchem die erste Kommunikationseinrichtung oder die zweite Kommunikationseinrichtung Signale empfängt. Nähert sich der Fahrzeugschlüsselinhaber einem entsprechenden Fahrzeug, welches beispielsweise zuvor auf einem Parkplatz abgestellt wurde, kann eine selbsttätige Detektion dieses Fahrzeugs durch den elektronischen Fahrzeugschlüssel als Grundlage zur Umsetzung weiterer Funktionen genutzt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der elektronische Fahrzeugschlüssel dazu eingerichtet, bei Detektion des zumindest einen Fahrzeugs selbsttätig Nutzungsberechtigungen gegenüber dem zumindest einen Fahrzeug nachzuweisen. Alternativ oder zusätzlich kann der elektronische Fahrzeugschlüssel dazu eingerichtet sein, bei Detektion des zumindest einen Fahrzeugs selbsttätig eine Menüauswahl zu tätigen und dem Fahrzeugschlüsselinhaber über ein Anzeigeelement eine auf das zumindest eine Fahrzeug bezogene Aktion vorzuschlagen. Beispielsweise kann dies die automatische Entriegelung des Fahrzeugs sein. Alternativ oder zusätzlich kann dem Fahrzeugschlüsselinhaber die Öffnung des Kofferraums oder die Anschaltung der Beleuchtung vorgeschlagen werden. Sind auf dem elektronischen Fahrzeugschlüssel Nutzungsrechte für Funktionen mehrerer Fahrzeuge hinterlegt, wird dem Fahrzeugschlüsselinhaber bei Annährung an eines dieser Fahrzeuge eine Auswahl an Funktionen zu diesem Fahrzeug vorgeschlagen. Alternativ kann dem Fahrzeugschlüsselinhaber die Freigabe sämtlicher Funktionen dieses Fahrzeugs vorgeschlagen werden. Nach dem Vorschlag durch ein Anzeigeelement des elektronischen Fahrzeugschlüssels bedarf es lediglich noch einer Bestätigung des Fahrzeugschlüsselinhabers, um die Fahrzeugfunktion oder die Fahrzeugfunktionen freizugeben und/oder auszuführen.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel kann dazu eingerichtet sein, kabellos mit weiteren Kommunikationspartnern, wie anderen Kommunikationsgeräten und/oder anderen elektronischen Fahrzeugschlüsseln, zu kommunizieren. Bei der Kommunikation mit einem oder mehreren weiteren Kommunikationspartnern, wie beispielsweise einem Personal Computer oder einer Zahlungseinrichtung, kann der elektronische Fahrzeugschlüssel als Authentisierungstoken dienen. Vorzugsweise wird zur Kommunikation mit anderen Kommunikationspartnern die erste Kommunikationseinrichtung und/oder die zweite Kommunikationseinrichtung verwendet. Beispielsweise lässt sich mittels des elektronischen Fahrzeugschlüssels eine Zwei-Faktor-Authentisierung durchführen. Der Besitz des elektronischen Fahrzeugschlüssels ist hierbei als erster Faktor anzusehen, wobei der zweite Faktor die Eingabe eines PIN-Codes am elektronischen Fahrzeugschlüssel oder an einer Eingabeeinrichtung des Kommunikationspartners sein kann. Alternativ kann der zweite Faktor auch ein Fingerabdruck oder ein Iris-Scan sein. Ferner ist eine Zwei-Faktor-Authentisierung auch durch das Ausführen einer Geste umsetzbar. Durch die Möglichkeit zur Ablage verschiedener kryptographischer Daten in dem sicheren Speicher des elektronischen Fahrzeugschlüssels kann die Authentisierung auf Basis unterschiedlichster Technologien erfolgen, wie beispielsweise mutual authentication auf Basis von Transport Layer Security (TLS) und einer Public-Key-Infrastruktur (PKI) oder unter Verwendung des elektronischen Fahrzeugschlüssels als Transaktionsnummer-(TAN)-Generator.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel kann dazu eingerichtet sein, durch die erste Kommunikationseinrichtung eine sichere Kommunikationsverbindung zu einem Kommunikationspartner einzurichten und nach Einrichtung der sicheren Kommunikationsverbindung durch die zweite Kommunikationseinrichtung mit dem Kommunikationspartner zu kommunizieren. Dadurch, dass die erste Kommunikationseinrichtung Nahfeldkommunikation nutzt, lassen sich Vorgänge durch ein Aneinanderhalten des elektronischen Fahrzeugschlüssels an den Kommunikationspartner initiieren. Nach der Initiierung kann dann über den Kommunikationskanal der zweiten Kommunikationseinrichtung auch über größere Entfernungen ein Datenaustausch erfolgen. Die Kommunikation beziehungsweise die übertragenen Daten sind dabei über ein kryptographisches Konzept geschützt. Zwischen dem elektronischen Fahrzeugschlüssel und dem Kommunikationspartner wird eine beidseitig authentisierte Verbindung aufgebaut, welche vollständig verschlüsselt ist. Vorzugsweise erfolgt die Verschlüsselung auf Basis des Transport Layer Security (TLS) Protokolls. Dieses Protokoll bietet eine hohe Sicherheit und ist bereits im Internet verbreitet. Als Voraussetzung muss hierzu eine Public-Key-Infrastruktur (PKI) existieren, die sowohl dem elektronischen Fahrzeugschlüssel als auch den Kommunikationspartnern kryptographische Zertifikate bereitstellt. Diese kryptographischen Zertifikate können bei der Produktion in die Geräte eingebracht und über übliche Aktualisierungs-Mechanismen aktualisiert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der elektronische Fahrzeugschlüssel dazu eingerichtet, kabellos mit einer Zahlungseinrichtung zu kommunizieren. Die Zahlungseinrichtung kann als elektronisches Kassensystem ausgeführt sein und ist ebenfalls als Kommunikationspartner im Sinne der Erfindung zu verstehen. Bei dieser Ausführungsform beinhaltet das kryptographische Material in dem sicheren Speicher des elektronischen Fahrzeugschlüssels Zahlungsinformationen, mittels welchen der Fahrzeugschlüsselinhaber direkt Zahlungen an der Zahlungseinrichtung tätigen kann. Somit kann der elektronische Fahrzeugschlüssel auch für Bezahldienste genutzt werden. Vorzugsweise ist der elektronische Fahrzeugschlüssel derart eingerichtet, dass zur Kommunikation mit der Zahlungseinrichtung die erste Kommunikationseinrichtung verwendet wird. Der Fahrzeugschlüsselinhaber kann den elektronischen Fahrzeugschlüssel durch die Nahfeldkommunikationseigenschaft der ersten Kommunikationseinrichtung gegen die Zahlungseinrichtung halten, worauf auf einem Anzeigeelement des elektronischen Fahrzeugschlüssels oder einer Anzeigeeinheit der Zahlungseinrichtung der zu zahlende Betrag erscheint. Dieser Betrag kann durch ein Eingabeelement des elektronischen Fahrzeugschlüssels oder einer Eingabeeinheit der Zahlungseinrichtung bestätigt werden. Beispielsweise kann bei Überschreitung eines Grenzwertbetrags auch eine zusätzliche PIN-Code-Eingabe zur Bestätigung notwendig sein.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel kann dazu eingerichtet sein, Nutzungsberechtigungen an Funktionen des zumindest einen Fahrzeugs durch die erste Kommunikationseinrichtung und/oder die zweite Kommunikationseinrichtung an andere elektronische Fahrzeugschlüssel zu übertragen. Andere elektronische Fahrzeugschlüssel sind ebenfalls als Kommunikationspartner im Sinne der Erfindung zu verstehen. Vorzugsweise ist der elektronische Fahrzeugschlüssel dazu eingerichtet, dass die Übertragung von Nutzungsberechtigungen an Funktionen des zumindest einen Fahrzeugs an einen anderen elektronischen Fahrzeugschlüssel unter Zuweisung einer Berechtigungsdauer erfolgt. Dies ist insbesondere bei der Nutzung von Valet-Parken beziehungsweise bei der Nutzung von Parkdiensten vorteilhaft, bei welchen Dritte im Auftrag des eigentlichen Fahrzeugführers das Fahrzeug parken. Durch das Aneinanderhalten des elektronischen Fahrzeugschlüssels des eigentlichen Fahrzeugführers an den elektronischen Fahrzeugschlüssel des beauftragten Dritten kann somit eine zeitlich und/oder örtlich begrenzte Nutzungsberechtigung an ausgewählten oder sämtlichen Funktionen des Fahrzeugs von dem elektronischen Fahrzeugschlüssel des eigentlichen Fahrzeugführers an den elektronischen Fahrzeugschlüssel des beauftragten Dritten übertragen werden. Dieser kann somit, ohne dass ein physischer Fahrzeugschlüssel übergeben wurde, das Fahrzeug parken. Dadurch, dass lediglich eine begrenzte Nutzungsberechtigung übertragen wurde, wird das Risiko eines Missbrauchs, beispielsweise durch einen Fahrzeugdiebstahl, erheblich verringert.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel kann dazu eingerichtet sein, als Authentisierungstoken für ein Benutzerkonto einsetzbar zu sein, wobei in dem Benutzerkonto vorzugsweise sämtliche Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers sowie dessen entitätsbezogenen Informationen hinterlegt sind. Die im Benutzerkonto hinterlegten Daten können somit auch über andere Authentisierungswege, wie beispielsweise durch die Eingabe eines Benutzernamens und eines dazugehörigen Passworts über das Internet nutzbar sein. Außerdem kann der elektronische Fahrzeugschlüssel einem bestehenden Benutzerkonto hinzugefügt werden. Dies kann hilfreich sein, wenn der Fahrzeugschlüsselinhaber bereits ein Benutzerkonto besitzt, das er über sein Smartphone bereits genutzt hat, in Zukunft jedoch die Nutzung des elektronischen Fahrzeugschlüssels beabsichtigt. Vorzugsweise ist der elektronische Fahrzeugschlüssel dazu eingerichtet, dass diesem stets nur ein Benutzerkonto gleichzeitig zugeordnet werden kann. Es kann ein Schutzmechanismus hinterlegt sein, der es verhindert, dass ein Benutzerkonto von dem elektronischen Fahrzeugschlüssel gelöscht werden kann oder dass der elektronische Fahrzeugschlüssel einem anderen Benutzerkonto zugewiesen wird. Beispielsweise ist der elektronische Fahrzeugschlüssel dazu eingerichtet, dass das Wechseln des Benutzerkontos nur durch autorisierte Stellen, wie beispielsweise Werkstätten und Händler, erfolgen kann. Ebenfalls ist der Schutz durch die Notwendigkeit einer PIN-Code-Eingabe umsetzbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der elektronische Fahrzeugschlüssel eine Kommunikationseinrichtung, mittels welcher der elektronische Fahrzeugschlüssel eine Internetverbindung aufbauen kann. Dies erlaubt beispielsweise, dass eine Verbindung mit einem Zentralrechner hergestellt werden kann, über welche Daten auf den elektronischen Fahrzeugschlüssel, beispielsweise Nutzungsberechtigungen an einem neuen Fahrzeug, übertragen werden können.
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Das erfindungsgemäße Kommunikationssystem umfasst einen elektronischen Fahrzeugschlüssel und ein Fahrzeug. Der elektronische Fahrzeugschlüssel ist gemäß einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet. Das Fahrzeug weist einen fahrzeuginternen Speicher, in welchem kryptografisches Material gespeichert ist, und eine fahrzeuginterne Kommunikationseinheit auf. Das kryptographische Material in dem Speicher des Fahrzeugs erlaubt eine verschlüsselte Kommunikation mit dem elektronischen Fahrzeugschlüssel, sodass der Fahrzeugschlüsselinhaber mittels des elektronischen Fahrzeugschlüssels gegenüber dem Fahrzeug direkt Nutzungsberechtigungen an Funktionen des Fahrzeugs nachweisen kann. Es gelten die gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems;
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2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen elektronischen Fahrzeugschlüssels; und
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3 eine beispielhafte Menüstruktur eines erfindungsgemäßen elektronischen Fahrzeugschlüssels.
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1 zeigt ein Kommunikationssystem 40 mit einem elektronischen Fahrzeugschlüssel 10, einem ersten Fahrzeug 22, einem zweiten Fahrzeug 24, einem ersten als Zahlungseinrichtung ausgebildeten Kommunikationsgerät 34, einem zweiten als Zentralrechner eines Fahrzeugherstellers ausgebildeten Kommunikationsgerät 36 und einem weiteren elektronischen Fahrzeugschlüssel 38. Fester Bestandteil des Kommunikationssystems 40 sind der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 und mindestens eines der Fahrzeuge 22 und 24. Die weiteren Komponenten 34, 36 und 38 sind optionale Bestandteile. Je nach Anwendung können die Bestandteile des Kommunikationssystems 40 auch zeitlich wechseln, zum Beispiel ist in einem Zeitraum das erste Fahrzeug 22 Bestandteil und einem zweiten Zeitraum ist das zweite Fahrzeug 24 Bestandteil des Kommunikationssystems 40.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 umfasst eine erste Kommunikationseinrichtung 18, welche dazu eingerichtet ist, über Nahfeldkommunikation zu kommunizieren, und eine zweite Kommunikationseinrichtung 20, welche dazu eingerichtet ist, über eine Funkverbindung zu kommunizieren. Die erste Kommunikationseinrichtung 18 ist dazu eingerichtet, über den NFC (Near-Field-Communication) Standard zu kommunizieren. Die zweite Kommunikationseinrichtung 20 ist dazu eingerichtet, über den Bluetooth Standard zu kommunizieren.
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Ferner weist der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 ein als LCD Display ausgebildetes Anzeigeelement 26 und mehrere Eingabeelemente 28, 30, 32 auf. Die mehreren Eingabeelemente 28, 30, 32 sind als Druckknöpfe ausgebildet, wobei die Eingabeelemente 28, 30 dazu geeignet sind, Menüoptionen, welche in der unteren linken Ecke beziehungsweise in der unteren rechten Ecke des Anzeigeelements 26 angezeigt werden, auszuwählen. Das Eingabeelement 32 umfasst insgesamt vier Tasten, wobei die vier Tasten dazu eingerichtet sind, um durch eine durch das Anzeigeelement 26 angezeigte Menüstruktur zu navigieren. Das Eingabeelement 32 umfasst jeweils eine Taste für die folgenden Aktionen: hoch, runter, links, rechts.
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Außerdem umfasst der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 einen sicheren Speicher (siehe 2), in welchem kryptografisches Material gespeichert ist. Das kryptographische Material beinhaltet Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers an Funktionen der beiden Fahrzeuge 22 und 24. Die Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers an Funktionen der beiden Fahrzeuge 22 und 24 sind mittels der ersten Kommunikationseinrichtung 18 und der zweiten Kommunikationseinrichtung 20 direkt gegenüber den beiden Fahrzeugen 22 und 24 nachweisbar. Der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 ist dazu eingerichtet, dass das in dem sicheren Speicher gespeicherte kryptographische Material über einen von der ersten Kommunikationseinrichtung 18 oder der zweiten Kommunikationseinrichtung 20 empfangenen Befehl veränderbar ist.
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Das erste Fahrzeug 22 weist einen fahrzeuginternen Speicher 42, eine fahrzeuginterne Kommunikationseinheit 44 und eine fahrzeuginterne Recheneinheit 46 auf. Die fahrzeuginterne Recheneinheit 46 ist signalleitend mit dem fahrzeuginternen Speicher 42 und der fahrzeuginternen Kommunikationseinheit 44 verbunden. Die fahrzeuginterne Recheneinheit 46 erlaubt eine Auswertung und Verarbeitung von Daten sowie die Steuerung des fahrzeuginternen Speichers 42 und der fahrzeuginternen Kommunikationseinheit 44. In dem fahrzeuginternen Speicher 42 ist kryptografisches Material gespeichert. Das kryptographische Material in dem fahrzeuginternen Speicher 42 des Fahrzeugs 22 erlaubt eine verschlüsselte Kommunikation mit dem elektronischen Fahrzeugschlüssel 10. Mittels der verschlüsselten Kommunikation kann der Fahrzeugschlüsselinhaber gegenüber dem Fahrzeug 22 direkt die Nutzungsberechtigungen an Funktionen des Fahrzeugs 22 nachweisen.
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Das zweite Fahrzeug 24 weist ebenfalls einen fahrzeuginternen Speicher 48, eine fahrzeuginterne Kommunikationseinheit 50 und eine fahrzeuginterne Recheneinheit 52 auf. Die fahrzeuginterne Recheneinheit 52 ist signalleitend mit dem fahrzeuginternen Speicher 48 und der fahrzeuginternen Kommunikationseinheit 50 verbunden. Die fahrzeuginterne Recheneinheit 52 erlaubt eine Auswertung und Verarbeitung von Daten sowie die Steuerung des fahrzeuginternen Speichers 48 und der fahrzeuginternen Kommunikationseinheit 50. In dem fahrzeuginternen Speicher 48 ist kryptografisches Material gespeichert. Das kryptographische Material in dem fahrzeuginternen Speicher 48 des Fahrzeugs 24 erlaubt eine verschlüsselte Kommunikation mit dem elektronischen Fahrzeugschlüssel 10. Mittels der verschlüsselten Kommunikation kann der Fahrzeugschlüsselinhaber gegenüber dem Fahrzeug 24 direkt die Nutzungsberechtigungen an Funktionen des Fahrzeugs 24 nachweisen.
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Der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 ist dazu eingerichtet, die Fahrzeuge 22 und 24 selbsttätig zu detektieren. Die Detektion erfolgt über die zweite Kommunikationseinrichtung 20, sobald sich eines der Fahrzeuge 22 oder 24 in einem Bereich befindet, in welchem die zweite Kommunikationseinrichtung 20 Signale von einem der Fahrzeuge 22 oder 24 empfängt.
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Bei Detektion eines der Fahrzeuge 22 oder 24 schlägt der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 über ein Anzeigeelement eine auf das detektierte Fahrzeug bezogene Aktion vor. Beispielsweise kann dies die automatische Entriegelung des Fahrzeugs 22 oder 24 sein. Alternativ oder zusätzlich kann dem Fahrzeugschlüsselinhaber die Öffnung des Kofferraums oder die Anschaltung der Beleuchtung vorgeschlagen werden. Wenn, wie in diesem Beispiel, auf dem elektronischen Fahrzeugschlüssel 10 Nutzungsrechte an Funktionen mehrerer Fahrzeug 22, 24 hinterlegt sind, dann wird dem Fahrzeugschlüsselinhaber bei Annährung an eines dieser Fahrzeuge eine Auswahl an Funktionen zu diesem Fahrzeug 22, 24 vorgeschlagen.
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Das erste als Zahlungseinrichtung ausgebildete Kommunikationsgerät 34 ist Teil eines Kassensystems. Das kryptographische Material in dem sicheren Speicher des elektronischen Fahrzeugschlüssels 10 beinhaltet Zahlungsinformationen, mittels welchen der Fahrzeugschlüsselinhaber direkt Zahlungen an der Zahlungseinrichtung 34 tätigen kann. Somit kann der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 für Bezahldienste genutzt werden. Der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 ist derart eingerichtet, dass zur Kommunikation mit der Zahlungseinrichtung 34 die erste Kommunikationseinrichtung 18 verwendet wird. Der Fahrzeugschlüsselinhaber kann den elektronischen Fahrzeugschlüssel 10 durch die Nahfeldkommunikationseigenschaft der ersten Kommunikationseinrichtung 18 gegen die Zahlungseinrichtung 34 halten, worauf auf dem Anzeigeelement 26 des elektronischen Fahrzeugschlüssels 10 der zu zahlende Betrag erscheint. Dieser Betrag kann durch das Eingabeelement 30 des elektronischen Fahrzeugschlüssels 10 bestätigt werden.
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Das zweite als Zentralrechner eines Fahrzeugherstellers ausgebildete Kommunikationsgerät 36 umfasst eine Datenbank, auf welcher sämtliche bei dem Fahrzeughersteller erstellten Benutzerkonten und deren zugehörige Daten gespeichert sind. Der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 ist dazu eingerichtet, eine Internetverbindung mit dem Zentralrechner 36 aufzubauen. Somit können Daten, beispielsweise zusätzliche Nutzungsberechtigungen an einem der Fahrzeuge 22, 24 von dem Zentralrechner auf den elektronischen Fahrzeugschlüssel 10 übertragen werden.
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Der weitere elektronische Fahrzeugschlüssel 38 weist den gleichen strukturellen Aufbau wie der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 auf. Die elektronischen Fahrzeugschlüssel 10, 38 sind dazu eingerichtet ist, kabellos mit anderen elektronischen Fahrzeugschlüsseln 10, 38 zu kommunizieren. Außerdem ist der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 dazu eingerichtet, Nutzungsberechtigungen an Funktionen der Fahrzeuge 22 und 24 durch die erste Kommunikationseinrichtung 18 und die zweite Kommunikationseinrichtung 20 an den elektronischen Fahrzeugschlüssel 38 zu übertragen. Gleichzeitig zu der Übertragung der Nutzungsberechtigungen erfolgt eine Zuweisung einer Berechtigungsdauer. Bei der Kommunikation zwischen den zwei elektronischen Fahrzeugschlüsseln 10, 38 erfolgt die Einrichtung einer sicheren Kommunikationsverbindung mittels der ersten Kommunikationseinrichtung 18 durch Nahfeldkommunikation. Nach der Einrichtung der sicheren Kommunikationsverbindung erfolgt die weitere Kommunikation durch die zweite Kommunikationseinrichtung 20.
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2 zeigt einen erfindungsgemäßen elektronischen Fahrzeugschlüssel 10. Der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 umfasst einen sicheren Speicher 12, einen weiteren Speicher 14, eine Steuereinheit 16, eine erste Kommunikationseinrichtung 18 und eine zweite Kommunikationseinrichtung 20.
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Die Steuereinheit 16 ist signalleitend mit dem sicheren Speicher 12, dem weiteren Speicher 14, der ersten Kommunikationseinrichtung 18 und der zweiten Kommunikationseinrichtung 20 verbunden. Die Steuereinheit 16 erlaubt eine Auswertung und Verarbeitung von Daten sowie die Steuerung des sicheren Speichers 12, des weiteren Speichers 14, der ersten Kommunikationseinrichtung 18 und der zweiten Kommunikationseinrichtung 20.
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In dem sicheren Speicher 12 ist kryptografisches Material gespeichert, wobei das kryptographische Material Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers an Funktionen eines Fahrzeugs beinhaltet. Die erste Kommunikationseinrichtung 18 ist dazu eingerichtet, über Nahfeldkommunikation zu kommunizieren. Die zweite Kommunikationseinrichtung 20 ist dazu eingerichtet, über eine Funkverbindung zu kommunizieren.
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Die Nutzungsberechtigungen des Fahrzeugschlüsselinhabers an Funktionen des Fahrzeugs sind mittels der ersten Kommunikationseinrichtung 18 und der zweiten Kommunikationseinrichtung 20 direkt gegenüber dem Fahrzeug nachweisbar. Der elektronische Fahrzeugschlüssel 10 ist außerdem dazu eingerichtet, dass das in dem sicheren Speicher 12 gespeicherte kryptographische Material über einen von der ersten Kommunikationseinrichtung oder der zweiten Kommunikationseinrichtung empfangenen Befehl veränderbar ist.
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In dem weiteren Speicher 14 sind spezifische Daten des Fahrzeugschlüsselinhabers gespeichert, nämlich beispielsweise mehrere Sitzeinstellungen, eine bevorzugte Innenraumklimatisierung sowie Motor- und Fahrwerkseinstellungen. Außerdem sind auf dem weiteren Speicher 14 weitere Daten hinterlegt, welche bei der Nutzung des elektronischen Fahrzeugschlüssels 10 in Verbindung mit anderen Diensten anfallen, beispielsweise zur Nutzung des elektronischen Fahrzeugschlüssels 10 als Berechtigungstoken bei bargeldlosen Zahlungen oder als Identifikationstoken zum Identitätsnachweis. Diese Daten sind durch eine Softwareverschlüsselung abgesichert.
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3 zeigt eine auf einem Anzeigeelement 26 eines elektronischen Fahrzeugschlüssels angezeigte Menüstruktur. Die Menüstruktur erlaubt es dem Fahrzeugschlüsselinhaber, beispielsweise durch Verwendung eines oder mehrerer Eingabeelemente, manuell Informationen abzurufen und Einstellungen vorzunehmen.
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Über das Anzeigeelement 26 sind Informationen über den elektronischen Fahrzeugschlüssel (Menüoptionen 54 und 78) abrufbar. Hierbei kann eine Kennung beziehungsweise eine ID (Menüoptionen 56 und 80) und die aktuelle Softwareversion (Menüoptionen 58 und 82) abgerufen werden.
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Ferner können Einstellungen (Menüoption 60) zu dem elektronischen Fahrzeugschlüssel vorgenommen werden. Hierbei können Displayeinstellungen (Menüoption 62) und Einstellungen zu der Bluetooth Kommunikation (Menüoption 64) geändert und eingesehen werden.
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In dem sicheren Speicher des zu dem Anzeigeelement 26 gehörigen elektronischen Fahrzeugschlüssels sind Nutzungsrechte zu Funktionen von zwei Fahrzeugen hinterlegt. Über die Menüoption 66 kann manuell eines der Fahrzeuge ausgewählt werden, nämlich entweder Fahrzeug 1 (Menüoption 68) oder Fahrzeug 2 (Menüoption 70). Auf diese Weise kann die Auswahl einer spezifischen Funktion eines Fahrzeugs erfolgen.
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Das Anzeigeelement 26 stellt außerdem Informationen zu getätigten Einkäufen (Menüoption 72) zur Verfügung, nämlich über gekaufte Funktionen (Menüoption 74) und über bestehende Abonnements (Menüoption 76).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- elektronischer Fahrzeugschlüssel
- 12
- sicherer Speicher
- 14
- weiterer Speicher
- 16
- Steuereinheit
- 18
- erste Kommunikationseinrichtung
- 20
- zweite Kommunikationseinrichtung
- 22
- Fahrzeug
- 24
- Fahrzeug
- 26
- Anzeigeelement
- 28
- Eingabeelement
- 30
- Eingabeelement
- 32
- Eingabeelement
- 34
- Kommunikationsgerät
- 36
- Kommunikationsgerät
- 38
- elektronischer Fahrzeugschlüssel
- 40
- Kommunikationssystem
- 42
- fahrzeuginterner Speicher
- 44
- fahrzeuginterne Kommunikationseinheit
- 46
- fahrzeuginterne Recheneinheit
- 48
- fahrzeuginterner Speicher
- 50
- fahrzeuginterne Kommunikationseinheit
- 52
- fahrzeuginterne Recheneinheit
- 54–82
- Menüoptionen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012012389 A1 [0006]
- DE 102011118234 A1 [0007]