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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche das Befüllen eines Additivtanks an einem Personenkraftwagen ermöglicht.
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Zur Erfüllung strenger Abgasnormen werden Brennkraftmaschinen, insbesondere Dieselmotoren, zunehmend mit SRC-Systemen (Selective Catalytic Reduction-System) ausgerüstet. Bei dem Kraftstoffadditiv kann es sich um eine wässrige Harnstofflösung handeln. Der Brennkraftmaschine ist ein Abgassystem nachgeschaltet. Das Kraftstoffadditiv wird in einen zusätzlichen Tank eingefüllt und im Betrieb der Brennkraftmaschine in das Abgassystem eingespritzt.
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An zahlreichen Tankstellen wird an Additiv-Zapfsäulen ein hierfür geeignetes Kraftstoffadditiv angeboten, allerdings überwiegend für Lastkraftwagen. Diese weisen große Additivtanks für das Kraftstoffadditiv auf, mit einem Einfüllstutzen, der bei vertretbaren Drücken hohe Volumenströme zulässt. Um ein rasches Befüllen zu ermöglichen, sind auch die an den Additiv-Zapfsäulen vorhandenen Zapfpistolen verhältnismäßig großzügig dimensioniert. Personenkraftwagen verbrauchen weniger Kraftstoff als Lastkraftwagen, dementsprechend sind auch die Additivtanks und die Tankstutzen an Personenkraftwagen kleiner dimensioniert. Aus diesem Grunde können die Additivtanks bei Personenkraftwagen derzeit nicht an Additiv-Zapfsäulen für Lastkraftwagen betankt werden.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Möglichkeit zu schaffen, um Additivtanks an Personenkraftwagen an Additiv-Zapfsäulen für Lastkraftwagen befüllen zu können.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Vorgesehen ist demgemäß ein Einfülladapter zum Befüllen eines Additivtanks, der Einfülladapter aufweisend:
- – ein mit einem Einfüllstutzen eines Additivtanks eines Personenkraftwagens fluidleitend verbindbares Verbindungsstück,
- – einen Zwischenbehälter, und
- – eine Einfüllöffnung, welche zur Aufnahme einer Additiv-Zapfpistole ausgestaltet ist.
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Die Additiv-Zapfpistole kann in die Einfüllöffnung des Einfülladapters eingefügt werden und der Zwischenbehälter gefüllt werden. Es reichen in der Regel kurze Stöße an der Additiv-Zapfpistole bereits aus, da der Volumenstrom mit 40 l/min verhältnismäßig groß und das Volumen des Zwischenbehälters mit 1 l bis 5 l verhältnismäßig klein ausgebildet ist. Anschließend kann der Inhalt des Zwischenbehälters mit einem für den Additivtank im Personenkraftwagen geeigneten Volumenstrom befüllt werden. Hierfür kann während des Befüllens des Zwischenbehälters mit dem Additiv oder schon vorher das Verbindungsstück fluidleitend mit dem Einfüllstutzen verbunden werden.
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Entsprechend einer Ausgestaltung ist der Zwischenbehälter dehnbar gestaltet.
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Eine entsprechende Dehnbarkeit kann durch die Wahl eines flexiblen Materials mit einer ausreichenden Dimensionsstabilität gewährleistet sein. Der Zwischenbehälter kann auch nach Art einer Ziehharmonika einen oder mehrere umlaufende Ausbuchtungen aufweisen, welche ein Auseinanderziehen des Zwischenbehälters ermöglichen. Die Ausbuchtungen können abgerundet oder spitz ausgestaltet sein. Dadurch wird ein dehnbarer Zwischenbehälter geschaffen, der einen Schwall an Additiv aus der Additiv-Zapfpistole abpuffern kann. Dadurch wird vermieden, dass beim Befüllen ein Rückschwall aus dem Zwischenbehälter gedrückt wird.
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Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung weist das Verbindungsstück ein Gewinde auf, welches korrespondierend zu einem Einfüllstutzengewinde ausgestaltet ist.
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Dadurch kann das Verbindungsstück auf den Einfüllstutzen aufgeschraubt werden, wodurch eine fluidleitende Verbindung bei gleichzeitig sicherem Halt des Einfülladapters gewährleistet werden kann.
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In einer Ausgestaltung ist in dem Verbindungsstück ein Verschlussmechanismus angeordnet, welcher dazu ausgestaltet ist, bei der Verbindung des Verbindungsstücks mit dem Einfüllstutzen zu öffnen.
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Dadurch kann der Einfülladapter befüllt werden, ohne dass das Verbindungsstück auf dem Einfüllstutzen aufgeschraubt ist. Das Additiv kann bis zum Anbringen des Verbindungsstücks an dem Einfüllstutzen in dem Zwischenbehälter gehalten werden.
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Entsprechend einer Ausgestaltung ist an der Einfüllöffnung ein Magnetring zum Entriegeln einer in einer Additiv-Zapfpistole angeordneten Sperre angeordnet.
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Einige, wenn nicht alle Additiv-Zapfpistolen für Lastkraftwagen weisen eine Magnetsperre auf, welche einen Volumenstrom an Additiv nur zulässt, wenn sich die Additiv-Zapfpistole auch in einem hierfür vorgesehenen Tankstutzen befindet. Hierfür ist in den Einfüllstutzen bei Lastkraftwagen ein Magnetring angeordnet. Der Magnetring an dem Einfülladapter ist diesem Magnetring nachempfunden, zumindest erfüllt er die gleiche Funktion.
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Gemäß einer Ausführung ist an der Einfüllöffnung ein Dichtelement zur fluiddichten Abdichtung mit der Additiv-Zapfpistole angeordnet. Dadurch kann es beim Befüllen des Zwischenbehälters nicht zu einer Leckage an Additiv kommen. Zudem kann durch das Dichtelement ein mechanischer Halt des Zwischenbehälters an der Additiv-Zapfpistole hergestellt werden.
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Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung ist der Verbindungsstück über einen flexiblen Leitungsabschnitt fluidleitend mit dem Zwischenbehälter verbunden ist.
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Der flexible Leitungsabschnitt ermöglicht es, den Zwischenbehälter relativ zu der üblicherweise starr mit dem Tank verbundenen Einfüllstutzen zu bewegen. Dadurch können hier keine hohen Biegemomente aufgebaut werden. Weiterhin kann dadurch der Einfülladapter an erschwert zugängliche Einfüllstutzen angepasst werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist an dem Zwischenbehälter mindestens ein Haltegriff angeordnet.
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Der Haltegriff erleichtert die Handhabung des Einfülladapters beim Betanken des Additivtanks.
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Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: schematisch einen Additivtank für einen Personenkraftwagen,
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2: schematisch in einer geschnittenen Darstellung einen Einfülladapter mit einem dehnbaren Zwischenbehälter, einem Verbindungsstück und einer Einfüllöffnung,
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3: in einer perspektivischen Darstellung schematisch einen Einfülladapter, und
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4: aus einer seitlichen Perspektive schematisch einen Einfülladapter mit einem flexiblen Leitungsabschnitt zur fluidleitenden Verbindung des Verbindungsstücks mit dem Zwischenbehälter.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematisch einen Additivtank 1 für einen ansonsten nicht dargestellten Personenkraftwagen. Der Additivtank 1 kann mit einer wässrigen Harnstofflösung zur Abgasnachbehandlung gefüllt werden, insbesondere mit dem unter dem Handelsnamen AdBlue® vertriebenen Additiv. Der Additivtank 1 weist einen Einfüllstutzen 2 auf, über den der Additivtank 1 befüllt werden kann. Außenumfänglich ist dem Einfüllstutzen 2 ein Einfüllstutzengewinde 3 angeordnet.
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2 zeigt schematisch in einer Schnittansicht einen Einfülladapter 4 zum Befüllen des in 1 dargestellten Additivtanks 1 an einer Additiv-Zapfsäule für Lastkraftwagen. Der Einfülladapter 4 weist ein Verbindungsstück 5 auf, mit einem Gewinde 6, welches dazu ausgestaltet ist, auf den Einfüllstutzen 2 am Additivtank 1 aufgeschraubt zu werden. Beim Aufschrauben wird automatisch ein in dem Verbindungsstück 5 angeordneter Verschlussmechanismus 14 geöffnet und eine fluidleitende Verbindung zwischen dem Additivtank 1 und dem Einfülladapter 4 ist hergestellt. Der Einfülladapter 4 weist einen Zwischenbehälter 7 auf, welcher aus einem flexiblen, aber ohne Krafteinwirkung dimensionsstabilen Kunststoff gebildet ist. An seinem Umfang weist der Zwischenbehälter 7 nach Art einer Ziehharmonika umlaufende Ausbuchtungen 8 auf, welche ein Auseinanderziehen des Zwischenbehälters 7 erlauben. Zwischen den Ausbuchtungen 8 ist ein Griffbereich 9 angeordnet, der umgreifbar gestaltet sein kann und ein manuelles Zusammendrücken des Zwischenbehälters 7 erlaubt.
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3 zeigt schematisch einen Einfülladapter mit einer in einem Griffbereich 9 angeordneten Riffelung 10, welche am Umfang wellenförmig ausgestaltet ist. Die Riffelung 10 erleichtert ein sicheres Umgreifen des Zwischenbehälters 7 auch bei Nässe.
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Zurückverweisend auf 2 wird nun auf eine Einfüllöffnung 11 verwiesen, welche an dem von dem Verbindungsstück 5 abgewandten Ende des Zwischenbehälters 7 angeordnet ist. Die Einfüllöffnung 11 ist dazu ausgestaltet, einen nicht dargestellten Schnorchel einer Additiv-Zapfpistole für Lastkraftwagen in sich aufzunehmen. Umlaufend um die Einfüllöffnung 11 ist ein Magnetring 12 angebracht, welcher beim Einführen des Schnorchels in die Einfüllöffnung 11 eine in der Zapfpistole vorgesehene Sperre entriegelt. Zur Abdichtung der Zapfpistole bzw. des Schnorchels in der Einfüllöffnung 11 ist innen an der Einfüllöffnung 11 ein Dichtelement 13 angeordnet. das Dichtelement 13 ist dazu ausgestaltet, sich fluiddichtend an den Schnorchel einer Additv-Zapfpistole anzuschmiegen.
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4 zeigt schematisch einen Einfülladapter 4 mit einem flexibel ausgestalteten Leitungsabschnitt 15, der eine Verbindung zwischen dem Verbindungsstück 5 und dem Zwischenbehälter 7 erlaubt. Dadurch kann das Verbindungsstück 5 in beliebigen Winkeln relativ zu dem Zwischenbehälter 7 bewegt werden, wodurch eine Montage des Verbindungsstücks 5 an schwer erreichbaren Einfüllstutzen 2 ermöglicht wird (siehe 1). zur Handhabung sind ferner Haltegriffe 16 vorgesehen.
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Gleichwohl in der vorangegangenen Beschreibung einige mögliche Ausführungen der Erfindung offenbart wurden, versteht es sich, dass zahlreiche weitere Varianten von Ausführungen durch Kombinationsmöglichkeiten aller genannten und ferner aller dem Fachmann naheliegenden technischen Merkmale und Ausführungsformen existieren. Es versteht sich ferner, dass die Ausführungsbeispiele lediglich als Beispiele zu verstehen sind, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit und die Konfiguration in keiner Weise beschränken. Vielmehr möchte die vorangegangene Beschreibung dem Fachmann einen geeigneten Weg aufzeigen, um zumindest eine beispielhafte Ausführungsform zu realisieren. Es versteht sich, dass bei einer beispielhaften Ausführungsform zahlreiche Änderungen bezüglich Funktion und Anordnung der Elemente vorgenommen werden können, ohne den in den Ansprüchen offenbarten Schutzbereich und dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Additivtank
- 2
- Einfüllstutzen
- 3
- Einfüllstutzengewinde
- 4
- Einfülladapter
- 5
- Verbindungsstück
- 6
- Gewinde
- 7
- Zwischenbehälter
- 8
- Ausbuchtung
- 9
- Griffbereich
- 10
- Riffelung
- 11
- Einfüllöffnung
- 12
- Magnetring
- 13
- Dichtelement
- 14
- Verschlussmechanismus
- 15
- Leitungsabschnitt
- 16
- Haltegriff