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Die Erfindung betrifft eine Duschvorrichtung mit einem Funktionsmodul, das zumindest einen Wassereinlass, einen Wasserauslass und ein Ventil umfasst, wobei das Funktionsmodul mittels einer Bedienanordnung betätigbar ist.
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Bei Duschvorrichtungen in privaten Haushalten werden als Funktionsmodule häufig Mischbatterien eingesetzt, die einen Heiß- und Kaltwassereinlass und einen Mischwasserauslass aufweisen. Die Wassermenge und die Mischwassertemperatur werden über Bedienelemente, wie Drehknöpfe oder einen Bedienhebel, direkt am Funktionsmodul eingestellt. Die Mischbatterie befindet sich meist auf Hüfthöhe. Von der Mischbatterie führt eine Verbindungsleitung zum Duschkopf, der über dem Kopf des Benutzers angeordnet ist und mit Mischwasser versorgt wird.
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Bei gewerblichen und öffentlichen Einrichtungen, wie beispielsweise Schwimmbädern, kommen häufig Funktionsmodule zum Einsatz die einen Druckknopf zur Betätigungen eines Selbstschlussventils aufweisen, durch den für eine gewisse voreingestellte Zeit ein Durchfluss von Mischwasser freigegeben wird.
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In Leitungsabschnitten, bei denen es zur Wasserstagnation von Mischwasser kommt, kann es zur Bakterienvermehrung kommen. Mischwasser ist wärmer als Kaltwasser und beschleunigt somit das Bakterienwachstum. Weiterhin ist es kälter als das Heißwasser, welches in der Regel Temperaturen aufweist, bei der die Bakterien abgetötet werden. Mischwassertemperaturen von unter 50°C bieten ideale Bedingungen zur Bakterienvermehrung.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Duschvorrichtung anzugeben, bei der Leitungsabschnitte vermieden werden in denen Mischwasser stagniert. Die Betätigung des Funktionsmoduls soll auf einfache und zuverlässige Weise erfolgen. Zudem soll sich die Duschvorrichtung durch eine kostengünstige Herstellung und einfache Wartung auszeichnen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Funktionsmodul oberhalb der Bedienanordnung angeordnet ist und eine Wirkverbindung zwischen Bedienanordnung und Funktionsmodul besteht.
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Dabei ist die Bedienanordnung vorzugsweise auf Hüfthöhe und das Funktionsmodul oberhalb der Kopfhöhe des Benutzers, am Duschkopf, angeordnet. Der Abstand zwischen Bedienanordnung und Funktionsmodul beträgt vorzugsweise mehr als 70 cm, insbesondere mehr als 90 cm.
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Durch Anordnung des Funktionsmoduls in unmittelbarer Nähe zum Duschkopf werden Leitungsabschnitte vermieden, in denen nach dem Duschvorgang Mischwasser stagniert. Zur Auslösung des Duschvorgangs besteht eine Wirkverbindung zwischen der Bedienanordnung und dem Funktionsmodul.
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Bei einer Variante der Erfindung wird die Wirkverbindung zwischen der Bedienanordnung und dem Funktionsmodul über ein stabartiges Element hergestellt. Dabei kann es sich um eine Stange aus Kunststoff oder einem rostfreien Metall handeln. Es kann eine Hohlstange oder eine Stange aus Vollmaterial eingesetzt werden. Vorzugsweise hat die Stange einen kreisförmigen Querschnitt. Das stabartige Element kann sich auch aus unterschiedlichen Segmenten zusammensetzen. Es erstreckt sich in vertikaler Richtung von der Bedienanordnung zum Funktionsmodul.
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Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn das stabartige Element verschiebbar gelagert ist. Durch eine vertikale Verschiebung des stabartigen Elements ist das Ventil des Funktionsmoduls betätigbar. Unter dem Begriff „Ventil” werden in dieser Anmeldung alle Armaturen verstanden mit denen ein Wasserfluss freigegeben und/oder die Durchflussmenge reguliert werden kann. Als besonders vorteilhaft eignet sich der Einsatz eines Selbstschlussventils.
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Die Betätigung des Selbstschlussventils erfolgt vorzugsweise mittels eines Drückers. Der Drücker kann über einen Schwenkhebel oder eine Schiebetaste mit dem stabartigen Element verbunden. Betätigt der Benutzer den Drücker, so schwenkt dieser um eine Drehachse und verschiebt das stabartige Element in vertikaler Richtung. Dadurch wird ein Absperrkörper des Selbstschlussventils verschoben und gibt einen Strömungsquerschnitt für das Mischwasser frei. Nach einer einstellbaren Zeitdauer verschließt der Absperrkörper den Strömungsquerschnitt wieder automatisch. Entsprechend kann auch die Schiebetaste über eine Umlenkung mit dem stabartigen Element verbunden sein und dieses bei Betätigung der Schiebetaste vertikal verschieben und dadurch den Absperrkörper verschieben.
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Gegenüber Duschvorrichtungen nach dem Stand der Technik erfolgt die Verbindung zwischen Bedienanordnung und dem Ventil auf rein mechanische Weise. Bei dieser „trockenen” Betätigungs-Technologie entfallen Anschluss-Schläuche, wie sie beispielsweise bei hydraulischen Betätigungssystemen erforderlich sind.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung umfasst das Funktionsmodul zusätzlich zum Ventil eine Mischeinheit. Bei Duschvorrichtungen nach dem Stand der Technik sind Mischeinheiten mit Selbstschlussventilen meist über Leitungsabschnitte mit dem Duschkopf verbunden. Durch Kombination der Mischeinheit mit einem Ventil in einem Funktionsmodul entfallen diese Totvolumina. Dadurch wird ein effektiver Beitrag zur Vermeidung von Bakterienvermehrung geleistet.
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Das Funktionsmodul ist in Höhe des Duschkopfs, zirka 1 m oberhalb der Bedienanordnung, angeordnet. Die Einstellung der Temperatur kann beispielsweise über eine hydraulische oder eine elektronische Wirkverbindung erfolgen. Bei elektronischen Wirkverbindungen kann der Benutzer beispielsweise Kapazitiv-, Induktiv- oder Infrarot-Taster als Bedienelemente betätigen.
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Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn auch die Mischeinheit über einen mechanischen Übertragungsmechanismus mit der Bedienanordnung in Verbindung steht, wobei vorzugsweise die Mischeinheit ebenfalls über ein stabartiges Element betätigbar ist.
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Die Mischtemperatur kann durch Verdrehen des stabartigen Elements eingestellt werden. Dazu weist das Mischelement einen Drehknopf auf, an dem der obere Teil des stabartigen Elements angreift. Am unteren Teil des stabartigen Elements ist ein Drehgriff befestigt.
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Bei dieser Kombination von Ventil und Mischeinheit umfasst das Funktionsmodul einen Heißwassereinlass, einen Kaltwassereinlass und einen Mischwasserauslass. Vorzugsweise sind die Mischeinheit und das Ventil in einem gemeinsamen Gehäuse des Funktionsmoduls angeordnet. Als Mischeinheit kann eine Misch-Kartusche eingesetzt werden, die neben einer Ventil-Kartusche in dem gemeinsamen Gehäuse platziert ist.
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Mittels der Mischeinheit können unterschiedliche Verhältnisse des Heißwasser- zum Kaltwasserstrom eingestellt werden. Durch dieses „Verschneiden” wird die gewünschte Temperatur des Mischwassers eingestellt. Bei einer Variante der Erfindung wird ein Thermostat eingesetzt, welches die Mischwassertemperatur regelt. Dabei misst ein Messglied die Temperatur des Mischwassers. Die Mischeinheit variiert über ein Stellglied das Verhältnis von Heiß- zu Kaltwasser.
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Bei einer besonders vorteilhaften Variante der Erfindung weist die Duschvorrichtung eine Duschkopfeinheit auf, die unmittelbar an dem Funktionsmodul befestigt ist. Die Duschkopfeinheit umfasst einen Duschkopfarm, an dem eine Platte mit Düsen befestigt ist. Im Duschkopfarm ist eine Zuführleitung integriert, die Mischwasser zu den Düsen führt. Die Platte mit den Düsen ist vorzugsweise schwenkbar gelagert. Auf diese Weise kann der Strahlwinkel variiert werden.
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Bei der Duschvorrichtung handelt es sich vorzugsweise um eine Einheit, die aufputz montierbar ist. Solche Duschsysteme werden auch als Duschpaneelen oder Duschsäulen bezeichnet.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, anhand von Zeichnungen.
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Dabei zeigt
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1 eine perspektivische Ansicht der Duschvorrichtung von vorne,
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2 eine perspektivische Ansicht der Duschvorrichtung von hinten,
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3 eine vergrößerte Darstellung von Elementen der Bedienanordnung,
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4 die Bedienanordnung mit dem unteren Teil des stangenartigen Elements,
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5 das Funktionsmodul mit dem oberen Teil des stangenartigen Elements,
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6 eine perspektivische Vorderansicht des Funktionsmoduls,
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7 eine perspektivische Hinteransicht des Funktionsmoduls,
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8 eine perspektivische Seitenansicht der Duschkopfeinheit.
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1 zeigt eine perspektivische Vorderansicht der Duschvorrichtung 1. Bei der Duschvorrichtung 1 handelt es sich um eine Duschpaneele. Die Duschvorrichtung 1 bildet eine Einheit, die aufputz an einer Wand so montiert wird, dass der Duschkopf 2 oberhalb der Kopfhöhe eines Benutzers platziert ist. Die Bedienanordnung 3 befindet sich auf Hüfthöhe des Benutzers. Mittels eines Druckknopfs 4 wird der Wasserfluss ausgelöst. Über einen Drehgriff 5 kann die Temperatur des Wassers eingestellt werden. Im Ausführungsbeispiel ist der Duschkopf 2 zirka einen Meter oberhalb der Bedienanordnung 3 platziert. Das Innenleben der Duschvorrichtung 1 ist in 1 nicht zu erkennen, da es von den Verkleidungselementen 6 verdeckt wird. Die Verkleidungselemente 6 sind aus einem Reinigungsmittel beständigen Hochleistungs-Kunststoff gefertigt und zeichnen sich durch besondere mechanische Belastungseigenschaften und Kratzunempfindlichkeit aus.
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2 zeigt die Rückseite der Duschvorrichtung 1. Bei der Montage der Duschvorrichtung 1 wird zunächst ein Montageträger 7 an der Wand montiert. Dazu weist der Montageträger 7 vier Bohrungen 8 auf, über welche eine Wandbefestigung ermöglicht wird. An dem Montageträger 7 sind über Verschraubungen 9 Bauteile befestigt, die zum Innenleben der Duschvorrichtung 1 gehören.
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3 zeigt eine vergrößerte Ansicht der Bedienanordnung 3, die einen Druckknopf 4 und einen Drehgriff 5 umfasst.
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In 4 ist das Innenleben der Bedienanordnung 3 dargestellt. Die Übertragung der Drehbewegung zum Einstellen der Mischtemperaturen erfolgt auf mechanische Weise über ein stabartiges Element 32. Bei dem stabartigen Element 32 handelt es sich um eine Stange. Auf dem stabartigen Element 32 ist eine Zahnscheibe 11 befestigt, die entlang ihres Umfangs Zähne aufweist. Auf die Scheibe 11 wird der Drehgriff 5 montiert (s. 3), über den das stabartige Element 32 verdreht werden kann.
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Die Bedienanordnung 3 umfasst ein Halteelement 12, das am Montageträger 7 befestigt ist. An dem Halteelement 12 ist ein Schwenkhebel 13 um eine Achse 14 schwenkbar gelagert. An dem Schwenkhebel 13 ist der Druckknopf 4 (s. 3) befestigt. Bei Betätigung des Druckknopfs 4 schwenkt der Schwenkhebel 13 um die Achse 14 und verschiebt eine Hülse 15 in vertikaler Richtung nach oben. Die Hülse 15 schiebt ein stabartiges Element 10 in vertikaler Richtung nach oben. Bei dem stabartigen Element 10 handelt es sich um einen Hohlstange. Das stabartige Element 10 ist ca. einen Meter lang.
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Das als Stange ausgebildete stabartige Element 32 verläuft in dem als Hohlstange ausgebildeten stabartigen Element 10. Über das als Stange ausgebildete stabartige Element 32 wird eine Drehbewegung zur Veränderung der Mischwassertemperatur übertragen. Über das als Hohlstange ausgebildete stabartige Element 10 wird eine vertikale Verschiebung zur Betätigung des Ventils übertragen.
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5 zeigt ein Funktionsmodul 16, das mit der Bedienanordnung 3 in Wirkverbindung steht. Die Wirkverbindungen werden über die beiden stabartigen Elemente 10 und 32 hergestellt. Das als Stange ausgeführte stabartige Element 32 greift an einem Drehknopf 17 des Funktionsmoduls 16 an. Das als Hohlstange ausgeführte stabartige Element 10 wird im oberen Bereich von einer Halterung 18 geführt, die am Montageträger 7 befestigt ist. Das als Hohlstange ausgeführte stabartige Element 10 ist mit einem Verbindungsstück 19 versehen, das eine vertikale Verschiebung des stabartigen Elements 10 auf ein Stellglied 20 überträgt. Mit dem Stellglied 20 wird ein Selbstschlussventil betätigt, das im Funktionsmodul 16 angeordnet ist. An dem Funktionsmodul 16 ist eine Duschkopfeinheit 21 über Schrauben 22 befestigt.
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In 6 ist eine perspektivische Vorderansicht des Funktionsmoduls 16 dargestellt. Das Funktionsmodul 16 umfasst eine Ventileinheit 23 und eine Mischeinheit 24, die in einem gemeinsamen Gehäuse als Ventilkartusche und Mischkartusche angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel wird als Ventil ein Selbstschlussventil eingesetzt, das über ein Stellglied 20 betätigt wird. An dem Stellglied 20 greift das Verbindungsstück 19 an, das die vertikale Verschiebung des stabartigen Elements 10 überträgt und dadurch den Absperrkörper des Ventils verschiebt, wodurch ein Strömungsquerschnitt für das Mischwasser freigegeben wird.
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Die Mischeinheit 24 wird über den Drehknopf 17 betätigt der eine gezahnte Oberfläche entlang seines Umfangs aufweist.
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Das Funktionsmodul 16 weist einen Wasserauslass 25 auf, durch den das Mischwasser, dem Duschkopf 2 zugeleitet wird. Die Duschkopfeinheit 21 wird an dem Funktionsmodul 16 über Schrauben 22 befestigt, die in die Gewinde 26 eingeschraubt werden. Neben dem Wasserauslass 25 weist das Funktionsmodul 16 eine zweite Öffnung 27 auf. Durch diese wird dem Duschkopf 2 zur thermischen Desinfektion bei Bedarf heißes Wasser zugeleitet.
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7 zeigt eine perspektivische Hinteransicht des Funktionsmoduls 16. Das Funktionsmodul 16 wird mit Schrauben, welche in die Bohrungen 28 eingeschraubt werden an dem Montageträger 7 befestigt. An der Oberseite und Unterseite des Funktionsmoduls 16 sind Wassereinlässe 29 vorgesehen, an die eine Heißwasserleitung und eine Kaltwasserleitung angeschlossen werden.
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In 8 ist die Duschkopfeinheit 21 als perspektivische Seitenansicht dargestellt. Die Duschkopfeinheit 21 umfasst einen Duschkopfarm 30 in den eine Zuführleitung 31 integriert ist, durch die das Mischwasser dem Duschkopf 2 zugeleitet wird. In einer kreisrunden Platte 33 des Duschkopfs 2 sind Düsen 34 angeordnet über die das Duschwasser versprüht wird. Der Duschkopf 2 ist um eine Achse 35 schwenkbar gelagert. Dadurch kann der Strahlwinkel variiert werden. Über ein Magnetventil 36 kann ein Zustrom an heißem Wasser durch die Bypassleitung 37 zur thermischen Desinfektion freigegeben werden. Bei der thermischen Desinfektion öffnet das Magnetventil 36 die Bypassleitung 37 für eine Zeitdauer von ca. drei Minuten, so dass heißes Wasser von über 70°C über den Duschkopf 2 verteilt wird. Durch eine externe, elektro-mechanische Ansteuerung des Magnetventils 36 werden bei diesem Vorgang die wasserführenden Flächen thermisch behandelt.