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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Träger für ein Zwischenrad eines eines Getriebes, auf ein Getriebe, auf ein Verfahren zum Herstellen eines Trägers für ein Zwischenrad eines Getriebes und auf eine Verwendung einer Gleitlagerbuchse als Planetenlager eines Getriebes.
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Planetengetriebe werden bei unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt und zeichnen sich durch eine kompakte Bauform aus.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen verbesserten Träger für ein Zwischenrad eines eines Getriebes, ein verbessertes Getriebe, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen eines Trägers für ein Zwischenrad eines Planetengetriebes und auf eine neue Verwendung einer Gleitlagerbuchse als Planetenlager eines Getriebes zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Träger für ein Zwischenrad eines eines Getriebes, ein Getriebe, ein Verfahren zum Herstellen eines Trägers für ein Zwischenrad eines Planetengetriebes und eine Verwendung einer Gleitlagerbuchse als Planetenlager eines Getriebes gemäß den Hauptansprüchen gelöst.
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Bei Getrieben lässt sich als Lagerung eine Gleitlagerbuchse einsetzen. Die Gleitlagerbuchse kann anstatt einer Wälzlagerung eingesetzt werden. Dabei kann ein Aufbringen der Gleitlagerbuchse auf einen Bolzen des Getriebes erfolgen.
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Beispielsweise kann es sich bei dem Getriebe um ein 1-stufiges, 2-stufiges oder 3-stufiges Getriebe handeln. Somit lassen sich Gleitlager vorteilhaft auch in Planetengetrieben einsetzen.
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Vorteilhafterweise lässt sich dadurch eine Vereinfachung der technischen Komplexität, beispielsweise in Bezug zu einer axialen Sicherung im stehenden Teil unter Beibehaltung der vorhandenen Fertigungstechnologie realisieren. Das stehende Teil kann hier in Form der Gleitlagerbuchse ausgeführt sein. So kann beispielsweise ein Planetenrad mit integrierter und einsatzgehärteter Innenlaufbahn verwendet werden. Dabei ist keine zusätzliche Wärmebehandlung der Bolzen erforderlich, da die Innenlaufbahn des Planetenrads auf der Gleitlagerbuchse läuft. Gegenüber bekannten Lösungen lässt sich eine Kostensenkung und eine Lebensdauererhöhung realisieren.
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Die vorliegende Erfindung schafft einen Träger für ein Zwischenrad eines Getriebes, mit folgenden Merkmalen:
zumindest einen Bolzen; und
einer Gleitlagerbuchse zum drehbaren Lagern eines Zwischenrads gegenüber dem Bolzen, wobei die Gleitlagerbuchse fest mit dem Bolzen verbunden ist.
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Bei dem Getriebe kann es sich beispielsweise um ein 3-stufiges Getriebe, insbesondere um ein Planetengetriebe handeln. Das Zwischenrad kann als ein Zahnrad ausgeführt sein. Das Zwischenrad kann ein Planetenrad sein. Der Träger kann einen oder mehrere Bolzen, beispielsweise Planetenbolzen, aufweisen. Ein Bolzen kann als ein zylinderförmiger Stab ausgeführt sein. Auf jedem der Bolzen kann ein Zwischenrad drehbar angeordnet sein. Um eine Reibung zwischen dem Bolzen und dem Zwischenrad bei einer Drehbewegung des Zwischenrads gegenüber dem Planetenbolzen zu minimieren, ist die Gleitlagerbuchse zwischen dem Zwischenrad und dem Bolzen angeordnet. Zumindest ein Abschnitt des Planetenbolzens wird von der Gleitlagerbuchse umringt. Bei der Drehbewegung des Zwischenrads gegenüber dem Bolzen führt das Zwischenrad die Drehbewegung gegenüber der Gleitlagerbuchse aus.
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Der Bolzen und die Gleitlagerbuchse bewegen sich bei der Drehbewegung des Zwischenrads nicht gegeneinander. Der Bolzen und die Gleitlagerbuchse können starr miteinander verbunden sein.
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Beispielsweise kann die Gleitlagerbuchse über eine Pressverbindung mit dem Bolzen verbunden sein.
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Die Gleitlagerbuchse kann eine außen liegende, umlaufende Vertiefung zum Aufnehmen des Zwischenrads aufweisen. Die umlaufende Vertiefung kann sich auf einer dem Bolzen abgewandten Oberfläche der Gleitlagerbuchse befinden. Abmessungen der Vertiefung können an Abmessungen des Zwischenrads, insbesondere an Abmessungen der Innenlaufbahn des Zwischenrads angepasst sein.
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Dabei können ein Boden und gegenüberliegende Wandabschnitte der umlaufenden Vertiefung als Gleitstellen ausgeführt sein. Dadurch kann eine Reibung zwischen Gleitbuchse und Zwischenrad bei einer Bewegung des Zwischenrads relativ zu der Gleitbuchse verringert werden.
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Der Träger kann als Planetenträger für ein Planetenrad eines Planetengetriebes ausgeführt sein. Somit kann der Ansatz vorteilhaft bei einem Planetengetriebe eingesetzt werden.
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Die folgende Erfindung schafft ferner ein Getriebe mit folgenden Merkmalen:
einem Träger gemäß einer der vorangegangenen Ausführungsformen; und
zumindest ein Zwischenrad, das über die Gleitlagerbuchse des zumindest einen Bolzen des Trägers drehbar gegenüber dem zumindest einen Bolzen gelagert ist.
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Bei dem Getriebe kann es sich um ein Planetengetriebe aus unterschiedlichen Anwendungsfeldern handeln. Beispielsweise kann das Getriebe als Fahr- und Schwenkgetriebe für Viel- und Wenigfahreranwendungen, als Windengetriebe, als Stationärgetriebe, als Pitch- und Azimuthgetriebe für Windkraftanlagen sowie für jegliche abgeleiteten Sondergetriebeformen eingesetzt werden. Das Getriebe kann hohe Belastungen aufnehmen, wie sie beispielsweise bei Fahrantrieben erreicht werden. Abgesehen von der Lagerung des oder der Planetenräder kann das Getriebe wie ein herkömmliches Planetengetriebe aufgebaut sein.
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Somit kann das Getriebe ein Antriebsrad und ein Abtriebsrad aufweisen. Dabei kann das zumindest eine Zwischenrad zwischen dem Antriebsrad und dem Abtriebsrad angeordnet sein, um eine Bewegung des Antriebsrads auf das Abtriebsrad zu übertragen. Das Antriebsrad und das Abtriebsrad können als Sonnenrad und Hohlrad ausgeführt sein, oder umgekehrt.
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Trägers für ein Planetenrad eines Planetengetriebes, das die folgenden Schritte umfasst:
Bereitstellen eines Planetenbolzens und einer Gleitlagerbuchse; und
Einpressen des Planetenbolzens in die Gleitlagerbuchse.
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Somit erfolgt ein Einpressen des Gleitlagers in das feststehende Teil, in diesem Fall den Planetenbolzen mit einer Gegenfläche zu dem gehärteten Planetenrad.
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner eine Verwendung einer Gleitlagerbuchse als Planetenlager eines Getriebes.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:
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1 ein Darstellung eines Planetenlagers in der Getriebetechnik gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt eine Schnittdarstellung durch ein Planetenlager in der Getriebetechnik gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Gezeigt ist ein Planetenträger 101 mit einem Planetenbolzen 103, ein Planetenrad 105 und eine Gleitlagerbuchse 107. Der Planetenbolzen 103 steht rechtwinklig von dem Planetenträger 101 ab. Die Gleitlagerbuchse 107 ist auf den Planetenbolzen 103 aufgepresst. Dadurch ist die Gleitlagerbuchse 107 über eine feste Verbindung 109 mit dem Planetenbolzen 103 verbunden. Die Gleitlagerbuchse 107 erstreckt sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel zwischen einer Wand des Planetenträgers 101 bis zu einem freien Ende des Planetenbolzens 103. Die Gleitlagerbuchse 107 bildet eine Nabe für da Planetenrad 105. Eine Innenlauffläche des Planetenrads 105 liegt an einer äußeren Oberfläche der Gleitlagerbuchse 107 an.
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Die Gleitlagerbuchse 107 weist eine umlaufende Vertiefung zum Aufnehmen des Planetenrads 105 auf. Das Planetenrad 105 wird durch die umlaufende Vertiefung gehalten und geführt. Die Innenlauffläche des Planetenrads 105 ist gegenüberliegend zu einer Bodenfläche der Vertiefung angeordnet. An die Innenlauffläche des Planetenrads 105 angrenzende Wandabschnitte sind gegenüberliegend zu Seitenwänden der Vertiefung angeordnet.
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Die Gleitlagerbuchse 103 weist eine Mehrzahl von Gleitlagerstellen 111, 112, 113 auf. Die Gleitlagerstellen 111, 112, 113 sind an der umlaufenden Vertiefung der Gleitlagerbuchse angeordnet. Die Gleitlagerstellen 111, 113 erstrecken sich über die Seitenwände der Vertiefung. Die Gleitlagerstelle 112 erstreckt sich über die Bodenfläche der Vertiefung.
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Somit ist das Lager in Form der Gleitlagerbuchse 107 über die feste Verbindung 109 mit dem Planetenbolzen 103 verbunden. Das Planetenrad 105 wird an der Gleitstelle 112 radial und an den Gleitstellen 111, 113 axial gelagert.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist es nicht erforderlich, dass beide Teile, also Bolzen 103 und Planetenrad 105 einsatzgehärtet und im harten Zustand nachgearbeitet werden, z. B. durch Abschleifen. Stattdessen ist es ausreichend, eine solche Bearbeitung nur bei einem Teil, nämlich dem Planetenrad 105 durchzuführen.
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Die Gleitlagerbuchse 107 dient als axiale Sicherung für das Planetenrad, sodass keine weiteren axialen Sicherungen erforderlich sind.
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Zum Herstellen der Anordnung wird das Lager 107 auf den Bolzen 103 aufgebracht, sodass das Planetenrad 105 gegenüber dem Lager 107 drehen kann. Es wird also nicht das das Lager 107 in das Planetenrad 105 eingebracht, um sich relativ zum Bolzen 103 zu bewegen.
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Durch eine geeignete Spaltausführung an der Gleitlagerbuchse 107 wird eine Verbesserung der Schmierölzufuhr (Notlaufeigenschaften/Anfahreigenschaften) erreicht.
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Auch wenn es in 1 nicht gezeigt ist, kann der Planetenträger weitere Planetenbolzen, beispielsweise insgesamt drei Planetenbolzen aufweisen. Der Planetenträger kann ringförmig als Steg ausgeführt sein.
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Das Planetenlager kann für ein Planetengetriebe eingesetzt werden. Das Planetengetriebe kann ein Sonnenrad, ein Hohlrad und mehrerer Planetenräder aufweisen. Das Sonnenrad kann innerhalb des Hohlrads angeordnet sein. Die Planetenbolzen können sich in einen Zwischenraum zwischen dem Sonnenrad und dem Hohlrad erstrecken. Auf diese Weise können die Planetenräder als Verbindungsglieder zwischen dem Sonnenrad und dem Hohlrad fungieren. Dabei greifen Zähne der Planetenräder in innenliegende Zähne des Hohlrads und außenliegende Zähne des Sonnenrads ein.
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Alternativ kann das Planetenrad 105 ein Zwischenrad eines anders ausgeformten Getriebes, beispielsweise eines 1-, 2- oder zumindest 3-stufigen Getriebes sein.
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Die gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt und können miteinander kombiniert werden.