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Die Erfindung betrifft ein tragbares Gerät mit elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen zum Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Solche tragbare Geräte sind beispielsweise mobile Kleincomputer, Telefone, tragbare Sensoren, Kameras und dergleichen. Beim Einsatz dieser Geräte können Funken entstehen, so dass solche Geräte für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen nicht geeignet sind.
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Es ist bekannt, akkubetriebene selbstfahrende Wagen als Geräteträger in explosionsgefährdeten Räumen einzusetzen (
DE 39 02 449 C1 ). Das Chassis des Wagens ist als druckdichtes Gehäuse ausgebildet, dessen Innenraum mit einem Schutzgas befüllt wird. Um das Schutzgas in den Wagen einzubringen, ist der Wagen mit einem Ventil versehen, über welches das Schutzgas eingefüllt wird. Hierzu wird an das Ventil eine entsprechende Füllleitung angeschlossen, die mit der Schutzgasquelle verbunden werden muss. Die Handhabung des Wagens ist darum umständlich und aufwändig.
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Es ist auch ein elektrisches Gerät bekannt (
DE 34 38 522 C1 ), das in schlagwettergefährdeter Umgebung eingesetzt wird. Im Inneren des Gehäuses ist ein Schutzgasüberdruck vorhanden. Das Schutzgas ist Luft oder ein Inertgas. Um das Schutzgas in das Gehäuseinnere einzubringen, ist ein Druckgasanschluss in der Gehäusewand vorgesehen, der in ein in einer Kabeldurchführung geführtes Kabel integriert ist. Das Kabel mit der integrierten Druckgasleitung führt zu einem vom elektrischen Gerät entfernten Anschlussort, der sich außerhalb des explosionsgefährdeten Bereiches befindet. Dadurch ist der Einsatzbereich dieses Gerätes erheblich eingeschränkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße tragbare Gerät so auszubilden, dass es unabhängig vom Ort einer Schutzgasquelle im explosionsgefährdeten Bereich eingesetzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen tragbaren Gerät erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Gerät zeichnet sich dadurch aus, dass das das Schutzgas enthaltende Behältnis Bestandteil des Gerätes ist. Dadurch ist der Einsatzbereich des erfindungsgemäßen Gerätes unabhängig vom Ort des Schutzgasbehältnisses. Das Behältnis wird stets mit dem Gerät mitgeführt, so dass sichergestellt ist, dass ein möglicher Zündfunke innerhalb des Gerätes nicht zu einer Explosion führen kann. Da das Schutzgas, das nicht zündfähig ist, unter dem statischen Überdruck gegenüber dem umgebenden Luftdruck steht, kann von außen keine explosionsgefährdende Atmosphäre in das Geräteinnere gelangen, so dass ein zuverlässiger Schutz gegen eine Explosion gegeben ist. Da der Überdruck des Schutzgases statisch ist, ist der Verbrauch an Schutzgas nur gering, weil nur das infolge von Gehäuseundichtigkeiten nach außen gelangende Schutzgas ersetzt werden muss. Das Behältnis kann darum klein ausgebildet sein, so dass es problemlos am oder im tragbaren Gerät angeordnet werden kann.
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Vorteilhaft ist das Behältnis in dem unter dem statischen Überdruck stehenden Bereich des Gehäuseinnenraumes angeordnet. Dadurch ist für das Behältnis selbst keine eigene Zündschutzart erforderlich.
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Es ist aber auch möglich, das Behältnis außerhalb des unter dem statischen Überdruck stehenden Bereiches des Gehäuseinnenraumes anzuordnen. In diesem Falle ist das Behältnis mit einer entsprechenden Zündschutzart versehen.
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Das Schutzgas steht im Behältnis unter einem erheblichen Druck. Für die Schutzwirkung reicht ein nur geringer statischer Überdruck gegenüber dem Umgebungsraum aus. Darum wird der Druck des Schutzgases im Behältnis in mindestens einer Druckstufe auf den statischen Überdruck verringert. Der geringe statische Überdruck führt dazu, dass selbst bei Undichtigkeiten des Gehäuses nur wenig Schutzgas nach außen gelangt und dass nur wenig Schutzgas nachgefüllt werden muss. Das Behältnis hat darum eine lange Einsatzdauer.
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Vorteilhaft wird für das Behältnis eine Gaspatrone eingesetzt. Sie lässt sich einfach in das Gerät einsetzen.
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Vorteilhaft wird der statische Überdruck durch wenigstens einen ersten Drucksensor überwacht. Sollte der statische Überdruck unter einen kritischen Wert abfallen, erzeugt der erste Drucksensor ein entsprechendes Signal, das zum automatischen Nachfüllen des Schutzgases oder zum automatischen Abschalten der Funktionselektronik des Gerätes herangezogen wird.
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Vorteilhaft ist das Gerät auch mit wenigstens einem zweiten Drucksensor versehen, der die Druckverringerung überwacht. Dadurch ist sichergestellt, dass der statische Überdruck im erforderlichen Maße eingestellt wird. Sollte der statische Überdruck zu hoch oder zu niedrig sein, sendet der zweite Sensor ein entsprechendes Signal aus. Es kann als Fehlersignal angezeigt werden. Es ist aber auch möglich, mit diesem Signal die Funktionselektronik abzuschalten.
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Der Füllgrad des Behältnisses wird vorteilhaft durch wenigstens einen dritten Sensor, vorzugsweise einen Drucksensor, überwacht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens einer der ersten bis dritten Sensoren ein Sensor an eine Regeleinheit angeschlossen. Mit der Regeleinheit ist eine Regelung der entsprechenden Funktionen möglich. So kann beispielsweise mit der Regeleinheit ein konstanter statischer Überdruck im Gehäuseinnenraum sichergestellt werden, indem der Ist-Wert mit dem Soll-Wert des Druckes verglichen und bei Bedarf nachgeregelt wird. Auch die Druckverringerung kann mit Hilfe der Regeleinheit geregelt werden, indem der entsprechende Druckwert einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen und bei Bedarf nachgeregelt wird.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Regeleinheit bei Über- oder Unterschreiten des zulässigen Wertes ein Abschaltsignal zum Ausschalten der Funktionselektronik aussendet. Dadurch wird zuverlässig verhindert, dass das Gerät in Betrieb genommen wird, obwohl der zulässige Wert über- bzw. unterschritten wird.
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Vorteilhaft ist an die Regeleinheit eine Abschalteinheit angeschlossen, die das Abschaltsignal von der Regeleinheit erhält. Mit der Abschalteinheit wird dann augenblicklich die Funktionselektronik im Gefahrenfalle abgeschaltet.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform sind wenigstens eine der Sensoren und/oder die Regeleinheit und/oder die Abschalteinheit und/oder wenigstens einer der Druckregler in dem unter dem statischen Überdruck stehenden Bereich des Gehäuseinnenraumes angeordnet. Dann sind für die einzelnen Komponenten keine eigenen Zündschutzarten erforderlich.
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Es ist aber auch möglich, die genannten Komponenten außerhalb des unter dem statischen Überdruck stehenden Bereiches des Gehäuseinnenraumes vorzusehen. In diesem Falle sind für die Komponenten eigene Zündschutzarten vorgesehen, durch die ebenfalls verhindert wird, dass beim Arbeiten im explosionsgefährdeten Bereich eine Explosion stattfindet.
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Vorteilhaft ist auch der zum Betrieb der Regeleinheit und/oder der Abschalteinheit dienende Energiespeicher in dem unter dem statischen Überdruck stehenden Bereich des Gehäuseinnenraums angeordnet, so dass für den Energiespeicher keine eigene Zündschutzart notwendig ist.
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Der Energiespeicher kann aber auch außerhalb des Gehäuseinnenraumes angeordnet sein. In diesem Falle ist der Energiespeicher in einer eigenen Zündschutzart ausgeführt.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
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1 eine Funktionsdarstellung eines erfindungsgemäßen mobilen Gerätes,
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2 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen mobilen Gerätes.
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Das im Folgenden beschriebene mobile Gerät ist so ausgebildet, dass es in Explosionsbereichen eingesetzt werden kann, ohne dass hierfür aufwändige Schutzmaßnahmen eingesetzt werden müssen. Das mobile Gerät kann beispielhaft ein Programmiergerät, ein Einstellgerät, eine Kamera, elf Smartphone und dergleichen sein.
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Anhand von 1 wird der Grundaufbau solcher mobiler Geräte erläutert.
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Das mobile Gerät hat eine Funktionslektronik 1 für den Betrieb des Gerätes. Diese Elektronik 1 befindet sich in einem explosionsgeschützten Raum 2 (Ex p).
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Der Funktionselektronik 1 ist eine Abschaltelektronik 3 zugeordnet, mit der im Gefahrenfalle die Funktionselektronik 1 abgeschaltet werden kann. Die Abschaltelektronik 3 kann in einem weiteren explosionsgeschützten Raum 4 (Ex p) untergebracht sein. In diesem explosionsgeschützten Raum 4 befindet sich weiter eine Regeleinheit 5, mit der der Druck eines in den explosionsgeschützten Raum 4 einzubringenden Mediums geregelt wird.
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Das Medium ist ein nicht zündfähiges Gas und dient dazu, ein Eindringen von explosionsfähigen Gasen oder Gasgemischen in die explosionsgeschützten Räume 2, 4 zu vermeiden. Dieses Medium wird auf einem etwas höheren Druck gehalten als das Medium, das sich außerhalb des Gerätes befindet. Das in den explosionsgeschützten Raum 2, 4 einzubringende Medium ist beispielsweise komprimierte Luft, CO2 und dergleichen. Es kommen alle Gase in Betracht, die für die Verwendung in explosionsgeschützten Räumen bekannt sind. Als Schutzgas kann auch ein Gasgemisch eingesetzt werden.
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Das in die explosionsgeschützten Räume 2, 4 einzubringende Medium befindet sich in einem Behältnis 6, das vorzugsweise eine Gaskartusche ist, in der sich das einzubringende Gas unter Druck befindet. Derartige Gaskartuschen sind im Handel erhältlich und können für das tragbare Mobilgerät verwendet werden. Derartige Behältnisse 6 können einfach eingesetzt und, wenn das Gas aufgebraucht ist, problemlos gegen neue Behältnisse ausgetauscht oder wieder befüllt werden.
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Das Behältnis 6 wird beim Einsetzen in das Gerät mit einer entsprechenden Öffnungseinheit 7 geöffnet, die vorteilhaft ein Nadelventil ist. Das Behältnis 6 wird durch die Öffnungseinheit 7 beim Einsetzen geöffnet. Das unter Druck stehende Gas gelangt über eine Leitung 8 zu einer ersten Druckstufe 9, mit der der hohe Druck des Gases auf einen niedrigeren Druck herabgesetzt wird. Das auf einen geringeren Druckwert herabgesetzte Gas strömt anschließend über eine Pufferkammer 10, das beispielsweise ein Schlauchstück ist, zu einer zweiten Druckstufe 11. Mit ihr wird der Druck des Gases auf denjenigen Druck reduziert, den das Gas in den explosionsgeschützten Räumen 2, 4 aufweisen soll. Die beiden Druckstufen 9, 11 sind vorteilhaft Druckregelventile, mit denen sich der Druck des Schutzgases zuverlässig einstellen lässt.
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Die beschriebene zweistufige Druckregelung ermöglicht in zuverlässiger und einfacher Weise die Herunterregelung des Druckes auf den gewünschten Betriebsdruck. In Gaspatronen, wie sie als Behältnis 6 vorteilhaft eingesetzt werden, hat das Gas bei Raumtemperatur Drücke, die im Bereich von beispielsweise etwa 80 bar bis 1.800 bar liegen. In den explosionsgeschützten Räumen 2, 4 reicht allerdings ein Überdruck von beispielsweise nur etwa 1 mb aus, so dass über die zweistufige Druckregelung der hohe Ausgangsdruck sicher auf den Betriebsdruck heruntergeregelt wird.
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Anstelle der beschriebenen zweistufigen Druckregelung kann auch eine einstufige oder auch eine mehrstufige Druckreduzierung eingesetzt werden. In diesem Falle wird der Ausgangsdruck des Gases durch ein einziges oder durch mehrere Ventile auf den Betriebsdruck heruntergeregelt.
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In der Leitung 8 sitzt ein Drucksensor 12, mit dem der Druck des aus dem Behältnis 6 ausströmenden Gases erfasst wird. Der gemessene Druck ist ein Maß für den Füllzustand des Behältnisses 6. Der Drucksensor 12 liefert ein entsprechendes Signal an die Regeleinheit 5.
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Ein weiterer Drucksensor 13, der ebenso wie der Drucksensor 12 im explosionsgeschützten Raum 4 vorgesehen ist, erfasst den Druck des Gases in der Pufferkammer 10 und sendet ein entsprechendes Signal an die Regeleinheit 5.
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Schließlich ist im explosionsgeschützten Raum 4 ein Drucksensor 14 vorgesehen, mit dem der Druck im explosionsgeschützten Raum 2 erfasst und als Signal der Regeleinheit 5 zugeführt wird. Mit dem Drucksensor 14 wird der Druck des Gases im jeweiligen explosionsgeschützten Raum gemessen.
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Da mit dem Drucksensor 14 der Druck im explosionsgeschützten Raum 2/4 überwacht wird, ist sichergestellt, dass in diesem Raum stets der vorgegebene Überdruck herrscht.
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Da mit dem Drucksensor 12 der Füllgrad des Behältnisses 6 erfasst wird, ist eine weitere Sicherheit dafür gegeben, dass stets ausreichend Schutzgas zur Verfügung steht. Der Drucksensor 12 gibt vorteilhaft bereits dann ein Signal an die Regeleinheit 5, wenn der Füllgrad des Behältnisses 6 einen vorgegebenen Mindestwert erreicht. Dann ist gewährleistet, dass das Behältnis 6 rechtzeitig ausgetauscht werden kann.
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Mit dem Drucksensor 13 ist eine weitere Sicherheit dafür gegeben, dass der Mindestdruck im explosionsgeschützten Raum 2/4 während des Einsatzes des Gerätes aufrecht erhalten bleibt. Der Drucksensor 13 erfasst den Druck des Schutzgases nach der ersten Druckstufe 9. Damit wird die ordnungsgemäße Funktion der Druckstufe 9 überwacht. Sollte sie nicht ordnungsgemäß arbeiten, dann äußert sich dies in einem zu hohen oder zu geringen Druck des Schutzgases nach der ersten Druckstufe 9. Der Drucksensor 13 liefert ein entsprechendes Signal an die Regeleinheit 5.
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An die Regeleinheit 5 ist die Abschaltelektronik 3 angeschlossen, mit der die Funktionselektronik 1 des Gerätes im Störfall abgeschaltet wird. Die Regeleinheit 5 wertet die von den Drucksensoren 12 bis 14 kommenden Signale aus und sendet bei Bedarf ein Signal an die Abschaltelektronik 3, um die Funktionselektronik 1 des Gerätes im Gefahrenfalle augenblicklich abzuschalten.
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Zur Energieversorgung der Regeleinheit 5 sowie der Abschaltelektronik 3 ist wenigstens ein Energiespeicher 15 vorgesehen, der eine Batterie, vorzugsweise jedoch ein Akku ist. Der Energiespeicher 15 befindet sich ebenfalls im explosionsgeschützten Raum 4.
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Das die explosionsgeschützten Räume 2, 4 enthaltende Gehäuse ist geschlossen, so dass das Schutzgas nicht entweichen kann. Die explosionsgeschützten Räume 2, 4 stehen somit unter einem statischen Überdruck. Allenfalls durch Undichtigkeiten des Gehäuses kann Schutzgas entweichen, das aber stets aus dem Behältnis 6 so weit nachgefüllt wird, dass in den explosionsgeschützten Räumen 2, 4 der notwendige Überdruck herrscht.
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Das Behältnis 6 und die Öffnungseinheit 7 befinden sich außerhalb der explosionsgeschützten Räume 2, 4, so dass bei einem Austausch des Behältnisses 6 diese Räume nicht geöffnet werden müssen. Die Leitung 8 wird druckdicht durch eine Wandung des Raumes 4 geführt.
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Anstelle der beiden getrennten explosionsgeschützten Räume 2, 4 kann auch nur ein einziger explosionsgeschützter Raum vorgesehen sein, in dem die beschriebenen Komponenten untergebracht sind. Es ist darüber hinaus möglich, einige der im Raum 4 untergebrachten Komponenten auch außerhalb eines explosionsgeschützten Raumes anzuordnen. In diesem Falle sind diese Komponenten durch eigene Zündschutzarten gesichert. In Betracht kommen beispielsweise die Zündschutzarten „druckfeste Kapselung” (Ex d), „erhöhte Sicherheit” (Ex e), „Eigensicherheit” (Ex i) oder „Vergusskapselung” (Ex m) in Betracht.
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Die Zündschutzart „druckfeste Kapselung” zeichnet sich dadurch aus, dass diejenigen Komponenten, die eine Zündung eines explosionsfähigen Mediums auslösen könnten, in einem Gehäuse untergebracht sind, das den bei einer Zündung entstehenden Explosionsdruck aushält.
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Die Zündschutzart „erhöhte Sicherheit” zeichnet sich dadurch aus, dass die Möglichkeit unzulässig hoher Temperaturen, das Entstehen von Funken und Lichtbögen, die im normalen Betrieb nicht auftreten, verhindert werden.
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Bei der Zündschutzart „Eigensicherheit” werden Strom/Spannung so begrenzt, dass keine Zündung einer explosionsfähigen Atmosphäre erfolgen kann.
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Bei der Zündschutzart „Vergusskapselung” werden diejenigen Teile, die eine explosionsfähige Atmosphäre zünden können, in eine gegenüber Umgebungseinflüssen ausreichend widerstandsfähige Vergussmasse eingebettet, so dass die gegebenenfalls innerhalb der Vergussmasse entstehenden Funken oder entstehende Hitze nicht nach außen zur explosionsfähigen Atmosphäre gelangen können.
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Es ist weiter grundsätzlich möglich, auch die im explosionsgeschützten Raum 4 befindlichen Komponenten zusätzlich mit den beschriebenen Zündschutzarten auszustatten, wodurch sich die geforderte Sicherheit beim Einsatz des tragbaren Gerätes ergibt.
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Die Funktionselektronik 1 des Gerätes befindet sich auf jeden Fall im explosionsgeschützten Raum 2, in dem sich das aus dem Behältnis 6 stammende Schutzgas unter dem entsprechenden Überdruck befindet. Darum muss die Funktionselektronik 1 unter Ex-Gesichtspunkten nicht modifiziert werden. 2 zeigt ein Beispiel eines mobilen, tragbaren elektrischen/elektronischen Gerätes, das als Kamera ausgebildet ist. Das mobile Gerät ist mit 16 bezeichnet und hat ein druckdichtes Gehäuse 17, das in der Zündschutzart „Überdruckkapselung” (Ex-p) ausgebildet ist. Im Kameragehäuse 17 ist die Funktionselektronik 1 untergebracht, von der beispielhaft zwei Leiterplatten 18, 19 mit darauf befindlichen elektrischen/elektronischen Bauteilen dargestellt sind. Das Behältnis 6, welches das unter Überdruck stehende Schutzgas enthält, ist in einem Gehäuse 20 untergebracht, das an das Kameragehäuse 17 angesetzt ist. Das Gehäuse 20 kann an das Kameragehäuse 17 abnehmbar angeschlossen sein. Es ist aber auch möglich, das Gehäuse 20 fest mit dem Kameragehäuse 17 zu verbinden oder es auch einstückig mit ihm auszubilden. Um einen leichten Wechsel des Behältnisses 6 zu ermöglichen, ist das Gehäuse 20 mit einem (nicht dargestellten) Deckel versehen.
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Das Behältnis 6 ist an die Leitung 8 angeschlossen, über die das Schutzgas nach dem Öffnen des Behältnisses 6 zur Druckstufe 9 strömt. Der Durchtritt 21 der Leitung 8 durch die Wandung des Kameragehäuses 17 ist druckdicht ausgebildet. An die Leitung 8 ist der Drucksensor 12 angeschlossen, der den Druck des Schutzgases in Strömungsrichtung vor der Druckstufe 9 misst und ein entsprechendes Signal an die Regeleinheit 5 liefert.
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Der Druckstufe 9 nachgeschaltet sind die Pufferkammer 10 und die Druckstufe 11. Die Druckstufe 9 ist ein Hochdruck-Regelventil und die Druckstufe 11 ein Niederdruck-Regelventil. Die Druckstufe 11 sorgt dafür, dass das Schutzgas beim Austritt aus der Leitung 8 den für den Raum 2 erforderlichen geringen Überdruck aufweist.
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Mit dem Drucksensor 13 wird der Druck des Schutzgases im Bereich zwischen den beiden Druckstufen 9 und 11 und mit dem Drucksensor 14 der Druck des Schutzgases im Raum 2 erfasst. Die entsprechenden Druckwerte werden in Signalform der Regeleinheit 5 zugeführt.
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Solange die Drucksensoren 12 bis 14 einen ausreichenden Füllgrad des Behältnisses 6, einen entsprechenden Druck des Schutzgases nach der ersten Druckstufe 9 und den erforderlichen Überdruck im Raum 2 der Regeleinheit 5 melden, erfolgt keine Reaktion der Regeleinheit 5. Sobald jedoch einer der von den Drucksensoren 12 bis 14 gelieferten Druckwerte unter einen vorgegebenen Wert fällt, wird durch die Regeleinheit 5 die Abschaltelektronik 3 betätigt, die ein entsprechendes Abschaltsignal an die Funktionselektronik sendet und somit die Kamera ausschaltet, oder es erfolgt eine Regelung, um die Soll-Werte wieder zu erreichen.
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Wenn der Drucksensor 14 feststellt, dass der Überdruck im Raum 2 unterhalb eines vorgegebenen kritischen Wertes fällt, sendet die Regeleinheit 5 ein Regelsignal an die Druckstufe 11 und hält das Niederdruck-Regelventil so lange offen, bis durch Nachfüllen des Schutzgases aus dem Behältnis 6 der erforderliche Druck im Raum 2 wieder erreicht ist. Sobald der vom Drucksensor 14 gemessene Ist-Wert des Druckes im Raum 2 dem Soll-Wert entspricht, wird die Druckstufe 11 betätigt und das Ventil dementsprechend geschlossen.
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Diese Regelung des Druckes im Raum 2 kann so lange durchgeführt werden, wie der Drucksensor 12 der Regeleinheit 5 meldet, dass im Behältnis 6 eine ausreichende Menge an Schutzgas zum Nachfüllen vorhanden ist. Mit zunehmender Entnahme von Schutzgas aus dem Behältnis 6 sinkt der Gasdruck, was vom Drucksensor 12 erfasst wird. Sobald der Druck des Schutzgases in der Leitung 8 einen vorgegebenen Mindestwert unterschreitet und der Drucksensor 12 ein entsprechendes Signal aussendet, schaltet die Regeleinheit 5 über die Abschaltelektronik 3 die Funktionselektronik 1 ab.
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Sollte der Drucksensor 13 einen Ist-Wert messen, der vom Soll-Wert abweicht, sendet die Regeleinheit 5 an die Druckstufe 9 ein Regelsignal, damit der Soll-Wert wieder dem Ist-Wert entspricht. Andernfalls erhält die Abschaltelektronik 3 von der Regeleinheit 5 ein Signal, die Funktionselektronik 1 abzuschalten.
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Die Energieversorgung erfolgt durch den Energiespeicher 15, der im Ausführungsbeispiel eine Batterie ist. Sie ist vorteilhaft in der Zündschutzart „Eigensicherheit” ausgeführt.
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An einer Seitenwand des Kameragehäuses 17 befinden sich ein Bedienfeld 22, ein Objektiv 23 sowie ein Display 24.
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In einer weiteren Gehäusewand befindet sich ein Auslassventil 25, über das im Bedarfsfall das im Raum 2 befindliche Schutzgas gezielt entweichen kann.
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Mit der Kamera 16 kann in explosionsgefährdeten Umgebungen einfach gearbeitet werden. Der statische Überdruck im Raum 2 gegenüber dem Umgebungsraum sorgt dafür, dass in den Raum 2 keine explosionsgefährdende Atmosphäre von außen eindringen kann. Da es sich um einen statischen Überdruck handelt, kann der Verbrauch an Schutzgas sehr gering gehalten werden. Der Drucksensor 14 überwacht zuverlässig den Überdruck des Schutzgases im Raum 2, so dass eine hohe Sicherheit beim Einsatz der Kamera 16 gewährleistet ist.
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Als weitere mobile Geräte kommen beispielsweise auch Smartphones, mobile Computer, tragbare Sensoren, wie sogenannte Gasschnüffler, und dergleichen in Betracht, die hinsichtlich der Zündschutzart grundsätzlich gleich ausgebildet sind wie die beschriebenen Ausführungsbeispiele.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 kann das Behältnis 6 anstatt im Gehäuse 20 auch innerhalb des Kameragehäuses 17 untergebracht sein.