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Die Erfindung betrifft eine Anschlußvorrichtung für ein Vorsatzgerät einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine.
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Bei der selbstfahrenden Arbeitsmaschine handelt es sich insbesondere um ein Zugfahrzeug, einen Traktor oder einen Mähdrescher.
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Bei dem Vorsatzgerät kann es sich insbesondere um einen Erntevorsatz handeln. Der Erntevorsatz kann einen Rahmen und Seitenwände aufweisen. Er kann zur Aufnahme verschiedener Erntewerkzeuge dienen, beispielsweise zur Aufnahme eines Schneidwerks. Der Erntevorsatz kann ein Schneidwerk, eine Haspel, einen Schneidbalken, Halmteiler und/oder Seitenschneider und/oder weitere benötigte Komponenten umfassen. Üblicherweise ist der Erntevorsatz an der Frontseite einer Erntemaschine, insbesondere eines Mähdreschers, anschließbar oder angeschlossen. Der Erntevorsatz kann einen Maisadapter umfassen.
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Wenn eine selbstfahrende Arbeitsmaschine mit einem breiten Vorsatzgerät auf einer Straße bewegt werden muß, kann sich das Problem ergeben, daß die Breite des Vorsatzgerätes größer ist als die zulässige Breite, insbesondere größer als die auf öffentlichen Straßen erlaubte Breite oder die wegen seitlicher Hindernisse längs der Straße mögliche Breite. Nach einer bekannten Vorgehensweise wird das Vorsatzgerät von der Arbeitsmaschine demontiert und gesondert transportiert. Dies ist allerdings mit einem erheblichen Aufwand verbunden.
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Hiervon ausgehend soll die Erfindung eine Demontage des Vorsatzgeräts von der selbstfahrenden Arbeitsmaschine insbesondere bei einem Straßentransport entbehrlich machen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Anschlußvorrichtung umfaßt einen ersten Schwenkhebel, der mit der Arbeitsmaschine antreibbar schwenkbar verbindbar oder verbunden ist, einen zweiten Schwenkhebel, der mit dem ersten Schwenkhebel antreibbar schwenkbar verbunden ist, und einen dritten Schwenkhebel, der mit dem zweiten Schwenkhebel antreibbar schwenkbar verbunden ist und der mit dem Vorsatzgerät verbindbar oder verbunden ist, wobei die Schwenkachsen des zweiten Schwenkhebels relativ zueinander höhenverstellbar sind.
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Durch diese Ausgestaltung wird es ermöglicht, einen Teil des Vorsatzgeräts nach oben und/oder unten zu verschwenken und über und/oder unter einem anderen Teil des Vorsatzgeräts zu positionieren. Dies führt zu einer Verminderung der Breite des Vorsatzgeräts.
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Der erste Schwenkhebel ist mit der Arbeitsmaschine um eine im wesentlichen vertikale Achse schwenkbar verbunden. Diese Achse ist antreibbar. Sie ist insbesondere hydraulisch oder elektrisch antreibbar.
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Der zweite Schwenkhebel ist mit dem ersten Schwenkhebel um eine im wesentlichen vertikale Achse schwenkbar verbunden. Diese Achse ist antreibbar. Sie ist insbesondere hydraulisch oder elektrisch antreibbar.
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Der dritte Schwenkhebel ist mit dem zweiten Schwenkhebel um eine im wesentlichen vertikale Achse schwenkbar verbunden. Diese Achse ist antreibbar. Sie ist insbesondere hydraulisch oder elektrisch antreibbar.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Vorteilhaft ist es, wenn der zweite Schwenkhebel als Mehrgelenk, insbesondere als Viergelenk mit vier Streben, ausgebildet ist.
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Der zweite Schwenkhebel kann zwei vertikale Streben und zwei horizontale Streben umfassen, die gelenkig miteinander verbunden sind. Vorzugsweise sind die vier Streben in einem Ring gelenkig miteinander verbunden.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch eine antreibbare Verstellstange, die gelenkig mit zwei Streben des zweiten Schwenkhebels verbunden ist. Die Verstellstange ist vorzugsweise mit zwei gegenüberliegenden Streben des zweiten Schwenkhebels verbunden. Vorzugsweise ist die antreibbare Verstellstange mit den zwei horizontalen Streben des zweiten Schwenkhebels verbunden. Die Verstellstange ist vorzugsweise längenverstellbar. Sie ist vorzugsweise hydraulisch oder elektrisch antreibbar.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Vorsatzgerät für eine selbstfahrende Arbeitsmaschine mit einer erfindungsgemäßen Anschlußvorrichtung, eine selbstfahrende Arbeitsmaschine, insbesondere einen Mähdrescher, mit einer erfindungsgemäßen Anschlußvorrichtung und eine selbstfahrende Arbeitsmaschine, insbesondere einen Mähdrescher, mit einem Vorsatzgerät und einer erfindungsgemäßen Anschlußvorrichtung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 einen Erntevorsatz und eine Anschlußvorrichtung in Arbeitsstellung in einer perspektivischen Darstellung,
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2 den Erntevorsatz gemäß 1 in Arbeitsstellung in einer Ansicht von oben (obere Darstellung) und in einer Ansicht von hinten (untere Darstellung),
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3 den Erntevorsatz gemäß 1 und 2 in einer teilweise auseinandergezogenen Stellung in einer Ansicht von oben (obere Darstellung) und in einer Ansicht von hinten (untere Darstellung),
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4 den Erntevorsatz gemäß 1 bis 3 in einer teilweise nach oben und unten verschwenkten Stellung in einer Ansicht von oben (obere Darstellung) und in einer Ansicht von hinten (untere Darstellung),
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5 den Erntevorsatz gemäß 1 bis 4 in einer teilweise übereinandergeschobenen Stellung in einer Ansicht von oben (obere Darstellung) und in einer Ansicht von hinten (untere Darstellung),
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6 den Erntevorsatz gemäß 1 bis 5 in einer vollständig übereinandergeschobenen Stellung (Transportstellung) in einer Ansicht von oben (obere Darstellung) und in einer Ansicht von hinten (untere Darstellung),
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7 den Erntevorsatz gemäß 1 bis 6 in der Stellung gemäß 6 (Transportstellung) in einer perspektivischen Darstellung,
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8 den Erntevorsatz gemäß 1 bis 7 in einer der 1 und 2 entsprechenden Stellung (Arbeitsstellung) in einer perspektivischen Ansicht,
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9 den zweiten Schwenkhebel der Anschlußvorrichtung gemäß 1 bis 8 in einer perspektivischen Darstellung und
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10 den zweiten Schwenkhebel gemäß 9 in einer weiteren perspektivischen Darstellung.
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1 zeigt ein Vorsatzgerät, nämlich einen Erntevorsatz 1, für eine selbstfahrende Arbeitsmaschine, nämlich für einen Mähdrescher. Der Erntevorsatz 1 umfaßt ein Gehäuse mit Seitenwänden 2, eine Haspel 3, einen Mähbalken 4 und eine Einzugsschnecke 5. Die Haspel 3 ist an Tragarmen 8 drehbar gelagert, die an der Seitenwand 2 schwenkbar gelagert sind.
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Der Erntevorsatz 1 kann an der Vorderseite des Mähdreschers befestigt sein. Er wird dann in Arbeitsrichtung 7 bewegt. Die Breite des Erntevorsatzes 1 entspricht im wesentlichen dem horizontalen Abstand seiner Seitenwände 2.
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Der Mähdrescher weist an seinem vorderen Ende einen Montagerahmen 8 auf. Der Montagerahmen 8 kann einen festen Bestandteil des Mähdreschers bilden. Er kann allerdings mit dem Mähdrescher auch fest oder lösbar verbunden sein.
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Mit dem Montagerahmen 8 sind eine linke Anschlußvorrichtung 9 und eine rechte Anschlußvorrichtung 10 verbunden. Die linke Anschlußvorrichtung 9 ist an ihrem anderen Ende mit zwei linken Montageleisten 11 verbindbar, die Bestandteil des Erntevorsatzes 1, insbesondere von dessen Gehäuse, sind oder die anderweitig mit dem Erntevorsatz 1 fest oder lösbar verbunden sind. Die anderen Enden der rechten Anschlußvorrichtung sind mit zwei entsprechenden rechten Montageleisten 12 verbindbar.
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9 zeigt die linke Anschlußvorrichtung 9 in einer vergrößerten perspektivischen Darstellung. Die rechte Anschlußvorrichtung 10 ist in ähnlicher oder gleicher Weise ausgestaltet und muß daher nicht gesondert beschrieben werden.
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Die Anschlußvorrichtung 9 umfaßt einen ersten Schwenkhebel 13, einen zweiten Schwenkhebel 14 und einen dritten Schwenkhebel 15.
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Der erste Schwenkhebel 13 ist mit dem vertikalen Rahmenteil 16 des Montagerahmens 8 des Mähdreschers um eine vertikale Achse 17 schwenkbar verbunden. Die vertikale Achse 17 weist ein Schwenkgetriebe 18 auf, durch das sie antreibbar ist.
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Der zweite Schwenkhebel 14 ist als Mehrgelenk, nämlich als Viergelenk 19 ausgebildet. Das Viergelenk 19 umfaßt vier Streben 20, 21, 22, 23, nämlich eine obere horizontale Strebe 20, eine erste vertikale Strebe 21, eine untere horizontale Strebe 22 und eine zweite vertikale Strebe 23. Die Streben 20, 21, 22, 23 sind in einem Ring gelenkig 24 miteinander verbunden. Ein Ende der oberen horizontalen Strebe 20 ist mit dem oberen Ende der ersten vertikalen Strebe 21 durch ein Gelenk 24 verbunden. Das untere Ende der ersten vertikalen Strebe 21 ist mit einem Ende der unteren horizontalen Strebe 22 durch ein Gelenk 24 verbunden. Das andere Ende der unteren horizontalen Strebe 22 ist durch ein Gelenk 24 mit dem unteren Ende der vertikalen Strebe 23 gelenkig verbunden. Das obere Ende der vertikalen Strebe 23 ist durch ein Gelenk 24 mit dem anderen Ende der oberen horizontalen Strebe 20 verbunden.
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Der zweite Schwenkhebel 14 umfaßt ferner eine antreibbare Verstellstange 25. Ein Ende der antreibbaren Verstellstange 25 ist durch ein Gelenk 26 mit der oberen horizontalen Strebe 20 verbunden. Das andere Ende der antreibbaren Verstellstange 25 ist mit der unteren horizontalen Strebe 22 durch ein weiteres Gelenk 26 verbunden. Das Gelenk 26 der oberen horizontalen Strebe 20 liegt näher an dem Gelenk 24, das die obere horizontale Strebe 20 mit der zweiten vertikalen Strebe 23 verbindet, als an dem Gelenk 24, das die obere horizontale Strebe 20 mit der ersten vertikalen Strebe 21 verbindet. Das Gelenk 26 der unteren horizontalen Strebe 22 liegt näher an dem Gelenk 24, das die untere horizontale Strebe 22 mit der ersten vertikalen Strebe 21 verbindet, als an dem Gelenk 24, das die untere horizontale Strebe 22 mit der zweiten vertikalen Strebe 23 verbindet. Hierdurch verläuft die antreibbare Verstellstange 25 schräg von der unteren horizontalen Strebe 22 zur oberen horizontalen Strebe 20. Die Verstellstange 25 ist längenverstellbar. Ihr Antrieb kann insbesondere als hydraulischer Antrieb ausgestaltet sein, insbesondere als hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit.
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Der zweite Schwenkhebel 14 ist mit dem ersten Schwenkhebel 13 an dessen der vertikalen Achse 17 abgewandten Ende um eine vertikale Achse 27 schwenkbar verbunden. Die vertikale Achse 27 stimmt mit der ersten vertikalen Strebe 21 des zweiten Schwenkhebels 14 überein. Ferner umfaßt die vertikale Achse 27 ein Schwenkgetriebe 28, durch das die vertikale Achse 27 antreibbar ist.
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Der dritte Schwenkhebel 15 umfaßt Anschlußplatten 29, die mit den Montageleisten 11 des Erntevorsatzes 1 (siehe insbesondere 1) verbindbar sind. Hierfür weisen die Anschlußplatten 29 Durchgangslöcher 30 auf, die von Befestigungsschrauben durchgriffen werden können, die mit den Montageleisten 11 verschraubt sind (in der Zeichnung nicht dargestellt).
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Der dritte Schwenkhebel 15 ist mit dem zweiten Schwenkhebel 14 um eine vertikale Achse 31 schwenkbar verbunden. Die vertikale Achse 31 stimmt mit der zweiten vertikalen Strebe 23 des zweiten Schwenkhebels 14 überein. Die vertikale Achse 31 ist durch ein Schwenkgetriebe 32 antreibbar.
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Die Anschlußvorrichtung 9 weist vier Freiheitsgrade auf, nämlich eine Verschwenkungsmöglichkeit um die vertikale Achse 17, eine Verschwenkungsmöglichkeit um die vertikale Achse 27, eine Verschwenkungsmöglichkeit um die vertikale Achse 31 und eine parallele Höhenverschiebung der Achsen 27 und 31 durch eine Längenverstellung der Verstellstange 25, die eine Parallelverschiebung der vertikalen Streben 21, 23 des Viergelenks 19 des zweiten Schwenkhebels 14 bewirkt.
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In 1 und 2 ist der Erntevorsatz 1 in Arbeitsstellung gezeigt. Wenn der Erntevorsatz 1 in die Transportstellung gemäß 6 und 7 gebracht werden soll, wird die linke Anschlußvorrichtung 9 aus der in 2 gezeigten Stellung in die in 3 gezeigte Stellung gebracht. Hierzu wird der erste Schwenkhebel 13 im Uhrzeigersinn (von oben gesehen) um die vertikale Achse 17 verschwenkt. Der zweite Schwenkhebel 14 wird gegenüber dem ersten Schwenkhebel 13 entgegen dem Uhrzeigersinn um die vertikale Achse 27 verschwenkt. Der dritte Schwenkhebel 15 wird gegenüber dem zweiten Schwenkhebel 14 entgegen dem Uhrzeigersinn um die vertikale Achse 31 verschwenkt. Die Schwenkhebel der rechten Anschlußvorrichtung 10 werden in entsprechender Weise verschwenkt, also symmetrisch zu den Verschwenkungen der Schwenkhebel der linken Anschlußvorrichtung 9. Auf diese Weise werden die beiden Hälften 33, 34 des Erntevorsatzes 1 in der aus 3 ersichtlichen Weise voneinander wegbewegt. Die linke Hälfte 33 wird nach links bewegt, und die rechte Hälfte 34 wird nach rechts bewegt.
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In einem nächsten Schritt wird die Verstellstange 25 des zweiten Schwenkhebels 14 verlängert. Hierdurch wird das Viergelenk 19 des zweiten Schwenkhebels 14 verschwenkt. Die Verschwenkung erfolgt in der Weise, daß die vertikalen Streben 21, 23 weiterhin parallel zueinander verlaufen, jedoch in der Höhe zueinander versetzt werden, wie insbesondere aus der unteren Abbildung in 4 ersichtlich. Auf diese Weise wird die zweite vertikale Strebe 23 des Viergelenks 19 der linken Anschlußvorrichtung 9 und mit ihr die linke Hälfte 33 des Erntevorsatzes 1 nach oben bewegt. In entsprechender Weise wird die zweite vertikale Strebe des Viergelenks der rechten Anschlußvorrichtung 10 und mit ihr die rechte Hälfte 34 des Erntevorsatzes 1 nach unten bewegt. Diese Bewegungen nach oben und unten werden in dem Ausmaß ausgeführt, daß die unteren Endflächen 35 der linken Hälfte 33 des Erntevorsatzes 1 höher liegen als die oberen Endflächen 36 der rechten Hälfte 34 des Erntevorsatzes 1.
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Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Hälften 33, 34 anschließend vertikal übereinander positioniert werden können, wie in 5 dargestellt. Ausgehend von der Stellung gemäß 4 wird der erste Schwenkhebel 13 der linken Anschlußvorrichtung 9 im Uhrzeigersinn um die vertikale Achse 17 verschwenkt. Der zweite Schwenkhebel 14 wird ebenfalls im Uhrzeigersinn um die vertikale Achse 27 verschwenkt. Der dritte Schwenkhebel 15 wird entgegen dem Uhrzeigersinn um die vertikale Achse 31 verschwenkt. Auf diese Weise werden die Hälften 33, 34 aufeinander zu bewegt. Dabei befindet sich die linke Hälfte 33 über der rechten Hälfte 34.
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Die erwähnten Schwenkbewegungen werden fortgesetzt, bis die in 6 gezeigte Transportstellung erreicht ist. Hier befindet sich die linke Hälfte 33 vollständig und im wesentlichen deckungsgleich über der rechten Hälfte 34. Die Breite des Erntevorsatzes, gemessen als Abstand der Seitenwände 2 voneinander, hat sich im wesentlichen halbiert.
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Durch die Erfindung wird es ermöglicht, breite und überbreite Vorsatzgerät transportieren zu können. Die erfindungsgemäße Anschlußvorrichtung bildet eine Universalklappeinheit, die an einer selbstfahrenden Arbeits- oder Zugmaschine integriert werden kann und an die verschiedene Vorsatzgeräte angekoppelt werden können. Die Anschlußvorrichtung umfaßt drei Schwenkpunkte oder Schwenkachsen, die es ermöglichen, verschiedenste Breiten eines Vorsatzgeräts mit einem Universalklappmechanismus in Straßentransportstellung zu bringen.
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Dabei wäre es grundsätzlich möglich, daß die vertikale Achse 17 der linken Anschlußvorrichtung 9 und die entsprechende vertikale Achse der rechten Anschlußvorrichtung 10 miteinander identisch sind.