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Die Erfindung betrifft ein Wischelement für eine Scheibenwischanlage, insbesondere eines Kraftwagens, mit einem zur Befestigung des Wischelements an einem Wischblatt der Scheibenwischanlage ausgebildeten Kopfbereich, an welchem eine zum Wischen der Scheibe ausgebildete Wischlippe gehalten ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Wischblatt für eine Scheibenwischanlage.
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Die
DE 10 2005 055 343 A1 beschreibt einen Wischgummi für einen Scheibenwischer eines Kraftfahrzeugs. Ein Kopfbereich des Wischgummis dient zur Aufnahme von Federschienen eines Wischblatts und somit zur Befestigung des Wischgummis an dem Wischblatt. Der Kopfbereich ist über einen Steg mit Streifleisten verbunden, welche sich zu beiden Seiten des Stegs in Längserstreckungsrichtung des Wischgummis erstrecken. Mit den Streifleisten ist über einen Kippsteg eine Wischlippe verbunden, welche sich zum Kippsteg hin verbreiternde seitliche Keilschultern aufweist. In den Keilschultern und den Streifleisten sind Ausschnitte, örtliche Verformungen, Rippen oder Querstege angeordnet, welche dafür sorgen, die Geräuschentwicklung beim Kontakt zwischen den Keilschultern und den Streifleisten zu verringern.
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Das Vorsehen derartiger Maßnahmen zum Verringern der Geräuschentwicklung beim Kontakt zwischen den Keilschultern und den Streifleisten ist vergleichsweise aufwändig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Wischelement der eingangs genannten Art sowie ein Wischblatt zu schaffen, bei welchem sich auf besonders einfache Art und Weise Umlegegeräusche beim Wischvorgang verringern lassen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Wischelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Wischblatt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Wischelement für eine Scheibenwischanlage, insbesondere eines Kraftwagens, umfasst einen Kopfbereich, welcher zur Befestigung des Wischelements an einem Wischblatt der Scheibenwischanlage ausgebildet ist. Mit dem Kopfbereich ist eine zum Wischen der Scheibe ausgebildete Wischlippe gekoppelt. Hierbei weist die Wischlippe wenigstens eine Durchtrennung auf, an welcher in die Längserstreckungsrichtung der Wischlippe aneinander angrenzende Bereiche der Wischlippe voneinander getrennt sind. Dadurch können sich die aneinander angrenzenden Bereiche der Wischlippe beim Wischvorgang relativ zueinander bewegen, und Verspannungen der Wischlippe werden vermieden, welche ansonsten zu Umlegegeräuschen führen könnten.
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Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei Anbringung des Wischelements an einem von einem Wischarm der Scheibenwischanlage geführten Wischblatt vom Drehpunkt des Wischarms weiter entfernte Bereiche der Wischlippe eine größere Geschwindigkeit aufweisen als die dem Drehpunkt näheren Bereiche der Wischlippe. Wenn nun das Wischelement durchgängig ausgebildet ist, kann dies in den Wendelagen des Wischblatts zu den oben beschriebenen Verspannungen führen, die sich dann unter Erzeugung von Umlegegeräuschen schlagartig lösen. Durch das Vorsehen der wenigstens einen Durchtrennung der Wischlippe legen sich jedoch bei dem vorliegend beschriebenen Wischelement die einzelnen Bereiche oder Segmente der Wischlippe segmentweise um, wenn das von dem Wischarm geführte Wischblatt eine Wendelage erreicht und sich die Wischrichtung umkehrt. Dadurch, dass sich die Bereiche der Wischlippe segmentweise umlegen können, werden die in der Wischlippe wirkenden Kräfte minimiert, und es können sich die starken Verspannungen erst gar nicht aufbauen.
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Dies führt nicht nur auf besonders einfache Art und Weise zu einer Verringerung von Umlegegeräuschen, sondern es wird auch im Wischbetrieb weniger Waschflüssigkeit oder Niederschlagswasser aus der Wendelage des Wischblatts auf die Scheibe zurückgezogen. Das Verringern der Umlegegeräusche und der Menge des zurückgezogenen Wassers macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn ein die Scheibenwischanlage mit dem Wischelement aufweisendes Fahrzeug, insbesondere der Kraftwagen, sich mit einer Geschwindigkeit von bis etwa 80 km/h fortbewegt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens eine Durchtrennung als Einschnitt ausgebildet, an welchem Stirnseiten der aneinander angrenzenden Bereiche der Wischlippe miteinander in Anlage sind. Ein solcher Einschnitt lässt sich sehr leicht herstellen, und die Anlage der Stirnseiten der Bereiche aneinander verhindert, dass Wasser und/oder Waschflüssigkeit im Bereich der Durchtrennung durch die Wischlippe hindurchtreten kann.
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Besonders einfach lässt sich die Durchtrennung der Wischlippe bereitstellen, wenn die Durchtrennung eine Erstreckungsrichtung aufweist, welche zumindest bereichsweise senkrecht zu der Längserstreckungsrichtung der Wischlippe verläuft. Die Durchtrennung weist also eine Erstreckungsrichtung auf, welche im Wesentlichen mit einer Wischrichtung beim Wischvorgang zusammenfällt. Durch eine solche Orientierung der Durchtrennung ist nämlich nur ein vergleichsweise kurzer Einschnitt oder dergleichen notwendig, um die Trennung der aneinander angrenzenden Bereiche der Wischlippe zu realisieren.
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Die Durchtrennung kann jedoch auch eine Erstreckungsrichtung aufweisen, welche zumindest bereichsweise schräg zu der Längserstreckungsrichtung der Wischlippe verläuft. Hier weist die Durchtrennung also eine Erstreckungsrichtung auf, welche auch im Wesentlichen schräg zur Wischrichtung beim Wischvorgang verläuft. Durch eine derartige Ausrichtung der Durchtrennung lässt sich besonders weitgehend verhindern, dass Wasser und/oder Waschflüssigkeit zwischen den aneinander angrenzenden Bereichen der Wischlippe beim Wischvorgang im Bereich der Durchtrennung auf der Scheibe verbleiben kann.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die wenigstens eine Durchtrennung sich von einem beim Wischvorgang auf der Scheibe aufliegenden Kontaktbereich der Wischlippe bis zu einer Keilschulter der Wischlippe erstreckt, welche über einen Steg mit dem Kopfbereich des Wischelements verbunden ist. Dann ist eine besonders weitgehende Bewegbarkeit der aneinander angrenzenden Bereiche relativ zueinander erreicht. Dadurch, dass die Durchtrennung nicht in die Keilschulter der Wischlippe hineinreicht, ist dennoch eine ausreichend große Stabilität der Wischlippe sichergestellt.
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Zum weiteren Verringern von Umlegegeräuschen können die aneinander angrenzenden Bereiche der Wischlippe zudem eine unterschiedliche Steifigkeit und/oder unterschiedliche geometrische Formen aufweisen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Wischblatt für eine Scheibenwischanlage, insbesondere eines Kraftwagens, weist das Wischblatt das erfindungsgemäße Wischelement auf. Die für das erfindungsgemäße Wischelement beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Wischblatt.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt perspektivisch einen Wischgummi für ein Wischblatt einer Scheibenwischanlage eines Kraftwagens, bei welchem aneinander angrenzende Bereiche einer Wischlippe durch einen Einschnitt voneinander getrennt sind.
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Die Figur zeigt in einer perspektivischen Ansicht von unten einen Wischgummi 10 oder dergleichen Wischelement, welcher für ein (nicht gezeigtes) Wischblatt einer Scheibenwischanlage eines Kraftwagens vorgesehen ist. In einem Kopfbereich 12 des Wischgummis 10 weist dieser Nuten zur Aufnahme von Federschienen auf, welche der Festlegung des Wischgummis 10 am Wischblatt dienen. Dieser Kopfbereich 12 ist über einen Steg 14 mit einer Wischlippe 16 verbunden, welche im Wischbetrieb über die zu wischende Scheibe des Kraftwagens streicht und so die Scheibe von Wasser freihält.
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Die Wischlippe 16 umfasst einen Kontaktbereich 18, in welchem sie im Wischbetrieb auf der Scheibe aufliegt, sowie an den Steg 14 angrenzende und in die Längserstreckungsrichtung L der Wischlippe 16 verlaufende Keilschultern 20, zu welchen hin sich die Wischlippe 16 vom Kontaktbereich 18 ausgehend verbreitert.
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In einem sich von dem Kontaktbereich 18 bis zu den Keilschultern 20 erstreckenden Teilbereich der Wischlippe 16 weist diese einen Einschnitt 22 auf. Durch diesen Einschnitt 22 oder Schlitz sind in die Längserstreckungsrichtung L der Wischlippe 16 aneinander angrenzende Bereiche 24, 26 derselben voneinander getrennt. Die Bereiche 24, 26 der Wischlippe 16 können sich also beim Wischvorgang relativ zueinander bewegen. Dadurch ist verhindert, dass es trotz unterschiedlich schneller Bewegungsgeschwindigkeit der Wischlippe 16, welche mit zunehmendem Abstand vom Drehpunkt des Wischarms zunimmt, zu unerwünschten Verspannungen in der Wischlippe 16 kommt. Auf diese Weise werden störende Umlegegeräusche beim Wischvorgang vermieden, welche sich bei einer nicht den Einschnitt 22 aufweisenden Wischlippe 16 beim Umkehren des Wischgummis 10 aus seiner Wendelage ansonsten infolge eines schlagartigen Sich-Lösens der Verspannung einstellen.
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Im Bereich des Einschnitts 22 ist keine Lücke zwischen den Bereichen 24, 26 vorhanden, sondern Stirnseiten der aneinander angrenzenden Bereiche 24, 26 sind miteinander in Anlage.
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Zudem kann der Einschnitt 22, wie vorliegend beispielhaft gezeigt, insbesondere schräg zur Längserstreckungsrichtung L der Wischlippe 16 verlaufen. Dadurch ist besonders sicher vermieden, dass im Bereich des Einschnitts 22 beim Wischvorgang Wasser und/oder Waschflüssigkeit durch die Wischlippe 16 hindurchtreten und so ein Wasserstreifen auf der Scheibe verbleiben kann. Die Bewegungsrichtung oder Wischrichtung des Wischgummis 10 beim Wischvorgang ist in der Figur durch Bewegungspfeile 28 veranschaulicht.
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Zusätzlich können die Umlegegeräusche der Wischlippe 16 dadurch verringert werden, dass die Bereiche 24, 26 unterschiedliche Steifigkeiten und/oder unterschiedliche geometrische Formen aufweisen.
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Auch können anstelle des vorliegend lediglich beispielhaft gezeigten einen Einschnitts 22 in der Wischlippe mehrere solche Einschnitte 22 oder dergleichen Durchtrennungen die Wischlippe 16 in unabhängig voneinander bewegbare Bereiche trennen.
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Insbesondere kann hin zum äußeren, sich beim Wischvorgang am schnellsten bewegenden Ende des Wischgummis 10 der Abstand zwischen in die Längserstreckungsrichtung L aufeinander folgenden Einschnitten 22 abnehmen. Durch das Unterteilen der Wischlippe 16 in die wenigstens zwei unabhängig voneinander bewegbaren Bereiche 24, 26 lässt sich ein segmentweises Umlegen der Wischlippe 16 beim Umkehren aus der Wendelage erreichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005055343 A1 [0002]