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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Anzeige von Navigationsanweisungen in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
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Bei bekannten Navigationsgeräten werden Navigationspfeile nur auf dem Display des Navigationsgeräts angezeigt. Die dabei von den Navigationspfeilen eingenommene Fläche des Displays kann daher nicht anders genutzt werden und verringert die restliche Fläche des Displays, die für eine andere Nutzung verwendet werden kann.
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Die Druckschrift
DE 20 2005 009 231 U1 betrifft einen Computer-Rückspiegel und offenbart ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Anzeige von Navigationsanweisungen in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7, Diese Druckschrift beschreibt einen Computer-Rückspiegel in Gestalt eines Innenspiegels, der eine Bildanzeigeeinrichtung in Gestalt eines LCD-Monitors und ein GPS-Modul umfasst und als ein GPS-Satellitennavigationssystem arbeitet. Der Innenspiegel stellt die Funktionen „Positionierung” und „Selbst-Navigation” bereit. Bei der Funktion „Positionierung” wird durch eine Bearbeitung eines Satellitensignals, das von dem GPS-Modul empfangen wird, durch das interne System des Innenspiegels der derzeitige Ort (Höhen- und Breiten-Koordinaten) genau ausgewiesen und der entsprechende Ort auf der Karte, die auf dem LCD-Monitor gezeigt wird, angezeigt. Bei der Funktion „Selbst-Navigation” sucht das System mit Hilfe von Kartendaten in einer Speichervorrichtung des Innenspiegels automatisch den besten Weg, um den Fahrenden mit klaren Sprachmitteilungen zu führen, um so eine GPS-Navigationsfunktion zu verwirklichen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 die Anzeige von Navigationsanweisungen zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 7 gelöst. Weitere Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung schlägt gemäß einem ersten Aspekt ein Kraftfahrzeug vor, umfassend
- – ein Navigationsgerät, das eine erste Gruppe und eine zweite Gruppe von Navigationsanweisungen erzeugen kann;
- – einen Rückspiegel, der ein Anzeigegerät für Navigationsanweisungen umfasst;
wobei
- – das Anzeigegerät an das Navigationsgerät angeschlossen ist;
- – der Rückspiegel ein Außenspiegel ist;
- – das Anzeigegerät zumindest die erste Gruppe anzeigen kann.
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Bei diesem vorgeschlagenen Kraftfahrzeug wird also eine Verbindung zwischen dem Navigationsgerät und dem Außenspiegel hergestellt, sodass zumindest die erste Gruppe vor Navigationsanweisungen von dem Navigationsgerät auf das Anzeigegerät des Außenspiegels übertragen und dort angezeigt wird. Dadurch kann die Anzeige für die übertragenen Navigationsanweisungen durch das Navigationsgerät unterbleiben, sodass dessen Display entlastet werden kann. Dies kann nach Bedarf automatisch und/oder auf Wunsch des Fahrers erfolgen. Außerdem wird die Sicherheit erhöht, da der Fahrer durch den Blick auf den Außenspiegel gleichzeitig auch den Verkehr auf der entsprechenden Kraftfahrzeugseite neben sich im Auge hat und er seinen Blick nicht auf das Navigationsgerät im Innenraum schwenken muss, um die Navigationsanweisungen zu betrachten. Bevorzugt werden die Navigationsanweisungen an dem Außenspiegel derart platziert, dass das vom Außenspiegel erfassbare Sichtfeld gut sichtbar bleibt.
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Der Außenspiegel ist vorzugsweise auf der Fahrerseite angeordnet, bevorzugt ist wenigstens ein weiterer Außenspiegel vorgesehen, der beispielsweise auf der Beifahrerseite angeordnet ist. Das Anzeigegerät kann nach Bedarf auf beliebige Art und Weise ausgebildet sein und beispielsweise die erste Gruppe, nicht aber die zweite Gruppe anzeigen oder beispielsweise die erste Gruppe und die zweite Gruppe anzeigen.
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Das Navigationsgerät kann nach Bedarf auf beliebige Art und Weise ausgebildet sein und beispielsweise die zweite Gruppe, nicht aber die erste Gruppe anzeigen oder beispielsweise die zweite Gruppe und die erste Gruppe anzeigen.
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Es kann vorgesehen sein, dass
- – das Navigationsgerät Positionsinformationen erzeugen kann;
- – das Navigationsgerät zumindest die zweite Gruppe und die Positionsinformationen anzeigen kann.
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Die Positionsinformationen können beispielsweise Ausschnitte einer Straßenkarte umfassen.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Navigationsgerät separat von dem Außenspiegel ausgebildet und im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das vorgeschlagene Kraftfahrzeug weiter umfasst
- – einen Spurwechselassistenten, der Spurwechselhinweise erzeugen kann;
- – das Anzeigegerät und/oder das Navigationsgerät an den Spurwechselassistenten angeschlossen ist und zumindest einen Teil der Spurwechselhinweise anzeigen kann.
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Dann kann vorgesehen sein, dass die Spurwechselhinweise Farbsymbole und/oder Navigationspfeile mit unterschiedlichen Farben umfassen.
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So erhält der Fahrer beispielsweise über eine Farbenlogik, bei der beispielsweise ein rotes Farbsymbol oder ein roter Navigationspfeil bedeutet, dass sich in der von der Navigationsanweisung vorgeschlagenen Richtung ein Hindernis befindet, und ein grünes Farbsymbol oder ein grüner Navigationspfeil bedeutet, dass in dieser vorgeschlagenen Richtung eine freie Fahrt möglich ist, die Information, ob er bedenkenlos dem Richtungsvorschlag vorschlagen kann oder nicht. Diese Farbenlogik kann nach Bedarf von dem Spurwechselassistenten auf das Anzeigegerät und/oder das Navigationsgerät übertragen und dort geeignet angezeigt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die erste Gruppe Navigationspfeile umfasst.
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Bevorzugt können die Navigationspfeile der ersten Gruppe über eine Farbenlogik, beispielsweise über die oben erläuterte Farbenlogik, mit den Spurwechselhinweisen kombiniert werden. Alternativ oder zusätzlich kann beispielsweise über einen Füllstand eines Navigationspfeils und/oder über einen Füllstand eines separaten Symbols, beispielsweise eines Rechtecks, neben dem Navigationspfeil die noch zurückzulegende Strecke angezeigt werden, bis der Fahrer der durch den Navigationspfeil dargestellten Aufforderung folgen muss.
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Die Erfindung schlägt gemäß einem zweiten Aspekt ein Verfahren zur Anzeige von Navigationsanweisungen in einem Kraftfahrzeug, insbesondere in einem der vorgeschlagenen Kraftfahrzeuge, vor, wobei
- – eine erste Gruppe und eine zweite Gruppe von Navigationsanweisungen erzeugt werden;
- – Navigationsanweisungen mit einem Rückspiegel angezeigt werden;
- – der Rückspiegel ein Außenspiegel ist;
- – zumindest die erste Gruppe mit dem Außenspiegel angezeigt wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass
- – Positionsinformationen erzeugt werden;
- – zumindest die zweite Gruppe und die Positionsinformationen mit einem Navigationsgerät angezeigt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass
- – Spurwechselhinweise erzeugt werden;
- – zumindest ein Teil der Spurwechselhinweise mit dem Außenspiegel und/oder dem Navigationsgerät angezeigt werden.
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Dann kann vorgesehen sein, dass die Spurwechselhinweise Farbsymbole und/oder Navigationspfeile mit unterschiedlichen Farben umfassen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die erste Gruppe Navigationspfeile umfasst.
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Die obigen Ausführungen zu den vorgeschlagenen Kraftfahrzeugen gelten analog auch für die vorgeschlagenen Verfahren.
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Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Die daraus hervorgehenden einzelnen Merkmale sind jedoch nicht auf die einzelnen Ausführungsformen beschränkt, sondern können mit weiter oben beschriebenen einzelnen Merkmalen und/oder mit einzelnen Merkmalen anderer Ausführungsformen verbunden werden. Die Einzelheiten in den Zeichnungen sind nur erläuternd, nicht aber beschränkend auszulegen. Die in den Ansprüchen enthaltenen Bezugszeichen sollen den Schutzbereich der Erfindung in keiner Weise beschränken, sondern verweisen lediglich auf die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen. Dabei zeigen:
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1 einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeugs in einer ersten Ausführungsform; und
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2 einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeugs in einer zweiten Ausführungsform.
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 10 in einer ersten Ausführungsform schematisch dargestellt. Dieses Kraftfahrzeug 10 umfasst ein Navigationsgerät 11 und einen Außenspiegel 12, der auf der Fahrerseite angeordnet ist. Das Navigationsgerät 11 ist derart ausgebildet, dass es eine erste Gruppe 13.1 und eine zweite Gruppe 13.2 von Navigationsanweisungen erzeugen kann. Der Außenspiegel 12 umfasst ein Anzeigegerät 14 für Navigationsanweisungen 13. Das Anzeigegerät 14 ist an das Navigationsgerät 11 angeschlossen und derart ausgebildet, dass es die erste Gruppe 13.1 anzeigen kann, nicht aber die zweite Gruppe 13.2.
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Bei dieser ersten Ausführungsform umfasst der Außenspiegel 12 ein Spiegelelement 15, das neben dem Anzeigegerät 14 angeordnet ist, und ist das Anzeigegerät 14 als TFT-Einfarbdisplay ausgebildet.
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Bei dieser ersten Ausführungsform ist das Navigationsgerät 11 derart ausgebildet, dass es zusätzlich zu den Navigationsanweisungen 13 Positionsinformationen 16 erzeugen und die zweite Gruppe 13.2 und die Positionsinformationen 16 anzeigen kann. Das Navigationsgerät 11 umfasst ein Fahrerdisplay 17, ist separat von dem Außenspiegel 12 ausgebildet und im Innenraum des Kraftfahrzeugs 10, hier rechts neben einem Lenkrad 18 in einer Mittelkonsole angeordnet.
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Das Fahrerdisplay 17 zeigt, wie in der 1 dargestellt ist, in einem linken Hauptfenster einen Straßenkartenausschnitt, die durch ein Dreieck dargestellte aktuelle Position des Kraftfahrzeugs 10 auf diesem Straßenkartenausschnitt und eine durch kurze Querstriche dargestellte vorgeschlagene Route auf diesem Straßenkartenausschnitt und in einem rechten Teilfenster mehrere Zeilen mit alphanumerischen Informationen, wie beispielsweise momentane Geschwindigkeit, momentane Höhe über NN, geschätzte Zeit bis zum Ziel, errechnete Strecke bis zum Ziel, usw., an. Der Straßenkartenausschnitt, das die Position darstellende Dreieck und die alphanumerischen Informationen gehören zu den Positionsinformationen 16, und die die vorgeschlagene Route darstellenden Querstriche gehören zu der zweiten Gruppe 13.2.
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Dieses Navigationsgerät 11 zeigt nicht die erste Gruppe 13.1 an.
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Das Anzeigegerät 14 zeigt in der 1 einen Navigationspfeil mit nach links weisender Pfeilspitze an. Dieser Navigationspfeil ist Teil der ersten Gruppe 13.1, die auch noch zumindest einen hier nicht dargestellten Navigationspfeil mit nach rechts weisender Pfeilspitze enthält.
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In der 2 ist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 10 in einer zweiten Ausführungsform schematisch dargestellt, die der ersten Ausführungsform ähnelt, sodass im Folgenden lediglich die Unterschiede ausführlicher beschrieben werden.
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Bei dieser zweiten Ausführungsform ist das Spiegelelement 15 ein teiltransparenter Spiegel. Das Anzeigegerät 14 ist in Fahrtrichtung vor diesem teiltransparenten Spiegelelement 15 angeordnet und als OLED-Farbbildschirm ausgebildet.
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Bei dieser zweiten Ausführungsform umfasst das Kraftfahrzeug 10 weiter einen Spurwechselassistenten 19, der derart ausgebildet ist, dass er Spurwechselhinweise 20 erzeugen kann. Das Anzeigegerät 14 ist an den Spurwechselassistenten 19 angeschlossen und derart ausgebildet, dass es die Spurwechselhinweise 20 anzeigen kann. In der 2 ist gut zu erkennen, dass das Anzeigegerät 14 den zu der ersten Gruppe 13.1 gehörenden Navigationspfeil anzeigt, der grün gefüllt ist, was in der 2 durch eine Schraffur dargestellt ist und zu den Spurwechselhinweisen 20 gehört. Diese grüne Farbe 20 bedeutet, dass der Spurwechselassistent 19 auf der linken Seite des Kraftfahrzeugs 10 kein Hindernis erkannt hat und der Fahrer somit freie Fahrt hat.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Navigationsgerät
- 12
- Außenspiegel
- 13.1, 13.2
- Navigationsanweisungen
- 14
- Anzeigegerät
- 15
- Spiegelelement
- 16
- Positionsinformationen
- 17
- Fahrerdisplay
- 18
- Lenkrad
- 19
- Spurwechselassistent
- 20
- Spurwechselhinweise
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005009231 U1 [0003]