DE102011112636A1 - Latentwärmespeichermodul, Latentwärmespeicher und Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeichermoduls - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Latentwärmespeichermodul, einen und einen Latentwärmespeicher und ein zugehöriges Herstellungsverfahren. Der Latentwärmespeicher umfasst ein Gehäuse, in dem mindestens ein Latentwärmespeichermodul 1 aufgenommen ist. Das Latentwärmespeichermodul 1 umfasst einen Trägerrahmen 5 und eine Scheibe 7 aus Latentwärmespeichermaterial. Das Latentswärmespeichermaterial wird um den Trägerrahmen 5 angespritzt bzw. angegossen.
Description
- Diese Erfindung betrifft ein Latentwärmespeichermodul, einen Latentwärmespeicher, der dieses Modul verwendet, sowie ein Herstellungsverfahren für ein derartiges Modul.
- Ein Latentwärmespeichermodul enthält ein Latentwärmespeichermaterial oder auch Phasenwechselmaterial (phase change material, PCM), das in der Lage ist, Wärme in Form eines Phasenübergangs zu speichern. Hierbei werden bevorzugt Fest-Flüssig- bzw. Fest-Fest-Phasenübergänge verwendet.
- Diese Latentwärmespeichermaterialien arbeiten mit dem Effekt, dass bei einem Phasenübergang zugeführte Wärme zunächst für den Phasenübergang verwendet wird, sodass die Temperatur konstant bleibt, bis der Phasenübergang vollständig abgeschlossen ist, auch wenn weiter Warme zugeführt wird. Um die Wärme zurückzugewinnen, wird beim Absinken der Umgebungstemperatur das Latentwärmespeichermaterial wärme an die Umgebung abgegeben und dabei seine Temperatur zunächst beibehalten, bis der Phasenübergang in die umgekehrte Richtung abgeschlossen ist. Auf diese Art lassen sich relativ große Wärmemengen sicher und für lange Zeit speichern. Durch die geeignete Wahl des Materials und damit der Temperatur des Phasenübergangs sind Latentwärmespeichermaterialien in einer Vielzahl von Anwendungen denkbar.
- Beispiele von Latentwärmespeichermaterialien und ihrer Verwendung zur Herstellung von Latentwärmespeichern sind in der
DE 1 0250 249 A1 gezeigt. - Bei dieser Druckschrift wird vorgeschlagen, das Latentwärmespeichermaterial in Form granulierter Teilchen entweder als Schüttung, als verpresste homogene Mischung oder als ein im Spritzgussverfahren hergestellter plattenförmiger Körper zu verwenden.
- Weiter Latentwärmespeichermaterialien sind in der
DE 10 2010 007 497 A1 offenbart, die als Faser- oder Folienartige Formkörper verarbeitet werden können. - Das Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. zeigt am 6. September 2011 ein neuentwickeltes PCM-Granulat als ein latentes Speichermedium, dessen Eigenschaften geeignet sind, um verschieden Zielmärkte der Temperaturspeicherung und -pufferung zu bedienen. Durch den Einsatz dieses Materials soll auch eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien, die intensivere Abwärmenutzung oder die Wirkungsgraderhöhung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in verbessertem Umfang möglich werden. Das Material ist ein PCM-Speichermaterial auf Basis eines Paraffin-Polymer-Compounds. Die PCM Speichergranulate können zu Pulvern unterschiedlicher Korngrößen vermahlen, zu Folien und Platten extrudiert oder gepresst sowie zu Spritzguss- oder Faserartikeln in definierten Schmelzbereichen von ca. 6–80°C verarbeitet werden.
- Darüber hinaus ist aus der
DE 20 2004 006 502 U1 ein Latentwärmespeicher bekannt, bei dem eine modulare Bauweise ermöglicht wird. Hierzu wird ein modulares Register aus U-förmigen Rohren gebildet, das modular erweiterbar ist, und wobei die Zwischenräume mit einem paraffingetränkten Granulat in Schüttung aufgefüllt werden. - Problematisch an dem Einsatz von diesem PCM in Schüttung oder als isolierter plattenförmiger Körper ist, dass durch das Erweichen beim Phasenübergang die Formstabilität nicht erhalten bleibt und es zu Verklebungen und Kompaktierungen kommt. Ein Klumpen aus PCM kann seine gespeicherte Wärme nur langsam und unvollständig abgeben, da PCM generell schlecht Wärme leitet.
- Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, einen verbesserten Latentwärmespeichermodul, einen Latentwärmespeicher und ein zugehöriges Herstellungsverfahren bereitzustellen, die in der Lage sind, in einfacher Weise hergestellt, sicher betrieben zu werden, und einen effektiven Wärmeaustausch ermöglichen.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Latentwärmespeichermodul nach Anspruch 1 durch ein Latentwärmespeicher nach Anspruch 6, sowie ein Verfahren nach Anspruch 9. Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
- Erfindungsgemäß wird das PCM oder Latentwärmespeichermaterial an einen Kunststoffrahmen gespritzt, der ebenfalls durch ein Spritzgußverfahren hergestellt sein kann. Dieser Rahmen verleiht dem Latentwärmespeichermodul seine Formstabilität, so dass auch hier wiederholten Phasenübergängen und Durchströmung mit einem Fluid die Grundform erhalten bleibt. So kann effektiv die gesamte gespeicherte wärme abgegeben werden.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren im Detail erläutert.
- Hierbei zeigen:
-
1 eine Explosionsansicht eines Teil des Latentwärmespeichers einer erfindungsgemäßen Ausführungsform; -
2a ,2b Querschnittansichten des Latentwärmespeichers aus1 ; -
3 eine Detailansicht des Latentwärmespeichers aus1 ; -
4 eine Explosionsansicht eines Latentwärmespeichermoduls mit einem Trägerrahmen und dem zugehörigen Latentwärmespeichermaterial; -
5 eine Detailansicht des Trägerrahmens einer bevorzugten Ausführungsform; -
6 eine Teilschnittansicht des Stapels von dem Trägerrahmen aus3 und Latentwärmespeichermaterials in einem erfindungsgemäßen Latentwärmespeicher. - Im Folgenden wird der Heizbetrieb, also die Abgabe von Wärme aus dem Latentwärmespeichermodul an das Fluid als Nutzfall beschrieben. Aber auch die umgekehrte Anwendung als Kühl- oder Klimaanlage ist möglich, wobei dann der Nutzfall die Aufnahme von Wärme aus dem Fluid an das Latentwärmespeichermaterial der Nutzfall ist.
-
1 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht des erfindungsgemäßen Latentwärmespeichers. Dieser Latentwärmespeicher umfasst ein Zuführungsrohr1 , in das mehrere Latentwärmespeichermodule3 , jeweils mit einem Trägerrahmen5 und einer Scheibe7 aus Latentwärmespeichermaterial aufgenommen sind. - Das Trägerrad
5 wird mit einem Spritzgußverfahren beispielsweise aus einem Thermoplast hergestellt. Ein Beispiel eines Trägerrads5 ist detailliert in5 gezeigt. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist das Trägerrad5 kreisrund mit einer mittleren rohrförmigen Achse9 und einer Mehrzahl radial verlaufender Speichen11 , die die Achse9 mit einem Kranz13 verbinden. An den Speichen11 sind mehrere Vorsprünge15 auf einer Seite ausgebildet, die als Abstandshalter dienen, sodass ein Zwischenabstand zwischen aufeinanderfolgenden Modulen hergestellt werden kann, wenn diese Module aufeinander gestapelt sind. - Wie bei einer leicht modifizierten Ausführungsform in
4 gezeigt ist, können darüber hinaus auch an der zentralen Achse9 Vorsprünge17 als Verdrehsicherung ausgebildet sein. - Wie es in den
3 und6 gezeigt ist, werden derartige Latentwärmespeichermodule7 übereinander gestapelt und in dem Zuführungsrohr1 aufgenommen. In dem Stapel wird aufgrund der Abstandshalter zwischen den einzelnen Modulen ein Zwischenabstand verbleiben, durch den ein Fluid durchströmen kann. - Erfindungsgemäß sind darüber hinaus in den Scheiben aus Latentwärmespeichermaterial
7 Durchgangslöcher19 ausgebildet, durch die ein Fluid strömen kann. Bei der bevorzugten Ausführungsform, wie sie in4 gezeigt ist, sind 164 derartige Löcher mit etwa 3 mm Durchmesser in einem Raster so angeordnet, dass eine gleichmäßige Durchströmung des Latentwärmespeichermaterials möglich ist, wobei im Bereich der Auflage der Speichen11 des Trägers keine Löcher19 ausgebildet sind. - In der Mitte der Scheibe aus Latentwärmespeichermaterial
2 ist ein zentrales Loch mit größerem Durchmesser ausgebildet, in das die mittlere Achse9 des Trägerrahmens5 eingreift. Wie in den Schnittansichten aus2a und2b zu sehen ist, sind auf diese Art die Durchgangslöcher19 der verschiedenen Module zueinander ausgerichtet, sodass der gesamte Latentwärmespeicher leicht von einem Fluid durchströmt werden kann. - Als Alternative zu den Löchern
19 ist es möglich, wärmeleitentde Elemente, z. B. metallische Spiralfedern, anzubringen. Diese werden in die Spritzgussform eingesetzt, bevor das Latentwärmespeichermaterial umspritzt wird. Die Enden der Spiralfedern können aus dem Modul in den Zwischenabstand in den nächsten Modul hineinragen. - Obwohl dies bevorzugt ist, ist weder die kreisförmige Ausführung der Scheiben aus Latentwärmespeichermaterial noch das gegebene Raster für die Löcher
19 oder Spiralfedern zwingend vorgegeben. Durch die Spritzgusstechnik, die bei der Herstellung zur Anwendung kommt, ist eine Vielzahl von Formen und Querschnitten möglich. - Die Löcher
19 können entweder beim Spritzen gleich ausgebildet werden, oder später durch Bohrungen in das Material eingebracht werden. - Bevorzugt wird das Latentwärmespeichermaterial als Zwei-Komponentenmaterial, mit einem Paraffin und einem weiteren Bestandteil, der die Spritzgießfähigkeit herstellt, ausgeführt.
- Die einzelnen Module werden in Abhängigkeit von der Größe und der Geometrie des gewählten Speichergehäuses, das bei den gezeigten Ausführungsformen eine Rohrkartusche ist, aneinandergereiht und in dem Gehäuse angeordnet. Danach wird das Gehäuse mit Zugängen und Abgängen für ein Fluid, beispielsweise Luft oder Wasser, versehen und verschlossen.
- Wird nun dieses Fluid mit einer vorgegebenen Temperatur, beispielsweise 76°C, zugeführt, so wird das Wärmespeichermodul zunächst erwärmt, bis seine Temperatur die Phasenübergangstemperatur erreicht. Bei der Phasenübergangstemperatur wandelt sich das Latentwärmespeichermaterial aus einer ersten festen, vorzugsweise kristallinen Phase, in eine zweite amorphe bevorzugt hochviskose und daher formstabile Phase um. Hierbei wird eine beachtliche Menge Energie benötigt, um das Kristallgitter aufzubrechen, um den Phasenübergang in die amorphe Phase zu bewerkstelligen. Nachdem der Phasenübergang vollständig durchgeführt ist, steigt die Temperatur in dem Latentwärmespeicher wieder an.
- Zur Rückgewinnung der Wärme kann der Latentwärmespeicher mit einem Fluid beaufschlagt werden, dessen Temperatur unter der Phasenübergangstemperatur liegt. Dies wird dazu führen, dass das Latentwärmespeichermaterial aus der amorphen hochviskosen Phase wieder zurück in die kristalline Phase übergeht, wobei eine beachtliche Menge Energie durch den Übergang in die kristalline Phase frei wird. Diese Energie wird in Form von Wärme an das Fluid abgegeben, das sich erwärmt. Nachdem das Latentwärmespeichermaterial durchgehend in die kristalline Phase übergegangen ist, wird die Temperatur des Latentwärmespeichermaterials absinken.
- Die erfindungsgemäßen Latentwärmespeicher lassen sich in einer Vielzahl von Anwendungen einsetzen. Beispielsweise ist es bei der Speicherung von Wärme in industriellen Fertigungsprozessen möglich, zwei erfindungsgemäße Latentwärmespeicher parallel anzuordnen, wobei einer dieser Latentwärmespeicher mit einem warmen Fluid aus der Abwärme eines Fertigungsprozesses beaufschlagt wird, bis der Phasenübergang in die amorphe hochviskose Phase abgeschlossen ist. Zur gleichen Zeit wird der zweite parallel vorgesehene Latentwärmespeicher mit einem kalten Fluid beaufschlagt, sodass der Übergang aus der amorphen Hoch-Temperaturphase in die kristalline Nieder-Temperaturphase vollzogen wird, wobei Wärme an das Fluid abgegeben wird. Zu gegebener Zeit, kann dann über geeignete Ventile umgeschaltet werden, sodass der vorher mit dem Hoch-Temperaturfluid versorgte Latentwärmespeicher nun mit dem Nieder-Temperaturfluid beaufschlagt wird. Auf diese Art lässt sich ein effektiver Wärmetauscher bilden, mit dem es möglich ist, die Abwärme eines industriellen Fertigungsprozesses für andere Zwecke, beispielsweise Heizung oder Warmwasseraufbereitung, zu verwenden.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, wie sie in
6 gezeigt ist, ist die mittlere Achse9 eines jeden Trägers5 leicht konisch ausgebildet und hat eine erweiterte Stufe zur Aufnahme des konisch verjüngten Abschnitts einer anderen Achse des darunterliegenden Trägers. Auf diese Art ist leicht ein stabiles Stapeln der Module möglich. - Obwohl die Erfindung anhand eines Beispiels beschrieben wurde, ist sie auf dieses nicht beschränkt. Verschiedene Modifikationen und Abwandlungen sind innerhalb des Rahmens der beiliegenden Ansprüche möglich. Insbesondere ist weder die Farm noch die genaue Abmessung der einzelnen Bauteile ausschlaggebend. Die Erfindung ermöglicht das Herstellen durch Spritzgießverfahren in einer Vielzahl von verschiedenen Formen und Größen.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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- DE 102010007497 A1 [0006]
- DE 202004006502 U1 [0008]
Claims (9)
- Latentwärmespeichermodul (
3 ), das ein Latentwärmespeichermaterial (2 ) enthält, das in der Lage ist, wärme in Form eines Phasenübergangs zu speichern; dadurch gekennzeichnet, dass das Latentwärmespeichermodul (3 ) zusätzlich einen Trägerrahmen (5 ) aufweist, an den das Latentwärmespeichermaterial (2 ) angespritzt ist. - Latentwärmespeichermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Latentwärmespeichermaterial (
2 ) auf Parafinbasis aufgebaut ist und Partikel enthält, die zur Spritzfähigkeit des Materials beitragen. - Latentwärmespeichermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Latentwärmespechermaterial (
2 ) scheibenförmig ausgebildet ist, und sich eine Normale auf eine Scheibenfläche (2 ) in etwa parallel zu einem Aufnahmerohr erstreckt. - Latentwärmespeichermodul nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerrahmen (
5 ) ausgestaltet ist, um mit einem weiteren Latentwärmespeichermodul (3 ) über die Trägerrahmen (5 ) verbunden zu sein. - Latentwärmespeichermodul nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass scheibenförmige Latentwärmespechermaterial (
2 ) eine Mehrzahl von Durchgangslöchern (11 ) für das wärmetransportierenden Fluid aufweist, die im Wesentlichen parallel zu der Normalen auf die Scheibenfläche verlaufen. - Latentwärmespeicher mit: einem Gehäuse (
1 ) und mindestens einem Latentwärmespeichermodule (3 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5. - Latentwärmespeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse ein Aufnahmerohr (
1 ) ist, das von einem wärmetransportierenden Fluid durchströmbar ist. - Latentwärmespeicher nach Anspruch 1 oder, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmerohr (
1 ) einen kreisförmigen Querschnitt ausweist. - Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeichers nach einem der Ansprüche 6 bis 8, mit den Schritten: Bereitstellen eines Trägerrahmens (
5 ); und Aufbringen mittels Kunststoff-Spritzguss eines Latentwärmespechermaterials auf den Trägerrahmen (5 ); Verbinden der Trägerrahmen (5 ) als Stapel.
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