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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Temperaturüberwachungsvorrichtung zum Anordnen in einer Versandpackung, mit einer Temperaturerfassungseinrichtung zum Überwachen einer Temperaturbedingung, und einer Anzeigevorrichtung, die ausgelegt ist, eine Temperaturbedingung bezüglich einer Grenztemperatur anzuzeigen.
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Im Stand der Technik ist es bekannt, Vorrichtungen bereitzustellen, die es erlauben, das Überschreiten einer Grenztemperatur eines gekühlten Versandgutes während des Versands anzuzeigen.
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So ist beispielsweise aus der
DE 199 12 529 A1 eine Vorrichtung zur Dokumentation einer Kühlkettenunterbrechung bei Kühl- beziehungsweise Tiefkühlprodukten bekannt, die auf einer Verpackung angebracht wird, und ein irreversibel reagiblen Thermoindikator umfasst. Dieser kann durch eine Farbumschlagsreaktion das Überschreiten einer bestimmten Temperatur anzeigen.
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Weiterhin sind im Stand der Technik elektronische Geräte bekannt, die ebenfalls zur Überwachung einer Temperatur eingesetzt werden können, und die einen Zeit-Temperatur-Verlauf speichern, der später auf einen Computer übertragen, und auf diesem angezeigt werden kann. Weiterhin sind Systeme bekannt, die zusätzlich zu der Aufzeichnungsfunktion mittels einer Leuchte anzeigen können, wenn eine Grenztemperatur überschritten wurde.
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Allerdings sind diese Systeme darauf beschränkt, nur die einfache Information bereitzustellen, ob eine Temperaturschranke überschritten wurde, oder erfordern einen aufwendigen Ausleseprozess, um zusätzliche Information zu erhalten.
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Weiterhin sind Systeme im Stand der Technik bekannt, die anzeigen, wie oft eine Temperaturschranke über- oder unterschritten wurde, und wie lange diese Bedingung insgesamt oder maximal an einem Stück vorlag.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Temperaturüberwachungsvorrichtung und ein diesbezügliches Verfahren bereitzustellen, das es einem Empfänger auf einfache Art und Weise ermöglicht, nach der Zustellung einer Versandpackung Informationen über eine Temperaturbedingung während des vorangegangenen Versands der Versandpackung zu erhalten.
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Dies wird dadurch ermöglicht, dass eine Temperaturüberwachungsvorrichtung zum Anordnen in einer Versandpackung bereitgestellt wird, mit einer Temperaturerfassungseinrichtung zum Überwachen einer Temperaturbedingung, und einer Anzeigevorrichtung, die ausgelegt ist, eine Temperaturbedingung bezüglich einer Grenztemperatur anzuzeigen, die insbesondere die Feststellung ermöglicht, ob die Grenztemperatur über- oder unterschritten wurde, wobei die Anzeigevorrichtung ausgelegt ist, die Temperaturbedingungen an mehreren vorangegangenen Anzeigezeitpunkten anzuzeigen. Dadurch, dass die Anzeigevorrichtung ausgelegt ist, die Temperaturbedingungen von mehreren vorangegangenen Anzeigezeitpunkten anzuzeigen, kann umfassende Information über den Verlauf der Temperaturbedingung während des Versands der Versandpackung durch den Empfänger, insbesondere den Endverbraucher, nach Zustellung eingesehen werden. Insbesondere kann der Empfänger einsehen, wann die Temperaturbedingung erfüllt wurde, und warm nicht, und kann somit genau überprüfen, ob oder wann die Temperaturbedingung nicht erfüllt wurde. Im Stand der Technik ist es dagegen üblich, anzuzeigen, ob eine gewisse Temperaturbedingung erfüllt wurde oder nicht, aber nicht den kontinuierlichen oder diskreten Temperaturbedingungsverlauf zu mehreren vorangegangenen Anzeigezeitpunkten darzustellen.
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Insbesondere ist die Temperaturbedingung das Nichtüberschreiten einer Grenztemperatur, wenn Kühlgut in der Versandpackung versandt wird, das heißt zum Beispiel Fleisch oder Fisch für den menschlichen Konsum. Es kann somit genau bestimmt werden, ob und wann die nötige Kühltemperatur nicht eingehalten wurde. Wenn der Versand ordnungsgemäß verlaufen ist, kann der Empfänger eindeutig sehen, dass die Temperaturbedingung während des gesamten Versands eingehalten wurde, und dass er somit der Qualität des Produkts vertrauen kann. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei der Etablierung von neuen Vertriebswegen, wie zum Beispiel dem Lebensmittelversand an Endverbraucher nach Bestellung im Internet, da viele Endverbraucher sich noch nicht sicher sind, ob es möglich ist, die Kühlung während eines solchen Versands durchgehend aufrechtzuerhalten.
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Weiterhin ist die erfindungsgemäße Temperaturüberwachungsvorrichtung vorteilhaft bei einer möglichen Reklamation, da insbesondere festgestellt werden kann, auf welchem Transportabschnitt die Temperaturbedingung nicht eingehalten wurden. Somit kann der Versender nach erfolgter Reklamation durch den Empfänger genau feststellen, wo in der Lieferkette das Problem auftrat, und die nötigen Verbesserungen veranlassen. Dies ist insbesondere möglich, wenn die Temperaturüberwachungsvorrichtung zur Startzeit des Versands aktiviert wird, da die Startzeit in gewöhnlichen Sendungsverfolgungsdatenbanken erfasst wird, und somit, selbst wenn die Temperaturüberwachungsvorrichtung nur die relative Zeit ab Aktivierung anzeigt, festgestellt werden kann, zu welcher absoluten Zeit die Temperaturbedingung nicht eingehalten wurde. Alternativ kann die Startzeit der Temperaturüberwachungsvorrichtung auch zusätzlich in die Sendungsverfolgungsdatenbank aufgenommen werden. Schließlich ist es auch noch möglich, dass die Temperaturüberwachungsvorrichtung die absolute Zeit an den Anzeigezeitpunkten anzeigt oder zumindest auslesbar macht.
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In gewissen Ausführungsformen ist es auch möglich, dass die Startzeit auf einem RFID-Chip abgespeichert wird, und, sofern notwendig, nach Reklamation ausgelesen wird.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass auch in anderen Ausführungsformen ein RFID-Chip vorgesehen werden kann, der auch Informationen bezüglich der Paketnummer abspeichern kann, so dass ein Austausch der Temperaturüberwachungsvorrichtung einfach festgestellt werden kann.
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Weiterhin kann in dem RFID-Chip die Ist-Temperatur bei Versand und die End-Temperatur bei Empfang abgespeichert werden, oder auch der gesamte Temperaturverlauf.
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Die auf dem RFID-Chip abgespeicherten Informationen können insbesondere ausgelesen werden, wenn das Paket dem Empfänger zugestellt wird, und vorteilhafterweise dann in die Sendungsverfolgungsdatenbank aufgenommen werden.
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Die Temperaturerfassungseinrichtung weist insbesondere einen Sensor und ein Steuerelement, vorteilhafterweise einen Mikrochip, auf.
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Vorteilhafterweise ist die Anzeigevorrichtung ausgelegt, die Temperaturbedingungen an mehreren vorangegangenen Anzeigepunkten gleichzeitig anzuzeigen. Somit erübrigt sich die Notwendigkeit eines Umschaltens zwischen verschiedenen vorangegangenen Anzeigezeitpunkten, und der Empfänger kann mit nur einem Blick feststellen, ob die Temperaturbedingungen an mehreren vorangegangenen Anzeigepunkten eingehalten wurden. Insbesondere ist es vorteilhaft die Temperaturbedingungen an allen vorangegangenen Anzeigezeitpunkten gleichzeitig anzuzeigen.
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Gewöhnlicherweise sind die Anzeigezeitpunkte ein bis sechs Stunden voneinander beabstandet. Ein derartiges Intervall zwischen den Anzeigezeitpunkten ermöglicht eine übersichtliche Anzeige, und dennoch eine genügend genaue Staffelung der Anzeige der Temperaturbedingungen.
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Insbesondere ist die Temperaturüberwachungsvorrichtung geeignet, an einem Produkt, insbesondere an einer Lebensmittelverpackung, angebracht zu werden. Bei dem Produkt handelt es sich insbesondere um Fisch, Fleisch, oder medizinische und pharmazeutische Produkte, wie zum Beispiel Proben und Laborprodukte. Die Temperaturüberwachungsvorrichtung kann entweder direkt am Produkt oder an dessen Verpackung angebracht werden. Vorteilhaft ist, wenn die Verpackung ausreichend dünn oder temperaturleitfähig ist, da aus der an der Verpackung gemessenen Temperatur, auf die Temperatur des Produktes rückgeschlossen werden kann.
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In einer Ausführungsform weist die Temperaturüberwachungsvorrichtung ein Klebeelement auf, das es ermöglicht, dass die Temperaturüberwachungsvorrichtung auf dem Produkt befestigt werden kann. Damit kann verhindert werden, dass die Temperaturüberwachungsvorrichtung in der Versandpackung bezüglich des Produktes verrutscht, und somit eine ungenaue Temperaturmessung liefern könnte. Das Klebeelement kann insbesondere eine Klebeschicht auf der Temperaturüberwachungsvorrichtung sein. Alternativ zur Befestigung mittels Kleben kann die Temperaturüberwachungsvorrichtung auch am Produkt mittels eines beliebigen anderen Befestigungsmittels, zum Beispiel eines Bands, einer Schnur oder eines Clips befestigt werden. Weiterhin kann die Temperaturüberwachungsvorrichtung auch an geeigneter Stelle in das Produkt eingesteckt werden, so dass sie dadurch am oder im Produkt befestigt ist.
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In einer Ausführungsform ist das Klebeelement mit einer Abziehfolie überdeckt, deren Abziehen die Temperaturüberwachungsvorrichtung aktiviert. Somit wird ermöglicht, dass sobald das Produkt mit der Temperaturüberwachungsvorrichtung versehen wird, eine Aktivierung der Temperaturüberwachungsvorrichtung sichergestellt wird. Da dies in einen ohnehin notwendigen Schritt integriert ist, kann die Aktivierung der Temperaturüberwachungsvorrichtung nicht irrtümlicherweise vergessen werden. Andererseits kann aber auch in gewissen Ausführungsformen ein anderes Befestigungsmittel, zum Beispiel ein Befestigungsdraht oder eine Befestigungsschnur oder ein Clipelement, an der Temperaturüberwachungsvorrichtung vorgesehen sein, dessen Verwendung zum Befestigen der Temperaturüberwachungsvorrichtung am Produkt automatisch die Temperaturüberwachungsvorrichtung aktiviert.
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Vorteilhafterweise unterbricht die Abziehfolie einen elektrischen Kontakt zwischen einer Batterie und der Elektronik der Temperaturerfassungseinrichtung. Sobald die Abziehfolie vom Klebeelement abgezogen wird, wird sie auch aus dem elektrischen Kontakt zwischen der Batterie und der Elektronik der Temperaturerfassungseinrichtung entfernt, und die Temperaturüberwachungsvorrichtung somit aktiviert.
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Alternativ kann ein Schalter vorgesehen sein, der die Temperaturüberwachungsvorrichtung aktiviert.
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In bevorzugten Ausführungsformen ist die Temperaturerfassungseinrichtung in Richtung des Produkts ausgerichtet, und zumindest in gegensätzlicher Richtung baulich isoliert. Dies kann insbesondere dadurch ermöglicht werden, dass die Temperaturerfassungseinrichtung zumindest bezüglich eines Temperatursensors an der Unterseite der Temperaturüberwachungsvorrichtung vorgesehen ist, die auf dem Produkt angeordnet wird. Damit bildet die restliche Temperaturüberwachungsvorrichtung die bauliche Isolierung in der gegensätzlichen Richtung. Durch diese Merkmale kann erreicht werden, dass die Temperaturerfassungseinrichtung die Temperatur des Produkts erfasst, während eventuell in der Versandpackung vorgesehene Kühlelemente oder Ähnliches die Temperatur an der Temperaturerfassungseinrichtung nicht verfälschen können.
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In einer Ausführungsform, ist die Temperaturbedingung binär. Das heißt, es wird festgestellt, ob die Temperaturbedingung eingehalten wurde oder nicht. Dies ermöglicht eine einfache Anzeige der Temperaturbedingungen. Insbesondere wenn die Temperaturbedingung das Überschreiten oder Unterschreiten einer Grenztemperatur ist, liegt eine binäre Temperaturbedingung vor. Alternativ kann die Temperaturbedingung auch drei Ergebnisbereiche haben, nämlich zum Beispiel das Einhalten der Bedingung, ein Übergangsbereich, und das Nichteinhalten der Bedingungen. Dies kann dann insbesondere in Form einer Ampel mit grünem, orangem und rotem Anzeigemittel, insbesondere in Form von Leuchten dargestellt werden. Alternativ kann die Temperaturbedingung auch einfach die gemessene Temperatur sein, und somit, abgesehen von einer digitalen Speicherung, eine im Wesentlichen kontinuierliche Größe darstellen.
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In einer Ausführungsform weist die Anzeigevorrichtung eine Vielzahl von Leuchtdioden, LEDs, auf, wobei jeweils wenigstens eine LED einem Anzeigzeitpunkt zugeordnet ist, und ausgelegt ist, anzuzeigen, ob die Temperaturbedingung eingehalten wurde. Insbesondere kann dadurch, dass die LED eingeschaltet ist, angezeigt werden, dass die Temperaturbedingung eingehalten wurde, während eine nicht angeschaltete LED anzeigt, dass die Temperaturbedingung nicht eingehalten wurde. Alternativ zu LEDs können auch beliebige andere Leuchtelemente verwendet werden. Insbesondere können zweifarbige Leuchtelemente verwendet werden, die es ermöglichen, in unterschiedlichen Farben zu leuchten, je nachdem ob die Temperaturbedingung eingehalten wurde oder nicht. Schließlich ist es aber auch möglich, Leuchtelemente mit beliebigen kontinuierlichen Farbübergängen zum Beispiel von einem Grünbereich in einen Rotbereich, zu verwenden, die anzeigen, inwieweit die Temperaturbedingung in einem akzeptablen oder kritischen Bereich war. Nachdem die LEDs oder Leuchtelemente jeweils den Anzeigezeitpunkten zugeordnet sind, sind mehrere LEDs oder Leuchtelemente vorgesehen, wobei zusätzliche Informationen bezüglich der Zeitskalierung auf der Temperaturüberwachungsvorrichtung vorgesehen sein können.
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Vorteilhafterweise sind jeweils zwei LEDs pro Anzeigezeitpunkt vorgesehen, wobei das Leuchten einer LED, beispielsweise einer grünen LED, anzeigt, dass die Temperaturbedingung eingehalten wurde, während das Leuchten der anderen LED, beispielsweise einer roten LED, anzeigt, dass die Temperaturbedingung nicht eingehalten wurde. Dies ermöglicht, dass eine klare Aussage für jeden Anzeigezeitpunkt getroffen wird, während beim Vorsehen von nur einer LED das Ausfallen dieser LED fälschlicherweise als Einhalten oder Nichteinhalten der Temperaturbedingung interpretiert werden könnte.
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Vorteilhafterweise umfasst die Temperaturerfassungseinrichtung einen elektronischen Temperatursensor. Dieser gibt insbesondere die Temperatur zu verschiedenen Messzeitpunkten, die nicht notwendigerweise den Anzeigezeitpunkten entsprechen müssen, an eine elektronische Schaltung, insbesondere einen Mikrochip, weiter.
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In einer Ausführungsform ist die Temperaturerfassungseinrichtung ausgelegt, nur zu jedem Anzeigezeitpunkt die Temperatur zu bestimmen. Somit kann mit einer minimalen Anzahl von Messpunkten die Temperaturbedingung bestimmt werden, was einen stromsparenden Betrieb der Temperaturüberwachungsvorrichtung ermöglicht. Aus der Temperatur wird dann die Temperaturbedingung bestimmt, beispielsweise durch Vergleich der Temperatur mit einer Grenztemperatur.
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Alternativ kann die Temperaturerfassungseinrichtung ausgelegt sein, zwischen zwei Anzeigezeitpunkten an einer Vielzahl von Messpunkten die Temperatur zu bestimmen, und daraus die Temperaturbedingung für den nachfolgenden Anzeigezeitpunkt zu bestimmen. Dadurch kann Aussagekräftigkeit und Genauigkeit der Temperaturbedingung erhöht werden. Insbesondere kann die Temperaturbedingung nicht mehr erfüllt sein, wenn eine Grenztemperatur einmalig über- oder unterschritten wurde, eine Grenztemperatur in einem gewissen Zeitraum mehrmals über- oder unterschritten wurde, eine Grenztemperatur in einem gewissen Zeitraum für eine gewisse Zeit über- oder unterschritten wurde, oder eine Grenztemperatur zwischen zwei Anzeigezeitpunkten durchgehend über- oder unterschritten wurde.
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Weiterhin kann, wenn die Temperaturbedingung in einem kritischen Bereich ist, das heißt insbesondere nicht mehr erfüllt ist, der zeitliche Abstand zwischen den Temperaturmessungen verringert werden, um genauere Informationen im kritischen Bereich zu erhalten.
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Die Anzeigevorrichtung kann ausgelegt sein, jeweils nur die Temperaturbedingung an einem einzigen Anzeigezeitpunkt darzustellen, und weiterhin ausgelegt sein, dass zwischen verschiedenen Anzeigezeitpunkten umgeschaltet werden kann. Dies kann insbesondere durch einen Schalter oder Schieber ermöglicht werden. Beispielsweise kann durch die Betätigung eines Schalters oder das Schieben eines Schiebers nacheinander die Temperaturbedingung an jedem der Anzeigezeitpunkte aufgerufen und dargestellt werden.
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In einer Ausführungsform kann die Anzeigevorrichtung ausgelegt sein, numerische Werte bezüglich der Temperaturbedingungen an verschiedenen Anzeigezeitpunkten anzuzeigen. Dies kann insbesondere die absolute Temperatur sein, die numerischen Werte können aber auch den Temperaturabstand darstellen, mit dem die Temperatur zum Anzeigezeitpnkt eine Grenztemperatur über- oder unterschritten hat. Die numerischen Werte können insbesondere in einem LCD-Display dargestellt werden.
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Gewöhnlicherweise weist die Temperaturüberwachungsvorrichtung eine Höhe von weniger als zehn Millimetern und eine Länge von weniger als 150 Millimetern auf. Dabei kann die Temperaturüberwachungsvorrichtung eine beliebige Form aufweisen, beispielsweise eine runde, eckige oder gewölbte Form.
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In einer Ausführungsform ist die Temperaturerfassungseinrichtung ausgelegt, eine chemische Reaktion in Abhängigkeit der Temperatur bereitzustellen, wobei in Abhängigkeit der chemischen Reaktion eine Verfärbung der Anzeigevorrichtung stattfindet. Insbesondere wird dafür eine linear ablaufende chemische Reaktion in Abhängigkeit der Zeit beim Versandstart eingeleitet, die eine sekundäre chemische Reaktion zu den Anzeigezeitpunkten auslöst, die die Darstellung einer Temperaturbedingung in Abhängigkeit der sekundären chemischen Reaktion durch Verfärbung ermöglicht.
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In anderen Ausführungsformen ist es auch möglich, dass die Temperaturerfassungseinrichtung ausgelegt ist, in Abhängigkeit der Temperatur eine Verschiebung eines mechanischen Bauteils zu bewirken, das zeitabhängig entlang der Anzeigevorrichtung verschoben wird und den Temperaturverlauf anträgt. Die Grenztemperatur kann als gerade Linie angezeigt sein, wodurch die Temperaturbedingung einfach auslesbar ist.
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Die Temperaturüberwachungsvorrichtung wird vornehmlich bei der Versendung von Kühlgut verwendet, genauso ist es aber auch möglich, dass andere temperierte Sendungen, auch Sendungen die Produkte enthalten, die warm gehalten werden müssen, durch die Temperaturüberwachungsvorrichtung ergänzt werden. Dann ist die Temperaturbedingung vornehmlich das Nichtunterschreiten einer Grenztemperatur.
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Insbesondere kann die Temperaturüberwachungsvorrichtung auch bestimmen, ob die Temperatur in einem gewissen Temperaturintervall liegt, und somit ist die Temperaturbedingung, die Feststellung, ob sich der Temperaturwert im vorbestimmten Temperaturintervall befindet oder nicht.
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Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf das Verwenden einer erfindungsgemäßen Temperaturüberwachungsvorrichtung durch Anbringen derselben auf einem Produkt, und Versenden des Produkts in einer Versandpackung.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein erfindungsgemäßes Verfahren gelöst, nämlich ein Verfahren zur Überwachung einer Temperatur, das die folgenden Schritte umfasst: Zunächst wird eine Temperaturüberwachungsvorrichtung in einer Versandpackung angeordnet. Dann wird eine Temperaturbedingung mit einer Temperaturerfassungseinrichtung in der Temperaturüberwachungsvorrichtung überwacht. Schließlich wird die Temperaturbedingung an mehreren vorangegangenen Anzeigezeitpunkten auf der Temperaturüberwachungsvorrichtung angezeigt, insbesondere um die Feststellung zu ermöglichen, ob und wann eine vorgegebene Grenztemperatur über- oder unterschritten wurde.
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Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die Figuren anhand von einer bevorzugten Ausführungsform beispielhaft weitergehend erläutert:
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1: zeigt eine Draufsicht auf eine Temperaturüberwachungsvorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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2: zeigt eine Schnittansicht der Temperaturüberwachungsvorrichtung nach der Ausführungsform der Erfindung;
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3: zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Versandpackung mit einem Produkt, das mit der efindungsgemäßen Temperaturüberwachungsvorrichtung versehen wurde.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 in Draufsicht dargestellt. Die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 weist ein im Wesentlichen rechteckiges Gehäuse 2 mit abgerundeten Ecken auf. Das Gehäuse 2 ist vornehmlich aus Kunststoff hergestellt. Weiterhin ist das Gehäuse 2 abgedichtet, so dass es auch unter feuchten Bedingungen eingesetzt werden kann, beispielsweise wenn Kondenswasser in einer Versandpackung auftritt. Das Gehäuse 2 kann insbesondere aus zwei Schalen, die dicht aufeinander gesetzt werden, bestehen.
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An der Oberseite des Gehäuses sind eine Vielzahl von Leuchtelementen 3, 4 vorgesehen, die vorteilhafterweise Leuchtdioden (LEDs) umfassen. Die Leuchtelemente 3, 4 sind Teil einer Anzeigevorrichtung 5. Die Leuchtelemente 3 weisen insbesondere eine grüne Farbe auf, während die Leuchtelemente 4 eine rote Farbe aufweisen. Somit sind in einer Reihe eine Vielzahl von Leuchtelementen 3 angeordnet, und in einer danebenliegende Reihe eine Vielzahl von Leuchtelementen 4, wobei jeweils zwei Leuchtelemente 3, 4 zu einem Paar zusammengefasst sind, das einen Anzeigezeitpunkt darstellt.
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Um die Anzeigezeitpunkte einer Zeit zuordnen zu können, weist die Anzeigevorrichtung 5 weiterhin eine Zeitskala auf, die insbesondere mit Zahlen bezüglich der abgelaufenen Zeit bis zu einem Anzeigezeitpunkt versehen sein kann. Im vorliegenden Beispiel ist die Zeitskala in Stunden, und die einzelnen Anzeigezeitpunkte sind jeweils vier Stunden voneinander beabstandet.
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In anderen Ausführungsbeispielen kann die Zeitskala aber auch ohne numerische Werte dargestellt sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Abstand zwischen den einzelnen Anzeigezeitpunkten variiert werden kann, da eine aufgedruckte Zeitskala nicht angepasst werden könnte. Eine Variierung des Abstands zwischen den Anzeigezeitpunkten kann insbesondere durch eine elektronische Umschaltung, beispielsweise mit einem Schalter erfolgen, wobei dann eine entsprechende Zeitskala 5 aufgeklebt werden kann, die der jeweiligen Beabstandung der Anzeigezeitpunkte entspricht.
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Das Gehäuse 2 ist insbesondere aus einem isolierenden Kunststoff aufgebaut, so dass das Innere und die untere Seite der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 von äußeren Temperatureinflüssen abgeschirmt werden kann. Alternativ oder ergänzend kann das Innere des Gehäuses 2 mit einem isolierenden Material ausgefüllt sein.
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Alternativ zu einem Gehäuse 2 kann die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 auch dadurch hergestellt werden, dass die darin angeordneten Bauteile mit Kunststoff übergossen werden, so dass ein im Wesentlichen massives Element vorliegt.
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In 2 ist die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 in einer Schnittzeichnung von der Seite auf Höhe der Leuchtelemente 4 dargestellt. Die Leuchtelemente 4 sind, genauso wie die Leuchtelemente 3, mit einer Platine 6 verbunden. Mit der Platine 6 sind weiterhin ein Temperatursensor 7, ein Mikrochip 8 und eine Batterie 9 verbunden. Der Temperatursensor 7 ist dafür ausgelegt, die Temperatur an der Unterseite der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1, das heißt an der Seite, die den Leuchtelementen 3, 4 gegenüberliegt, zu messen. Der Mikrochip 8 und die Batterie 9 sind in das Gehäuse 2 eingelassen, wobei insbesondere für die Batterie 9 bei mehrmaliger Verwendbarkeit der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 eine Wechselmöglichkeit bestehen kann. Da die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 aber normalerweise nach einem Gebrauch direkt vom Empfänger entsorgt werden kann, kann die Batterie 9 auch fest im Gehäuse 2 installiert sein. Weiterhin ist eine Abziehfolie 10 vorgesehen, die eine an der Unterseite des Gehäuses 2 der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 vorgesehene Klebeschicht abdeckt. Ein Endabschnitt der Abdeckfolie 10 reicht in einen Spalt des Gehäuses 2, und unterbricht dort einen elektrischen Kontakt, der sich zwischen der Batterie 9 und der Platine 6 befindet. Wenn die Abziehfolie 10 von der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 abgezogen wird, wird ein Endabschnitt der Abziehfolie 10 aus dem Spalt im Gehäuse 2 gezogen, und gibt den elektrischen Kontakt zwischen der Batterie 9 und der Platine 6 frei, so dass die Platine 6 mit Strom versorgt wird. Insbesondere kann der Endabschnitt der Abziehfolie 10 aber auch an einem Ende nahe einer Lasche 12 der Abziehfolie 10 angeordnet sein, so dass bereits nach teilweisem Abziehen der Abziehfolie 10 der Endabschnitt aus einem Spalt im Gehäuse 2 gezogen wird. Somit kann sichergestellt werden, dass auch teilweises Abziehen der Abziehfolie bereits die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 aktiviert. Damit kann weitergehend sichergestellt werden, dass auch im Falle einer Fehlbenutzung, bei der die Abziehfolie 10 nur teilweise abgezogen wird ein Start der Temperaturüberwachung stattfindet. Der Temperatursensor 7 und der Mikrochip 8 bilden zusammen die Temperaturerfassungseinrichtung 11.
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Sobald die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 aktiviert ist, beginnt sie in vorbestimmten Zeitabständen die Temperatur mit dem Temperatursensor 7 zu messen, wobei die Temperaturinformation im Mikrochip 8 in eine Temperaturbedingung umgerechnet wird. Die Temperaturbedingung wird jeweils für die einzelnen Anzeigezeitpunkte bestimmt, und zu jedem Anzeigezeitpunkt wird ein entsprechendes der zwei Leuchtelemente 3, 4 ausgewählt und aktiviert. Ist die Temperaturbedingung erfüllt, wird das grüne Leuchtelement 3 aktiviert, ist die Temperaturbedingung nicht erfüllt, wird das rote Leuchtelement 4 aktiviert. Somit kann der Empfänger, insbesondere ein Endverbraucher, nach dem Entnehmen der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 aus der Versandpackung sogleich feststellen, warm und ob die Temperaturbedingung eingehalten wurde. Die Temperaturbedingung ist dabei insbesondere das Nichtüberschreiten einer Grenztemperatur, wobei kurzzeitiges Überschreiten der Grenztemperatur tolerierbar sein kann. Insbesondere kann eine Temperaturmessung zu Messpunkten stattfinden, die feiner gestaffelt sind als die Anzeigezeitpunkte, und aus dieser Vielzahl von Messpunkten zwischen zwei Anzeigezeitpunkten kann dann die Temperaturbedingung bestimmt werden.
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In 3 ist die erfindungsgemäße Verwendung der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 dargestellt. Ein Produkt 13, hier insbesondere Langusten in einer Produktverpackung 14, wird mit der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 versehen, indem diese auf die Lebensmittelverpackung 14 aufgeklebt wird. Dann wird das Produkt 13 zusammen mit zwei Kühlelementen 15 in einer Versandpackung 16 bestehend aus Unterteil und Deckel, angeordnet.
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Die Versandpackung 16 wird dann versandt, wobei während des gesamten Versands die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 eine Temperaturbedingung, hier das Nichtüberschreiten einer Grenztemperatur, überwacht. Sobald der Empfänger die Versandpackung 16 in Empfang nimmt und öffnet, kann er mit nur einem Blick auf die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 feststellen, wann und ob während des Versands die Grenztemperatur überschritten wurde. Sollte dies geschehen sein, kann er die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 zu Reklamationszwecken an den Versender zurücksenden, wobei der Versender dadurch gleich wertvolle Informationen bezüglich des Problems in der Kühlkette während des Versands erhält, und dieses beheben kann.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird mit der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 in insbesondere regelmäßigen Abständen eine Temperaturmessung vorgenommen, die dann durch den Mikrochip 8 für jeden Anzeigezeitpunkt in eine Temperaturbedingung umgerechnet wird. Diese Temperaturbedingung wird dann mittels der Leuchtelemente 3, 4 außen an einem Gehäuse 2 angezeigt, so dass der Empfänger der Versandpackung 16 gleich nach dem Erhalt der Versandpackung 16 überprüfen kann, ob der Inhalt während des gesamten Versands im gewünschten Temperaturbereich war.
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Insbesondere kann die Startzeit und die Endzeit des Versands in der Temperaturüberwachungsvorrichtung oder in einer Sendungsverfolgungsdatenbank abgespeichert werden, so dass der Versender überprüfen kann, ob die Nichteinhaltung der Temperaturbedingung während des Versandes vorlag, oder erst als die Versandpackung bereits dem Empfänger zugestellt war.
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Die Versandpackung 16 ist insbesondere als Styroporbox ausgestaltet. Die Kühlelemente 15 sind insbesondere mit Trockeneis oder Kühlgel gefüllt.
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Alternative Formen für das Gehäuse der Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 sind eine runde oder fünf- bis achteckige Form in Form eines Siegels.
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In einer Ausführungsform sind die Zeitabstände zwischen den einzelnen Messpunkten für die Temperatur gleichmäßig. Anstelle der Leuchtelemente 3, 4 kann insbesondere eine digitale Anzeige verwendet werden.
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In einer besonders platzsparenden Ausführungsform kann die Temperaturerfassungseinrichtung 11 und Anzeigevorrichtung 5 zwischen zwei Lagen Papier oder Karton angeordnet sein, so dass die Temperaturüberwachungsvorrichtung 1 lediglich ein Etikett darstellt.
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Weiterhin ist es auch möglich, dass die Temperaturerfassungseinrichtung 11 die Temperaturmessungen einstellt, sobald einmal die Temperaturbedingung nicht erfüllt wurde. Somit würde sich die Anzeige auf der Anzeigevorrichtung 5 als eine Reihe von grün leuchtenden LEDs darstellen, bis eine rote LED aufleuchtet oder keine weitere LED aufleuchtet, woraufhin keine weiteren Messungen oder Anzeigezeitpunkte mehr dargestellt werden. Damit kann der Empfänger aber immer noch feststellen, wann die Temperaturbedingung erstmalig nicht erfüllt wurde.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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