DE102006049468A1 - Verfahren und System zur Überwachung von Kühlgut - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren sowie auch auf ein System zur Bewerkstelligung der Überwachung von Kühlgut, insbesondere im Rahmen des Transfers desselben von einem Erzeuger zu einem Abnehmer. Die Erfindung richtet sich weiterhin auch auf einzelne, insbesondere für sich verkehrsfähige Komponenten jenes Systems. Unter dem Eindruck obiger Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen, durch welche sich insbesondere im Bereich der Lebensmittelindustrie sowie der pharmazeutischen Industrie Vorteile bei der Handhabung gekühlter Medien ergeben. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein System zur Abwicklung des Transfers eines temporär gekühlten Gutes, mit einer zur Applikation an dem zu kühlenden Gut vorgesehenen Trägereinrichtung einer an die Trägereinrichtung angebundenen elektronischen Speichereinrichtung, einer der Speichereinrichtung zugeordneten Schnittstelleinrichtung und einer Schreibeinrichtung zum Beschreiben der Speichereinrichtung mit einem kühlgutspezifischen Datensatz. Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, im Rahmen des Transfers von Kühlgut, insbesondere verderblichen Lebensmitteln, eine ordnungsgemäße Einlagerung derselben sicherzustellen und zudem während der Einlagerungsperiode und ggf. während des Transports des Kühlguts und der Lagerung desselben bis zum Verbrauch oder einer fachgerechten Weiterverarbeitung die Kühlung und ggf. auch kühlgutspezifische Eigenschaften zu dokumentieren.

Description

  • Die Erfindung richtet sich auch ein Verfahren sowie auch auf ein System zur Bewerkstelligung der Überwachung von Kühlgut, insbesondere im Rahmen des Transfers desselben von einem Erzeuger zu einem Abnehmer. Die Erfindung richtet sich weiterhin auch auf einzelne, insbesondere für sich verkehrsfähige Komponenten jenes Systems.
  • Insbesondere im Bereich Nahrungsmittelindustrie ist es üblich pflanzliche und insbesondere auch tierische Nahrungsmittel wie beispielsweise Fleisch oder Fleischprodukte zur Verlängerung der Haltbarkeit zu kühlen. Die Kühlung kann hierbei in einer auf die lebensmitteltechnischen Eigenschaften des zu kühlenden Gutes abgestimmt werden. Insbesondere werden hierbei die Abkühlgeschwindigkeit und die Kühltemperatur unter Rücksicht auf das Kühlgut abgestimmt.
  • Insbesondere bei großen Kühlgutchargen kann es vorkommen dass zur Herabkühluung des Kühlgutes eine zu rasche Abkühlung des Kühlgutes erfolgt, und hierdurch die Qualität des Kühlgutes beeinträchtigt wird. Weiterhin kann es vorkommen, dass das Kühlgut in der Zeit zwischen der ersten Abkühlung auf Lagertemperatur Nahrungsmittel schwankenden Umgebungstemperaturen, ggf. sogar Temperaturen deutlich oberhalb der idealen Lagertemperatur ausgesetzt sind. Derartige Erwärmungen des Kühlgutes können insbesonder im Rahmen des Kühlguttransportes, sowie beim Ausfall von Kühlanlagen auftreten. Um derartige Erwärmungen zu vermeinden, erfolgt der Transport von Kühlgut ebenfall in typischerweise mit Kühlaggregaten ausgestatteten Fahrzeugen, bzw. es wird die Kühlung der Kühlräume überwacht. Bei Kühlfahrzeugen und Kühlanlagen besteht das Problem, dass systemtechnisch vorgesehene Sicherungseinrichtungen nicht genutzt werden. Weiterhin besteht das Problem, dass diese Sicherungseinrichtungen z.T. Störungen des Kühlvorganges melden die eine Verwendung des Kühlgutes als bedenklich erscheinen lassen, ohne dass das Kühlgut tatsächlich Schaden genommen hat.
  • Unter dem Eindruck obiger Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen durch welche sich insbesondere im Bereich der Lebensmittelindustrie, sowie der pharmazeutischen Industrie Vorteile bei der Handhabung gekühlter Medien ergeben.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein System zur Abwicklung des Transfers eines temporär gekühlten Gutes, mit:
    • – einer zur Applikation an dem zu kühlenden Gut vorgesehenen Trägereinrichtung
    • – einer an die Trägereinrichtung angebundenen elektronischen Speichereinrichtung,
    • – einer der Speichereinrichtung zugeordneten Schnittstelleinrichtung, und
    • – einer Schreibeinrichtung zum Beschreiben der Speichereinrichtung mit einem kühlgutspezifischen Datensatz,
  • Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, im Rahmen des Transfers von Kühlgut, insbesondere verderblichen Lebensmitteln eine ordnungsgemäße Einlagerung derselben sicherzustellen und zudem während der Einlagerungsperiode und ggf. während des Transports des Kühlguts und der Lagerung desselben bis zum Verbrauch oder einer fachgerechten Weiterverarbeitung die Kühlung und ggf. auch kühlgutspezifische Eigenschaften zu dokumentieren.
  • Das erfindungsgemäße System eignet sich insbesondere für die sichere Überwachung des gekühlten Transfers verderblicher Nahrungsmittel, insbesondere Nahrungsmittel auf tierischer Basis wie Fleisch oder Wildbret bis in den Einzelhandel oder gegebenenfalls auch bis zum Endverbraucher.
  • Die erfindungsgemäße Schreibeinrichtung ist vorzugsweise als manuell handhabbares Schreibgerät ausgeführt, das von einer mit der Etikettierung des Kühlguts betrauten Person manuell, insbesondere einhändig gehandhabt werden kann. Die Schnittstelleneinrichtung ist vorzugsweise als Wireless-Schnittstelle ausgeführt. Eine derartige Wireless-Schnittstelle kann insbesondere als RFID Schnittstelle realisiert sein.
  • Es ist auch möglich, die Wireless-Schnittstelle auf Grundlage anderer Wireless-Konzepte zu realisieren, insbesondere auf Grundlage elektromagnetischer, optischer oder auch feldelektrischer, der Signalübertragung dienender Wechselwirkungseffekte.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in die Applikationseinrichtung eine Erfassungseinrichtung eingebunden zur Erfassung von hinsichtlich des momentanen Kühlzustandes des Kühlgutes indikativen Informationen. Diese Erfassungseinrichtung kann insbesondere als Temperatursensor oder ein anderweitig zur Erhebung hinsichtlich der Kühlguttemperatur oder als zur Erfassung des Tauzustands des Kühlguts indikativer Signale geeignete Erfassungseinrichtung ausgebildet sein. Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung so ausgebildet sein, dass diese einen Kühlzustandssensor umfasst. Dieser Kühlzustandssensor kann mit einer Kontaktstruktur versehen sein, die als solche der Erhebung von hinsichtlich der Leitfähigkeit des Kühlguts indikativen Signalen dient. Dieser Kühlzustandssensor kann so ausgebildet sein, dass dieser Kühlzustandsinformationen aus verschiedenen Objekttiefen des zu observierenden Kühlguts gewinnen kann.
  • Vorzugsweise umfasst die Kontaktstruktur ein erstes Kontaktelement und wenigstens ein weiteres, hiervon beabstandetes zweites Kontaktelement. Diese beiden Kontaktelemente können als Einsteckstrukturen, insbesondere als stift-, stab- oder flachmaterialartige Nadeln oder Einstichstrukturen ausgeführt sein. Über diese Kontaktelemente, insbesondere Einstichstrukturen kann in vorteilhafter Weise unmittelbar eine Befestigung der Trägereinrichtung an dem hinsichtlich der Kühlguthistorie zur überwachenden Kühlgut erfolgen. Die Einstecknadeln können mit Widerhaken versehen sein. Diese Widerhaken können insbesondere beim Einstecken der Einstecknadeln als Aufgriffsstrukturen dienen, über welche die Einstecknadeln mit einer Einsteckhilfe in das zu untersuchende Kühlgut eingesteckt werden.
  • Die Erfassungseinrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass insbesondere anhand der über die Kontaktelemente erhobenen Signale eine Dokumentation der Lagerung des Kühlguts erfolgt.
  • Es ist möglich, im Rahmen der Ausstattung des Kühlguts mit den erfindungsgemäß zur Überwachungsbegleitung des Kühlguts vorgesehenen Aufzeichnungseinrichtung in die Aufzeichnungseinrichtung Informationen auf elektronischem Wege einzuspeichern, die als solche physikalische Eigenschaften des Mediums, beispielsweise im zeitlichen Umfeld der Auszeichnung desselben beschreiben. Diese physikalischen Eigenschaften können insbesondere spektrometrische Eigenschaften, elektrolytische Eigenschaften und gegebenenfalls auch genetische Eigenschaften des Kühlguts beschreiben. Es ist möglich, zumindest einen Teil der im Rahmen der Kühlgutvorbereitung aufgezeichneten, hinsichtlich des jeweiligen Kühlguts spezifischen Daten auf einem externen Datenträgersystem abzulegen, aus welchem diese später unter Angabe einer kühlgutspezifischen Information wieder abgerufen und als solche dem entsprechenden Kühlgut zugeordnet werden können.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das erfindungsgemäße System auch eine als Verwenderleseeinrichtung bezeichnete Leseeinrichtung durch welche Informationen aus dem am Kühlgut angebrachten Begleitelement ausgelesen werden können. Insbesondere ist es möglich, über die Verwenderleseeinrichtung Daten auszulesen, die als solche Aufschluss über den zeitlichen Verlauf der Kühlung des Kühlguts liefern. Weiterhin ist es möglich, die Verwenderleseeinrichtung so auszubilden, dass diese ebenfalls hinsichtlich bestimmter physikalischer Eigenschaften des Kühlguts indikative Signale erhebt. Beispielsweise kann die Verwenderleseeinrichtung mit einem mobilen Spektrometer ausgestattet sein. Die durch dieses mobile Spektrometer gewonnenen spektrometrischen Signale können mit den bei der Abpackung des Kühlguts generierten ebenfalls für das jeweilige Kühlgut indikativen spektrometrischen Signalen verglichen werden. Anhand der Korrelation der spektrometrischen Signale bei der Kühlgutabpackung und bei der aktuellen Kühlgutuntersuchung kann festgestellt werden, in welchem Ausmaß das Kühlgut einem qualitätsrelevanten Alterungsprozess ausgesetzt war.
  • Die Erfindung bezieht sich weiterhin auch auf ein unter Verwendung der vorangehend beschriebenen Systemkomponenten bewerkstelligtes Verfahren zur Sicherstellung einer für wesentliche Eigenschaften verderblicher Lebensmittel geeigneten Dokumentation.
  • Vorzugsweise sind die zur Anbringung am Kühlgut vorgesehenen Dokumentationselemente als aufkleber- oder etikettartige Flachstrukturen ausgeführt. Diese Flachstrukturen können insbesondere als gedruckte Schaltungen ausgeführt sein. In diesen Flachstrukturen können dünne, durch folienartige Materiallagen realisierte Leiterabschnitte ausgebildet sein.
  • Vorzugsweise wird eine Vielzahl derartiger Auszeichnungselemente, ähnlich wie Preis-Auszeichnungsschilder auf einem Träger-, insbesondere Adhäsivstreifen angeordnet, der beispielsweise in Rollenform in ein entsprechendes mobiles Handgerät eingefügt werden kann. Die einzelnen intelligenten Etiketten werden durch das mobile Handgerät sukzessive von einem Trägerstreifen abgezogen und in eine Applikationsstellung gebracht. Vor Aufbringung des jeweiligen Etiketts an dem entsprechenden Kühlgut, können über das mobile Handgerät bestimmte Informationen zu dem Kühlgut auf dem Etikett abgespeichert werden. Insbesondere während der Aufbringung des Etiketts am Kühlgut können die hinsichtlich physikalischer Eigenschaften des Kühlguts indikativen Signale durch eine in das mobile Handgerät integrierte Detektoreinrichtung generiert und zumindest teilweise auf der Speichereinrichtung abgespeichert werden. Das an dem Kühlgut applizierte Etikett kann mit einem Aufdruck, insbesondere in Form eines Barcodes oder anderweitigen Mustern bedruckt werden. Über diesen Aufdruck kann später anhand konventioneller Lesegeräte ein Zugriff auf bestimmte Informationen zu dem Kühlgut ermöglicht werden. Es ist möglich, ein Bildmuster aufzudrucken dass durch eine in ein Mobiltelefon integrierte Kamera erfasst werden kann und als solches der Generierung eines Links zugrundegelegt werden kann über welchen auf kühlgutspezifische Informationen Zugriff genommen werden kann
  • Es ist möglich, für die Aufzeichnung der hinsichtlich der Eigenschaften des Kühlguts indikativen Informationen Verschlüsselungskonzepte heranzuziehen, um eine Manipulation dieser Informationen zu unterbinden. Es ist möglich, auf dem am Kühlgut applizierten Label Informationen abzuspeichern oder aufzuprägen, die als solche einen Zugriff auf die ansonsten verschlüsselten, extern abgespeicherten Informationen ermöglichen.
  • Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Diese zeigt:
    Eine vereinfachte Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur Überwachung von Kühlgut, insbesondere zur Veranschaulichung des System im ganzen, sowie auch zur Veranschaulichung der einzelner Komponenten dieses Systems.
  • Gemäß 1 wird Frischfleisch, das beispielsweise in einem fleischverarbeitenden Betrieb zu Kühlgut abgepackt wird, durch eine mit der Abpackung betraute Fachkraft 1 mit erfindungsgemäßen Sensoretiketten 2 ausgestattet.
  • Zur Ausstattung des Kühlguts 3 mit den Sensoretiketten 2 wird das Kühlgut 3 beispielsweise über ein Transfersystem 4, das hier als Förderband ausgeführt ist, in den Arbeitsbereich der Fachkraft 1 verbracht. Die Fachkraft 1 appliziert ein erfindungsgemäßes mobiles Schreibgerät 5 an dem frischen, noch ungefrorenen Kühlgut 3.
  • Das mobile Schreibgerät 5 ist, wie aus der Skizze S1 ersichtlich, mit einer Spektrometereinrichtung 6 ausgestattet, durch welche hinsichtlich der spektralen Eigenschaften des Kühlguts 3 indikative Signale gewonnen werden können. Diese Signale werden durch eine in das Handgerät 5 integrierte, elektronische Schaltung 7 verarbeitet und nach Maßgabe eines bestimmten Schreibkonzeptes protokolliert. Diese spektrometrischen Daten können über eine in das Schreibgerät 5 eingebundene Schnittstelleneinrichtung 8 an ein lokales Rechnersystem 90 übermittelt werden. Es ist möglich, diese hinsichtlich spektraler Eigenschaften des Kühlguts 3 indikativen Signale auch in gegebenenfalls komprimierter Form auf dem am Kühlgut 3 applizierten Etikett 2 abzuspeichern. Diese Speicherung kann insbesondere unter Rückgriffnahme auf die in das Etikett 2 eingebundene, elektronische Speichereinrichtung 9 erfolgen.
  • Während der Auszeichnung des Kühlguts 3 können die über die Spektrometereinrichtung 6 gewonnenen Informationen sowie weitere für das jeweils auszuzeichnen de Kühlgut indikative Informationen, insbesondere das Gewicht, die Art und die weitere Beschaffenheit desselben indikativen Daten gespeicher und ggf begleitend auf einer Display-Einrichtung 10 der mit der Abpackung des Kühlguts betrauten Fachkraft oder auch einer zentralen Verwaltungseinheit zur Verfügung gestellt werden.
  • Die Skizze S2 veranschaulicht den Aufbau eines erfindungsgemäßen Kühlgutetiketts 2. Dieses Kühlgutetikett 2 ist als Folienelement ausgeführt und umfasst eine aus einem Kunststoffmaterial gefertigte Trägereinrichtung 10, eine an die Trägereinrichtung angebundene elektronische Speichereinrichtung 9 sowie Befestigungsorgane 11 zur Befestigung des Etiketts am Kühlgut. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Befestigungsorgane 11 als Einstecknadeln 12, 13 ausgeführt, die als solche in das Kühlgut, insbesondere Fleisch eingesteckt werden und sich in diesem reib- oder gegebenenfalls formschlüssig hinreichend fest verankern. Die Einstecknadeln sind insbesondere im Bereich ihrer Spitzen aus einem leitfähigen Material ausgebildet.
  • Über diese Einstecknadeln 12, 13 kann die Leitfähigkeit des Kühlguts erfasst werden. Diese Leitfähigkeit kann als Signal dafür verwendet werden, in welchem Kühlzustand das Kühlgut sich momentan befindet. In die Trägereinrichtung 10 können auch anderweitige Erfassungseinrichtungen, insbesondere auch Temperaturerfassungseinrichtungen eingebunden sein, durch welche gegebenenfalls zusätzlich zu der erfindungsgemäß zur Erfassung des Gefrierzustandes vorgenommenen Leitfähigkeitsmessung weitere, hinsichtlich des Kühlzustandes des Kühlguts, indikative Signale gewonnen und der elektronischen Speichereinrichtung 9 zur Aufzeichnung zugeführt werden können.
  • Die elektronische Speichereinrichtung 9 bildet Bestandteil einer an sich komplexeren und als gedruckte und ggf. mit ASICS bestückten Struktur ausgeführten elektronischen Schaltung. Die hinsichtlich des Kühlgutzustandes indikativen Informationen können auf der Speichereinrichtung 9 so abgespeichert werden, dass eine zeitliche Zuordnung des durch die integrierte Sensoreinrichtung generierten Kühlzustandes ermöglicht wird. Es ist auch möglich, lediglich eine absolute Dokumentation von Taueffekten vorzunehmen, sodass beispielsweise auf der Speichereinrichtung 9 lediglich dokumentiert wird, ob und in welchem Ausmaß ein bestimmter Tauzustand des Kühlguts eingetreten ist. Eine als gegebenenfalls unzulässige Erwärmung des Kühlguts einzustufende Periode des Kühlguts kann insbesondere vorliegen, wenn infolge einer über eine einzelne oder mehrere Zeitspannen zwischen den Kontaktelementen 11 auftretende Spannung mit einem bestimmten Pegel gemessen wurde.
  • Die erfindungsgemäßen Etiketten 2 können, wie in der Skizze S3 dargestellt, in der Art von Auszeichnungsetiketten auf einem Trägerstreifen 14 angeordnet sein. Dieser Trägerstreifen 14 kann zusammen mit den auf diesem angebrachten Etiketten zu einer Rolle aufgewickelt und in dieser Form in das mobile Schreibgerät 5 eingesetzt werden. Die Etiketten 2 können so ausgebildet sein, dass diese eine konventionell beschreibbare Außenfläche 15 aufweisen, auf welche beispielsweise ein Barcode 16 oder ein anderweitiger codierter Aufdruck 17 aufdruckbar ist. Dieser Aufdruck kann bereits im Rahmen der Vorbereitung der Etiketten 2 oder gegebenenfalls auch erst im Bereich des mobilen Schreibgeräts 5 generiert werden. Die Etiketten sind vorzugsweise so ausgebildet, dass diese mehrere Materialschichten umfassen. Die oberste Materialschicht kann, wie bereits angegeben, eine bedruckbare, papierartige oder aus einem aufgerauten Kunststoffmaterial bestehende Decklage 15 sein. Unter dieser Decklage 15 kann eine aus einer wasserundurchlässigen Folienlage 18 bestehende Lage liegen. Wiederum unter dieser Lage kann eine aus einem Metallfolienmaterial gefertigte Lage 19 liegen, durch welche insbesondere die in das Kühlgut einzusteckenden leitfähigen Strukturen (hier Einsteckarme 12, 13) gebildet werden. Diese leitfähige Lage kann aus hinsichtlich der elektrolytischen Eigenschaften unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sein, sodass sich zwischen den metallischen Strukturen 12, 13 ein galvanischer Effekt ergibt. Diese metallischen Strukturen 12, 13, 19 können über ebenfalls als Flachleiterstrukturen ausgeführte Leitungen mit einem als Flachchip ausgeführten, elektronischen Speicher 9 verbunden sein. Dieser Speicher 9 kann weiterhin mit einer Schnittstelleneinrichtung 20 gekoppelt sein, die hier als Flach-Spule ausgeführt ist, zur Bewerkstelligung eines Datenaustausches auf Grundlage der RFID-Technik.
  • Die so gezeigten Flachstrukturen des erfindungsgemäßen Etikettes können nach unten hin durch eine vorzugsweise ebenfalls wasserundurchlässige Decklage 21 abgedeckt sein. Das derart mehrschichtig aufgebaute intelligente Dokumentations-Label wird durch das erfindungsgemäße Handgerät 5 vorzugsweise vollautomatisch in einen Spreizzustand gebracht, in welchem dessen beide Befestigungsschenkel nach unten aus der Hauptebene des Etiketts 2 abgespreizt werden. Diese Schenkel können über eine an dem Handgerät 5 vorgesehene Einsteckfingeranordnung 22 in das Kühlgut eingesteckt werden.
  • Beim Einstecken des jeweiligen Etiketts 2 in das Kühlgut erfolgt durch das Handgerät die Erfassung der physikalischen Eigenschaften, insbesondere der spektrometrischen Eigenschaften desselben und eine bestimmte Ablegung von Daten auf der Speichereinrichtung 9 sowie gegebenenfalls parallel hierzu auf dem externen Rechnersystem 90.
  • Das erfindungsgemäß mit intelligenten Etiketten ausgestattete Kühlgut 3 kann nunmehr einem Tiefkühlprozess unterzogen werden. Dieser Tiefkühlprozess wird durch die Speichereinrichtung 9 dokumentiert indem diese beispielsweise eine allmählich abnehmende Spannung bzw. eine allmähliche Abnahme der Leitfähigkeit zwischen den eingesteckten metallischen Strukturen 12, 13 feststellt. Das nunmehr beispielsweise tiefgefrorene Kühlgut kann zu einer Kühlgut-Charge verbracht und über ein hier beispielhaft als Kühlfahrzeug dargestelltes Transportsystem 23 an einen zur weiteren Verarbeitung, insbesondere auch Verkaufsort verbracht werden.
  • Im Bereich eines Weiterverarbeiters oder Einzelhändlers kann über ein vorzugsweise ebenfalls als manuell handhabbares Lesegerät 24 der Informationsinhalt des Etiketts 2 ausgelesen werden. Das Lesegerät 24 kann mit einer Schnittstelleneinrichtung versehen sein, über welche dieses mit einem lokalen Rechner 91 kommuniziert. Dieser lokale Rechner 91 kann mit einer Display-Einrichtung 92 ausgestattet sein, über welche beispielsweise der zeitliche Verlauf der Kühlguttemperatur graphisch visualisiert werden kann. Ein entsprechender zeitlicher Verlauf ist durch den Graphen 93 beispielhaft dargestellt. Das Lesegerät 24 selbst kann ebenfalls mit einer Spektrometereinrichtung ausgestattet sein, über welche spektrometrische Eigenschaften des Kühlguts 3 erfasst werden können. Im Bereich der Rechnereinrichtung 91 kann vorzugsweise unter Rückgriffnahme auf das Internet als Kommunikationsmedium ein Zugriff auf die in der Rechnereinrichtung 90 abgelegten, bei der Abpackung des Kühlguts 3 generierten physikalischen Daten genommen werden. Im Bereich der Display-Einrichtung 92 kann dann beispielsweise die Korrelation der momentanen spektrometrischen Signale mit den bei der Abpackung generierten spektrometrischen Signalen, wie hier durch den Graphen 94 angedeutet, festgestellt werden. In Abhängigkeit von bestimmten Korrelationseigenschaften kann dann weiter die Qualität des Kühlguts 3 beurteilt werden. Es ist möglich, über weitere im Rahmen des erfindungsgemäßen Kühlgutüberwachungsprozesses generierte Verknüpfungsinformationen Aufschluss über bestimmte Eigenschaften des Kühlguts, des Ursprungs desselben und des für die in Verkehrbringung des Kühlguts maßgeblichen Verarbeiters zum Zugriff zur Verfügung zu stellen.
  • Die vorangehende Beschreibung des erfindungsgemäßen Systems erfolgte unter Einbeziehung weitgehender technischer Details dieses Systems. Es ist auch möglich, das erfindungsgemäße System in stark vereinfachter Weise zu realisieren und das das jeweilige Kühlgut begleitende Etikett nur zur relativ einfachen, jedoch hinreichend zuverlässigen Dokumentation des Auftauzustandes des Kühlguts heranzuziehen. Auf gegebenenfalls ebenfalls unter Rückgriffnahme auf das erfindungsgemäße Etikett durchgeführte, kühlgutspezifische, parallele Datenhandhabungsprozesse kann dann verzichtet werden.
  • Die Gewinnung der hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften des Kühlguts 3 indikativen Signale kann auch durch eine Messeinrichtung erfolgen, die unabhängig von einem Etikettenapplikator gehandhabt werden kann.
  • Der Etikettenapplikator kann weiterhin derart ausgebildet sein, dass dieser im Rahmen der Anbringung des jeweiligen Etiketts am Kühlgut aus diesem eine kleine Gewebeprobe entnimmt, die vorzugsweise auf dem zur Heranführung des Etiketts verwendeten Trägerstreifen 14 abgelegt und vorzugsweise unter Aufkleben eines Deckstreifens eingesiegelt wird. Der so sukzessive mit Gewebeproben bestückte Trägerstreifen kann einer automatischen Gewebeanalyse, insbesondere DNA Analyse zugeführt werden, über welche nach Auszeichnung der einzelnen Kühlgutstücke hinsichtlich der jeweiligen Kühlgutstücke indikative Analysedaten gewonnen werden können, die weiterhin dem jeweiligen Kühlgut zugeordnet werden können, da über eine auf dem Trägerstreifen 14 noch verbleibende Codierung eine unmittelbare Zuordnung der abgelegten Gewebeprobe zu dem an dem ausgezeichneten Fleisch angebrachten Etikett möglich ist.
  • Die erfindungsgemäßen Kühlgutetiketten sind vorzugsweise derart ausgebildet, dass eine Abfrage zumindest bestimmter, auf der Speichereinrichtung 9 abgelegter Informationen durch Lesesysteme drahtlos ermöglicht wird, die beispielsweise an bestimmten Stationen des Weges des Kühlguts vom Inverkehrbringer bis zum Einzelhändler angeordnet sind. Auf Grundlage der erfindungsgemäßen Etiketten wird es insbesondere möglich, bestimmte Fleisch-Chargen automatisch zu erfassen wenn diese aufgrund einer nachträglich bekannt gewordenen Eigenschaft des Kühlguts aus dem Verkehr zu ziehen sind.
  • Auf Grundlage des erfindungsgemäßen Konzeptes zur Etikettierung von verderblichen Nahrungsmitteln, insbesondere von Frischfleisch wird es auch möglich, Manipulationen vorzubeugen. Insbesondere ist es möglich, die Etiketten so auszustatten, dass die Abspeicherung des Kühlprotokolls auf diesen Etiketten unter Zugrundlegung eines Datenschlüssels erfolgt, auf welchen ein Zugriff erst bei einem autorisierten Weiterverarbeiter, insbesondere Einzelhändler ermöglicht wird. Jegliche Änderung des Dateninhalts der Speichereinrichtung 9, die ohne Zugriff auf eine beim im Verkehrbringer generierte Schlüsselsequenz erfolgt, kann als solche als Manipulation erkannt werden.
  • Die vorliegende Erfindung erstreckt sich weiterhin auch auf ein unter Verwendung der vorangehend beschriebenen Einzelkomponenten realisiertes Verfahren insbesondere für die Fleischverarbeitung. Die Erfindung richtet sich auch auf die Einzelkomponenten des Systems, insbesondere die Etiketten, die Applikationseinrichtungen, die Leseeinrichtungen und die zur Bewerkstelligung der parallelen Datenverarbeitung vorgesehenen Systemkomponenten. Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auch auf das unter Rückgriffnahme auf das erfindungsgemäße System bewerkstelligte Verfahren zur dokumentierten Verbringung von Fleisch aus dem Bereich des Erzeugers in den Bereich eines Weiterverarbeiters oder Endabnehmers.

Claims (32)

  1. System zur Abwicklung des Transfers eines temporär gekühlten Gutes, mit: – einer zur Applikation an dem zu kühlenden Gut vorgesehenen Trägereinrichtung – einer an die Trägereinrichtung angebundenen elektronischen Speichereinrichtung, – einer der Speichereinrichtung zugeordneten Schnittstelleinrichtung, und – einer Schreibeinrichtung zum Beschreiben der Speichereinrichtung mit einem kühlgutspezifischen Datensatz,
  2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine Leseeinrichtung umfasst, zum Auslesen von auf der Speichereinrichtung gespeicherten Daten.
  3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dieses zur Überwachung der Kühlung von Nahrungsmitteln auf tierischer Basis ausgelegt ist.
  4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass System zur Überwachung der Kühlung von Fleisch ausgelegt ist.
  5. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass System zur Überwachung der Kühlung von Wildbrett ausgelegt ist.
  6. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibeinrichtung als mobiles Schreibgerät ausgeführt ist.
  7. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelleneinrichtung als Wireless-Schnittstelle ausgeführt ist.
  8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wireless-Schnittstelle als RFID-Schnittstelle ausgeführt ist.
  9. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Applikationseinrichtung eine Erfassungseinrichtung eingebunden ist, zur Erfassung hinsichtlich des Kühlzustandes des Kühlguts indikativer Informationen.
  10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinrichtung einen Temperatursensor umfasst.
  11. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinrichtung einen Kühlzustandssensor umfasst.
  12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlzustandssensor eine Kontaktstruktur umfasst, zur Erhebung hinsichtlich der Leitfähigkeit, oder eines im Zusammenspiel mit dem Kühlgut verursachten galvanischen Effekts des Kühlgutes indikativer Signale.
  13. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstruktur ein erstes Kontaktelement und ein hiervon beabstandetes zweites Kontaktelement umfasst.
  14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kontaktelemente als Einstecknadeln ausgeführt sind.
  15. System nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass über diese Einstecknadeln eine Befestigung der Trägereinrichtung am Kühlgut erfolgt.
  16. System nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstecknadeln mit Widerhaken versehen sind.
  17. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass über die Erfassungseinrichtung eine Dokumentation der Kühlhistorie des Kühlgutes erfolgt.
  18. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Ausstattung des Kühlgutes mit jener das Kühlgut bis zur Verarbeitung begleitenden Trägereinrichtung physikalische Eigenschaften des Kühlguts erfasst werden und entsprechende Dateneinträge auf der Speichereinrichtung gespeichert werden.
  19. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass als physikalische Eigenschaften spektrometrische Eigenschaften des Mediums erfasst werden.
  20. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass als physikalische Eigenschaften elektrolytische Eigenschaften des Kühlguts erfasst werden.
  21. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass als physikalische Eigenschaften genetische Eigenschaften des Kühlguts erfasst werden.
  22. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dokumentationseinrichtung vorgesehen ist, zur parallelen Aufzeichnung hinsichtlich des Kühlgutes spezifischer Daten.
  23. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verwenderleseeinrichtung (24) vorgesehen ist, zum Auslesen von Informationen aus der am Kühlgut angebrachten Speichereinrichtung (9).
  24. System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verlinkungseinrichtung vorgesehen ist, zur Bewerkstelligung einer verknüpften Datenauswertung auf Grundlage der Daten der parallelen Speichereinrichtung (90), und der durch die Verwenderleseeinrichtung (24) erfassten Daten.
  25. Verfahren zur Bewerkstelligung eines Kühlgutüberwachungsprozesses, bei welchem auf das Kühlgut ein elektronische Schaltung aufgebracht wird, wobei über die elektronische Schaltung hinsichtlich des Kühlzustandes des Kühlgutes indikative Signale erfasst werden und diese Signale einem Auslesegerät zur Verfügung gestellt werden, um hinsichtlich der qualitätsrelevanten Kühlhistorie des Kühlguts aussagekräftige Daten zur Verfügung zu stellen.
  26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlzustand des Kühlgutes anhand der elektrischen Leitfähigkeit des Kühlgutes durch die elektronische Schaltung erfasst wird.
  27. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlzustand anhand einer galvanischen Spannung zwischen zwei in das Kühlgut eingeführten galvanischen Elementen erfasst wird.
  28. Elektronische Schaltung zur Aufzeichnung von hinsichtlich des Kühlzustandes von Kühlgut indikativen Signalen, wobei diese Schaltung Kontaktelemente umfasst die mit dem Kühlgut elektrisch leitend verbindbar sind und bei welcher anhand der Leitfähigkeit einer durch das Kühlgut gebildeten Widerstandsstrecke, und/oder anhand einer zwischen Kontaktelementen sich aufgrund der eelektrolytischen Eigenschaften des Kühlguts aufbauenden Spannung jene hinsichtlich des Gefrierzustandes des Kühlguts indikativen Daten generiert werden.
  29. Elektronische Schaltung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass diese in eine Folienstruktur eingebunden ist.
  30. Elektronische Schaltung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass diese als Warenetikett gestaltet ist.
  31. Applikationsgerät zur Aufbringung einer in eine etikettenartige Struktur eingebundenen elektronischen Schaltung mit einer Analyseeinrichtung zur Generierung hinsichtlich physikalischer Eigenschaften des zu etikettierenden Gutes indikativer Eigenschaften, und einer Schnittstelleneinrichtung zur Übertragung von diesebezüglich Aufschluss gebenden Daten an die elektronische Schaltung und/oder ein beigeordnetes Rechnersystem (90).
  32. Applikationsgerät nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass diese ein Miniaturspekrometer umfasst.
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