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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für Objekte und Flächen unter tropfenden Decken sowie ein Verfahren zum Schutz von Objekten und Flächen unter tropfenden Decken.
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Viele Objekte, insbesondere Waren und Maschinen, werden in Lagerhallen gelagert, um sie vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Feuchtigkeit zu schützen. Entsprechende Lagerhallen umfassen weiterhin häufig auch Flächen, wie Arbeitsplätze, beispielsweise zur Verwaltung des Lagers und/oder zum geschützten Einsatz der Maschinen.
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Ein Problem herkömmlicher Lagerhallen ist jedoch, dass ihre Dächer häufig Undichtigkeiten aufweisen, durch die Wasser eindringen kann. Insbesondere bei Regen kommt es dann zum Wassereinbruch und der Hallenboden wird in diesem Bereich nass.
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Daher müssen bis zur Beseitigung der Leckstelle im Dach die Objekte und Flächen vor eindringendem Wasser geschützt werden.
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Eine naheliegende Lösung wäre die Reparatur des Daches an der undichten Stelle. Dies ist in der Regel jedoch nicht zeitnah möglich.
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Eine weitere Möglichkeit wäre, die zu schützenden Objekte und Flächen mit einer Plane zu abzudecken. Nachteilig an dieser Lösung wäre allerdings, dass die entsprechenden Objekte und Flächen erst nach Entfernung der Plane wieder genutzt werden können. Darüber hinaus schützt eine solche Plane nur vor einer Feuchtigkeitseinwirkung von oben. Es besteht daher die Gefahr, dass das an der Plane ablaufende Wasser sich am Boden sammelt und von unten unter die Plane eindringt und die Objekte und Flächen auf diese Weise befeuchtet und beschädigt.
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Denkbar wäre auch, eine Plane von Innen unter das Leck zu spannen. Allerdings würde sich in diesem Fall das Wasser in der Plane sammeln. Insbesondere bei größeren Wassermengen führt dies zur Ausbildung von sogenannten Wassersäcken, die nur schwer wieder entfernt werden können, ohne dass die zu schützenden Objekte und Flächen nass werden. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Plane an den entsprechenden Stellen wegen des hohen Wassergewichts reißt und Wasser unkontrolliert in die Halle und über die zu schützenden Objekte und Flächen läuft. Ein kontrollierter Abfluss des Wassers ist in der Regel nicht möglich.
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Vor diesem Hintergrund war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bessere Möglichkeiten zum Schutz von feuchtigkeitsempfindlichen Objekten, wie Waren, Maschinen, und Flächen, wie z. B. Arbeitsplätzen, vor tropfenden Decken aufzuzeigen. Gesucht wurden Lösungen, die möglichst schnell, möglichst universell und möglichst effizient umsetzbar sind. Gleichzeitig sollte dieses Ziel auf möglichst einfache Art und Weise, möglichst kostengünstig erreicht werden.
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Gelöst werden diese sowie weitere Aufgaben, die sich aus den in der Beschreibung der vorliegenden Erfindung diskutierten Zusammenhängen auf unmittelbare Weise ergeben, durch die Bereitstellung einer Schutzvorrichtung mit allen Merkmalen des vorliegenden Anspruchs 1. Die auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche beschreiben bevorzugte Varianten der Schutzvorrichtung. Weiterhin wird eine vorteilhafte Vorgehensweise zum Schutz von Objekten und Flächen vor tropfenden Decken unter Schutz gestellt.
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Durch die Bereitstellung einer Schutzvorrichtung für Objekte oder Flächen unter tropfenden Decken, umfassend ein Kunststoffmaterial, das
- – einen Elastizitätsmodul von kleiner 25 kN/mm2 aufweist,
- – sich derart ausbreiten lässt, das es eine Oberfläche größer 25 cm2 und
- – eine maximale Dicke kleiner 1,0 cm aufweist,
wobei - – das Kunststoffmaterial eine durchgehende Aussparung im Innenbereich aufweist, durch welche eine Flüssigkeit ablaufen kann, und
- – weiterhin ein Mittel zum Abführen einer Flüssigkeit umfasst, das an der Stelle der Aussparung angeordnet und mit dem Kunststoffmaterial verbunden ist,
gelingt es auf nicht ohne weiteres vorhersehbare Weise, eine Möglichkeit zum Schutz von feuchtigkeitsempfindlichen Objekten, wie Waren, Maschinen, und Flächen, wie z. B. Arbeitsplätzen, vor tropfenden Decken aufzuzeigen.
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Dabei lässt sich die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung auf einfache Art und Weise universell einsetzen. insbesondere aufgrund des Kunststoffmaterials mit dem geringen Elastizitätsmodul kann die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung platzsparend zusammengelegt und gelagert werden. Gleichzeitig lässt sie sich im Bedarfsfall einfach und schnell montieren.
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Alternativ kann die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung schon vorsorglich unter den gefährdeten Stellen befestigt werden. In diesem Zusammenhang kommen insbesondere ihre geringe Größe im ausgepackten, funktionsfähigen Zustand sowie die Langlebigkeit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung zum Tragen. Darüber hinaus lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung auf vergleichsweise einfache Art und Weise mit bestehenden Systemen zum Sammeln oder Ableiten von Flüssigkeiten verbinden.
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Die erfindungsgemäße Lösung lässt sich auf äußerst einfache Art und Weise kostengünstig realisieren.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst die Schutzvorrichtung ein Kunststoffmaterial, das einen Elastizitätsmodul kleiner 25,0 kN/mm2, bevorzugt kleiner 20,0 kN/mm2, besonders bevorzugt kleiner 15,0 kN/mm2, zweckmäßigerweise kleiner 10,0 kN/mm2, günstigerweise kleiner 5,0 kN/mm2, insbesondere von höchstens 3,0 kN/mm2, aufweist. Andererseits ist der Elastizitätsmodul vorzugsweise größer 0,1 kN/mm2, bevorzugt größer 0,25 kN/mm2, insbesondere größer 0,5 kN/mm2. In diesem Zusammenhang wird der Elastizitätsmodul vorzugsweise gemäß DIN 53457, zweckmäßigerweise bei 20°C, ermittelt.
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Weiterhin lässt sich das Kunststoffmaterial derart ausbreiten, das
- – es eine Oberfläche größer 25,0 cm2, bevorzugt größer 50,0 cm2, besonders bevorzugt größer 75,0 cm2, insbesondere von mindestens 100,0 cm2, und
- – eine maximale Dicke kleiner 1,00 cm, bevorzugt kleiner 0,75 cm, besonders bevorzugt kleiner 0,60 cm, insbesondere kleiner 0,50 cm, aufweist. Andererseits beträgt die minimale Dicke des Kunststoffmaterials vorzugsweise 0,05 cm, bevorzugt mindestens 0,10 cm, besonders bevorzugt mindestens 0,20 cm, insbesondere mindestens 0,30 cm.
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In diesem Zusammenhang bezieht sich die angegebene Oberfläche vorzugsweise auf die Hauptseite des Kunststoffmaterial, insbesondere die Seite, die die Mittel zum Abführen der Flüssigkeit nicht umfasst.
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Die angegebene Decke wird vorzugsweise in Normalenrichtung zur Oberfläche der Hauptseite gemessen. Das Mittel zum Abführen der Flüssigkeit wird in diesem Zusammenhang nicht berücksichtigt.
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Das Kunststoffmaterial umfasst vorzugsweise eine Kunststofffolie, ein Gewebe, ein Gewirke und/oder ein Gewirr.
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Kunststofffolien, umgangssprachlich auch Plastikfolien genannt, sind dünne, vorzugsweise < 1,0 mm dicke, Blätter aus Kunststoff. Sie werden in der Regel zunächst in Endlosbahnen gefertigt, aufgerollt und später in passende Stücke geschnitten.
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Vorliegend besonders bevorzugte Kunststofffolien umfassen, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, zu mindestens 50,0 Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 75,0 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 90,0 Gew.-%, insbesondere zu mindestens 95,0 Gew.-%, mindestens eines Polymers, bevorzugt eines Polymers.
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Besonders geeignete Polymere umfassen Polyolefine, insbesondere Polyethylen (PE) hoher oder niedriger Dichte, und/oder Polypropylen (PP); Polyvinylchlorid (PVC); Polystyrol (PS); Polyester (DIN ISO 2076); und/oder Polycarbonat (PC), bevorzugt in den vorstehend genannten Mengen, wobei PVC-haltige Folien besonders bevorzugt werden.
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Nach einer besonders bevorzugten Variante werden auch Mehrschicht-Verbunde aus einer Kombination unterschiedlicher Kunststoffe eingesetzt, um so bestimmte Eigenschaften, insbesondere das Permeationsverhalten der Folie zu verbessern. In diesem Zusammenhang hat sich die Beschichtung der Fallen mit einem wasserabweisendem Material, insbesondere mit PVC, ganz besonders bewährt.
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Gewebe bezeichnen manuell oder maschinell gefertigte Erzeugnisse der Weberei, wie Tuch, Samt, Velours, Plüsch, Frottee und sonstige textile Flächengebilde aus mindestens zwei rechtwinklig oder nahezu rechtwinklig verkreuzten Fadensystemen.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Gewebe umfassen, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, zu mindestens 50,0 Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 75,0 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 90,0 Gew.-%, insbesondere zu mindestens 95,0 Gew.-%, mindestens eines Polymers, insbesondere eines Polymers. Besonders geeignete Polymere umfassen Polyester und/oder Polyamide, insbesondere Polyester, bevorzugt in den vorstehend genannten Mengen.
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Nach einer besonders bevorzugten Variante umfassen die Gewebe auf mindestens einer Seite, bevorzugt auf der Ober- und der Unterseite, eine Beschichtung mit einem wasserabweisendem Material, insbesondere mit PVC.
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Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ganz besonders geeignete beschichtete Gewebe umfassen ein auf der Ober- und der Unterseite mit PVC beschichtetes Gewebe, insbesondere ein Polyestergewebe, welches vorzugsweise beidseitig mit Acrylack ausgerüstet ist und darüber hinaus zweckmäßigerweise mikrobiozid und UV-geschützt ist.
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Gewirke (auch Gewirk oder Wirkwaren genannt) bezeichnen im Rahmen der vorlegenden Erfindung aus Fadensystemen durch Maschenbildung auf einer Wirkmaschine industriell hergestellte Stoffe.
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Das Gesamtgewicht des Kunststoffmaterials, bevorzugt des Gewebes, insbesondere des beschichteten Gewebes, nach EN ISO 2286-2 ist vorzugsweise kleiner 1000 g/m2, bevorzugt kleiner 900 m2/g, besonders bevorzugt kleiner 800 m2/g, insbesondere im Bereich von 600 m2/g bis 750 m2/g.
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Die Reißkraft des Gewebes, insbesondere des beschichteten Gewebes, Kette/Schuss nach DIN 53354, DIN EN ISO 1421/V1 ist vorzugsweise größer 1500 N/50 mm/1500 N/50 mm, bevorzugt größer 2000 N/50 mm/2000 N/50 mm, insbesondere im Bereich von 2500 N/50 mm/2500 N/50 mm bis 3500 N/50 mm/3500 N/50 mm.
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Die Weiterreißfestigkeit des Gewebes, insbesondere des beschichteten Gewebes, Kette/Schuss nach DIN 53363 ist vorzugsweise größer 150 N/150 N, bevorzugt größer 200 N/200 N, Insbesondere im Bereich von 250 N/250 N bis 350 N/350 N.
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Die Haftfestigkeit des Gewebes, insbesondere des beschichteten Gewebes, nach LB 3.04-1 (Complan) ist vorzugsweise größer 10 N/cm, bevorzugt größer 15 N/cm, insbesondere im Bereich von 17,5 N/cm bis 25 N/cm.
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Weiterhin weist das Kunststoffmaterial, bevorzugt das Gewebe, Insbesondere das beschichtete Gewebe, vorzugsweise eine Kältebeständigkeit nach DIN 53361 bis mindestens –15°C, bevorzugt bis mindestens –20°C, besonders bevorzugt bis mindestens –25°C, insbesondere bis mindestens –29°C, auf.
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Darüber hinaus weist das Kunststoffmaterial, bevorzugt das Gewebe, insbesondere das beschichtete Gewebe, vorzugsweise eine Wärmebeständigkeit nach Complan-Richtlinie bis mindestens 50°C, bevorzugt bis mindestens –60°C, besonders bevorzugt bis mindestens 65°C, insbesondere bis mindestens 69°C, auf.
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Die Lichtechtheit des Kunststoffmaterials, bevorzugt des Gewebes, insbesondere des beschichteten Gewebes, nach DIN 54004, DIN EN ISO 105 B02 ist vorzugsweise > 4, bevorzugt > 5, insbesondere > 6.
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Die Knickfestigkeit des Kunststoffmaterials, bevorzugt des Gewebes, insbesondere des beschichteten Gewebes, nach DIN 53359 A ist vorzugsweise derart, dass nach 100000 Knicken keine Risse beobachtet werden.
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Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugte Gewebe umfassen Fäden mit einer Fadenstärke nach DIN ISO 2060 von größer 500 dtex, bevorzugt größer 750 dtex. Besonders vorteilhaft liegt sie im Bereich von 1000 dtex bis 1250 dtex, wobei auch in diesem Fall beschichtete Gewebe ganz besonders bevorzugt werden.
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Weiterhin entspricht die Bindung in dem Gewebe vorzugsweise einer L 1/1 Verknüpfung.
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Die Flüssigkeitspermeabilqität, insbesondere die Wasserpermeabilität, des Kunststoffmaterials ist vorzugsweise möglichst gering, um eine Flüssigkeitseinwirkung auf die zu schützenden Objekte und Flächen bestmöglich zu verhindern. Vor diesem Hintergrund hat sich die Verwendung von Flüssigkeitsundurchlässigen Materialien, bevorzugt von wasserabweisenden Kunststoffmaterialien, insbesondere von PVC-Materialien und von Kunststoffmaterialien, die mit PVC beschichtet sind, besonders bewährt.
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Weiterhin weist das Kunststoffmaterial vorzugsweise ein möglichst hohe Biegsamkeit auf, die es einerseits erlaubt, die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung möglichst platzsparend zusammenzulegen und zu lagern.
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Andererseits soll die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung im Anwendungsfall möglichst schnell einsetzbar sein und insbesondere auch nach längerer Lagerung und/oder wiederholter Nutzung keine Defekte, wie z. B. Risse oder Löcher aufweisen, die ihren Nutzen minimieren. Vor diesem Hintergrund ist die Reißfestigkeit des Kunststoffmaterials vorzugsweise möglichst hoch und zweckmäßigerweise größer 10,0 MPa, bevorzugt größer 50,0 MPa, insbesondere größer 100,0 MPa. In diesem Zusammenhang wird die Reißfestigkeit vorzugsweise nach DIN 53455, zweckmäßigerweise bei 20°C ermittelt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst das Kunststoffmaterial weiterhin eine durchgehende Aussparung, die nicht im Randbereich, sondern im Innenbereich des Kunststoffmaterials angeordnet ist und vorzugsweise in Normalenrichtung zur Hauptfläche des Kunststoffmaterials, d. h. der Fläche mit der größten Oberfläche des Kunststoffmaterials, zweckmäßigerweise in Form eines Loches, verläuft. Durch diese Aussparung soll von der tropfenden Decke aufgefangene Flüssigkeit abgeleitet werden.
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Der Querschnitt der Aussparung unterliegt keinen besonderen Beschränkungen. Vorzugsweise ist er jedoch mindestens 1,0 cm2, bevorzugt mindestens 2,0 cm2, insbesondere mindestens 3,0 cm2, groß. Andererseits ist er zweckmäßigerweise kleiner 10,0 cm2, insbesondere kleiner 7,5 cm2. Das Verhältnis von Querschnittsfläche der Aussparung zur Gesamtoberfläche des Kunststoffmaterials liegt vorzugsweise im Bereich von 1:100 bis 10:100, insbesondere im Bereich von 2:100 bis 7,5:100.
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Zum Abführen der gesammelten Flüssigkeit umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin ein entsprechendes Mittel, das an der Stelle der Aussparung angeordnet ist.
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Zweckmäßigerweise umfasst das Mittel zum Abführen einer Flüssigkeit einen länglichen Hohlkörper, der mit dem Kunststoffmaterial vorzugsweise in einer Weise verbunden ist, dass an der Verbindungsstelle die gesammelte Flüssigkeit nur durch den länglichen Hohlkörper abfließen kann.
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Im Rahmen einer ersten besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem länglichen Hohlkörper um einen Schlauch, d. h. um eine flexible Leitung zur Förderung flüssiger Stoffe.
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Der Schlauch ist vorzugsweise mit dem Kunststoffmaterial fest verbunden, insbesondere verklebt oder verschweißt, wobei sich die Verwendung von eingeschweißten Planstoffschläuchen in diesem Zusammenhang als ganz besonders vorteilhaft erwiesen hat.
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Darüber hinaus ist es für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders günstig, ein möglichst wasserabweisendes Material mit einem möglichst geringen Gewicht für den Schlauch zu wählen, um so die Handhabbarkeit und die Langlebigkeit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung weiter zu verbessern. Die Verwendung von PVC, insbesondere von PVC-Gewebe ist vor diesem Hintergrund besonders günstig.
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Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die der zuvor beschriebenen Variante überlegen ist, handelt es sich bei dem länglichen Hohlkörper um ein Rohr, das aus einem relativ unflexiblen Material gefertigt ist. Bevorzugte Materialien umfassen wiederum möglichst wasserabweisende Stoffe mit einem möglichst geringem Gewicht, wie Stahl, Leichtmetall und Kunststoff, wobei die Verwendung von Kunststoffmaterialien, zweckmäßigerweise von Polyamid-haltigen und/oder PVC-haltigen Materialien, insbesondere von Polyamid-6 (PA6) und/oder PVC-U, in diesem Zusammenhang die besten Ergebnisse liefert.
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Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von hartem PVC (PVC-U) mit den folgenden Eigenschaften:
Dichte im Bereich von 1,38–1,40 in g/cm3,
Zugfestigkeit (nach DIN 53455) im Bereich von 50–75 N/mm2,
Reißdehnung/Reißfestigkeit (nach DIN 53455) im Bereich 10–50%,
Zug-E-Modul (nach DIN 53457) im Bereich von 1000–3500 in N/mm2,
Kugeldruckhärte (10-Sekunden-Wert; DIN 53456) im Bereich von 75–155 N/mm2,
Schlagzähigkeit (nach DIN 53453) > 20 kJ/m2,
Kerbschlagzähigkeit (nach DIN 53453) im Bereich von 2–75 kJ/m2,
spezifischer Durchgangswiderstand (nach DIN 5348) > 1015 Ω,
Oberflächenwiderstand (nach DIN 53482) zweckmäßigerweise ca. 1013 in Ω,
Gebrauchstemperatur bevorzugt im Bereich von –50–+60°C,
Dielektrizitätszahl εr (nach DIN 53483, bei 50 Hz) zweckmäßigerweise ca. 3,5,
Dielektrizitätszahl εr (nach DIN 53483, bei 106 Hz) zweckmäßigerweise ca. 3,0.
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Der längliche Hohlkörper umfasst weiterhin vorzugsweise mindestens eine Kupplung zur lösbaren Verbindung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Schlauch, damit die Flüssigkeit gezielt in geeignete Auffangbehälter oder in die Kanalisation geleitet werden kann.
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Falls es sich bei dem länglichen Hohlkörper um einen Schlauch handelt, können herkömmliche Schlauchverbinderkupplungen zu diesem Zweck verwendet werden.
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Falls es sich bei dem länglichen Hohlkörper um ein Rohr handelt, ist es ratsam, dieses an der gewünschten Stelle mit einem Schraubgewinde zu versehen, auf welche eine herkömmliche Schlauchkupplung aufgeschraubt werden kann, um das Rohr mit dem Schlauch zu verbinden.
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Zur Verbesserung der Effizienz weist die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung vorzugsweise eine Form auf, die im ausgebreiteten Zustand das Abfließen der auf dem Kunststoffmaterial gesammelten Flüssigkeit durch die Aussparung und das dort angeordnete Mittel zum Abfließen der Flüssigkeit fördert. Dementsprechend ist eine Trichterform besonders günstig. Vorzugsweise weist das Kunststoffmaterial im ausgebreiteten Zustand eine in Richtung der Aussparung hin zulaufende Form, insbesondere eine in diese Richtung hin zulaufende konische Form, auf. Der Neigungswinkel relativ zur Horizontalen ist vorzugsweise größer 1°, bevorzugt größer 5°, insbesondere größer 10°. Andererseits ist er vorzugsweise kleiner 45°, bevorzugt kleiner 30°.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist das Mittel zum Abführen der Flüssigkeit mit dem Kunststoffmaterial verbunden. Im Rahmen einer ersten bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung liegt eine stoffschlüssige Verbindung, insbesondere durch Verkleben oder Verschweißen der Materialien vor. Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung werden das Kunststoffmaterial und das Mittel zum Abführen der Flüssigkeit kraftschlüssig miteinander verbunden.
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Zweckmäßigerweise werden über der Aussparung Mittel angeordnet, die verhindern, das grobe Partikel das Mittel zum Abführen der Flüssigkeit verstopfen. In diesem Zusammenhang besonders geeignete Mittel umfassen Siebe, insbesondere Lochsiebe, Roste und Kreuzstäbe, insbesondere Lochsiebe.
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Zum Schutz der gefährdeten Objekte und Flächen wird die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung zweckmäßigerweise unter der tropfenden Decke und vorzugsweise über den zu schützenden Objekten und Flächen angeordnet und ausgebreitet. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung geeignete Mittel zum Befestigen der Schutzvorrichtung an der Wand und/oder an der Decke aufweist. Besonders günstig sind in diesem Zusammenhang Aussparungen, insbesondere Ösen, welche vorzugsweise im Randbereich des Kunststoffmaterials angeordnet sind. Um ein Ausreißen dieser Aussparungen zu vermeiden, werden diese zweckmäßigerweise im Randbereich verstärkt.
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Die von der Decke tropfende Flüssigkeit wird dann von dem Kunststoffmaterial aufgefangen und über das Mittel zum Abführen der Flüssigkeit abgeführt, wobei man das Mittel zum Abführen der Flüssigkeit vorzugsweise mit einem Schlauch verbindet und die Flüssigkeit zweckmäßigerweise in einen geeigneten Auffangbehälter oder in die Kanalisation leitet.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen weiter veranschaulich, ohne dass hierdurch eine Beschränkung des Erfindungsgedankens erfolgen soll.
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Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung umfasst vorzugsweise vier gleiche Teile (1) aus Kunststoffmaterial, bevorzugt aus beidseitig mit PVC beschichtetem Polyester. Jedes dieser Teile weist vorzugsweise die Form eines gleichschenkligen Dreiecks auf. Dabei weisen zwei Winkel vorzugsweise einen Winkel größer 45°, insbesondere im Bereich von > 45° bis 55°, und der dritte Winkel vorzugsweise einen Winkel kleiner 90°, insbesondere im Bereich von 70° bis kleiner 90°, auf. Im vorliegenden Fall sind die Winkel der Dreiecke 52,43°, 52,43° und 75,14° (siehe 1).
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Die dreieckigen Teile werden vorzugsweise über ihre kurzen Seiten miteinander verbunden, indem die kurzen Seiten überlappend aneinander gelegt werden und miteinander, bevorzugt durch Verkleben oder Verschweißen, insbesondere durch Verschweißen, miteinander verbunden werden. Der Überlappungsbereich (3) beträgt dabei vorzugsweise 1,0% bis 10,0%, bevorzugt 2,5% bis 7,5%, insbesondere 4,0% bis 6,0%, bezogen auf die Gesamtfläche eines Teils. Die Verbindung der Teile (1) führt zu einem einstückigen Kunststoffmaterial (7) mit vier entsprechenden Verbindungsnähten (5; in 2 ausschnittsweise dargestellt).
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Im Randbereich des Kunststoffmaterials (7), bevorzugt in seinen Ecken, werden günstigerweise Mittel (8) zum Befestigen der Schutzvorrichtung an Wänden und/oder Decken vorgesehen. Diese sind vorzugsweise als Ösen ausgebildet und im Randbereich der Öffnung zweckmäßigerweise verstärkt (siehe 3).
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Vorzugsweise in der Mitte des Kunststoffmaterials (7) wird eine Aussparung (9) zum Ableiten einer Flüssigkeit vorgesehen. Diese ist vorzugsweise in Form eines Lochs ausgebildet und weist vorzugsweise eine Querschnittsfläche im Bereich von 1% bis 10% der Gesamtfläche des Kunststoffmaterials (7) auf (siehe 4).
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Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung umfasst weiterhin ein Mittel (11) zum Abführen einer Flüssigkeit, das an der Stelle der Aussparung (9) angeordnet und mit dem Kunststoffmaterial (7) verbunden ist. Im vorliegenden Fall handelt es sich hierbei um ein Mittel (11) in Form eines Auslaufs.
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Das Mittel (11) umfasst ein längliches Rohr (13), welches vorzugsweise aus Kunststoff, bevorzugt aus Polyamid-haltigem Material und/oder aus PVC-haltigem Material, insbesondere aus PA6 oder PVC-U, gefertigt ist.
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Oberhalb der Aussparung (9) ist ein Lochsieb (15) angeordnet, um zu verhindern, dass grobe Schmutzteile den Auslauf verstopfen. Dieses ist mit dem länglichen Rohr (13) vorzugsweise über ein Befestigungsmittel, insbesondere eine Schraube (17), lösbar verbunden.
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Das Lochsieb (15) und das längliche Rohr (13) umfassen das Kunststoffmaterial (7) vorzugsweise kraftschlüssig und stellen auf diese Weise eine feste Verbindung zwischen dem Kunststoffmaterial (7) und dem Mittel (11) zum Abführen der Flüssigkeit sicher.
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Am unteren Ende umfasst das längliche Rohr (13) vorzugsweise ein Außengewinde (19), um eine Schlauchkupplung (21) lösbar an dem Mittel (11) zum Abführen der Flüssigkeit befestigen zu können.
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Über die Schlauchkupplung (21) kann wiederum ein Schlauch mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbunden werden, um die Flüssigkeit in dafür vorgesehene Behälter oder in die Kanalisation abzuführen
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung umfasst das längliche Rohr (13) drei Teile (A, B, C), die lösbar miteinander verbunden sind. Teil (A) umfasst dabei ein Lochsieb (15) und vorzugsweise ein Befestigungsmittel (17) zur lösbaren Verbindung des Lochsiebs mit dem Rohr (13), insbesondere mit dem Teil (B). Das Teil (B) wiederum umfasst vorzugsweise an der dem Lochsieb abgewandten Seite ein Außengewinde (18), über welches das Teil (B) lösbar mit einem vorzugsweise ebenfalls rohrförmig ausgestalteten Reduzierstück (C) lösbar verbunden, insbesondere verschraubt werden kann. Bei dem Reduzierstück (C) handelt es sich vorzugsweise ebenfalls um ein rohrförmig ausgestaltetes Teil, welches an dem dem Teil (B) zugewandten Ende vorzugsweise ein passendes Innengewinde zum Verschrauben des Reduzierstücks (C) mit dem Teil (B) aufweist. An dem dem Teil (B) abgewandten Ende umfasst das Reduzierstück (C) weiterhin vorzugsweise ein Außengewinde (19), um eine Schlauchkupplung (21) lösbar an dem Reduzierstück (C) befestigen zu können (5a, 5b, 5c).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 53455 [0049]
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- DIN 53453 [0049]
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- DIN 53483 [0049]
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