DE102011108446A1

DE102011108446A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Rekuperation für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE102011108446A1
Application number: DE102011108446A
Authority: DE
Inventors: Norbert Weiss; Benjamin Kaczor; Alexandra Burger
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2011-07-23
Filing date: 2011-07-23
Publication date: 2013-01-24
Anticipated expiration: 2031-07-24
Also published as: DE102011108446B4

Abstract

Ein Fahrzeug (10) umfasst einen Elektromotor (4) zum Antrieb des Fahrzeugs (10) und eine Hochvolt-Batterie (5) zur Versorgung des Elektromotors (4). Ein Gefälle einer Fahrbahn, auf welcher das Fahrzeug (10) fährt, wird automatisch erfasst. Zur Rekuperation für das Fahrzeug (10) wird eine Rekuperationsleistung (R1–R3) einer Rekuperation (11) des Fahrzeugs (10) abhängig von dem erfassten Gefälle (ε0 bis ε3) eingestellt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, um eine Rekuperationsleistung einer Rekuperation eines Fahrzeugs, welches auf einer Fahrstrecke mit Gefälle fährt, einzustellen.
Die DE 10 2009 039 615 A1 offenbart ein Schubrekuperationsmoment zu verringern, wenn beispielsweise aufgrund einer glatten Straße das Fahrzeug instabil zu werden droht, da die Antriebsräder das Moment nicht auf die Straße übertragen können. Der fehlende Anteil des Rekuperationsmoments wird dabei durch eine Reibbremse ausgeglichen.
Die WO 2011/003663 beschreibt eine Optimierung eines Brennstoffverbrauchs im Gebirge durch einen entsprechenden Einsatz einer Rekuperation, indem jeweils entschieden wird, ob bei einer Fahrt einen Abhang herab auskuppelt oder mittels Rekuperation Energie zurückgewonnen wird.
Die DE 10 2008 058 669 A1 beschreibt eine Regelung eines Rekuperationsmoments in Abhängigkeit von einem Betriebsparameter, wie beispielsweise der Fahrzeuggeschwindigkeit oder der Drehzahl.
Gemäß der DE 10 2009 039 614 A1 wird bei einem Erkennen eines stabilitätskritischen Zustands ein Soll-Rekuperationsmoment reduziert.
Nach dem Stand der Technik ist sowohl die Bremsrekuperation als auch die Schubrekuperation bekannt. Bei der Bremsrekuperation wird ein Rekuperationsmoment oder eine Rekuperationsleistung abhängig von einem Bremspedalweg, mit welchem das Bremspedal des Fahrzeugs von einem Fahrer niedergedrückt wird, eingestellt. Bei der Schubrekuperation wird ein vorbestimmtes Rekuperationsmoment oder eine vorbestimmte Rekuperationsleistung dann eingestellt, wenn der Fahrer das Fahrpedal des Fahrzeugs nicht mehr betätigt.
Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Einstellung der Rekuperationsleistung im Vergleich zum Stand der Technik zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Rekuperation nach Anspruch 1, durch eine Vorrichtung zur Rekuperation nach Anspruch 10 und durch ein Fahrzeug nach Anspruch 13 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Rekuperation für ein Fahrzeug bereitgestellt. Dabei umfasst das Fahrzeug einen Elektromotor zum Antrieb des Fahrzeugs und eine Hochvolt-Batterie zur Versorgung des Elektromotors. Ein Gefälle einer Fahrbahn oder Straße, auf welcher sich das Fahrzeug bewegt, wird automatisch erfasst. Eine Rekuperationsleistung einer Rekuperation des Fahrzeugs wird abhängig von dem erfassten Gefälle eingestellt.
Beispielsweise kann die Rekuperation, genauer die Schubrekuperation, aktiviert werden, sobald ein Fahrpedal bzw. Gaspedal des Fahrzeugs nicht oder nicht mehr betätigt wird. Dann ist die aufgrund der Schubrekuperation eingestellte Rekuperationsleistung vorteilhafterweise abhängig von dem Gefälle der Fahrbahn, auf welcher das Fahrzeug fährt.
Indem die Rekuperationsleistung steigungsabhängig eingestellt wird, muss der Fahrer vorteilhafterweise das Bremspedal des Fahrzeugs weniger oft oder weniger stark betätigen, wenn die Rekuperationsleistung umso größer eingestellt wird, je größer das Gefälle oder die erfasste Steigung ist. Gerade bei Elektrofahrzeugen ergibt sich ein großer Vorteil durch ein steigungsabhängiges Schleppmoment bzw. eine steigungsabhängige Rekuperationsleistung der Schubrekuperation, da bei einem Elektrofahrzeug die Verluste im Antriebsstrang sehr gering sind, so dass sich ohne eine Rekuperation nachteiligerweise nur ein geringes Schleppmoment einstellen würde. Auch in einer Parkhausspindel erhöht eine steigungsabhängig eingestellte Rekuperationsleistung der Schubrekuperation die Fahrbarkeit des Fahrzeugs beim Abwärtsfahren.
Die Einstellung der Schubrekuperation erfolgt automatisch, sobald der Fahrer das Fahrpedal nicht mehr betätigt. Der Fahrer kann aber jederzeit die automatisch eingestellte Rekuperationsstufe bzw. Rekuperationsleistung über eine Bedieneinrichtung, wie z. B. Schaltwippen am Lenkrad oder eine Elektronik-Gasse mit Plus- bzw. Minus-Schaltern am Wählhebel, beeinflussen und damit die Rekuperationsleistung verändern. Dazu existieren mehrere Funktionen, wobei jede dieser Funktionen einem bestimmten Gefälle eine bestimmte Rekuperationsleistung zugeordnet. Der Fahrer gibt über die Bedieneinrichtung die entsprechende Funktion manuell vor und die Rekuperationsleistung wird anhand dieser vorgegebenen Funktion eingestellt.
Eine dieser Funktionen kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass das Fahrzeug gerade nicht beschleunigt. Wenn der Fahrer diese Funktion auswählt, wird die Rekuperationsleistung mit anderen Worten abhängig von dem erfassten Gefälle derart eingestellt, dass das Fahrzeug seine Geschwindigkeit nahezu beibehält oder nur geringfügig erhöht. Auch die anderen Funktionen sind derart realisiert, dass die entsprechend abhängig vom Gefälle eingestellte Rekuperationsleistung nicht dazu führt, dass sich die Geschwindigkeit des Fahrzeugs verringert. Allen Funktionen ist insbesondere gemein, dass die eingestellte Rekuperationsleistung umso höher ist, je größer das Gefälle ist.
Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Rekuperationsleistung abhängig von einem Bremspedalweg eingestellt, welcher durch die Betätigung eines Bremspedals des Fahrzeugs von dem Bremspedal zurückgelegt wird. Wenn das Gefälle einen vorbestimmten Gefälle-Schwellenwert überschreitet, wird die in diesem Augenblick durch das Bremspedal eingestellte Rekuperationsleistung unverändert beibehalten bzw. eingefroren, solange das Bremspedal betätigt wird.
Dabei ist bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform die Rekuperationsleistung insbesondere unabhängig von einer Veränderung des Bremspedalwegs, welche nach dem Überschreiten des vorbestimmten Gefälle-Schwellenwerts erfasst wird.
Damit wird bei einem entsprechend großen Gefälle (d. h. der Schwellenwert ist überschritten) die Rekuperationsleistung oder das elektrische Bremsmoment bei der Bremsrekuperation nicht mehr über das Bremspedal beeinflusst, was dazu führt, dass das Bremspedalgefühl und die Wirkung reproduzierbar gleich sind. Damit wird auch der nach dem Stand der Technik bekannte Nachteil behoben, dass sich bei einer langen Fahrt bergabwärts die Hochvolt-Batterie füllt und demzufolge die darstellbare Rekuperationsleistung nachlässt, was zu ungleichen Rekuperationsleistungen bei gleicher Bremspedalstellung (gleichem Bremspedalweg) führt.
Wenn das Gefälle bei betätigtem Bremspedal den Gefälle-Schwellenwert überschreitet, wird die Rekuperationsleistung der Bremsrekuperation, welche vor dem Erreichen des Gefälle-Schwellenwerts durch den Bremspedalweg eingestellt wird, insbesondere auf die Rekuperationsleistung der Schubrekuperation umgelagert.
Die Rekuperationsleistung der Schubrekuperation kann dann jederzeit über die vorab beschriebene Bedieneinrichtung von dem Fahrer nach seinen Wünschen beeinflusst oder geändert werden, was bei einer durch die Bremsrekuperation eingestellten Rekuperationsleistung nicht möglich ist.
Zusätzlich kann eine hydraulische Bremse des Fahrzeugs aktiviert werden, um das Fahrzeug abzubremsen, wenn der durch die Betätigung des Bremspedals eingestellte Bremspedalweg länger als ein vorbestimmter Bremspedalweg-Schwellenwert ist.
Nur wenn der durch die Betätigung des Bremspedals eingestellte Bremspedalweg innerhalb eines Bereiches liegt, bei welchem die geforderte Bremswirkung des Fahrzeugs mittels Rekuperation erzielt werden kann, wird vorteilhafterweise das Abbremsen des Fahrzeugs nur durch Rekuperation vorgenommen. Sobald das Bremspedal zu stark durchgetreten wird, so dass der Bremspedalweg außerhalb dieses Bereichs liegt, wird (zusätzlich) eine Bremse (z. B. eine hydraulische Bremse) betätigt, um das Fahrzeug entsprechend abzubremsen.
Zur Erfassung des Gefälles kann eine Gesamtbeschleunigung a_ges des Fahrzeugs und eine so genannte Motorbeschleunigung a_Motor des Fahrzeugs erfasst werden. Dabei wird unter der Motorbeschleunigung diejenige Beschleunigung des Fahrzeugs verstanden, mit welcher das Fahrzeug ausschließlich aufgrund einer Motorleistung des Fahrzeugs beschleunigt wird. Dagegen setzt sich die Gesamtbeschleunigung des Fahrzeugs aus der Motorbeschleunigung und einer Beschleunigungskomponente zusammen, mit welcher das Fahrzeug aufgrund des Gefälles wegen der Erdbeschleunigung g beschleunigt wird. Das Gefälle kann dann abhängig von der Gesamtbeschleunigung und der Motorbeschleunigung bestimmt werden.
Insbesondere kann das Gefälle ε als Steigungswinkel durch folgende Gleichung (1) bestimmt werden:
Dabei entspricht die Gesamtbeschleunigung a_ges einer mittels einer geeigneten Sensorik des Fahrzeugs gemessenen Längsbeschleunigung des Fahrzeugs und die Motorbeschleunigung a_Motor kann über dv/dt der Radsensoren, also über die Geschwindigkeitsänderung der von den Radsensoren erfassten Umdrehungsgeschwindigkeit der Räder des Fahrzeugs, erfasst werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Vorrichtung zur Rekuperation des Fahrzeugs bereitgestellt. Dabei umfasst das Fahrzeug einen Elektromotor zum Antrieb des Fahrzeugs und eine Hochvolt-Batterie, mit welcher der Elektromotor versorgt wird. Die Vorrichtung umfasst eine Steuerung und einen Gefällesensor, mit welchem ein Gefälle bzw. eine Steigung einer Straße oder Fahrbahn, auf welcher das Fahrzeug fährt, erfasst wird. Die Steuerung stellt eine Rekuperationsleistung einer Rekuperation des Fahrzeugs abhängig von dem erfassten Gefälle ein.
Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Vorrichtung zusätzlich einen Pedalsensor. Dieser Pedalsensor erfasst einen Bremspedalweg, welcher bei einer Betätigung eines Bremspedals des Fahrzeugs von diesem Bremspedal zurückgelegt wird. Die Vorrichtung stellt eine Rekuperationsleistung einer Bremsrekuperation abhängig von diesem Bremspedalweg ein. Wenn die Steuerung mit Hilfe des Gefällesensors erfasst, dass das Gefälle einen vorbestimmten Gefälle-Schwellenwert überschreitet, behält die Vorrichtung die in diesem Augenblick (zu welchem das Gefälle den Gefälle-Schwellenwert überschreitet) eingestellte Rekuperationsleistung bei, solange der Bremspedalweg größer 0 ist, (d. h. solange das Bremspedal betätigt wird).
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind, so dass hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Fahrzeug bereitgestellt, welches eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst.
Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für Hybridfahrzeuge und Elektrofahrzeuge geeignet. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich eingeschränkt, da die vorliegende Erfindung auch bei Schiffen, Flugzeugen sowie gleisgebundenen und spurgeführten Fahrzeugen einsetzbar ist, solange diese einen Elektromotor zum Antrieb aufweisen.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug zu den Figuren im Detail beschrieben.
In 1 ist der zeitliche Verlauf eines Rekuperationsmoments einer Bremsrekuperation und/oder einer Schubrekuperation bei einer Fahrt mit Gefälle dargestellt.
2 stellt schematisch ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dar.
In 1 ist mit der durchgezogehen Linie 11 der zeitliche Verlauf einer Rekuperationsleistung oder eines Rekuperationsmoment R für eine Fahrt des dargestellten Fahrzeugs 10 auf der dargestellten Fahrbahn mit Gefälle abgebildet. Man erkennt, dass sich das Rekuperationsmoment R₁ bis R₃ der Schubrekuperation mit ansteigendem Gefälle ε₀ bis ε₃ erhöht. Beispielsweise wird bei einer Steigung von mehr als 3% ein Rekuperationsmoment von –200 Nm am Rad, bei einer Steigung von mehr als 10% ein Rekuperationsmoment von –400 Nm am Rad und bei einer Steigung von mehr als 15% ein Rekuperationsmoment von –600 Nm am Rad eingestellt.
Darüber hinaus lässt sich der 1 der zeitliche Verlauf einer Rekuperationsleistung einer Bremsrekuperation entnehmen. Oben in 1 ist der Verlauf eines Bremspedalwegs 2 über der Zeit t aufgetragen. Je länger der Bremspedalweg 2 ist, je stärker demnach das Bremspedal des Fahrzeugs 10 von dem Fahrer niedergedrückt wird, desto größer ist der Betrag des Rekuperationsmoments R₁ bis R₃, so dass sich einer der Rekuperationsmomentverläufe 12 bis 14 ergibt. Das aufgrund der Betätigung des Bremspedals erzeugte Rekuperationsmoment R₁ bis R₃ ist negativ, da es das Fahrzeug 10 verzögert bzw. abbremst.
Zum Zeitpunkt t₁ erfasst ein Gefallesensor 7 (siehe 2) des Fahrzeugs 10 ein Gefälle, welches größer als ein vorbestimmter Gefälle-Schwellenwert ist. Ab diesem Zeitpunkt t₁ wird die zu diesem Zeitpunkt t₁ aufgrund der Bremsrekuperation eingestellte Rekuperationsleistung bzw. das Rekuperationsmoment eingefroren bzw. unverändert belassen. D. h., ab diesem Zeitpunkt t₁ ist die Rekuperationsleistung unabhängig von dem Bremspedalweg. Mit anderen Worten wird in diesem Fall bei einem Gefälle von mehr als dem Gefälle-Schwellenwert die Rekuperation nicht mehr über das Bremspedal beeinflusst, solange das Bremspedal betätigt wird.
Dazu wird ab dem Zeitpunkt t₁ das Rekuperationsmoment der Bremsrekuperation auf das Rekuperationsmoment der Schubrekuperation umgelagert, wobei diese Umlagerung oder Überblendung auf die Schubrekuperation radmomentneutral erfolgt. Anders ausgedrückt ändert sich die Rekuperationsleistung oder das Rekuperationsmoment während der Umlagerung 3 nicht. Allerdings wird die Rekuperationsleistung vor der Umlagerung 3 von der Bremsrekuperation und nach der Umlagerung 3 von der Schubrekuperation bereitgestellt. Dies bietet den Vorteil, dass die jeweils von der Schubrekuperation eingestellte Rekuperationsstufe (d. h. das eingestellte Rekuperationsmoment R₁ bis R₃) manuell über eine entsprechende Bedieneinrichtung (welche nicht das Bremspedal umfasst) geändert werden kann. Darüber hinaus ist eine sich aufgrund des Ladezustands der Hochvolt-Batterie langsam ändernde Schubrekuperation besser beherrschbar als ein unterschiedliches Bremspedalverhalten.
Wenn das Bremspedal zum Zeitpunkt t₂ nicht mehr betätigt wird, dann wird die Rekuperationsleistung auf einen Wert eingestellt, welcher einer Rekuperationsleistung der Schubrekuperation bei dem zu diesem Zeitpunkt t₂ erfassten Gefälle entspricht. Wenn sich dieses Gefälle ändert, wie es beispielsweise zu den Zeitpunkten t₃ und t₄ der Fall ist, wird die eingestellte Rekuperationsleistung der Schubrekuperation an das erfasste Gefälle angepasst, wie es vorab für den Rekuperationsmomentverlauf 11 beschrieben ist. Wenn nach dem Zeitpunkt t₂ das Bremspedal nochmals betätigt wird, dann wird ein Bremsmoment, welches sich abhängig von dem durch die Betätigung des Bremspedals zurückgelegten Bremspedalweg ergibt, zum Abbremsen des Fahrzeugs 10 mittels einer hydraulischen Bremse (z. B. einer Reibbremse) erzeugt.
Um die in 1 dargestellte erfindungsgemäße Ausführungsform nochmals unter einem anderen Blickwinkel zu erläutern, werden im Folgenden zwei Fahr-Szenarien miteinander verglichen. Bei dem ersten Szenario betätigt der Fahrer das Bremspedal, so dass sich ein Bremspedalweg w einstellt, während das Gefälle den Gefälle-Schwellenwert überschreitet. Bei dem zweiten Szenario wird das Bremspedal nicht betätigt während das Gefälle den Gefälle-Schwellenwert überschreitet. Allerdings betätigt der Fahrer kurz nach dem Überschreiten des Gefälle-Schwellenwerts das Bremspedal, so dass sich ein Bremspedalweg w einstellt.
Bei dem ersten Szenario wird die Rekuperationsleistung zum Zeitpunkt t₁ des Überschreitens des Gefälle-Schwellenwerts eingefroren und beibehalten. Bei dem zweiten Szenario existiert zum Zeitpunkt t₁ kein Rekuperationsmoment aufgrund der Bremsrekuperation, so dass kein Rekuperationsmoment oder keine Rekuperationsleistung zum Zeitpunkt t₁ eingefroren wird. Allerdings wird nach dem Zeitpunkt t₁ die Rekuperationsleistung abhängig von dem Gefälle entsprechend dem Rekuperationsmomentverlauf 11 eingestellt. Sobald der Fahrer das Bremspedal nach dem Zeitpunkt t₁ betätigt, wie es für das zweite Szenario beschrieben ist, wird die dem Bremspedalweg w entsprechende Bremsleistung zu der aufgrund der Schubrekuperation eingestellten Rekuperationsleistung hinzuaddiert.
In 2 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 10 dargestellt, welches einen Elektromotor 4, eine Hochvolt-Batterie 5 und eine erfindungsgemäße Vorrichtung 20 umfasst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 20 ihrerseits umfasst eine Steuerung 6, eine hydraulische Bremse 1, einen Gefällesensor 7 und einen Pedalsensor 8. Der Pedalsensor 8 erfasst einen durch eine Betätigung des Bremspedals des Fahrzeugs 10 zurückgelegten Bremspedalweg 2. Eine Rekuperationsleistung, welche abhängig von dem erfassten Bremspedalweg 2 eingestellt ist, wird unverändert beibehalten, wenn die Steuerung 6 mittels des Gefällesensors 7 erfasst, dass das Gefälle einen vorbestimmten Gefälle-Schwellenwert überschreitet, solange der Bremspedalweg 2 größer 0 ist.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102009039615 A1 [0002]
WO 2011/003663 [0003]
DE 102008058669 A1 [0004]
DE 102009039614 A1 [0005]

Claims

Verfahren zur Rekuperation für ein Fahrzeug (10), wobei das Fahrzeug einen Elektromotor (4) zum Antrieb des Fahrzeugs (10) und eine Batterie (5) zur Versorgung des Elektromotors (4) umfasst, wobei automatisch ein Gefälle (ε₀–ε₃) einer Fahrbahn, auf welcher das Fahrzeug (10) fährt, erfasst wird, und wobei eine Rekuperationsleistung (R₁–R₃) einer Rekuperation (11) des Fahrzeugs (10) abhängig von dem erfassten Gefälle (ε₀–ε₃) eingestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rekuperation (11) aktiviert wird, sobald ein Fahrpedal des Fahrzeugs (10) nicht betätigt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rekuperationsleistung (R₁–R₃) umso großer eingestellt wird, je größer das Gefälle (ε₀–ε₃) ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Funktionen existieren, wobei jede dieser Funktionen einem bestimmten Gefälle (ε₀–ε₃) eine bestimmte Rekuperationsleistung (R₁–R₃) zuordnet, dass eine bestimmte der Funktionen manuell vorgegeben wird, und dass die Rekuperationsleistung (R₁–R₃) anhand der vorgegebenen Funktion eingestellt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn das Gefälle (ε₀–ε₃) einen vorbestimmten Gefälle-Schwellenwert überschreitet, die Rekuperationsleistung derart eingestellt wird, dass eine gewählte Rekuperationsleistung (R₁–R₃), welche abhängig von einem durch die Betätigung eines Bremspedals zurückgelegten Bremspedalweg (2) eingestellt ist, unverändert beibehalten wird, solange das Bremspedal betätigt wird.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rekuperationsleistung (R₁–R₃) unabhängig von einer Änderung des Bremspedalwegs (2), welche nach dem Überschreiten des Gefälle-Schwellenwerts erfasst wird, ist.
Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rekuperationsleistung einer Bremsrekuperation auf eine Rekuperationsleistung einer Schubrekuperation umgelagert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung des Gefälles eine Gesamtbeschleunigung des Fahrzeugs (10) erfasst wird, und dass eine Beschleunigung des Fahrzeugs (10) erfasst wird, mit welcher das Fahrzeug (10) ausschließlich aufgrund einer Motorleistung des Fahrzeugs (10) beschleunigt wird, und dass das Gefälle in Abhängigkeit von der Gesamtbeschleunigung und der Beschleunigung bestimmt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Bremse (1) des Fahrzeugs (10) aktiviert wird, um das Fahrzeug (10) abzubremsen, wenn ein durch die Betätigung des Bremspedals zurückgelegter Bremspedalweg (2) länger als ein vorbestimmter Bremspedalweg-Schwellenwert ist.
Vorrichtung zur Rekuperation eines Fahrzeugs (10), wobei das Fahrzeug (10) einen Elektromotor (4) zum Antrieb des Fahrzeugs (10) und eine Batterie (5) zur Versorgung des Elektromotors (4) umfasst, wobei die Vorrichtung (20) eine Steuerung (6) und einen Gefällesensor (7) umfasst, wobei der Gefällesensor (7) ein Gefälle (ε₀–ε₃) einer Fahrbahn, auf welcher das Fahrzeug (10) fährt, erfasst, und wobei die Steuerung (6) ausgestaltet ist, eine Rekuperationsleistung (R₁–R₃) einer Rekuperation (11) des Fahrzeugs (10) abhängig von dem erfassten Gefälle (ε₀–ε₃) einzustellen.
Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (20) darüber hinaus einen Pedalsensor (8) umfasst, wobei der Pedalsensor (8) einen durch eine Betätigung eines Bremspedals des Fahrzeugs (10) zurückgelegten Bremspedalweg (2) erfasst, wobei die Vorrichtung (20) ausgestaltet ist, eine Rekuperationsleistung (R₁–R₃), welche abhängig von dem Bremspedalweg (2) eingestellt ist, unverändert beizubehalten, wenn die Steuerung (6) mittels des Gefällesensors (7) erfasst, dass das Gefälle (ε₀–ε₃) einen vorbestimmten Gefälle-Schwellenwert überschreitet, solange der Bremspedalweg (2) größer 0 ist.
Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (20) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1–9 ausgestaltet ist.
Fahrzeug mit einer Vorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 10–12 ist.