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Die Erfindung betrifft eine Tauchausrüstung, umfassend eine Druckluftquelle, welche mit einem Atemgerät in Verbindung steht, und eine aufblasbare Weste, über welche ein Auftrieb austarierbar ist, indem die Weste im Normalbetrieb mit der Druckluftquelle zum Aufblasen oder mit einem Auslass zum Ablassen von Luft verbindbar ist, wobei eine pneumatische Kontrolleinrichtung vorgesehen ist, über welche sicherheitsrelevante Parameter überwachbar und Notfallmaßnahmen einleitbar sind.
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Moderne Tauchausrüstungen umfassen üblicherweise eine Tarierweste, auch BCD (Buoyancy Controll device) genannt, welche üblicherweise als Tragestell für eine Druckluftflasche der Tauchausrüstung dient und mit deren Hilfe der Taucher in jeder Tiefe mittels Einblasen oder Ablassen von Luft genau seinen Auftrieb regulieren und austarieren kann.
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Im Allgemeinen sind dabei in einer Tarierweste mehrere Ventile vorgesehen, welche zur Steuerung des Einblasens oder Ablassens von Luft in eine Luftblase der Weste und häufig auch zur Einleitung von Notmaßnahmen vorgesehen sind. Diese Notmaßnahmen werden beispielsweise im Falle des Unterschreitens einer definierten Druckluftmenge in der Druckluftflasche oder bei fehlender Atemtätigkeit des Tauchers eingeleitet.
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Aus der
WO 2007/058615 A1 geht eine Tauchausrüstung hervor, welche sich aus einer Tarierweste und einer Druckluftquelle in Form einer Druckluftflasche, sowie einer Ventilanordnung zur Steuerung einer Druckluftzufuhr von der Druckluftflasche zur Tarierweste zusammensetzt. Über die Tarierweste wird dabei ein Auftrieb eines Tauchers austariert, indem die Weste in einem Normalbetrieb entweder über die Druckluftflasche aufgeblasen oder Druckluft aus der Weste abgelassen wird. Die Ventilanordnung umfasst dabei eine pneumatische Kontrolleinrichtung, mittels welcher von dem Normalbetrieb in einen Notfallbetrieb übergewechselt werden kann. Zu diesem Zweck ist ein Steuerventil vorgesehen, welches in Abhängigkeit eines umliegenden Wasserdrucks die pneumatische Kontrolleinrichtung aktiviert. Die Kontrolleinrichtung weist dabei eine Zeitkontrolleinheit auf, welche sich aus einem Membranventil und pneumatischen Verzögerungsmitteln zusammensetzt. Bei Aktivierung der Kontrolleinrichtung über das Steuerventil wird das Membranventil mit Druckluft aus der Druckluftflasche beaufschlagt und leitet die Druckluft über eine erste Arbeitsleitung weiter zu den Verzögerungsmitteln. Wird nun durch den Taucher an dem Atemgerät ein Atemzug genommen, so wird die zum Membranventil geleitete Druckluft über eine zweite Arbeitsleitung zu den Verzögerungsmitteln weitergeführt, wobei die Druckzuführung über die zweite Arbeitsleitung eine Rücksetzung der Verzögerungsmittel bewirkt. Nimmt der Taucher jedoch über einen, durch die Verzögerungsmittel definierten Zeitraum keinen Atemzug am Atemgerät, so betätigen die Verzögerungsmittel über eine Steuerleitung ein Notfallventil, dass dabei die Weste mit der Druckluftflasche verbindet und damit deren Aufblasen erzwingt. In der Folge wird der vermeintlich nicht atmende Taucher dann an die Wasseroberfläche zurück befördert.
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Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Tauchausrüstung zur Verfügung zu stellen, bei welcher die pneumatische Kontrolleinrichtung zuverlässig vor Verunreinigungen und endringendem Wasser geschützt ist, so dass ein zuverlässiger Betrieb der Kontrolleinrichtung gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die hierauf folgenden, abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
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Gemäß der Erfindung umfasst eine Tauchausrüstung eine Druckluftquelle, welche mit einem Atemgerät in Verbindung steht, und eine aufblasbare Weste, über welche ein Auftrieb austarierbar ist, indem die Weste im Normalbetrieb mit der Druckluftquelle zum Aufblasen oder mit einem Auslass zum Ablassen von Luft verbunden wird. Zudem ist eine pneumatische Kontrolleinrichtung vorgesehen, über welche sicherheitsrelevante Parameter überwachbar und Notfallmaßnahmen einleitbar sind. Im Sinne der Erfindung handelt es sich bei den sicherheitsrelevanten Parametern insbesondere um eine Atemtätigkeit des Tauchers, eine Grenzdruckluftmenge in einer Druckluftflasche oder anderweitige Parameter, welche einen Einfluss auf die Sicherheit des Tauchers haben können. Als Notfallmaßnahmen wird bevorzugt ein Aufblasen der Weste durchgeführt, um den Taucher, beispielsweise bei ausbleibendem Atmen oder Unterschreiten der Grenzdruckluftmenge in der Druckluftflasche, sicher an die Wasseroberfläche zurückbefördern und für Hilfe zugänglich machen zu können.
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Die Erfindung umfasst nun die technische Lehre, dass in zumindest einer Zulaufleitung der pneumatischen Kontrolleinrichtung je eine semipermeable Trennschicht vorgesehen ist, welche luftdurchlässig und wasserundurchlässig ausgestaltet ist. Mit anderen Worten ist also in mindestens einer Leitung, über welche die Kontrolleinrichtung mit Druckluft versorgt wird oder über die mit Hilfe von Druckluft steuernd auf Elemente der Kontrolleinrichtung zugegriffen wird, eine Trennschicht angeordnet, welche für Druckluft durchlässig ist, aber durch die kein Wasser hindurch gelangen kann. Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass somit mit der jeweiligen Zulaufleitung in Verbindung stehende Elemente der Kontrolleinrichtung zuverlässig vor eindringendem Wasser und Verunreinigungen geschützt werden, was die Funktionssicherheit der Kontrolleinrichtung erhöht. Denn ansonsten üblicherweise im Bereich einer Kontrolleinrichtung vorgesehene Filter schützen die Bauteile der Kontrolleinrichtung zwar vor Verschmutzungen, nicht aber vor Hineingelangen von Wasser. Eingedrungenes Wasser beeinflusst aber aufgrund seiner inkompressiblen Eigenschaft die Betriebsweise einer pneumatischen Kontrolleinrichtung nachhaltig. So verkleinern sich Volumina der Kontrolleinrichtung, welche für die Steuerung von Zeitfunktionen der Kontrolleinrichtung vorgesehen sind. Zudem bilden sich beim Verdampfen von eingedrungenem Meerwasser, beispielsweise durch längere Nichtbenutzung, Salzkristalle oder sonstige Ablagerungen, welche dann für eine Erhöhung der Reibung bewegter Teile und im Extremfall für den Ausfall von Funktionen der Kontrolleinrichtung sorgen. Mittels der Platzierung einer semipermeablen Trennschicht in einer oder mehreren Zulaufleitungen der Kontrolleinrichtung kann diese Gefahr nun deutlich vermindert werden, indem zwar Druckluft durch die Trennschicht gelangen kann, Wasser aber aus der Kontrolleinrichtung abgehalten wird.
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Im Falle der
WO 2007/058615 A1 ist hingegen kein wirksamer Schutz gegen Eindringen von Wasser in die Kontrolleinrichtung vorgesehen, so dass die Gefahr einer Beeinträchtigung der Funktion der Kontrolleinrichtung besteht. In der Folge kann es dementsprechend im Einzelfall dazu kommen, dass sicherheitsrelevante Funktionen der Kontrolleinrichtung nicht mehr einwandfrei funktionieren.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die pneumatische Kontrolleinrichtung eine Zeitkontrolleinheit auf, über welche eine Atemtätigkeit eines Tauchers überwacht werden kann und die im Falle eines Ausbleibens der Atemtätigkeit innerhalb eines definierten Zeitfensters in einen Notfallbetrieb überleitet und ein Aufblasen der Weste erzwingt. Dabei ist in einer Zuführleitung der Zeitkontrolleinheit eine semipermeable Trennschicht positioniert. Bevorzugt ist die Zeitkontrolleinheit dabei mit einer Steuerleitung eines Notfallventils verbunden und führt das Notfallventil beim Ausbleiben der Atemtätigkeit über die Steuerleitung in eine Betätigungsstellung, wobei das Notfallventil in der Betätigungsstellung dann die Weste mit der Druckluftquelle verbindet. Zudem verfügt die Zeitkontrolleinheit insbesondere über eine Füllblende, welche zwischen der Zuführleitung und einem Kontrollvolumen platziert ist und die aus der Zuführleitung in das Kontrollvolumen strömende Druckluft drosselt.
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Durch eine derartige Ausgestaltung wird eine pneumatische Zeitkontrolleinheit ausgebildet, über welche zuverlässig die Atemtätigkeit des Tauchers überwacht werden kann. So wird über die Füllblende und das Kontrollvolumen ein Zeitfenster definiert, nach dessen Ablauf das Notfallventll betätigt und damit ein Aufblasen der Weste erfolgt. Denn durch die Füllblende wird Druckluft aus der Zuführleitung kontinuierlich in das Kontrollvolumen zudosiert, in welchem in der Folge der Druck ansteigt. Ab einem definierten Auslösedruck wird dann das besagte Überführen des Notfallventils in die Öffnungsstellung hervorgerufen. Die semipermeable Trennschicht sorgt nun dafür, dass kein Wasser insbesondere in das Kontrollvolumen gelangen kann. Dort würde ansonsten der Raum für die einströmende Druckluft immer kleiner, so dass der Auslösedruck schneller erreicht werden und damit zügiger ein Übergang in den Notfallbetrieb erfolgen würde.
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In Weiterbildung der Erfindung verfügt die pneumatische Kontrolleinrichtung über ein Steuerventil, welches über eine Steuerleitung entgegen einer Referenzleitung in eine Betätigungsstellung bewegbar ist und in dieser Betätigungsstellung die Kontrolleinrichtung aktiviert. Hierbei ist die Steuerleitung mit einem umliegenden Wasserdruck beaufschlagt und die Referenzleitung mit einem einen Referenzdruck aufweisenden Referenzvolumen verbunden, vor welchem eine semipermeable Trennschicht vorgesehen ist. Mittels einer derartigen Ausgestaltung kann auf zuverlässige Art und Weise eine Aktivierung der Kontrolleinrichtung ausgebildet werden, welche ab Erreichen einer definierten Wassertiefe die Kontrolleinrichtung scharf schaltet. Durch die entgegengesetzte Ansteuerung des Steuerventils über die Referenzleitung und die Steuerleitung wird das Steuerventil dann in die Betätigungsstellung bewegt, wenn der Wasserdruck den Referenzdruck übersteigt. Beim Referenzdruck handelt es sich dabei bevorzugt um den atmosphärischen Druck, welcher dann in Referenz zum Wasserdruck gesetzt wird. Das Vorsehen einer semipermeablen Trennschicht vor dem Referenzvolumen hat hierbei den Vorteil, dass damit an dieser Stelle ein Ventil entfallen kann, welches ansonsten für ein Einkammern des Referenzdrucks sorgt. Denn außerhalb des Wassers kann Umgebungsluft ungehindert in das Referenzvolumen strömen. Geht der Taucher dann mit der Ausrüstung unter Wasser, so sammelt sich Wasser vor der Trennschicht, welches nicht in das Referenzvolumen gelangen kann und dann zudem die in dem Volumen befindliche Luft einschließt. Dementsprechend kann der Aufwand zur Ausgestaltung einer Aktivierungsmöglichkeit der Kontrolleinrichtung vermindert und gleichzeitig ein ungewolltes Hineingelangen von Wasser ausgeschlossen werden.
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Entsprechend einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die je eine semipermeable Trennschicht durch eine Folie aus PTFE gebildet. Hierdurch kann auf zuverlässige Art und Weise eine Wasserundurchlässigkeit bei gleichzeitiger Luftdurchlässigkeit dargestellt werden. Insbesondere handelt es sich hierbei um expandiertes Polytetrafluorethylen, dessen Membran mit entsprechenden Poren durchsetzt ist, um das Hindurchgelangen von Luft zu ermöglich, gleichzeitig aber ein Eindringen von Wasser zu verhindern.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des Hauptanspruchs oder der abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform oder unmittelbar aus der Zeichnung hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Ansprüche auf die Zeichnung durch Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Ansprüche nicht beschränken.
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Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die Bezug auf die in der Zeichnung dargestellte Figur nimmt.
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Die einzige Figur zeigt ein Blockschaltbild einer Tauchausrüstung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Diese Tauchausrüstung umfasst hierbei eine Druckluftquelle 1 in Form einer Druckluftflasche, welche einem – vorliegend nicht weiter dargestellten – Atemgerät Druckluft zuführt, so dass einem Taucher unter Wasser mit Atemluft versorgt werden kann. Des Weiteren ist eine aufblasbare Weste 2 vorgesehen, die mit einer – vorliegend ebenfalls nicht weiter dargestellt – Luftblase versehen ist, welche entweder durch die Druckluftquelle 1 mit Druckluft aufgeblasen oder aus der Luft abgelassen werden kann. Entsprechend dem Zuführen oder Ablassen von Luft kann über die Weste 2 ein Auftrieb des Tauchers austariert werden, indem durch Zuführen einer entsprechenden Luftmenge ein Aufsteigen und durch Ablassen von Luft ein Absinken darstellbar ist.
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In einem Normalbetrieb wird das Zuführen und Ablassen von Luft in die Weste 2 hierbei über zwischenliegende Ventile in Form eines Aufblasventils 3 und eines Ablassventils 4 gesteuert, welche jeweils über ein zugeordnetes Stellelement 5 bzw. 6 durch den Taucher betätigt werden können, wobei diese Stellelemente 5 und 6 vorliegend jeweils als Druckknöpfe ausgestaltet sind. Dabei sind sowohl das Aufblasventil 3 als auch das Ablassventil 4 als 2/2-Wegeventile ausgeführt und werden über eine zugeordnete Feder in die vorliegend dargestellte Grundstellung vorgespannt, aus welcher sie durch das jeweils zugehörige Stellelement 5 bzw. 6 in eine Betätigungsstellung bewegt werden können. Das Aufblasventil 3 verbindet in dieser Betätigungsstellung dann die Druckluftquelle 1 mit der Weste 2, so dass die Weste 2 durch Zuführen von Druckluft aufgeblasen wird. Hingegen wird bei Betätigung des Stellelements 6 und Überführung des Ablassventils 4 in die Betätigungsstellung die Weste 2 mit einem Mundstück 7 verbunden, über welches Druckluft aus der Weste 2 in die Umgebung entweichen und damit ein Ablassen von Druckluft aus der Weste 2 darstellbar ist. Zudem kann über das Mundstück 7 aber auch ein manuelles Befüllen der Weste 2 im Einzelfall vorgenommen werden. Entsprechend einer Betätigung der beiden Ventile 3 und 4 kann der Taucher also seinen Auftrieb entsprechend der Befüllung oder Entleerung der Weste 2 austarieren.
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Des Weiteren verfügt die erfindungsgemäße Tauchausrüstung über eine pneumatische Kontrolleinrichtung 8, durch welche sicherheitsrelevante Parameter der Tauchausrüstung überwacht werden und gezielt Notfallmaßnahmen eingeleitet werden können. So überwacht die Kontrolleinrichtung 8 eine Atemtätigkeit des Tauchers an dem Atemgerät, wobei bei Ausbleiben einer Atemtätigkeit des Tauchers in einen Notbetrieb übergegangen und ein Aufblasen der Weste 2 erzwungen wird, so dass der Taucher als Folge des Aufblasens an die Wasseroberfläche befördert wird. Zu diesem Zweck verfügt die Kontrolleinrichtung 8 über ein Notfallventil 9, welches vorliegend ebenfalls als 2/2-Wegeventil ausgestaltet ist und in einer Betätigungsstellung die Druckluftquelle 1 direkt mit der Weste 2 verbindet, so dass ein Aufblasen der Weste 2 erfolgt. In der vorliegend dargestellten Grundstellung des Notfallventils 9 ist diese Verbindung aber unterbrochen, wobei das Notfallventil 9 durch ein zugehöriges Federelement und durch Druckbeaufschlagung mittels einer Steuerleitung 10 in diese Grundstellung vorgespannt ist. Die Steuerleitung 10 wird hierbei durch einen Druckanschluss 11 mit dem aktuell umliegenden Wasserdruck versorgt. Entgegen dem Federelement und der Steuerleitung 10 kann das Notfallventil 9 durch entsprechenden Druck in zwei weiteren Steuerleitungen 12 und 13 in die Betätigungsstellung verschoben und gehalten werden, wobei die Steuerleitung 12 mit einer Zeitkontrolleinheit 14 in Verbindung steht, während die Steuerleitung 13 mit der Ablaufseite des Notfallventils 9 und der Zuführung zur Weste 2 verbunden ist. Zum Bewegen des Notfallventils 9 in die Betätigungsstellung muss also ein Druck in der Steuerleitung 12 einen Druck in der Steuerleitung 10 und einen durch das Federelement hervorgerufenen Druck übersteigen. Ist das Notfallventil 9 dann einmal in die Betätigungsstellung bewegt, so wird es durch die Steuerleitung 13 aufgrund des dann zusätzlich über die Steuerleitung 13 einwirkenden Drucks in dieser Position gehalten.
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Durch die Zeitkontrolleinheit 14 wird ein Zeitfenster definiert, nach dessen verstreichen und bei fehlender Atemtätigkeit des Tauchers die Steuerleitung 12 mit einem zum Öffnen des Notfallventils 9 geeigneten Druck beaufschlagt wird. Zu diesem Zweck umfasst die Zeitkontrolleinheit 14 ein Kontrollvolumen 15, welches ab einer Aktivierung der Kontrolleinrichtung 8 kontinuierlich über eine Füllblende 16 mit unter Druck stehender Luft befällt wird, wobei das Kontrollvolumen 15 mit der Steuerleitung 12 des Notfallventils 9 verbunden ist. Ab Erreichen eines bestimmten Drucks im Kontrollvolumen 15 wird dabei ein Betätigungsdruck dargestellt, welcher in einem Verschieben des Notfallventils 9 in die Betätigungsstellung resultiert. Ablaufseitig des Kontrollvolumens 15 ist zudem ein Entleerventil 17 vorgesehen, welches als 2/2-Wegeventil ausgestaltet ist und bei Atemtätigkeit des Tauchers und einem hiermit einhergehenden Druckabfall in dem mit der Druckluftquelle 1 verbundenen Leitungssystem aus der dargestellten Grundstellung in eine Betätigungsstellung bewegt wird. In der Betätigungsstellung wird das Kontrollvolumen 15 dann entleert und der Füllprozess startet von neuem. Dabei kann entsprechend der Wahl eines geeigneten Volumens des Kontrollvolumens 15 und einer geeigneten Drosselung über die Füllblende 16 ein Zeitbereich definiert werden, nach dessen Ablauf ein Notbetrieb durch die Kontrolleinrichtung 8 durch Ansteuerung des Notfallventils 9 eingeleitet wird.
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Zur Aktivierung der Zeitkontrolleinheit 14 verfügt die Kontrolleinrichtung 8 über ein Steuerventil 18, welches die Zeitkontrolleinheit 14 in Abhängigkeit des aktuell umliegenden Wasserdrucks aktiviert. Zu diesem Zweck ist das Steuerventil 18 zum einen über eine Steuerleitung 19 mit dem Druckanschluss 11 verbunden und wird damit über diese Steuerleitung 19 mit dem umliegenden Wasserdruck beaufschlagt. Zum anderen ist das Steuerventil 18 über eine Referenzleitung 20 mit einem Referenzvolumen 21 gekoppelt, in welchem ein Referenzdruck, vorliegend der atmosphärische Druck, vorherrscht. Das vorliegend als 2/2-Wegeventil ausgestaltete Steuerventil 18 trennt die dahinterliegende Zeitkontrolleinheit 14 in der dargestellten Grundstellung von einer Zulaufleitung 22, wobei das Steuerventil 18 dann aber in eine Betätigungsstellung diese Zulaufleitung 22 mit der Zeitkontrolleinheit 14 verbindet, sobald der umliegende Wasserdruck den Druck im Referenzvolumen 21 und einen durch ein Federelement des Steuerventils 18 dargestellten Druck überschritten hat. Dabei ist die Zulaufleitung 22 mit der Druckluftquelle 1 verbunden, so dass in der Betätigungsstellung des Steuerventils 18 Druckluft zur Füllblende 16 der Zeitkontrolleinheit 14 strömt. Folglich wird also die Kontrolleinrichtung 8 ab Erreichen einer definierten Wassertiefe durch das Steuerventil 18 aktiviert.
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Als Besonderheit umfasst die Tauchausrüstung nun zwei semipermeable Trennschichten in Form von Folien 23 und 24 aus expandierten Polytetrafluorethylen, wobei eine Membran der jeweiligen Folie 23 bzw. 24 mit entsprechenden Poren durchsetzt ist, so dass zwar Luft hindurch gelangen kann, Wasser aber an einem Strömen durch die jeweilige Folie 23 bzw. 24 gehindert wird. Dabei ist die PTFE-Folie 23 in der Zulaufleitung 22 und vor dem Steuerventil 18 vorgesehen, während die PTFE-Folie 24 dem Referenzvolumen 21 vorgeschaltet ist.
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Durch die PTFE-Folie 23 wird dabei verhindert, dass Wasser in die Zeitkontrolleinheit 14 und insbesondere in das Kontrollvolumen 15 gelangen kann. Denn an dieser Stelle würde Wasser aufgrund seiner inkompressiblen Eigenschaft für eine Verkleinerung des effektiven Volumens für Druckluft in dem Kontrollvolumen 15 sorgen, so dass der Betätigungsdruck zum Überführen des Notfallventils 9 in die Betätigungsstellung früher erreicht werden würde. In der Folge würde also früher in den Notfallbetrieb übergegangen und der Taucher durch Aufblasen der Weste 2 an die Wasseroberfläche befördert werden. Des Weiteren verhindert die PTFE-Folie 23, dass sich Verunreinigungen und Ablagerungen im Bereich bewegter Teile, wie dem Steuerventil 18, bilden können, was insbesondere durch Verdampfen von an diesen Stellen befindlichem Meerwasser aufgrund längerer Nichtbenutzung der Tauchausrüstung auftreten kann. Diese Verunreinigungen, wie beispielsweise Salzkristalle oder Kalkablagerungen, führen ansonsten zu einer Erhöhung der Reibung bei bewegten Teilen und damit zu einer Reduzierung der Lebensdauer und im Extremfall sogar zum Ausfall. Durch die Folie 23 kann dies nun im Bereich der Zulaufleitung 22 verhindert werden.
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In gleicher Weise sorgt auch die dem Referenzvolumen 21 vorgeschaltete PTFE-Folie 24 dafür, dass kein Wasser in das Referenzvolumen 21 gelangen kann. Hier würde eindringendes Wasser für ein ungewolltes Anheben des Referenzdrucks sorgen, so dass die Kontrolleinrichtung 8 später über das Steuerventil 18 aktiviert werden würde. Zudem übernimmt die PTFE-Folie 24 die Aufgabe eines Kalibrierventils, welches den Referenzdruck zu Beginn des Tauchvorganges einkammert. Denn durch die PTFE-Folie 24 wird oberhalb der Wasseroberfläche ein Strömen von Luft mit atmosphärischem Druck über den Druckanschluss 11 zum Referenzvolumen 21 ermöglicht. Taucht der Taucher nun unter die Wasseroberfläche, so gelangt vor die PTFE-Folie 24 Wasser über den Druckanschluss 11, welches aber damit auch ein Entweichen der in dem Referenzvolumen 21 befindlichen Luft verhindert. Die Luft ist folglich in dem Referenzvolumen 21 eingeschlossen.
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Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung einer Tauchausrüstung ist es somit möglich, die Kontrolleinrichtung 8 zuverlässig vor einem Eindringen von Wasser zu schützen und damit deren ordnungsgemäßen Betrieb und eine Überwachung sicherheitsrelevanter Parameter zu garantieren. Zudem kann durch den Einsatz einer PTFE-Folie 24 im Bereich des Referenzvolumens 21 der Aufbau der Tauchausrüstung vereinfacht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckluftquelle
- 2
- Weste
- 3
- Aufblasventil
- 4
- Ablassventil
- 5
- Stellelement
- 6
- Stellelement
- 7
- Mundstück
- 8
- Kontrolleinrichtung
- 9
- Notfallventil
- 10
- Steuerleitung
- 11
- Druckanschluss
- 12
- Steuerleitung
- 13
- Steuerleitung
- 14
- Zeitkontrolleinheit
- 15
- Kontrollvolumen
- 16
- Füllblende
- 17
- Entleerventil
- 18
- Steuerventil
- 19
- Steuerleitung
- 20
- Referenzleitung
- 21
- Referenzvolumen
- 22
- Zuführleitung
- 23
- PTFE-Folie
- 24
- PTFE-Folie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2007/058615 A1 [0004, 0009]