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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für Zubehör an einem Fahrrad.
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Aus der
DE 10 2008 026 740 A1 ist eine solche Befestigungsvorrichtung bekannt, bei der ein sattelförmiges Gehäuse rittlings auf ein Fahrradrohr aufgesetzt ist und mit einem Spannband an dem Fahrradrohr festgelegt ist. Das Spannband ist an der einen Sattelseite mit einem ersten Ende befestigt, umschlingt von da aus das Rahmenrohr des Fahrrades und wird auf der anderen Sattelseite des Gehäuses mit Hilfe eines Spannschlittens gehalten und gespannt. Das zweite Bandende wird am Spannschlitten befestigt. Die Festlegung des ersten Bandendes am Gehäuse erfolgt bei der Herstellung und die Festlegung des zweiten Bandendes bei der Montage. Es lässt sich nicht sicherstellen, dass die Festlegung des zweiten Bandendes bei der Montage immer fachmännisch erfolgt.
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Aus der nächstkommenden
WO 2009/064 198 A2 ist eine Spannvorrichtung zur Befestigung von Zubehör an einem Fahrrad – Rahmenrohr bekannt, die mit einem Band einen Adapter für das Zubehör am Fahrrad – Rahmenrohr befestigt. Das eine Bandende wird durch teilweise überlappende Umschlingung von Fahrradrohr mit angesetztem Zubehör festgelegt und das andere Bandende wird mit einem als Ratsche ausgebildeten Wickeldorn aufgewickelt und verspannt so dass das Zubehör mit dem Rohrrahmen fest verbunden ist. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass das Band bei der Montage von Hand unter Spannung gehalten werden muss, bis das Band auf dem Wickeldorn festgelegt ist, sonst muss u. U. die gesamte Bandverlegung erneuert werden.
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Ausgehend von der zuletzt genannten Lösung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung zu schaffen, die einfach und sicher zu montieren ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 wiedergegeben. Beide Trume des Spannbandes liegen aufeinander. Das äußere Trum des Spannbandes klemmt das innere Trum zwischen sich und der Rohrwand des Fahrradrahmens ein. Beide Trume des Spannbandes liegen über die gesamte Kontaktlänge des Spannbandes mit dem Fahrrad übereinander. Dadurch wird die Klemmspannung für das geklemmte Trum des Spannbandes in eine große Reib- und Haltekraft umgesetzt. Das freie Ende des inneren Trums ist auf der Seite des Gehäuses zugänglich, auf dem auch das Ende des äußeren Trums fixiert ist. Die Befestigung des inneren Trums ist selbsthemmend. Der aus der Kontaktlänge zwischen den Trumen und dem Fahrradrahmen resultierende Winkel misst mindestens 150°, vorzugsweise mehr als 180°. Dabei wird das Spannband auf halber Länge um einen runden Zapfen oder eine Rolle, am Gehäuse oder am Spannmittel umgelenkt.
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Die Befestigungsvorrichtung kann mit vormontierter Bandverlegung hergestellt werden, wobei der montierende Benutzer beide Trume des Spannbandes um das tragende Rohr legt und zur Anpassung an den Befestigungsquerschnitt mit Durchziehen zur Anlage bringt. Der Benutzer spannt anschließend das Band mit dem Spannmittel.
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Bandabschnitte werden an zwei Stellen um 180° umgelenkt. Die Umlenkung erfolgt einmal am Gehäuse der Befestigungsvorrichtung und das zweite Mal am Spannmittel. Eine der beiden Umlenkungen erfolgt an dem freien Ende des primär spannenden Trums. Die Umlenkung erfolgt an einem im Wesentlichen runden Element, wie an einem Zapfen oder an einer Rolle, die an dem Gehäuse oder am Spannmittel ausgebildet sind.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führung des Spannmittels am Gehäuse schachtartig ausgebildet ist und dass das Spannmittel in dem Schacht eine Spannschraube aufweist. Die Anordnung des Spannmittels in dem Gehäuse macht die Befestigungsvorrichtung gefälliger und stellt sicher, dass die Spannmittel genauso gut zugänglich sind wie das zu befestigende Zubehör.
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Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schacht tangential zu einem zu spannenden Fahrradrohrquerschnitt ausgerichtet ist. Damit liegt der Schacht etwa in Spannrichtung des Spannbandes.
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Nach einem ergänzenden Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anschlussstelle für das Zubehör am Gehäuse als Schnellkupplung ausgebildet ist. Wegen der Montagesicherheit der Befestigungsvorrichtung kann das anzukoppelnde Zubehör auch schwer sein und z. B. als Bügelschloss ausgebildet sein.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Spannmittel als Schlitten ausgebildet ist.
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Ein ergänzendes Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, dass ein Ende des Spannbandes am Gehäuse oder am Spannmittel festgelegt oder festlegbar ist. Diese Maßnahme vereinfacht die Montage und verbessert die Sicherheit der Befestigung.
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In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass beide Trume des Spannbandes über die gesamte Kontaktlänge des Spannbandes mit dem Fahrrad übereinander liegen. Dadurch wird die Klemmspannung für das geklemmte Trum des Spannbandes in eine große Reib- und Haltekraft umgesetzt.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Spannband an einem Ende des spannenden Trums eine Schlaufe aufweist. Die Schlaufe wird durch Umlegen des freien Bandendes und anschließendes Vernähen oder Verschweißen des freien Bandendes mit dem Spannband dauerhaft und hochfest gebildet. Der Querschnitt wird nicht gelocht und somit eine Schwächung vermieden.
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In alternativer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Spannband auf halber Länge um einen runden Zapfen oder eine Rolle, am Gehäuse oder am Spannmittel umgelenkt wird. Diese Maßnahme dient der Erleichterung des Durchziehens des Spannbandes beim Durchziehen des zu klemmenden Trums des Spannbandes bei der Voreinstellung und vor dem Einsatz der Spannmittel. Die Kontaktlänge des Spannbandes mit dem Rohrquerschnitt beträgt mindestens 150°, vorzugsweise mehr als 180°.
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Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich beide Enden des Spannbandes nach erfolgter Montage auf der gleichen Seite des Gehäuses befinden.
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Die Erfindung wird im Einzelnen anhand der Zeichnung erläutert, dabei zeigen:
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1: Ein Fahrrad mit Befestigungsmitteln für ein Bügelschloss;
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2: eine Befestigungsvorrichtung mit einer ersten Bandverlegung am Fahrrad mit einem nach außen umgelegten und an dem eigenen Trum befestigten Bandende;
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3: eine Befestigungsvorrichtung mit der ersten Bandverlegung mit einem nach innen umgelegten und zwischen einem spannenden Trum und dem tragenden Profil und/oder dem Vorrichtungsgehäuse festgeklemmten Bandende;
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4: die Befestigungsvorrichtung im Anlieferungszustand;
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5: eine Befestigungsvorrichtung mit einer zweiten Bandverlegung mit einem nach außen umgelegtem, an seinem eigenen Trum befestigten Bandende;
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6: die Befestigungsvorrichtung mit der zweiten Bandverlegung mit einem nach innen umgelegten zwischen einem spannenden Trum und dem tragenden Profil und/oder dem Vorrichtungsgehäuse festgeklemmten Bandende;
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1 zeigt ein Fahrrad 1, das einen ein Dreieck 13 bildenden Rahmen 2 hat, der ein Oberrohr 3, ein Sattelrohr 4 und ein Schrägrohr 5 aufweist. Am Oberrohr 3 ist als Zubehör 29 ein Bügelschloss 6 mit einem Schließkörper 7 gezeigt, wobei das Bügelschloss 6 mit einer Befestigungsvorrichtung 9, die ein Gehäuse 11 aufweist, mit dem Rahmen 2 verbunden ist. Das Gehäuse 11 ist mit einem Spannband 23 am Rahmen 2 befestigt.
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2 zeigt im Detail die Befestigungsvorrichtung 9 mit dem Gehäuse 11, dem Spannband 23, mit einem Spannschlitten 17 und einer Spannschraube 14, die die Spannmittel 27 (s. 5) bilden. An einer Anschlussstelle 26 außen am Gehäuse 11 ist eine Schnellkupplung' 16 vorgesehen, an der das eigentliche Zubehör 29, ein Bügelschloss 6 lösbar befestigt wird. Der Spannschlitten 17 stützt sich mit der Spannschraube 14 gegen das Gehäuse 11 ab und wird zum Spannen des Spannbandes 23 in einer Führung 10 gegen Verdrehen gesichert, linear in eine Vertiefung 33 (s. 4) im Gehäuse 11 hineingezogen. Er trägt an seinem dem Loch für die Spannschraube 14 gegenüber liegenden Ende einen quer zur Zugrichtung gestellten, im Querschnitt runden Zapfen 22, an dem ein nach außen umgelegtes Ende 12 des Bandes 23 mit einer Schlaufe 18 eingehängt ist. Das umgelegte Ende 12 ist mit einer Naht 34 an seinem eigenen spannenden Trum 30 befestigt und bildet dort eine Schlaufe 18. An der dem Zapfen 22 gegenüberliegenden Seite 21 des Gehäuses 1 ist in einem Einschnitt 28 ein weiterer zur Zugrichtung querstehender Zapfen 19 vorgesehen, um den das Spannband 23 um 180° umgelenkt ist. Durch diese Umlenkung entstehen zwei Trume 30, 31, die beide bis zu den Zapfen 19, 22 geführt bzw. verlegt sind und dabei den Rohrquerschnitt 15 unter Einbeziehung des Gehäuses 11 einschließen. Die Trume 30, 31 des Spannbandes 23 liegen aufeinander, d. h., dass das Trum 31 zwischen dem Rohr 3 und dem Trum 30 liegt und dort selbsthemmend eingeklemmt wird. Das festgelegte Bandende 12 des spannenden Trums 30 und das im fertig montierten Zustand spannungsfreie Bandende 32 des eingeklemmten Trums 31 sind beide auf der gleichen Seite 21 des Gehäuses 11 angeordnet.
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In 3 ist der gleiche Aufbau der Befestigungsvorrichtung 9, was das Gehäuse 11, mit der Anschlussstelle 26, mit seinem Spannschlitten 17 mit der Spannschraube 14, sowie den Zapfen 19, 22 anbetrifft, gezeigt. Geändert ist die Verlegung des Spannbandes 23. Das umgelegte Ende 12 des äußeren Trumes 30 des Spannbandes 23 ist nach innen umgelegt. Es wird dort klemmend zwischen dem äußeren spannenden Trum 30 und dem Gehäuse 11 und/oder dem umschlungenen Teil des Tragrohrquerschnittes 15 des Oberrohres 3 gehalten. Die Haltekraft verstärkend kann ergänzend zur Klemmung ein Klettverschluss eingefügt werden.
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4 zeigt die Befestigungsvorrichtung 9 im Anlieferungszustand. Das Band 23 ist komplett eingefädelt. Bei der Montage der Befestigungsvorrichtung 9 wird der Schlitten 17 in den Schacht 33 im Gehäuse 11 gesteckt und mit der Spannschraube 14 gesichert aber noch nicht gespannt. Danach wird die Befestigungsvorrichtung 9 mit dem Spannband 23 durch Ziehen an dem freien Ende 32 des unterliegenden Trums 31 mit geringer Spannung an das Rohr 3 angelegt. Das Anziehen der Spannschraube 14 schließt den Spannvorgang ab.
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Die in 5 gezeigte Ausführung der Befestigungsvorrichtung 9 unterscheidet sich von der in 2 gezeigten fast nur durch die Verlegung des Bandes 23. Die Umlenkung des Bandes 23 um 180° etwa in dessen Längsmitte erfolgt an einer Spannrolle 20, die den Spannzapfen 22 aus 2 ersetzt. Die Rolle 20 erleichtert Das Durchziehen des Spannbandes 23 an einer Schlaufe 8 auf der Seite 21 des Gehäuses 11. Beide Enden 12 und 32 des Spannbandes 23 sind auf der gleichen Seite 21 des Gehäuses 11 zugänglich. Das geschlaufte Ende 12 des primär spannenden Trumms 30 ist von außen auf das spannende Trum 30 aufgelegt und mit einer Naht 34 an dem primär spannendem Trum 30 befestigt. Das Anlegen des Spannbandes 23 an den Rohrquerschnitt 15, das ist die Voreinstellung der richtigen wirksamen Länge des Spannbandes durch Ziehen mit einem durch die Schlaufe 8 gesteckten Finger, erfolgt auf der gleichen Seite 21 des Gehäuses 11 wie der eigentliche Spannvorgang an der Spannschraube 14. Volle Zugänglichkeit der Befestigungsvorrichtung 9 beim Spannvorgang wird dadurch nur von einer Seite erforderlich. Der überstehende Abschnitt 32 kann nach erfolgter Spannung abgeschnitten werden.
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Die in 6 gezeigte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von der aus 5 durch die Verlegung des Bandendes 12, das nach innen umgeschlagen ist und zwischen dem äußeren, primär spannenden Trum 30 und in den vom Spannband 23 umschlungenen Bereich des Oberrohres 3 hineinragt und dort festgeklemmt wird. Für besonders hohe Beanspruchungen kann zwischen dem eingeklemmten Bandende 12 und dem Spannband 23 ein Klettverschluss-Element vorgesehen sein.