-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich in allgemeiner Weise auf eine Siebvorrichtung, die bei der Wasserversorgung einer beliebigen Industrieanlage, insbesondere bei der Kühlwasserversorgung einer solchen Anlage, eingesetzt wird. Sie betrifft insbesondere eine Siebanlage zum Dekonzentrieren des Schmutzstoffgehalts eines Wasserlaufs stromabwärts der Siebvorrichtung hinsichtlich des Verhältnisses der Siebdurchflussmenge zur Gesamtdurchflussmenge des betreffenden Wasserlaufs.
-
Die Erfindung findet im allgemeinen in denjenigen Gebieten Anwendung, bei denen zumindest ein Teil der Abfallstoffe unterschiedlicher Herkunft (pflanzlich, tierisch oder menschlich), welche in den Wasserläufen auftreten und diese belasten, beseitigt werden soll, damit das stromabwärtige Wasser sauberer wird.
-
Dies ist bei bestimmten Wasserläufen aufgrund des Erscheinungsbildes der Fall (Flüsse, Stadtkanäle, usw.).
-
Dies ist aber auch dann der Fall, wenn die Abfallstoffkonzentration für die nachgeschaltete Verwendung des Wassers zu hoch ist (Wasseranschluss für Elektrizitätswerke, unterdimensionierte Siebstation, usw.).
-
In der Praxis ist das Filterelement der Siebvorrichtung in einer kreisrunden oder länglichen Endlosschleife verstellbar. Die Siebvorrichtung ist dabei eine rotierende Trommel oder ein Kettenfilter.
-
Es sind bereits Lösungen für das Problem der Dekonzentration des Schmutzstoffgehalts eines Wasserlaufs nach einer Siebvorrichtung bekannt.
-
Eine erste vorbekannte Lösung besteht darin, einen konventionellen Wasseranschluss bei einem Tiefbauwerk mit einem Schwerkraft-Wasserzulauf einzurichten, wobei eine Wasserbehandlung durch ein konventionelles System eine Rechenreinigung und eine Siebung und schließlich ein Abpumpen umfasst, um das Wasser dem stromabwärtigen Wasserlauf zurückzuführen.
-
Eine derartige Lösung ist jedoch aufgrund der Kosten zum Ausführen des Tiefbauwerks, das insbesondere unter dem Wasserpegel erstellt werden soll, nicht zufriedenstellend.
-
Eine zweite Lösung besteht darin, einen Kastenfilter einzusetzen, bei dem der Siebdurchsatz über mechanische Absauger mit sehr geringer Druckhöhe bewirkt wird. Bei dieser Lösung ist jedoch für den Pumpvorgang eine Energiezufuhr erforderlich, die nicht immer leicht verfügbar ist.
-
Die vorliegende Erfindung schafft Abhilfe für mindestens einen dieser Nachteile.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine Siebanlage, die in einem ein Strömungsmedium mit einer Gesamtdurchflussmenge QE fördernden Kanal (5) angeordnet aufweist:
- – eine Siebvorrichtung (10) mit einem Sieb, das zumindest ein Filterelement zum Filter eines Anteils Q10 der Gesamtdurchflussmenge aufweist,
- – zumindest einen ersten ständig offenen Durchlass in dem Kanal mit einem Durchtrittsquerschnitt, der darauf abgestimmt ist, einen Anteil Q31 der Gesamtdurchflussmenge durchströmen zu lassen, so dass QE = Q10 + Q31 ist, wobei die Gesamtdurchflussmenge sich somit auf die Siebvorrichtung und auf den zumindest einen ersten Durchlass aufteilt, solange der Druckverlust zwischen Oberwasser und Unterwasser der Siebvorrichtung geringer als ein vorbestimmter Wert ist,
- – zumindest einen zweiten Durchlass (32) in dem Kanal, der sich dann auswirkt, wenn der Druckverlust zwischen dem Oberwasser und dem Unterwasser der Siebvorrichtung höher als ein vorbestimmter Wert ist und einen Durchtrittsquerschnitt besitzt, der darauf abgestimmt ist, einen Anteil Q32 der Gesamtdurchflussmenge durchströmen zu lassen, so dass QE = Q10 + Q31 + Q32 ist, wenn der Druckverlust höher als der vorbestimmte Wert ist.
-
Mit der Siebvorrichtung kann die Konzentration mittransportierter Abfallstoffe in dem Medium (beispielweise Wasser) vermindert werden.
-
Je mehr sich jedoch die Vorrichtung mit fortschreitendem Rückhalt voluminöser Abfallstoffe zusetzt, desto weniger kann sie die Durchflussmenge QE durchströmen lassen.
-
Diesbezüglich ist zumindest ein erster Durchlass vorgesehen, der mit einer ersten Öffnung für den Durchtritt zumindest eines Anteils der Durchflussmenge versehen ist, damit die Anlage betrieben werden kann, während die Siebvorrichtung Abfallstoffe aufnimmt.
-
Ab einem bestimmten Wert des Druckverlusts zwischen Oberwasser und Unterwasser der Siebvorrichtung (dieser Wert bedeutet ein fortgeschrittenes Zusetzen der Vorrichtung) setzt zumindest ein zweiter Mediumdurchlass ein, um den zumindest einen ersten Durchlass dabei zu unterstützen, zumindest teilweise die Gesamtdurchflussmenge QE zu transportieren.
-
Ohne den zumindest einen zweiten Durchlass wäre nämlich der Druckverlust zwischen Oberwasser und Unterwasser dieses Durchlasses im Wert so, dass die nachgelagerten Pumpen Gefahr laufen würden, leerzulaufen.
-
Dabei sei angemerkt, dass die Öffnungen bzw. Durchtrittsquerschnitte des zumindest einen ersten und einen zweiten Durchlasses so dimensioniert sind, dass dann, wenn die Siebvorrichtung mit verschiedensten Abfallstoffen und Verschmutzungen verstopft ist, die gesamte Durchflussmenge QE durch den zumindest einen ersten und einen zweiten Durchlass strömen kann.
-
Eine derartige Anlage, die keine große Energiezufuhr erfordert, abgesehen von der geringen Menge an Druckspülwasser und wenigen Kilowatt, die für den Motor zum Antreiben des Siebs (wenn dieses beweglich ist) erforderlich sind, gestattet es, entweder einen Teil der Durchflussmenge zu filtern oder den Durchtritt der Gesamtdurchflussmenge ohne Filterung und je nach Reinigungsbedarf des Mediums zu ermöglichen. Die Anlage erfordert ferner keine zusätzlichen Tiefbauarbeiten.
-
Anzumerken ist, dass der zumindest eine erste Durchlass ständig offen steht, damit die Anlage selbst dann betrieben werden kann, wenn sich die Durchflussmenge des durch die Siebvorrichtung strömenden Mediums nach einer Verstopfung derselben vermindert.
-
Gemäß einem Merkmal ist der zumindest eine zweite Durchlass mit einem verstellbaren Glied ausgestattet, das zwischen einer Schließstellung zum Verschließen des zumindest einen Durchlasses und einer Offenstellung verstellbar ist, in welcher der Anteil Q32 der Gesamtdurchflussmenge durch den zumindest einen Durchlass strömen kann.
-
Unterhalb eines vorbestimmten Druckverlustwertes bleibt der zumindest eine zweite Durchlass geschlossen, wobei die Durchflussmenge QE nur von der Siebvorrichtung und von dem zumindest einen ersten Durchlass übernommen wird.
-
Sobald die Siebvorrichtung zu verstopft ist, wird der von der gesamten Anlage hervorgerufene Druckverlust zu hoch und übersteigt den vorstehend erwähnten vorbestimmten Wert.
-
Dadurch wird das Öffnen des zumindest einen zweiten Durchlasses hervorgerufen, um über diesen Umgehungsweg einen Anteil der Gesamtdurchflussmenge des Kanals durchzulassen.
-
Der Übergang von der Schließstellung in die Offenstellung wird manuell oder automatisch gesteuert.
-
Gemäß einem Merkmal hängt die Verstellung von der Schließstellung in die Offenstellung von dem Wert des Druckverlustes ab.
-
Es ist nämlich so, dass die Verlagerung des verstellbaren Glieds und damit das Öffnen des zumindest einen zweiten Durchlasses von dem Wert des von der Anlage im Betrieb hervorgerufenen Druckverlusts abhängt.
-
Gemäß einem Merkmal ist das verstellbare Glied eine Klappe, die beispielsweise mit Senkern beschwert ist, um sie stabil in Schließstellung zu halten.
-
Gemäß einem Merkmal weist die Anlage eine den Kanal in einen stromaufwärtigen Bereich und einen stromabwärtigen Bereich aufteilende Wandung auf, wobei die Siebvorrichtung fest mit der Wandung verbunden ist und der zumindest eine erste und der zumindest eine zweite Durchlass in der Wandung ausgeführt sind.
-
Diese Wandung erstreckt sich beispielsweise quer in dem Kanal, so dass die Durchflussmenge QE des Mediums gezwungenermaßen durch eines oder mehrere der Bauteile der Anlage (Siebvorrichtung, erster und zweiter Durchlass) strömt.
-
Gemäß einer Ausführung ist die Trennwandung eine im Tiefbauwerk eingeschlossene Wand.
-
Gemäß einer weiteren Ausführung ist die Wandung aus Metall und an den Kanalwänden befestigt.
-
Gemäß einem Merkmal sind die Siebvorrichtung und der zumindest eine erste und der zumindest eine zweite Durchlass quer im Kanal so angeordnet, dass der zumindest eine erste Durchlass zwischen der Siebvorrichtung und dem zumindest einen zweiten Durchlass angeordnet ist.
-
In der Praxis sind die Siebvorrichtung und der zumindest eine erste und der zumindest eine zweite Durchlass in einer Wandung ausgeführt, die sich quer zum Kanal und zu den diesen eingrenzenden Längswänden erstreckt.
-
Beispielhaft weisen die Siebmittel der Siebvorrichtung zumindest ein Schutzgitter auf, das mit Stäben versehen ist, die um einige Zentimeter beabstandet sind. Somit strömt das zu filternde Wasser über die Stirnseite des mit dem Gitter ausgestatteten Beckens ein und die zu voluminösen Teile werden an der Außenfläche des Gitters abgefangen, von wo sie gegebenenfalls über einen mechanischen Rechen, Rechenreiniger genannt, entfernt werden.
-
Beispielsweise besteht das Becken aus metallischem Material, Verbundmaterial oder aus einem Tiefbauwerk (beispielsweise aus Beton).
-
Gemäß einem Merkmal wird das Sieb kontinuierlich in Bewegung gesetzt, um Abfallstoffe insgesamt kontinuierlich aus des Medium auszuschleusen.
-
In der Praxis ist das Sieb ein Kettenfilter oder eine Filtertrommel, die mit Maschen beispielsweise von einigen Millimetern ausgestattet ist.
-
Gemäß einer Ausführung ist das Sieb mit innenliegender Entnahmestelle ausgeführt, wie etwa eine rotierende Trommel oder ein zweiflutiger Kettenfilter, wobei die Strömung des Mediums (beispielsweise Wasser) so ausgewählt ist, dass der stromabwärtige Abschnitt des Filterelements des Siebes von dem Wasser von innerhalb des Siebs nach außerhalb desselben durchströmt wird.
-
Gemäß einer noch weiteren Ausführung ist das Sieb ein Filter mit direktem Durchlauf.
-
In der Praxis befinden sich Öffnungen, welche den Durchlauf von Wasser ohne vorheriges Absieben gestatten, entweder neben dem rotierenden Sieb oder unterhalb desselben, je nach Aufwandskriterien.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Absieben eines Mediums, das mit einer Gesamtdurchflussmenge QE in einem Kanal (5) strömt, umfassend:
- – das Absieben eines Anteils Q10 der Gesamtdurchflussmenge durch eine im Kanal angeordnete Siebvorrichtung (10),
- – das Strömen eines Anteils Q31 der Gesamtdurchflussmenge durch zumindest einen ersten Durchlass (31), der im Kanal ausgebildet ist, wobei die Gesamtdurchflussmenge sich auf die Siebvorrichtung und den zumindest einen ersten Durchlass in Abhängigkeit des Verstopfungsgrades der Siebvorrichtung aufteilt, solange der Druckverlust zwischen Oberwasser und Unterwasser der Siebvorrichtung kleiner als ein vorbestimmter Wert ist,
- – wobei dann, wenn der Druckverlust zwischen Oberwasser und Unterwasser der Siebvorrichtung den vorbestimmten Wert übersteigt, d. h. wenn der Verstopfungsgrad der Siebvorrichtung über einen vorbestimmten Verstopfungsgrad ansteigt, das Verfahren ferner das Strömen eines Anteils Q32 der Gesamtdurchflussmenge durch zumindest einen zweiten Durchlass (32) umfasst, der in dem Kanal ausgebildet ist, wobei die Gesamtdurchflussmenge sich zwischen der Siebvorrichtung (Q10), dem zumindest einen ersten Durchlass (Q31) und dem zumindest einen zweiten Durchlass (Q32) aufteilt.
-
Gemäß einem möglichen Merkmal umfasst das Verfahren das Öffnen des zumindest einen zweiten Durchlasses (32) dann, wenn der Druckverlust zwischen Oberwasser und Unterwasser der Siebvorrichtung den vorbestimmten Wert übersteigt, wobei der zumindest eine zweite Durchlass dann verschlossen wird, wenn der Druckverlust kleiner als der vorbestimmte Wert ist.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich beim Lesen der nachfolgenden näheren Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen, worin zeigt:
-
1 eine Ansicht im senkrechten Längsschnitt durch eine Anlage nach einer Ausführungsform der Erfindung,
-
2 eine Ansicht der Anlage aus 1 im horizontalen Längsschnitt unter dem Wasserpegel entlang der Schnittebene I-I aus 1,
-
3 eine Ansicht des Kanals von dessen Oberwasser in Pfeilrichtung A aus 1, und
-
4 eine vergrößerte Teilansicht im Schnitt entlang der Schnittebene III-III aus 3.
-
Wie in 1 bis 3 dargestellt ist, ist eine erfindungsgemäße Siebanlage 1 in einem länglichen Kanal bzw. Wasserlauf 5 eingesetzt, der ein Medium, wie etwa Wasser, mit einer Gesamtdurchflussmenge QE befördert.
-
Der Kanal wird von zwei Längswandungen 2 und 3 (2) und einer Bodenwandung 4 (1) eingegrenzt.
-
Die Anlage enthält eine Trennwand 30, die sich quer zu den Wandungen 2 und 3 erstreckt und einen stromaufwärtigen Bereich AM des Kanals von einem stromabwärtigen Bereich AV trennt. Auf der Seite des stromaufwärtigen Bereichs AM strömt das zu filternde Wasser, das in 1, 2 und 4 mit dem Pfeil F1 dargestellt ist, mit einer Gesamtdurchflussmenge QE. Die Wand ist mit mehreren Durchlässen versehen, in welchen Öffnungen für den Durchtritt von nicht gefiltertem Wasser ausgeführt sind.
-
Die Anlage enthält eine Siebvorrichtung zum Dekonzentrieren des Gehalts an verschiedenen Schmutzstoffen und Abfallstoffen, die mit dem Wasser mittransportiert werden. Die Vorrichtung ist in dem Kanal angeordnet und insbesondere an der Wand 30 gelagert (1 und 2), indem sie bezüglich der Wand in den stromaufwärtigen Bereich vorsteht.
-
Dazu enthält die Siebvorrichtung ein Filtersieb 10.
-
In allgemeiner Weise weist das eingesetzte Filtersieb ein Filterelement, wie etwa ein Tuch, ein Lochblech oder ein anderes in einer Endlosschleife verstellbares Teil auf. Beispielsweise kann diese Schleife kreisförmig sein, wobei das Filtersieb dann eine um eine Welle drehbar gelagerte Trommel bildet.
-
Anhand von 1 und 2 ist eine Endlosschleife länglicher Form dargestellt, in welcher das Filtersieb 10 als sogenanntes zweiflutiges Kettenfilter ausgeführt ist, d. h. bei welchem das nicht gefilterte Wasser außerhalb des Filters bleibt und das gefilterte Wasser innerhalb des Filters fließt.
-
Die Erfindung findet auch bei anderen Mediumumlaufformen (innen/außen, Direktdurchlauf) Anwendung.
-
Alternativ kann das Sieb als Rechenreiniger ausgeführt sein, bei welchem das Gitter Stäbe enthält, die sehr knapp beabstandet sind (engstehende Stäbe).
-
Das Filter 10 weist Filterelemente auf, sogenannte Filterplatten 11, die quer durch die Strömung angeordnet sind und von zwei Ketten getragen werden, jeweils eine auf jeder Seite, die eine Endlosschleife bilden, in senkrechter Richtung langgestreckt sind, wobei die obere und die untere Achse longitudinal verlaufen.
-
Die Ausbildung des Filters 10 als zweiflutiges Kettenfilter ist an sich wohl bekannt und wird hier nur kurz beschrieben.
-
Die aufeinanderfolgend angeordneten Platten 11 bilden eine Schleife, die von koaxial verlaufenden Zahnrädern 13 abgestützt wird, die im oberen Abschnitt angeordnet sind und mit welchen Plattentrageketten kämmen.
-
Eine die oberen Zahnräder 13 tragende Welle 15 dreht sich in zwei Lager, die jeweils auf einer Seite angeordnet sind, und wird in Pfeilrichtung F3 (3) von einem an sich bekannten Antriebssystem M drehend angetrieben. Die Lager werden von einem Tragwerk 35 getragen, das in senkrechten Wandführungen 37 gleitet, die an der Trennwand 30 befestigt sind.
-
Wie anhand von 1 dargestellt ist, ist in der Praxis das Filter 10 nur teilweise im zu filternden Wasser versenkt.
-
In 1 ist mit dem Bezugszeichen PB der Wasserpegel für den niedrigsten Wasserstand und mit PH der Wasserpegel für den höchsten Wasserstand dargestellt.
-
In herkömmlicher Weise ist vorgesehen, dem herausragenden Teil des Filters 10 eine Spülstation 22 (3) zuzuordnen. Diese Spülstation 22 ist über dem Wasserpegel des höchsten Wasserstandes PH auf der Seite des herausragenden Teils des Kettenfilters 10 angeordnet, die bezüglich der Laufrichtung dieses Filterelements, d. h. seiner Drehrichtung, am weitesten hinten liegt, wie dies beispielhaft mit Pfeil F3 in 3 dargestellt ist.
-
In an sich bekannter Weise enthält die Spülstation 22 innerhalb des Filters 10 (3):
- – eine oder mehrere Spülrampen 23, die jeweils dazu geeignet sind, eine Wasserfläche 24 im wesentlichen senkrecht durch das Filterelement 11, diesem Filter gegenüberliegend, zu schleudern,
- – und außerhalb desselben entsprechend den Rampen 23 (dieser/diesen gegenüberliegend) einen Schwemmkanal 25, der dazu geeignet ist, die vom Filterelement durch die Wasserfläche 24 gelösten Abfallstoffe abzufangen.
-
Dem Kanal vorgelagert schützt ein Gitter 6 mit um einigen Zentimetern beabstandeten Stäben die gesamten nachgelagerten Einrichtungen vor im Volumen größeren Teilen, die mit der Flut angeschwemmt wurden.
-
Wie in 1 und 2 dargestellt ist, ist in der Wand 30 eine Öffnung 33 gegenüber der Siebvorrichtung 10 eingebracht.
-
Durch diese Anordnung kann das Wasser, das nach dem Durchtritt durch die Filterplatten 11 gefiltert wurde, durch die Öffnung 33 aus der Vorrichtung ausströmen und in den stromabwärtigen Bereich AV überströmen.
-
Wie bereits kurz vorangehend erwähnt wurde, enthält ein erster Wasserdurchlass 31 eine Öffnung mit beispielsweise rechteckigem Querschnitt nach 3, die beispielsweise im unteren Bereich der Wand 30 angeordnet ist.
-
Diese Öffnung besitzt keinerlei Schließorgan mit dem Zweck, einen ständigen Durchtritt eines Anteils Q31 der gesamten Durchflussmenge an Wasser zu gestatten. Der Anteil an durchströmendem Wasser steigt in dem Maße an, wie die die Siebvorrichtung 10 durchströmende Durchflussmenge aufgrund von Verstopfung sinkt.
-
Ein zweiter Wasserdurchlass 32 enthält auch eine Öffnung mit beispielsweise rechteckförmigem Querschnitt, die beispielsweise im unteren Bereich der Wand 30 neben der Öffnung 31 (3) angeordnet ist.
-
Der Durchlass 31 ist zwischen der Vorrichtung 10 und dem Durchlass 32 angeordnet, jedoch ist auch die umgekehrte Anordnung denkbar, ebenso wie weitere Anordnungen, bei denen die Durchlässe 31 und 32 im oberen Bereich der Wand und beispielsweise übereinanderliegend angeordnet sind.
-
Diese Öffnung 32 ist mit einem verstellbaren Glied 41 versehen, das zwischen zwei in 4 dargestellten Stellungen verstellbar ist, nämlich einer Schließstellung (in ausgezogener Linie dargestellt), welche den Durchtritt von Wasser von dem stromaufwärtigen Bereich in den stromabwärtigen Bereich verhindert, und einer angehobenen Offenstellung (strichpunktiert dargestellt), die den Durchtritt von Wasser gestattet.
-
Das verstellbare Glied wird solange in Schließstellung gehalten, bis bestimmte Druckverlustbedingungen nicht mehr erfüllt werden, wie nachfolgend ersichtlich wird.
-
Das verstellbare Glied 41 ist beispielsweise eine Klappe, die zwei Teile aufweist, nämlich einen ersten Teil 41a in Form einer Platte, deren Form bzw. die der Öffnung 32 in Verschlussstellung gegenüberliegend angeordnete Fläche Abmessungen hat, die zumindest gleich denen der Öffnung 32 sind, um diese zu verschließen.
-
In einfacher Weise hat der Teil 41a eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform.
-
Die Klappe weist auch einen zweiten Teil 41b auf, der beispielsweise im rechten Winkel zum ersten Teil 41b angeordnet ist und einen Betätigungsarm bildet.
-
Die Klappe ist an einer auf der stromabwärtigen Seite AV befindlichen Fläche 30a der Wand 30 verschwenkbar gelagert, insbesondere bezüglich einer Schwenkachse 45 angelenkt.
-
Die Klappe wird beispielsweise mit Senkern beschwert, um den Durchtritt irgendeiner Durchflussmenge solange zu vermeiden, bis der Druckverlust zwischen Oberwasser und Unterwasser einen ausgewählten Wert erreicht (in der Praxis im zweistelligen Zentimeterbereich).
-
Die Klappe 41, mit welcher die Öffnung 32 ausgestattet ist, ist mit einem Gegengewicht 42 versehen, das dazu ausgelegt ist, erst bei einem Druckverlust 44 größer oder gleich einem vorbestimmten Wert H1 durch Verschwenken um die Achse 45 mit dem Öffnen zu beginnen.
- a) Wenn das Sieb 10 in Betrieb ist, verändert sich sein Druckverlust 44 mit der Verschmutzung, jedoch wird aufgrund seiner Funktionsweise, die dem Druckverlust unterliegt, gemäß an sich bekannten Mitteln vermieden, dass dieser nicht den vorbestimmten Wert H1 überschreitet (4).
Zu Beginn des Betriebs der Anlage (das Sieb ist nicht oder nur wenig zugesetzt und die dieses durchströmende Durchflussmenge ist somit nur wenig davon betroffen) teilt sich die einströmende Wasserdurchflussmenge QE (Durchflussmenge des gesamten Zustroms, der im Kanal stromaufwärts der Wand 30 transportiert wird) zwischen Sieb 10 (Q10) und Öffnung 31 (Q31) auf. Die Summe der Durchflussmengen Q10 und Q31 ist gleich QE. Die Durchflussmenge Q10 ist umso größer, je weniger das Sieb 10 zugesetzt ist. Es sei angemerkt, dass das gefilterte Wasser auf der stromabwärtigen Seite der Vorrichtung 10 durch die Öffnung 33 austritt und sich mit dem nicht gefilterten Wasser vermischt, das durch die Öffnung 31 geströmt ist. Die durch die Öffnung 33 ausströmende Durchflussmenge QS enthält wesentlich weniger verstopfende Teile, da sämtliche mit der Durchflussmenge Q10 mittransportierten Teile von dem Sieb 10 zurückgehalten wurden.
- b) Wenn aus irgendeinem Grund das Zusetzen des Siebes 10 derart ist, dass die Durchflussmenge Q10 sich vermindert, bis die Durchflussmenge Q31 zum Durchströmen der Öffnung 31 einen Druckverlust 44 höher als H1 hervorruft, dann öffnet sich die Klappe 41, indem sie nach oben schwenkt, bis sie einen mit Q32 bezeichneten Anteil der Durchflussmenge durchlässt, der sich entsprechend der von dem Filtersieb 10 zu behandelnden Durchflussmenge vermindert.
-
Der Öffnungsgrad der Klappe 41 ist Funktion von dem Verstopfungsgrad des Filtersiebes.
-
Die Öffnung 31, die Klappe 41 (und damit die Öffnung 32) und deren Gegengewichte sind so bemessen, dass dann, wenn die Durchflussmenge Q10 sich aufhebt (Sieb 10 vollständig verstopft), die Gesamtdurchflussmenge QE = Q31 + Q32 durch die Wand 30 strömt und dabei einen begrenzten Druckverlust geringfügig höher als H1 hervorruft. Somit steht bei einem Ausfall des Siebes 10 die Durchflussmenge QE bei einem geringen zusätzlichen Druckverlust stromabwärts immer noch bereit.
- c) Wenn aus irgendeinem Grund der Betreiber den Betrieb des Siebs vorübergehend einstellen möchte (zwecks Wartung beispielsweise), und dabei den Durchtritt der Durchflussmenge mit einem minimalen Druckverlust gewährleisten möchte, öffnet er die Klappe, indem er an einer nachgiebigen Halterung 43 (Seil, Kette, Schnur, usw.) zieht, die über den Arm 41b mit der Klappe verbunden ist, bis die Klappe 41 vollständig angehoben und damit geöffnet ist. Die Öffnungen 31 und 32 lassen dann bei einem Druckverlust viel niedriger als H1 den Durchfluss passieren.
-
Es sei angemerkt, dass der Wert H1 so gewählt wird, dass er gleich dem Druckverlust im Bereich des Siebes 10 ist, das eine maximale Abfallstoffbehandlungskapazität bietet (beispielsweise 0,30 m). Dadurch kann in Anbetracht des Siebpotentials (Breite, Fahrgeschwindigkeit, usw.) das Sieb 10 bestmöglich genutzt und die Durchflussmenge QS maximal gereinigt werden.
-
Gemäß einer Variante können die Öffnungen 31 und 32 jeweils in mehrere Öffnungen unterteilt werden.
-
Diese Öffnungen können sich neben dem Sieb befinden, wie in der vorangehenden Beschreibung angegeben ist, oder aber unterhalb des Siebes 10 oder auch an der stromaufwärtigen Wand 12 des Siebes. Jegliche Kombination dieser Stellungen ist ebenso in der vorliegenden Erfindung mit eingeschlossen.