DE102011089824A1 - Entfernungsmessvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung geht aus von einer Entfernungsmessvorrichtung mit zumindest einer Entfernungsmesseinheit (12), insbesondere zur berührungslosen Entfernungsmessung, die zumindest eine Steuerelektronik (14) aufweist, mit zumindest einer Orientierungssensoreinheit (16) und zumindest einer Bedienerschnittstelleneinheit (18), die dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebsmodus mit der Steuerelektronik (14) der Entfernungsmesseinheit (12) zu kommunizieren. Es wird vorgeschlagen, dass die Entfernungsmessvorrichtung zumindest eine Gestenerkennungseinheit (20) aufweist, die dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebsmodus wenigstens ein Muster (M1, M2, M3, M4, M5, M6) in zumindest einem Ausgangssignal der Orientierungssensoreinheit (16) zu erkennen und zumindest eine von dem erkannten Muster (M1, M2, M3, M4, M5, M6) abhängige Musterinformation an die Bedienerschnittstelleneinheit (18) zu übertragen.

Description

  • Stand der Technik
  • Es ist bereits eine Entfernungsmessvorrichtung mit einem Laserentfernungsmessgerät, einer Orientierungssensoreinheit und einer Bedienerschnittstelleneinheit, vorgeschlagen worden.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die Erfindung geht aus von einer Entfernungsmessvorrichtung mit zumindest einer Entfernungsmesseinheit, insbesondere zur berührungslosen Entfernungsmessung, das zumindest eine Steuerelektronik aufweist, mit zumindest einer Orientierungssensoreinheit und zumindest einer Bedienerschnittstelleneinheit, die dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebsmodus mit der Steuerelektronik der Entfernungsmesseinheit zu kommunizieren.
  • Es wird vorgeschlagen, dass die Entfernungsmessvorrichtung zumindest eine Gestenerkennungseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebsmodus wenigstens ein Muster in zumindest einem Ausgangssignal der Orientierungssensoreinheit zu erkennen und zumindest eine von dem erkannten Muster abhängige Musterinformation an die Bedienerschnittstelleneinheit zu übertragen.
  • Unter einer „berührungslosen Entfernungsmessung“ soll insbesondere eine Entfernungsmessung verstanden werden, bei der maximal ein Endpunkt einer zu messenden Strecke von materiellen Bestandteilen der Entfernungsmessvorrichtung berührt wird. Unter einer „Entfernungsmesseinheit“ soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zumindest eine Sensoreinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, eine Entfernung zu messen. Insbesondere ist die Sensoreinheit dazu vorgesehen, eine Entfernung ruhend zu messen, also auf eine Bewegung der Entfernungsmesseinheit zu einer Messung zu verzichten. Alternativ sind Messmethoden mit Beschleunigungssensoren und/oder GPS-Sensoren denkbar. Insbesondere ist die Sensoreinheit dazu vorgesehen, eine Entfernung anhand eines empfangenen Signals, insbesondere eines akustischen und/oder optischen Signals, zu bestimmen. Insbesondere weist die Entfernungsmesseinheit zumindest eine Emittereinheit auf, die dazu vorgesehen ist, das optische und/oder akustische Signal auszusenden. Insbesondere ist die Entfernungsmesseinheit dazu vorgesehen, die Entfernung auf Basis eines Laufzeitverfahrens, insbesondere eines Phasenversatzverfahrens, und/oder eines Triangulationsverfahrens zu bestimmen. Vorzugsweise weist die Entfernungsmesseinheit zumindest eine Gehäuseeinheit auf, in die zumindest die Sensoreinheit und zumindest eine Steuerelektronik und/oder zumindest eine Bedieneinheit integriert sind. Vorteilhaft ist die Entfernungsmessvorrichtung als Handentfernungsmessvorrichtung ausgebildet. Unter einer „Handentfernungsmessvorrichtung“ soll insbesondere eine Entfernungsmessvorrichtung verstanden werden, deren Entfernungsmesseinheit als handgehaltene Entfernungsmesseinheit ausgeführt ist. Insbesondere ist sie dazu vorgesehen, zu einem Messvorgang zumindest einer neuen Größe von einem Bediener manuell neu positioniert, insbesondere zumindest neu platziert und/oder gedreht, zu werden. Insbesondere weist die handgehaltene Entfernungsmesseinheit ein Gewicht von weniger als 500 g, insbesondere weniger als 300 g, vorteilhaft weniger als 200 g, vorzugsweise weniger als 100 g, auf. Insbesondere weist die handgehaltene Entfernungsmesseinheit ein Volumen auf, das kleiner ist als 300 cm3, insbesondere kleiner ist als 200 cm3, vorteilhaft kleiner ist als 100 cm3 und vorzugsweise kleiner ist als 50 cm3. Insbesondere weist ein gedachter kleinster Quader, der die Entfernungsmesseinheit komplett umschließt, zumindest eine erste Kante auf, die kürzer ist als 2 cm, insbesondere kleiner ist als 1,5 cm, vorteilhaft kleiner ist als 1 cm, und zumindest eine zweite Kante auf, die länger ist als 5 cm, insbesondere länger ist als 7,5 cm und vorteilhaft länger ist als 10 cm. Es kann insbesondere ein erhöhter Bedienkomfort erreicht werden. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell programmiert, ausgestaltet, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden.
  • Unter einer „Steuerelektronik“ der Entfernungsmesseinheit soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zu einer Datenverarbeitung und/oder einer Steuerung der Entfernungsmesseinheit, insbesondere zur Steuerung einer Messwertaufnahme, vorgesehen ist. Vorteilhaft weist die Steuerelektronik zumindest einen Prozessor und/oder einen Controller und vorzugsweise zumindest eine Speichereinheit mit einem darin gespeicherten Betriebsprogramm auf, das dazu vorgesehen ist, von dem Prozessor ausgeführt zu werden. Unter einer „Orientierungssensoreinheit“ soll insbesondere eine Sensoreinheit mit zumindest einem Orientierungssensor verstanden werden, die zumindest ein Ausgangssignal ausgibt, das zumindest einem Wert einer Orientierungskenngröße, insbesondere einer Raumlage, einer Bewegungsrichtung, einer Bewegungsgeschwindigkeit, einer Rotationsgeschwindigkeit, einer Beschleunigung und/oder einer Winkelbeschleunigung, der Orientierungssensoreinheit entspricht. Unter einem Orientierungssensor soll insbesondere ein Sensor und/oder eine Gruppe von Sensoren verstanden werden, die dazu vorgesehen sind, eine Lage, insbesondere der Entfernungsmesseinheit, bezüglich einer, vorzugsweise erdbezogenen, Bezugsgröße, insbesondere einer Magnetfeldrichtung, einer Kraftrichtung, vorteilhaft einer Gravitationsrichtung, und/oder einer Ausgangslage, zu bestimmen. Insbesondere ist die Orientierungssensoreinheit dazu vorgesehen, vor einem Messbeginn, insbesondere unter Bedienerinteraktion, eine Kalibrierung der Ausgangslage vorzunehmen. Insbesondere ist der Orientierungssensor als Neigungssensor, als Kompass, vorzugsweise als 3-Achs-Kompass, als Drehratensensor, insbesondere Gyroskop, und/oder als Beschleunigungssensorgruppe ausgebildet. Unter einer „Bedienerschnittstelleneinheit“ soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, eine Interaktion eines Bedieners mit der Entfernungsmesseinheit zu ermöglichen. Vorzugsweise weist die Bedienerschnittstelle zumindest eine Eingabeeinheit, insbesondere ein Tastenfeld, auf. Vorteilhaft weist die Bedienerschnittstelle zumindest eine Anzeigeeinheit auf, die dazu vorgesehen ist, Informationen, insbesondere Informationen der Entfernungsmesseinheit, anzuzeigen. Insbesondere ist die Anzeigeeinheit als Bildschirm, vorteilhaft als LCD-Bildschirm, ausgebildet. Vorteilhaft sind die Anzeigeeinheit und die Eingabeeinheit einstückig, insbesondere als berührungsempfindliches Display, ausgebildet. Insbesondere weist die Bedienerschnittstelle zumindest ein Steuerteil auf, das dazu vorgesehen ist Bedienereingaben zu verarbeiten und Steuerbefehle und/oder Informationen an die Steuerelektronik der Entfernungsmesseinheit zu senden und/oder zu empfangen. Insbesondere weist die Gestenerkennungseinheit zumindest eine Speichereinheit auf, in der zumindest ein Muster abgespeichert ist. Insbesondere weist die Gestenerkennungseinheit zumindest eine Recheneinheit auf, die dazu vorgesehen ist, das zumindest eine Ausgangssignal mit zumindest einem abgespeicherten Muster zu vergleichen. Unter einer „Recheneinheit“ soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zumindest einen Prozessor und vorzugsweise zumindest eine Speichereinheit mit einem darin gespeicherten Betriebsprogramm aufweist, wobei das Betriebsprogramm insbesondere dazu vorgesehen ist, von dem Prozessor ausgeführt zu werden. Unter einem „Muster“ soll insbesondere eine bestimmte Folge von Abschnitten, insbesondere von Abschnitten bestimmter Länge und/oder bestimmter Längenverhältnisse, mit bestimmten Werten der zumindest einen Orientierungskenngröße verstanden werden. Insbesondere ist die Gestenerkennungseinheit dazu vorgesehen, ein Muster zu erkennen, wenn eine gemessene Folge von Abschnitten, insbesondere ermittelte Längen der Abschnitte und/oder ermittelte Werte der Orientierungskenngröße während der Abschnitte, weniger als 50 %, insbesondere weniger als 30 %, vorteilhaft weniger als 20 %, von einem abgespeicherten Muster abweichen. Insbesondere ist die Gestenerkennungseinheit dazu vorgesehen, ein Muster zu erkennen, indem sie einer gemessenen Folge von Abschnitten aus einer Reihe von abgespeicherten Mustern dasjenige mit einer geringsten Abweichung zuordnet. Unter einer „Musterinformation“ soll insbesondere eine abstrakte Information, beispielsweise eine Kennziffer und/oder eine Bezeichnung, verstanden werden, die einem bestimmten Muster eindeutig, insbesondere über eine Speichereinheit, zugeordnet ist. Insbesondere ist die Bedienerschnittstelleneinheit dazu vorgesehen, einer Musterinformation eine bestimmte Aktion zuzuordnen. Insbesondere ist die Bedienerschnittstelleneinheit dazu vorgesehen, zumindest in einem Programmiermodus, insbesondere über ein weiteres Gerät, beispielsweise einen PC, von einem Bediener konfiguriert zu werden. Insbesondere kann der Bediener festlegen, welche Aktion welcher Musterinformation zugeordnet ist. Unter „übertragen“ soll insbesondere eine analoge und/oder digitale und drahtgebundene und/oder drahtlose Signalübertragung und/oder ein Aufruf zumindest einer Unterfunktion eines Betriebsprogramms verstanden werden.
  • Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann insbesondere eine einfache Steuerung der Entfernungsmessvorrichtung erreicht werden, da auf eine feinmotorische Bedienung, der insbesondere sehr kompakten Entfernungsmessvorrichtung mit insbesondere kleinen Bedienelementen, zumindest im Wesentlichen verzichtet werden kann. Insbesondere ist die Entfernungsmessvorrichtung auch mit Handschuhen, insbesondere auch dicken Arbeitshandschuhen, komfortabel bedienbar. Insbesondere kann eine niedrige Gerätegröße erreicht werden, da auf eine hohe Anzahl an Bedienelementen verzichtet werden kann.
  • Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Orientierungssensoreinheit in die Entfernungsmesseinheit integriert ist. Insbesondere ist die Gestenerkennungseinheit in die Entfernungsmesseinheit integriert, wobei insbesondere die Recheneinheit der Gestenerkennungseinheit und die Steuerelektronik einstückig ausgebildet sind. Unter „integriert“ soll insbesondere verstanden werden, dass die Orientierungssensoreinheit mechanisch mit der Gehäuseeinheit der Entfernungsmesseinheit, vorzugsweise fest, verbunden, insbesondere von der Gehäuseeinheit umgeben, vorteilhaft umschlossen, ist. Es kann insbesondere eine Verringerung einer Anzahl benötigter Teile und/oder von Kosten erreicht werden. Insbesondere kann eine vorhandene Orientierungssensoreinheit zur Bestimmung einer Messrichtung und/oder einer Lage der Entfernungsmesseinheit genutzt werden, um die Gestenerkennungseinheit mit Ausgangssignalen zu versorgen.
  • Ferner wird vorgeschlagen, dass die Bedienerschnittstelleneinheit in die Entfernungsmesseinheit integriert ist. Insbesondere sind die Recheneinheit der Bedienerschnittstelleneinheit und die Steuerelektronik einstückig ausgebildet. Es kann insbesondere eine geringe Anzahl an Geräten erreicht werden, die zu einer Messwertaufnahme nötig sind. Insbesondere ist die Bedienerschnittstelleneinheit als Teil der Gehäuseeinheit ausgebildet. Insbesondere ist die Gehäuseeinheit aus zwei zueinander beweglichen Teilen, insbesondere aus zwei zueinander beweglichen Gehäuseschalen, ausgebildet. Insbesondere ist die Gehäuseeinheit dazu vorgesehen, Bedienereingaben, die durch eine Bewegung der Gehäuseteile gegeneinander ausgelöst werden, an die Steuerelektronik zu leiten.
  • Alternativ ist es denkbar, dass die Orientierungssensoreinheit, die Gestenerkennungseinheit und/oder die Bedienerschnittstelleneinheit in ein zusätzliches Gerät, beispielsweise in ein Mobiltelefon, insbesondere ein Smartphone, und/oder einen Tablet-PC integriert sind. Insbesondere ist es denkbar, dass das zusätzliche Gerät über eine Funkverbindung, beispielsweise W-Lan und/oder Bluetooth, mit der Entfernungsmesseinheit, insbesondere mit der Steuerelektronik der Entfernungsmesseinheit, verbunden ist. Insbesondere wird ein Messvorgang durch das zusätzliche Gerät fernausgelöst durchgeführt.
  • Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Gestenerkennungseinheit dazu vorgesehen ist, neue Muster und/oder zugeordnete Musterinformationen zu lernen. Insbesondere ist die Bedienerschnittstelleneinheit dazu vorgesehen, die Gestenerkennungseinheit, insbesondere auf eine Bedieneranforderung hin, in einen Lernmodus zu versetzen. Insbesondere ist die Gestenerkennungseinheit dazu vorgesehen, aus zumindest einem Ausgangssignal, insbesondere aus einer Reihe von Ausgangssignalen, ein zugrundeliegendes Muster zu erkennen und dieses abzuspeichern. Insbesondere ist die Gestenerkennungseinheit dazu vorgesehen, einen Bediener solange zu einer Wiederholung der Geste aufzufordern, bis eine Zuordnung des erkannten Musters innerhalb vorbestimmter Grenzen eindeutig ist. Insbesondere ist die Gesternerkennungseinheit dazu vorgesehen, den Bediener aufzufordern, eine Musterinformation hinzuzufügen, insbesondere eine Musterbenennung durchzuführen. Insbesondere können vorhandene Muster neu trainiert werden, um die Gestenerkennungseinheit an einen bedienerspezifischen Bewegungsablauf zu gewöhnen, wobei ein vorhandenes Muster mit einem neuen Muster überschrieben wird. Insbesondere kann durch ein Trainieren der Muster eine erlaubte Abweichung von dem gespeicherten Muster und/oder Rahmenbedingungen, in denen ein Muster erkannt wird, festgelegt werden. Es kann insbesondere eine gute Handhabbarkeit erreicht werden. Insbesondere kann eine hohe Individualisierbarkeit erreicht werden, so dass ein Bediener die Entfernungsmessvorrichtung auf seine Bedürfnisse und Vorlieben einstellen kann.
  • Ferner wird vorgeschlagen, dass die Bedienerschnittstelleneinheit dazu vorgesehen ist, nach Empfang zumindest einer bestimmten übertragenen Musterinformation zumindest einen Messvorgang auszulösen. Es kann insbesondere eine einfache Bedienung erreicht werden. Insbesondere weist die Bedienerschnittstelleneinheit zumindest ein Zeitmessmittel auf und ist dazu vorgesehen, zwischen einem Empfang der bestimmten Musterinformation und der Auslösung des zumindest einen Messvorgangs eine vorbestimmte Zeit vergehen zu lassen. Insbesondere ist das Zeitmessmittel als echter Zeitgeber, insbesondere als Quarzuhr und/oder als Taktgeber, insbesondere als Taktgeber eines Prozessors, ausgebildet. Insbesondere ist die Bedienerschnittstelleneinheit dazu vorgesehen, nach einer vorgegebenen Anzahl an Zeiteinheiten, insbesondere Sekunden, Millisekunden und/oder Takten, den Messvorgang auszulösen. Insbesondere weist die Bedienerschnittstelleneinheit zumindest eine akustische und/oder optische Anzeigeeinheit auf, die dazu vorgesehen ist, einen Countdown anzuzeigen. Alternativ ist es denkbar, dass das Zeitmessmittel in die Steuerelektronik der Entfernungsmesseinheit integriert ist und die Steuerelektronik eine Durchführung des Messvorgangs nach Erhalt einer Anweisung zur Durchführung des Messvorgangs um eine vorbestimmte Zeit verzögert. Es kann insbesondere eine hohe Messpräzision, insbesondere durch eine Vermeidung eines Verwackelns während des Messvorgangs, das durch eine Bedienbewegung hervorgerufen ist, erreicht werden.
  • Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Entfernungsmessvorrichtung zumindest eine Gruppenbildungseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, zumindest einen Messwert einer Messwertgruppe zuzuordnen. Unter einer „Gruppenbildungseinheit“ soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zumindest eine Recheneinheit aufweist. Unter einer „Messwertgruppe“ soll insbesondere eine Gruppe von Messwerten verstanden werden, die einem gemeinsamen Oberbegriff, einem Messgruppentyp, beispielsweise „Wand“, „Raum“, „Fenster“, „Tür“, „Punkt“, „Linie“, zugeordnet sind. Insbesondere ist die Gruppenbildungseinheit dazu vorgesehen, in zumindest einem Betriebsmodus zumindest eine Messwertgruppe einer Messwertobergruppe zuzuordnen. Insbesondere wird dabei eine Messwertgruppe, beispielsweise „Wand“ bzw. „Tür“, einer übergeordneten Messwertgruppe, beispielsweise „Raum“ bzw. „Wand“, zugeordnet. Vorteilhaft ist die Gruppenbildungseinheit in die Entfernungsmesseinheit integriert. Alternativ ist es denkbar, dass die Gruppenbildungseinheit und die Entfernungsmesseinheit über eine drahtgebundene oder drahtlose Kommunikationsverbindung, beispielsweise USB, WLAN und/oder Bluetooth, zumindest zeitweise miteinander verbunden sind und die Entfernungsmesseinheit während einer Verbindung zumindest Entfernungsmesswerte an die Gruppenbildungseinheit überträgt. Vorteilhaft ist die Gruppenbildungseinheit dazu vorgesehen, einer Messwertgruppe in Abhängigkeit von einer empfangenen Musterinformation unterschiedliche Messgruppentypen zuzuordnen. Insbesondere sind die Gruppenbildungseinheit und die Bedienerschnittstelleneinheit einstückig ausgebildet, weisen insbesondere einen gemeinsamen Prozessor auf. Insbesondere ist die Bedienerschnittstelleneinheit dazu vorgesehen, in Abhängigkeit von einem erkannten Muster bzw. einer übertragenen Musterinformation eine Messreihe mit einer von der Musterinformation abhängigen Anzahl an Messvorgängen zu starten und daraus erhaltene Entfernungsmesswerte einer Messwertgruppe mit einem von der Musterinformation abhängigen Messgruppentyp zuzuordnen. Insbesondere ist die Gruppenbildungseinheit dazu vorgesehen, eine zwischen mehreren Messungen erhaltene Musterinformation dazu zu verwenden, die mehreren Messungen zu verknüpfen. Es kann insbesondere eine organisierte Messdatenaufnahme erreicht werden. Insbesondere kann ein verbesserter Bedienkomfort erreicht werden.
  • Zeichnung
  • Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
  • Es zeigen:
  • 1 eine erfindungsgemäße Entfernungsmessvorrichtung in einer schematischen Darstellung und
  • 2 mögliche Muster in einer schematischen Darstellung.
  • 1 zeigt eine Entfernungsmessvorrichtung 10 mit einer Entfernungsmesseinheit 12, die zu einer berührungslosen Entfernungsmessung vorgesehen ist. Die Entfernungsmesseinheit 12 weist eine als Laseremitter ausgebildete Emittereinheit 32 auf. Die Emittereinheit 32 ist dazu vorgesehen, ein frequenzmoduliertes Signal auszusenden. Die Entfernungsmesseinheit 12 weist eine optische Sensoreinheit 34 auf, die dazu vorgesehen ist, eine Reflexion des von der Emittereinheit 32 ausgesandten Signals zu empfangen. In der Sensoreinheit 34 werden das aktuell ausgesandte Signal und das empfangene, zuvor versendete Signal verglichen. Durch Überlagerung der Signale, die leicht unterschiedliche Frequenzen aufweisen, entsteht eine Schwebung, deren Frequenz maßgeblich für die Entfernung des Objekts ist, von dem das ausgesandte Signal reflektiert wurde. Weiterhin weist die Entfernungsmesseinheit 12 eine Gehäuseeinheit 26 auf, in die die Sensoreinheit 34 und die Emittereinheit 32 integriert sind. Die Gehäuseeinheit 26 ist von zwei Gehäuseschalen 28, 30 gebildet.
  • Die Entfernungsmesseinheit 12 weist eine Steuerelektronik 14 auf, die dazu vorgesehen ist, einen Messvorgang zu steuern. Die Entfernungsmessvorrichtung 10 weist weiterhin eine Orientierungssensoreinheit 16 auf, die in die Entfernungsmesseinheit 12 integriert ist. Die Orientierungssensoreinheit 16 weist einen 3D-Beschleunigungssensor und ein Gyroskop auf. Die Orientierungssensoreinheit 16 erzeugt ein Ausgangssignal, das aktuelle Werte der Sensoren enthält. Die Orientierungssensoreinheit 16 ist dazu vorgesehen als Orientierungswerte Drehungen und lineare Bewegungen der Orientierungssensoreinheit 16 in das Ausgangssignal umzusetzen. Da die Orientierungssensoreinheit 16 in die Entfernungsmesseinheit 12 integriert ist, sind Orientierungswerte der Orientierungssensoreinheit 16 zu Orientierungswerten der Entfernungsmesseinheit 12 äquivalent.
  • Ferner weist die Entfernungsmessvorrichtung 10 eine Bedienerschnittstelleneinheit 18 auf, die dazu vorgesehen ist, mit der Steuerelektronik 14 der Entfernungsmesseinheit 12 zu kommunizieren. Die Bedienerschnittstelleneinheit 18 ist in die Entfernungsmesseinheit 12 integriert. Eine Recheneinheit der Bedienerschnittstelleneinheit 18 ist in die Steuerelektronik 14 der Entfernungsmesseinheit 12 integriert. Die Bedienerschnittstelleneinheit 18 weist eine, als OLED-Bildschirm ausgebildete, Anzeigeeinheit 22 und ein Bedienfeld 24 auf. Die Anzeigeeinheit 22 ist als Bedientaste ausgebildet. Die Anzeigeeinheit 22 und das Bedienfeld 24 sind in eine obere Gehäuseschale 28 der Gehäuseschalen 28, 30 eingelassen. Die Bedienerschnittstelleneinheit 18 ist dazu vorgesehen, einen Messvorgang zu einer Entfernungsmessung zu initiieren, wenn Druck auf die Anzeigeeinheit 22 ausgeübt wird. Alternativ ist es denkbar, dass die beiden Gehäuseschalen 28, 30 gegeneinander bewegbar gelagert sind. Die Bedienerschnittstelleneinheit 18 ist dazu vorgesehen, aufgenommene Messwerte auf der Anzeigeeinheit 22 zu visualisieren. Hierbei kann der Bediener zwischen einer perspektivischen Anzeige, einer 2D-Anzeige und einer Listenansicht wählen.
  • Die Entfernungsmessvorrichtung 10 weist eine Gestenerkennungseinheit 20 auf, die dazu vorgesehen ist, Muster M1, M2, M3, M4, M5, M6 in einem Ausgangssignal der Orientierungssensoreinheit 16 zu erkennen und von jeweils erkannten Mustern M1, M2, M3, M4, M5, M6 abhängige Musterinformationen an die Bedienerschnittstelleneinheit 18 zu übertragen. Die Gestenerkennungseinheit 20 ist dazu vorgesehen, neue Muster und zugeordnete Musterinformationen zu lernen. Der Bediener kann dabei die Entfernungsmessvorrichtung 10 durch Eingaben über die Bedienerschnittstelleneinheit 18 in einen Lernmodus versetzen und gelernten Mustern Namen zuordnen. Weiterhin kann der Bediener den Mustern M1, M2, M3, M4, M5, M6 zugeordnete Funktionen festlegen und ändern. Auch können mehreren Mustern M1, M2, M3, M4, M5, M6 eine gleiche Funktion zugeordnet werden. Die Entfernungsmessvorrichtung 10 weist weiterhin eine Gruppenbildungseinheit 36 auf, die dazu vorgesehen ist, Messwerte zu Messwertgruppen zuzuordnen. Die Gruppenbildungseinheit 36, die Gestenerkennungseinheit 20, die Bedienerschnittstelleneinheit 18 und die Steuerelektronik 14 weisen einen gemeinsamen Prozessor 38 auf.
  • Die Gruppenbildungseinheit 36 ist dazu vorgesehen, einer Messwertgruppe in Abhängigkeit von einer empfangenen Musterinformation unterschiedliche Messgruppentypen zuzuordnen. Die Bedienerschnittstelleneinheit 18 ist dazu vorgesehen, nach Empfang bestimmter übertragener Musterinformationen einen Messvorgang bzw. mehrere Messvorgänge auszulösen. Die Bedienerschnittstelleneinheit 18 weist ein Zeitmessmittel 40 auf und ist dazu vorgesehen, zwischen einem Empfang der bestimmten Musterinformation und der Auslösung des zumindest einen Messvorgangs eine vorbestimmte Zeit vergehen zu lassen. Die Bedienerschnittstelleneinheit 18 weist ein als LED ausgebildetes Anzeigemittel 44 auf, das dazu vorgesehen ist, einen Countdown zu signalisieren. Eine Blinkfrequenz des Anzeigemittels 44 wird dabei stetig erhöht.
  • In 2 sind unterschiedliche Muster M1, M2, M3, M4, M5, M6 angedeutet, denen unterschiedliche Funktionen zugeordnet sind. Ein erstes Muster M1 ist von einer Folge von Kippvorgängen der Entfernungsmesseinheit 12 gebildet. Das erste Muster M1 ist gebildet von einem ersten Kippen einer Längsachse 42 des Entfernungsmessgeräts um 70° bis 90°, einem Zurückkippen der Längsachse 42 in den Ausgangszustand und einem erneuten Kippen gleich dem ersten Kippen. Bei Erkennung des ersten Musters M1 koppelt die Gruppenbildungseinheit 36 zwei Entfernungsmesswerte zu einer Messwertgruppe. Eine Geste, die zu diesem Muster M1 führt, kann hierbei vor einem ersten Messvorgang durchgeführt werden, woraufhin Entfernungsmesswerte eines ersten und eines zweiten folgenden Messvorgangs der Messwertgruppe zugeordnet werden. Um die Messung zu vereinfachen, wird über das Anzeigemittel 44 ein Countdown von 10 Sekunden durchgeführt, nachdem automatisch der erste Messvorgang durchgeführt wird. Anschließend wird ein zweiter Countdown durchgeführt, bevor der zweite Messvorgang automatisch durchgeführt wird. Der Bediener kann den Messvorgang durch manuelle Auslösung beschleunigen. Auch nach einer manuellen Auslösung wird zu einer Vermeidung einer verwackelten Messung vor Durchführung des Messvorgangs eine kurze Zeit, beispielsweise 0,2 Sekunden, gewartet. Eine Dauer des Countdowns kann über Bedienereingaben in einem Konfigurationsmenu eingestellt werden. Weiterhin können jedem gespeicherten Muster M1, M2, M3, M4, M5, M6 unterschiedliche Dauern der Countdowns zugeordnet werden.
  • Alternativ ist es denkbar, dass der zweite Countdown erst ausgelöst wird, sobald eine Drehung der Orientierungssensoreinheit 16 um 70° bis 90° gemessen wurde. Weiterhin ist die Gruppenbildungseinheit 36 dazu vorgesehen, in Abhängigkeit von einer Orientierung der Orientierungssensoreinheit 16 die ermittelten Entfernungsmesswerte automatisch einer Höhe, einer Breite, einer Tiefe o.ä. zuzuordnen. Alternativ kann eine Geste, die dem Muster M1 ähnelt, nach einem ersten Messvorgang durchgeführt werden, um den ersten Messvorgang mit einem auf die Geste folgenden Messvorgang zu verknüpfen. Auch hier wird wieder ein Countdown für den folgen Messvorgang angezeigt.
  • Weiterhin ist die Entfernungsmessvorrichtung 10 dazu vorgesehen, Winkel zu messen, indem die Orientierungssensoreinheit 16 ausgewertet wird. Es ist ein zweites Muster M2 vorgesehen, das darin besteht, dass die Längsachse 42 der Entfernungsmesseinheit 12 mehrfach um einen Winkel von ca. 40° hin- und hergeschwenkt wird. Das zweite Muster M2 ist dazu vorgesehen, eine Winkelmessung auszulösen.
  • Es sind viele weitere Muster M3, M4, M5, M6 denkbar. Beispielsweise ist ein Muster M3 vorgesehen, das von einer geschlossenen Bewegung der Orientierungssensoreinheit 16, ausgehend von einem Ausgangspunkt A3, gebildet ist, die ein Rechteck formt. Bei Erkennung des Musters M3 verknüpft die Gruppenbildungseinheit 36 zwei Entfernungsmesswerte mit der Ausmessung einer Fläche, beispielsweise einer Wand. Es kann hierbei weiterhin zwischen einer Bewegung entgegen des Uhrzeigersinns und einer Bewegung im Uhrzeigersinn unterschieden werden. Beispielsweise kann einer Bewegung entgegen des Uhrzeigersinns ein Messgruppentyp zugeordnet werden, der einer rechteckigen Ausnehmung in einer Wand entspricht. Auch kann zwischen unterschiedlichen Lagen des Ausgangspunkts A3 unterschieden werden.
  • Es ist ein viertes Muster M4 vorgesehen, das von einer Bewegung auf einer Linie und einer Rückbewegung auf der gleichen Linie gebildet ist. Das Muster M4 ist dazu vorgesehen, durch die Gruppenbildungseinheit 36 mit der Ausmessung einer Geraden mit einem bestimmten senkrechten Abstand der Geraden zu einer Bezugskante verknüpft zu werden. Insbesondere kann durch Lage des Musters M4, insbesondere einer vertikalen bzw. horizontalen Bewegung, eine entsprechend gelegene Gerade zugeordnet werden.
  • Es ist ein fünftes Muster M5 vorgesehen, das von einer Bewegung entlang einer U-Form mit rechtwinkligen Übergängen gebildet ist. Dem Muster M5 wird durch die Gruppenbildungseinheit 36 eine Ausmessung einer Linie mit begrenzter Länge mit drei Messwerten zugeordnet. Durch eine Lage des U, also eine Öffnungsrichtung des U, kann eine Bezugsrichtung und eine Lage der Linie festgelegt werden. Es ist ein sechstes Muster M6 vorgesehen, das von einer Bewegung entlang einer nach unten geöffneten U-Form mit rechtwinkligen Übergängen und einer Rückbewegung entlang eines letzten Teilstrichs des U gebildet ist. Dem Muster M6 wird durch die Gruppenbildungseinheit 36 eine Ausmessung eines Ausgedehnten Objekts, beispielsweise einer Tür bzw. einer Türaussparung, zugeordnet.
  • Weiterhin sind Muster mit gekrümmten, insbesondere kreisartigen, Bewegungen oder sich überschneidenden Bewegungen, beispielsweise in Form einer 8, denkbar. Auch sind Muster denkbar, die von Kombinationen, also parallele und/oder serielle Kipp-/Dreh- und Linearbewegungen, gebildet sind. Weiterhin sind Muster in drei Dimensionen denkbar.

Claims (10)

  1. Entfernungsmessvorrichtung mit zumindest einer Entfernungsmesseinheit (12), insbesondere zur berührungslosen Entfernungsmessung, die zumindest eine Steuerelektronik (14) aufweist, mit zumindest einer Orientierungssensoreinheit (16) und zumindest einer Bedienerschnittstelleneinheit (18), die dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebsmodus mit der Steuerelektronik (14) der Entfernungsmesseinheit (12) zu kommunizieren, gekennzeichnet durch eine Gestenerkennungseinheit (20), die dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebsmodus wenigstens ein Muster (M1, M2, M3, M4, M5, M6) in zumindest einem Ausgangssignal der Orientierungssensoreinheit (16) zu erkennen und zumindest eine von dem erkannten Muster (M1, M2, M3, M4, M5, M6) abhängige Musterinformation an die Bedienerschnittstelleneinheit (18) zu übertragen.
  2. Entfernungsmessvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Orientierungssensoreinheit (16) in die Entfernungsmesseinheit (12) integriert ist.
  3. Entfernungsmessvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienerschnittstelleneinheit (18) in die Entfernungsmesseinheit (12) integriert ist.
  4. Entfernungsmessvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gestenerkennungseinheit (20) dazu vorgesehen ist, neue Muster und/oder zugeordnete Musterinformationen zu lernen.
  5. Entfernungsmessvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienerschnittstelleneinheit (18) dazu vorgesehen ist, nach Empfang zumindest einer bestimmten übertragenen Musterinformation zumindest einen Messvorgang auszulösen.
  6. Entfernungsmessvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienerschnittstelleneinheit (18) zumindest ein Zeitmessmittel (40) aufweist und dazu vorgesehen ist, zwischen einem Empfang der bestimmten Musterinformation und der Auslösung des zumindest einen Messvorgangs eine vorbestimmte Zeit vergehen zu lassen.
  7. Entfernungsmessvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest eine Gruppenbildungseinheit (36), die dazu vorgesehen ist, zumindest einen Messwert einer Messwertgruppe zuzuordnen.
  8. Entfernungsmessvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppenbildungseinheit (36) dazu vorgesehen ist, einer Messwertgruppe in Abhängigkeit von einer empfangenen Musterinformation unterschiedliche Messgruppentypen zuzuordnen.
  9. Entfernungsmesseinheit einer Entfernungsmessvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
  10. Verfahren zum Betrieb einer Entfernungsmessvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
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