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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Messsystem zum Erfassen
von Profilschnitten eines Objektes und/oder Raumes, ein Verfahren
zum Erfassen von Profilschnitten eines Objektes und/oder Raumes
sowie ein Verfahren zum Erfassen der Erstreckung einer Fläche eines
Objektes und/oder Raumes, insbesondere in Bezug auf die Horizontale.
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Es
sind bereits verschiedenartigste Messgeräte bekannt, mit deren Hilfe
Abmessungen von Objekten und/oder Räumen bestimmt werden können.
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Zum
Erfassen von Raumkonturen werden beispielsweise Lasermessgerate,
Meterstäbe,
Winkelmesser und dergleichen eingesetzt. Durch die Zusammensetzung
einer Vielzahl von manuell durchgeführten Einzelmessungen kann
dann ein zwei- oder dreidimensionaler Profilschnitt des Raumes erstellt und
graphisch abgebildet werden. Ein wesentlicher Nachteil besteht allerdings
darin, dass die manuelle Vermessung eines Raumes mit sehr viel Aufwand verbunden
ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn aufgrund unebener Wände oder
aufgrund von Aussparungen und Vorsprüngen, die nur auf bestimmten Höhen des
Raumes vorhanden sind, Profilschnitte entlang verschiedener Höhenlinien
des Raumes erstellt werden müssen.
Zudem addieren sich bei der manuellen Durchführung von Einzelmessungen Messfehler,
weshalb die erzielten Profilschnitte und deren graphischen Abbildungen
sehr ungenau sein können.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein verbessertes mobiles Messsystem und ein verbessertes Verfahren
zum Erfassen von Profilschnitten eines Objektes und/oder Raumes
bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung ein mobiles Messsystem
zum Erfassen von Profilschnitten eines Objektes und/oder Raumes,
das zumindest eine berührungsfrei
arbeitende Abstandsmesseinrichtung aufweist. Bei dieser Abstandsmesseinrichtung
handelt es sich bevorzugt um einen Laserentfernungsmesser, wobei
jedoch auch ein Radarentfernungsmesser, ein Mikrowellenentfernungsmesser,
ein Ultra-Breitband-Entfernungsmesser oder dergleichen verwendet
werden kann. Das Messsystem umfasst ferner eine Schwenkeinrichtung
zum Verschwenken der Abstandsmesseinrichtung um eine erste Achse,
insbesondere Hochachse, und eine Höhenverstelleinrichtung zum
Verstellen der Höhe
der Abstandsmesseinrichtung, wobei Schwenkeinrichtung und/oder die
Höhenverstelleinrichtung
vorteilhaft motorisiert ausgebildet sind. Durch ein schrittweises
oder kontinuierliches Verschwenken der Abstandsmesseinrichtung um
die erste Achse können
entsprechend Abstandsmessungen zu einem Objekt und/oder Raum entlang
einer Höhenlinie
durchgeführt
werden, die zusammengesetzt einen Profilschnitt des Objektes und/oder
Raumes ergeben. Dabei wird jeweils eine Abstandsmessung einem entsprechenden
Schwenkwinkel der Abstandsmesseinrichtung zugeordnet, wodurch sich eindeutige
3D-Koordinaten ergeben,
die beispielsweise einem CAD-System (Computer Aided Design-System)
zugeführt
und dort zur Erstellung des Profilschnittes weiterverarbeitet werden
können. Durch
Verstellen der Höhe
der Abstandsmesseinrichtung kann die Höhe ausgewählt werden, auf welcher der
Profilschnitt erzeugt werden soll. So können auch mehrere Profilschnitte
eines Objektes und/oder Raumes auf verschiedenen Höhenlinien
erstellt werden. Diese Mehrzahl von Profilschnitten kann dann mittels Interpolation
oder dergleichen zu einer dreidimensionalen Abbildung des Objektes
und/oder Raumes verknüpft
werden.
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Die
Abstandsmesseinrichtung ist zusammen mit der Schwenkeinrichtung
zudem um eine zweite Achse verschwenkbar, die sich quer, insbesondere senkrecht
zur ersten Achse erstreckt. Auf diese Weise können auch Profilschnitte quer,
insbesondere senkrecht zur ersten Achse erstellt werden, weshalb das
erfindungsgemäße Messsystem
noch flexibler einsetzbar ist, was anhand einer Ausführungsform nachfolgend
noch genauer beschrieben wird. Auch die Schwenkbewegung um die zweite
Achse kann motorisiert erfolgen.
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Das
Messsystem umfasst bevorzugt zumindest eine ein von der Abstandsmesseinrichtung
emittiertes Messsignal umlenkende Umlenkeinrichtung und/oder zumindest
eine ein von der Abstandsmesseinrichtung emittiertes Messsignal
in verschiedene Richtungen aufteilende Teileinrichtung. Derartige Umlenk-
und/oder Teileinrichtungen ermöglichen
es, das die Abstandsmesseinrichtung verlassende Messsignal in beliebige
Richtungen auszusenden, weshalb das erfindungsgemäße Messsystem
sehr flexibel einsetzbar ist.
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Vorteilhaft
ist/sind die Umlenkeinrichtung und/oder die Teileinrichtung bewegbar
ausgeführt, beispielsweise
ein- und ausklappbar, drehbar oder dergleichen. So können diese
Einrichtungen beispielsweise derart ausgeführt sein, dass sie das die Abstandsmesseinrichtung
verlassende Messsignal wahlweise im Sinne eines Umlenkens oder Teilens beeinflussen
oder unbeeinflusst durchlassen. Ebenso können die Einrichtungen derart
ausgebildet sein, dass durch ihre Bewegung der Umlenkwinkel oder die
Art der Aufteilung des Signals verändert wird.
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Das
Messsystem verfügt
ferner bevorzugt über
zumindest eine Nivelliereinrichtung, die eine vorbestimmte Ausrichtung
des Messsystems gestattet, insbesondere parallel zur Horizontalen.
Hierzu umfasst die Nivelliereinrichtung zumindest einen geeigneten
Sensor, wie beispielsweise eine optische Libelle, einen Inclinometer,
ein MEMS (Micro-Electro-Mechanical Sytem), einen thermodynamischen Sensor,
ein mechanisches Pendel oder dergleichen, mit dem eine Ist-Ausrichtung
des Messsystems erfasst werden kann. Die Einstellung der Soll-Ausrichtung
kann manuell oder automatisch mit Hilfe eines entsprechenden Aktuators
in Form eines Motors oder dergleichen erfolgen. Alternativ kann
die Nivelliereinrichtung auch lediglich die Ist-Ausrichtung des
Messsystems mit Hilfe eines geeigneten Sensors erfassen, ohne dass
eine Ausrichtung des Messsystems zur Erzielung der Soll-Ausrichtung
erfolgt. In diesem Fall erfolgt die Erstellung des Profilschnittes
unter Berücksichtigung
der erfassten Ist-Ausrichtung des Messsystems.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Abstandsmesseinrichtung
derart ausgebildet, dass sie voneinander unterscheidbare Messsignale
emittieren kann. Hierzu kann die Abstandsmesseinrichtung zum Beispiel
mehrere Module aufweisen, die voneinander unterscheidbare Messsignale
emittieren. So können
als Module beispielsweise mehrere Laserentfernungsmesser vorgesehen
sein, die Messsignale mit unterschiedlichen Wellenlängen bzw.
aus verschiedenen Wellenlängenbereichen
aussenden. Anhand der verschiedenen Wellenlängen können die von den verschiedenen
Laserentfernungsmessern ausgesendeten und am Objekt oder Raum reflektierten
Signale, die von dem Messsystem empfangen werden, unterschieden werden,
so dass zeitgleich eine Vielzahl von Messungen vorgenommen werden
kann. Hierdurch kann die Messdauer entsprechend verkürzt werden.
Natürlich kann
alternativ auch ein einzelner Laserentfernungsmesser vorgesehen
sein, der Messsignale in unterschiedlichen Wellenlängen aussendet.
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Vorteilhaft
umfasst das Messsystem eine Auswerteeinheit zum Auswerten der von
der Abstandsmesseinrichtung erfassten Messdaten. Bei der Auswerteeinheit
kann es sich beispielsweise um einen handelsüblichen ortsfesten oder mobilen
Rechner oder um einen solchen handeln, der speziell für das Messsystem
entwickelt wurde. Die Auswerteeinheit umfasst ein Computerprogramm,
welches das Speichern und Weiterverarbeiten der von dem Messsystem
erfassten Messdaten gestattet. Eine Weiterverarbeitung der Messdaten
erfolgt insbesondere dahingehend, dass anhand der Messdaten zwei- und/oder
dreidimensionale Abbildungen des mit Hilfe des erfin dungsgemäßen Messsystems
vermessenen Objektes und/oder Raumes erzeugt werden. Natürlich kann
es sich bei der Auswerteeinheit aber auch um eine solche handeln,
die speziell für
das Messsystem entwickelt wurde.
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Ferner
weist das Messsystem vorteilhaft zumindest eine Eingabeeinheit und/oder
zumindest eine Ausgabeeinheit sowie zumindest eine Schnittstelle
zur drahtgebundenen und/oder drahtlosen Datenübertragung auf. Bei der Eingabeeinheit
kann es sich um eine Tastatur, eine Maus, ein Touchscreen oder dergleichen
handeln. Als Ausgabeeinheit können
beispielsweise ein Bildschirm und/oder Drucker verwendet werden.
Schnittstellen zur datentechnischen Kommunikation zwischen den einzelnen
elektronischen Komponenten des Messsystems können in Form von W-LAN-, Bluetooth-,
Infrarot-Schnittstellen
und/oder Anschlüssen
für Datenkabel
installiert werden. Dabei können
die Eingabeeinheiten, Ausgabeeinheiten und Schnittstellen in Komponenten
des Messsystems integriert oder separat vorgesehen sein.
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Bevorzugt
umfasst das Messgerät
eine Fernbedienung zur datentechnischen Verbindung mit verschiedenen
Komponenten des Messsystems, wie beispielsweise mit der Auswerteeinheit,
der Schwenkeinrichtung zur Ausführung
der Schwenkbewegung der Abstandsmesseinrichtung um die erste Achse, der
Höhenverstelleinrichtung,
der Abstandsmesseinrichtung oder dergleichen. Die Fernbedienung
ist dahingehend vorteilhaft, dass sie die Steuerung des Messsystems
aus der Distanz ermöglicht,
wie beispielsweise die Auswahl bestimmter Parameter, wie den Schwenkwinkel
und die Höhe,
in dem bzw. auf der Abstandsmessungen durchgeführt werden sollen, die Einstellung
von Referenzpunkten, das Ein- und Ausklappen von Umlenk- oder Teileinrichtungen, etc.,
das Ein- und Ausschalten des Messvorgangs und dergleichen.
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Vorteilhaft
weist das Messsystem eine Signalausgabeeinrichtung auf, die derart
ausgebildet ist, dass sie dem Benutzer den Beginn und/oder das Ende
einer von der Abstandsmesseinrichtung ausgeführten Messung anzeigt. Entsprechend
muss sich der Benutzer nicht in unmittelbarer Nähe des Messsystems befinden,
um über
den Anfang und das Ende von Messungen informiert zu werden. Natürlich kann
die Signalausgabeeinrichtung auch derart ausgebildet sein, dass
sie den Benutzer über
weitere Zustände
des Messsystems unterrichtet, wie beispielsweise über den
ordnungsgemäßen Empfang
von Befehlen des Benutzers, den Ladezustand von Akkumulatoren, wenn
solche verwendet werden, etc. Bei dem Signal kann es sich beispielsweise
um ein optisches, akustisches, haptisches oder taktiles Signal handeln.
Auch können
verschiedene Signale ausgegeben werden, die für den Benutzer jeweils eine
andere Bedeutung haben.
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Ferner
schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Erfassen von
Profilschnitten eines Objektes und/oder Raumes, insbesondere unter
Verwendung eines mobilen Messsystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
Bei diesem Verfahren wird das Messsystem zunächst an einem ersten Standort angeordnet,
von dem aus das Objekt und/oder der Raum mit Hilfe des Messsystems
vermessen werden kann, und vorteilhaft ausgerichtet, insbesondere
in Bezug auf die Horizontale. Diese Ausrichtung kann real oder virtuell
erfolgen. Bei der realen Ausrichtung wird die Ist-Ausrichtung des
Messsystems erfasst, woraufhin die Ist-Ausrichtung, wenn sie einer
vorbestimmten Soll-Ausrichtung nicht entspricht, durch manuelles
oder automatisches Ausrichten des Messsystems an die entsprechende
Soll-Ausrichtung angepasst wird. Bei einer virtuellen Ausrichtung
wird lediglich die Ist-Ausrichtung des Messsystems erfasst, ohne
dass eine tatsächliche
Anpassung des Messsystems an eine vorbestimmte Soll-Ausrichtung
erfolgt. Diese erfasste Ist-Ausrichtung findet dann bei der späteren Weiterverarbeitung
der mit Hilfe des Messsystems ermittelten Messdaten Berücksichtigung.
In einem sich anschließenden
Schritt werden die Abstände
zu mehreren, in einer gemeinsamen Ebene angeordneten Raumpunkten
des Objektes und/oder Raumes unter Verwendung des Messsystems erfasst.
Anhand der so erzielten Abstandsdaten wird in einem letzten Schritt
ein Profilschnitt des Objektes und/oder Raumes erstellt. Dieser
Profilschnitt kann dann über
die Ausgabeeinrichtung(en) graphisch ausgegeben werden.
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Bevorzugt
wird/werden ferner der Abstand und/oder die Winkellage des Profilschnittes
zu einer Referenzfläche
des zu vermessenden Objektes und/oder Raumes erfasst, insbesondere
zum Untergrund bzw. Boden. Über
eine einzelne Abstandsmessung zur Referenzfläche lässt sich die Höhe verifizieren,
auf der die Abstandsmessungen durchgeführt werden. Zudem lässt sich
die Neigung der Referenzfläche
unter der Voraussetzung erfassen, dass die Referenzfläche eben
ist und sich parallel zur Horizontalen erstreckt. Bevorzugt werden
jedoch zumindest drei Abstände
zu voneinander verschiedenen Punkten der Referenzfläche gemessen,
woraufhin die Erstreckung der Referenzfläche bzw. die Winkellage des
Profilschnittes zur Referenzfläche
mittels Triangulation erfasst wird. Mit anderen Worten lässt sich auf
diese Weise beispielsweise die Neigung der Referenzfläche zur
Horizontalen und/oder die Wölbung der
Referenzfläche
erfassen, wenn das Messsystem in Bezug auf die Horizontale ausgerichtet
wurde. Es sollte klar sein, dass die Messung sowohl des Abstands
als auch der Winkellage mit zunehmender Anzahl von Messungen genauer
wird.
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Zudem
wird vorteilhaft eine Mehrzahl von verschiedenen Profilschnitten
erstellt, die sich bevorzugt parallel zueinander erstrecken. Diese
können dann
beispielsweise mittels Interpolation miteinander zu einem dreidimensionalen
Gesamtprofilschnitt des Objektes und/oder Raumes kombiniert werden.
Je mehr Profilschnitte erstellt werden, desto genauer kann die Kontur
des Objektes und/oder Raumes angenähert bzw. dargestellt werden.
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Ferner
kann in Abhängigkeit
von dem zu vermessenden Objekt und/oder Raum zumindest ein Profilschnitt
erstellt werden, der sich quer, insbesondere senkrecht zu den anderen
Profilschnitten erstreckt. Mit Hilfe einer Kombination von sich
horizontal und vertikal erstreckenden Profilschnitten lassen sich
beispielsweise die Anfangs- und Endkoordinaten von Aussparungen
oder Vorsprüngen,
die an einer Wand eines Raumes vorhanden sind, in einfacher Art
und Weise mit sehr hoher Genauigkeit erfassen.
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Sind
an einem Objekt und/oder Raum Abschattungen beispielsweise in Form
von Aussparungen oder Vorsprüngen
vorhanden, deren Lage sich von einem einzelnen Standort des Messsystems nicht
erfassen lässt,
so wird das Messsystem zumindest an einem weiteren Standort angeordnet,
woraufhin zumindest ein weiterer Profilschnitt erstellt wird. Die
Profilschnitte der verschiedenen Standorte können anschließend zur
Erstellung eines Gesamtprofilschnittes miteinander verknüpft werden.
Zur Verknüpfung
von zwei Profilschnitten wird vorteilhaft ein Referenzpunkt verwendet,
der zumindest zwei Profilschnitten gemein ist.
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Schließlich schafft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Erfassen der Erstreckung
einer Fläche
eines Objektes und/oder Raumes, insbesondere unter Verwendung eines
mobilen Messsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 12. Bei diesem Verfahren
wird das Messsystem zunächst
an einem Standort angeordnet, von dem aus Abstandmessungen zur Fläche des
Objektes und/oder Raumes mit Hilfe des Messsystems durchgeführt werden
können. Handelt
es sich bei der Fläche
um eine Garageneinfahrt oder dergleichen, so wird das Messsystem
vorteilhaft direkt auf die zu vermessende Fläche gestellt. Anschließend wird
das Messsystem bevorzugt ausgerichtet, insbesondere in Bezug auf
die Horizontale. Diese Ausrichtung kann real oder virtuell erfolgen. Bei
der realen Ausrichtung wird die Ist-Ausrichtung des Messsystems
erfasst, woraufhin die Ist-Ausrichtung,
wenn sie einer vorbestimmten Soll-Ausrichtung nicht entspricht,
durch manuelles oder automatisches Ausrichten des Messsystems an
die entsprechende Soll-Ausrichtung angepasst wird. Bei einer virtuellen
Ausrichtung wird lediglich die Ist-Ausrichtung des Messsystems erfasst,
ohne dass eine tatsächliche Anpassung
des Messsystems an eine vorbestimmte Soll-Ausrichtung erfolgt. Diese
erfasste Ist-Ausrichtung findet dann bei der späteren Weiterverarbeitung der
mit Hilfe des Messsystems ermittelten Messdaten Berücksichtigung.
In einem weiteren Schritt werden dann die Abstände zu wenigstens drei verschiedenen
Raumpunkten einer Fläche
des Objektes und/oder Raumes gemessen. Unter der Annahme, dass sich
diese Raumpunkte auf einer gemeinsamen Ebene befinden, wird schließlich anhand der
Messdaten die Erstreckung bzw. Neigung der Ebene zur Horizontalen
mittels Triangulation berechnet. Natürlich können die mit Hilfe des Messsystems erfassten
Messdaten auch an eine von einer Ebene abweichende Flächenform
angepasst werden. Handelt es sich bei der Fläche des Objektes und/oder Raumes
beispielsweise um eine gewölbte
Fläche und
nicht um eine Ebene, so kann anhand der erfassten Messdaten die
Erstreckung bzw. Wölbung
ermittelt werden.
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Es
sollte klar sein, dass die Genauigkeit der mit Hilfe des erfindungsgemäßen Messsystems
bzw. Verfahren durchgeführten
Messungen grundsätzlich mit
der Anzahl der Abstandsmessungen und Profilschnitte zunimmt. Ferner
sollte klar sein, dass bei unebenen Objekten bzw. Räumen, wie
beispielsweise Fußböden, die
mit Kies, Sand, Fliesen (Unebenheit durch Fugen) oder dergleichen
bedeckt sind, Abstandsmessungen gemittelt werden können, sollte dies
hilfreich sein. Auch können
Messungen, die deutlich von Messungen an unmittelbar benachbarten
Raumkoordinaten abweichen, bei der Auswertung durch die Auswerteeinheit
unberücksichtigt
bleiben. Andernfalls können
beispielsweise tiefe Furchen in Fußböden, die auf schlecht verlegtes
Laminat oder dergleichen zurückzuführen sind,
zu gravierenden Fehlern bei der Mittlung von Messergebnissen führen.
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Ausführungsbeispiele
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Nachfolgend
werden beispielhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen genauer beschrieben. Darin ist/sind:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines mobilen Messsystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 eine
Seitenansicht, die eine erste Variante des Aufbaus einer Abstandsmesseinrichtung des
in 1 dargestellten Messsystems zeigt;
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3 eine
Draufsicht, die eine zweite Variante einer Abstandsmesseinrichtung
des in 1 dargestellten Messsystems zeigt;
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4 eine
perspektivische Ansicht, die das in 1 dargestellte
mobile Messsystem in einem Zustand zeigt, in dem die Abstandsmesseinrichtung zusammen
mit einer Schwenkeinrichtung um eine horizontale Achse verschwenkt
ist;
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5 eine
perspektivische Ansicht, die das in 1 dargestellte
mobile Messsystem beim Vermessen eines Raumes zeigt;
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6 eine
Ansicht, welche eine Abbildung des Profilschnittes zeigt, der beim
Vermessen des Raumes gemäß 5 erzeugt
wird;
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7a und 7b schematische
Ansichten, die das in 1 dargestellte mobile Messsystem beim
Vermessen eines Abschattungen aufweisenden Raumes zeigen;
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8 eine
Ansicht, die das in 1 dargestellte mobile Messsystem
beim Vermessen einer schiefen Fläche
zeigt; und
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9a und 9b schematische
Ansichten, die alternative Verfahren zum Vermessen einer Dachschräge mit dem
in 1 dargestellten mobilen Messsystem zeigen.
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Gleiche
Bezugsziffern beziehen sich nachfolgend auf gleiche oder gleichartige
Bauteile.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht und zeigt schematisch eine Ausführungsform
eines mobilen Messsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung, das allgemein mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet
ist. Das mobile Messsystem 10 umfasst eine berührungsfrei
arbeitende Abstandsmesseinrichtung 12, eine Schwenkeinrichtung 14,
mit deren Hilfe die Abstandsmesseinrichtung 12 um eine
Hochachse 16 in Richtung des Pfeils 18 geschwenkt
werden kann, eine Nivelliereinrichtung 20, mit deren Hilfe
die Abstandsmesseinrichtung 12 parallel zur Horizontalen ausgerichtet
werden kann, eine Höhenverstelleinrichtung 22,
mit deren Hilfe der Aufbau bestehend aus der Nivelliereinrichtung 20,
der Schwenkeinrichtung 14 und der Abstandsmesseinrichtung 12 in Richtung
des Pfeils 24 auf- und abwärts bewegt werden kann, ein
Stativ 26, in dem die Höhenverstelleinrichtung 22 aufgenommen
ist und das drei längenverstellbare
Standbeine 28, 30 und 32 aufweist, eine Auswerteeinheit 34 in
Form eines herkömmlichen Laptops
sowie eine Fernbedienung 36. Die Nivelliereinrichtung 20 ist
lösbar
an der Höhenverstelleinrichtung 22 gehalten,
so dass die Nivelliereinrichtung 20 zusammen mit der Schwenkeinrichtung 14 und
der Abstandsmesseinrichtung 12, die an der Nivelliereinrichtung 20 gehalten
sind, entfernt werden kann.
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Die
Abstandsmesseinrichtung 12, deren Aufbau noch genauer unter
Bezugnahme auf die 2 und 3 beschrieben
wird, ist derart ausgebildet, dass sie Messsignale in unterschiedlichen
Richtungen aussenden kann, wie es schematisch anhand der gestrichelt
dargestellten Pfeile 38, 39, 40, 42 und 44 gezeigt
ist.
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Die
Schwenkeinrichtung 14 kann einen herkömmlichen, elektrisch, hydraulisch
oder pneumatisch angetriebenen Motor oder Schrittmotor aufweisen,
der derart mit der Abstandsmesseinrichtung 12 verbunden
ist, dass er diese schrittweise oder kontinuierlich in Richtung
des Pfeils 18 um die Hochachse 16 drehen kann.
Ferner umfasst die Schwenkeinrichtung 14 bevorzugt einen
Drehwinkelmesser (nicht gezeigt), mit dem die aktuelle Drehwinkelstellung
der Abstandsmesseinrichtung 12 erfasst werden kann. Die
Drehwinkelstellung der Abstandsmesseinrichtung 12 und der
in der entsprechenden Drehwinkelstellung von der Abstandsmesseinrichtung 12 erfasste
Entfernungswert werden einander zugeordnet und über eine drahtlose Schnittstelle 46 an
die Auswerteinheit 34 übermittelt,
was nachfolgend noch näher erläutert wird.
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Die
Nivelliereinrichtung 20 ist bevorzugt derart ausgebildet,
dass sie die Abstandsmesseinrichtung 12 in Bezug auf die
Horizontale automatisch ausrichtet. Die Nivelliereinrichtung 20 umfasst
hierzu entsprechende Sensoren, wie beispielsweise Neigungssensoren
in Form einer optischen Libelle, eines Inclinometers, eines mechanischen
Pendels oder dergleichen, sowie Aktuatoren in Form von elektrisch,
hydraulisch oder pneumatisch betriebenen Motoren. Alternativ kann
die Ausrichtung der Abstandsmesseinrichtung 12 unter Verwendung
der Nivelliereinrichtung 20 natürlich auch manuell erfolgen. In
diesem Fall kann auf die Aktuatoren verzichtet werden.
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Die
Höhenverstelleinrichtung 20 kann
manuell betätigbar
ausgebildet sein, wobei jedoch bevorzugt ein Motor vorgesehen ist,
mit dessen Hilfe die Höhenverstelleinrichtung 22 auf-
und abwärts
in Richtung des Pfeils 24 bewegbar ist.
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Die
Stromversorgung der Abstandsmesseinrichtung 12, der Schwenkeinrichtung 14,
der Nivelliereinrichtung 20 und der Höhenverstelleinrichtung 22 kann über entsprechende
Akkus oder zentral über Schleifkontakte
oder dergleichen erfolgen, wobei das mobile Messsystem 10 in
letzterem Fall über
ein Stromkabel 48 mit einer Stromquelle (nicht gezeigt) verbunden
ist.
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Die
Auswerteinheit 34 umfasst eine Eingabeeinheit 50 in
Form einer Tastatur sowie eine Ausgabeeinheit 52 in Form
eines Displays. Die Auswerteinheit 34 umfasst zudem ein
Computerprogramm, das die zur Verarbeitung der Entfernungs- und
Winkelinformationen notwendigen Operationen durchführt. Insbesondere
werden anhand der von der Abstandsmesseinrichtung 12 und
der Schwenkeinrichtung 14 gelieferten Messdaten und Winkelinformationen zwei-
und/oder dreidimensionale Profilschnitte von zu vermessenen Objekten
und/oder Räumen
erzeugt, die über
die Ausgabeeinheit 52 graphisch abgebildet und mithilfe
eines Druckers (nicht gezeigt) ausgedruckt werden können. Zudem
verfügt
die Auswerteeinheit 34 über
einen Speicher, in dem die Messdaten hinterlegt werden können. Natürlich kann die
Auswerteinheit 34 noch weitere, die erfassten Messdaten
weiterverarbeitende Funktionen übernehmen.
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Die
Fernbedienung 36 ermöglicht
eine Kommunikation mit verschiedenen Komponenten des Messsystems 10,
insbesondere mit der Abstandsmesseinrichtung 12, der Schwenkeinrichtung 14,
der Höhenverstelleinrichtung 22 und
der Auswerteeinheit 34. So kann beispielsweise die Höhenposition
eingegeben werden, auf welche die Abstandsmesseinrichtung 12 mithilfe
der Höhenverstelleinrichtung 22 in Richtung
des Pfeils 24 auf- oder abwärts verfahren werden soll.
Ferner können
der Schwenkwinkel oder die Schwenkrichtung eingestellt werden, um
welche die Abstandsmesseinrichtung 12 mithilfe der Schwenkeinrichtung 14 um
die Hochachse 16 in Richtung des Pfeils 18 verschwenkt
werden soll. Zudem kann beispielsweise die Anzahl der Messungen eingestellt
werden, die von der Abstandsmesseinrichtung 12 während ihrer
Schwenkbewegung um die Hochachse 16 durchgeführt werden
soll. Zudem können
Messungen mithilfe der Fernbedienung 36 gestartet und angehalten
werden. Weitere Befehle, die mithilfe der Fernbedienung 36 an
die Ab standsmesseinrichtung 12, die Schwenkeinrichtung 14 und
die Höhenverstelleinrichtung 22 ausgegeben
werden können,
werden nachfolgend noch näher
erläutert.
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Es
sollte klar sein, dass die Kommunikation zwischen der Abstandsmesseinrichtung 12,
der Schwenkeinrichtung 14, der Höhenverstelleinrichtung 22,
der Auswerteinheit 34 und der Fernbedienung 36 grundsätzlich sowohl
drahtgebunden als auch drahtlos erfolgen kann. Hierzu können drahtlose
Schnittstellen vorgesehen sein, wie beispielsweise Bluetooth-, Infrarot-
und/oder W-LAN-Schnittstellen,
oder dergleichen, oder entsprechende Daten- und Stromleitungen,
Schleifringe, etc.
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2 ist
eine schematische Seitenansicht einer ersten Variante des Aufbaus
der Abstandsmesseinrichtung 12. Die Abstandsmesseinrichtung 12 umfasst
eine Basis 54 in Form einer Grundplatte, die dazu dient,
die Komponenten der Abstandsmesseinrichtung 12 aufzunehmen,
und zwar einen Laserentfernungsmesser 56 sowie zwei Umlenkeinrichtungen 58 und 60 in
Form von Spiegeln, Prismen oder dergleichen, die dazu dienen, das
von dem Laserentfernungsmesser 56 ausgegebene Messsignal 66 in
entsprechende Richtungen umzulenken. Die Umlenkeinrichtungen 58 und 60 sind
vorliegend schwenkbar ausgeführt,
so dass sie in Richtung der Pfeile 62 und 64 bewegbar
sind. Befinden sich beide Umlenkeinrichtungen 58 und 60 in
ihrer ersten Stellung, in der sie sich im Wesentlichen parallel
zur Basis 54 erstrecken und an dieser anliegen, so wird
das aus dem Laserentfernungsmesser 56 austretende Messsignal 66 nicht
umgelenkt und tritt in Richtung des gestrichelt dargestellten Pfeils 40 aus
der Abstandsmesseinrichtung 12 aus. Wird nun die Umlenkeinrichtung 58 in
Richtung des Pfeils 62 in seine zweite Stellung überführt, so
wird das Messsignal 66 entsprechend umgelenkt und tritt
in Abhängigkeit
von der Winkelstellung der Umlenkeinrichtung 58 in Richtung
des gestrichelt dargestellten Pfeils 38 oder 39 aus
der Abstandsmesseinrichtung 12 aus. Befindet sich die Umlenkeinrichtung 58 in
ihrer ersten Stellung und wird die Umlenkeinrich tung 60 in
Richtung des Pfeils 64 in ihre zweite Stellung überführt, so
wird das aus dem Laserentfernungsmesser 56 austretende
Messsignal 66 entsprechend abwärts umgelenkt und tritt je
nach Winkelstellung der Umlenkeinrichtung 60 in Richtung des
gestrichelt dargestellten Pfeils 42 oder 44 aus der
Abstandsmesseinrichtung 12 aus. Die Abstandsmesseinrichtung 12 ist,
wie es in 1 dargestellt ist, von einem
in 2 nicht dargestellten Gehäuse umgeben, das zum Schutz
der einzelnen Komponenten der Abstandsmesseinrichtung 12 dient.
Dieses Gehäuse
verfügt über entsprechende
Austrittsöffnungen,
um den Austritt der Messsignale in Richtung der Pfeile 38, 39, 40, 42 und 44 zu
gestatten.
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3 ist
eine schematische Ansicht, die eine weitere Variante des Aufbaus
der Abstandsmesseinrichtung 12 zeigt. Bei dieser Variante
umfasst die Abstandsmesseinrichtung 12 eine Basis 54,
einen Laserentfernungsmesser 56, Teileinrichtungen 70 zum Aufteilen
des aus dem Laserentfernungsmesser 56 austretenden Messsignals 66 in
jeweils zwei voneinander verschiedene Richtungen, Umlenkeinrichtungen 74 und 76,
die zwischen verschiedenen Stellungen bewegbar ausgeführt sind,
sowie schwenkbar angeordnete Shutter 78, 80 und 82,
die Messsignale wahlweise durchlassen oder sperren.
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Das
aus dem Laserentfernungsmesser 56 austretende Messsignal 66 wird
mithilfe der Teileinrichtung 70 in die Teilsignale 84 und 86 aufgeteilt. Das
Teilsignal 84 wird durch die Teileinrichtung 72 wiederum
in die Teilsignale 88 und 89 aufgeteilt. Das Teilsignal 86 gelangt
zu der Umlenkeinrichtung 74, mit deren Hilfe es in Abhängigkeit
von ihrer Winkelstellung wahlweise in Richtung des Pfeils 38 bzw. 39 umgelenkt
wird. Das Teilsignal 88 gelangt zu der Umlenkeinrichtung 76,
mit deren Hilfe es in Abhängigkeit von
der Winkelstellung der Umlenkeinrichtung 74 wahlweise in
Richtung des Pfeils 42 oder 44 umgelenkt wird.
Entsprechend tritt das von dem Laserentfernungsmesser 56 imitierte
Messsignal 66 wahlweise in Richtung der Pfeile 38, 39, 40, 42 oder 44 aus. Soll
das Messsignal 66 in Richtung des Pfeils 38 oder 39 austreten,
so werden die Shutter 82 und 80 derart in Richtung
der Pfeile 90 und 92 geschwenkt, so dass sie den
Durchtritt der entsprechenden Teilsignale 88 und 89 sperren. Ähnlich werden
die Shutter 78 und 82 in Richtung der Pfeile 90 und 94 in
Sperrrichtung geschwenkt, wenn das Messsignal 66 in Richtung des
Pfeils 40 austreten soll. Der Shutter 80 bleibt
in diesem Fall hingegen offen. Soll das Messsignal 66 schließlich in
Richtung des Pfeils 42 oder 44 austreten, so bleibt
der Shutter 82 offen, während
die Shutter 78 und 80 in ihre Sperrstellung verschwenkt
werden.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Laserentfernungsmesser 56 alternativ
auch derart ausgebildet sein kann, dass er Messsignale mit drei
unterschiedlichen Wellenlängen
bzw. aus drei verschiedenen Wellenlängenbereichen aussendet. Dies
kann beispielsweise über
verschiedene Laserentfernungsmessermodule realisiert werden. In diesem
Fall werden die Shutter 78, 80 und 82 jeweils durch
frequenz- bzw. wellenlängenselektive
Elemente ersetzt, die jeweils nur eine der drei Wellenlängen bzw.
Wellenlängenbereiche
durchlassen. Entsprechend weisen die Messsignale, die das Messsystem 10 in
den Richtungen der Pfeile 38 bzw. 39, 40 und 42 bzw. 44 verlassen,
eine vorbestimmte Wellenlänge
auf. Somit kann das Messsystem 10 auch die Antwortsignale,
die es empfängt,
den jeweiligen Richtungen zuordnen, weshalb mehrere Messungen gleichzeitig
vorgenommen werden können.
Auf diese Weise kann die Gesamtmessdauer verkürzt werden.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht und zeigt das in 1 dargestellte
mobile Messsystem 10, wobei die Schwenkeinrichtung 14 und
die Abstandsmesseinrichtung 12 um eine Schwenkachse 96 um
90° verschwenkt
wurden. Die auf diese Weise erzielte Schwenkstellung wird mithilfe
eines Halteelementes 98 stabilisiert. Auf diese Weise werden
auch die Austrittsrichtungen 38, 39, 40, 42 und 44 entsprechend
um 90° gedreht.
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5 zeigt
eine schematische perspektivische Ansicht, bei der das in den 1 bis 4 dargestellte
mobile Messsystem 10 zur Vermessung eines Raumes 100 verwendet
wird, der mehrere Wandabschnitte aufweist, wobei in 5 nur
die Wandabschnitte 102, 104, 106 und 108 dargestellt sind.
Zur Vermessung des Raumes 100 wird das mobile Messsystem 10 zunächst an
einem Standort inmitten des Raumes 100 aufgestellt, woraufhin
die Abstandsmesseinrichtung 12 des mobilen Messsystems 10 mithilfe
der Nivelliereinrichtung 20 in Bezug auf die Horizontale
ausgerichtet wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich
das in Richtung des Pfeils 40 aus dem Laserentfernungsmesser 56 der Abstandsmesseinrichtung 12 austretende
Messsignal parallel zur Horizontalen erstreckt. anschließend wird
ein Startpunkt 110 festgelegt, der sich in 5 an
dem Wandabschnitt 102 auf der Höhe h1 befindet, indem
die Abstandsmesseinrichtung 12 mithilfe der Höhenverstelleinrichtung 22 auf
die Höhe
h1 verfahren und die Abstandsmesseinrichtung 12 mithilfe
der Schwenkeinrichtung 14 anschließend derart um die Hochachse 16 gedreht
wird, dass das in Richtung des Pfeils 40 austretende Messsignal
auf den Startpunkt 110 trifft. Anschließend wird der Messwinkel α festgelegt,
um den die Abstandsmesseinrichtung 12 mithilfe der Schwenkeinrichtung 14 während der Durchführung der
Messung verschwenkt werden soll. Alternativ kann auch ein Endpunkt 112 festgelegt werden,
der sich ebenfalls auf der Höhe
h1 befindet. Nunmehr wird die Messung gestartet,
woraufhin die Abstandsmesseinrichtung 12 derart um den
Messwinkel α gedreht
wird, dass eine Messlinie 114 zwischen dem Startpunkt 110 und
dem Endpunkt 112 auf der Höhe h1 von
dem in Richtung des Pfeils 40 aus der Abstandsmesseinrichtung 12 austretendem Messsignal
abgefahren wird. Während
dieser Schwenkbewegung misst die Abstandsmesseinrichtung 12 eine
beliebige Anzahl von Abständen
zu Punkten, die sich auf der Messlinie 114 befinden. Die einzelnen
Abstandsmessungen werden dem jeweiligen Schwenkwinkel der Abstandsmesseinrichtung 12,
bei dem die entsprechende Abstandsmessung gemacht wurde, zugeordnet
und an die Auswerteeinheit 34 gesendet. Diese erzeugt anhand
der empfangenen Messdaten einen Pro filschnitt 116, der
in Form einer zweidimensionalen Abbildung 118 ausgedruckt oder über die
Ausgabeeinheit 52 der Auswerteeinheit 34 angezeigt
werden kann, wie es in 6 dargestellt ist.
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Ist
die Abbildung 118 eines einzelnen Profilschnittes 116 nicht
hinreichend genau, so kann die Abstandsmesseinrichtung 12 des
mobilen Messsystems 10 mithilfe der Höhenverstelleinrichtung 22 beispielsweise
auf einen weiteren Startpunkt 120 verfahren werden, woraufhin
ein weiterer Profilschnitt entlang der Messlinie 122 zwischen
dem Startpunkt 120 und einem weiteren Endpunkt 124 erzeugt
werden kann. Der so erzeugte Profilschnitt kann dann beispielsweise
mittels Interpolation mit dem ersten Profilschnitt 116 zu
einem dreidimensionalen Profilschnitt kombiniert werden. In entsprechender
Weise können
beliebig viele Profilschnitte erstellt und miteinander kombiniert
werden, um eine möglichst
genaue Abbildung des Raumes 100 zu erzeugen.
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Soll
zusätzlich
die Neigung des Bodens 126 in Bezug auf die Horizontale
ermittelt werden, so wird das aus dem Laserentfernungsmesser 56 austretende
Messsignal 66 während
der Schwenkbewegung der Abstandsmesseinrichtung 12 um den
Messwinkel α mehrfach
derart abgelenkt, dass es in Richtung des Pfeils 42 (siehe
auch 1) aus der Abstandsmesseinrichtung 12 austritt.
Auf diese Weise werden Entfernungen zum Boden 126 entlang
des Kreisbogens 128 ermittelt. Zumindest drei Abstandsmessungen
zum Boden 126 sind erforderlich, um die Neigung des Bodens 126 in
Bezug auf die Horizontale mithilfe eines Triangulationsverfahrens
ermitteln zu können.
Es sollte allerdings klar sein, dass die Genauigkeit der Neigungsmessung
mit zunehmender Anzahl von Abstandsmessungen zum Boden 126 zunimmt.
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In ähnlicher
Art und Weise kann die Neigung der Decke des Raumes 100 zur
Horizontalen ermittelt werden, indem das von dem Laserentfernungsmesser 56 emittierte
Messsignal 66 in Richtung des Pfeils 38 oder 39 abgelenkt
wird, siehe hierzu 1 bis 3.
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Soll
ein Profilschnitt des Raumes 100 in vertikaler Richtung
erstellt werden, so muss das mobile Messsystem 10 lediglich
in den in 4 dargestellten Zustand überführt werden.
Ausgehend von diesem Zustand kann die Abstandsmesseinrichtung 12 mithilfe
der Schwenkeinrichtung 14 um die sich nunmehr horizontal
erstreckende Achse 16 in Richtung des Pfeils 18 verschwenkt
werden, so dass ein vertikaler Profilschnitt generiert wird. Daraufhin
kann die Höhenverstelleinrichtung 22 mithilfe
eines nicht dargestellten Motors in Richtung des Pfeils 131 um
eine vorbestimmten Schwenkwinkel gedreht werden, woraufhin ein weiterer
vertikaler Profilschnitt erstellt werden kann.
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Soll
ein horizontaler Profilschnitt beispielsweise auf der Höhe der Fußleiste
des Raumes 100 erzeugt werden, so kann die Nivelliereinrichtung 20 auch
von der Höhenverstelleinrichtung 22 getrennt und
zusammen mit der Schwenkeinrichtung 14 und der Abstandsmesseinrichtung 12 direkt
auf dem Boden des Raumes 100 positioniert werden (nicht
dargestellt). Auch kann die Nivelliereinrichtung 20 zusammen
mit der Schwenkeinrichtung 14 und der Abstandsmesseinrichtung 12 auf
einem kleineren oder größeren Stativ
positioniert werden (ebenfalls nicht gezeigt).
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Die 7a und 7b sind
schematische Draufsichten eines mithilfe des Messsystems 10 zu vermessenden
Raumes 130, der einen Vorsprung 132 (auch als
Abschattung bezeichnet) aufweist, der von einem Standort innerhalb
des Raumes 130 allein nicht vollständig zu vermessen ist. In einem
solchen Fall wird das mobile Messsystem 10 zunächst an
einem ersten Standort innerhalb des Raumes 130 aufgestellt,
wie es in 7a gezeigt ist. Von diesem Standort
aus werden beliebig viele Profilschnitte in verschiedenen Höhen erfasst,
wobei jedoch ausgehend von dem in 7a dargestellten
Standort des Messsystems 10 keine genauen Messdaten über den
gestrichelt dargestellten Raumabschnitt 134 erzielt werden
können,
da dieser Abschnitt 134 durch den Vorsprung 132 verdeckt
wird.
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Anschließend wird
für das
mobile Messsystem 10 ein zweiter Standort innerhalb des
Raumes 130 gewählt,
von dem aus der Raumabschnitt 134 vermessen werden kann.
Diese zweite Position ist in 7b dargestellt.
Sie kann von dem Benutzer selbst bestimmt oder durch die Auswerteeinheit 34 vorgeschlagen
werden. Von diesem zweiten Standort aus werden wiederum Profilschnitte
des Raumes 130 auf den entsprechenden Höhen erzeugt, wobei diesmal
keine Messdaten über
den in 7b gestrichelt dargestellten
Raumabschnitt 136 erzielt werden können, da dieser Raumabschnitt 136 durch
den Vorsprung 132 verdeckt wird. Ein zwei- oder dreidimensionaler
Gesamtprofilschnitt kann dann erzielt werden, indem die Profilschnitte,
die ausgehend von dem ersten Standort (7a) erzielt
wurden, und diejenigen, die ausgehend von dem zweiten Standort erzielt
wurden (siehe 7b), miteinander kombiniert
werden. Diese Kombination kann beispielsweise mithilfe eines Referenzpunktes 138 erfolgen,
der von beiden Standorten aus erfasst werden kann und dessen Raumkoordinaten
bekannt sind.
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8 ist
eine perspektivische Ansicht, die das mobile Messsystem 10 während eines
Verfahrens zeigt, bei dem die Neigung einer schiefen Fläche 140 in
Bezug auf die Horizontale erfasst wird. Hierzu wird das mobile Messsystem 10 zunächst auf der
schiefen Fläche 140 positioniert.
Hierbei wird bereits darauf geachtet, dass die Abstandsmesseinrichtung 12 im
Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, was durch die Justierung
der Länge
der Standbeine 28, 30 und 32 des Stativs 26 realisierbar
ist. Die genaue Ausrichtung der Abstandsmesseinrichtung 12 parallel
zur Horizontalen erfolgt dann wiederum mithilfe der Nivelliereinrichtung 20.
Anschließend
werden – wie
bei der Erfassung der Neigung des Bodens 126 des Raumes 100 (siehe 5) – zumindest
drei Abstandsmessungen zur schiefen Ebene 140 entlang eines
Kreisbogens 128 durchgeführt, während die Abstandsmesseinrichtung 12 um
einen Messwinkel α verschwenkt
wird. Anhand der erzielten Abstandsmessungen kann dann die Neigung
der schiefen Ebene 140 in Bezug auf die Horizontale bestimmt werden,
beispielsweise mit einem Triangulationsverfahren.
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Die 9a und 9b zeigen
schließlich zwei
Varianten zur Bestimmung der Neigung von Dachschrägen 150 und 152 in
Bezug auf die Horizontale.
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Gemäß der in 9a dargestellten
Variante wird das mobile Messsystem 10 direkt unterhalb
des Giebels positioniert, so dass von dem in Richtung des Pfeils 39 abgelenkten
Messsignal beide Dachschrägen 150 und 152 erfasst
werden können.
Anschließend
wird die Abstandsmesseinrichtung 12 mithilfe der Nivelliereinrichtung 20 parallel
zur Horizontalen ausgerichtet. An dieser Stelle sei angemerkt, dass
es alternativ auch möglich
ist, dass die Abstandsmesseinrichtung 12 die Neigung der
Abstandsmesseinrichtung 12 in Bezug auf die Horizontale
lediglich erfasst, ohne dass eine tatsächliche Ausrichtung des Messsystems 10 stattfindet.
Die von den Sensoren ermittelten Neigungsinformationen können dann
später
bei der Berechnung des Profilschnittes Berücksichtigung finden. Es ist
demnach nicht unbedingt notwendig, dass tatsächlich eine Ausrichtung der
Abstandsmesseinrichtung 12 erfolgt.
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Anschließend werden
zur Erfassung des Dachprofils die Abstände zu mindestens sechs Messpunkten
bestimmt. Hierbei liegen jeweils mindestens drei Messpunkte auf
einer gemeinsamen Fläche auf
der Dachschrägen 150 und
auf der Dachschrägen 152.
Je mehr Messpunkte hierbei bestimmt werden, desto genauer kann das
Giebelprofil anschließend
mittels Triangulation oder dergleichen erfasst werden.
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Zusätzlich können vor,
nach oder zeitgleich mit der Vermessung des Giebelprofils ein oder
mehrere horizontale und/oder vertikale Profilschnitte generiert
werden, wie es unter Bezugnahme auf 5 beschrieben
wurde.
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Alternativ
können
die Neigungen der Dachschrägen 150 und 152 auch
nacheinander erfasst werden, indem das mobile Messsystem 10 zunächst unterhalb
der Dachschräge 150 und
anschließend unterhalb
der Dachschräge 152 positioniert
wird, wie es in 9b dargestellt ist.
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Es
sollte klar sein, dass die zuvor beschriebenen Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nur als Beispiel dienen und in keinerlei Hinsicht einschränkend sind.
Vielmehr sind Modifikationen und Änderungen möglich, ohne den Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung zu verlassen, der durch die beiliegenden
Ansprüche
definiert ist.
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Insbesondere
muss es sich bei der Abstandsmesseinrichtung nicht um einen Laserentfernungsmesser
handeln. Vielmehr können
alternativ auch andere berührungsfrei
arbeitende Entfernungsmesser verwendet werden.
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Zudem
können
auch mehrere Abstandsmesseinrichtungen vorgesehen sein, wie beispielsweise mehrere
Laserentfernungsmesser, die Messsignale mit unterschiedlichen Wellenlängen emittieren.
Die unterschiedlichen Wellenlängen
dienen dabei zur Unterscheidung von Messsignalen, die nach ihrer Aussendung
an einem Objekt oder einer Wand reflektiert und dann wieder von
dem Messsystem empfangen wurden. Durch die Verwendung einer Mehrzahl
von Abstandsmesseinrichtungen kann die Messdauer entsprechend verkürzt werden,
da mehrere Messungen zeitgleich durchführbar sind.