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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachführung eines Strahls für die Bestrahlung eines bewegten Zielvolumens und ein entsprechend ausgebildetes Strahlentherapiegerät.
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Die Strahlentherapie ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung von Tumorerkrankungen. Hierbei wird ein hochenergetischer Behandlungsstrahl, beispielsweise hochenergetische Röntgenstrahlung, auf ein zu bestrahlendes Gewebe wie z.B. einen Tumor gerichtet.
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Die Strahlentherapie von sich bewegenden Zielvolumina, wie z.B. einem Lungentumor, stellt eine Herausforderung dar, da sich die zu bestrahlende Anatomie bewegt. Es gilt nämlich, die therapeutische Strahlung möglichst gezielt im Tumor zu applizieren und umliegendes Gewebe möglichst gut zu schonen. Die Bewegung kann die Genauigkeit der Bestrahlung reduzieren, da das Zielvolumen den Fokus des Behandlungsstrahls verlässt. Hierdurch kann es zu einer Unterdosierung bezüglich der im Zielvolumen applizierten Strahlendosis kommen, während umliegendes gesundes Gewebe mit einer zu hohen Dosis belastet wird.
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Eine Möglichkeit, dieser Unsicherheit zu begegnen, ist es, einen größeren Sicherheitssaum zu verwenden, der allerdings zu einer stärkeren Dosisbelastung von gesundem Gewebe führen kann, das durch den Sicherheitssaum erfasst wird.
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Ein Verfahren, das bei der Bestrahlung von sich bewegenden Tumoren eingesetzt wird, ist das so genannte Tracking-Verfahren. Bei dem Tracking-Verfahren wird der Bewegungszyklus des Zielvolumens überwacht und der Strahl wird so abgeändert, dass er stets der Bewegung des Zielvolumens folgt, der Strahl also dem sich bewegenden Zielvolumen nachgeführt wird.
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Das Bestrahlungsfeld wird also automatisch an die Bewegung des Zielvolumens angepasst.
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Bei den sogenannten Gating-Verfahren wird die Dosis nur zu bestimmten Zeitpunkten appliziert, nämlich nur dann, wenn sich das Zielvolumen an vordefinierten, geplanten Positionen befindet.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung ein Strahlentherapiegerät anzugeben, das es ermöglicht, den Strahl präzise und mit geringem Aufwand der Bewegung des Zielvolumens nachzuführen. Weiterhin ist es die Aufgabe, ein entsprechendes Verfahren zur Nachführung eines Strahls bei der Bestrahlung eines bewegten Zielvolumens anzugeben.
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Das erfindungsgemäße Strahlentherapiegerät umfasst:
- – eine therapeutische Strahlenquelle zur Bereitstellung eines Strahls für die Bestrahlung eines sich bewegenden Zielvolumens und
- – eine Strahlnachführungsvorrichtung zum Richten des Strahls auf das Zielvolumen,
- wobei die Strahlnachführungsvorrichtung umfasst:
- – einen Kollimator mit einer Kollimatoröffnung zum Begrenzen des Strahls,
- – eine Positioniervorrichtung zum Positionieren des Zielvolumens relativ zum Strahl, und
- – eine Steuerungsvorrichtung zur Ansteuerung einer Position der Kollimatoröffnung relativ zum Strahl und zur Ansteuerung einer Position der Positioniervorrichtung derart,
dass bei Nachführung des Strahls die Bewegung des Zielvolumens in einer ersten Bewegungsrichtung durch Verfahren der Kollimatoröffnung ausgeglichen wird, und
die Bewegung des Zielvolumens in einer zweiten Bewegungsrichtung durch Repositionierung des Zielvolumens mit der Positioniervorrichtung ausgeglichen wird.
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Um die Bewegung des Zielvolumens genauer zu kompensieren, werden also zwei voneinander unabhängige Teilsysteme gleichzeitig verwendet: die Patientenpositioniervorrichtung und der Kollimator. Diese werden dazu verwendet, den Behandlungsstrahl der Bewegung des Zielvolumens nachzuführen. Jedes Teilsystem gleicht dabei die Bewegung des Zielvolumens in einer anderen Richtung aus.
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Um das kombinierte Tracking-Verfahren zu implementieren, wird ein integriertes Kontrollsystem verwendet, das sowohl die Kollimatorlamellen als auch die Positioniervorrichtung für den Patienten ansteuert. Das Kontrollsystem analysiert die Bewegungsinformation über die Bewegung des Zielvolumens, die dem Kontrollsystem zugeführt wird, in Echtzeit. Die zum Tracking eingesetzten Bewegungsachsen des Strahlentherapiegeräts, also die Bewegungsachsen des Kollimators und die der Patientenpositioniervorrichtung, werden entsprechend in Echtzeit angesteuert.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine Anpassung des Bestrahlungsfeldes an die Bewegung des Zielvolumens allein durch einen Kollimator, indem z.B. die Kollimatoröffnung der Bewegung des Zielvolumens nachgeführt wird, ungünstig sein kann.
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Es kann bei einem reinen Kollimator-Tracking nämlich das Problem auftreten, da die Kollimatorlamellen eine gewisse Breite haben, dass deswegen eine Bewegung des Zielvolumens, die senkrecht zur Richtung der Kollimatorlamellen auftritt, nicht genau ausgeglichen werden kann, da die durch die Lamellenbreite vorgegebene Auflösung einer optimalen Strahlnachführung entgegensteht. Deswegen kann eine Bewegung des Zielvolumens, die senkrecht zur Richtung der Kollimatorlamellen auftritt, mitunter nicht genau ausgeglichen werden. Dies kann zu Unter- bzw. Überdosierungen im umgebenden gesunden Gewebe führen.
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Es wurde aber auch erkannt, dass der Ansatz, die Bewegung des Zielvolumens beim Tracking durch eine laufende Repositionierung des Patienten auszugleichen, ebenfalls problematisch ist. Bei dieser Art von Tracking wird beispielsweise ein Patiententisch mit dem darauf positionierten Patienten verschoben, um das sich bewegende Zielvolumen räumlich weitgehend stationär zu halten. Das geplante Isozentrum des Zielvolumens bleibt dabei – vom Behandlungsstrahl aus gesehen – weitgehend an gleicher Stelle bzw. an gleicher Stelle im Koordinatensystem des Strahlentherapiegeräts.
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Nachteilig bei diesem Tracking allein durch den Patiententisch ist, dass die Trägheit des Systems überwunden werden muss. Es ist daher schwierig, die Position schnell anzupassen. Eine adäquate Kompensation der Bewegung des Zielvolumens ist daher nicht immer möglich, insbesondere bei großen und schnellen Bewegungsamplituden, wie dies z.B. bei der Atembewegung zu beobachten ist. Zudem können Veränderungen, die die Form des Zielvolumens betreffen – wie Deformationen und/oder Rotationen – durch eine Translation des Tisches allein nicht ausgeglichen werden.
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Dieses Problem kann nun mithilfe des angegebenen Strahlentherapiegeräts vermieden werden.
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Das Tracking-System, das den Kollimator verwendet, erlaubt es, den Behandlungsstrahl an Veränderungen bezüglich der Lage und/oder der Form des Zielvolumens schnell anzugleichen. Der Kollimator reagiert schnell auf eine Bewegung des Zielvolumens, und das Bestrahlungsfeld kann deswegen schnell auch großen Bewegungen des Zielvolumens durch Bewegung der Kollimatorlamellen folgen. Der Nachteil des Kollimators ist jedoch, dass senkrecht zur Bewegungsrichtung der Lamellen nur eine diskrete Auflösung entsprechend der Breite der Kollimatorlamellen (z.B. 5 mm oder gar 1 cm) möglich ist.
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Bewegungen in dieser Richtung, die zwischen einem ganzzahligen Vielfachen der Lamellenbreite liegen (für z.B. 5 mm Lamellenbreite: Verschiebungen um 2–3 mm oder 7–8 mm), können mit dem Kollimator nur unzureichend getrackt werden; es würden Über- und Unterdosierungen auftreten.
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Im Gegensatz dazu erlaubt es ein Tracking mit der Positioniervorrichtung – z.B. dem Patiententisch – eine genaue und präzise Bewegung des Patienten ohne eine vordefinierte Auflösung wie sie bei dem Kollimator vorgegeben ist.
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Dadurch, dass nun das Tracking mit der Positioniervorrichtung mit dem Tracking mit dem Kollimator kombiniert wird, ist es möglich, ein verbessertes Tracking bereitzustellen: Der Kollimator passt den Behandlungsstrahl in einer longitudinalen Richtung an, während die Positioniervorrichtung den Tisch in einer transversalen Richtung anpasst.
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Die Nachteile des Kollimator-Trackings in der transversalen Richtung werden damit ausgeglichen. Trotzdem ist der Ausgleich lediglich in der transversalen Richtung weniger stark durchzuführen, sodass die Trägheitsprobleme, die bei einem alleinigen Tracking mit der Positioniervorrichtung auftreten würden, stark verringert sind.
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Durch die Kombination zweier verschiedener Tracking-Systeme, nämlich einem Kollimator-Tracking und einem Patiententisch-Tracking, werden die unterschiedlichen Vor- und Nachteile der beiden Tracking-Systeme ausgenutzt, sodass sich die Vorteile ergänzen und die Nachteile ausgeglichen werden.
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Das verbesserte Tracking-Verfahren erlaubt es auch, die Sicherheitssäume enger zu wählen, da das Zielvolumen genauer bestrahlt werden kann. Auf diese Weise kann die Dosisbelastung für den Patienten insgesamt reduziert werden.
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Ein weiterer Vorteil des Tracking-Verfahren ist, dass nun eine größere Zeitdauer zur Bestrahlung zur Verfügung steht als beim Gating-Verfahren, bei dem nur bestimmte Zeitfenster im Bewegungszyklus zur Bestrahlung zur Verfügung stehen. Insbesondere kann nun die Bestrahlung kontinuierlich erfolgen.
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Einen besonderen Vorteil im Vergleich zu Gating-Verfahren gibt sich bei Bestrahlungstechniken, bei denen der Strahl dynamisch abgegeben wird, im Vergleich zu statischen "step-and-shoot"-Verfahren. Bei dynamischen Bestrahlungstechniken bewegt sich beispielsweise während der Strahlapplikation die Gantry oder der Patiententisch.
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Diese Bestrahlungstechniken lassen sich nicht auf einfache oder naheliegende Weise mit dynamischen Behandlungsverfahren anwenden. Die häufige und in gewissem Rahmen unregelmäßige Unterbrechung der Strahlapplikation steht nämlich bei dynamischen Behandlungsverfahren im Gegensatz zu der dort angewendeten kontinuierlichen Strahlapplikation mit gleichzeitiger Bewegung dynamischer Komponenten.
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Das Tracking-Verfahren vermeidet diesen Nachteil und eignet sich daher gut, mit dynamischen Bestrahlungstechniken kombiniert zu werden. Insbesondere die Aufteilung der Strahlnachführung entlang zweier verschiedener Bewegungsrichtungen auf zwei verschiedene Tracking-Systeme erlaubt es, ein genaues Tracking auch bei dynamischen Bestrahlungstechniken anzuwenden.
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Der Kollimator ist insbesondere ein Multileaf-Kollimator mit einer Vielzahl von Kollimatorlamellen. Die erste Bewegungsrichtung kann dann einer Bewegungsrichtung der Kollimatorlamellen entsprechen.
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Der Kollimator gleicht also die Veränderung des Zielvolumens in Richtung seiner Kollimatorlamellen aus. Damit wird ein besonders genaues Tracking entlang der ersten Bewegungsrichtung ermöglicht.
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Die erste und die zweite Bewegungsrichtung stehen insbesondere senkrecht zueinander. Die Bewegung des Zielvolumens wird also durch die Kontrollvorrichtung dahingehend analysiert, dass sie entlang zweier zueinander senkrechter Bewegungsrichtungen aufgeteilt wird.
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Die erste Bewegungsrichtung und die zweite können derart zur Bewegung des Zielvolumens ausgerichtet sein, dass die Bewegung des Zielvolumens entlang der ersten Bewegungsrichtung stärker ist als die Bewegung des Zielvolumens entlang der zweiten Bewegungsrichtung.
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Auf diese Weise kann ein Großteil der Bewegung des Zielvolumens mit dem Kollimator ausgeglichen werden, dessen Lamellen einen schnellen Ausgleich in Bewegungsrichtung der Lamellen erlauben. Die Bewegung entlang derjenigen Richtung, die mit dem Patiententisch ausgeglichen wird, ist entsprechend geringer ausgeprägt.
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Die erste Bewegungsrichtung kann derart zur Bewegung des Zielvolumens ausgerichtet sein, dass die Hauptbewegungsrichtung des Zielvolumens im Wesentlichen parallel zur ersten Bewegungsrichtung ausgerichtet ist. Auf diese Weise wird die Nachführung des Strahls primär durch den Kollimator bzw. durch ein Verschieben der Kollimatoröffnung verwirklicht. Die Richtung der Kollimatorlamellen entspricht also vorzugsweise der Hauptbewegungsrichtung des Zielvolumens. Auf diese Weise kann ein Großteil der Bewegung des Zielvolumens mit dem Kollimator ausgeglichen werden, dessen Lamellen einen schnellen Ausgleich in Bewegungsrichtung der Lamellen erlauben.
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Die Positioniervorrichtung hingegen gleicht die Bewegung des Zielvolumens aus, die im Wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Kollimatorlamellen stattfindet. Da diese Bewegungsrichtung nicht die Hauptbewegungsrichtung des Zielvolumens ist, sind nur geringere Ausgleichsbewegungen der Positioniervorrichtung notwendig, die trotz der Trägheit des Ausgleichs mit der Positioniervorrichtung zu bewältigen sind.
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Insbesondere kann die zweite Bewegungsrichtung derart ausgerichtet sein, dass zur Repositionierung des Zielvolumens entlang der zweiten Bewegungsrichtung lediglich eine Bewegungsachse der Positioniervorrichtung aktiviert wird. Auf diese Weise wird eine komplexe Ansteuerung der Patientenliege vermieden, die es erfordern würde, mehr als eine Bewegungsachse gleichzeitig koordiniert zu bewegen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Nachführung eines Strahls für die Bestrahlung eines bewegten Zielvolumens umfasst folgende Schritte:
- – Erfassen einer Bewegung des Zielvolumens,
- – Analysieren der Bewegung des Zielvolumens entlang einer ersten Bewegungsrichtung und entlang einer zweiten Bewegungsrichtung,
- – Nachführen des Strahls zum Ausgleich der Bewegung des Zielvolumens entlang der ersten Bewegungsrichtung, indem eine Kollimatoröffnung eines Kollimators entlang der ersten Bewegungsrichtung verschoben wird,
- – Nachführen des Strahls zum Ausgleich der Bewegung des Zielvolumens entlang der zweiten Bewegungsrichtung, indem das Zielvolumen entlang der zweiten Bewegungsrichtung repositioniert wird.
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Der Kollimator kann ein Multileaf-Kollimator mit einer Vielzahl von Kollimatorlamellen sein, wobei die erste Bewegungsrichtung einer Bewegungsrichtung der Kollimatorlamellen entspricht. Die erste und die zweite Bewegungsrichtung stehen insbesondere senkrecht zueinander.
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Die Kollimatorlamellen werden dabei parallel mit der Bewegung des Zielvolumens bewegt, um den Behandlungsstrahl nachzuführen. Im Gegensatz dazu wird die Patientenpositioniervorrichtung entgegengesetzt zur Bewegung des Zielvolumens bewegt, um das Zielvolumen wieder zurück in den Fokus des Behandlungsstrahls zu bringen.
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Die erste Bewegungsrichtung und die zweite Bewegungsrichtung werden derart zur Bewegung des Zielvolumens ausgerichtet, dass sich das Zielvolumen stärker entlang der ersten Bewegungsrichtung bewegt als entlang der zweiten Bewegungsrichtung.
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Die zweite Bewegungsrichtung ist derart orientiert, dass zur Repositionierung des Zielvolumens entlang der zweiten Bewegungsrichtung lediglich eine Bewegungsachse einer Positioniervorrichtung aktiviert wird. In diesem Fall wird die Bewegung des Zielvolumens derart in die zwei Bewegungsrichtungen aufgeteilt, dass die eine Bewegungsrichtung einer mechanischen Achse des Strahlentherapiegeräts entspricht.
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Beispielsweise kann die erste Bewegungsrichtung senkrecht zu einer Bewegungsachse der Positioniervorrichtung ausgerichtet werden. Der Kollimator ist dann senkrecht zu dieser Bewegungsachse orientiert.
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Beispielsweise kann die eine Bewegungsachse der Längsachse der Positioniervorrichtung entsprechen, während der Kollimator senkrecht zum Patiententisch angeordnet ist. Wenn nun die Positioniervorrichtung zum Tracking bewegt wird, ist nur eine Bewegungsachse der Positioniervorrichtung zu bewegen, was technisch einfacher zu bewerkstelligen ist als eine diagonale, glatte Bewegung bei gleichzeitiger Verwendung zweier Bewegungsachsen der Positioniervorrichtung.
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Die vorangehende und die folgende Beschreibung der einzelnen Merkmale, deren Vorteile und deren Wirkungen bezieht sich sowohl auf die Vorrichtungskategorie als auch auf die Verfahrenskategorie, ohne dass dies im Einzelnen in jedem Fall explizit erwähnt ist; die dabei offenbarten Einzelmerkmale können auch in anderen als den gezeigten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Ausführungsformen der Erfindung und Fortbildungen gemäß den Merkmalen der abhängigen Ansprüche werden anhand der folgenden Zeichnung näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung zur Illustration der Probleme bei reinem Kollimator-Tracking,
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2 ein Diagramm zur Illustration der Probleme bei reinem Tracking mit einer Positioniervorrichtung,
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3 eine Aufspaltung der Bewegung des Zielvolumens entlang seiner Hauptbewegungsrichtung und einer hierzu senkrechten Richtung,
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4 eine Aufspaltung der Bewegung des Zielvolumens in eine erste größere Bewegungskomponente und eine zweite kleinere Bewegungskomponente,
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5 das Zielvolumen in einem ersten Bewegungszustand mit dem zugehörigen Kollimatorfeld,
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6 das Zielvolumen in einem zweiten Bewegungszustand mit dem zugehörigen Kollimatorfeld,
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7 das Zielvolumen im zweiten Bewegungszustand, das durch einen Patiententisch repositioniert worden ist, mit dem zugehörigen Kollimatorfeld, und
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8 einen stark schematisierten Aufbau eines Strahlentherapiegeräts.
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1 zeigt einen Kollimator 11, der das Bestrahlungsfeld zur Bestrahlung für ein Zielvolumen 15 passend eingrenzt. Zu sehen sind eine Vielzahl von Kollimatorlamellen 13, die das Bestrahlungsfeld bilden.
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Gestrichelt eingezeichnet ist das Zielvolumen 15 an einer zweiten Position. Die Bewegung, die das Zielvolumen 15 zwischen der ersten und der zweiten Position ausgeführt hat, hat eine Komponente entlang der Bewegungsrichtung der Kollimatorlamellen und eine Bewegungsrichtung senkrecht hierzu.
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Wenn ein Bestrahlungsfeld nun für das verschobene Zielvolumen 15 gebildet wird, können Über- oder Unterdosierungen auftreten.
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Verdeutlichen lässt sich das durch Betrachtung eines Lamellenpaares 17. Wäre dieses Lamellenpaar 17 offen, wie gestrichelt eingezeichnet, würde das rechts vom Zielvolumen 15 liegende Gewebe mit einer zusätzlichen Strahlung belastet werden. Falls dieses Lamellenpaar 17 geschlossen bleibt, wird der schraffierte Teil des Zielvolumens 15 nicht bestrahlt.
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2 zeigt ein Diagramm, das die Bewegung des Zielvolumens in eine x-Richtung gegenüber der Zeit t aufträgt. Bei entsprechend großer Bewegungsamplitude des Zielvolumens (durchgezogene Linie) in x-Richtung kann die Trägheit der Positioniervorrichtung mitunter dazu führen, dass die Bewegung der Positioniervorrichtung (gepunktete Linie) der Bewegung des Zielvolumens hinterher hinkt. Um die Trägheit auszugleichen, wäre eine aufwändige Mechanik nötig. Zudem ist der Patientenkomfort bei zu schneller Bewegung gefährdet.
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3 zeigt eine Bewegung des Zielvolumens in der x-y-Ebene. Die Bewegung ist symbolisch durch eine Ellipse 21 angedeutet, der Pfeil entlang der Ellipse 21 zeigt die Bewegungsrichtung an.
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Entlang einer ersten (schrägen) Richtung 23 ist die Bewegung des Zielvolumens am stärksten. Dies ist die Hauptbewegungsrichtung des Zielvolumens. Entlang der hierzu senkrechten Richtung 25 ist die Bewegung des Zielvolumens am geringsten.
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Die Kollimatorlamellen werden nun derart ausgerichtet, dass die Lamellen parallel zur ersten Richtung 23 ausgerichtet sind. Entlang dieser Richtung erfolgt das die Nachführung des Bestrahlungsfeldes allein durch entsprechende Verschiebung der Kollimatorlamellen.
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Mit der Positioniervorrichtung hingegen erfolgt eine Repositionierung des Zielvolumens entlang der zweiten Richtung 25, um das Zielvolumen im Fokus des Strahls zu halten.
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4 zeigt die gleiche Bewegung des Zielvolumens in der x-y-Ebene.
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Die Bewegung wird nun jedoch anders aufgeteilt, nämlich entlang des Koordinatensystems.
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Entlang der y-Richtung ist die Bewegung des Zielvolumens zwar nicht am stärksten, jedoch stärker als in x-Richtung.
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Die Kollimatorlamellen werden nun derart ausgerichtet, dass die Lamellen parallel zur y-Richtung ausgerichtet sind. Entlang dieser ersten Richtung 27 erfolgt das die Nachführung des Bestrahlungsfeldes allein durch entsprechende Verschiebung der Kollimatorlamellen.
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Mit der Positioniervorrichtung hingegen erfolgt eine Repositionierung des Zielvolumens entlang der hierzu senkrechten Richtung 29, also der x-Richtung, um das Zielvolumen im Fokus des Strahls zu halten.
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Eine derartige Implementierung kann gegenüber der in 3 gezeigten Implementierung den Vorteil haben, dass sie leichter zu realisieren ist, da sich der Kollimator bzw. die Positioniervorrichtung nicht exakt nach der stärksten Bewegungsrichtung des Zielvolumens richten müssen. Jedoch nutzt ein Tracking nach der in 3 gezeigten Implementierung die Vorteile des kombinierten Trackings hinsichtlich Beweglichkeit der Kollimatorlamellen und Trägheit der Positioniervorrichtung am besten aus.
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5 zeigt noch einmal das Zielvolumen 15 in einem ersten Bewegungszustand und das zugehörige von dem Kollimator 11 erzeugte Kollimatorfeld, aus dem Blickwinkel des Behandlungsstrahls. Unterhalb des Kollimatorfeldes angedeutet ist die Positioniervorrichtung 31, z.B. ein Patiententisch, auf der das Zielvolumen 15 zur Bestrahlung positioniert ist.
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6 zeigt das Zielvolumen 15 in einem zweiten Bewegungszustand mit dem zugehörigen Kollimatorfeld. Das Zielvolumen hat sich auf der Positioniervorrichtung 31 derart verschoben, dass nun andere Kollimatorlamellen nötig wären, um das Bestrahlungsfeld passend zu begrenzen.
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7 zeigt das Zielvolumen 15 im zweiten Bewegungszustand, das nun allerdings durch die Positioniervorrichtung 31 zurück repositioniert worden ist, und zwar entlang einer Bewegungsrichtung, die senkrecht zur Verfahrrichtung der Kollimatorlamellen steht, also der x-Richtung. Die Pfeile zeigen die Zerlegung der Bewegung in die zwei Komponenten, die dann jeweils von einem der Tracking-Subsysteme ausgeglichen werden.
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Es ist nun nur mehr eine Verschiebung der bereits in 5 verwendeten Kollimatorlamellen notwendig, um das Bestrahlungsfeld passend zu begrenzen. Bei einer zusätzlichen Formveränderung des Zielvolumens können gegebenenfalls mehr oder weniger Kollimatorlamellen erforderlich sein, um das Bestrahlungsfeld passend zu begrenzen.
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8 zeigt ein Strahlentherapiegerät 51, mit dem die Strahlnachführung mit den zwei Tracking-Subsystemen wie beschrieben durchgeführt werden kann.
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Die therapeutische Strahlenquelle befindet sich zum Beispiel in einer L-förmigen Gantry 53. An der Gantry ist ein Kollimator 55 befestigt.
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Der Patient 57 (oder ein Phantom zum Testen der Strahlnachführung) befindet sich auf einer Patientenliege 59, deren Position mit verschiedenen Freiheitsgraden eingestellt werden kann.
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Ein Bewegungssensor 61 liefert ein Signal, anhand dessen die Bewegung des zu bestrahlenden Zielvolumens ermittelt werden kann.
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Eine Kontrollvorrichtung 63, die über einen Eingang zum Erfassen des Signals verfügt, zerlegt die Bewegung des Zielvolumens in zwei Komponenten, die mit unterschiedlichen Tracking-Subsystemen kompensiert werden sollen. Ein Tracking-Subsystem wird dabei durch den entsprechend angesteuerten Kollimator 55 realisiert, das andere Tracking-Subsystem durch die entsprechend angesteuerte Patientenliege 59.