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Die Erfindung betrifft eine Materialfördereinrichtung, insbesondere eine Kippmulde, eines Arbeitsfahrzeugs mit einem wannenförmigen Körper und einer Heizeinrichtung, über welche der wannenförmige Körper auf einer Innenseite zumindest an einer Bodenfläche beheizbar ist.
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Geländegängige Arbeitsfahrzeuge, wie Muldenkipper, kommen zum Transport von gelösten Bodenteilen oder Schuttmaterial zum Einsatz und verfügen zu diesem Zweck üblicherweise über eine wannenförmig ausgestaltete Kippmulde. Um insbesondere die Entladung bindigen Materials, wie beispielsweise lehmiger oder gefrorener Ladegüter oder Güter mit klebrigen oder gefrierfähigen Substanzen, aus der Kippmulde zu verbessern, sind Kippmulden teilweise mit einem Heizsystem zur Erwärmung der Mulde zumindest in deren Bodenbereich ausgestattet. Eine gängige Ausführung eines derartigen Heizsystems ist dabei, die durch einen Antrieb in Gestalt einer Brennkraftmaschine abgegebenen Abgase zur Beheizung der Kippmulde heranzuziehen. Allerdings ist insbesondere bei modernen Brennkraftmaschinen dabei keine ausreichende Wärme im Abgas enthalten, um eine wirkungsvolle Beheizung der Mulde zu gewährleisten. Ferner führt das Führen des Abgases über die innerhalb der Kippmulde verlegten Rohre zu dem Problem, dass ein Abgasgegendruck zu hoch wird. Aus diesen Gründen werden Heizsysteme von Kippmulden auch mit hierzu abweichendem Aufbau ausgeführt.
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Aus der
EP 2 360 053 A1 geht eine Kippmulde eines Arbeitsfahrzeugs hervor, welche einen wannenförmigen Körper aufweist. Dabei ist eine Heizeinrichtung vorgesehen, über welche der wannenförmige Körper auf einer Innenseite zumindest an einer Bodenfläche beheizbar ist. Diese Heizeinrichtung verfügt über unterhalb der Bodenfläche des wannenförmigen Körpers verlaufende Rohrleitungen, über welche ein flüssiges Medium strömen kann. Dabei zirkuliert diese Flüssigkeit durch Einwirkung einer Pumpe zwischen dem wannenförmigen Körper und einem Wärmetauscher, über welchen Wärme aus einem Kühlkreislauf eines Antriebs des Arbeitsfahrzeuges in die Flüssigkeit übertragen werden kann.
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Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Materialfördereinrichtung mit einer Heizeinrichtung zur Beheizung eines wannenförmigen Körpers zur Verfügung zu stellen, wobei über diese Heizeinrichtung platzsparend und mit niedrigem Aufwand, sowie bei guter Regelbarkeit eine zuverlässige Beheizung des wannenförmigen Körpers darstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die hierauf folgenden, abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
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Gemäß der Erfindung weist eine Materialfördereinrichtung eines Arbeitsfahrzeugs einen wannenförmigen Körper und eine Heizeinrichtung auf, wobei über die Heizeinrichtung der wannenförmige Körper auf einer Innenseite zumindest an einer Bodenfläche beheizt werden kann. Im Sinne der Erfindung handelt es sich bei der Materialfördereinrichtung dabei insbesondere um eine Kippmulde eines Muldenkippers, es sind aber auch Ausgestaltungen der Materialfördereinrichtung als Ladeschaufel eines Radladers, Baggerladers, Traktors, etc. oder als Löffel eines Baggers denkbar. Unter einem wannenförmigen Körper ist hierbei ein Körper zu verstehen, welcher sich aus einer Bodenfläche mit hieran anschließenden Seitenwänden zusammensetzt und dabei einen Innenraum definiert, um Materialien, wie Schuttmaterial, etc., aufnehmen und transportieren zu können. Die Heizeinrichtung dieser Materialfördereinrichtung ist dabei dann zumindest im Bereich der Bodenfläche vorgesehen.
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Die Erfindung umfasst nun die technische Lehre, dass die Heizeinrichtung mindestens ein elektrisches Heizelement umfasst, das eine zur Beheizung benötigte Wärme bei Stromversorgung erzeugt. Eine Beheizung des wannenförmigen Körpers erfolgt also im Sinne der Erfindung mittels eines oder mehrerer elektrischer Heizelemente, welche bei Bestromung die zum Beheizen notwendige Wärme erzeugen. Eine derartige Ausgestaltung hat hierbei den Vorteil, dass eine Beheizung der Materialfördereinrichtung platzsparend und mit niedrigem Herstellungsaufwand realisiert werden kann, indem lediglich Stromkabel zur Stromversorgung an die zu beheizenden Stellen zu führen sind. Diese Stromkabel können dabei auch problemlos von einem vorderen Fahrzeugteil zu dem die Materialfördereinrichtung tragenden Fahrzeugteil geführt werden. Des Weiteren zeichnet sich eine derartige Heizeinrichtung durch eine gute Regelbarkeit aus, indem eine Bestromung der elektrischen Heizelemente auf einfache Art und Weise an bestimmte Voraussetzungen gekoppelt oder auf bestimmte Regionen des wannenförmigen Körpers beschränkt sein kann. Im Sinne der Erfindung handelt es sich bei dem einen oder den elektrischen Heizelementen insbesondere jeweils um elektrische Widerstände, welche einen elektrischen Strom in eine entsprechende Wärme umsetzen.
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Im Unterschied hierzu werden bei der Heizeinrichtung der Materialfördereinrichtung gemäß der
EP 2 360 053 A1 aufwendige und lange Rohrleitungen benötigt, um die über den Wärmetauscher erwärmte Flüssigkeit zum wannenförmigen Körper und dessen Bodenfläche führen zu können. Zudem ist zum Zirkulieren der Flüssigkeit eine Pumpe nötig, die zu diesem Zweck anzutreiben ist. Schließlich besteht insbesondere bei knickgelenkten Arbeitsmaschinen das Problem, dass die Rohrleitungen flexibel über das Knickgelenk zum Wärmetauscher geführt werden müssen.
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Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das elektrische Heizelement an einer Außenseite des wannenförmigen Körpers angeordnet oder im wannenförmigen Körper aufgenommen. Hierdurch kann die bei Bestromung des mindestens einen elektrischen Heizelements erzeugte Wärme direkt in den Bereich der Bodenfläche oder die gesamte Innenseite des wannenförmigen Körpers eingeleitet und damit auf direktem Wege für eine Beheizung der Innenseite zumindest an der Bodenfläche gesorgt werden. Da eine Materialfördereinrichtung wie eine Kippmulde üblicherweise aus einem Stahlwerkstoff besteht, ist hierbei eine geeignete Wärmeleitfähigkeit gegeben, so dass die durch das mindestens eine elektrische Heizelement erzeugte Wärme zur Innenseite des wannenförmigen Körpers und damit jeweils aufgenommenen Material geleitet wird.
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In Weiterbildung dieser Ausführungsform sind dabei mehrere Heizelemente vorgesehen, welche über den wannenförmigen Körper verteilt sind. Hierdurch kann die gesamte Innenfläche der Materialfördereinrichtung beheizt werden, so dass in der Folge auch ein Anhaften klebriger oder gefrierfähiger Substanzen an Seitenwänden des wannenförmigen Körpers verhindert wird. Im Sinne der Erfindung sollten aber zumindest im Bereich Bodenfläche des wannenförmigen Körpers Heizelemente vorgesehen sein.
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Gemäß einer hierzu alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist im wannenförmigen Körper zumindest im Bereich der Bodenfläche oder der Innenfläche mindestens ein Heizvolumen ausgebildet, welches jeweils mit einem wärmeleitfähigen Material gefüllt ist. Dabei beheizt das mindestens eine Heizelement bei Bestromung dieses wärmeleitfähige Material. Über das in dem Heizvolumen befindliche Material kann eine indirekte Beheizung der Innenseite des wannenförmigen Körpers über das einzelne oder die mehreren elektrischen Heizelemente vorgenommen werden, indem die bei Bestromung hervorgerufenen Wärme in das Material eingebracht und durch das Material dann wiederum an die Innenseite zumindest im Bereich der Bodenfläche abgegeben wird. Im Sinne der Erfindung handelt es sich bei dem wärmeleitfähigen Material dabei um einen Feststoff oder eine Flüssigkeit mit einem hohen Wärmeleitkoeffizienten. Im Falle einer Flüssigkeit wird diese dabei aber nicht innerhalb des Heizvolumens gepumpt, sondern steht in dem Heizvolumen und überträgt die Wärme.
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Vorteilhafterweise kann das mindestens eine elektrische Heizelement hierdurch auch beabstandet zu der Innenseite des wannenförmigen Körpers angeordnet werden, wobei das wärmeleitfähige Material die Wärmeübertragung zur Innenseite darstellt. Hierdurch ist eine flexiblere Anordnung des mindestens einen elektrischen Heizelements je nach vorherrschenden Bauraumverhältnissen möglich. Zudem kann je nach Gestaltung des mindestens einen Heizvolumens bereits mit einer geringen Anzahl an Heizelementen ein großer Bereich der Innenseite des wannenförmigen Körpers mit Wärme versorgt werden.
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In Weiterbildung der vorgenannten Variante sind dabei mehrere Heizvolumina vorgesehen, welche jeweils über mindestens ein zugeordnetes elektrisches Heizelement beheizbar sind. Dabei können diese mehreren Heizvolumina über die Bodenfläche des wannenförmigen Körpers verteilt angeordnet sein und/oder im Bereich von Seitenwänden des wannenförmigen Körpers platziert sein. Hierdurch werden unterschiedlich beheizbare Regionen der Materialfördereinrichtung definiert.
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Entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere elektrische Heizelemente unabhängig voneinander bestrombar. Hierdurch ist es möglich, auch nur einzelne Flächenabschnitte der Innenseite des wannenförmigen Körpers zu beheizen und dementsprechend gezielt auf individuelle Beladungszustände oder Ansammlungen an zu befördernden Materialien zu reagieren. In Kombination mit den im Vorfeld beschriebenen Varianten können hierbei entweder einzelne Abschnitte der Bodenfläche, nur die Bodenfläche ohne Seitenwände oder auch nur die Seitenwände gezielt beheizt werden, indem die entsprechenden elektrischen Heizelemente in dem jeweiligen Bereich mit Strom versorgt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung umfasst die Heizeinrichtung mindestens einen Temperatursensor, welcher benachbart zu der Innenseite angeordnet ist. Mittels einer derartigen Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, die Temperatur des wannenförmigen Körpers in dem jeweiligen Bereich zu überwachen, so dass beispielsweise bei einer Detektion zu niedriger Temperaturen eine gezielte Beheizung in diesem Bereich eingeleitet werden kann. Insbesondere ist dabei jedem Heizelement je ein Temperatursensor zugeordnet, wobei dann eine Rückmeldung des Wärmesignals einfach über denselben Kabelstrang erfolgen kann, über welchen auch das jeweilige elektrische Heizelement mit Strom versorgt wird. Der jeweilige Temperatursensor ist dann im Bereich des jeweils zugeordneten elektrischen Heizelements platziert. Hierdurch kann eine genaue Verteilung der zum Beheizen zur Verfügung stehenden elektrischen Energie gesteuert werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Heizeinrichtung zumindest eine Schnittstelle auf, über welche die Heizeinrichtung zur Stromversorgung und/oder Steuerung mit einem Bordnetz des Arbeitsfahrzeugs verbindbar ist. Hierdurch ist eine Einbindung der Heizeinrichtung in das Bordnetz des Arbeitsfahrzeugs möglich, so dass diese von außen mit Strom versorgbar und/oder steuerbar ist. Hierbei ist es denkbar, dass eine Fahrzeugsteuerung automatisch eine geeignete Beheizung der Materialfördereinrichtung vornimmt oder alternativ eine manuelle Steuerung durch einen Fahrzeugführer erfolgt, welcher durch Einsehen der Materialfördereinrichtung etwaige Festklebungen des Ladeguts erkennen kann und dementsprechend das Beheizen örtlich und ggf. auch zeitlich steuert. Andererseits ist aber auch eine autarke Steuerung der Heizeinrichtung der Materialfördereinrichtung denkbar, welche ein Beheizen hierbei entsprechend von durch Temperatursensoren aufgenommenen Wärmesignalen steuert.
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Erfindungsgemäß kommt die Materialfördereinrichtung dabei bei einem Arbeitsfahrzeug, insbesondere einem Muldenkipper, zur Anwendung, wobei ein Antrieb des Arbeitsfahrzeugs elektrischen Strom erzeugen und in ein Bordnetz einspeisen kann. Mit diesem Bordnetz ist dann die Heizeinrichtung der erfindungsgemäßen Materialfördereinrichtung verbunden. Ein Antrieb des Arbeitsfahrzeugs ist hierbei insbesondere als Vollelektrischer Antrieb oder als Hybridantrieb in Kombination mit einem Verbrennungsmotor ausgestaltet.
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In Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform kann das Arbeitsfahrzeug dabei über den Antrieb abgebremst werden, indem der Antrieb Energie zum Abbremsen des Fahrzeugs in elektrischen Strom umsetzt und in einen elektrischen Speicher des Bordnetzes einspeist. Mit diesem Speicher steht die Heizeinrichtung dann in Verbindung. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Materialfördereinrichtung bei einer Arbeitsmaschine mit einem derartig aufgebauten Antrieb hat dabei den Vorteil, dass der beim Abbremsen erzeugte elektrische Strom zur Beheizung der erfindungsgemäßen Materialfördereinrichtung verwendet werden kann. Denn Muldenkipper werden häufig mit elektrischen Fahrantrieben oder Hybridantrieben ausgestattet, mittels welcher beim Bergabfahren Bremsenergie über eine elektrische Maschine zurückgewonnen werden kann. Diese Energie kann nun auch zur Beheizung der Materialfördereinrichtung verwendet werden. Bevorzugt erfolgt dabei eine Zuführung des Stromes zu der Heizeinrichtung bei vollständig gefülltem Speicher. Hierdurch kann ein sehr energieeffizientes System ausgestaltet werden. Denn insbesondere bei Muldenkippern wird bei Bergabfahrt beim Abbremsen über eine elektrische Maschine eine derartig große Energiemenge erzeugt, dass ein elektrischer Speicher in kurzer Zeit vollständig aufgeladen ist. Bei vollständig geladenem Speicher muss aber zur Darstellung des erforderlichen Bremsmoments entweder eine zur elektrischen Maschine separat vorgesehene Bremse betätigt werden oder ab dem vollständig beladenen Zustand elektrische Leistung über elektrische Widerstände in Wärme umgesetzt werden, welche zu kühlen sind. Diese elektrischen Widerstände können nun erfindungsgemäß durch die Heizeinrichtung im Bereich der Materialfördereinrichtung ausgestaltet werden, indem ab vollständig gefülltem Speicher eine Zuführung des Stromes zu dem oder den elektrischen Heizelementen dargestellt wird, welche diese übermäßige elektrische Energie entsprechend in Wärme umsetzt. Da bei einer Kippmulde eine entsprechend große Fläche aufgeheizt werden kann, welche die Temperatur dabei dann an das geladene Material und die Umgebung abgibt, kann diese problemlos als Kühler fungieren. Hierbei ist eine entsprechende Regelung vorzusehen, welche ab vollständiger Füllung des elektrischen Speichers eine Zuführung des Stromes zu der Heizeinrichtung der Materialfördereinrichtung steuert.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des Hauptanspruchs oder abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, welche sich aus den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen oder unmittelbar aus den Zeichnungen ergeben, miteinander zu kombinieren. Außerdem soll die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen den Schutzumfang der Patentansprüche nicht beschränken.
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Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, die Bezug auf die in den Zeichnungen dargestellten Figuren nimmt. Es zeigt:
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1 eine schematische Ansicht eines Arbeitsfahrzeugs, bei welchem eine erfindungsgemäße Materialfördereinrichtung zur Anwendung kommt;
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2 eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer erfindungsgemäßen Materialfördereinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung; und
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3 eine schematische Ansicht eines Querschnitts einer erfindungsgemäßen Materialfördereinrichtung entsprechend einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung.
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Aus 1 geht eine schematische Ansicht eines Arbeitsfahrzeugs 1 hervor, bei welchem es sich bevorzugt um einen Muldenkipper handelt. Dieses Arbeitsfahrzeug 1 umfasst dabei einen Antrieb 2, über welchen eine Achse 3 antreibbar ist. Vorliegend ist der Antrieb 2 dabei als serieller Hybrid ausgestaltet und setzt sich aus einer Brennkraftmaschine 4, einem Generator 5 und einem der Achse 3 zugeordneten Elektromotor 6 zusammen. Die Brennkraftmaschine 4 und der Generator 5, sowie der Elektromotor 6 und die Achse 3 sind dabei jeweils trieblich miteinander verbunden, während der Generator 5 und der Elektromotor 6 über ein elektrisches Bordnetz 7 miteinander in Verbindung stehen. Die Brennkraftmaschine 4 treibt bei Bedarf den Generator 5 an, welcher daraufhin Strom in das Bordnetz 7 in einen elektrischen Speicher 8 einspeist, wobei der Elektromotor 6 den zum Antrieb der Achse 3 nötigen Strom wiederum aus dem Speicher 8 über das Bordnetz 7 entnimmt. Bei Bergabfahrt des Arbeitsfahrzeugs 1 fungiert der Elektromotor 6 zudem als elektrische Bremse, welche die Bremsenergie in elektrischen Strom umsetzt. Dieser rekuperierte Strom wird dabei ebenfalls in den Speicher 8 über das Bordnetz 7 eingespeist.
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Das Arbeitsfahrzeug 1 verfügt zudem über eine Materialfördereinrichtung 9, welche zur Aufnahme von zu befördernden Material, wie beispielsweise Bodenteilen oder Schuttgütern, dient. Die Materialfördereinrichtung 9 weist dabei eine Heizeinrichtung 10 auf, über welche die Materialfördereinrichtung 9 gezielt beheizt werden kann, um das Entladen von insbesondere Materialien mit klebrigen oder gefrierfähigen Substanzen zu unterstützen, wenn die Materialfördereinrichtung 9 zum Entladen gekippt wird. Dabei steht die Heizeinrichtung 10 mit dem Bordnetz 7 über eine Schnittstelle 11 in Verbindung und wird über diese Schnittstelle 11 auch über eine fahrzeugseitige Steuerung 12 geregelt. Vorliegend wird eine Stromversorgung der Heizeinrichtung 10 dabei erst dann vorgenommen, wenn der elektrische Speicher 8 vollständig gefüllt und der vom Elektromotor 6 beim Abbremsen erzeugte Strom anderweitig abgeführt werden muss, um ein Bremsmoment nach wie vor über den Elektromotor 6 erzeugen zu können. In diesem Fall wird dann also die erzeugte elektrische Energie zur Beheizung der erfindungsgemäßen Materialfördereinrichtung 9 herangezogen.
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Aus 2 geht nun eine schematische Ansicht eines Querschnitts der erfindungsgemäßen Materialfördereinrichtung 9 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung hervor. Wie hierbei zu erkennen ist, verfügt die Materialfördereinrichtung 9 dabei über einen wannenförmigen Körper 13, der durch einen Boden 14 und hieran anschließende Seitenwände 15 und 16, sowie – in der vorliegenden Ansicht nicht zu sehende – Stirnwände einen Laderaum 17 begrenzt. Eine Innenseite 18 in Form einer Bodenfläche 19, sowie von Seitenflächen 20 und 21 kann nun durch elektrische Heizelemente 22 bis 27 beheizt werden, indem diese elektrischen Heizelemente 22 bis 27 durch einen Verteiler 28 der Heizeinrichtung 10 jeweils mit Strom versorgt werden. Zu diesem Zweck stehen die elektrischen Heizeinrichtungen 22 bis 27 jeweils einzeln über Versorgungsleitungen 29 bis 34 mit dem Verteiler 28 in Verbindung. Zudem ist jedem elektrischen Heizelement 22 bis 27 je ein Temperatursensor 35 bis 40 zugeordnet, über welchen in dem jeweiligen Bereich eine Temperatur des wannenförmigen Körpers 13 erfasst werden kann.
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Die elektrischen Heizelemente 22 bis 27 sind dabei jeweils benachbart zu der Innenseite 18 in dem wannenförmigen Körper 13 aufgenommen, so dass eine bei deren Strombeaufschlagung erzeugte Wärme nahe der Innenseite 18 in den wannenförmigen Körper 13 eingebracht wird. Der wannenförmige Körper 13 besteht im vorliegenden Fall aus einem Stahlmaterial, so dass die eingebrachte Wärme aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit des Stahls je nach betätigtem elektrischen Heizelement 22 bis 27 zu der Bodenfläche 19 bzw. der jeweiligen Seitenfläche 20 oder 21 geleitet wird.
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Der Verteiler 28 steht nun mit der Steuerung 12 in Verbindung, wobei durch entsprechende Vorgaben der Steuerung 12 jeweils gezielt einzelne oder mehrere der elektrischen Heizelemente 22 bis 27 mit Strom versorgbar sind. Die Kommunikation zwischen dem Verteiler 28 und der Steuerung 12 ist dabei bidirektional, wobei der Verteiler 28 der Steuerung 12 die durch die Temperatursensoren 35 bis 40 erfassten Temperaturen übermittelt. Anhand dieser Parameter nimmt die Steuerung 12 dann über den Verteiler 28 eine entsprechende Ansteuerung der elektrischen Heizelemente 22 bis 27 vor, um eine entsprechende Beheizung der zugehörigen Flächen 19 bis 21 zu erzielen. Dementsprechend sorgt die Steuerung 12 bei Bergabfahrt des Arbeitsfahrzeugs 1 und vollständig geladenem elektrischen Speicher 8 für die Einhaltung entsprechender Temperaturen an den Flächen 19 bis 21.
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Aus 3 geht nun eine schematische Ansicht eines Querschnitts einer Materialfördereinrichtung 9' gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung hervor, welche alternativ zu der Materialfördereinrichtung 9 bei dem Arbeitsfahrzeug 1 Anwendung finden kann. Im Unterschied zu der Variante in 2 schließt der wannenförmige Körper 13 dabei benachbart zu der Innenseite 18 und im Bereich der Bodenfläche 19 sowie der Seitenflächen 20 und 21 jeweils ein Heizvolumen 41, 42 und 43 ein, wobei diese Heizvolumina 41 bis 43 dabei jeweils mit Flüssigkeit in Form von Öl gefüllt sind. Neben jedem Heizvolumen 41 bis 43 liegt dabei wiederum je ein elektrisches Heizelement 22 bis 24 mit zugehörigen Temperatursensoren 35 bis 37. Diese elektrischen Heizelemente 22 bis 24 sind dabei wiederum jeweils über dem Verteiler 28 einzeln mit Strom beaufschlagbar, wobei jedes elektrische Heizelement 22 bis 24 bei Bestromung die Flüssigkeit des je zugehörigen Heizvolumens 41 bzw. 42 bzw. 43 beheizt. Die jeweilige Flüssigkeit steht dabei in den Volumina 41 bis 43 und überträgt die durch die Heizelemente 22 bis 24 eingebrachte Wärme entsprechend auf die je zugehörigen Flächen 19 bzw. 20 bzw. 21. Eine Erwärmung der Bodenfläche 19 und der Seitenflächen 20 und 21 erfolgt dementsprechend mittelbar über die Heizvolumina 41 bis 43. Eine Regelung der Bestromung der elektrischen Heizelemente 22 bis 24 wird dabei wiederum über die Steuerung 12 über den zwischenliegenden Verteiler 28 vorgenommen.
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Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung einer Materialfördereinrichtung 9 bzw. 9' kann eine zuverlässige Beheizung einer Innenseite 18 eines wannenförmigen Körpers 13 der Materialfördereinrichtung 9 bzw. 9' dargestellt werden, ohne dass hierfür auf aufwendige und lange Rohrleitungen und zirkulierende Flüssigkeit zurückgegriffen werden muss. Stattdessen kann die jeweils benötigte Wärme direkt vor Ort über elektrische Heizelemente 22 bis 27 bzw. 22 bis 24 einer Heizeinrichtung 10 dargestellt werden, welche über eine entsprechende Schnittstelle problemlos mit einer fahrzeugseitigen Steuerung 12 verbunden werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Arbeitsfahrzeug
- 2
- Antrieb
- 3
- Achse
- 4
- Brennkraftmaschine
- 5
- Generator
- 6
- Elektromotor
- 7
- Bordnetz
- 8
- Speicher
- 9, 9'
- Materialfördereinrichtung
- 10
- Heizeinrichtung
- 11
- Schnittstelle
- 12
- Steuerung
- 13
- wannenförmiger Körper
- 14
- Boden
- 15
- Seitenwand
- 16
- Seitenwand
- 17
- Laderaum
- 18
- Innenseite
- 19
- Bodenfläche
- 20
- Seitenfläche
- 21
- Seitenfläche
- 22
- Heizelement
- 23
- Heizelement
- 24
- Heizelement
- 25
- Heizelement
- 26
- Heizelement
- 27
- Heizelement
- 28
- Verteiler
- 29
- Versorgungsleitung
- 30
- Versorgungsleitung
- 31
- Versorgungsleitung
- 32
- Versorgungsleitung
- 33
- Versorgungsleitung
- 34
- Versorgungsleitung
- 35
- Temperatursensor
- 36
- Temperatursensor
- 37
- Temperatursensor
- 38
- Temperatursensor
- 39
- Temperatursensor
- 40
- Temperatursensor
- 41
- Heizvolumen
- 42
- Heizvolumen
- 43
- Heizvolumen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2360053 A1 [0003, 0008]