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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Kontaktierung eines richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs 1 und von einer korrespondierenden Bauteilanordnung mit einer solchen Kontaktierungsvorrichtung nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs 5.
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Derzeit wird für ein Bauteil ein Gehäuse inklusive Anschlussbelegung (Pinning) nach den Gesichtspunkten Größe (Kosten), kurze Bondlängen, Prüfbarkeit ausgewählt. Um Layouts zu erstellen, die von einer maximalen Anzahl von Kunden, mit unterschiedlichen Anforderungen, zu nutzen sind, müssen heute sehr viele Bestückungspositionen auf der Leiterplatte vorgehalten werden. Dies stößt aufgrund nur begrenzt zur Verfügung stehender Fläche schnell an Grenzen. Hinzu kommen bauteilspezifische Zusatzanforderungen. Bei Sensoren spielen Schwingungen/Resonanzen eine große Rolle, welche sich in Abhängigkeit vom Verbauort bzw. der Anschraubpunkte sowohl eines elektronischen Steuergeräts (ECU) als auch der Leiterplatte und der gewünschten Detektionsrichtung zusätzlich verändern.
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In der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 042 653 A1 wird beispielsweise ein Verfahren zum automatischen Bestücken von Substraten und Bauelementen in Bestückungsvorrichtungen beschrieben, wobei die zu bestückenden Bauelemente und/oder Einzelschaltungen durch ein Bestückungsprogramm vorgegeben werden. Allerdings können für das Bestücken eines Substrats mehrere mögliche Bestückungsvarianten existieren. Daher wird jedes zu bestückende Substrat mit einer individuellen Kennung versehen. Zusätzlich wird zu einer Leiterplattenbeschreibung eine Liste der möglichen Bestückungsvarianten und Konfigurationen hinterlegt. In der Bestückungsvorrichtung wird dann auf Basis dieser individuellen Kennung des Substrats die individuelle Bestückungsvariante und Konfiguration für das jeweilige Substrat ermittelt und dem Bestückungsprogramm der Bestückungsvorrichtung vorgegeben. Vom Bestückungsprogramm wird üblicherweise eine Abfolge für einen Ablauf der Bestückung des Substrats festgelegt, wobei von einer Beschreibung für die jeweilige Bestückung, der so genannten Leiterplattenbeschreibung ausgegangen wird, welche beispielsweise eine Konfiguration des zu bestückenden Substrats, Beschreibungen der verwendeten Bauelemente usw. umfasst.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Kontaktierung eines richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und die korrespondierende Bauteilanordnung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 5 hat demgegenüber den Vorteil, dass durch die Verwendung einer um 90° rotationssymmetrischen Anschlussbelegung (Pinning) bei richtungsabhängigen Komponenten, die Flexibilität und der Freiheitsgrad massiv erhöht werden können, in welchem die Komponente oder das elektronische Steuergerät (ECU) verwendet werden kann. Zusätzlich kann Layoutfläche eingespart bzw. einfacher eine optimierte Position verwendet werden. Unter „Pinning” ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung die Zuordnung von komponentenbasierten bzw. bauteilbasierten Funktionen auf die ersten Anschlusselemente der Komponente bzw. des Bauteils zu verstehen.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ermöglichen es einem Kunden, ein Standardlayout für mehrere Anwendungsfälle mit verschiedenen Detektionsrichtungen zu verwenden, so dass beispielsweise ein Drehratensensor auch für eine Rollover-Funktionalität verwendet werden kann. Da Steuergerätestecker bei verschiedenen Kunden in unterschiedliche Richtungen weisen können, muss im Standardlayout ein zweiter Bestückungsplatz für das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil vorgehalten werden. Die Vorhalte vervielfältigen sich, wenn man berücksichtigt, dass die Kunden zusätzlich verschiedene Anschraubpositionen für ein korrespondierendes elektronisches Steuergerät (ECU) verwenden, welche bedingen, dass das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil rechts bzw. links auf der Leiterplatte angeordnet werden muss. Von den vier Einbaupositionen lassen sich bei einem richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteil mit einer um 90° drehbaren Kontaktierungsvorrichtung bereits zwei Vorhalte einsparen.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen eine Vorrichtung zur Kontaktierung eines richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils, welches eine vorgegebene erste Anzahl von zu kontaktierenden Funktionen umfasst, zur Verfügung, welche einen Grundkörper und eine vorgegebene erste Anzahl von ersten Kontaktelementen umfasst, welche gemäß einer vorgegeben Anschlussbelegung jeweils einer zu kontaktierenden Funktion zugeordnet und mit einer vorgegebenen Positionierung am Grundkörper angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist die Positionierung der ersten Kontaktelemente am Grundkörper rotationssymmetrisch um einen Winkel von 90° ausgeführt, so dass bei einer Drehung des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils um 90° keine unterschiedlichen bauteilbasierten Funktionen aufeinander liegen.
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Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Bauteilanordnung umfassen ein richtungsabhängiges elektrisches und/oder elektronisches Bauteil, welches eine vorgegebene erste Anzahl von zu kontaktierenden Funktionen umfasst, und einen Bauteilträger, welcher ein vorgegebenes Layout mit einer vorgegebenen zweiten Anzahl von zweiten Kontaktelementen aufweist. Das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil umfasst eine erfindungsgemäße Kontaktierungsvorrichtung mit einem Grundkörper und mehren ersten Kontaktelementen, welche gemäß einer vorgegeben Anschlussbelegung jeweils einer zu kontaktierenden Funktion zugeordnet und mit einer vorgegebenen Positionierung am Grundkörper angeordnet sind. Die Positionierung der ersten Kontaktelemente am Grundkörper ist erfindungsgemäß rotationssymmetrisch um einen Winkel von 90° ausgeführt, so dass bei einer Drehung das richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils um 90° keine unterschiedlichen bauteilbasierten Funktionen aufeinander liegen.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung können in allen Bereichen eingesetzt werden, in welchen die Ausrichtung von Komponenten eine Rolle spielt, wie es beispielsweise bei richtungssensitiven Sensoren, wie Drehratensensoren und/oder Beschleunigungssensoren der Fall ist. Die Einsatzmöglichkeiten solcher Komponenten multiplizieren sich bei Verwendung eines rotationssymmetrischen „Pinnings”. Der Bauteilträger kann beispielsweise als Leiterplatte bzw. Substrat ausgeführt werden.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen der im unabhängigen Patentanspruch 1 angegebenen Vorrichtung zur Kontaktierung eines richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils und der im unabhängigen Patentanspruch 5 angegebenen Bauteilanordnung möglich.
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Besonders vorteilhaft ist, dass der Grundkörper als Teil des Bauteilgehäuses oder als Bauteilsockel ausgeführt werden kann. Dies ermöglicht eine einfache Implementierung der Erfindung. In Abhängigkeit des Bauteilgehäuses oder von der Einbausituation kann der Grundkörper beispielsweise kreisförmig oder rechteckförmig ausgeführt werden, wobei die Anzahl der ersten Kontaktelemente der ersten Anzahl von zu kontaktierenden Funktionen entsprechen kann.
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Bei der Ausführung der Kontaktierungsvorrichtung als Bauteilsockel, in welchen das Bauteil eingesteckt wird, kann die Anschlussbelegung bzw. die Zuordnung der ersten Kontaktelemente zu den zu kontaktierenden Funktionen des Bauteils in vorteilhafter Weise so anpasst werden, dass das korrespondierende richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil auf dem Bauteilträger sowohl in einer 0°-Ausrichtung als auch in einer 90°-Ausrichtung bestückt werden kann. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, herkömmliche aus dem Stand der Technik bekannte Sensortypen entsprechend anzupassen, um die Rotationsymmetrie erreichen zu können.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bauteilanordnung ist die zweite Anzahl von zweiten Kontaktelementen mindestens doppelt so groß wie die ersten Anzahl von ersten Kontaktelementen gewählt, wobei jeweils ein erstes Kontaktelement mit zwei zweiten Kontaktelementen verbindbar ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bauteilanordnung sind die ersten Kontaktelemente als Anschlusspins und die zweiten Kontaktelemente als Pinaufnahmen ausgeführt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bauteilanordnung sind die zweiten Kontaktelemente so am Bauteilträger angeordnet, dass das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil in einer ersten Position mit einer ersten Detektionsrichtung oder in einer zweiten Position mit einer zweiten Detektionsrichtung mit dem Bauteilträger kontaktierbar ist, wobei die zweite Detektionsrichtung einen Winkel von 90° zur ersten Detektionsrichtung aufweist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bauteilanordnung ist ein erstes Kontaktelement des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils als Orientierungselement ausgeführt, welches in der ersten Position mit einem zweiten Kontaktelement kontaktiert ist, welches mit einem ersten elektrischen Potential verbunden ist, und in der zweiten Position mit einem anderen zweiten Kontaktelement verbunden ist, welches mit einem zweiten elektrischen Potential verbunden ist, wobei durch Abfrage des am Orientierungselement anliegenden elektrischen Potential die aktuelle Orientierung des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils und somit die aktuelle Detektionsrichtung ermittelbar ist. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise eine einfache automatische Erkennung einer unbeabsichtigten Fehlbestückung, d. h. einen Verbau des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils mit falscher Ausrichtung. So kann das eine zweite Kontaktelement beispielsweise mit Massepotential verbunden werden und das andere zweite Kontaktelement kann belspielswiese mit einem Versorgungsspannungspotential verbunden werden. Wird nun das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil in die erste Detektionsrichtung bestückt, dann ist das korrespondierende erste Anschlusselement mit dem Massepotential verbunden. Wird das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil um 90° gedreht bestückt, dann wird das korrespondierende erste Anschlusselement mit dem Versorgungsspannungspotential verbunden. So kann das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil entweder selber erkennen in welcher Richtung es verbaut ist, oder die Information kann über ein weiteres Anschlusselement an eine Auswerte- und Steuereinheit übergeben werden, welche die Information entsprechend verarbeitet. Alternativ kann die Orientierung des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils mittels einer automatischen optischen Prüfung (AOI: Automatic Optical Inspection) über einen auf dem richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteil aufgebrachten Aufdruck erfolgen.
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Das Pinning der korrespondierenden Kontaktierungsvorrichtung bzw. des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils kann durch Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung so angepasst werden, dass das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil auf dem Bauteilträger sowohl in einer 0°-Ausrichtung als auch in einer 90°-Ausrichtung bestückt werden kann. Das „Pinning” der korrespondierenden Kontaktierungsvorrichtung erfüllt die Bedingungen der Rotationssymmetrie, wenn bei einer Drehung um 90° keine zwei unterschiedlichen komponentenbasierten bzw. bauteilbasierten Funktionen aufeinander liegen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Bauteilanordnung.
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2 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kontaktierungsvorrichtung in einer ersten Detektionsrichtung (X) für die Bauteilanordnung aus 1.
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3 zeigt eine schematische Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kontaktierungsvorrichtung aus 2 in einer zweiten Detektionsrichtung (Y).
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4 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Bauteilträgers zur Aufnahme der erfindungsgemäßen Kontaktierungsvorrichtung gemäß 2 und 3 für die Bauteilanordnung aus 1.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Wie aus 1 bis 4 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bauteilanordnung 1 ein richtungsabhängiges elektrisches und/oder elektronisches Bauteil 10, beispielsweise einen Drehratensensor oder einen Beschleunigungssensor, welches eine vorgegebene erste Anzahl von zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 18.5 umfasst, und einen Bauteilträger 30, welcher ein vorgegebenes Layout mit einer vorgegebenen zweiten Anzahl von zweiten Kontaktelementen 33 aufweist. Das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil 10 umfasst eine Kontaktierungsvorrichtung 20 mit einem Grundkörper 21 und mehren ersten Kontaktelementen 23, welche gemäß einer vorgegebenen Anschlussbelegung jeweils einer zu kontaktierenden Funktion 12.1 bis 18.5 zugeordnet und mit einer vorgegebenen Positionierung am Grundkörper 21 angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß ist die Positionierung der ersten Kontaktelemente 23 am Grundkörper 21 rotationssymmetrisch um einen Winkel von 90° ausgeführt, so dass bei einer Drehung das richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils 10 um 90° keine unterschiedlichen bauteilbasierten Funktionen 12.1 bis 18.5 aufeinander liegen.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, umfasst das dargestellte richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil 10 ein innerhalb eines Gehäuses 15 angeordnetes Sensorelement 13 mit einer vorgegebener Anzahl von zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 18.5, welche über korrespondierende elektrische Verbindungen 17 mit den einzelnen ersten Kontaktelementen 23 verbunden sind, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel als Anschlusspins ausgeführt sind, wobei die Anzahl der ersten Kontaktelemente 23 der Anzahl von zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 18.5 entspricht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper 32 rechteckförmig und als Teil des Gehäuses 15 ausgeführt und schließt dieses nach unten ab. Der Bauteilträger 30 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Leiterplatte mit einem Grundkörper 32 ausgeführt, in welchen die zweiten Kontaktelemente 33 als Pinaufnahmen einbracht sind. Bei alternativen nicht dargestellten Ausführungsformen kann die Kontaktierungsvorrichtung 20 als Bauteilsockel ausgeführt werden, in welchen das Bauteil 10 eingesteckt wird. Dadurch kann die Anschlussbelegung bzw. die Zuordnung der ersten Kontaktelemente 23 zu den zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 18.5 des Bauteils 10 in vorteilhafter Weise so anpasst werden, dass das korrespondierende richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil 10 auf dem Bauteilträger 30 sowohl in einer 0°-Ausrichtung als auch in einer 90°-Ausrichtung bestückt werden kann. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, herkömmliche aus dem Stand der Technik bekannte Sensortypen entsprechend anzupassen, um die Rotationsymmetrie zu erreichen.
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Wie aus 2 und 3 weiter ersichtlich ist, ist zur Vereinfachung der Darstellung und der Beschreibung die Kontaktierungsvorrichtung 20 rechteckförmig und mit einem vorgegebenen 8 × 8 Raster mit den Reihen A bis H und den Spalten 1 bis 8 dargestellt. Hierbei sind die ersten Kontaktelemente 23, denen zu kontaktierende Funktionen 12.1 bis 18.5 zugeordnet sind, bei einer Bestückung in eine erste Detektionsrichtung X ausgefüllt dargestellt und bei einer Bestückung in eine zweite Detektionsrichtung Y schraffiert dargestellt. 2 und 3 zeigen jeweils die erfindungsgemäße Kontaktierungsvorrichtung 20 des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils 10. In 2 ist die Kontaktierungsvorrichtung 20 in die erste Detektionsrichtung X (Querrichtung) ausgerichtet, d. h. das korrespondierende richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil 10 ist so ausgerichtet, dass eine zugehörige physikalische Größe in die angezeigte erste Detektionsrichtung X erfasst wird. In 3 ist die Kontaktierungsvorrichtung 20 um einen Winkel von 90° gedreht und in die zweite Detektionsrichtung Y (Hochrichtung) ausgerichtet, d. h. das korrespondierende richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil 10 ist so ausgerichtet, dass eine zugehörige physikalische Größe in die angezeigte zweite Detektionsrichtung X erfasst wird.
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Wie aus 2 und 3 weiter ersichtlich ist, sind die zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 12.6 den ersten Kontaktelementen 23 an den Rasterpositionen A1 bis A6 zugeordnet, wobei eine zu kontaktierende Funktion 12.1 einem ersten Kontaktelement 23 an der Rasterposition A6 zugeordnet ist, eine Funktion 12.2 einem ersten Kontaktelement 23 an der Rasterposition A5 zugeordnet ist usw. Die zu kontaktierenden Funktionen 14.1 bis 14.6 sind den ersten Kontaktelementen 23 an den Rasterpositionen B1 und B2 bis B7 zugeordnet, wobei eine zu kontaktierende Funktion 14.1 einem ersten Kontaktelement 23 an der Rasterposition B7 zugeordnet ist, eine Funktion 14.2 einem ersten Kontaktelement 23 an der Rasterposition B6 zugeordnet ist usw. Die zu kontaktierenden Funktionen 16.1 bis 16.6 sind den ersten Kontaktelementen 23 an den Rasterpositionen G2 bis G6 und G8 zugeordnet, wobei eine zu kontaktierende Funktion 16.1 einem ersten Kontaktelement 23 an der Rasterposition G8 zugeordnet ist, eine Funktion 16.2 einem ersten Kontaktelement 23 an der Rasterposition G6 zugeordnet ist usw. Die zu kontaktierenden Funktionen 18.1 bis 18.5 sind den ersten Kontaktelementen 23 an den Rasterpositionen H3 und H5 bis H8 zugeordnet, wobei eine zu kontaktierende Funktion 18.1 einem ersten Kontaktelement 23 an der Rasterposition H8 zugeordnet ist, eine Funktion 18.2 einem ersten Kontaktelement 23 an der Rasterposition H7 zugeordnet ist usw.
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Wie aus 4 weiter ersichtlich ist, ist zur Vereinfachung der Darstellung und der Beschreibung der Bauteilträger 30 analog zur Kontaktierungsvorrichtung 20 rechteckförmig und mit einem vorgegebenen 8 × 8 Raster mit den Reihen A bis H und den Spalten 1 bis 8 dargestellt. Hierbei ist die Anzahl von zweiten Kontaktelementen 33 doppelt so groß wie die Anzahl von ersten Kontaktelementen 23 gewählt, wobei jeweils ein erstes Kontaktelement 23 der Kontaktierungsvorrichtung 20 mit zwei zweiten Kontaktelementen 33 des Bauteilträgers 30 verbindbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die zweiten Kontaktelemente 33 des Bauteilträgers 30, welche bei einer Bestückung mit dem richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteil 10, das in die erste Detektionsrichtung X ausgerichtet ist, über korrespondierende erste Kontaktelemente 23 mit zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 18.5 verbunden werden, ausgefüllt dargestellt. Die zweiten Kontaktelemente 33 des Bauteilträgers 30, welche bei einer Bestückung mit dem richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteil 10, das in die zweite Detektionsrichtung Y ausgerichtet ist, über korrespondierende erste Kontaktelemente 23 mit zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 18.5 verbunden werden, sind schraffiert dargestellt.
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Wie aus 4 weiter ersichtlich ist, liegen durch die rotationssymmetrische um einen Winkel von 90° ausgeführte Positionierung der ersten Kontaktelemente 23 am Grundkörper 21, bei einer Drehung des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils 10 um 90° keine unterschiedlichen bauteilbasierten Funktionen 12.1 bis 18.5 aufeinander, da keines der zweiten Kontaktelemente 33 mit zwei verschiedenen zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 18.5 verbindbar ist. Das bedeutet, dass die zweiten Kontaktelemente 33 die bei einer Bestückung in die erste Detektionsrichtung X verwendet werden, bei einer Bestückung in die zweite Detektionsrichtung Y frei bleiben und umgekehrt. Um unabhängig von der Detektionsrichtung einen fehlerfreien Betrieb des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils 10 zu ermöglichen, sind die zweiten Kontaktelemente 33 des Bauteilträgers 30, welche mit den gleichen zu kontaktierenden Funktionen 12.1 bis 18.5 verbindbar sind, mit einander elektrisch verbunden.
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Eine Ausnahme bilden hier die zweiten Kontaktelemente 33 des Bauteilträgers 30, welche zur automatischen Ermittlung der Orientierung des bestückten richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils 10 verwendet werden können. Zu diesem Zweck wird ein erstes Kontaktelement 23 des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils 10, welches an der Kontaktierungsvorrichtung 20 an der Rasterposition H8 angeordnet ist, als Orientierungselement 18.1 verwendet. Des Weiteren wird das zweite Kontakt element 33, welches am Bauteilträger 30 an der Rasterposition H1 angeordnet ist, mit einem Massepotential verbunden, und das zweite Kontaktelement 33, welches am Bauteilträger 30 an der Rasterposition H8 angeordnet ist, wird mit einem Versorgungspannungspotential verbunden. Wird nun das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil 10 in die erste Detektionsrichtung X bestückt, dann ist das korrespondierende an der Rasterposition H8 der Kontaktierungsvorrichtung 20 angeordnete erste Anschlusselement 23 mit dem an der Rasterposition H8 des Bauteilträgers 30 angeordneten zweiten Kontaktelement 33 und somit mit dem Massepotential verbunden. Wird das richtungsabhängige elektrische und/oder elektronische Bauteil 10 um 90° gedreht bestückt, dann ist das korrespondierende an der Rasterposition H8 der Kontaktierungsvorrichtung 20 angeordnete erste Anschlusselement 23 mit dem an der Rasterposition H1 des Bauteilträgers 30 angeordneten zweiten Kontaktelement 33 und somit mit dem Versorgungsspannungspotential verbunden. Durch die unterschiedlichen von der Einbauposition des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils abhängigen Spannungspotentiale kann das richtungsabhngige elektrische und/oder elektronische Bauteil 10 entweder selber erkennen in welcher Detektionsrichtung es verbaut ist, oder die Information kann über ein weiteres Anschlusselement an eine Auswerte- und Steuereinheit übergeben werden, welche die Information entsprechend verarbeitet.
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Alternativ kann die Orientierung des richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteils 10 mittels einer automatischen optischen Prüfung (AOI: Automatic Optical Inspection) über einen auf dem richtungsabhängigen elektrischen und/oder elektronischen Bauteil 10 aufgebrachten Aufdruck erfolgen.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erhöhen durch die um einen Winkel von 90° rotationssymmetrische Anschlussbelegung in vorteilhafter Weise die Flexibilität und die Freiheitsgrade für richtungsabhängige Komponenten bzw. Bauteile. Dadurch können Standardlayouts erstellt werden, die von einer maximalen Anzahl von Kunden, mit unterschiedlichen Anforderungen genutzt werden können, ohne zu viele Bestückungspositionen auf der Leiterplatte vorhalten zu müssen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009042653 A1 [0003]