DE102011085671A1 - Verwendung eines Wirkstoffs aus Aesculus zur Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses - Google Patents

Verwendung eines Wirkstoffs aus Aesculus zur Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses Download PDF

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Abstract

Die Anmeldung betrifft die Verwendung eines Wirkstoffs oder Wirkstoffgemischs, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, zur Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Haaren.

Description

  • Die Anmeldung betrifft die Verwendung eines Wirkstoffs oder Wirkstoffgemischs, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, zur Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Haaren. Haare besitzen neben ihrer eigentlichen physiologischen Aufgabe wie Wärmeisolierung und Lichtschutz eine nicht zu unterschätzende psychosoziale Funktion. Sie dienen unter anderem als Mittel der zwischenmenschlichen Kommunikation und stellen ein Zeichen der eigenen Individualität dar. Veränderungen, wie beispielsweise die Ergrauung, können zu einer massiven Beeinträchtigung des Selbstbewusstseins der betroffenen Person führen. Bisher werden nicht die Ursachen der Haarergrauung bekämpft, sondern die Haare zur Grauabdeckung mit Hilfe von chemischen oft aggressiven und damit das Haar schädigenden Colorationen behandelt. Darüber hinaus beklagen Kunden häufig mangelnde Verträglichkeit (Jucken, Brennen, Stechen) und Nachhaltigkeit (Ansatz muss regelmäßig nachgefärbt werden). Signifikant wirksame, biologisch aktive Wirkstoffe, die den Ergrauungsprozess direkt an der Wurzel beeinflussen, kommen bisher nicht zum Einsatz. Die Pigmentierung im Haarfollikel wird durch ein definiertes komplexes Set molekularer Signale gesteuert. Da der natürliche Pigmentierungsprozeß, insbesondere die Melanogenese, in ergrauten Follikeln offensichtlich beeinflusst ist, kann davon ausgegangen werden, dass im ergrauten Follikel Teile dieses Netzwerkes in ihrer Funktion modifiziert sind. Eine Folgeerscheinung der Funktionsmodifikation der Melanogenese ist die Verminderung der Melaninsynthese, die zum Ergrauen des Follikels und somit des Haares führt. Zu dem komplexen Set molekularer Signale, die die Melanogenese beeinflussen, gehören unter anderem die Expression von MCR1 (Melanocortinrezeptor 1), gp100 sowie ckit. MCR1 und ckit sind Rezeptoren, die Schlüsselsignale der Melanogenese durch die Bindung ihrer Liganden alpha-melanocyte stimulating hormone und stem cell factor ins Zellinnere weiterleiten. Gp100 ist ein Protein der Melanosomenmembran und reguliert darüber hinaus weitere melanogneserelevante Proteine. Da diese Parameter von essentieller Bedeutung bei der Haarfollikelpigmentierung sind, ist es von Vorteil, diese Parameter zu beeinflussen, wenn durch die Anwendung einer Testformulierung die Melaninsynthese in den Haarfollikelzellen aufrechterhalten oder reaktiviert werden soll. Durch geeignete Wirkstoffformulierungen die Pigmentierung und damit Jugendlichkeit der Haare zu erhalten, ist eine Herausforderung für die kosmetische Forschung.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es daher, Wirkstoffe bereitzustellen, die geeignet sind, den natürlichen Pigmentierungsprozess, insbesondere im Haar bzw. Haarfollikel, zu beeinflussen, ohne die beschriebenen Nachteile der im Stand der Technik bekannten Methoden zur Beeinflussung von Haarfarbe bzw. Haarergrauungsgrad und jugendlichem Aussehen des Haares aufzuweisen. Die Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung eines Wirkstoffs oder Wirkstoffgemischs, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, zur Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses des Haares.
  • Der Einsatz von Extrakten aus Aesculus hippocastanum in haarkosmetischen Mitteln wird beispielsweise in den Patentanmeldungen JP 2004018476 und US 2004/0241114 beschrieben. Nach Maßgabe der Patentanmeldung US 2008/0182894 können entsprechende Extrakte zur Beeinflussung der Hautpigmentierung eingesetzt werden. Auch die durchblutungsfördernde Wirkung von Aesculus hippocastanum Extrakten bei Einsatz in haarkosmetischen Mitteln wird in dieser Anmeldung beschrieben.
  • Unter dem Begriff der Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung die positive oder negative Beeinflussung der natürlichen Farbgebung/Färbung und/oder Pigmentierung des Haares, insbesondere die Stimulierung oder die partielle oder vollständige Inhibierung des natürlichen, d. h. biologischen Pigmentierungsprozesses in Haaren bzw. Haarfollikeln verstanden. Unter dem Begriff Haare bzw. Haarfollikel sind bevorzugt Körperhaar, Barthaar und Kopfhaar, ganz besonders bevorzugt Barthaar und Kopfhaar, ganz besonders bevorzugt Kopfhaar bzw. die entsprechenden Haarfollikel zu verstehen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird unter der Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses, die positive oder negative Beeinflussung mindestens eines Teilschritts des natürlichen Pigmentierungsprozesses verstanden. Diese Beeinflussung betrifft insbesondere die Regulation solcher molekularer Signale, die den biologischen bzw. natürlichen Pigmentierungsprozess beeinflussen. Bevorzugt ist die Regulation des biologischen bzw. natürlichen Pigmentierungsprozesses durch Genregulation, d. h. die Regulation auf Expressionsebene, und/oder Enzymregulation, d. h. die Regulation auf Aktivitätsebene, und/oder die Regulation auf Hormonebene. Besonders bevorzugt ist Regulation der Melanogenese, unter anderem die Regulation der Genexpression von MCR1 (Melanocortinrezeptor 1), gp100 sowie ckit. Weiterhin ist auch die Regulation der Tyrosinase, sowohl der Genexpression der Tyrosinase als auch die Regulation auf Enzymebene umfasst.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung eignet sich insbesondere dazu, den natürlichen Pigmentierungsprozess des Haares zu beeinflussen, insbesondere zu stimulieren. Als Beeinflussung, wird dabei insbesondere die positive Beeinflussung, bevorzugt die positive Regulation (Hochregulation bzw. Aktivierung bzw. Anregung bzw. Erhöhung) bezeichnet, die zu einer Stimulierung des natürlichen, biologischen Pigmentierungsprozesses führt. Besonders bevorzugt ist die Beeinflussung, vorzugsweise Stimulierung der Melanogenese im menschlichen Haarfollikel, insbesondere des Kopfhaares (der Haarfollikel, die sich auf der Kopfhaut/dem Oberkopf befinden).
  • Erfindungsgemäß kann der Pigmentierungsprozess, insbesondere die Melanogenese des Haares bzw. des Haarfollikels beeinflusst werden. Insbesondere kann der natürliche Pigmentierungsprozeß, insbesondere die Melanogenese, bei Säugetieren, besonders bevorzugt bei Menschen beeinflusst werden. Bevorzugt wird der Pigmentierungsprozess, bevorzugt die Melanogenese, des menschlichen Haares bzw. des menschlichen Haarfollikels beeinflusst. Unter Stimulierung der Melanogenese, bevorzugt der Melanogenese im Haarfollikel, ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt die Stimulierung, Erhöhung, Anregung bzw. Verbesserung der Melaninsynthese in den Melanozyten (bevorzugt der Melanozyten im Haarfollikel) zu verstehen. Dies wird beispielsweise durch eine Erhöhung der Genexpression von Signalmolekülen wie MCR1 (Melanocortinrezeptor 1), gp100 sowie ckit erreicht. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Beeinflussung, bevorzugt Stimulierung, der Melanogenese durch die erfindungsgemäße Verwendung erreicht. Insbesondere wird die Melanogenese im Haar bzw. Haarfollikel der behaarten Kopfhaut und/oder des Bartes, insbesondere beim Menschen stimuliert.
  • Im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist unter der Stimulierung der Pigmentierung insbesondere die Verbesserung, Erhöhung und/oder Stimulierung des Transports der Melanosomen in die den Haarfollikel umgebende Keratinozyten sowie weiterhin die mit dem Auge oder entsprechend geeigneten Meßmethoden wahrnehmbare Pigmentierung des einzelnen Haares, einer Auswahl von Haaren, insbesondere einem Areal behaarter Haut, insbesondere Kopfhaut, oder des gesamten Kopf- und/oder Barthaares zu verstehen. Überraschenderweise wurde gefunden, dass die erfindungsgemäße Verwendung eines Wirkstoffs oder Wirkstoffgemischs, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, dazu geeignet ist, die Pigmentierung des Haares zu stimulieren bzw. zu verbessern.
  • Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform wird durch die erfindungsgemäße Verwendung die Haarergrauung, insbesondere des menschlichen Haares, verhindert, bevorzugt im wesentlichen verhindert, und/oder verringert. Unter Haarergrauung sind sowohl die optisch durch die Mischung weißer und pigmentierter Haare wahrnehmbare Haarergrauung sowie die Pigmentverdünnung in einem einzelnen Haar, also die Ergrauung eines einzelnen Haares, zu verstehen. Eine Verhinderung der Haarergrauung erfolgt insbesondere bei noch nicht ergrauten Haaren, eine Verringerung der Haarergrauung kann sowohl bei bereits ergrautem als auch bei noch nicht ergrauten Haaren stattfinden. In dem einen Fall werden Haarfollikel, in welchen die Melanogenese nicht, nicht mehr oder nicht vollständig funktioniert bzw. gestört oder reduziert ist, wieder zur Melanogenese angeregt/stimuliert, während in nicht ergrauten Haaren/Haarfollikeln eine Störung, Reduktion bzw. Herunterregulation der Melanogenese gar nicht erst oder nur in geringerem Maße stattfindet. Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Verwendung eines Wirkstoffs oder Wirkstoffgemischs, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, in der Lage ist, den natürlichen Pigmentierungsprozess, insbesondere im Haar bzw. Haarfollikel, in synergistischer Weise positiv zu beeinflussen, insbesondere zu stimulieren. Bei erfindungsgemäßer Verwendung konnte eine synergistische Steigerung der Melaninsynthese beobachtet werden. Durch Anwendung der erfindungsgemäßen Kombination bzw. erfindungsgemäßer Mittel kann somit der natürliche Pigmentierungsprozesses des Haares, des Haarfollikels bzw. im Haarfollikel beeinflusst, insbesondere stimuliert, werden. Die erfindungsgemäß verwendeten Mittel sind geeignet, die Pigmentierung des Haares stimulieren und/oder verbessern, die Melanogenese, insbesondere im Haarfollikel, zu stimulieren, die Haarergrauung zu verhindern und/oder verringern sowie ergrautes Haarzu repigmentieren. Gemäß einerweiteren bevorzugten Ausführungsform wird bereits ergrautes Haar durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Wirkstoffs oder Wirkstoffgemischs, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, repigmentiert.
  • Unter Wirkstoffen oder Wirkstoffgemischen, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, sind erfindungsgemäß solche Aktivsubstanzen oder deren Gemische zu verstehen, die aus der Pflanze selbst, ihre Pflanzenteile, Extrakte und Presssäfte der Rosskastanien gewonnen werden. Insbesondere können sie aus Aesculus hippocastanum, Aesculus parryi, Aesculus turbinata, Aesculus californica, Aesculus assamica, Aesculus chinensis, Aesculus indica, Aesculus parviflora, Aesculus glabra, Aesculus flava, Aesculus sylvatica und Aesculus pavia sowie aus deren Extrakten bzw. Presssäften gewonnen werden
  • Als Wirkstoff sind bevorzugt solche Aktivsubstanzen zu verstehen, die in mindestens einer Pflanzenart der Gattung Aesculus, aber nicht ubiquitär im Pflanzenreich vorkommen, d. h. solche Stoffe, die in jeder oder fast jeder Pflanze (irgendeiner Gattung) zu finden sind; insbesondere Wasser, Einfachzucker, Chlorophyll etc. zählen nicht zu den erfindungsgemäßen Wirkstoffen. Allerdings können solche ubiquitär in Pflanzen vorkommenden Stoffe zusätzlich zu den Aktivstoffen/Wirkstoffen in den Wirkstoffgemischen, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, enthalten sein. Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Wirkstoff ausgewählt ausgewählt aus Aesculin, Allantoin und den Saponinen.
  • Ein Wirkstoffgemisch enthält bevorzugt mindestens eine, bevorzugt mindestens zwei oder mehrere Aktivsubstanzen, die in mindestens einer Pflanzenart der Gattung Aesculus vorkommen. Gemäß einer besonderen Ausführungsform ist das Wirkstoffgemisch ausgewählt aus Pflanzenzubereitungen, insbesondere Presssäften und Extrakten, die aus Pflanzen der Gattung Aesculus, vorzugsweise aus Pflanzen der Art Aesculus hippocastanum gewonnen werden.
  • Unter einer Pflanzenzubereitung, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, sind erfindungsgemäß die Pflanze selbst, ihre Pflanzenteile, Extrakte und Presssäfte der Rosskastanien (Aesculus), insbesondere aus Aesculus hippocastanum, Aesculus parryi, Aesculus turbinata, Aesculus californica, Aesculus assamica, Aesculus chinensis, Aesculus indica, Aesculus parviflora, Aesculus glabra, Aesculus flava, Aesculus sylvatica und Aesculus pavia zu verstehen.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform werden der Wirkstoffe, die Wirkstoffgemische, insbesondere die Pflanzenzubereitungen, insbesondere bevorzugt die Presssäfte und/oder Extrakte, aus Pflanzen der Art Aesculus hippocastanum gewonnen.
  • Bevorzugt werden die Presssäfte bzw. Extrakte aus Kraut (den oberirdischen Pflanzenteilen) und/oder Wurzel der Rosskastanie gewonnen. Bevorzugter Weise werden die Presssäfte mit mechanischer Pressung gewonnen.
  • Ein Extrakt im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist ein Stoff oder Stoffgemisch, welches durch Extraktion und teilweises oder völliges Eindampfen der Extraktionslösung gewonnen wurde. Man unterscheidet nach der Beschaffenheit Trockenextrakte d. h. bis zur Trockene eingedampfte Extrakte, Fluidextrakte d. h. mit Lösungsmitteln so hergestellte Extrakte, daß aus einem Teil Droge höchstens 2 Teile Fluid-Extrakt gewonnen werden, zähflüssige Extrakte bzw. Dickextrakte, d. h. Extrakte, bei denen ein Teil des Lösungsmittels verdampft wird.
  • Die in den erfindungsgemäß verwendeten Extrakte bzw. Presssäfte können aus den erntefrischen Pflanzen, aber auch aus abgelagerter Ware erhalten werden.
  • Die Extrakte können mit Wasser, sowie polaren oder unpolaren organischen Lösungsmitteln sowie Mischungen davon in dem Fachmann bekannter Weise hergestellt werden. Die erfindungsgemäß verwendeten Extrakte werden durch Extraktion vorzugsweise mit organischen Lösemitteln, Wasser oder Gemischen daraus, gewonnen. Bevorzugt geeignete organische Lösemittel sind Ketone (z. B. Aceton), Ether, Ester, Alkohole oder halogenierte Kohlenwasserstoffe. Besonders bevorzugte Extraktionsmittel sind Wasser und/oder Alkohole. Unter den Alkoholen sind dabei (C1 bis C6)-Alkohole, wie Ethanol und Isopropanol und zwar sowohl als alleiniges Extraktionsmittel als auch in Mischung mit Wasser, bevorzugt. Besonders bevorzugte Extraktionsmittel sind Wasser, Ethanol, 2-Propanol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, ganz besonders bevorzugt sind Wasser, Ethanol, 2-Propanol und 1,2-Propylenglykol sowie Mischungen hiervon, z. B. eine Mischung 1,2-Propylenglykol/Wasser im Verhältnis 4:1. Extrakte, die durch Extraktion mit Ethanol oder Wasser/Ethanol-Mischungen, erhalten werden können, sowie Presssaft, sind besonders bevorzugt. Es können sowohl die Extrakte sowohl im ursprünglichen Extraktionsmittel als auch Extrakte/Presssaft in Wasser oder anderen organischen Lösungsmitteln und/oder deren Gemisch, insbesondere Ethanol sowie Ethanol/Wasser-Mischungen eingesetzt werden. Bevorzugt wird extrahiertes oder gepresstes Material als Feststoff eingesetzt, dem das Lösungsmittel (insbesondere möglichst schonend) entzogen wurde. Es können aber auch solche Extrakte/Presssäfte eingesetzt werden, denen das Lösungsmittel zum Teil entzogen wurde, so dass ein verdickter Extrakt/Presssaft eingesetzt wird. Ganz besonders bevorzugt sind Presssäfte aus dem frischen Aesculus hippocastanum. Insbesondere werden die Extrakte und/oder Presssäfte in fester Form eingesetzt. Die Extraktion wird bevorzugt bei einer Temperatur von 25°C bis 90°C durchgeführt.
  • Es kann in einer anderen Ausführungsform auch bevorzugt sein, dass das erfindungsgemäß zu verwendende Wirkstoffgemisch, bevorzugt die Pflanzenzubereitungen dadurch gekennzeichnet sind, daß der Extrakt bzw. der Presssaft mindestens ein polares Lösungsmittel, ausgewählt aus Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, 1-Butanol, 2-Butanol, Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Glycerin und Wasser, sowie Mischungen hiervon enthält.
  • Je nach Wahl der Extraktionsmittel kann es bevorzugt sein, den Extrakt durch Zugabe eines Lösungsvermittlers zu stabilisieren. Als Lösungsvermittler geeignet sind z. B. Ethoxylierungsprodukte von gegebenenfalls gehärteten pflanzlichen und tierischen Ölen. Bevorzugte Lösungsvermittler sind ethoxylierte Mono-, Di- und Triglyceride von C8-22-Fettsäuren mit 4 bis 50 Ethylenoxid-Einheiten, z. B. hydriertes ethoxyliertes Castoröl, Olivenölethoxylat, Mandelölethoxylat, Nerzölethoxylat, Polyoxyethylenglykolcapryl-/caprinsäureglyceride, Polyoxyethylenglycerinmonolaurat und Polyoxyethylenglykolkokos-fettsäureglyceride. Besonders bevorzugt ist Olivenölethoxylat (INCI-Bezeichnung: PEG-10 Olive Glycerides).
  • Die Trockenmasse des Extraktes bzw. des Presssaftes ist abhängig von der Molmasse und der Löslichkeit der dispergierten Inhaltsstoffe und beträgt in der Regel, jeweils bezogen auf das Gewicht des Extraktes bzw. des Presssaftes, 1 bis 80 Gew.-%. Bevorzugt beträgt die Trockenmasse 15 bis 50 Gew.-% und besonders bevorzugt 20 bis 35 Gew.-%. Bei einem Molekulargewicht der Inhaltsstoffe über 100.000 Dalton kann eine Trockenmasse von 1 bis 20 Gew.-% bevorzugt und eine Trockenmasse von 1 bis 10 Gew.-% besonders bevorzugt sein. Besonders bevorzugte kosmetische Mittel sind dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenmasse des Extraktes bzw. des Presssaftes 5–80 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Extraktes bzw. des Presssaftes, beträgt.
  • Gemäß einerweiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Verwendung um eine kosmetische Verwendung, die nicht-therapeutisch ist. Insbesondere die erfindungsgemäße Verwendung, die auf die durch den natürlichen Alterungsprozess entstehende, insbesondere nicht-krankhafte Haarergrauung abzielt, ist eine rein kosmetische Verwendung, die keine Behandlung und/oder Prophylaxe einer Krankheit darstellt und somit nicht-therapeutisch ist. Gemäß einer besonderen Ausführungsform erfolgt die erfindungsgemäße Verwendung topisch, d. h. durch Auftragen auf die Haut und/oder Hautanhangsgebilde, insbesondere die Gesichts- und/oder Kopfhaut, insbesondere die Kopfhaut.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoffe oder Wirkstoffgemische, können sowohl pur und ohne weitere Hilfsstoffe, mit einem Lösungsmittel oder mit einem kosmetischen Mittel eingesetzt werden. Wird der Wirkstoff oder das Wirkstoffgemisch als Bestandteil eines kosmetischen Mittels eingesetzt, so beträgt der Gewichtsanteil des Wirkstoffs oder des Wirkstoffgemischs am Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels vorzugsweise 0,0001 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,001 bis 2,0 Gew.-%.
  • Die eingangs beschriebene Beeinflussung der Melanogenese am Haar bzw. am Haarfollikel ist auch bei Verwendung kosmetischer Mittel beobachtbar. Besonders an keratinischen Fasern sind die positiven Effekte deutlich ausgeprägt, so dass bevorzugte erfindungsgemäß verwendete kosmetische Mittel Haarbehandlungsmittel sind. Die Bezeichnung Haarbehandlungsmittel umfasst dabei beispielsweise Haarfärbemittel, Blondiermittel, Haarshampoos, Haarkonditionierer, konditionierende Shampoos, Haarsprays, Haarspülungen, Haarkuren, Haarpackungen, Haar-Tonics, Dauerwell-Fixierlösungen, Haarfärbeshampoos, Haarfärbemittel, Haarfestiger, Haarlegemittel, Haarstyling-Zubereitungen, Fönwell-Lotionen, Schaumfestiger, Haargele, Haarwachse oder deren Kombinationen. Besonders bevorzugt verwendete Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet sind, dass sie als Shampoo, Haar-Tonics, Haarkur, Haarspülung, Haarschaum, Haarfestiger, Haarspray, Haargel und/oder Haarfärbemitte konfektioniert sind. Im Hinblick auf die Tatsache, dass der Verbraucher aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen oft die Anwendung mehrerer unterschiedlicher Mittel und/oder mehrere Anwendungsschritte scheut, sind diese Mittel besonders vorteilhaft.
  • Die bevorzugt verwendeten kosmetischen Mittel enthalten vorzugsweise ein oder mehrere weitere Wirkstoffe, Hilfsstoffe und/oder Zusatzstoffe. Diese weiteren Wirkstoffe, Hilfsstoffe und/oder Zusatzstoffe werden im Folgenden eingehend beschrieben.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zusätzlich bevorzugt mindestens ein Haarkonditioniermittel, ausgewählt aus kationischen Polymeren, kationischen Tensiden, Silikonen und/oder pflanzlichen Ölen, enthalten.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Zusammensetzungen können Tenside, insbesondere kationische Tenside, enthalten. Für erfindungsgemäß zu verwendende tensidhaltige Mittel wird Schutz begehrt wird oder kann Schutz begehrt werden; Tenside, insbesondere kationische Tenside, tragen zum technischen Ziel der Erfindung und somit zur Lösung der der anmeldungsgemäßen Erfindung zugrunde liegenden technischen Aufgabe bei.
  • Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, daß sie als kationischen Pflegestoff – bezogen auf ihr Gewicht – 0,05 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 3,5 Gew.-% und insbesondere 0,25 bis 2,5 Gew.-% kationische(s) Tensid(e) aus der Gruppe der quartären Ammoniumverbindungen und/oder der Esterquats und/oder der Amidoamine enthalten, wobei bevorzugte kationische(s) Tensid(e) ausgewählt ist/sind aus Alkyltrimethylammoniumchloriden mit vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und/oder Dialkyldimethylammoniumchloride mit vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und/oder Trialkylmethylammoniumchloride mit vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und/oder Cetyltrimethylammoniumchlorid und/oder Stearyltrimethylammoniumchlorid und/oder Distearyldimethylammoniumchlorid und/oder Lauryldimethylammoniumchlorid und/oder Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und/oder Tricetylmethylammoniumchlorid und/oder Quaternium-27 und/oder Quaternium-83 und/oder N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxyethyl)ammonium-methosulfat und/oder N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(distearoyloxyethyl)ammonium-methosulfat und/oder N,N-Dimethyl-N,N-distearoyloxyethyl-ammoniumchlorid und/oder N,N-Di-(2-hydroxyethyl)-N,N-(fettsäureesterethyl)-ammoniumchlorid.
  • Als weiteren optionalen Bestandteil können die erfindungsgemäß verwendeten Mittel 0,01 bis 10 Gew.-% mindestens eines Polymers aus der Gruppe der kationischen und/oder amphoteren Polymere enthalten. Für erfindungsgemäß zu verwendende polymerhaltige Mittel wird Schutz begehrt wird oder kann Schutz begehrt werden; Polymere, insbesondere kationische Polymere, tragen zum technischen Ziel der Erfindung und somit zur Lösung der der anmeldungsgemäßen Erfindung zugrunde liegenden technischen Aufgabe bei.
  • Eine weitere bevorzugte Gruppe von Inhaltsstoffen der erfindungsgemäß verwendeten Mittel sind Vitamine, Provitamine oder Vitaminvorstufen. Diese werden nachfolgend beschrieben: Zur Gruppe der als Vitamin A bezeichneten Substanzen gehören das Retinol (Vitamin A1) sowie das 3,4-Didehydroretinol (Vitamin A2). Das β-Carotin ist das Provitamin des Retinols. Als Vitamin A-Komponente kommen erfindungsgemäß beispielsweise Vitamin A-Säure und deren Ester, Vitamin A-Aldehyd und Vitamin A–Alkohol sowie dessen Ester wie das Palmitat und das Acetat in Betracht. Die erfindungsgemäß verwendeten Mittel enthalten die Vitamin A-Komponente bevorzugt in Mengen von 0,05–1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung. Zur Vitamin B-Gruppe oder zu dem Vitamin B-Komplex gehören u. a. Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3. Unter dieser Bezeichnung werden häufig die Verbindungen Nicotinsäure und Nicotinsäureamid (Niacinamid) geführt. Erfindungsgemäß bevorzugt ist das Nicotinsäureamid, das in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten ist. Ebenfalls dazu gehört Vitamin B5 (Pantothensäure, Panthenol und Pantolacton). Im Rahmen dieser Gruppe wird bevorzugt das Panthenol und/oder Pantolacton eingesetzt. Erfindungsgemäß einsetzbare Derivate des Panthenols sind insbesondere die Ester und Ether des Panthenols sowie kationisch derivatisierte Panthenole. Einzelne Vertreter sind beispielsweise das Panthenoltriacetat, der Panthenolmonoethylether und dessen Monoacetat. Die genannten Verbindungen des Vitamin B5-Typs sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05–10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1–5 Gew.-% sind besonders bevorzugt. Weiterhin kann Vitamin B6 (Pyridoxin sowie Pyridoxamin und Pyridoxal) eingesetzt werden. Vitamin C (Ascorbinsäure). Vitamin C wird in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel eingesetzt. Die Verwendung in Form des Palmitinsäureesters, der Glucoside oder Phosphate kann bevorzugt sein. Die Verwendung in Kombination mit Tocopherolen kann ebenfalls bevorzugt sein. Vitamin E (Tocopherole, insbesondere α-Tocopherol). Tocopherol und seine Derivate, worunter insbesondere die Ester wie das Acetat, das Nicotinat, das Phosphat und das Succinat fallen, sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05–1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Vitamin F. Unter dem Begriff ”Vitamin F” werden üblicherweise essentielle Fettsäuren, insbesondere Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure, verstanden. Vitamin H. Als Vitamin H wird die Verbindung (3aS,4S,6aR)-2-Oxohexahydrothienol[3,4-d]-imidazol-4-valeriansäure bezeichnet, für die sich aber inzwischen der Trivialname Biotin durchgesetzt hat. Biotin ist in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 1,0 Ge Besonders bevorzugt sind Kombinationen von Pressäften, gewonnen aus Aesculus, mit Tocopherolen, insbesondere alpha-Tocopherol, sowie Kombinationen von Extrakten aus Aesculus mit Tocopherolen, insbesondere alpha-Tocopherol.w.-%, insbesondere in Mengen von 0,001 bis 0,01 Gew.-% enthalten.
  • Besonders bevorzugte erfindungsgemäß verwendete Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, daß sie als Pflegestoff – bezogen auf ihr Gewicht – 0,0001 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 0,5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,005 bis 0,1 Gew.-% mindestens eines Ubichinons und/oder mindestens eines Ubichinols und/oder mindestens eines Derivates dieser Substanzen enthalten, wobei besonders bevorzugt zu verwendende Mittel Coenzym Q10, bevorzugt zu 0,005 bis 0,1 Gew.-% enthalten. Alternativ zu den besonders bevorzugten Ubichinonen oder zusätzlich zu ihnen können die erfindungsgemäß verwendeten Mittel auch Plastochinone (polyprenylierte 2,3-Dimethylbenzochinon-Derivate) enthalten. Hier sind bevorzugte erfindungsgemäß verwendete Mittel dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,0002 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 0,0005 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 2 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,0015 bis 1 und insbesondere 0,002 bis 0,5 Gew.-% mindestens eines Plastochinon enthalten. Dabei enthält die Prenylseitenkette n Prenyleinheiten. Bevorzugt sind Werte für n von 1 bis 20, vorzugsweise von 2 bis 15 und insbesondere für 5, 6, 7, 8, 9, 10 steht, wobei besonders bevorzugt zu verwendende Mittel ein Plastochinon mit n = 9 enthalten. Besonders bevorzugt ist eine Kombination von Presssäften oder Extrakten aus Aesculus mit Coenzym Q10.
  • Als weiteren Inhaltsstoff können die erfindungsgemäß verwendeten Mittel mit besonderem Vorzug eine oder mehrere Aminosäuren enthalten. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt einsetzbare Aminosäuren stammen aus der Gruppe Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Phenylalanin, Tyrosin, Tryptophan, Prolin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Asparagin, Glutamin, Serin, Threonin, Cystein, Methionin, Lysin, Arginin, Histidin, β-Alanin, 4-Aminobuttersäure (GABA), Betain, L-Cystin (L-Cyss), L-Citrullin, L-Theanin, 3',4'-Dihydroxy-L-phenylalanin (L-Dopa), 5'-Hydroxy-L-tryptophan, L-Homocystein, S-Methyl-L-methionin, S-Allyl-L-cystein-sulfoxid (L-Alliin), L-trans-4-Hydroxyprolin, L-5-Oxoprolin (L-Pyroglutaminsäure), L-Phosphoserin, Kreatin, 3-Methyl-L-histidin, L-Ornithin, wobei sowohl die einzelnen Aminosäuren als auch Mischungen eingesetzt werden können. Bevorzugte erfindungsgemäß verwendete Mittel enthalten eine oder mehrere Aminosäuren in engeren Mengenbereichen. Hier sind erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel dadurch gekennzeichnet, daß sie als Pflegestoff – bezogen auf ihr Gewicht – 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 1,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 0,25 Gew.-% Aminosäure(n), vorzugsweise aus der Gruppe Glycin und/oder Alanin und/oder Valin und/oder Lysin und/oder Leucin und/oder Threonin enthalten.
  • Besonders bevorzugt ist eine Kombination von einem Pressaft aus Aesculus mit Glycin, einem Pressaft aus Aesculus mit Alanin, einem Pressaft aus Aesculus mit Valin, einem Pressaft aus Aesculus mit Lysin, einem Pressaft aus Aesculus mit Leucin, einem Pressaft aus Aesculus mit Threonin. Weiterhin besonders bevorzugt sind Kombinationen von einem Extrakt aus Aesculus mit Glycin, einem Extrakt aus Aesculus mit Alanin, einem Extrakt aus Aesculus mit Valin, einem Extrakt aus Aesculus mit Lysin, einem Extrakt aus Aesculus mit Leucin, einem Extrakt aus Aesculus mit Threonin.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt zu verwendende Mittel enthalten als Pflegestoff – bezogen auf ihr Gewicht – 0,01 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 12,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-% mindestens eines 2-Furanonderivats der Formel (Fur-I) und/oder der Formel (Fur-II)
    Figure 00110001
  • Für erfindungsgemäß zu verwendende furanonderviathaltige Mittel wird Schutz begehrt wird oder kann Schutz begehrt werden; 2-Furanonderivate tragen zum technischen Ziel der Erfindung und somit zur Lösung der der anmeldungsgemäßen Erfindung zugrunde liegenden technischen Aufgabe bei.
  • Ein weiterer, bevorzugter einsetzbarer Pflegestoff, der aktivierende Eigenschaften besitzt, ist das Taurin. Erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel enthalten als Pflegestoff – bezogen auf ihr Gewicht – 0,01 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 12,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-% Taurin (2-Aminoethansulfonsäure).
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Mittel können zusätzlich zu optionalen weiteren Inhaltsstoffen weitere Stoffe enthalten, die Haarausfall verhindern, lindern oder heilen. Insbesondere ist ein Gehalt an haarwurzelstabilisierenden Wirkstoffen vorteilhaft. Diese Stoffe werden nachstehend beschrieben: Propecia (Finasterid) ist das zurzeit einzige Präparat, das weltweit zugelassen ist und für das in zahlreichen Studien eine Wirksamkeit und Verträglichkeit nachgewiesen wurde. Propecia bewirkt, daß sich weniger DHT aus Testosteron bilden kann. Minoxidil ist mit oder ohne ergänzende Zusatzstoffe das wohl älteste nachweislich wirkende Haarwuchsmittel. Zur Behandlung von Haarausfall darf es nur zur äußeren Anwendung verwendet werden. Es gibt Haarwasser, die 2%–5% Minoxidil enthalten, außerdem Gels mit bis zu 15% Minoxidil. Die Wirksamkeit nimmt mit der Dosierung zu, in Haarwassern ist Minoxidil jedoch nur bis zu 5% Anteil löslich. In vielen Ländern sind Haarwasser mit bis zu 2% Minoxidilgehalt verschreibungsfrei erhältlich. Zur Bekämpfung der hormonellen Einflöße auf die Haarfollikel kann zur äußeren Anwendung Spironolactone in Form von Haarwasser und in Kombination mit Minoxidil angewandt werden. Spironolactone wirkt als Androgen-Rezeptor-Blocker, d. h. die Bindung von DHT an die Haarfollikel wird verhindert. Besonders sind erfindungsgemäß zu verwendende kosmetische Mittel bevorzugt, die zusätzlich – bezogen auf sein Gewicht – 0,001 bis 5 Gew.-% Haarwurzelstabilisierende Stoffe, insbesondere Minoxidil und/oder Finasterid und/oder Ketoconazol enthalten. Eine bevorzugte Konfektionierungsform des erfindungsgemäß verwendeten Mittels erfolgt in Form von Haar-Tonics oder Haarwässern. Diese enthalten bevorzugt mindestens einen einwertigen Alkohol, optional einen Gelbildner, und einen Wirkstoff oder ein Wirkstoffgemisch, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, ganz besonders bevorzugt Pressaft aus Aesculus hippocastanum, und optional mindestens einen bestimmten Pflege-Enhancer enthalten.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Mittel enthalten 0,1 bis 90 Gew.-% mindestens eines einwertigen Alkohols aus der Gruppe Ethanol, n-Propanol, Isoporopanol, n-Butanol. Unter diesen sind Ethanol und/oder ispopropanol besonders bevorzugt. Besonders bevorzugte erfindungsgemäß verwendete Mittel sind dadurch gekennzeichnet, daß sie – bezogen auf ihr Gewicht – 0,5 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 75 Gew.-%, weiter bevorzugt 10 bis 70 Gew.-% und insbesondere 25 bis 60 Gew.-% Ethanol und/oder Isopropanol enthalten. Besonders bevorzugte Haarbehandlungsmittel enthalten ausschließlich Ethanol. Hier sind erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel, die – bezogen auf ihr Gewicht – 5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 60 Gew.-%, weiter bevorzugt 20 bis 55 Gew.-% und insbesondere 25 bis 50 Gew.-% Ethanol enthalten, besonders bevorzugt.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Mittel können zusätzlich einen Gelbildner enthalten. Durch den Einsatz dieser Gelbildner kann die Haftung der Mittel auf dem haar verbessert und die Applikation angenehmer gestaltet werden. Hier sind erfindungsgemäß verwendete Mittel bevorzugt, die – bezogen auf ihr Gewicht – 0,15 bis 9 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,25 bis 7 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,3 bis 6 Gew.-% und insbesondere 0,4 bis 5 Gew.-% mindestens eines Gelbildners aus den Gruppen der Kieselsäuren und/oder Schichtsilicate und/oder Organoschichtsilicate und/oder Metallseifen und/oder gehärtetes Ricinusöl und/oder modifizierte Fett-Derivate und/oder Polyamide und/oder Hydroxyethylcellulose (HEC) und/oder Carboxymethylcellulose (CMC) und/oder Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) und/oder Hydroxypropylcellulose (HPC) und/oder Ethylhydroxyethylcellulose (EHEC) und/oder Polyvinylalkohole und/oder Polyacrylsäure und/oder Polymethacrylsäuren sowie deren Salze und/oder Polyacrylamide und/oder Polyvinylpyrrolidon und/oder Polyethylenglycole und/oder Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate sowie deren Salze und/oder Copolymere und/oder Terpolymere von Acrylsäure und Methacrylsäure und/oder Cellulose und/oder Stärke und/oder Xanthan enthalten.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die erfindungsgemäß verwendeten Mittel, insbesondere auch die erfindungsgemäßen Haarwässer und/oder Haar-Tonics Emulgatoren (F) enthalten. Für erfindungsgemäß zu verwendende emulgatorhaltige Mittel wird Schutz begehrt wird oder kann Schutz begehrt werden; Emulgatoren tragen zum technischen Ziel der Erfindung und somit zur Lösung der der anmeldungsgemäßen Erfindung zugrunde liegenden technischen Aufgabe bei.
  • Weiterhin kann, in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, ein erfindungsgemäßes Mittel auch UV-Filter (I) enthalten. Die erfindungsgemäß zu verwendenden UV-Filter unterliegen hinsichtlich ihrer Struktur und ihrer physikalischen Eigenschaften keinen generellen Einschränkungen. Bevorzugt sind solche UV-Filter, deren molarer Extinktionskoeffizient am Absorptionsmaximum oberhalb von 15000, insbesondere oberhalb von 20000, liegt. Weiterhin wurde gefunden, daß bei strukturell ähnlichen UV-Filtern in vielen Fällen die wasserunlösliche Verbindung im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre die höhere Wirkung gegenüber solchen wasserlöslichen Verbindungen aufweist, die sich von ihr durch eine oder mehrere zusätzlich ionische Gruppen unterscheiden. Als wasserunlöslich sind im Rahmen dieser Anmeldung solche UV-Filter zu verstehen, die sich bei 20°C zu nicht mehr als 1 Gew.-%, insbesondere zu nicht mehr als 0,1 Gew.-%, in Wasser lösen. Weiterhin sollten diese Verbindungen in üblichen kosmetischen Ölkomponenten bei Raumtemperatur zu mindestens 0,1, insbesondere zu mindestens 1 Gew.-% löslich sein). Die Verwendung wasserunlöslicher UV-Filter kann daher erfindungsgemäß bevorzugt sein.
  • Selbstverständlich umfaßt die erfindungsgemäße Lehre auch die Verwendung einer Kombination von mehreren UV-Filtern. Im Rahmen dieser Ausführungsform ist die Kombination mindestens eines wasserunlöslichen UV-Filters mit mindestens einem UV-Filter mit einer kationischen Gruppe bevorzugt. Die UV-Filter (I) sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln üblicherweise in Mengen 0,1–5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,4–2,5 Gew.-% sind bevorzugt. Die UV-Filter in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln verbessern die Ergebnisse des Repigmentierungsprozesses, insbesondere langfristig, und sind daher besonders geeignet. Besonders bevorzugt wird mindestens einer der vorstehend genannten UV-Filter mit Presssäften und/oder Extrakten gewonnen aus Aesculus kombiniert.
  • Als weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn zusätzlich zu dem bzw. den Polymer(en) aus der Gruppe der kationischen und/oder amphoteren Polymere weitere Polymere in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln enthalten sind.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Mittel können weiterhin eine 2-Pyrrolidinon-5-carbonsäure und deren Derivate enthalten. Bevorzugt sind die Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- oder Ammoniumsalze, bei denen das Ammoniumion neben Wasserstoff eine bis drei C1- bis C4-Alkylgruppen trägt. Das Natriumsalz ist ganz besonders bevorzugt. Die eingesetzten Mengen in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln betragen vorzugsweise 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, besonders bevorzugt 0,1 bis 5, und insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%.
  • Schließlich können die erfindungsgemäß verwendeten Mittel auch weitere Pflanzenextrakte enthalten. Üblicherweise werden diese Extrakte durch Extraktion der gesamten Pflanze hergestellt. Es kann aber in einzelnen Fällen auch bevorzugt sein, die Extrakte ausschließlich aus Blüten und/oder Blättern der Pflanze herzustellen. Erfindungsgemäß sind vor allem die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Henna, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuß, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel bevorzugt. Besonders bevorzugt sind die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Kokosnuß, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin, Birke, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Hauhechel, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel. Ganz besonders für die erfindungsgemäße Verwendung geeignet sind die Extrakte aus Grünem Tee, Mandel, Aloe Vera, Kokosnuß, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi und Melone. Als Extraktionsmittel zur Herstellung der genannten Pflanzenextrakte können Wasser, Alkohole sowie deren Mischungen verwendet werden. Unter den Alkoholen sind dabei niedere Alkohole wie Ethanol und Isopropanol, insbesondere aber mehrwertige Alkohole wie Ethylenglykol und Propylenglykol, sowohl als alleiniges Extraktionsmittel als auch in Mischung mit Wasser, bevorzugt. Pflanzenextrakte auf Basis von Wasser/Propylenglykol im Verhältnis 1:10 bis 10:1 haben sich als besonders geeignet erwiesen. Die Pflanzenextrakte können erfindungsgemäß sowohl in reiner als auch in verdünnter Form eingesetzt werden. Sofern sie in verdünnter Form eingesetzt werden, enthalten sie üblicherweise ca. 2–80 Gew.-% Aktivsubstanz und als Lösungsmittel das bei ihrer Gewinnung eingesetzte Extraktionsmittel oder Extraktionsmittelgemisch. Weiterhin kann es bevorzugt sein, in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln Mischungen aus mehreren, insbesondere aus zwei, verschiedenen Pflanzenextrakten einzusetzen.
  • Zusätzlich kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln Penetrationshilfsstoffe und/oder Quellmittel enthalten sind. Hierzu sind beispielsweise zu zählen Harnstoff und Harnstoffderivate, Guanidin und dessen Derivate, Arginin und dessen Derivate, Wasserglas, Imidazol und dessen Derivate, Histidin und dessen Derivate, Benzylalkohol, Glycerin, Glykol und Glykolether, Propylenglykol und Propylenglykolether, beispielsweise Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Diole und Triole, und insbesondere 1,2-Diole und 1,3-Diole wie beispielsweise 1,2-Propandiol, 1,2-Pentandiol, 1,2-Hexandiol, 1,2-Dodecandiol, 1,3-Propandiol, 1,6-Hexandiol, 1,5-Pentandiol, 1,4-Butandiol.
  • Beispiel 1: Nachweis der differentiellen Expression eines melanogenerelevanten Gens
  • An der Melanogenese beteiligte Liganden binden an verschiedenen Rezeptoren, durch die das entsprechende Signal ins Zellinnere weitergeleitet wird. Der Rezeptor für SCF ist ckit, ein Schlüsselrezeptor für den Melanogeneseprozess. Nach Applikation von Substanzen, welche die Melanogenese beeinflussen, kann die Bestimmung der Veränderungen der Expression von ckit Aussagen über die Effektivität des Wirkstoffs liefern. Da nach Applikation von Substanzen, welche die Melanogenese positiv beeinflussen vermehrt Melanin in den Zellen produziert wird, kommt es auch zu einer Vermehrung der zum Transport benötigten Melanosomen.
  • Die differentielle Genexpression wurde mittels qunatitativer RT-PCR bestimmt. Nach Herstellung von dreidimensionalen organotypischen Haarfollikelzelkulturen aus dermalen Papillenzellen auf Microcarriern wurden diese für 72 Stunden mit einem Extrakt aus Aesculus hippocastanum inkubiert. Zur Durchführung der PCR wurde zunächst mit Hilfe des RNeasy Mini Kits der Fa. Qiagen die RNA aus den organotypischen Zellkulturen isoliert und mittels reverser Transkription in cDNA umgeschrieben. Bei der anschließenden PCR Reaktion, die mit Hilfe genspezifischer Primer für die geweiligen Gene durchgeführt wurde und die der Amplifikation der gesuchten Genabschnitte dient, wurde die Bildung der PCR-Produkte online über ein Fluoreszenzsignal detektiert. Das Fluoreszenzsignal ist dabei proportional zur Menge des gebildeten PCR-Produktes. Je stärker die Expressioneines bestimmten Gens ist, desto größer ist die Menge an gebildetem PCR-Produkt und umso höher ist das Fluoreszenzsignal. Zur Quantifizierng der Genexpression wurde die unbehandelte Kontrolle gleich 1 gesetzt und die Expression der zu bestimmenden Gene darauf bezogen (x-fache Expression). Dabei wurden Werte, die größer/gleich der 1,8-fachen Expression oder kleiner/gleich der 0,55-fachen Expression der unbehandelten Kontrolle sind als signifikant differentiell exprimiert eingestuft. Werte, die größer/gleich der 1,5-fachen Expression der kleiner/gleich der 0,7-fachen Expression der unbehandelten Kontrolle sind wurden als tendenziell dfferentiell exprimiert eingestuft. Tabelle 1: Einfluss eines Extrakts aus Aesculus hippocastanum auf die Expression Melanogenesereguierender Gene
    Aesculus hippocastanum ckit
    MW SD
    Kontrolle 1,0 0,38
    0,0005% 2,1 1,02
    0,001% 2,0 0,48
  • Expressionsschema von ckit nach 72 Stunden Behandlung von Haarfollikelmodellen mit einem Extrakt aus Aesculus hippocastanum.
  • Beispiel 2: Stimulierung der Melaninsynthese
  • Beim Melanin handelt es sich um einen Farbstoff, welcher in den Melanosomen der Melanocyten produziert und gespeichert wird. Melanin gibt dem Haar seine eigentliche Farbe, wobei die Färbung durch ein Gemisch von zwei Arten des Melanins, Eu- und Pheomelanin entsteht. Die Melanogenese ist ein komplizierter und vielfach regulierter Syntheseprozess. Dabei wird zunächst Tyrosin durch das Enzym Tyrosinase in L-Dihydroxyphenylalanin (L-DOPA) und dann über mehrere Zwischenschritte in die verschiedenen Melaninpigmente umgesetzt. Ein Wirkstoff, der die Melanogenese positiv beeinflusst und zu einem erhöhten Melaningehalt in den Haarfollikelmelanozyten führt, ist besonders geeignet den natürlichen Pigmentierungsprozesses von Haut und/oder Hautanhangsgebilden zu beeinflussen, die Pigmentierung des Haares zu stimulieren und/oder zu verbessern, die Melanogenese, insbesondere im Haarfollikel, zu stimulieren, die Haarergrauung zu verhindern und/oder verringern sowie ergrautes Haar zu repigmentieren.
  • Zur Untersuchung des Melaningehaltes wurden dreidimensionale organotypische Haarfollikelzellkulturen aus dermalen Papillenzellen, Haarfollikelmelanozyten und Outer Root Sheath Keratinozyten über 7 Tage mit einem Extrakt aus Aesculus hippocastanum behandelt. Als Kontrolle dienten unbehandelte Zellkulturen. Nach 7 Tagen wurden die Haarfollikeläquivalente homogenisiert und das Melanin mittels NaOH (1 M) + 10% DMSO bei 100°C über 45 min extrahiert. Aliquots der Proben wurden anschließend in eine 96well Platte überführt und die Extinktion bei 492 nm gemessen. Evaluiert wurde der Anstieg des Melaningehaltes von Tag 0 zu Tag 7. Dazu wurden alle Werte auf die unbehandelte Kontrolle an Tag 7 (= 100%) bezogen. Tabelle 2: Melaningehalt in Haarfollikeläquivalenten nach Behandlung mit einem Extrakt aus Aesculus hippocastanum
    Konz Melaningehalt [%]
    [%] MW SD
    unbehandelt 100 12
    Aesculus hippocastanum 0,0005 110 13
    0,001 120 13
    0,01 146 12
  • Bei jeder der drei untersuchten Einsatzkonzentrationen konnte der Melaningehalt der organotypischen Haarfollikelzellkulturen im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle signifikant induziert werden.
  • Beispiel 3: Nachweis der Freisetzung von Wachstumsfaktoren
  • Der Wachstumsfaktor Hepatocyte Growth Factor (HGF) ist ein wichtiger Regulator des Haarwachstums. Bei einer potentiell wachstumsfördernden und das Haar stärkenden Sustanz kann von einer Steigerung des in Medium ausgeschütteten Faktors ausgegangen werden. Daneben ist HGF auch ein wichtiger Faktor, der Wachstum und Funktion der Melanozyten fördert.
  • Die Freisetzung von HGF wurde mittels eines Haarfollikelmodells quantifiziert. Die Untersuchung der Ausschüttung von HGF im Medium erfolgte nach einer Behandlungszeit von 72 Stunden Als Kontrolle wurden unbehandelte Modelle mitgeführt, alle Untersuchungen erfolgten in Dreifachbestimmung.
  • Die Ausschüttung von HGF wurde mit Hilfe des Bioplex-Verfahrens ermittelt. Diese Untersuchung beruht auf dem Prinzip eines Sandwicht-Immunoassays. Ein spezifischer, bead-konjugierter Primärantikörper bindet an das Zielprotein in der Probe, welche wiederum spezifisch von einem fluoreszensmarkierten Detektionsantikörper erkannt wird. Tabelle 3: Steigerung der HGF-Freisetzung nach 72 Stunden Behandlung mit einem Extrakt aus Aesculus hippocastanum
    Konz [%] MW SD
    unbehandelt 100 33
    Aesculus hippocastanum 0,0001 174 69
    0,0005 342 25
    0,001 324 49
  • Für die gewählten Einsatzkonzentrationen wurde eine signifikanten Steigerung der HFG-Freisetzung nachgewiesen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • JP 2004018476 [0003]
    • US 2004/0241114 [0003]
    • US 2008/0182894 [0003]

Claims (10)

  1. Verwendung eines Wirkstoffs oder Wirkstoffgemischs, erhältlich aus Pflanzen der Gattung Aesculus, zur Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses des Haares.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der natürliche Pigmentierungsprozess des Haares stimuliert wird.
  3. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pigmentierung des Haares stimuliert und/oder verbessert wird.
  4. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haarergrauung verringert, vorzugsweise verhindert wird.
  5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das ergraute Haar repigmentiert wird.
  6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff ausgewählt ist aus Aesculin, Allantoin und den Saponinen.
  7. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirkstoffgemisch ausgewählt ist aus Pflanzenzubereitungen, insbesondere Presssäften und Extrakten, die aus Pflanzen der Gattung Aesculus, vorzugsweise aus Pflanzen der Art Aesculus hippocastanum gewonnen werden.
  8. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff oder das Wirkstoffgemisch als Bestandteil eines kosmetischen Mittels eingesetzt wird, welches bezogen auf sein Gesamtgewicht 0,0001 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,001 bis 2,0 Gew.-% des Wirkstoffs oder des Wirkstoffgemisches enthält.
  9. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendung topisch erfolgt.
  10. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendung eine kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung ist.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2004018476A (ja) 2002-06-18 2004-01-22 Healthcare Lab:Kk 頭皮料
US20040241114A1 (en) 2003-05-30 2004-12-02 Gupta Shyam K. Hair Care and Nail Care Compositions Based on Ion-Pair Delivery System for Gender and Ethnic Selective Applications
US20080182894A1 (en) 2005-07-28 2008-07-31 Ajinomoto Co., Inc. Method of providing preparation for topical application and supplement meeting client's needs

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