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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regeneration eines Partikelfilters im Abgassystem eines Ottomotors mit einem Dreiwegekatalysator und einer Lambdaregelung, insbesondere eines Ottomotors mit einer Kraftstoffdirekteinspritzung. Die Erfindung betrifft ferner eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung einer Regeneration eines Partikelfilters eines Ottomotors.
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Zur Verringerung der Partikelemission und zur Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte sind bei Kraftfahrzeugen mit Ottomotoren mit Direkteinspritzung Maßnahmen zur Verbesserung des Verbrennungsvorgangs oder der Einsatz eines Benzinmotor-Partikelfilters (Gasoline Particulate Filter, GPF) erforderlich. Während die Wirksamkeit der Verbesserungen des Verbrennungsvorgangs abhängig vom Betriebszustand des Ottomotors ist, wird durch den Partikelfilter die Partikelemission des Ottomotors bei allen Betriebszuständen verringert. Der Partikelfilter sammelt die im Abgas enthaltenen Partikel, die vorwiegend aus Ruß bestehen. Mit zunehmender Rußbeladung des Partikelfilters nimmt der Strömungswiderstand, den das Abgas beim Weg durch den Partikelfilter überwinden muß, zu und der hierdurch entstehende Gegendruck steigt. Um den Gegendruck zu begrenzen, ist eine gelegentliche Regeneration des Filters notwendig. Bei der Regeneration wird der Ruß oxidiert, d. h. abgebrannt.
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Die Regeneration wird durch eine Erhöhung der Abgastemperatur auf Werte oberhalb von beispielsweise 550°C eingeleitet, wobei zur Verbrennung des Rußes Sauerstoff im Abgas verfügbar sein muß. Während des normalen Betriebs des Ottomotors, bei dem durch die Lambdaregelung ein stöchiometrisches Kraftstoffluftverhältnis eingestellt wird und daher im Abgas weder ein Luft- noch ein Kraftstoffüberschuß vorliegen, ist daher eine Regeneration des Partikelfilters nicht möglich. Das Gleiche gilt unter hoher Motorlast oder bei vollständig geöffneter Drosselklappe, da in beiden Fällen Lambda-Werte unterhalb von 1 vorliegen, die einem Luftmangel bzw. einem Kraftstoffüberschuß entsprechen.
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Eine Möglichkeit, die Regeneration des Filters durchzuführen, ist daher, in einen "mageren" Betriebsmodus des Ottomotors zu wechseln oder in einer Schubphase, in der kein Kraftstoff eingespritzt wird, Sauerstoff durch den Motor in das Abgassystem einzuleiten (Schubabschaltung, Deceleration Fuel Shut Off, DFSO). Wenn in einer solchen Situation der Partikelfilter bereits eine hohe Temperatur und eine hohe Rußbeladung aufweist, wird eine Regeneration eingeleitet; wenn nun das Fahrzeug anhält und hierdurch die Kühlung des Partikelfilters verringert wird, ist eine Überhitzung des Partikelfilters nicht ausgeschlossen. Eine solche Situation kann insbesondere nach einer Autobahnfahrt mit hoher Geschwindigkeit und einem nachfolgenden Anhalten, etwa an einer Tankstelle, auftreten.
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Um einen Partikelfilter im Abgassystem eines Dieselmotors vor einer zerstörerischen Überhitzung zu schützen, ist es aus der
EP 1 203 869 A1 bekannt, über eine Betätigung des Einlaßdrosselventils oder des Abgasrückführungsventils des Dieselmotors Einfluß auf das Motorverhalten und die Abgaszusammensetzung zu nehmen, um die Regeneration des Partikelfilters zu unterbrechen.
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Gemäß der
EP 1 561 922 A1 wird eine periodische Regeneration des Partikelfilters vorgenommen, wobei die Regeneration eine erste und eine zweite Rußabbrandphase umfaßt und in der zweiten Rußabbrandphase eine höhere Rußabbrandgeschwindigkeit eingestellt wird als in der ersten. Durch die in der ersten Rußabbrandphase vorgenommene Verminderung der insgesamt im Partikelfilter vorhandenen Rußmenge soll die in der zweiten Rußabbrandphase freigesetzte Wärmemenge derart begrenzt sein, dass eine Schädigung des Partikelfilters sicher vermieden wird. Eine Umschaltung von der ersten in die zweite Rußabbrandphase wird unterbunden, wenn sich der Motor im Schubbetrieb befindet.
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Eine Unterbrechung der Regeneration kann in Abhängigkeit von der Betriebsweise des Kraftfahrzeugs in ungünstigen Fällen zu einer erhöhten Rußbeladung des Rußfilters und damit zu einem erhöhten Abgasgegendruck führen. Die Einhaltung einer ersten und – in Abhängigkeit von einem Betriebszustand des Motors – zweiten Rußabbrandgeschwindigkeit erlaubt ebenfalls keine unter allen Betriebsbedingungen optimale Regeneration des Partikelfilters.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Regeneration eines Partikelfilters anzugeben, das für einen Partikelfilter im Abgassystem eines Ottomotors mit einer Kraftstoff-Direkteinspritzung geeignet ist und bei dem die genannten Nachteile möglichst vermieden werden. Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine entsprechende Steuerungseinrichtung zur Steuerung einer Regeneration eines Partikelfilters anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Regeneration eines Partikelfilters im Abgassystem eines Ottomotors, wobei der Ottomotor mit einem Dreiwegekatalysator und einer Lambdaregelung ausgestattet ist, und wobei der Ottomotor insbesondere eine Benzin-Direkteinspritzung aufweist, wird eine Partikelbeladung des Partikelfilters ermittelt. In Abhängigkeit von der ermittelten Partikelbeladung wird ein modifizierter Lambda-Wert ermittelt, wobei der Lambda-Wert gegenüber dem im Normalbetrieb des Ottomotors gewählten Lambda-Wert derart modifiziert ist, dass eine unkontrollierte Regeneration des Partikelfilters vermieden wird. Erfindungsgemäß wird schließlich die Lambdaregelung des Ottomotors auf den modifizierten Lambda-Wert eingerichtet. Der modifizierte Lambda-Wert wird somit im Regelkreis der Lambdaregelung als Sollwert gesetzt bzw. der Sollwert entsprechend modifiziert und der Ottomotor beispielsweise durch Wahl der eingespritzten Kraftstoffmenge und/oder des Einspritz- und/oder Zündzeitpunkts derart angesteuert, dass der modifizierte Lambda-Wert im Abgassystem möglichst weitgehend erreicht wird.
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Dadurch, dass eine Partikelbeladung des Partikelfilters ermittelt wird, in Abhängigkeit von der ermittelten Partikelbeladung ein modifizierter Lambda-Wert ermittelt wird und die Lambdaregelung auf den modifizierten Wert eingerichtet wird, wird der Ottomotor in einer Weise betrieben, so dass ein unkontrollierter Abbrand der in oder an dem Partikelfilter angesammelten Rußpartikel vermieden wird. Es wird somit derart in die Motorsteuerung eingegriffen, dass die Regeneration des Partikelfilters in einer kontrollierten Reaktion abläuft. Insbesondere kann der Regenerationsprozeß derart gesteuert werden, dass stets eine optimale Reaktionsrate gewährleistet ist, um einerseits eine rasche Regeneration durchzuführen und andererseits eine Überhitzung und somit eine Beschädigung etwa der Beschichtung oder des Substrats des Partikelfilters sicher zu vermeiden.
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Insbesondere ist der modifizierte Lambda-Wert gegenüber dem im Normalbetrieb, in dem keine Regeneration des Partikelfilters stattfindet, eingestellten Lambda-Wert erhöht, d. h. in Richtung auf ein „mageres“ Gemisch mit einem Luftüberschuß verändert. In der Regel entspricht der Lambda-Wert im Normalbetrieb einem stöchiometrischen Luft-Kraftstoff-Verhältnis, d. h. es gilt λ = 1 oder der Lambda-Wert liegt geringfügig unterhalb von 1; hierdurch werden die Abgasemissionen minimiert. Der modifizierte Lambda-Wert ist daher in der Regel größer als 1, vorzugsweise geringfügig größer als 1.
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Die Partikelbeladung kann in vorteilhafter Weise aufgrund des Signals mindestens eines Sensors ermittelt werden. Ein solcher Sensor kann beispielsweise ein Sensor sein, der den Druckabfall am Partikelfilter innerhalb des Abgassystems mißt. Ein solcher Druckabfall kann direkt durch einen Differenzdrucksensor gemessen werden, kann aber auch durch Signale mehrerer Drucksensoren bzw. durch eine Kombination der Signale von Druck- und/oder Massenstromsensoren ermittelt werden. Häufig sind derartige Sensoren im Abgassystem bereits vorhanden. Hierdurch ist auf einfache Weise eine Abschätzung der Partikelbeladung des Partikelfilters möglich.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Partikelbeladung des Partikelfilters mit Hilfe eines rechnerischen Modells ermittelt werden, in das mindestens ein Betriebsparameter des Ottomotors als Eingangsparameter eingeht. Ein solches rechnerisches Modell kann insbesondere typspezifisch für den Ottomotor bzw. für ein mit dem Ottomotor betriebenes Kraftfahrzeug sein und bei der Inbetriebnahme des Ottomotors bzw. des Kraftfahrzeugs implementiert werden. Vorzugsweise sind die Eingangsparameter Daten, die in einer elektronischen Motorsteuerung sowieso vorliegen, so dass der Einsatz eines zusätzlichen Sensors zur Ermittlung der Partikelbeladung nicht notwendig ist. Ein derartiges Modell ermöglicht die Auswertung einer Mehrzahl von Eingangsparametern und auf diese Weise bei einer Vielzahl unterschiedlicher Betriebszustände eine Abschätzung der Partikelbeladung des Partikelfilters.
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Zur Ermittlung der Partikelbeladung kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mindestens ein Betriebsparameter des Ottomotors während eines vorgebbaren Zeitintervalls ermittelt werden und die von diesem Betriebsparameter während des Zeitintervalls angenommenen Werte als Eingangsparameter des Modells verwendet werden. Das Zeitintervall kann beispielsweise der seit der letzten Regeneration des Partikelfilters vergangene Zeitraum sein. Hierdurch wird eine besonders genaue Abschätzung der Partikelbeladung des Partikelfilters ermöglicht.
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Betriebsparameter, die als Eingangsparameter des Modells dienen können, sind vorzugsweise die Temperatur eines Kühlmittels des Ottomotors, die Drehzahl des Ottomotors, die Motorlast bzw. das Drehmoment des Ottomotors, ein aus dem Signal einer Lambda-Sonde ermittelter Lambda-Wert bzw. der Lambda-Sollwert im Normalbetrieb und/oder eine Temperatur der Ansaugluft des Ottomotors. Die genannten Parameter ermöglichen einzeln und insbesondere in Kombination eine besonders genaue Abschätzung der aktuellen Rußbeladung des Partikelfilters.
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Vorzugsweise wird der modifizierte bzw. erhöhte Lambda-Wert unter Berücksichtigung eines oder mehrerer Sensorsignale bzw. Betriebsparameter des Ottomotors ermittelt, beispielsweise unter Berücksichtigung der Einspritzmenge, des Luftmassenstroms, der Temperatur des Partikelfilters und/oder der ermittelten Rußbeladung des Partikelfilters. Hierdurch kann der Regenerationsprozeß jederzeit so gesteuert werden, dass eine optimale Reaktionsrate gewährleistet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Lambdaregelung des Ottomotors nur dann auf den modifizierten, insbesondere geringfügig erhöhten Lambda-Wert eingerichtet, wenn die ermittelte Partikelbeladung über einer vorgebbaren kritischen Partikelbeladung liegt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass nur dann in die Motorsteuerung durch Wahl des erhöhten Lambda-Werts eingegriffen wird, wenn dies zur Vermeidung einer Überhitzung des Partikelfilters notwendig ist. Ist aufgrund einer niedrigeren Partikelbeladung auch ohne Veränderung des Lambda-Werts keine Überhitzung des Partikelfilters zu befürchten, so wird nicht in die Motorsteuerung eingegriffen.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Lambdaregelung nur dann auf den modifizierten, insbesondere geringfügig erhöhten Lambda-Wert eingerichtet, wenn solche Betriebsparameter des Ottomotors vorliegen, die auf eine aktuell oder zukünftig zu erwartende hohe Temperatur des Partikelfilters hinweisen. So kann beispielsweise die Einrichtung der Lambdaregelung auf den modifizierten Lambda-Wert unterbleiben, wenn das mit dem Ottomotor ausgerüstete Kraftfahrzeug nicht mit hoher Geschwindigkeit fährt bzw. vor kurzer Zeit gefahren ist und/oder wenn keine Schubabschaltung erfolgt ist bzw. zu erwarten ist. Ebenso kann die Temperatur des Partikelfilters gemessen werden und dann, wenn die Temperatur unterhalb eines kritischen Werts liegt, ein Eingriff in die Lambdaregelung unterbleiben. Hierdurch kann weiter sichergestellt werden, dass eine Modifikation des λ-Werts nur dann erfolgt, wenn dies zur Vermeidung einer Überhitzung des Partikelfilters notwendig ist.
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In besonders bevorzugter Weise wird die Lambdaregelung nur dann auf den modifizierten Lambda-Wert eingerichtet, wenn die ermittelte Partikelbeladung über einer vorgebbaren kritischen Partikelbeladung liegt und wenn solche Betriebsparameter des Ottomotors vorliegen, die auf eine aktuell oder zukünftig zu erwartende hohe Temperatur des Partikelfilters hinweisen. Hierdurch ist ein besonders komfortabler und sicherer Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens erreichbar.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass in dem Fall, bei dem nicht die genannten Bedingungen für die Einrichtung der Lambdaregelung auf den modifizierten Lambda-Wert vorliegen, auch kein modifizierter Lambda-Wert ermittelt wird. Hierdurch wird die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vereinfacht.
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In besonders bevorzugter Weise erfolgt dann, wenn die Lambdaregelung auf den modifizierten Lambda-Wert eingerichtet ist, keine Schubabschaltung (DFSO). Hierdurch kann besonders sicher verhindert werden, dass der Partikelfilter durch Überhitzung beschädigt wird.
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Eine erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung zur Steuerung einer Regeneration eines Partikelfilters eines Ottomotors mit einem Dreiwegekatalysator und einer Lambdaregelung, insbesondere eines Ottomotors mit einer Kraftstoffdirekteinspritzung, ist zur Ermittlung einer Partikelbeladung des Partikelfilters, zur Ermittlung eines modifizierten Lambda-Werts in Abhängigkeit von der ermittelten Partikelbeladung zur Vermeidung einer unkontrollierten Regeneration und zur Einrichtung der Lambdaregelung gemäß dem modifizierten Lambda-Wert ausgebildet. Hierfür weist die Steuerungseinrichtung insbesondere Prozessormittel auf, etwa einen Mikroprozessor; ferner kann die Steuerungseinrichtung Speichermittel etwa zur Speicherung der Werte von zur Ermittlung der Partikelbeladung des Partikelfilters verwendeten Betriebsparametern des Ottomotors über einen vorgebbaren Zeitraum aufweisen. Die Steuerungseinrichtung kann Teil einer elektronischen Motorsteuerung sein oder als solche ausgebildet sein.
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Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens zur Regeneration eines Partikelfilters eingerichtet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 ein Flußdiagramm für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Gemäß dem in 1 in Form eines Flußdiagramms schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird aus einer Mehrzahl von Eingangsparametern mit Hilfe eines rechnerischen Modells die Rußbeladung des Partikelfilters des Ottomotors ermittelt, d. h. die Masse ms des im oder am Partikelfilter gesammelten Rußes abgeschätzt. Als mögliche Eingangsgrößen sind in 1 exemplarisch die Kühlmitteltemperatur Tc, die Motordrehzahl N, der durch die Lambda-Sonde im Normalbetrieb gemessene λ-Wert oder der im Normalbetrieb geltende Sollwert λ0, die Motorlast bzw. das Drehmoment M und/oder die Lufttemperatur Ta im Ansaugsystem des Motors dargestellt. Das rechnerische Modell ist insbesondere typspezifisch und ermöglicht aufgrund der Anpassung an die Besonderheiten des jeweiligen Motors, des Abgassystems und des Kraftfahrzeugs eine besonders genaue Ermittlung der im oder am Partikelfilter angesammelten Rußmasse ms unter einer Vielzahl von Betriebsbedingungen. Das Modell ist insbesondere derart ausgelegt, dass über einen vorgebbaren Zeitraum, der beispielsweise der Zeitraum seit einer vorangegangenen Regeneration sein kann, ein Rußgehalt des Abgases ermittelt und die jeweils aktuelle Rußablagerung im oder am Partikelfilter berechnet wird. Hieraus ergibt sich durch Integration über die Zeit die jeweils aktuell im oder am Partikelfilter gespeicherte Rußmasse ms. Ist die auf diese Weise ermittelte Rußmasse ms größer als eine vorgebbare kritische Rußmasse ms,crit, so wird ein modifizierter Lambda-Wert λmod für die Lambdaregelung ermittelt. Andernfalls wird in die Lambdaregelung nicht eingegriffen, d. h. die Lambdaregelung arbeitet mit dem im Normalbetrieb geltenden Sollwert λ0, beispielsweise mit dem Sollwert λ0 = 1.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist daneben ein Differenzdrucksensor zur Ermittlung des Druckabfalls am Partikelfilter im Abgasstrom des Ottomotors vorgesehen. Da bei einer zunehmenden Rußansammlung im Partikelfilter der Druckabfall Δp am Partikelfilter zunimmt, ist auch hieraus eine Abschätzung der am oder im Partikelfilter angesammelten Rußmasse möglich. Überschreitet der Druckabfall Δp am Partikelfilter einen vorgebbaren Grenzwert Δpcrit, so wird ebenfalls der modifizierte Lambda-Wert λmod berechnet. Der kritische Wert Δpcrit des Druckabfalls kann insbesondere derart gewählt sein, dass unter hinsichtlich einer Temperaturerhöhung des Partikelfilters besonders kritischen Betriebsbedingungen ein Druckabfall Δpcrit dem Vorhandensein der oben genannten kritischen Rußmasse ms,crit entspricht. Überschreitet der gemessene Wert Δp des Druckabfalls nicht den kritischen Wert Δpcrit, so erfolgt kein Eingriff in die Lambdaregelung.
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Ferner kann es vorgesehen sein, dass nur dann ein Eingriff in die Lambdaregelung erfolgt, wenn Betriebsbedingungen mit einer hohen Temperatur des Partikelfilters vorliegen oder zu erwarten sind (nicht dargestellt in 1). Die Temperatur des Partikelfilters kann beispielsweise mit Hilfe eines Temperatursensors erfaßt werden, oder es können mit Hilfe eines rechnerischen Modells Betriebsparameter des Ottomotors bzw. des Kraftfahrzeugs, etwa Motorleistung und Fahrgeschwindigkeit, ausgewertet werden, um daraus auf die Temperatur des Partikelfilters und die Möglichkeit einer Schubabschaltung zu schließen.
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Um den modifizierten Lambda-Wert λmod zu berechnen, werden insbesondere die Temperatur TGPF des Partikelfilters, die aus einem Modell oder mit Hilfe eines Temperatursensors ermittelt werden kann, die ermittelte Rußmasse ms bzw. der Druckabfall Δp am Partikelfilter, die aktuell eingespritzte Kraftstoffmasse mf und/oder der aktuelle Luftmassenstrom im Ansaugsystem des Ottomotors bzw. die aufgenommene Sauerstoffmenge mO2 ausgewertet. Zur Berechnung des modifizierten Lambda-Werts λmod kann ein rechnerisches Modell verwendet werden, dass ebenfalls typspezifisch für den Ottomotor bzw. das Kraftfahrzeug ist. Der auf diese Weise berechnete modifizierte Lambda-Wert ist gegenüber dem Lambda-Wert λ0 im Normalbetrieb bzw. dem stöchiometrischen Lambda-Wert λ0 = 1 geringfügig erhöht. Der modifizierte Lambda-Wert λmod wird für die Lambdaregelung des Ottomotors als veränderter Sollwert verwendet. Da bei einem Lambda-Wert λ0 = 1 der modifizierte Lambda-Wert λmod größer als 1 ist, bedeutet dies, dass der Ottomotor in einem "mageren" Betriebszustand betrieben wird. Der in diesem Betriebszustand im Abgas enthaltene Sauerstoffgehalt ermöglicht eine Regeneration des Partikelfilters durch Abbrand der Rußpartikel, wobei der Ablauf des Regenerationsvorgangs über den modifizierten Lambda-Wert steuerbar ist. Aufgrund des modifizierten Lambda-Sollwerts λmod wird die Motorsteuerung veranlaßt, beispielsweise die Menge des eingespritzten Kraftstoffs, den Einspritzzeitpunkt und/oder den Zündzeitpunkt derart zu verändern, dass durch die Abgaszusammensetzung, insbesondere den O2-Gehalt, und ggf. die Abgastemperatur eine gewünschte Reaktionsgeschwindigkeit des Regenerationsprozesses eingestellt wird. Dadurch kann einerseits eine möglichst rasche Regeneration erreicht und andererseits die Reaktionsgeschwindigkeit und die dabei entstehende Wärmeentwicklung so begrenzt werden, dass eine Überhitzung des Partikelfilters sicher vermieden wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1203869 A1 [0005]
- EP 1561922 A1 [0006]