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Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät, insbesondere einen Backofen.
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Es sind Backöfen bekannt, welche an ihrer Vorderseite kein Griffelement aufweisen, sondern ein Bedienfeld, mittels welchem ein Öffnungsmechanismus aktiviert werden kann, welcher die Tür des Backofens öffnet. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass die grifflose Vorderseite einfach zu reinigen ist.
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So offenbart die
DE 2009 026 959 A1 einen Einbauofen mit einer Ofentür mit griffloser Vorderseite, die zwischen einer eingefahren Ruhestellung und einer ausgefahrenen Betriebsstellung verfahrbar ist, wobei in der Ruhestellung mindestens eine Lüftungsöffnung des Einbauofens verdeckt ist, und in der Betriebsstellung die mindestens eine Lüftungsöffnung offenliegt. Das Ausfahren der Ofentür kann durch die Bedienung eines sogenannten „Touch-Control-Sensors“ bewirkt werden.
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Ferner offenbart die
DE 2009 026 670 A1 ein Haushaltsgerät mit einem Nutzraum, der mit einer gerätefrontseitig angeordneten Gerätetür verschließbar ist und mit einer Türöffnungseinrichtung, mittels der die Gerätetür betätigbar ist. Die Türöffnungseinrichtung ist mit einer Signalerzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines Öffnungssignals in Verbindung, wobei bei Vorliegen des Öffnungssignals die Türöffnungseinrichtung die Gerätetür selbsttätig öffnet.
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Das Auslösen des Öffnungsmechanismus durch einfaches Antippen des Bedienfeldes hat den Vorteil, dass der Backofen nahezu ohne Kraftaufwendung geöffnet werden kann. So offenbart die
DE 10 2009 026 659 A1 ein Haushaltsgerät, vorzugsweise einen Backofen, mit einer öffenbaren Vorderwand mit einer grifflosen Vorderseite, welche mittels eines Öffnungsmechanismus aus einer geschlossenen, ersten Stellung in eine zumindest leicht geöffnete, zweite Stellung bringbar ist, wobei an mindestens einer der Seitenwangen der Vorderwand wenigstens eine Griffeinrichtung vorgesehen ist, die in der zweiten Stellung zugänglich ist und mit der die Vorderwand weiter öffenbar ist. Dabei kann die Betätigungsvorrichtung ein Berührungssensor sein, oder ein mit Infraroterfassung ausgestatteter Annäherungssensor.
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Allerdings besteht bei solchen relativ leicht auszulösenden Öffnungsmechanismen insbesondere in betriebsamen Großküchen die Gefahr, dass der Öffnungsmechanismus unbeabsichtigt ausgelöst wird, beispielsweise durch Streifen des Öffnungsmechanismus im Vorbeigehen. Bleibt das Öffnen des Backofens daraufhin unbemerkt, dann bleibt der Innenraum des Backofens mit der Umgebungsluft in unmittelbarer Verbindung, so dass die Hitze aus dem Innenraum entweicht und dadurch den Betrieb thermisch instabilisiert bzw. den Backvorgang beeinträchtigt. Ferner kann eine leicht geöffnete Backofentür eine Gefahrenquelle darstellen, da lose Kleidung an ihr hängen bleiben kann.
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In Anbetracht der oben geschilderten Situation ist es daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Haushaltsgerät, insbesondere einen Backofen bereitzustellen, welcher auf einfache Weise geöffnet werden kann und gleichzeitig einen stabilen und sicheren Betrieb gewährleistet.
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Demgemäß wird ein Haushaltsgerät, insbesondere Backofen, vorgeschlagen, mit einer Tür zum Schließen des Haushaltsgeräts, und einer Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür, welche eingerichtet ist, in Antwort auf ein Öffnungssignal, die Tür vom verschlossenen Zustand in eine Öffnungsstellung zu öffnen, und, falls die Tür innerhalb eines vorbestimmten Zeitraumes nach dem Öffnungssignal nicht weiter geöffnet wird, die Tür wieder zu verschließen.
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Da die Tür wieder verschlossen wird, wenn die Tür nicht innerhalb eines vorbestimmten Zeitraumes (von z.B. 10 Sekunden) weiter geöffnet wird, kann ein thermisch stabiler Betrieb des Haushaltsgeräts gewährleistet werden.
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Die Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür kann einen Stößel aufweisen, welcher mit der Tür koppelbar ist und in Öffnungsrichtung der Tür beweglich ist. Somit kann eine platzsparende und kostengünstige Einrichtung zum Öffnen und Schließen bereitgestellt werden.
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Unter „koppelbar“ ist hierbei zu verstehen, dass die Tür und die Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür in einen gekoppelten Zustand gebracht werden können, in welchem die Tür allein durch Bewegung des Stößels geöffnet oder geschlossen werden kann. Beispielsweise kann der Stößel mit der Tür magnetisch koppelbar sein. Ferner kann der Stößel mit der Tür mittels einer Rastvorrichtung koppelbar sein.
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Die Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür kann eingerichtet sein, den Stößel einzuziehen, falls der Öffnungsgrad der Tür eine bestimmte Öffnungsstellung überschreitet. Somit kann ein noch sicherer Betrieb gewährleistet sein, da der Stößel im eingezogenen bzw. eingefahrenen Zustand keinen Angriffspunkt oder Widerhaken bildet, an dem beispielsweise der Benutzer mit seiner Kleidung hängenbleiben kann. Ferner ist der Stößel im eingezogenen bzw. eingefahrenen Zustand nicht oder nur kaum sichtbar, so dass ein noch ansprechenderes Erscheinungsbild erreicht wird. Der Öffnungsgrad kann beispielsweise einem Öffnungswinkel der Tür entsprechen.
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Das Haushaltsgerät kann eine Leuchteinrichtung aufweisen, welche an einem dem freien Ende der Tür gegenüberliegenden Abschnitt des Haushaltsgeräts vorgesehen ist. Falls die Leuchteinrichtung leuchtet, wenn die Tür in der ersten Öffnungsstellung ist, dann gibt sie dem Benutzer einen optischen Hinweis darauf, an welcher Stelle die Tür umgriffen und weiter oder vollends geöffnet werden kann. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Leuchteinrichtung ausschließlich dann leuchtet, wenn die Tür in der ersten Öffnungsstellung ist, also ausgeschaltet wird, wenn die Tür über die erste Öffnungsstellung hinaus geöffnet wird.
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In einer Ausgestaltung hängt die Farbe des von der Leuchteinrichtung abgestrahlten Lichts von der Temperatur der Tür oder von der Temperatur im Innenraum des Haushaltsgeräts ab. Somit wird dem Benutzer ein optischer Hinweis auf die Temperatur der Tür bzw. im Innenraum des Haushaltsgeräts gegeben.
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Das Haushaltsgerät kann eine insbesondere als Lufteinlassschlitz ausgebildete Luftführungseinrichtung aufweisen, welche den der Leuchteinrichtung gegenüberliegenden Abschnitt der Tür kühlt. Somit kühlt die Luftführung der Backofentür den empfohlenen Greifbereich auf eine Temperatur ab, die kühler ist als die an den anderen Kanten der Backofentür. Bei einer Integration des Lufteinlassschlitzes in die Tür ergibt sich eine platzsparende Anordnung.
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Die Tür kann um eine Schwenkachse, insbesondere um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbar sein.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich des Ausführungsbeispiels beschriebenen Merkmalen oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie des im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren und anhand spezieller Ausführungsformen als Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Ansicht eine Backofentür in einer geschlossenen Stellung;
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2 einen Ausschnitt einer Anzeige- und Bedienvorrichtung an der Backofentür;
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3 in einer perspektivischen Ansicht eine Backofentür in einer ersten Öffnungsstellung;
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4 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür;
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5 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür;
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6 einen Backofen gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Backofentür 10 eines Backofens 1. Mit der Backofentür 10 kann der Innenraum des Backofens 1 geöffnet bzw. verschlossen werden, welcher hier beispielhaft als Teil einer Systemküche zwischen weiteren Küchenelementen 2 und 3 vorgesehen ist. Der Backofen 1 kann dabei beispielsweise als Einbaubackofen ausgestaltet sein und in ein Einbaufach eines Einbaumöbels M eingebaut sein. Die Backofentür 10 weist ein Sichtfenster 12, eine Steuereinrichtung 13, eine Anzeige- und Bedienvorrichtung 14, Scharniere 16 sowie eine Einrichtung 20 zum Öffnen und Schließen der Tür auf. Im geschlossenen Zustand liegt die Innenseite der Backofentür 10 flächig auf einem Rahmen 18 des Backofens 1 bzw. auf einem Flansch einer Ofenmuffel auf.
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Das Sichtfenster 12 ist in der Mitte der Backofentür 10 vorgesehen und kann als Glasscheibe ausgebildet sein, so dass der Garvorgang im Backofen 1 durch dieses Sichtfenster 12 beobachtet werden kann. In einer Ausführungsform ist die Vorderseite der Backofentür 10 grifflos ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die glatte Vorderseite der Backofentür 10 einfach zu reinigen ist und keine Vorsprünge aufweist, an welcher Kleidungsstücke oder dergleichen hängen bleiben können. Darüberhinaus kann somit ein einheitliches Erscheinungsbild der verschiedenen Geräte bzw. Küchenelemente einer Systemküche gewährleistet werden. Unter Küchenelementen sind hierbei Haushaltsgeräte und Schrank- oder Regalabschnitte zu verstehen.
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Die Backofentür 10 ist als Frontpartie des Backofens 1 ausgebildet und steht um einen Überstand von beispielsweise 30 bis 40 mm, z.B. 35 mm, vor der aus den angrenzenden Küchenelementen 2 und 3 gebildeten Küchenmöbelfront vor, was lüftungstechnische Vorteile hat. Die Backofentür 10 kann beispielsweise aus Metallblech, insbesondere aus Edelstahl gefertigt sein. Die Backofentür 10 ist mit, in den Figuren lediglich schematisch angedeuteten, Scharnieren 16 an einer Seitenwand des Backofens 20 aufgehängt. Die Backofentür 10 kann folglich um die von den Scharnieren 16 definierte senkrechte Achse geschwenkt werden und in der Art einer Drehtür geöffnet oder geschlossen werden.
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Die Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 ist mittig oberhalb des Sichtfensters 12 vorgesehen. 2 zeigt schematisch einen Ausschnitt der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14. Die Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 kann als Touchscreen, z.B. als resistiver, kapazitiver oder induktiver Touchscreen ausgebildet sein, also als kombiniertes Ein- und Ausgabegerät, bei dem durch Berührung von Teilen eines Bildes der Programmablauf des Haushaltsgerätes über die Steuereinrichtung 13 gesteuert werden kann. Es ist aber natürlich ebenso möglich, in der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 separate Eingabe- und Ausgabeelemente vorzusehen. Bei einer Ausgestaltung der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 als Touchscreen kann eine nicht durchbrochene Vorderseite der Backofentür 10 beibehalten werden, z.B. in Form einer Glasplatte, an deren Rückseite die Sensorflächen und Anzeigenelemente des Touchscreens vorgesehen sind.
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Mit der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 können Garzeit, Gartemperatur und andere Parameter eingestellt und angezeigt werden. Ferner kann mit der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 auch die Einrichtung 20 zum Öffnen und Schließen der Tür bedient werden. Hierzu kann der Touchscreen ein entsprechendes Icon 15 darstellen, welches eine Backofentür in der ersten Öffnungsstellung symbolisiert. Wird der Bereich in oder um das Icon 15 mit dem Finger berührt, so wird ein Öffnungssignal erzeugt, welches die Einrichtung 20 zum Öffnen und Schließen der Tür veranlasst, die Backofentür 10 zu öffnen.
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Genauer gesagt, erzeugt die Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 in Antwort auf die Berührung durch den Benutzer ein Bediensignal, welches er an die Steuereinrichtung 13 sendet. Die Steuereinrichtung 13 wertet dieses Bediensignal aus, und erzeugt unter bestimmten Bedingungen ein Öffnungssignal. Beispielsweise kann die Steuereinrichtung 13 das Bediensignal lediglich dann erzeugen, wenn das Bediensignal anzeigt, dass das Icon 15 für eine bestimmte Mindestdauer von z.B. 0,5 sec berührt wurde. Auf diese Weise wird vermieden, dass die Einrichtung 20 zum Öffnen und Schließen der Tür versehentlich, z.B. bei einem Abwischen der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 aktiviert wird. Die Steuereinrichtung 13 sendet dann das Öffnungssignal zur Einrichtung 20 zum Öffnen und Schließen der Tür.
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3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die Backofentür 10 in einer ersten Öffnungsstellung. 4 zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Einrichtung 20 zum Öffnen und Schließen der Tür. In dieser Ausführungsform umfasst die Einrichtung 20 zum Öffnen und Schließen der Tür einen Stößel 22 sowie eine um den Stößel 22 gewickelte Zylinderspule 24, durch die ein Strom geführt werden kann. Der Stößel 22 ragt durch einen Rahmen 18 des Backofens 1 und ist in Öffnungsrichtung der Backofentür 10 durch nicht näher dargestellte Führungselemente beweglich geführt. Im geschlossenen Zustand liegt die Innenseite der Backofentür 10 flächig auf dem Rahmen 18 auf.
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An der dem Stößel 22 gegenüberliegenden Innenseite der Backofentür 10 ist ein Permanentmagnet 26 vorgesehen. Ferner ist auch der Stößel 22 als Stabmagnet ausgebildet, wobei die sich gegenüberliegenden Pole des Stößels 22 und des Permanentmagneten 26 entgegengesetzt sind, und somit eine sich gegenseitig anziehende Kraft aufeinander ausüben. Wird durch die Zylinderspule 24 ein Strom geführt, dann wirkt auf den Stößel 22 eine Kraft, die den Stößel 22, abhängig von der Stromrichtung, in Richtung der Backofentür 10 herausfährt oder wieder hereinzieht. Wird von der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 ein Bediensignal erzeugt, und die Steuereinrichtung 13 erzeugt daraufhin in Öffnungssignal, dann wird durch die Zylinderspule 24 ein Strom geführt, welcher den Stößel 22 bis zu einer definierten Position herausfahren lässt. Dabei schiebt der Stößel 22 die Backofentür 10 bis in eine erste Öffnungsstellung und hält sie in dieser ersten Öffnungsstellung. Es sollte beachtet werden, dass der dabei durch die Zylinderspule 24 geführt Strom selbst als Öffnungssignal betrachtet werden kann. Es ist jedoch auch möglich, dass die Steuereinrichtung 13 das Öffnungssignal an eine separate Ansteuereinrichtung zum Ansteuern der Zylinderspule 24 gibt, welche in Antwort auf das Öffnungssignal den Öffnungsstrom erzeugt.
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Da gegenüber dem magnetischen Stößel 22 der Permanentmagnet 26 angeordnet ist, wird die Backofentür 10 in der ersten Öffnungsstellung gehalten. In dieser Öffnungsstellung ist die Backofentür 10 soweit geöffnet, dass der Benutzer die Backofentür 10 durch Umgreifen und Ziehen bequem öffnen kann. Beispielsweise ist in der ersten Öffnungsstellung die Backofentür 10 an ihrem freien Ende 3 bis 12 Zentimeter, vorzugsweise 5 bis 10 Zentimeter vom Rahmen 18 entfernt. Zeitgleich zum Öffnen der Backofentür 10 in die erste Öffnungsstellung kann auch eine entsprechende Anzeige auf der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 erfolgen. Mit der oben beschriebenen Anordnung, kann die Backofentür 10 also durch einfaches Antippen der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 in die erste Öffnungsstellung gebracht werden. Um anschließend die Backofentür 10 komplett zu öffnen, also beispielsweise aus der ersten Öffnungsstellung in eine zweite Öffnungsstellung mit größerem Öffnungswinkel (z.B. 90 Grad) zu bringen, muss der Benutzer lediglich die Magnetkraft des Permanentmagneten 26 überwinden.
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Im Betrieb besteht bei diesem relativ leicht auszulösenden Öffnungsmechanismus jedoch die Möglichkeit, dass die Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 unbeabsichtigt ausgelöst wird. Bleibt das Öffnen des Backofentür 10 in die erste Öffnungsstellung daraufhin unbemerkt, dann bleibt der Innenraum des Backofens mit der Umgebungsluft in unmittelbarer Verbindung, so dass die Hitze aus dem Innenraum entweicht und dadurch den Betrieb bzw. den Backvorgang beeinträchtigt. Ferner kann eine leicht geöffnete Backofentür eine Gefahrenquelle darstellen, da lose Kleidung an ihr hängen bleiben kann.
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Gemäß der vorliegenden Ausführungsform wird daher der Stößel 22 zusammen mit der Backofentür 10 zurückgezogen, falls nach einem Ausfahren der Backofentür 10 bis zur ersten Öffnungsstellung die Backofentür 10 nicht innerhalb einer vorbestimmten Zeit (z.B. 5 bis 15 Sekunden, oder 8 bis 12 Sekunde) weiter geöffnet wurde. Dazu ist in der vorliegenden Ausführungsform ein Öffnungssensor 19 vorgesehen, welcher eine Öffnung der Backofentür 10 über die erste Öffnungsstellung hinaus erfasst. Beispielsweise kann der Öffnungssensor 19 als Drehwinkelsensor ausgebildet sein, welcher an die Steuereinrichtung 13 ein Drehwinkelsignal ausgibt, welche eine Information über den Drehwinkel, um welchen die Backofentür aus der geschlossenen Stellung verschwenkt ist, enthält. Die Steuereinrichtung 13 wertet dieses Drehwinkelsignal aus. Falls die Steuereinrichtung 13 feststellt, dass nach dem Ausfahren des Stößels 22 die Backofentür 10 nicht innerhalb einer vorbestimmten Zeit bis zu einer zweiten Öffnungsstellung geöffnet wurde, dann erzeugt die Steuereinrichtung 13 ein Schließsignal, welches einen Stromfluss in einer Richtung durch die Zylinderspule 24 bewirkt, die zu einem Einfahren des Stößels 22 führt. Dabei ist der Stößel 22 nach wie vor magnetisch mit der Backofentür 10 gekoppelt, so dass auch diese wieder in die geschlossene Stellung gebracht wird.
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Die zweite Öffnungsstellung ist dabei eine Öffnungsstellung, deren Öffnungswinkel bzw. Drehwinkel größer ist, als der Öffnungswinkel bzw. Drehwinkel der ersten Öffnungsstellung. In einer Ausgestaltung ist der Öffnungswinkel in der zweiten Öffnungsstellung zumindest so groß, dass die Backofentür 10 nicht mehr magnetisch mit dem Stößel 22 gekoppelt ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist statt dem Drehwinkelsensor 19 ein Kontaktsensor vorgesehen, welcher ein Signal erzeugt, das anzeigt, ob die Backofentür 10 in Kontakt mit dem Stößel 22 ist. In noch einer weiteren Ausgestaltung kann anstelle des Drehwinkelsensors 19 ein Spannungssensor vorgesehen sein, der die an den beiden Enden der Spule 22 anliegende Spannung erfasst und ein entsprechendes Spannungssignal ausgibt. Dieses Spannungssignal kann von der Steuereinrichtung 13 ausgewertet werden, wobei sich aufgrund der Kopplung des magnetischen Flusses über den Permanentmagneten 26 und die metallene Backofentür 10 die Spannung leicht verändert in Abhängigkeit davon, ob der Stößel 22 in Kontakt mit dem Permanentmagneten 26 ist oder nicht.
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Mit dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel kann vermieden werden, dass dauerhaft Hitze entweicht, falls die Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 unbeabsichtigt betätigt wurde. Somit kann ein thermisch stabiler Betrieb des Backofens gewährleistet werden. Da die Anziehungskraft zwischen Stößel 22 und Permanentmagnet 26 relativ leicht überwunden werden kann, kann ein Einklemmen der Hand beim Einfahren des Stößels 22 vermieden werden.
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5 zeigt eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür. Diese Einrichtung 20‘ zum Öffnen und Schließen der Tür umfasst einen Stößel 28 und einen Motor 30 mit einer Ausgangswelle 32 und einem darauf vorgesehenen Zahnrad 34. Der Stößel 28 weist an einem hinteren Abschnitt einen Zahnstangenabschnitt 36 und an seinem vorderen Ende einen pilzförmigen oder ballonförmigen Rastabschnitt 38 auf. Das Zahnrad 34 wirkt mit dem Zahnstangenabschnitt 32 zusammen und setzt die Drehbewegung des Motors 30 in eine lineare Bewegung um, so dass bei Drehung des Motors 30 der Stößel 28 in Öffnungsrichtung der Tür herausgefahren und wieder eingezogen werden kann.
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Am freien Ende der Backofentür 10, gegenüber dem Stößel 28, ist eine sacklochartige Ausnehmung 40 vorgesehen, an deren Rand Rastnasen 42 oder ein umlaufender Rastvorsprung vorgesehen sind. Die Ausnehmung 40 und die Rastnasen 42 bilden zusammen mit dem pilzförmigen Abschnitt 38 des Stößels 28 einen Rastmechanismus, der es ermöglicht, die Backofentür 10 rastend mit dem Stößel 28 festzuhalten.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung 20‘ zum Öffnen und Schließen der Tür ist ähnlich der in 4 gezeigten. Nämlich, bei entsprechender Bedienung der Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 wird ein Öffnungssignal erzeugt, welches bewirkt, dass der Motor 30 um einen bestimmten Betrag entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Hierdurch wird der Stößel 28 herausgeschoben und bringt die Backofentür 10 in die erste Öffnungsstellung. In dieser Stellung wird die Backofentür 10 noch durch den Rastmechanismus mittels des Stößels 28 gehalten. Die Rastung kann jedoch mit geringer Kraftaufwendung überwunden werden, und die Backofentür 10 weiter geöffnet werden, z.B. in eine Öffnungsstellung in welcher die Backofentür um 90 Grad geöffnet ist. Erfolgt keine weitere Öffnung der Backofentür aus der ersten Öffnungsstellung, so wird ein Schließsignal erzeugt, welches bewirkt, dass der Motor 30 um einen bestimmten Betrag im Uhrzeigersinn in 5 gedreht wird, so dass der Stößel 28 wieder eingezogen und die an den Stößel 28 gerastete Backofentür 10 wieder geschlossen wird.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Einrichtung zum Öffnen und Schließen den Stößel 22, 28 zurückfährt bzw. einzieht, wenn die Backofentür 10 einen bestimmten Öffnungswinkel, z.B. 45 Grad, 90 Grad oder 180 Grad erreicht. Zum einen kann somit gewährleistet werden, dass der Stößel 22, 28 keinen Widerhaken bildet, an dem der Benutzer mit seiner Kleidung hängenbleibt, so dass ein noch sicherer Betrieb gewährleistet werden kann; zum anderen wird somit ein noch ansprechenderes Erscheinungsbild im geöffneten Zustand erreicht.
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6 zeigt einen Backofen gemäß einer weiteren Ausführungsform. In dieser Ausführungsform ist an der oberen Kante des umlaufenden Rahmens 18 eine Leuchteinrichtung 44 vorgesehen. Diese Leuchteinrichtung ist dabei an einem dem freien Ende der Backofentür 10 gegenüberliegenden Abschnitt des Rahmens 18 vorgesehen. Ist die Backofentür 10 in der ersten Öffnungsstellung, dann leuchtet die Leuchteinrichtung 46 auf, beispielsweise indem sie entsprechend von der Steuereinrichtung 13 angesteuert wird. Durch die Leuchteinrichtung 44 wird eine farbig, z.B. grün oder gelb, beleuchtete Fläche bzw. ein Lichthof gebildet. Hierdurch wird dem Benutzer ein Hinweis gegeben, dass die Backofentür 10 an dieser Stelle umgriffen und geöffnet werden kann. Die Leuchteinrichtung 44 kann beispielsweise durch farbige LEDs oder durch andere geeignete Leuchtmittel gebildet werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch, wie in 6 angedeutet, eine Leuchteinrichtung 46 am oberen Ende des seitlichen Rahmenabschnitts vorgesehen werden. Es kann vorgesehen sein, dass die Leuchteinrichtung 44 ausgeschaltet wird, wenn die Backofentür 10 von Hand weiter, z.B. bis zur zweiten Öffnungsstellung, geöffnet wird. Ferner ist es auch möglich, die Leuchteinrichtung 44 farblich umschaltbar zu gestalten, so dass die Farbe des von ihr abgestrahlten Lichts von der Temperatur im Backofen oder von der Temperatur der Backofentür 10 abhängt. Beispielsweise ist es möglich, dass die Leuchteinrichtung 44 unterhalb einer bestimmten Temperatur grünes Licht abstrahlt und oberhalb dieser Temperatur gelbes Licht. Somit wird dem Benutzer ein optischer Hinweis auf die Temperatur der Backofentür 10 bzw. im Backofen gegeben.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist am oberen Rand der Backofentür 10 ein Lufteinlassschlitz 48 vorgesehen. Durch diesen Lufteinlassschlitz 48 wird Kühlluft angesaugt, welche durch die Backofentür 10 geführt wird. Die erwärmte Luft wird als warme Abluft durch an den seitlichen Wänden oder der unteren Wand der Backofentür 10 vorgesehenen, nicht näher dargestellten Luftauslassschlitze ausgeblasen. Somit wird die Temperatur der Backofentür 10 zum Schutz des Benutzers auf einer niedrigen Temperatur gehalten und verschiedene Komponenten des Backofens 1, wie z.B. die Steuereinrichtung 13 und die Anzeige- und Bedienvorrichtung 14 werden vor Überhitzung geschützt. Durch die Anordnung des Lufteinlassschlitzes 48 am oberen Rand der Backofentür 10 ergibt sich ferner der Vorteil, dass der obere Abschnitt der Backofentür 10 kühler ist als der untere Abschnitt der Backofentür 10 und somit der der Leuchteinrichtung 44, 46 gegenüberliegende Abschnitt der Backofentür 10 gekühlt wird. Somit zeigt die Leuchteinrichtung 44, 46 einen Bereich der Backofentür 10 an, welcher für die händische Öffnung geeignet ist. Mit anderen Worten, die Luftführung der Backofentür 10 kühlt den empfohlenen Greifbereich auf eine Temperatur ab, die deutlich kühler ist als die an den anderen Kanten der Backofentür 10.
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Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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So ist es beispielsweise auch möglich, statt den Rastnasen 42 in 5 Zylinderkörper oder sphärische Körper vorzusehen, welche mit einer zum Inneren der Ausnehmung 40 weisenden Federkraft beaufschlagt sind. Beim Einrasten bzw. Entrasten des Rastmechanismuses muss dann lediglich diese Federkraft überwinden werden.
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Ferner ist es auch möglich anstelle der hier skizzierten Einrichtungen zum Öffnen und Schließen der Tür einen Servomotor vorzusehen, mittels welchem die Schwenkachse der Backofentür verschwenkt werden kann. Mit einem geeigneten Steuersignal kann ein solcher Servomotor in eine genau definierte Öffnungsstellung verfahren werden.
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Weiterhin ist es auch möglich, Merkmale der oben erläuterten Ausführungsbeispiele miteinander zu kombinieren. So ist es auch möglich, den durch eine Zylinderspule 24 angetriebenen Stößel 22 durch einen Rastmechanismus wie in 5 dargestellt mit der Backofentür 10 zu koppeln. Ebenso ist es möglich, den mit einem Motor 30 angetriebenen Stößel 28 wie in 4 dargestellt durch Magnete mit der Backofentür 10 zu koppeln.
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Schließlich ist die Erfindung nicht auf verschwenkbare Backofentüren beschränkt, sondern kann ebenso auf Hausgeräte angewendet werden, in welcher die Hausgerätetür in einer linearen Bewegung, also ohne Verschwenkung, verfahrbar ist.
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Die Erfindung wurde vorliegend für ein als Backofen ausgebildetes Haushaltsgerät beschrieben, ist jedoch auf Haushaltsgeräte aller Art anwendbar, insbesondere solche, bei denen sich der Innenraum und/oder die Gerätetür im Betrieb erwärmen, wie z.B. Gargeräte aller Art, wie z.B. Mikrowellenöfen, oder auch Geschirrspülmaschinen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Backofen
- 2, 3
- Küchenelemente
- 10
- Hausgerätetür
- 12
- Sichtfenster
- 13
- Steuereinrichtung
- 14
- Anzeige- und Bedienvorrichtung
- 15
- Icon
- 16
- Scharnier
- 18
- Rahmen
- 20, 20‘
- Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür
- 22
- Stößel
- 24
- Spule
- 26
- Permanentmagnet
- 28
- Stößel
- 30
- Motor
- 32
- Ausgangswelle
- 34
- Zahnrad
- 36
- Zahnstangenabschnitt
- 38
- Rastabschnitt
- 40
- Ausnehmung
- 42
- Rastnasen
- 44
- Leuchteinrichtung
- 46
- Leuchteinrichtung
- 48
- Lüftungsöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2009026959 A1 [0003]
- DE 2009026670 A1 [0004]
- DE 102009026659 A1 [0005]