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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen von gespartem Kraftstoff eines Fahrzeugs, ein Computerprogramm, ein computerlesbares Medium, eine Steuerung für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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„Segeln“ ist ein bei Hybridfahrzeugen (beispielsweise mit Parallelhybrid mit Trennkupplung zwischen Verbrennungsmotor und elektrischer Antriebsmaschine) eingesetzter Fahrzustand bzw. Fahrbetrieb, der auch unter den Bezeichnungen „freewheeling“, „high speed free rolling“ und „coasting“ bekannt ist. Segeln kann auch bei konventionellen Fahrzeugen, d.h. ausschließlich mit Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeugen, eingesetzt werden.
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Bei einem Fahrzeug, bei dem der Verbrennungsmotor mit dem Getriebestrang gekoppelt ist, muss das Schleppmoment des Motors, das dann bremsend auf die Fortbewegung des Fahrzeugs wirkt, durch „Pfenniggas“ bzw. Kompensationsgas ausgeglichen werden. Dazu betätigt der Fahrer des Fahrzeugs beispielsweise das Gaspedal so weit, dass der Verbrennungsmotor so viel Drehmoment erzeugt, wie der Motor Schleppmoment aufweist.
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Im Gegensatz dazu wird beim Segeln der Getriebestrang des Fahrzeugs geöffnet, also in der Regel der Verbrennungsmotor und das Getriebe mit der Kupplung entkoppelt. Durch das fehlende Motor-Schleppmoment rollt das Fahrzeug antriebslos deutlich weiter aus als mit Schubabschalten im höchsten Gang.
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Der Segel-Modus des Fahrzeugs kann beispielsweise dadurch aktiviert werden, dass der Fahrer des Fahrzeugs weder das Gaspedal noch das Bremspedal betätigt.
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Um Kraftstoff zu sparen kann der Motor im Leerlauf weiter betrieben werden (Leerlauf-Segeln) oder ausgeschaltet werden (Motorstopp-Segeln). Mit einem entsprechenden Bedienkonzept springt der abgeschaltete Motor im Bedarfsfall automatisch wieder an. Segeln kann somit als Erweiterung eines Start/Stopp-Betriebs betrachtet werden, bei dem der Motor nicht nur bei stehendem Fahrzeug sondern auch bei rollendem Fahrzeug automatisch abgeschaltet werden kann, sobald der Fahrer von den Pedalen geht.
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Leerlauf-Segeln ist ohne großen Mehraufwand umzusetzen, lässt aber normalerweise nur geringe Verbrauchseinsparungen erwarten. Motorstopp-Segeln zeigt in einem Fahrzeug und Fahrer abhängigen Fahrbetrieb ein Verbrauchseinsparpotential von bis zu 10 % zusätzlich zum Start-Stopp-Betrieb.
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Ein Hybridfahrzeug verfügt normalerweise bereits über die notwendigen Voraussetzungen zum Segeln. Bei einem konventionellen Fahrzeug kann es nötig sein, das Startersystem, das Bordnetz, die Lenkung, das Bremssystem und das Getriebe an die zusätzlichen Anforderungen anzupassen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In der Regel ist eine gewisse Einführung des Fahrers notwendig und auch eine gewisse Lernphase, um zu vermitteln, dass es bei einem Fahrzeug mit Segel-Technik günstiger für den Kraftstoffverbrauch ist, wenn die Pedale nicht betätigt werden, anstatt mit Kompensationsgas zu fahren und damit lediglich die Schleppverluste des Motors zu kompensieren. Bei ungünstigen Fahrerverhalten können die Vorteile des Segelns also nicht genutzt werden.
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Bei Start-Stopp-Systemen mit manuellem Getriebe muss der Fahrer in der Regel selbst aktiv den Motorstopp initiieren. Dies geschieht in der Regel durch Stellen des Ganghebels in Neutralposition und Lösen der Kupplung, was für manche Fahrer eine ungewohnte Bedienung darstellt. Auch bei Start-Stopp-Systemen sollte der Fahrer motiviert werden, sein Fahrverhalten anzupassen und zu ändern, um den Kraftstoffverbrauch zu senken.
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Es ist Aufgabe der Erfindung den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen von gespartem Kraftstoff eines Fahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor, das insbesondere ein Straßenfahrzeug, wie ein PKW, LKW oder Bus sein kann. Das Fahrzeug kann ein Hybridfahrzeug mit zusätzlichem elektrischen Antrieb aber auch ein konventionelles Fahrzeug mit lediglich einem Verbrennungsmotor sein. Insbesondere kann das Fahrzeug dazu ausgeführt sein im Start-Stopp-Betrieb und/oder im Segel-Betrieb betrieben zu werden bzw. den Verbrennungsmotor automatisch vom Getriebestrang zu trennen und optional abzuschalten.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren die Schritte von: Ermitteln, ob der Verbrennungsmotor von Getriebestrang getrennt ist; Ermitteln einer aktuellen Geschwindigkeit des Fahrzeugs; Bestimmen einer fiktiven Motordrehzahl aus der aktuellen Geschwindigkeit; und Bestimmen eines fiktiven Kraftstoffverbrauchs als gesparter Kraftstoffverbrauch aus der fiktiven Motordrehzahl. Mit anderen Worten wird eine quantitative Größe (der fiktive Kraftstoffverbrauch) bestimmt, die den momentanen Verbrauchsvorteil durch Segeln bzw. Start/Stopp-Betrieb beschreibt. Die Verfahrensschritte des Verfahrens können von einer Steuerung des Fahrzeugs durchgeführt werden.
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Durch die Kenntnis des fiktiven Kraftstoffverbrauchs kann der Fahrer dazu angeleitet und motiviert werden, die Start-Stopp-Betrieb und/oder den Segelbetrieb zu nutzen, da er sein Verhalten so ändern kann, dass möglichst wenig Kraftstoff verbraucht wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt von: Ermitteln einer aktuellen Gangwahl und eines entsprechenden Getriebeübersetzungsverhältnisses eines Getriebes des Fahrzeugs, wobei die fiktive Motordrehzahl aus einer aktuellen Geschwindigkeit und einem Getriebeübersetzungsverhältnis bestimmt wird. Beispielsweise kann ermittelt werden, welcher Gang aktuell im Getriebe geschaltet ist oder welcher Gang bei der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit geschaltet werden würde, wenn sich das Fahrzeug im Normal-Betrieb (mit gekoppelten Verbrennungsmotor) befinden würde. Aus einer in der Steuerung gespeicherten Tabelle kann dann aus dem ermittelten Gang das entsprechende Getriebeübersetzungsverhältnis ermittelt werden und daraus die fiktive Motordrehzahl.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird der fiktive Kraftstoffverbrauch aus einem Verbrauchskennfeld des Verbrennungsmotors bestimmt, das eine Motordrehzahl mit einem Kraftstoffverbrauch in Beziehung setzt. Das Verbrauchskennfeld kann eine in der Steuerung gespeicherte Tabelle sein, in der für ein bestimmtes Motordrehzahlintervall ein zugehöriger fiktiver Kraftstoffverbrauch gespeichert ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt von: Ermitteln, ob der Verbrennungsmotor bei getrenntem Getriebestrang im Leerlauf läuft, wobei bei laufendem Verbrennungsmotor der Leerlaufkraftstoffverbrauch vom fiktiven Kraftstoffverbrauch abgezogen wird. Im Leerlauf verbraucht der Verbrennungsmotor auch weiterhin Kraftstoff, der somit nicht eingespart wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt von: Anzeigen des fiktiven Kraftstoffverbrauchs als gesparten Kraftstoffverbrauch im Fahrzeug. Mit anderen Worten kann die quantitative Größe, die den momentanen Verbrauchsvorteil beschreibt, dem Fahrer zur Anzeige gebracht werden, beispielsweise auf einer Anzeigeeinrichtung im Cockpit des Fahrzeugs.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Fahrzeug eine Anzeige(einrichtung), die einen aktuellen Kraftstoffverbrauch in einem ersten positiven Bereich anzeigt, wobei der gesparte Kraftstoffverbrauch in einem negativen Bereich der Anzeige angezeigt wird. Die Anzeige kann eine analoge Anzeige sein und beispielsweise einen Zeiger umfassen, dessen Ausschlag die Menge des gesparten Kraftstoffs anzeigt. Auf diese Weise kann der Fahrer auf einen Blick erkennen, wie viel Kraftstoff aktuell gespart wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt von: Summieren des fiktiven Kraftstoffverbrauchs über einen vordefinierten Zeitraum und/oder eine vordefinierte Strecke, um einen absoluten gesparten Kraftstoffverbrauch zu erhalten. Der vordefinierte Zeitraum kann beispielsweise der heutige Tag sein oder mit dem Anfang der Fahrt beginnen. Insbesondere kann dem Fahrer zur Anzeige gebracht werden, wie viel Kraftstoff er durch Verwendung von Start/Stopp oder Segeln seit dem letzten Motorstart/im letzten Monat/seit Anschaffung des Fahrzeugs gespart hat.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt von: Anzeigen des absoluten gesparten Kraftstoffverbrauchs im Fahrzeug. Auch dies kann den Fahrer dazu motivieren, sein Fahrverhalten anzupassen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Steuerung für ein Fahrzeug, die dazu ausgeführt ist, das Verfahren, so wie es obenstehend und unterstehend beschrieben ist auszuführen. Beispielsweise kann eine programmierbare Steuerung des Fahrzeugs derart umprogrammiert werden, dass sie das Verfahren ausführen kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogramm, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt wird, den Prozessor dazu anleitet, die Schritte des Verfahrens, so wie es obenstehend und unterstehend beschrieben ist, auszuführen. Das Computerprogramm kann beispielsweise durch einen Prozessor der Steuerung ausgeführt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein computerlesbares Medium, auf dem ein derartiges Computerprogramm gespeichert ist. Ein computerlesbares Medium kann dabei eine Diskette, eine Harddisk, ein USB-Speichergerät, ein RAM, ein ROM, ein EPROM sein. Ein computerlesbares Medium kann auch ein Datenkommunikationsnetzwerk, wie beispielsweise das Internet, das den Download eines Programmcodes ermöglicht, sein. Beispielsweise ist das Computerprogramm in einem nicht-flüchtigem Speicher der Steuerung gespeichert.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeug, das dazu ausgeführt ist, den Motor automatisch vom Antriebstrang zu trennen und/oder den Motor während des Fahrbetriebs automatisch abzuschalten und das dazu ausgeführt ist, das Verfahren auszuführen, so wie es obenstehend und unterstehend beschrieben ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Fahrzeug einen Verbrennungsmotor, einen Antriebstrang, eine Kupplung zum Trennen des Getriebestrangs vom Verbrennungsmotor und eine Steuerung, so wie sie obenstehend und unterstehend beschrieben ist.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Figuren detailliert beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt schematisch ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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2 zeigt ein Diagramm mit einem Geschwindigkeitsprofil des Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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3 zeigt ein Diagramm bei dem ein Gaspedalwinkel gegenüber dem Motormoment eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung aufgetragen ist.
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4 zeigt ein Flussdiagramm zur Bestimmung und Anzeigen von gespartem Kraftstoff gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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5 zeigt schematisch eine Anzeige gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Grundsätzlich sind identische oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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DETAILIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt schematisch ein Fahrzeug 10 mit einem Verbrennungsmotor 12, der über einen Getriebestrang 14 mit Rädern verbunden ist und auf diese Weise das Fahrzeug 10 antreiben kann. Der Getriebestrang 14 umfasst ein Getriebe 16 und eine Kupplung 18, die den Verbrennungsmotor 12 vom Getriebe 16 entkoppeln kann.
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Das Fahrzeug 10 kann beispielsweise ein PKW mit Diesel- oder Benzinmotor 12 sein, das somit mit Diesel bzw. Benzin als Kraftstoff betankt werden kann. Auch ist es möglich, dass das Fahrzeug 10 ein Hybridfahrzeug mit einem zusätzlichen elektrischen Motor ist, der über den Getriebestrang 14 mit dem Verbrennungsmotor und dem Getriebe 16 gekoppelt werden kann.
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Das Fahrzeug 10 umfasst eine Steuerung 20, die die Kupplung 18 automatisch öffnen und schließen kann und die den Motor 12 automatisch aktivieren und deaktivieren kann. Weiter kann die Steuerung 20 die aktuelle Gangwahl des Getriebes 16 ermitteln und auch eine Anzeige 22 bzw. Anzeigeeinrichtung 22 ansteuern, auf der ein von der Steuerung 20 bestimmter Kraftstoffverbrauch bzw. gesparter Kraftstoffverbrauch angezeigt werden kann. Die Steuerung 20 kann auch ermitteln, ob das Gaspedal und/oder das Bremspedal des Fahrzeugs 10 vollständig gelöst ist, d.h. ober der Fahrer des Fahrzeugs eins der Pedale betätigt oder nicht.
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Der Segel-Betrieb des Fahrzeugs 10 kann nun entweder manuell durch den Fahrer oder vollständig automatisch durch die Steuerung 20 aktiviert werden. Der Fahrer kann beispielsweise den Segel-Betrieb manuell initiieren, in dem er die Gangschaltung 16 in ihre Neutralposition schaltet.
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In beiden Fällen ermittelt die Steuerung 20, ob der Fahrer das Bremspedal oder das Gaspedal des Fahrzeugs 10 betätigt. Ist dies nicht der Fall, öffnet die Steuerung 20 die Kupplung 18 und trennt somit den Verbrennungsmotor 12 automatisch von dem Getriebestrang 14. Nach der Trennung kann der Verbrennungsmotor 12 von der Steuerung 20 automatisch abgeschaltet werden.
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Umgekehrt wird der Verbrennungsmotor 12 wieder gestartet und die Kupplung 18 geschlossen, falls das Gaspedal oder das Bremspedal betätigt wird.
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2 zeigt ein Geschwindigkeitsprofil 24 des Fahrzeugs 10 beim Segeln aus 100 km/h. In einem ersten Zeitabschnitt 26 betätigt der Fahrer derart das Gaspedal, dass das Fahrzeug mit konstant 100 km/h fährt. Zu Beginn eines zweiten Zeitabschnitts 28 aktiviert der Fahrer das Segeln, in dem er weder Brems- noch Gaspedal betätigt. Lässt der Fahrer das Fahrzeug auf diese Weise rollen, öffnet die Getriebesteuerung die Kupplung 18. Der Motor 12 wird dadurch vom Getriebestrang 14 abgekoppelt und anschließend automatisch abgestellt. Durch den fehlenden Antrieb wird das Fahrzeug 10 im zweiten Abschnitt 28 zwar langsamer, wird aber wesentlich weniger verzögert als wenn das Schleppmoment des Motors 12 als zusätzliche Bremskraft wirken würde.
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Wie eine quantitative Größe für den eingesparten Kraftstoff bzw. der fiktive Kraftstoffverbrauch bestimmt und angezeigt werden kann, wird nun mit Bezug auf die 3 und 4 beschrieben.
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3 zeigt das Motormoment MCS an der Kurbelwelle des Motors 12, also das vom Motor 12 abgegebene Moment, als Funktion eines Gaspedal-Winkels α. Ist der Gaspedal-Winkel α = 0, wirkt das Motorschleppmoment –Mdrag als verzögerndes Moment auf das Fahrzeug 10. In diesem Fall ist die Einspritzung in den Motor 12 abgeschaltet, d.h. der Kraftstoffverbrauch ist Null.
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Bei größeren Gaspedal-Winkeln α wird der eingespritzte Kraftstoff zunächst zur Reduzierung des Motorschleppmoments –Mdrag benötigt. Erst bei Gaspedal-Winkeln α größer als α0 bewirkt der eingespritzte Kraftstoff einen positiven Beitrag zum Vortrieb des Fahrzeugs 10. Unterhalb von α0 im Bereich 30 ist es verbrauchsgünstiger den Motor 12 abzukoppeln und abzustellen.
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4 zeigt ein Flussdiagramm für ein Verfahren zum Ermitteln und Anzeigen von gespartem Kraftstoff aufgrund des Segelns oder eines Start/Stopp-Betriebs.
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Das Verfahren kann von der Steuerung 20 in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise mindestens jede Sekunde durchgeführt werden.
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In einem Schritt S10 ermittelt die Steuerung 20, ob der Verbrennungsmotor 12 von Getriebestrang getrennt ist. Ist dies nicht der Fall, bricht die Steuerung 20 das Verfahren ab. Ansonsten fährt sie im Schritt S12 fort.
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In einem Schritt S12 ermittelt die Steuerung 20 die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10. Dieser Wert kann über einen Geschwindigkeitssensor ermittelt werden und ist in der Regel in der Steuerung 20 eines Fahrzeugs 10 bereits vorhanden.
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In einem Schritt S14 ermittelt die Steuerung 20 die aktuelle Gangwahl des Getriebes 16. Die Gangwahl wurde entweder von einer Getriebesteuerung eines Automatikgetriebes bestimmt oder ist durch den Fahrer erfolgt. Mit einem entsprechenden Sensor oder über die Getriebesteuerung kann der gewählte Gang ermittelt werden. Aus dem gewählten Gang kann über eine in der Steuerung 20 gespeicherte Tabelle das entsprechende Getriebeübersetzungsverhältnisses bestimmt werden.
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In einem Schritt S16 bestimmt die Steuerung 20 eine fiktive Motordrehzahl aus der aktuellen Geschwindigkeit. Dazu wird die fiktive Motordrehzahl aus der aktuellen Geschwindigkeit und dem Getriebeübersetzungsverhältnis bestimmt. Beispielsweise kann die Steuerung 20 über einen Reifendurchmesser, die Drehgeschwindigkeit der Reifen und daraus dann über das Getriebeübersetzungsverhältnis, die Drehgeschwindigkeit der Motorwelle bestimmten. Auch ist möglich, dass die Steuerung 20 bei einer Fahrt mit gekoppelten Verbrennungsmotor 12, für jedes Getriebeübersetzungsverhältnis die zu einer bestimmten Geschwindigkeit gehörende Motordrehzahl ermittelt und in einer Tabelle speichert. Diese Tabelle kann auch bereits vordefiniert in der Steuerung 20 hinterlegt sein.
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In einem Schritt S16 bestimmt die Steuerung 20 einen fiktiven Kraftstoffverbrauch (als momentaner gesparter Kraftstoffverbrauch) aus der fiktiven Motordrehzahl. Dabei wird der fiktive Kraftstoffverbrauch aus einem Verbrauchskennfeld des Verbrennungsmotors 12 bestimmt, das eine Motordrehzahl mit einem Kraftstoffverbrauch in Beziehung setzt. Das Verbrauchskennfeld, das vom Verbrennungsmotor 12 abhängig ist, kann beispielsweise in einer Tabelle in der Steuerung 20 hinterlegten Tabelle gespeichert sein.
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Wie hoch der Kraftstoffverbrauch ist, um lediglich das Motorschleppmoment zu kompensieren, hängt von der Motordrehzahl ab. Über das Verbrauchskennfeld des Motors 12, welches den Kraftstoffverbrauch als Funktion von Motordrehzahl und Wellenmoment darstellt, kann für das Wellenmoment 0 und bei angenommener (fiktiver) Motordrehzahl (entsprechend der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit und angenommener Gangwahl und bekannter Getriebeübersetzung) direkt ermittelt werden, wie hoch dieser Kraftstoffverbrauch ist.
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Mit dem fiktiven Kraftstoffverbrauch kann eine quantitative Größe erzeugt werden, die beschreibt, wie hoch die Verbrauchseinsparung ist, wenn man segelt, im Vergleich zum Betrieb des Fahrzeugs 10 mit Kompensationsgas, welches lediglich das Motorschleppmoment kompensiert.
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In einem Schritt S18 ermittelt die Steuerung 20, ob der Verbrennungsmotor 12 läuft. Wie bereits weiter oben erläutert, ist es möglich, dass der Verbrennungsmotor 12 vom Getriebestrang getrennt wird, ohne dass der Verbrennungsmotor abgestellt wird. In diesem Fall befindet sich der Verbrennungsmotor 12 beim Segeln im Leerlauf und verbraucht weiterhin Kraftstoff. Um den gesparten Kraftstoffverbauch zu ermitteln muss in diesem Fall der Leerlaufkraftstoffverbrauch vom fiktiven Kraftstoffverbrauch abgezogen werden.
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In einem Schritt S20 addiert die Steuerung 20 den zuvor bestimmten (aktuellen) fiktiven Kraftstoffverbrauch zu Summenwerten (beispielsweise den am heutigen Tage gesparten Kraftstoff, den diese Woche gesparten Kraftstoff, den seit dem letzten Zurücksetzen der Summe gesparten Kraftstoff). Die entsprechende Werte können von der Steuerung 20 entsprechend zurückgesetzt werden. Somit wird der fiktive Kraftstoffverbrauch über einen bestimmten Zeitraum (Tag, Woche, vom Fahrer definierter Zeitraum) aufsummiert.
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In einem Schritt S22 wird der fiktive Kraftstoffverbrauch als momentan gesparten Kraftstoffverbrauch mit der Anzeige 22 angezeigt (beispielsweise in Liter pro 100 km).
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Die 5 zeigt schematisch eine Kraftstoffverbrauchsanzeige 22 mit positivem Anteil oder Bereich 32 und mit negativem Anteil oder Bereich 34. Ein Zeiger 36 zeigt den aktuellen Kraftstoffverbrauch im positiven Anteil 32 und den aktuell gesparten Anteil 34 im negativen Anteil 34 an.
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Für segelfähige Fahrzeuge (oder für Fahrzeuge mit Start/Stopp-Betrieb) kann der im negativen Anteil 34 gezeigte, eingesparte Kraftstoff als „gewonnener“ Kraftstoff interpretiert und dem Fahrer als Belohnung und Motivation dienen.
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Somit wird dem Fahrer nicht nur der tatsächliche Kraftstoffverbrauch angezeigt (welcher beim Segeln Null ist) sondern der Kraftstoffverbrauch, den er durch Nutzung des Segel-Betriebs gespart hat.
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Bei Start/Stopp-Fahrzeugen 10 mit manuellem Getriebe kann der eingesparte Leerlaufverbrauch mit dem negativen Anteil 34 angezeigt werden.
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Auch die in Schritt S20 ermittelten Summenwerte können als absolut gesparter Kraftstoffverbrauch mit der Anzeige 22 angezeigt werden (beispielsweise in Liter). Hierzu weist die Anzeige 22 ein Anzeigefeld 38 für den summierten eingesparten Kraftstoffverbrauch auf. Der summierte eingesparte Kraftstoffverbrauch kann absolut (beispielsweise in Litern) oder relativ (beispielsweise in Prozent des gesamten Kraftstoffverbrauchs im betreffenden Zeitraum) angezeigt werden. Auch ist denkbar, dass ein gesparter Wert als Geldwert berechnet und dargestellt wird. Beispielsweise können dazu die mittleren Kraftstoffkosten entweder eingeben oder via Internet abgefragt werden. Auch könnte eine Umrechnung in Streckenlänge erfolgen, die aufgrund des eingesparten Treibstoffs „kostenlos“ gefahren wurde. Alles diese Werte könnten als momentaner Wert, seit dem letztem Tankstopp oder kumuliert berechnet und angezeigt werden.
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Damit kann dem Fahrer zusätzlich zum aktuellen eingesparten Kraftstoffverbrauch der integrierte eingesparte Kraftstoffverbrauch angezeigt werden. Beispielsweise könnte das Anzeigefeld 38 anzeigen, wie viel Kraftstoff heute durch Segeln gespart wurde, wie viel Kraftstoff heute durch Start/Stopp gespart wurde oder wie viel Kraftstoff diese Woche/seit dem letzten Tanken/seit Beginn der Aufzeichnungen der Steuerung gespart wurde.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.