DE102011081033B4 - Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen Struktur und mikromechanische Struktur - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen Struktur mit den Schritten:Bilden eines Kanals (6) in einer ersten mikromechanischen Funktionsschicht (3) aus einem ersten Material;Verschließen des Kanals (6) mit einer Deckschicht (7) aus einem zweiten Material zum Bilden eines vergrabenen Kanals (6') mit einem ersten Ende (E1) und einem zweiten Ende (E2);Bilden einer zweiten mikromechanischen Funktionsschicht (11) oberhalb der Deckschicht (7) aus einem dritten Material;Strukturieren einer mikromechanischen Sensorstruktur (S1, S2) und eines Randbereichs (R) in der zweiten mikromechanischen Funktionsschicht (11), wobei der Randbereich (R) die Sensorstruktur (S1, S2) umgibt und eine die Sensorstruktur (S1, S2) enthaltende Innenseite (RI) und eine von der Sensorstruktur (S1, S2) abgewandete Außenseite (RA) definiert und wobei das erste Ende (E1) auf der Außenseite (RA) und das zweite Ende (E2) auf der Innenseite (RI) liegt;Öffnen des vergrabenen Kanals (6') an dem ersten und zweiten Ende (E1, E2) in einem ersten Ätzschritt, wobei ein erstes Ätzmedium durch die strukturierte zweite mikromechanische Funktionsschicht (11) an das erste und zweite Ende (E1, E2) geleitet wird und die Deckschicht (7) selektiv zur ersten mikromechanischen Funktionsschicht (3) und zur zweiten mikromechanischen Funktionsschicht (11) ätzt;Bilden einer Verkappung (12, 13) auf dem Randbereich (R), wodurch der geöffnete vergrabene Kanal (6') eine Fluidverbindung zwischen der Außenseite (RA) und der Innenseite (RI) bildet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen Struktur und eine mikromechanische Struktur.
- Die
US 4 790 192 A offenbart einen mikromechanischen Differenzdrucksensor mit einer ersten mikromechanischen Funktionsschicht aus einem ersten Material, welche einen vergrabenen Kanal mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende aufweist, einer mikromechanischen Sensorstruktur, welche eine erste Sensoreinrichtung und eine zweite Sensoreinrichtung aufweist, mit einer Verkappung in einer zweiten mikromechanischen Funktionsschicht, welche oberhalb der ersten mikromechanischen Funktionsschicht angeordnet ist. Ein Randbereich ist in der zweiten mikromechanischen Funktionsschicht vorgesehen, wobei der Randbereich die erste Sensoreinrichtung und die zweite Sensoreinrichtung umgibt und eine die erste Sensoreinrichtung enthaltende Innenseite und eine von der ersten Sensoreinrichtung abgewandete Außenseite definiert, wobei das erste Ende auf der Außenseite und das zweite Ende auf der Innenseite liegt. Die erste Sensoreinrichtung ist mit einem ersten Kavernenbereich, und die zweite Sensoreinrichtung ist mit einem zweiten Kavernenbereich gebildet sind, wobei die Verkappung derart gebildet ist, dass der zweite Kavernenbereich gegenüber der Außenseite und dem ersten Kavernenbereich verschlossen ist, wobei das zweite Ende in dem ersten Kavernenbereich gebildet ist. - Die
DE 198 26 317 A1 offenbart einen mikromechanischen Drucksensor, bei dem über einen mit einer Kaverne kommunizierenden Kanal eine vorbestimmte Gasatmosphäre in der Kaverne erzeugt wird und danach der Kanal verschlossen wird. - Die
DE 10 2008 040 970 A1 offenbart eine mikromechanische Vorrichtung mit Kavernen mit unterschiedlichem atmosphärischen Innendruck. - Stand der Technik
- Obwohl auf beliebige mikromechanische Bauelemente anwendbar, werden die vorliegende Erfindung und die ihr zugrundeliegende Problematik anhand von Beschleunigungs- und Drehratensensoren erläutert.
- Die
DE 195 37 814 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von mikromechanischen Sensoren, wie z.B. Beschleunigungs- und Drehratensensoren. Es werden bewegliche Siliziumstrukturen erzeugt, deren Bewegungen über die Bestimmung von Kapazitätsänderungen quantitativ erfasst werden. Die beweglichen Siliziumstrukturen werden in einem Ätzschritt erzeugt, wobei Gräben in der Siliziumschicht mit hohem Aspektverhältnis erzeugt werden. In einem zweiten Schritt wird eine Opferschicht, beispielsweise eine Oxidschicht, unter der mikromechanischen Funktionsschicht aus Silizium entfernt. In einem Folgeprozess werden die so gewonnenen beweglichen Siliziumstrukturen hermetisch verschlossen, beispielsweise durch einen Kappenwafer, der über einen Seal-Glaslotprozess aufgebracht wird. Je nach Anwendung wird innerhalb des durch den Kappenwafer verschlossenen Volumens eine Gasatmosphäre mit gewünschtem bzw. geeignetem Druck eingeschlossen. - Bei Drehratensensoren wird typischerweise ein sehr geringer Druck eingeschlossen, beispielsweise in der Größenordnung von 1 mbar. Hintergrund dafür ist es, dass bei diesen Drehratensensoren ein Teil der beweglichen Struktur resonant angetrieben wird. Bei sehr geringem Druck kann mit relativ geringen elektrischen Spannungen aufgrund der sehr geringen Dämpfung sehr einfach eine gewünschte Schwingung angeregt werden.
- Bei Beschleunigungssensoren ist es dagegen üblicherweise nicht erwünscht, dass der Sensor ins Schwingen gerät, was bei Anliegen einer entsprechenden äußeren Beschleunigung möglich ist. Daher werden diese Beschleunigungssensoren bei höheren Drücken betrieben, beispielsweise bei 500 mbar. Zusätzlich werden die Oberflächen solcher Beschleunigungssensoren oft auch mit organischen Beschichtungen versehen, die ein Verkleben der beweglichen Strukturen verhindern.
- Sollen sehr kleine und kostengünstige Kombinationen von Drehraten- und Beschleunigungssensoren hergestellt werden, so kann dies geschehen, indem man auf einem Chip sowohl einen Drehratensensor als auch einen Beschleunigungssensor integriert. Beide Sensoren werden gleichzeitig auf einem Substrat hergestellt. Über einen Kappenwafer, der pro Chip zwei getrennte Kavernen vorsieht, werden derartige Sensorkombinationen auf Substratniveau verkapselt.
- Der unterschiedliche Druck, der in den Kavernen des Drehratensensors und des Beschleunigungssensors benötigt wird, kann z.B. durch Verwendung eines Getters erreicht werden. Dazu wird in der Kaverne des Drehratensensors lokal ein geeigneter Getter eingebaut. In beiden Kavernen wird zunächst ein hoher Druck eingeschlossen. Anschließend wird über einen Temperaturschritt der Getter aktiviert, woraufhin dieser dann das Kavernenvolumen des Drehratensensors auf niedrigen Druck pumpt bzw. gettert.
- Offenbarung der Erfindung
- Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen Struktur nach Anspruch 1 und eine mikromechanische Struktur nach Anspruch 6.
- Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
- Vorteile der Erfindung
- Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, einen vergrabenen Kanal unterhalb eines Randbereichs der Verkappung derart vorzusehen, dass er eine Fluidverbindung zwischen dem verkapselten Volumen und der Umgebung bildet.
- Soll eine Sensorkombination, beispielsweise ein Drehratensensor und ein Beschleunigungssensor, kostengünstig hergestellt werden, so ist es durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich, einen Kappensensor vorzusehen, der zwei Kavernenbereiche aufweist und zunächst den Kappenwafer derart anzubringen, dass die Kaverne des Beschleunigungssensors bei gewünschtem niedrigem Druck hermetisch verschlossen wird. Anschließend wird dann durch den erfindungsgemäßen vergrabenen Kanal eine gewünschte Atmosphäre in dem Kavernenbereich des Drehratensensors eingestellt, woraufhin der vergrabene Kanal verschlossen wird.
- Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist kompatibel mit bekannten Herstellungsprozessen für Beschleunigungs- und Drehratensensoren bzw. anderen bekannten mikromechanischen Sensoren, welche eine Verkappung aufweisen.
- Die erfindungsgemäße Herstellungstechnik ist kostengünstig, einfach und robust.
- Figurenliste
- Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsformen mit Bezug auf die Figuren erläutert.
- Es zeigen:
-
1a), b), c) bis11a), b), c) schematische Querschnittsansichten zur Erläuterung eines Verfahrens zur Herstellung einer mikromechanischen Struktur gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei Figurenteil a) jeweils einen Querschnitt entlang der Linie A-A', Figurenteil b) jeweils einen Teilquerschnitt entlang der Linie B-B' und Figurenteil c) jeweils eine Aufsicht zeigt. - Ausführungsformen der Erfindung
- In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente.
- Mit Bezug auf
1a) bisc) bezeichnet Bezugszeichen 1 ein Silizium-Halbleitersubstrat, beispielsweise ein Siliziumwafer. - Auf dem Silizium-Halbleitersubstrat 1 wird zunächst eine Isolationsschicht 2, beispielsweise eine Siliziumoxidschicht, abgeschieden. Anschließend wird eine erste mikromechanische Funktionsschicht in Form einer Polysiliziumschicht 3 auf der Isolationsschicht 2 abgeschieden, dotiert und in Polysiliziumbereiche 3a, 3b, 3c, 3d entsprechend der zu bildenden mikromechanischen Sensoranordnung strukturiert.
- Weiter mit Bezug auf
2a) bis2c) wird auf der strukturierten ersten mikromechanischen Funktionsschicht 3 mit den Bereichen 3a, 3b, 3c, 3d eine weitere Isolationsschicht 4, beispielsweise ebenfalls eine Siliziumoxidschicht, abgeschieden, so dass die Bereiche 3a, 3b, 3c, 3d darunter vergraben sind. Diese Isolationsschicht 4 dient im weiteren Prozessverlauf als Maskierungsschicht. - Wie in
3a) bis3c) gezeigt ist, wird anschließend über dem Bereich 3a bis zu dessen rechtem Rand eine längliche Öffnung 5 mit einer ersten Breite B1 über einen Längsbereich des später zu bildenden vergrabenen Kanals beispielsweise durch einen entsprechenden fotolithografischen Prozess gebildet. Vorteilhafterweise wird die Breite B1 der Öffnung 5 in der Größenordnung der Schichtdicke der ersten mikromechanischen Funktionsschicht 3 aus Polysilizium oder sogar etwas geringer gewählt. - Gemäß
4a) bis4c) wird nach der Bildung der länglichen Öffnung 5 unter Verwendung der Isolationsschicht 4 als Maskierungsschicht der darunterliegende Bereich 3a der ersten mikromechanischen Funktionsschicht 3 beispielsweise mit einem SF6-Plasma geätzt. Der Ätzprozess kann vorteilhafterweise durch die gesamte erste mikromechanische Funktionsschicht 3 hindurch ausgeführt werden, muss es aber nicht unbedingt. Bei Auswahl eines geeigneten Ätzmediums stoppt der Ätzprozess automatisch auf der darunterliegenden Isolationsschicht 2. - Wie insbesondere aus
4b) ersichtlich, wird der durch den Ätzprozess gebildete Kanal 6 derart vorgesehen, dass er eine zweite Breite B2 aufweist, welche größer ist als die erste Breite B1 der darüberliegenden Öffnung 5. Dies bewirkt im späteren Prozessverlauf, dass die Öffnung 5 verschlossen werden kann, ohne dass der darunterliegende Kanal 6 vollständig bzw. ungewollt stark verfüllt wird. - Mit Bezug auf
5a) bis5c) wird im nächsten Prozessschritt eine Deckschicht 7, beispielsweise eine weitere Siliziumoxidschicht, abgeschieden und der Kanal 6 damit verschlossen, also ein vergrabener Kanal 6' gebildet, welcher in Längsrichtung ein erstes Ende E1 und ein zweites Ende E2 aufweist. Wie bereits erwähnt, verschließt sich der vergrabene Kanal 6' auf der Höhe der Deckschicht 7, da die erste Breite B1 relativ gering ist. Der derartig hergestellte vergrabene Kanal 6' bildet die spätere Grundlage eines Belüftungskanals zur Fluidversorgung eines verkappten Volumens bzw. Teilvolumens. - Weiter mit Bezug auf
6a) bis6c) werden im nächsten Prozessschritt Konatktöffnungen 9a, 9b, 9c, 9d in der Deckschicht 7 gebildet, die sich hinunter bis zur dünnen ersten mikromechanischen Funktionsschicht 1 fortsetzen, so dass diese später von darüberliegenden Funktionsschichten kontaktiert werden kann. - Wie in
7a) bis7c) dargestellt, wird anschließend eine relativ dicke zweite mikromechanische Funktionsschicht 11 aus Polysilizium oberhalb der Deckschicht 7 mit den Kontaktbereichen 9 abgeschieden und dotiert. - Anschließend wird eine Metallschicht abgeschieden und strukturiert, wodurch Bondflächen 10 für die spätere elektrische Verbindung der Sensorstruktur S1, S2 nach außen hin hergestellt werden.
- Danach wird die zweite mikromechanische Funktionsschicht 11 strukturiert. Insbesondere wird in der zweiten mikromechanischen Funktionsschicht 11 eine erste Sensoreinrichtung S1 vorgesehen, welche in vorliegendem Beispiel einen Beschleunigungssensor bildet, sowie eine zweite Sensoreinrichtung S2, welche im vorliegenden Beispiel einen Drehratensensor bildet.
- Des Weiteren wird ein Randbereich R um die Sensorstruktur mit den Sensoreinrichtungen S1, S2 vorgesehen, der die Sensorstruktur umgibt, sowie ein Mittelbereich MI, der die Sensorstruktur in die beiden Sensoren S1, S2 teilt, die beide später als Kontaktbereich für die Verkappung dienen.
- Dieser Randbereich R definiert insbesondere eine die Sensorstruktur S1, S2 enthaltene Innenseite RI und eine von der Sensorstruktur S1, S2 abgewandte Außenseite RA, wobei das erste Ende des vergrabenen Kanals 6' auf der Außenseite RA und das zweite Ende E2 auf der Innenseite RI liegt.
- Wie insbesondere aus
7a) ersichtlich, ist die Deckschicht 7 an beiden Enden E1, E2 freigelegt bzw. ist die zweite mikromechanische Funktionsschicht 11 darüber entfernt, so dass das erste und zweite Ende E1, E2 in einem späteren Ätzprozess von der Oberseite her erreichbar sind. - Wie in
8a) bis8c) dargestellt, erfolgt anschließend ein Opferschicht-Ätzprozess, beispielsweise über Gasphasenätzen in HF, welcher die Isolationsschichten 2, 4 und die Deckschicht 7 teilweise entfernt. Durch diesen Ätzprozess werden insbesondere die Sensoreinrichtungen S1, S2 freigestellt, also an den gewünschten Stellen beweglich gemacht. - Auch der vergrabene zur Fluidzuführung dienende Kanal 6' wird in diesem Ätzprozess, bei dem das Ätzmedium durch die strukturierte zweite mikromechanische Funktionsschicht 11 an sein erstes und zweites Ende E1, E2 geleitet wird, geöffnet und auch in seinem vertikalen Durchmesser geweitet, wie insbesondere
8b) entnehmbar. Da der Ätzprozess selektiv zu Polysilizium nur Oxid ätzt, bleiben die gebildeten mikromechanischen Funktionsstrukturen der ersten und zweiten mikromechanischen Funktionsschicht 3, 11 unversehrt. - Weiter mit Bezug auf
9a) bis9c) werden die mikromechanischen Sensoreinrichtungen S1, S2 der Sensorstruktur unter einem für die Sensoreinrichtung S2 geeigneten Druck und entsprechend geeigneter Gasatmosphäre mit einem Kappenwafer 13 über eine Sealglasschicht 12 verschlossen, wobei die Sealglasschicht 12 auf dem Randbereich R und dem Mittelbereich MI vorgesehen wird. Der Kappenwafer 13 weist insbesondere einen Trennbereich 13a auf, welcher auf einem sockelförmigen Mittelbereich MI der zweiten mikromechanischen Funktionsschicht 11 aus Polysilizium über die Sealglasschicht 12 angekoppelt ist. Somit wird das Bilden der Verkappung mit dem Kappenwafer 13 derart durchgeführt, dass zwei Kavernenbereiche 14a, 14b gebildet werden, die voneinander hermetisch isoliert sind. - Der Kavernenbereich 14a des Beschleunigungssensors S1 ist gegenüber der Außenseite RA über den vergrabenen Kanal 6' geöffnet, wohingegen der Kavernenbereich 14b des Drehratensensors S2 gegenüber der Außenseite RA und gegenüber dem Kavernenbereich 14a des Beschleunigungssensors verschlossen ist. Nach dem Verkappungsprozess sind Druck und Gasatmosphäre des Drehratensensors S2 endgültig definiert, beispielsweise herrscht im Kavernenbereich 14b des Drehratensensors S2 ein zum verlustarmen Antrieb benötigter geringer Druck von 1 mbar.
- Über einen entsprechenden Pump- und Belüftungszyklus kann nun der Beschleunigungssensor S1 über den vergrabenen Kanal 6' von der Außenseite RA her mit einer (nicht gezeigten) organischen Antihaftschicht versehen werden, oder andere Konditionierungsmechanismen können selektiv nur auf den Beschleunigungssensor S1 angewendet werden, welche seine störungsfreie Betriebssicherheit gewährleisten.
- Schließlich mit Bezug auf
10a) bis10c) wird anschließend eine geeignete Konditionierung des Kavernenbereichs 14a des Beschleunigungssensors hinsichtlich Druck und Gasatmosphäre vorgenommen, beispielsweise dort ein Druck von 500 mbar eingestellt, beispielsweise über Einbringen einer Lackschicht 15 bzw. einer BCB-Schicht. Derartige Materialien dringen weit in den ersten Kavernenbereich 14a über den vergrabenen Kanal 6' ein. Über ein ganzflächiges Rückätzen, beispielsweise in einem O2-Plasma, kann diese zunächst flächig über der gesamten Struktur liegende Lackschicht 15 bzw. BCB-Schicht an störenden Stellen der Vorrichtung wieder entfernt werden und an tieferliegenden erwünschten Stellen, wie z.B. am ersten Ende des vergrabenen Kanals 6' belassen werden, damit dieser endgültig verschlossen wird. - Wie aus
11 a) und11c) entnehmbar, ist es ggf. wünschenswert, dass diese Lackschicht 15 oder BCB-Schicht im Bereich der Bondflächen 10 zur Isolation verbleibt. - Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand von zwei Ausführungsbeispielen erläutert wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern in vielfältiger Weise variierbar.
- Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt. Insbesondere sind die genannten Materialien und Topologien nur beispielhaft und nicht auf die erläuterten Beispiele beschränkt.
- Durch unterschiedliche Querschnitte und/oder Längen, beispielsweise eine Mäanderform, des zur Belüftung verwendeten vergrabenen Kanals bzw. durch die Anzahl derartiger vergrabener Kanäle kann die Geschwindigkeit des Befüllens mit Gas bzw. des Abpumpens des ersten Kavernenbereichs mit dem Beschleunigungssensor eingestellt werden.
- Auch sind die Anwendungsgebiete breitgefächert und nicht auf Beschleunigungs- und Drehratensensoren beschränkt. So kann beispielsweise auch ein mikromechanischer Magnetfeldsensor oder ein beliebiger anderer Sensor, der einen niedrigen Druck benötigt, mit einem Sensor, der einen höheren Druck benötigt, wie beispielsweise ein Beschleunigungssensor, kombiniert werden.
- Es ist ebenfalls denkbar, zusätzliche Bereiche mit separater Kaverne innerhalb eines Chips herzustellen und durch die spezifische Geometrie der Gaskanäle und eine geeignete zeitliche Steuerung bis zum Verschließen der vergrabenen Kanäle unterschiedliche Gasatmosphären bzw. Drücke in mehr als zwei Kavernenbereichen, wie beim obigen Ausführungsbeispiel vorhanden, darzustellen, beispielsweise ein minimaler Innendruck für eine erste Sensoreinrichtung, einen mittleren Druck für eine zweite Sensoreinrichtung und einen relativ hohen Druck für eine dritte Sensoreinrichtung usw.
- Anwendungsbeispiele für Sensoren mit mehr als zwei unterschiedlichen Drücken können kombinierte Drehraten-, Beschleunigungs- und Magnetfeldsensoren sein oder auch ein Drehratensensor in Kombination mit einem mehrachsigen Beschleunigungssensor, bei dem die höhere Dämpfung etwa des z-Kanals durch einen im Vergleich zum x-/y-Sensor kleineren Druck ausgeglichen werden soll, um eine vergleichbare mechanische Bandbreite in der Übertragungscharakteristik zu realisieren.
Claims (7)
- Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen Struktur mit den Schritten: Bilden eines Kanals (6) in einer ersten mikromechanischen Funktionsschicht (3) aus einem ersten Material; Verschließen des Kanals (6) mit einer Deckschicht (7) aus einem zweiten Material zum Bilden eines vergrabenen Kanals (6') mit einem ersten Ende (E1) und einem zweiten Ende (E2); Bilden einer zweiten mikromechanischen Funktionsschicht (11) oberhalb der Deckschicht (7) aus einem dritten Material; Strukturieren einer mikromechanischen Sensorstruktur (S1, S2) und eines Randbereichs (R) in der zweiten mikromechanischen Funktionsschicht (11), wobei der Randbereich (R) die Sensorstruktur (S1, S2) umgibt und eine die Sensorstruktur (S1, S2) enthaltende Innenseite (RI) und eine von der Sensorstruktur (S1, S2) abgewandete Außenseite (RA) definiert und wobei das erste Ende (E1) auf der Außenseite (RA) und das zweite Ende (E2) auf der Innenseite (RI) liegt; Öffnen des vergrabenen Kanals (6') an dem ersten und zweiten Ende (E1, E2) in einem ersten Ätzschritt, wobei ein erstes Ätzmedium durch die strukturierte zweite mikromechanische Funktionsschicht (11) an das erste und zweite Ende (E1, E2) geleitet wird und die Deckschicht (7) selektiv zur ersten mikromechanischen Funktionsschicht (3) und zur zweiten mikromechanischen Funktionsschicht (11) ätzt; Bilden einer Verkappung (12, 13) auf dem Randbereich (R), wodurch der geöffnete vergrabene Kanal (6') eine Fluidverbindung zwischen der Außenseite (RA) und der Innenseite (RI) bildet.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , umfassend die Schritte: Bilden einer vorbestimmten Gasatmosphäre in dem Innenbereich (RI) mit der verkappten Sensorstruktur (S1, S2) über den geöffneten vergrabenen Kanal (6'); und Verschließen des ersten Endes (E1); - Verfahren nach
Anspruch 2 , wobei das Verschließen des ersten Endes (E1) durch Abscheiden und teilweises Rückätzen einer Verschlussschicht (15) durchgeführt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sensorstruktur (S1, S2) derart strukturiert wird, dass sie eine erste Sensoreinrichtung (S1) mit einem ersten Kavernenbereich (14a) und eine zweite Sensoreinrichtung (S2) mit einem zweiten Kavernenbereich (14b) aufweist, und das Bilden der Verkappung (12, 13) derart durchgeführt wird, dass der zweite Kavernenbereich (14a) gegenüber der Außenseite (RA) und dem ersten Kavernenbereich (14b) verschlossen wird, wodurch der geöffnete vergrabene Kanal (6') eine Fluidverbindung zwischen der Außenseite (RA) und dem ersten Kavernenbereich (14a) bildet.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zum Bilden des Kanals (6) eine Maskierungsschicht (4) aus dem zweiten Material auf der ersten mikromechanischen Funktionsschicht (3) abgeschieden wird und derart strukturiert wird, dass sie eine Öffnung (5) mit einer ersten Breite (B1) über einem Längsbereich des zu bildenden Kanal (6) aufweist, wobei in einem zweiten Ätzschritt ein zweites Ätzmedium durch die Öffnung (5) an die erste mikromechanische Funktionsschicht (3) geleitet wird und die erste mikromechanische Funktionsschicht (3) selektiv zur Maskierungsschicht (4) zum Bilden des Kanals (6) ätzt und wobei eine zweite Breite (B2) des Kanals (6) größer als die ersten Breite (B1) ist.
- Mikromechanische Struktur mit: einer ersten mikromechanischen Funktionsschicht (3) aus einem ersten Material, welche einen vergrabenen Kanal (6') mit einem ersten Ende (E1) und einem zweiten Ende (E2) aufweist; einer mikromechanischen Sensorstruktur (S1, S2), welche eine erste Sensoreinrichtung (S1) und eine zweite Sensoreinrichtung (S2) aufweist, mit einer Verkappung (12, 13) in einer zweiten mikromechanischen Funktionsschicht (11), welche oberhalb der ersten mikromechanischen Funktionsschicht (3) angeordnet ist; einem Randbereich (R) in der zweiten mikromechanischen Funktionsschicht (11), wobei der Randbereich (R) die erste Sensoreinrichtung (S1) und die zweite Sensoreinrichtung (S2) umgibt und eine die erste Sensoreinrichtung (S1) und die zweite Sensoreinrichtung (S2) enthaltende Innenseite (RI) und eine von der ersten Sensoreinrichtung (S1) und von der zweiten Sensoreinrichtung (S2) abgewandete Außenseite (RA) definiert; wobei das erste Ende (E1) auf der Außenseite (RA) und das zweite Ende (E2) auf der Innenseite (RI) liegt; wobei die erste Sensoreinrichtung (S1) mit einem ersten Kavernenbereich (14a) und die zweite Sensoreinrichtung (S2) mit einem zweiten Kavernenbereich (14b) gebildet sind, wobei die Verkappung (12, 13) derart gebildet ist, dass der zweite Kavernenbereich (14b) gegenüber der Außenseite (RA) und dem ersten Kavernenbereich (14b) verschlossen ist, wobei das zweite Ende (E2) in dem ersten Kavernenbereich (14a) gebildet ist; wobei das erste Ende (E1) verschlossen ist und eine vorbestimmte erste Gasatmosphäre in dem Innenbereich (RI) mit der verkappten ersten Sensorstruktur (S1) gebildet ist; und wobei eine vorbestimmte zweite Gasatmosphäre in dem zweiten Kavernenbereich (14b) gebildet ist, welche sich von der ersten vorbestimmten ersten Gasatmosphäre unterscheidet.
- Mikromechanische Struktur nach
Anspruch 6 , wobei die erste Sensoreinrichtung (S1) einen Beschleunigungssensor und die zweite Sensoreinrichtung (S2) einen Drehratensensor aufweist.
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