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Die Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung mit wenigstens zwei miteinander in Wirkverbindung bringbaren Teilgetrieben und mit einer Planetengetriebeeinrichtung.
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Ein aus der
DE 199 34 696 A1 bekanntes elektrodynamisches Antriebssystem für ein Fahrzeug umfasst zwischen einer Antriebsmaschine und einem Schaltgetriebe ein dreiwelliges Planetengetriebe. Eine erste Welle des Planetengetriebes ist mit dem Schaltgetriebe verbunden, während eine zweite Welle mit der Antriebsmaschine gekoppelt ist. Eine dritte Welle des Planetengetriebes steht mit einem Elektromotor in Wirkverbindung. Der Elektromotor ist sowohl motorisch als auch generatorisch betreibbar, womit über den Elektromotor sowohl im Bereich eines Abtriebs eines Fahrzeuges ein Antriebsmoment anlegbar ist oder ein Antriebsmoment der Antriebsmaschine in an sich bekannter Art und Weise während eines antriebsmaschinenseitigen Anfahrvorganges eines Fahrzeuges abstützbar ist.
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Nachteilhafterweise sind im Bereich des dem Planetengetriebe nachgeschalteten Schaltgetriebes durchzuführende Schaltungen nicht zugkraftunterbrechungsfrei ausführbar, da diese ohne ein Absenken des von der Antriebsmaschine zur Verfügung gestellten Drehmomentes im Wesentlichen auf Null nicht in gewünschtem Umfang durchführbar sind.
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Ein Verfahren zum Betrieb eines Hybridantriebssystems sowie ein Hybridantriebssystem mit zwei Teilgetrieben sind in der
WO 2008/138387 A1 beschrieben. Dabei ist eine Brennkraftmaschine über eine erste Welle mit einer Abtriebswelle in Wirkverbindung bringbar. Zusätzlich ist eine elektrische Maschine vorgesehen, die mit einer weiteren Vorgelegewelle verbunden ist und über Zahnradstufen mit der Abtriebswelle ebenfalls koppelbar ist.
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Mit diesem Hybridantriebssystem sind durch entsprechende Betätigung der elektrischen Maschine Übersetzungswechsel bzw. Schaltungen im Wesentlichen zugkraftunterbrechungsfrei durchführbar. Hierfür sind einige der Schaltelemente als Synchronisierungen ausgeführt, um Drehzahldifferenzen zwischen jeweils während der Übersetzungswechsel zu- und abzuschaltenden Zahnrädern verschiedener Zahnradstufen und den jeweils zugeordneten Wellen anforderungsgemäß ausgleichen zu können. Weitere Zahnräder zusätzlicher Zahnradstufen werden jeweils über die elektrische Maschine mit der Abtriebswelle bzw. der der elektrischen Maschine zugeordneten Welle über die elektrische Maschine synchronisiert.
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Des Weiteren ist über das Hybridantriebssystem ein durch geringe Verlustleistungen gekennzeichnetes rein elektromotorisches Anfahren eines mit dem Hybridantriebssystem ausgeführten Fahrzeuges möglich. Soll das Fahrzeug sowohl über die Brennkraftmaschine als auch über die elektrische Maschine oder nur über die Brennkraftmaschine angefahren werden, ist hierfür ein zwischen der Brennkraftmaschine und dem Schaltgetriebebereich vorgesehenes reibschlüssiges Schaltelement in an sich bekannter Art und Weise schlupfend zu betreiben, um ein Antriebsmoment der Brennkraftmaschine zur Darstellung des Anfahrvorganges in Richtung des Abtriebes zu führen. Derartige Anfahrvorgänge verursachen jedoch wiederum unerwünschte Verlustleistungen.
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Zusätzlich ist auch ein rein elektromotorischer Fahrbetrieb des Hybridantriebssystems durch hohe Verlustleistungen gekennzeichnet, da während eines rein elektromotorischen Fahrbetriebes alle Zahnräder der Zahnradstufen der Getriebeeinrichtung des Hybridantriebssystems mit rotieren.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Getriebevorrichtung mit wenigstens zwei miteinander in Wirkverbindung bringbaren Teilgetrieben und einer Planetengetriebeeinrichtung zur Verfügung zu stellen, mittels welchen sowohl Anfahrvorgänge als auch ein rein elektromotorischer Fahrbetrieb eines mit einer solchen Getriebevorrichtung ausgeführten Fahrzeuges mit geringen Verlustleistungen durchführbar sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Getriebevorrichtung mit den Merkmalen des Patenanspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Getriebevorrichtung ist mit wenigstens zwei miteinander in Wirkverbindung bringbaren Teilgetrieben und mit einer Planetengetriebeeinrichtung ausgeführt. Ein erstes Teilgetriebe ist über eine erste Welle der Planetengetriebeeinrichtung mit einer Antriebsmaschine verbindbar und im Bereich einer zweiten Welle der Planetengetriebeeinrichtung mit einer mit dem zweiten Teilgetriebe verbindbaren elektrischen Maschine koppelbar, während eine dritte Welle der Planetengetriebeeinrichtung mit einer Getriebeausgangswelle in Wirkverbindung bringbar ist.
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Es ist ein Schaltelement vorgesehen, über das die beiden Teilgetriebe in einer ersten Schaltstellung des Schaltelementes im Bereich des Schaltelementes miteinander verbunden und in einer zweiten und einer dritten Schaltstellung des Schaltelementes im Bereich des Schaltelementes voneinander entkoppelt sind, wobei die zweite Welle der Planetengetriebeeinrichtung in der dritten Schaltstellung des Schaltelementes drehfest gehalten ist.
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Damit ist mit der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung ein Anfahrvorgang eines mit der Getriebevorrichtung ausgeführten Fahrzeuges über die mit dem ersten Teilgetriebe verbindbare und vorzugsweise als Brennkraftmaschine ausgeführte Antriebsmaschine in der ersten Schaltstellung des Schaltelementes über die mit dem zweiten Teilgetriebe verbindbare elektrische Maschine mit geringen Verlustleistungen durchführbar, da das Antriebsmoment der Antriebsmaschine durch einen entsprechenden Betrieb der elektrischen Maschine über die Kopplung im Bereich der Planetengetriebeeinrichtung nahezu verlustfrei abstützbar ist.
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Zusätzlich sind Verlustleistungen während eines rein elektromotorischen Fahrbetriebes im Bereich der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung deshalb gering, da das erste Teilgetriebe über das Schaltelement vom zweiten Teilgetriebe entkoppelbar ist und ein Antriebsmoment der elektrischen Maschine lediglich über das zweite Teilgetriebe in Richtung eines Abtriebs eines mit der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung ausgeführten Fahrzeugantriebsstranges über eine geringe Anzahl von Zahnradpaarungen geführt wird.
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Bei einer konstruktiv einfachen und kostengünstigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung umfasst das erste Teilgetriebe auf einer Welle und einer Vorgelegewelle angeordnete Zahnräder wenigstens einer über wenigstens ein Schaltelement zuschaltbaren Zahnradstufe.
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Ist das zweite Teilgetriebe mit auf einer Welle und einer Vorgelegewelle angeordneten Zahnrädern wenigstens einer über wenigstens eines Schaltelement zuschaltbaren Zahnradstufe ausgeführt, weist die erfindungsgemäße Getriebevorrichtung einen konstruktiv einfachen Aufbau auf und ist zudem kostengünstig herstellbar.
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Bei einer bauraumgünstigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung sind das erste Teilgetriebe und das zweite Teilgetriebe über das Schaltelement im Bereich von zwei koaxial zueinander angeordneten Wellen miteinander verbindbar.
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Ist die elektrische Maschine über eine Getriebeeinrichtung mit der koaxial zur Welle des ersten Teilgetriebes angeordneten Welle des zweiten Teilgetriebes verbunden, ist auf einfache Art und Weise ein Hochdrehzahlkonzept für die elektrische Maschine realisierbar und die elektrische Maschine hinsichtlich ihres maximalen Drehmomentes mit einem geringeren Leistungsvermögen dimensionierbar und somit kleiner, kostengünstiger und mit einem geringeren Bauteilgewicht ausführbar.
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Bei an in einem Fahrzeug vorhandene Bauräume mit geringem konstruktiven Aufwand anpassbaren Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung stellt entweder die Vorgelegewelle oder eine koaxial zur Welle des ersten Teilgetriebes und zur Welle des zweiten Teilgetriebes angeordnete Welle die Getriebeausgangswelle dar.
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Ist eine Übersetzung für Rückwärtsfahrt über eine ein Zwischenrad aufweisende und über ein weiteres Schaltelement zuschaltbare Zahnradstufe darstellbar, ist die Übersetzung für Rückwärtsfahrt unabhängig von über die Getriebevorrichtung darstellbaren Übersetzungen für Vorwärtsfahrt auslegbar.
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Bei einer bauraum- und kostengünstigen sowie durch ein geringes Gesamtgewicht gekennzeichneten weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung ist ein Rückwärtsfahrtbetriebszustand durch schaltelementseitiges Festbremsen einer Welle der Planetengetriebeeinrichtung und eine entsprechende Drehrichtung der elektrischen Maschine darstellbar.
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Um ein mit der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung ausgeführtes Fahrzeug unabhängig von einer Funktionsweise der elektrischen Maschine alleine über die Antriebsmaschine anfahren zu können, ist die Antriebsmaschine bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung über ein reibschlüssiges Schaltelement mit der ersten Welle der Planetengetriebeeinrichtung in Wirkverbindung bringbar.
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Bei einer konstruktiv einfachen und kostengünstigen weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung ist die Planetengetriebeeinrichtung als Einfachplanetenradsatz ausgeführt.
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Um eine Übersetzung der Planetengetriebeeinrichtung an den jeweils vorliegenden Anwendungsfall anpassen zu können, besteht die Möglichkeit, die Planetengetriebeeinrichtung als Doppelplanetenradsatz auszuführen.
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Ist die erste Welle der Planetengetriebeeinrichtung über ein zusätzliches Schaltelement mit einer dritten Welle der Planetengetriebeeinrichtung verbindbar, ist die Planetengetriebeeinrichtung überbrückbar bzw. verblockbar und ein Antriebsmoment der Antriebsmaschine mit geringen Verlustleistungen im Bereich eines Abtriebs eines mit der Getriebeeinrichtung ausgeführten Fahrzeuges anlegbar.
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Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung angegebenen Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in beliebiger Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich der Weiterbildung des Gegenstandes nach der Erfindung keine Einschränkung dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung ergeben sich aus den Patentansprüchen und den nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen, wobei in der Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele zugunsten der Übersichtlichkeit für bau- und funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Es zeigen:
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1 bis 14 stark schematisierte Darstellungen von Fahrzeugantriebssträngen mit verschiedenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung.
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In 1 ist ein Fahrzeugantriebsstrang 1 mit einer Getriebevorrichtung 2 dargestellt, die zwei über ein Schaltelement 3, das als ein Doppelschaltelement ausgebildet ist, miteinander in Wirkverbindung bringbare Teilgetriebe 4, 5 umfasst. Getriebeeingangsseitig steht die Getriebevorrichtung 2 über eine vorliegend als Hohlrad ausgeführte erste Welle 6 einer Planetengetriebeeinrichtung 7 mit einer eine Brennkraftmaschine darstellenden Antriebsmaschine 8 in Wirkverbindung. Im Bereich einer zweiten als Sonnenrad ausgebildeten Welle 9 ist die Planetengetriebeeinrichtung 7 mit einer mit dem zweiten Teilgetriebe 5 verbundenen elektrischen Maschine 10 koppelbar, während eine als Planetensteg ausgeführte dritte Welle 11 der Planetengetriebeeinrichtung 7 über Zahnradstufen 13, 14 mit einer Getriebeausgangswelle 15 in Wirkverbindung bringbar ist, die mittels eines formschlüssigen und ebenfalls ein Doppelschaltelement darstellendes Schaltelement 12 zuschaltbar sind.
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Die Zahnradstufen 13 und 14 des ersten Teilgetriebes 4 umfassen auf der mit der zweiten Welle 9 der Planetengetriebeeinrichtung 7 verbundenen Welle 16 drehbar angeordnete Zahnräder 13A, 14A und auf der vorliegend als Vorgelegewelle ausgeführten Getriebeausgangswelle 15 ebenfalls drehbar angeordnete weitere Zahnräder 13B, 14B. Die auf der Vorgelegewelle 15 angeordneten Zahnräder 13B und 14B der Zahnradstufen 13 und 14 des ersten Teilgetriebes 4 sind über das formschlüssige Schaltelement 12 drehfest mit der Vorgelegewelle 15 verbindbar und stellen Losräder dar, während die Zahnräder 13A und 14A drehfest mit der dritten Welle 11 der Planetengetriebeeinrichtung 7 verbunden sind.
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Das zweite Teilgetriebe 5 umfasst auf einer koaxial zur Welle 16 des ersten Teilgetriebes 4 angeordneten Welle 17 des zweiten Teilgetriebes 5 als Losräder ausgeführte Zahnräder 18A, 19A, die mit drehfest mit der Vorgelegewelle 15 verbundenen Festrädern 18B, 19B kämmen und mit diesen schaltbare Zahnradstufen 18, 19 bilden. Die Losräder 18A und 19A sind über ein formschlüssiges Schaltelement bzw. ein Doppelschaltelement 20 in den Kraftfluss der Getriebevorrichtung 2 bzw. des Fahrzeugantriebsstranges 1 zuschaltbar oder aus diesem abschaltbar.
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Die elektrischen Maschine 10 ist vorliegend über eine Stirnradstufe 21 mit der Welle 17 des zweiten Teilgetriebes 5 wirkverbunden. Zusätzlich ist ein Abtrieb 22 des Fahrzeugantriebsstranges 1 über eine Stirnradstufe 23 mit der Getriebeausgangswelle 15 bzw. der Vorgelegewelle gekoppelt.
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In einer ersten Schaltstellung des Schaltelementes 3 stehen die beiden Teilgetriebe 4 und 5 im Bereich des Schaltelementes 3 durch die dann miteinander drehfest verbundenen Wellen 16 und 17 in Wirkverbindung. In einer zweiten, eine Neutralstellung des Schaltelementes 3 darstellenden Schaltstellung und in einer dritten Schaltstellung des Schaltelementes 3 sind die beiden Teilgetriebe 4 und 5 bzw. deren Wellen 16 und 17 voneinander entkoppelt, wobei die zweite Welle 9 der Planetengetriebeeinrichtung 7 in der dritten Schaltstellung des Schaltelementes mit einem Gehäuse 24 der Getriebevorrichtung 2 verbunden und drehfest gehalten ist.
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In der zweiten Schaltstellung des Schaltelementes 3 stehen für einen rein elektrischen Fahrbetrieb des Fahrzeugantriebsstranges 1 die über die beiden Zahnradstufen 18 und 19 gebildeten Übersetzungen als Gangstufen zur Verfügung, die in der vorbeschriebenen Art und Weise über das Schaltelement 20 zuschaltbar sind. Das bedeutet, dass im rein elektrischen Fahrbetrieb ein Antriebsmoment der elektrischen Maschine 10 entweder über die Zahnradstufe 18 oder über die Zahnradstufe 19 mit geringen Verlustleistungen in Richtung des Abtriebs 22 führbar ist. Die weiteren Zahnradstufen 13 und 14 des ersten Teilgetriebes 4 stehen dann in der Neutralstellung des Schaltelementes 12 im Wesentlichen still, womit in diesem Bereich der Getriebevorrichtung 2 keine Verlustleistung generiert wird.
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Da die elektrische Maschine 10 über die konstante Übersetzung der Stirnradstufe 21 an das zweite Teilgetriebe 5 angebunden ist, ist ein Hochdrehzahlkonzept für die elektrische Maschine 10 realisierbar, wobei eine direkte Anbindung der elektrischen Maschine 10 an das zweite Teilgetriebe bzw. mit einer Übersetzung gleich 1 auch möglich ist. Bei letztgenannter Anbindung der elektrischen Maschine 10 an das zweite Teilgetriebe ist die elektrische Maschine 10 dann hinsichtlich ihrer Leistungsabgabe größer auszulegen.
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Über die Zahnradstufen 13 und 14 des ersten Teilgetriebes 4 sind zwei weitere Übersetzungen der Getriebevorrichtung 2 darstellbar, wobei in der ersten Schaltstellung des Schaltelementes 3 auch ein Antriebsmoment der elektrischen Maschine 10 über die beiden Zahnradstufen 13 und 14 in Richtung des Abtriebs 22 führbar ist. Dann wird das Drehmoment der elektrischen Maschine 10 über die Planetengetriebeeinrichtung 7 in Richtung des Abtriebs 22 weitergeleitet.
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Die erste Welle 6 der Planetengetriebeeinrichtung 7 ist über ein zusätzliches Schaltelement 25 mit dem Gehäuse 24 verbindbar und drehfest darstellbar, mit der dritten Welle 11 der Planetengetriebeeinrichtung 7 drehfest verbindbar oder in einer weiteren Schaltstellung des Schaltelementes 15 weder mit dem Gehäuse 24 noch mit der dritten Welle 11 verbindbar. Dabei befindet sich die Planetengetriebeeinrichtung 7 bei miteinander drehfest verbundenen Wellen 6 und 11 im Blockumlauf, in dem die Planetengetriebeeinrichtung 7 keine Wirkung hat.
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Über die Zahnradstufen 13, 14 und 18, 19 ist auch ein Drehmoment der Antriebsmaschine 8 in Richtung des Abtriebs 22 führbar, wobei in der zweiten Schaltstellung des Schaltelementes 3 das Antriebsmoment der Antriebsmaschine 8 lediglich über die Zahnradstufe 13 oder die Zahnradstufe 14 in Richtung des Abtriebs 22 weiterleitbar ist. Dann ist ein Drehmoment der elektrischen Maschine 10 über die Zahnradstufe 18 oder die Zahnradstufe 19 am Abtrieb 22 unabhängig von der Antriebsmaschine 8 anlegbar.
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In der dritten Schaltstellung des Schaltelementes 3, in der das Sonnenrad 9 der Planetengetriebeeinrichtung 7 drehfest mit dem Gehäuse 24 verbunden ist, stellt die Planetengetriebeeinrichtung 7 eine Vorschaltgruppe für die Übersetzungsstufen 13 und 14 des ersten Teilgetriebes 4 dar. In diesem Betriebszustand der Getriebevorrichtung 2 ist bei über das Schaltelement 12 zugeschalteter Zahnradstufe 14 der erste Gang für Vorwärtsfahrt der Getriebevorrichtung 2 eingelegt, während in zugeschaltetem Betriebszustand der Zahnradstufe 13 in der Getriebevorrichtung 2 der vierte Gang für Vorwärtsfahrt eingelegt ist. Gleichzeitig ist ein von der elektrischen Maschine 10 zur Verfügung gestelltes Drehmoment unabhängig davon über die Zahnradstufen 18 oder 19 in den Kraftfluss des Fahrzeugantriebsstranges 1 einleitbar, wobei die elektrische Maschine 10 in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Betriebszustandes entweder motorisch oder generatorisch betrieben werden kann.
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Wird die Welle 16 und damit das Sonnenrad 9 der Planetengetriebeeinrichtung 7 über das Schaltelement 3 mit der Welle 17 des zweiten Teilgetriebes 5 verbunden, ist die elektrische Maschine 10 als elektrodynamisches Anfahrelement während eines nahezu verlustleistungsfreien Anfahrvorganges eines mit dem Fahrzeugantriebsstrang 1 ausgeführten Fahrzeuges verwendbar, wobei während des Anfahrbetriebes des Fahrzeugantriebsstranges 1 eine Drehzahl der Antriebsmaschine 8 stufenlos variierbar ist.
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In der ersten Schaltstellung des Schaltelementes 3 bei gleichzeitig über ein Schaltelement bzw. ein Doppelschaltelement 25 drehfest gehaltenem Hohlrad 6 ist über die Getriebevorrichtung 2 ein so genannter elektrischer Kriechbetrieb darstellbar, während dem am Abtrieb 22 über die elektrische Maschine 10 ein hohes Drehmoment bei gleichzeitig geringen Abtriebsdrehzahlen anlegbar ist, da eine in der Getriebevorrichtung 2 eingelegte Übersetzung hoch ist. Über den hochübersetzten elektrischen Kriechbetrieb des Fahrzeugantriebsstranges 1 ist beispielsweise ein exakter und emissionsfreier Rangierbetrieb auch bei hohem Fahrwiderstand durchführbar. Dies ist beispielsweise während eines Rangiervorganges eines Wohnmobiles auf einem Campingplatz oder einem Rangiervorgang eines leichten Nutzfahrzeuges mit einem Aufbau in einer Halle besonders vorteilhaft.
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Die Übersetzung zwischen der elektrischen Maschine und dem Abtrieb 22 beträgt während des hochübersetzten elektrischen Kriechbetriebes beispielsweise 88,8, wenn die Übersetzung der Stirnradstufe 21 gleich 2,8, die Standgetriebeübersetzung der Planetengetriebeeinrichtung 7 gleich –1,7, die Übersetzung der Stirnradstufe 14 gleich 3,09 und die Übersetzung der Stirnradstufe 23 gleich 3,8 ist.
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Theoretisch sind über die Getriebevorrichtung 2 zehn Übersetzungen darstellbar, über die das Drehmoment der Antriebsmaschine 8 in Richtung des Abtriebs 22 führbar ist. Zusätzlich ist das Antriebsmoment der elektrischen Maschine 10 während eines rein elektrischen Fahrbetriebes des Fahrzeugantriebsstranges 1 über die zwei Gangstufen 18 und 19 in Richtung des Abtriebs 22 führbar, während das Drehmoment der elektrischen Maschine 10 über zwei weitere Übersetzungen neben dem Antriebsmoment der Antriebsmaschine 8 in Richtung des Abtriebs 22 führbar ist.
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Vorliegend sind in der Getriebevorrichtung 2 sieben Übersetzungen für Vorwärtsfahrt einlegbar, zwischen welchen zugkraftunterbrechungsfreie Schaltungen mit elektrischer Zugkraftunterstützung seitens der elektrischen Maschine 10, d. h. zugkraftunterbrechungsfreie Übersetzungswechsel, durchführbar sind. Des Weiteren sind Anfahrvorgänge eines mit dem Fahrzeugantriebsstrang 1 ausgebildeten Fahrzeuges mit geringen Verlustleistungen über die auch ein elektrodynamisches Anfahrelement darstellende elektrische Maschine 10 realisierbar.
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Da bei einigen Übersetzungswechseln in der Getriebevorrichtung 2 mehrere der Schaltelemente 3, 12, 20 und 25 gleichzeitig zu schalten sind, sind die vorliegend als rein formschlüssige Schaltelemente ausgeführten Schaltelemente 3, 12, 20 und 25 eventuell mit mechanischen Synchronisierungen auszubilden, um die Schaltungen sicher und wiederholbar innerhalb vordefinierter Schaltzeiten abschließen zu können.
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Liegt eine entsprechende Anforderung für eine Rückwärtsfahrt vor, ist die Drehrichtung im Bereich der elektrischen Maschine 10 entsprechend einzustellen, wobei bei der Ausführung der Getriebevorrichtung 2 gemäß 1 lediglich ein rein elektromotorischer Rückwärtsfahrtbetrieb des Fahrzeugantriebsstranges 1 darstellbar ist.
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Die in 2 bis 14 dargestellten Fahrzeugantriebsstränge 1 sind jeweils mit verschiedenen Ausführungsformen der Getriebevorrichtung 2 ausgebildet, die sich von der in 1 dargestellten Ausführungsform und untereinander jeweils lediglich in Teilbereichen unterscheiden. Zugunsten der Übersichtlichkeit wird bezüglich der grundlegenden Funktionsweise der verschiedenen in 2 bis 14 dargestellten Ausführungsformen der Getriebevorrichtung 2 auf die Beschreibung zu 1 verwiesen und in der nachfolgenden Beschreibung lediglich auf die wesentlichen Unterschiede der betreffenden Ausführungsform der Getriebevorrichtung 2 im Vergleich zu den anderen Ausführungsformen der Getriebevorrichtung 2 näher eingegangen.
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Bei der Getriebevorrichtung 2 gemäß 2 ist die Getriebeausgangswelle eine koaxial zur Welle 16 des ersten Teilgetriebes 14 und zur Welle 17 des zweiten Teilgetriebes 5 angeordnete Welle 15A, die über die Stirnradstufe 23 mit der Vorgelegewelle 15 verbunden ist, wobei die Übersetzung der Stirnradstufe 23 der Getriebevorrichtung 2 gemäß 2 gleich 1,5 ist. Zusätzlich ist die Getriebeausgangswelle 15A über das Schaltelement 20 drehfest mit der Welle 17 des zweiten Teilgetriebes 5 koppelbar, mit der die elektrische Maschine 10 über die Stirnradstufe 21 wirkverbunden ist. Damit ist ein Antriebsmoment der elektrischen Maschine 10 während eines rein elektromotorischen Fahrbetriebes des Fahrzeugantriebsstranges 1, während dem sich das Schaltelement 3 in geöffnetem Betriebszustand befindet und die Wellen 17 und 15A über das Schaltelement 20 drehfest miteinander verbunden sind, direkt in Richtung des Abtriebs 22 mit geringen Verlustleistungen führbar. Die über die Zahnradstufe 19 der Getriebevorrichtung 2 gemäß 1 zur Verfügung stehende Gangstufe bzw. deren Übersetzung sind bei der Getriebevorrichtung 2 gemäß 2 gleich 1 und stellen einen besonders verlustleistungsarmen Direktgang dar.
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Bei dem in 3 dargestellten Fahrzeugantriebsstrang 1 ist die Antriebsmaschine 8 über ein weiteres Schaltelement 26, das als reibschlüssiges Schaltelement ausgeführt ist, mit der ersten Welle 6 der Planetengetriebeeinrichtung 7 verbindbar. Des Weiteren ist die erste Welle 6 der Planetengetriebeeinrichtung 7 über das Schaltelement 25 drehfest mit der dritten Welle 11 der Planetengetriebeeinrichtung koppelbar, die im Unterschied zur Getriebevorrichtung 2 gemäß 1 und 2 vorliegend über das Schaltelement 25 drehfest mit dem Gehäuse 24 verbindbar ist.
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Im festgebremsten Betriebszustand des Planetenstegs 11 und entsprechender Drehrichtung der elektrischen Maschine 10 sind bei geöffnetem Schaltelement 12 und gleichzeitig über das Schaltelement 3 drehfest miteinander verbundenen Wellen 16 und 17 in Abhängigkeit einer Schaltstellung des Schaltelementes 20 zwei Übersetzungen für Rückwärtsfahrt über die Getriebevorrichtung 2 gemäß 3 darstellbar. Zusätzlich ist die Antriebsmaschine 2 aus einem rein elektromotorischen Fahrbetrieb heraus durch entsprechendes Einstellen der Übertragungsfähigkeit des Schaltelementes 16 über ein von der elektrischen Maschine 10 nur gering aufzubringendes Startmoment aus einem abgeschalteten Betriebszustand in einen zugeschalteten Betriebszustand überführbar, wenn der Planetensteg 11 über das Schaltelement 25 weder mit dem Hohlrad 6 noch mit dem Gehäuse 24 verbunden ist, die Zahnradstufe 13 über das Schaltelement 12 zugeschaltet ist, die beiden Wellen 16 und 17 der Teilgetriebe 4 und 5 im Bereich des Schaltelementes 3 miteinander drehfest verbunden sind und die Zahnradstufe 18 über das Schaltelement 20 zugeschaltet ist.
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Die Getriebevorrichtung 2 gemäß 4 entspricht im Wesentlichen der Ausführung der Getriebevorrichtung 2 gemäß 3, wobei die Getriebevorrichtung 2 gemäß 4 getriebeausgangsseitig im Wesentlichen der Ausführung der Getriebevorrichtung 2 gemäß 2 entspricht. Damit sind sowohl über die Getriebevorrichtung 2 gemäß 3 als auch über die Getriebevorrichtung 2 gemäß 4 jeweils ein Fahrzeug auch bei einem Ausfall der elektrischen Maschine 10 durch entsprechende Betätigung des Schaltelementes 26 über die Antriebsmaschine 8 anfahrbar und ein verbrennungsmotorischer Notbetrieb bei stillstehender elektrischer Maschine 10 in den Gangstufen 1, 2, 4 und 6 darstellbar.
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5 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel der Getriebevorrichtung 2, bei welcher das Schaltelement 25 als einfaches Schaltelement ausgebildet ist. Dies führt dazu, dass ein Rückwärtsfahrtbetrieb des Fahrzeugantriebsstranges 1 gemäß 5 nur durch eine rückwärtsdrehende elektrische Maschine 10 realisierbar ist. Zusätzlich ist ein Anfahrvorgang des Fahrzeugantriebsstranges 1, während welchem ein Antriebsmoment der Antriebsmaschine 8 in Richtung des Abtriebs 22 geführt wird, nur während eines elektrodynamischen Anfahrelementbetriebes der elektrischen Maschine 10 möglich.
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Bei dem in 6 gezeigten Fahrzeugantriebsstrang 1 entspricht die Getriebevorrichtung 2 im Wesentlichen der in 5 gezeigten Getriebevorrichtung 2, wobei die Getriebevorrichtung 2 gemäß 6 getriebeausgangsseitig der in 2 dargestellten Getriebevorrichtung 2 entspricht.
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Der Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 7 ist mit einer Getriebevorrichtung 2 ausgeführt, die im Wesentlichen der in 5 gezeigten Getriebevorrichtung 2 entspricht. Die elektrische Maschine 2 ist bei dem Fahrzeugantriebsstrang 1 gemäß 7 über ein Planetengetriebe 27 mit der Welle 17 des zweiten Teilgetriebes 5 verbunden, wobei ein Hohlrad 28 des Planetengetriebes 27 drehfest ausgeführt ist und die Welle 17 mit einem Planetenträger 29 und ein Sonnenrad 30 mit der elektrischen Maschine 10 verbunden ist.
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Die in 8 gezeigte Ausführungsform der Getriebevorrichtung 2 entspricht im Wesentlichen der Ausführung der Getriebevorrichtung 2 gemäß 5, wobei das Schaltelement 12 auf der Welle 16 des ersten Teilgetriebes 4 angeordnet ist und die beiden Zahnräder 13B und 14B als Festräder und die Zahnräder 13A und 14A der Zahnradstufen 13 und 14 als Losräder auf dem Planetensteg 11 der Planetengetriebeeinrichtung 7 drehbar angeordnet sind und über das Schaltelement 12 jeweils drehfest mit dem Planetensteg 11 verbindbar sind. Damit sind alle Schaltelemente 3, 12, 20 und 25 der Getriebevorrichtung 2 gemäß 8 auf einer Linie angeordnet, während auf der Vorgelegewelle 15, die gleichzeitig die Getriebeausgangswelle darstellt, kein Schaltelement positioniert ist.
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Eine derartige Anordnung der Schaltelemente 3 bis 25 bietet beispielsweise die Möglichkeit, eine Betätigung der Schaltelemente 3 bis 25 konstruktiv einfacher zu gestalten. Zusätzlich sind Differenzdrehzahlen im Bereich des Schaltelementes 12 im Betrieb der Getriebevorrichtung 2 in verschiedenen Betriebszuständen unter Umständen günstiger und daher einfacher auszugleichen.
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Bei der in 9 gezeigten weiteren Ausführungsform der Getriebevorrichtung 2 ist das Schaltelement 20 auf der Vorgelegewelle 15 angeordnet, womit die Zahnräder 18B und 19B als Losräder und die Zahnräder 18A und 19A im Unterschied zur Getriebevorrichtung 2 gemäß 5 als Festräder ausgeführt sind.
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Die Getriebevorrichtung 2 gemäß 10 ist gegenüber der Getriebevorrichtung 2 gemäß 5 um eine Zahnradebene und ein damit korrespondierendes weiteres Schaltelement 31 erweitert, wobei eine zusätzliche Stirnradkette 32 der weiteren Zahnradebene ein erstes auf der Welle 16 des ersten Teilgetriebes 4 angeordnetes Zahnrad 32A, ein damit kämmendes Zwischenrad 32B und ein mit dem Zwischenrad 32B in Eingriff stehendes und auf der Vorgelegewelle 15 drehbares sowie über das Schaltelement 31 drehfest mit der Vorgelegewelle 15 verbindbares weiteres Stirnrad 32C umfasst. Über die Stirnradkette 32 ist beispielsweise dann eine günstige Übersetzung für Rückwärtsfahrt darstellbar, wenn die Übersetzung der Stirnradkette 32 ungefähr gleich der Übersetzung der Zahnradstufe 14 ausgewählt wird.
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Die Schaltelemente 3, 12, 20, 25 und auch das reibschlüssige Schaltelement 26 sind bei der in 11 gezeigten Ausführungsform der Getriebevorrichtung 2 wiederum alle auf einer Linie, d. h. koaxial zu den Wellen 16 und 17 der beiden Teilgetriebe 4 und 5 vorgesehen, während auf der Vorgelegewelle 15 keines der Schaltelemente vorgesehen ist. Diese Ausführung der Getriebevorrichtung 2 bietet auf einfache Art und Weise die Möglichkeit, die Getriebevorrichtung 2 mit einer weiteren Vorgelegewelle auszuführen, um bei Anwendungen mit hohen Drehmomenten der Antriebsmaschine 8 Zahnkräfte halbieren zu können.
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Die Getriebevorrichtung 2 gemäß 12 entspricht im Wesentlichen der in 10 gezeigten Getriebevorrichtung 2, wobei die Getriebevorrichtung 2 gemäß 12 getriebeausgangsseitig den prinzipiellen Aufbau der Getriebevorrichtung 2 gemäß 2 aufweist.
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Die Planetengetriebeeinrichtung 7 der in 13 gezeigten Ausführungsform der Getriebevorrichtung 2 ist als Doppelplanetengetriebe ausgebildet, bei dem die Antriebsmaschine 8 mit der dritten Welle 11 bzw. einem Planetensteg der Planetengetriebeeinrichtung 7 verbunden ist, während die Zahnräder 13A und 14A der Zahnradstufen 13 und 14 mit dem Hohlrad 6 der Planetengetriebeeinrichtung 7 drehfest gekoppelt sind. Über das Doppelplanetengetriebe 7 sind für die Antriebsmaschine 8 höhere Übersetzungen darstellbar und die Getriebevorrichtung 2 insgesamt mit einer größeren Gesamtspreizung ausführbar, womit eventuell zwischen dem ersten und zweiten Gang ein Zwischengang in der Getriebevorrichtung 2 einlegbar ist. Hierfür sind die beiden Wellen 16 und 17 der Teilgetriebe 4 und 5 über das Schaltelement 3 drehfest miteinander zu verbinden und die Zahnradstufen 14 und 18 über die Schaltelemente 12 und 20 in den Kraftfluss der Getriebevorrichtung 2 zuzuschalten.
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Alternativ zu der Ausführung der Getriebevorrichtung 2 gemäß 13 ist die Getriebevorrichtung 2 gemäß 14 getriebeausgangsseitig wie die Getriebevorrichtung 2 gemäß 2 ausgebildet.
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Grundsätzlich sind bei allen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung 2 während eines rein elektrischen Fahrbetriebes, während dem die Antriebsmaschine 2 abgeschaltet ist, mit zwei verschiedenen Übersetzungen durchführbar, die jeweils nur mit wenig drehenden Zahnrädern darstellbar sind. Dies führt dazu, dass während eines rein elektrischen Fahrbetriebes im Bereich der Getriebevorrichtung 2 jeweils nur geringe Schleppverluste auftreten und rotatorische Trägheitsmassen klein sind. Der im elektrischen Fahrbetrieb erzielbare elektrische Energieverbrauch pro gefahrenen Kilometer ist damit entsprechend gut, womit das vorgestellte Getriebesystem sich besonders für so genannte Plug-in-Hybridfahrzeuge eignet, die in einem reinen elektrischen Fahrbetrieb über eine entsprechend hohe Reichweite betreibbar sein sollen.
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Die über die elektrische Maschine 10 jeweils darstellbare elektrodynamische Anfahrelementfunktion ist jeweils schaltbar, jedoch nicht zwingend. Damit ist die Getriebevorrichtung 2 während eines Anfahrvorganges universell einsetzbar. Im Hybridmodus des Fahrzeugantriebsstranges 1 wird bei entsprechender Ausführung des Fahrzeugantriebsstranges 1 über das Schaltelement 26 bei fest geschaltetem ersten Gang angefahren, wobei dann im Bereich des Schaltelementes 26 Verlustleistungen auftreten. Ist der Fahrzeugantriebsstrang 1 ohne das Schaltelement 26 ausgeführt, sind Anfahrvorgänge des Fahrzeugantriebsstranges 1, während dem ein Antriebsmoment der Antriebsmaschine 8 in Richtung des Abtriebs 22 zu führen ist, über einen entsprechenden Betrieb der elektrischen Maschine 10 und jeweils entsprechender Betätigung der Schaltelemente 3, 12, 20 und 25 über die elektrodynamische Anfahrfunktion mit wesentlich geringeren Verlusten durchführbar.
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Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen der Getriebevorrichtung 2 sind zudem jeweils durch eine geringe Anzahl von Zahnradpaarungen gekennzeichnet und weisen jeweils nur einen Planetenradsatz auf, womit die Getriebevorrichtungen 2 gemäß 1 bis 14 jeweils eine kompakte Bauweise aufweisen, kostengünstig herstellbar sind und durch ein geringes Gewicht gekennzeichnet sind.
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Schaltungen im Bereich der Getriebevorrichtungen 2 sind jeweils zugkraftunterbrechungsfrei realisierbar, da bei Schaltungen im Leistungspfad zwischen der Antriebsmaschine 8 und dem Abtrieb 22 bei gleichzeitigem Vorliegen eines Leistungspfades zwischen der elektrischen Maschine 10 und dem Abtrieb 22 durchführbar sind und der Leistungspfad zwischen der Antriebsmaschine 8 und dem Abtrieb 22 jeweils geschlossen ist, wenn im Leistungspfad zwischen der elektrischen Maschine 10 und dem Abtrieb 22 ein Übersetzungswechsel durchgeführt wird.
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Bei entsprechender Ausführung des der Planetengetriebeeinrichtung 7 zugeordneten Schaltelementes 25 ist über die Getriebevorrichtung 2 jeweils der vorbeschriebene hochübersetzte elektrische Kriechgang darstellbar. Im elektrischen Kriechgang ist ein Fahrbetrieb des Fahrzeugantriebsstranges 1 mit geringen Abtriebsdrehzahlen bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad der elektrischen Maschine 10 realisierbar, da im Bereich der elektrischen Maschine 10 dann nennenswerte Drehzahlen vorliegen und diese ihre volle Leistung abgibt. Ein sehr präzise ausführbarer und sowie emissionsfreier Rangierbetrieb eines mit dem Fahrzeugantriebsstrang 1 ausgeführten Fahrzeuges ist selbst bei hohem Fahrwiderstand, beispielsweise bei einem Auffahren auf eine Bordsteinkante, mit elektrischen Maschinen durchführbar, die eine mit relativ geringe maximale Leistung abgeben können. Auch aus diesem Grund ist das vorgestellte erfindungsgemäße Getriebesystem mit hochdrehenden, schlanken elektrischen Maschinen kombinierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugantriebsstrang
- 2
- Getriebevorrichtung
- 3
- Schaltelement
- 4
- erstes Teilgetriebe
- 5
- zweites Teilgetriebe
- 6
- erste Welle der Planetengetriebeeinrichtung
- 7
- Planetengetriebeeinrichtung
- 8
- Antriebsmaschine
- 9
- zweite Welle der Planetengetriebeeinrichtung
- 10
- elektrische Maschine
- 11
- dritte Welle der Planetengetriebeeinrichtung
- 12
- formschlüssiges Schaltelement
- 13
- Zahnradstufe
- 13A, 13B
- Zahnrad
- 14
- Zahnradstufe
- 14A, 14B
- Zahnrad
- 15
- Getriebeausgangswelle, Vorgelegewelle
- 15A
- Getriebeausgangswelle
- 16
- Welle des ersten Teilgetriebes
- 17
- Welle des zweiten Teilgetriebes
- 18
- Zahnradstufe
- 18A, 18B
- Zahnrad
- 19
- Zahnradstufe
- 19A, 19B
- Zahnrad
- 20
- Schaltelement
- 21
- Stirnradstufe
- 22
- Abtrieb
- 23
- Stirnradstufe
- 24
- Gehäuse
- 25
- zusätzliches Schaltelement
- 26
- reibschlüssiges Schaltelement
- 27
- Planetengetriebe
- 28
- Hohlrad
- 29
- Planetenträger
- 30
- Sonnenrad
- 31
- Schaltelement
- 32
- Stirnradkette
- 32A
- Stirnrad
- 32B
- Zwischenrad
- 32C
- Stirnrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19934696 A1 [0002]
- WO 2008138387 A1 [0004]