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Die Erfindung betrifft einen Kontaktträger eines Schaltkontaktes für ein elektromechanisches Schaltgerät sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kontaktträgers.
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Schaltkontakte für elektromechanische Schaltgeräte, wie beispielsweise Schütze, Überlastrelais und Lasttrenner, sind derart aufgebaut, dass auf einem elektrisch leitfähigen Kontaktträger, der als Kontaktarm, Kontaktbrücke usw. ausgebildet sein kann, wenigstens ein elektrisch leitfähiges Kontaktstück angeordnet ist. Das Kontaktstück ist dabei mit seiner Unterseite auf die Oberseite des Kontaktträgers aufgelötet oder aufgeschweißt. Beispielsweise wird ein aus Kupfer hergestellter Kontaktträger mit einem aus einer Silber-Nickel-Legierung hergestellten Kontaktstück über eine Silber-Lotschicht verbunden. Es können für den Kontaktträger und das Kontaktstück aber auch andere Werkstoffe genutzt werden.
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An diesen Verbindungsstellen werden zum Erhalten einer guten Löt- bzw. Schweißverbindung sehr glatte Oberflächen benötigt. So werden bei Schaltkontakten mit Materialdicken von mehr als 2 mm, deren gestanzte Kante mit Kontaktstücken versehen werden, in den Bereichen der Verbindungsstellen Stanzkanten mit hohen Glattschnittanteilen von mindestens 80 Prozent gefordert. Bei herkömmlichen Kontaktträgern, die mit Hilfe eines konventionellen Stanzverfahrens unter Verwendung eines mehrere Millimeter dicken Trägermaterials hergestellt werden, wird dieser hohe Glattschnittanteil jedoch nicht erreicht, so dass die erforderliche Ebenheit der Stanzkante nicht gewährleistet ist. Um eine für die verwendete Verbindungstechnik, beispielsweise ein Widerstandslötverfahren, geeignete Oberflächenbeschaffenheit herzustellen, müssen die Stanzkanten daher in einem zweiten Schritt aufwendig nachbearbeitet werden, beispielsweise unter Anwendung von Schleif-, Fräs- oder Prägetechniken, was die Fertigungskosten deutlich erhöht. Alternativ ist die Anwendung eines Feinstanzverfahrens möglich. In diesem Fall ist eine Nachbearbeitung nicht erforderlich. Von Nachteil sind jedoch die im Zusammenhang mit dem Feinstanzen entstehenden hohen Fertigungskosten.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kontaktträger eines Schaltkontaktes für ein elektromechanisches Schaltgerät bereitzustellen, der mit einem geringen Fertigungsaufwand herstellbar ist. Diese Aufgabe wird durch einen Kontaktträger nach Anspruch 1 bzw. ein Herstellungsverfahren nach Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine Grundidee der Erfindung ist es, einen Kontaktträger bereitzustellen, der aus mehreren miteinander verbundenen Materiallagen gebildet ist. Der Körper des Kontaktträgers besteht somit aus mindestens zwei Materiallagen.
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Bei den Materiallagen handelt es sich um Konstruktionselemente, die sich im wesentlichen in zwei Dimensionen erstrecken. Die Dicke der Materiallagen ist mit anderen Worten gering im Vergleich zu der Längen- und/oder Breitenausdehnung der Materiallage. Die Dicke beträgt vorzugsweise zwischen 0,1 und 1,0 mm, während die Längen- und Breitenausdehnung des Kontaktträgers in Abhängigkeit von der Schaltleistung meist wenigstens 10 mm, häufig aber mehrere Zentimeter beträgt.
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Bei den Materiallagen handelt es sich um starre, vorzugsweise selbsttragende Bauelemente, was die Handhabung der Materiallagen bei der Herstellung des Kontaktträgers vereinfacht. Oberflächenbeschichtungen oder dergleichen, die nicht oder nur unwesentlich zum Aufbau des Kontaktträgerkörpers beitragen, sind keine Materiallagen im Sinne der Erfindung.
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Die den Körper des Kontaktträgers bildenden Materiallagen erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte oder nahezu die gesamte Länge und Breite des Kontaktträgers. Die Materiallagen liegen vorzugsweise parallel zueinander und sind in Ebenen in Längen- bzw. Breitenrichtung des Kontaktträgers, das heißt senkrecht zur Dickenrichtung des Kontaktträgers angeordnet, so dass sich ein typischer Sandwichaufbau ergibt.
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Die einzelnen Materiallagen sind entweder unmittelbar miteinander verbunden, beispielsweise verlötet oder verklebt, und liegen aneinander an oder aber die Materiallagen sind untereinander mittelbar, d. h. über ein oder mehrere Zwischen- oder Verbindungselemente verbunden. Es sind jedoch auch Mischformen möglich, bei denen direkte bzw. unmittelbare und indirekte bzw. mittelbare Verbindungen miteinander kombiniert werden.
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Unabhängig davon, dass die Materiallagen die wesentlichen Bestandteile des Kontaktträgers sind, können auch weitere Konstruktionselemente zur Bildung des Kontaktträgers beitragen, wie beispielsweise zwischen den Materiallagen angeordnete Distanz- oder Abstandselemente. Derartige Elemente dienen zur Ausbildung von mittelbaren Verbindungen zwischen benachbarten Materiallagen.
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Dabei werden wenigstens zwei benachbarte Materiallagen unter Verwendung mindestens eines Distanzelements miteinander verbunden. Eine derartige mittelbare Verbindung kann dazu verwendet werden, um einen für Kühlzwecke geeigneten Schlitz oder Spalt zwischen benachbarten Materiallagen herzustellen. Vorzugsweise sind die Distanzelemente derart ausgestaltet, dass zwischen zwei benachbarten Materiallagen ein oder mehrere Lüftungsschlitze zur Kühlung des Kontaktträgers ausgebildet sind. Ein den Kontaktträger vollständig durchdringender Lüftungsschlitz wird dabei auf besonders einfache Art und Weise hergestellt, indem der Kontaktträger zwei zwischen benachbarten Materiallagen voneinander entfernt angeordnete Distanzelemente aufweist, die zwischen sich einen beidseitig von Oberflächen der Materiallagen begrenzten Lüftungsschlitz bilden. Unter einem durchgehenden Lüftungsschlitz wird dabei ein Schlitz verstanden, der den Kontaktträger entweder in Breitenrichtung oder in Längenrichtung vollständig durchdringt. Bei Verwendung entsprechend ausgebildeter Distanzelemente sind auch Lüftungsschlitzanordnungen möglich, die den Kontaktträger sowohl in Breiten-, als auch in Längenrichtung durchdringen, beispielsweise indem die zum Einsatz kommenden Distanzelemente geeignete Durchtrittskanäle aufweisen und/oder zwischen zwei Materiallagen eine Mehrzahl voneinander Distanzelemente angeordnet sind, die zur Bildung von Öffnungen oder Durchbrüchen entsprechend beabstandet sind.
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Distanzelemente können, entweder in Kombination mit Lüftungsschlitzen oder ohne dass sie Lüftungsschlitze ausbilden, auch selbst als Kühlelemente für eine verbesserte Wärmeableitung dienen, beispielsweise indem sie aus einem geeigneten wärmeleitenden Material gefertigt sind und/oder eine für die Wärmeabfuhr geeignete geometrische Form aufweisen, beispielsweise in Form von Kühlrippen ausgebildet sind. Hierfür können die Distanzelemente, die in diesem Fall nicht nur zur Beabstandung von Materiallagen, sondern selbst als Funktionselemente dienen, zur Ausbildung einer besonders großen Kühlfläche auch über die Außenkonturen der Materiallagen hinausragen.
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Dadurch, dass beim Aufbau des Kontaktträgers Lüftungsschlitze unterschiedlicher Anzahl und Abmessung und/oder Kühlelemente in den Kontaktträger eingebracht werden, wird die Wärmeableitung bzw. Wärmeabstrahlung begünstigt und im späteren Betrieb des Schaltkontaktes kann eine besonders einfache und preiswerte Kühlung des Kontaktträgers erfolgen. Dadurch ist es möglich, große Leistungen in einem sehr kleinen Bauraum zu schalten. Die Wärmeentwicklung, die bei herkömmlichen Schaltkontakten dazu führen kann, dass das zum Verbinden der Kontaktstücke verwendete Lot schmilzt, kann besser abgeführt werden.
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Schaltkontakte mit Kontaktträgern, welche die beschriebenen Lüftungsschlitze aufweisen, können besonders vorteilhaft in Schaltgeräten eingesetzt werden, bei denen die Wärmeentwicklung konstruktionsbedingt besonders problematisch ist, beispielsweise in Schaltgeräten, bei denen für jede Strombahn eine eigene, in sich geschlossene Polkassette vorgesehen ist.
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Während bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen eine kritische Wärmeentwicklung bei Schaltvorgängen in der Schaltkammer bzw. in der Polkassette ab bestimmten Schaltleistungen nur durch eine Bauteil- bzw. Bauraumvergrößerung umgangen werden kann, sofern keine ausreichenden Kühlmaßnahmen zur Verfügung stehen, sind diese Maßnahmen bei Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung nicht mehr erforderlich. Mit anderen Worten können jetzt auch in kleinen Baugrößen große Leistungen geschaltet werden, ohne dass Erwärmungsprobleme auftreten, die einen sicheren Betrieb des Schaltgerätes gefährden können.
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Bei dem für die Materiallagen verwendeten Material handelt es sich vorzugsweise um Kupfer. Es ist jedoch denkbar, auch ein anderes elektrisch leitfähiges Material einzusetzen. Der erfindungsgemäße Schichtaufbau des Schaltkontakts ermöglicht darüber hinaus im Gegensatz zu konventionellen massiven Schaltkontakten die besonders einfache Kombination unterschiedlicher Materialien in einem Schaltkontakt. So können beispielsweise Materiallagen aus Kupfer mit nichtleitenden Materiallagen oder mit Materiallagen mit abweichenden elektrisch Leitfähigkeiten kombiniert werden.
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Darüber hinaus können auch Länge, Breite, Dicke und Form der Materiallagen, insbesondere deren Außenkonturen, individuell gewählt werden. So ist es sehr einfach möglich, einen Kontaktträger aus Materiallagen zusammenzusetzen, die unterschiedliche Außenkonturen aufweisen. Im Ergebnis ist ein konstruktiv äußerst variabler Aufbau des Kontaktträgers möglich. Unter Verwendung solcher Kontaktträger hergestellte Schaltkontakte können somit individuell und besonders einfach an spezielle Anforderungen des jeweiligen Einsatzzwecks angepasst werden. Die Kontaktträger können in beliebigen Abstufungen, zum Beispiel von 0,1 bis 1,0 mm pro Lage bis 10 mm Gesamtdicke und darüber hinaus hergestellt werden.
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Durch den schichtweisen Aufbau des Kontaktträgers kann während der Herstellung des Kontaktträgers Einfluss genommen werden auf mechanischen und/oder elektrischen Eigenschaften des Kontaktträgers, welche im späteren Gebrauch des Kontaktträgers eine Rolle spielen. So kann beispielsweise die Stromverteilung in dem Kontaktträger durch eine geeignete Auswahl der verwendeten Materiallagen vorteilhaft beeinflusst werden.
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Die Eigenschaften der Materiallagen können zugleich auch im Blick auf die Herstellung des Kontaktträgers gewählt werden. So lassen sich beispielsweise durch einen geeigneten Schichtaufbau des Kontaktträgers geringere Übergangswiderstände erzielen, so dass bei dem Auflöten der Kontaktstücke weniger Wärme zugeführt werden muss. Dadurch wird nicht nur das Anbringen der Kontaktstücke beschleunigt. Auch ein unbeabsichtigtes Aufweichen des Kupfermaterials während des Lötvorgangs kann vermieden werden. Im Ergebnis wird dadurch eine besonders sichere Verbindung der Kontaktstücke bei verringerten Herstellungskosten erreicht.
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Nicht nur die Materiallagen, sondern auch die in erster Linie mittelbar oder unmittelbar zur Wärmeableitung eingesetzten Distanzelemente können durch geeignete geometrische Ausgestaltung und/oder Materialwahl zur Gestaltung der elektrischen bzw. mechanischen Eigenschaften des Kontaktträgers beitragen.
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Die Herstellung der Materiallagen erfolgt vorteilhafterweise mit einem Stanzverfahren. Die Anwendung eines Stanzverfahrens hat im Gegensatz zu anderen, ebenfalls möglichen Herstellungsverfahren, wie beispielsweise einem Laserschneidverfahren, den Vorteil, dass Teile mit identischer Außenkontur, aber unterschiedlicher Dicke, mit ein und demselben Schnittwerkzeug hergestellt werden können. Ein Grundmaterial kann daher für verschiedene Stanzteile genutzt werden. Zugleich können identische Stanzteile zur Herstellung unterschiedlicher Kontaktträger verwendet werden.
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Vorzugsweise wird zur Herstellung der erfindungsgemäßen Materiallagen ein konventionellen Stanzverfahren (Scherschneiden) angewandt, welches sich dadurch auszeichnet, dass vergleichsweise einfachen und preiswerten Stanzwerkzeuge verwendet werden können und keine aufwändigen Fertigungsanlagen benötigt werden.
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Von Vorteil dabei ist, dass das Herstellen der Materiallagen mit dem Verbinden der Materiallagen zu einem Kontaktträger kombiniert werden kann, nämlich durch Anwendung eines Stanzpaketierverfahrens. Dabei werden, wie üblich, die einzelnen Materiallagen in der letzten Stanzfolge zu einem Paket aufeinandergestapelt und dort miteinander verbunden, beispielsweise miteinander verpresst oder verstemmt. Das Verbinden der einzelnen Materiallagen kann aber beispielsweise auch durch Vernieten oder Anwendung anderer Verbindungstechniken erfolgen. Der Vorteil des Stanzpaketierens liegt darin, dass diese Technik deutlich kostengünstiger ist, als eine Feinstanztechnik. Selbstverständlich ist es alternativ zur Anwendung eines Stanzpaketierverfahrens möglich, das Pakettieren und Verbinden der ausgestanzten Materiallagen außerhalb der Stanzmaschine in einer gesonderten Vorrichtung vorzunehmen.
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Von großem Vorteil ist, dass ein Feinschneiden (Feinstanzen) zum Erreichen der benötigten Oberflächenqualität, insbesondere zum Bereitstellen ebener Verbindungsflächen nicht notwendig ist. Ebenso entfällt die Notwendigkeit einer aufwendigen mechanischen Nachbearbeitung der Kontaktträger.
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Auch bei Anwendung eines konventionellen Stanzverfahrens werden bei entsprechender Auslegung der Schnittwerkzeuge, insbesondere bei minimalem Schneidspalt und/oder einem oder mehrerer Nachschnitte, hohe Glattschnittanteile auch bei dünnen Materiallagen erzielt, so dass auch das sich ergebende Paket einen ausreichend hohen Glattschnittanteil von mindestens 80 Prozent aufweist. Die Dicke der Materiallagen beträgt dabei vorzugsweise zwischen 0,1 und 1,0 mm. Der gewünschte hohe Glattschnittanteil wird dadurch möglich, dass die Materiallagen im Vergleich zu herkömmlichen massiven Kontaktträgern nur eine vergleichsweise geringe Materialdicke aufweisen. Bei diesen Materialstärken lassen sich auch mit optimierten herkömmlichen Stanzverfahren die gewünschten hohen Glattschnittanteile erzielen. Die typischen Merkmale von Stanzkanten, wie sie bei Materialdicken von mehr als 2 mm auftreten, wie beispielsweise Einzugsradius und Bruchzone, werden dabei minimiert.
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Durch eine entsprechende Anordnung der Materiallagen übereinander kann zudem die Verteilung der Glattschnittanteile über die betreffende Fläche in für die spätere Verbindung mit dem Kontaktstück vorteilhafter Art und Weise beeinflusst werden.
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Ein Schaltkontakt mit einem erfindungsgemäßen Kontaktträger kann in Form, Stabilität, Lötbarkeit sowie den schalttechnischen Eigenschaften mit einem massiven herkömmlichen Schaltkontakt verglichen werden.
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Die durch den geschichteten Aufbau des Kontaktträgers ermöglichte Oberflächenqualität, insbesondere die hohen Glattschnittanteile und die sich dadurch ergebenden sehr ebenen Flächen im Bereich der Stanz- und Funktionskanten wirken sich nicht nur vorteilhaft auf die Verbindung der Kontaktstücke an den Kontaktstellen des Kontaktträgers aus. Auch im Bereich der Lager- und Gleitflächen des späteren Schaltkontaktes ermöglicht der hohe Glattschnittanteil eine besonders gute Funktionalität. Insbesondere die Lagerbohrung des Kontaktträgers, in der später ein Bolzen läuft, kann dadurch einen hohen Glattschnittanteil und somit einen vergleichsweise hohen Grad an Ebenheit aufweisen.
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Aufgrund der vergleichsweise geringen Dicke der Kontaktträger können Löcher mit besonders geringem Durchmesser bzw. Schlitze mit besonders geringer Breite gestanzt werden, während derartige Löcher bzw. Schlitze bei herkömmlichen massiven Kontaktträgern spanend hergestellt werden müssen, beispielsweise durch Bohren oder Fräsen, wodurch nur ein vergleichsweise geringer Grad an Ebenheit erreichbar ist.
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Dadurch, dass anstelle eines massiven Kontaktträgers dünne Kontaktträgerlagen verwendet werden, können diese mit sehr viel feineren Konturen, geringeren Radien usw. hergestellt werden. Der sich aus dem Lagenpaket ergebende Kontaktträger kann somit trotz seiner resultierenden Dicke mit einer sehr fein untergliederten Kontur versehen sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Materiallagen erst im Zuge des Aufbringens der Kontaktstücke miteinander verbunden. Beim Herstellen des Kontaktträgers wird mit anderen Worten bereits der vollständige Schaltkontakt hergestellt. Dies erfolgt beispielsweise in einer kombinierten Stanz-Löt-Anlage derart, dass die zuvor ausgestanzten Materiallagen vor dem Pakettieren an den späteren Verbindungsstellen mit einer Lotschicht versehen werden und während des Lötvorgangs nicht nur die Kontaktstücke mit dem Kontaktträger, sondern auch die Materiallagen untereinander zur Bildung des Kontaktträgers verbunden werden.
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Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf bestimmte elektromechanische Schaltgeräte, beispielsweise Schütze, Überlastrelais und Lasttrenner, bzw. bestimmte Typen oder Formen von Schaltkontakten beschränkt. So kann die Erfindung beispielsweise für linear oder rotatorisch angetrieben Schaltkontakte, Einzel- oder Doppelunterbrecher usw. angewendet werden.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 einen feingestanzten, massiven Kontaktträger gemäß dem Stand der Technik,
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2 einen ersten stanzpaketierten Kontaktträger mit zwei Materiallagen,
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3 eine zweiten stanzpaketierten Kontaktträger mit vier Materiallagen,
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4 einen Schaltkontakt mit einem stanzpaketierten Kontaktträger mit Distanzblechen,
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5 den Schaltkontakt aus 4 in Explosionsdarstellung.
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Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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Ein massiver Kontaktträger, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist, ist in 1 dargestellt. Es handelt sich um einen Kontaktbrücke 1, wie sie in elektrischen Leistungsschaltern verwendet wird. Solche Kontaktbrücken 1 sind in ihrem Montageendzustand in einem Rotorgehäuse (nicht dargestellt) des Leistungsschalters angeordnet und um eine Drehachse 2 schwenkbar, um von der Einschaltstellung in die Ausschaltstellung zu wechseln. Hierfür weist die Kontaktbrücke 1 ein mittig angeordnetes Lager 3 auf. Die Kontaktbrücke 1 weist zwei Kontaktarme 4, 5 auf, die an ihren Enden mit Kontaktelementen (in 1 nicht dargestellt) verbindbar sind. Jeder Kontaktarm 4, 5 verfügt über einen Zapfen 6 zur Aufnahme einer Schraubenfeder (nicht dargestellt). Die spezielle Außenkontur des Kontaktträgers sowie die Funktionsweise des mit Hilfe des Kontaktträgers herstellbaren Schaltkontaktes ist dem Fachmann bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt eine erste erfindungsgemäße Kontaktbrücke 10, die aus zwei miteinander verbundenen Materiallagen 11 besteht. Die Materiallagen 11 liegen parallel zueinander und sind in Ebenen in Längenrichtung 12 bzw. Breitenrichtung 13 der Kontaktbrücke 10 angeordnet. Die Gesamtdicke 14 der Kontaktbrücke 10 ist geringer als die Gesamtdicke der in 1 abgebildeten Kontaktbrücke 1.
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3 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Kontaktbrücke 15 mit vier miteinander verbundenen Materiallagen 11, 16. Die beiden Innenlagen 11 der Kontaktbrücke 15 entsprechen den Materiallagen 11, aus denen die in 2 dargestellte Kontaktbrücke 10 gefertigt wurde. Die beiden Außenlagen 16 zeigen eine hiervon abweichende Form, da sie keine Federaufnahmezapfen 6 aufweisen. Die aus den Innen- und Außenlage 11, 16 zusammengesetzte Kontaktbrücke 15 entspricht in Form und Gestalt der in 1 abgebildeten, massiven Kontaktbrücke 1.
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Sowohl die in 2, als auch die in 3 gezeigte Kontaktbrücke 10, 15 wurden mittels eines Stanzpaketierverfahrens aus einem 1,0 mm dicken Kupferblechmaterial in einer Stanzpaketieranlage unter Verwendung eines konventionellen Stanzverfahrens ohne mechanische Nachbearbeitung gefertigt. Die Art und Weise Verbindung der einzelnen Lagen ist in den 2 und 3 nicht im Detail dargestellt. Die Lagen können beispielsweise verstemmt, vernietet oder anderweitig miteinander verbunden sein.
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4 und 5 stellen einen fertigen Schaltkontakt 21 dar, der aus einer Kontaktbrücke 22 sowie zwei mit der Kontaktbrücke 22 verbundenen Kontaktstücken 23 besteht. Die dargestellte Kontaktbrücke 22 ist in der hier gezeigten Ausführungsform aus vier Materiallagen, nämlich zwei äußeren Materiallagen 24 und zwei inneren Materiallagen 25, mit eine Materialdicke von jeweils 1,0 mm gefertigt, wobei zwischen den Materiallagen 24, 25 jeweils Distanzelemente 26 geringerer Dicke eingefügt sind. Das Beilegen der Distanzelemente 26 erfolgt während des Paketierens in dem Stanzpaketierprozeß. Das Verbinden der Materiallagen 24, 25 sowie der Distanzelemente 26 miteinander erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel einerseits durch Vernieten und andererseits durch Verstemmen. Für das Anfertigen der Nietverbindungen werden in die beteiligten Konstruktionselemente 24, 25, 26 zuvor entsprechende Bohrungen 27 eingebracht. Im Ergebnis sind die beiden gegenüberliegenden Enden der fertigen Kontaktbrücke 22 jeweils mit einem Niet 28 versehen. Beim Verstemmen greifen Verstemmzapfen 29, die in den drei oberen Lagen rechts und links der Lageröffnung 3 angeordnet sind, in entsprechend vorgesehene Aufnahmen 30 benachbarter Lagen bzw. in Materialdurchbrüche 31 der untersten Lage ein. Optional sind bei den drei vorderen Lagen um die Verstemmzapfen 29 herum runde Prägebereiche 34 vorgesehen, durch die das Lagenmaterial in Richtung der jeweils benachbarten Lage herausgeführt ist. Die Prägebereiche 34 sind entsprechend der Dicke der Distanzelemente 26 derart ausgebildet, dass sie als Abstandselemente zwischen den Lagen dienen, so dass sich die Lagen auch mittig aneinander abstützen.
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Die Distanzelemente 26 sind baugleich ausgeführt und zwischen jeweils zwei benachbarten Materiallagen 24, 25 angeordnet. Sie entsprechen in ihrer Form den Endabschnitten 32 der Materiallagen 24, 25 und schließen daher im montierten Zustand mit den Außenkanten der Materiallagen 24, 25 ab und stehen nicht über diese hinaus, siehe 4.
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Die Distanzelemente 26 befinden sind an den gegenüberliegenden Enden der Kontaktbrücke 22, so dass zwischen den Materiallagen 24, 25 jeweils ein die Kontaktbrücke 22 in Breitenrichtung 13 durchtretender Lüftungsschlitz 33 ausgebildet ist. Insgesamt verfügt die Kontaktbrücke 22 somit über drei Lüftungsschlitze 33. Die Höhe der Lüftungsschlitze 33 entspricht der Dicke der Distanzelemente 26.
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Die beiden mittleren Materiallagen 25 sind aus einem ersten Kupfermaterial gefertigt und weisen wiederum zwei den jeweiligen Kontaktarmen zugeordnete Federaufnahmezapfen 6 auf. Die beiden äußeren Materiallagen 24 sind aus einem zweiten Kupfermaterial gefertigt und weisen keine Federaufnahmezapfen 6 auf. Die Distanzelemente 26 sind aus einem leitenden Material gefertigt.