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Die Erfindung betrifft eine Lichtbogenleitanordnung für ein Schaltgerät zum Schalten von Gleichströmen, zum Leiten eines an einem beweglichen Kontakt des Schaltgeräts auftretenden Lichtbogens, mit zwei von dem beweglichen Kontakt aus in entgegengesetzten Richtungen verlaufenden Leitern, sowie ein Schaltgerät, geeignet für einen Gleichstrombetrieb, umfassend mindestens ein Kontaktpaar mit einem festen Kontakt und einem beweglichen Kontakt, wobei die beiden Kontakte in einem eingeschalteten Zustand des Schaltgeräts in Kontakt miteinander und in einem ausgeschalteten Zustand des Schaltgeräts außer Kontakt sind, eine Lichtbogentreiberanordnung, die zumindest im Bereich des Kontaktpaares ein Magnetfeld erzeugt, und eine Lichtbogenleitanordnung zum Leiten von zwischen den Kontakten auftretenden Lichtbögen zu einer Löscheinrichtung zum Löschen von Lichtbögen.
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In der Druckschrift
EP 2 608 234 A1 ist ein Schaltgerät offenbart, das für einen Gleichstrombetrieb geeignet ist und mindestens ein Kontaktpaar mit einem ersten Kontakt und einem zweiten Kontakt umfasst, wobei einer der beiden Kontakte beweglich ist und die beiden Kontakte in einem eingeschalteten Zustand des Schaltgeräts in Kontakt miteinander und in einem ausgeschalteten Zustand des Schaltgeräts außer Kontakt sind. Eine Lichtbogentreiberanordnung erzeugt zumindest im Bereich des Kontaktpaares ein Magnetfeld und eine erste Lichtbogenleitanordnung, mittels derer ein zwischen den Kontakten auftretender Lichtbogen mit einer ersten Stromrichtung zu einer Löscheinrichtung zum Löschen des Lichtbogens geleitet wird, ist ebenso vorgesehen, wie eine zweite Lichtbogenleitanordnung, mittels derer ein zwischen den Kontakten auftretender Lichtbogen mit einer der ersten Stromrichtung entgegengesetzten zweiten Stromrichtung zu der genannten Löscheinrichtung zum Löschen des Lichtbogens geleitet wird. Der erste Kontakt ist ein unbeweglicher Festkontakt und der zweite Kontakt ein beweglicher Kontakt und der Lichtbogen wird um den zweiten Kontakt auf eine vom ersten Kontakt abgewandte Seite des zweiten Kontakts umgelenkt. Die Lichtbogenleitanordnungen umfassen jeweils ein erstes Leitblech und ein zweites Leitblech, wobei die beiden ersten Leitbleche ausgehend vom ersten Kontakt in entgegengesetzten Richtungen verlaufen. Die beiden zweiten Leitbleche sind an einem Kontaktträger, der den zweiten Kontakt trägt, angeordnet und verlaufen, ausgehend vom zweiten Kontakt, in entgegengesetzten Richtungen. Die zweiten Leitbleche sind an ihren freien Enden in Richtung zur Löscheinrichtung abgewinkelt oder ringförmig umgebogen. Weiterhin ist ein Schaltgerät mit zwei Kontaktpaaren, jeweils mit einem ersten Kontakt und einem zweiten Kontakt, eine doppelt unterbrechende Schalteranordnung bildend offenbart, wobei die zweiten Kontakte auf einem zu den ersten Kontakten beweglichen Brückenschaltstück angeordnet sind, und dass im eingeschalteten Zustand des Schaltgeräts die zweiten Kontakte jeweils mit einem der ersten Kontakte in Kontakt sind und das Brückenschaltstück die beiden zweiten Kontakte elektrisch miteinander verbindet.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Lichtbogenleitanordnung vorzuschlagen, welche mit einem verringerten fertigungstechnischen Aufwand herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Lichtbogenleitanordnung gemäß Anspruch 1 gelöst. Ein Schaltgerät mit der erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung ist in Anspruch 11 angegeben. Die abhängigen Ansprüche betreffen jeweils bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Weiterbildungen.
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Die erfindungsgemäße Lichtbogenleitanordnung ist zum Leiten eines an einem beweglichen Kontakt eines Schaltgeräts auftretenden Lichtbogens vorgesehen, welcher entsteht, wenn ein Stromkreis unterbrochen werden soll, indem der bewegliche Kontakt von einem in der Regel feststehenden Kontakt getrennt wird. Da das Schaltgerät zum Schalten von Gleichströmen vorgesehen ist, erlischt der Lichtbogen nicht selbsttätig bei einem Nulldurchgang der Spannung, wie es bei Wechselstrom der Fall wäre. Dazu sind zwei von dem beweglichen Kontakt aus in entgegengesetzten Richtungen verlaufende Leiter vorgesehen, welche auf einer Rückseite des beweglichen Kontakts zu einer ringförmig geschlossenen Schleife zusammengeführt und zumindest abschnittsweise aus einem Stanzbiegeteil gebildet sind. Beim Stanzen werden Flachteile, vorzugsweise aus Blech, mit einer Presse und einem Schneidwerkzeug gefertigt. Das Trennverfahren wird als Scherschneiden bezeichnet. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung besteht darin, dass die Leiter durch Stanzen und Biegen schnell und kostengünstig herstellbar sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Kontaktträger zum Bewegen des beweglichen Kontakts vorgesehen, wobei der bewegliche Kontakt auf einer Seite des Kontaktträgers angeordnet ist und das Stanzbiegeteil auf einer dem Kontakt abgewandten Seite des Kontaktträgers angeordnet ist. Der Kontaktträger ist hier, ebenso wie die Kontakte, im Sinne der Erfindung ein Teil der Lichtbogenleitanordnung, die auch als Kontaktträger- und Lichtbogenleitanordnung bezeichnet werden kann. Fertigungstechnisch wird zunächst der Kontakt von der Rückseite des Kontaktträgers vorzugsweise durch Löten befestigt und anschließend das Stanzbiegeteil auf der Rückseite des Kontaktträgers befestigt. An dem Kontakt und/oder an dem Kontaktträger ist vorzugsweise eine schräge Rampe vorgesehen, um den Übergang des Lichtbogens von dem Kontakt auf den Leiter zu vereinfachen und zu beschleunigen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Stanzbiegeteil derart geformt, dass der Kontaktträger an der von dem Kontakt abgewandten Seite und zwei angrenzenden Seiten von dem Stanzbiegeteil eingefasst ist. Dadurch ist der Abstand von dem Kontakt zu den Leitern vorteilhaft verringert, wodurch der Übergang des Lichtbogens erleichtert wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Stanzbiegeteil einen Kontaktträger zum Bewegen des beweglichen Kontakts aufweist. Der Kontaktträger ist somit an sich durch das Stanzbiegeteil gebildet, was den Fertigungsaufwand weiter verringert.
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Das Stanzbiegeteil weist bevorzugt auf einer von dem beweglichen Kontakt abgewandten Seite einen Spalt auf, unabhängig davon, ob der Kontaktträger Bestandteil des Stanzbiegeteils ist, oder nicht. Der Spalt erstreckt sich insbesondere senkrecht zu der Richtung in der sich der Lichtbogen entlang des Leiters bewegt. Der Begriff einer geschlossenen Schleife, welche die zwei Leiter bilden, ist im Sinne der Erfindung derart zu verstehen, dass sich eine geschlossene Führung für den Lichtbogen ergibt, die geometrisch beliebig, zum Beispiel in Form eines Rings, ausgebildet sein kann. Hierbei sind auch Leiter als geschlossen anzusehen, wenn diese kurze Unterbrechungen, wie den besagten Spalt aufweisen, solange die Unterbrechungen durch Lichtbögen ohne weiteres überbrückt werden können.
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Besonders bevorzugt weist das Stanzbiegeteil auf einer von dem beweglichen Kontakt abgewandten Seite aber eine Ausnehmung auf, welche eine wesentlich größere Unterbrechung darstellen würde, als der Spalt. Die Ausnehmung ist daher vorzugsweise durch ein Brückenleitblech überbrückt, so dass die zwei Leiter eine geschlossene Schleife im Sinne der Erfindung bilden. Die Ausnehmung auf der Rückseite des Kontakts hat den fertigungstechnischen Vorteil, dass der Kontakt von seiner Rückseite her zugänglich bleibt, um den Kontakt durch Löten zu befestigen, bevor das Brückenleitblech eingesetzt wird. Das Brückenleitblech selbst kann ebenso als Stanz- bzw. Stanzbiegeteil hergestellt sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass jeweils zwei Leiter von zwei beweglichen Kontakten in entgegengesetzten Richtungen verlaufen, welche zum Leiten von zwei an den zwei beweglichen Kontakten eines doppeltunterbrechenden Schaltgeräts auftretenden Lichtbögen vorgesehen sind. Die jeweils zwei Leiter sind auf Rückseiten der beweglichen Kontakte zu jeweils einer ringförmig geschlossenen Schleife zusammengeführt, wobei die jeweils zwei Leiter zumindest abschnittsweise aus einem gemeinsamen Stanzbiegeteil gebildet sind.
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Besonders bevorzugt ist eine Kontaktbrücke zum Bewegen der zwei beweglichen Kontakte vorgesehen, wobei die beweglichen Kontakte auf einer Seite der Kontaktbrücke angeordnet sind und das Stanzbiegeteil ein Brückenleitblech zwischen den jeweils zwei Leitern aufweist, wobei das Brückenleitblech auf einer den Kontakten abgewandten Seite der Kontaktbrücke angeordnet ist.
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Weiterhin besonders bevorzugt weist das Stanzbiegeteil eine Kontaktbrücke zum Bewegen der zwei beweglichen Kontakte auf.
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Sämtliche hier genannten Merkmale und Ausführungsformen der Lichtbogenleitanordnung lassen sich sinngemäß auf die Ausführungsform mit zweimal zwei Leitern, bzw. zwei beweglichen Kontakten übertragen. Der Begriff Kontaktträger wird im Zusammenhang mit nur einem beweglichen Kontakt verwendet und ist synonym mit dem Begriff Kontaktbrücke, der bei einem doppeltunterbrechenden Schaltgerät mit zwei beweglichen Kontakten verwendet wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Schaltgerät, geeignet für einen Gleichstrombetrieb, umfassend mindestens ein Kontaktpaar, mit einem festen Kontakt und einem beweglichen Kontakt, wobei die beiden Kontakte, in einem eingeschalteten Zustand des Schaltgeräts in Kontakt miteinander und in einem ausgeschalteten Zustand des Schaltgeräts außer Kontakt sind, eine Lichtbogentreiberanordnung, die zumindest im Bereich des Kontaktpaars ein Magnetfeld erzeugt, und eine erfindungsgemäße Lichtbogenleitanordnung, wie hierin zuvor beschrieben, die zum Leiten von zwischen den Kontakten auftretenden Lichtbögen zu einer Löscheinrichtung zum Löschen der Lichtbögen vorgesehen ist.
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Anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Hierin zeigt
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1 eine Schnittansicht eines Schaltgeräts mit einer Lichtbogenleitanordnung nach dem Stand der Technik;
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2 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung;
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3 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung;
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4 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung;
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5 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung.
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1 zeigt ein Schaltgerät 1 mit einer Lichtbogenleitanordnung nach dem Stand der Technik in perspektivischer Darstellung im Schnitt. Das elektrische Schaltgerät 1 weist einen Pol mit einer Schaltbahn 2 auf, die in einen Gleichstromkreislauf (nicht gezeigt) integriert sein kann und zum Unterbrechen eines Stromflusses dient. Eine zweite Schaltbahn kann spiegelbildlich und identisch aufgebaut für einen zweiten Pol vorgesehen sein. Das Schaltgerät 1 umfasst ein Gehäuse 6, in dem ein Schalter aufgenommen ist. Die Schaltbahn 2 umfasst einen ersten Anschluss 4 und einen zweiten Anschluss 5 zum Verbinden der ersten Schaltbahn 2 mit Anschlüssen des Gleichstromkreises. Der erste Anschluss 4 führt zu einem Kontaktpaar 7, welches in einer Schaltkammer 26 des Gehäuses 6 angeordnet ist. Der zweite Anschluss 5 führt zu einem weiteren Kontaktpaar, welches in einer nicht erkennbaren Schaltkammer des Gehäuses 6 angeordnet ist. Der erste Anschluss 4 ist elektrisch mit einem ersten Festkontaktträger 10 verbunden, auf dem ein fester Kontakt 9 des ersten Kontaktpaares 7 angeordnet ist. Ein beweglicher Kontakt 11 ist in der in 1 gezeigten Darstellung vertikal verstellbar. Der bewegliche Kontakt 11 ist an einem elektrisch leitfähigen Kontaktträger in Form einer Kontaktbrücke 12 vorgesehen, welche in bekannter Weise verstellbar ist. In einem eingeschalteten Zustand ist der feste Kontakt 9 mit dem beweglichen Kontakt 11 in Kontakt zueinander gehalten. In einem in der 1 dargestellten, ausgeschalteten Zustand sind die beiden Kontakte 9, 11 außer Kontakt. Die Kontaktbrücke 12 trägt ferner einen hier verdeckten und somit nicht sichtbaren, weiteren beweglichen Kontakt des weiteren Kontaktpaares, wobei die Kontaktbrücke 12 die beiden beweglichen Kontakte 11 elektrisch miteinander verbindet. Der weitere bewegliche Kontakt ist verstellbar zu einem weiteren festen Kontakt des weiteren Kontaktpaares angeordnet, der auf einem weiteren Festkontaktträger angeordnet ist und mit dem zweiten Anschluss 5 elektrisch verbunden ist.
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Bei einem Überführen in die geöffnete Stellung bilden sich zwischen den Kontakten 9, 11 beider Kontaktpaare Lichtbögen aus, die gelöscht werden müssen, um den Stromkreis zu unterbrechen. Hierzu ist mindestens eine Löscheinrichtung 14 auf einer von dem festen Kontakt 9 abgewandten Seite der Kontaktbrücke 12 vorgesehen. Die Löscheinrichtung 14 umfasst Löschbleche 15, die parallel zueinander angeordnet sind.
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Um einen Lichtbogen, der sich zwischen dem festen Kontakt 9 und dem beweglichen Kontakt 11 ausbildet, in Richtung der Löscheinrichtung 14 bewegen zu können, ist eine Lichtbogentreiberanordnung 16 vorgesehen, welche in bekannter Weise ein Magnetfeld erzeugt, durch das eine Lorenzkraft auf den Lichtbogen, der sich zwischen dem festen Kontakt 9 und dem beweglichen Kontakt 11 ausbildet, ausgeübt wird. Je nach Stromrichtung wird der Lichtbogen dann gemäß 1 nach links oder nach rechts getrieben. Wird der Lichtbogen gemäß 1 nach links getrieben, dienen bei einer Lichtbogenleiteinrichtung nach dem Stand der Technik ein erstes Leitblech 22 und ein zweites Leitblech 24 dazu, den Lichtbogen in die Löscheinrichtung 14 zu treiben. Das erste Leitblech 22 ist mit dem Festkontaktträger 10 verbunden. Das zweite Leitblech 24 ist an der Kontaktbrücke 12 ausgebildet. Der Lichtbogen bildet sich daher zwischen diesen beiden Leitblechen 22, 24 weiter aus, und wird nach oben umgelenkt. Im weiteren Verlauf wird der Lichtbogen sukzessive in die Spalte zwischen den einzelnen Löschblechen 15 hineingetrieben. An einer Oberseite des Gehäuses 6 sind Ausblasöffnungen 34 zum Ausblasen der Lichtbogengase vorgesehen. Wenn der Lichtbogen eine andere Stromrichtung aufweist, wird dieser nach rechts getrieben, wobei die Lichtbogenleiteinrichtung nach dem Stand der Technik ein erstes Leitblech 23 aufweist, das vom Festkontaktträger 10 zunächst nach rechts und ist dann vertikal nach oben verläuft. Ebenso verläuft ein zweites Leitblech 25, welches an der Kontaktbrücke 12 angeordnet ist, leicht gebogen nach oben, so dass ein Lichtbogen zunächst zur Seite nach rechts und dann nach oben umgelenkt wird. Im weiteren Verlauf wird der Lichtbogen sukzessive zwischen die Löschbleche 15 geführt.
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Bei einem erfindungsgemäßen Schaltgerät können der Festkontaktträger 10, sowie die ersten Leitbleche 22, 23 ebenso gestaltet sein, wie in der 1 gezeigt. Die erfindungsgemäße Lichtbogenleitanordnung 20 wird nachfolgend mit Bezug auf die Ausführungsbeispiele gemäß 2 bis 5 näher erläutert.
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In der 2 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung 20 dargestellt, welche zum Leiten eines an dem beweglichen Kontakt 11 des Schaltgeräts auftretenden Lichtbogens, mit zwei von dem beweglichen Kontakt 11 aus in entgegengesetzten Richtungen verlaufenden Leitern 21, die der Rückseite des beweglichen Kontakts 11 zu einer ringförmig geschlossene Schleife zusammengeführt sind, wobei die Leiter 21 zumindest abschnittsweise aus einem Stanzbiegeteil gebildet sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei Leiter 21 von zwei beweglichen Kontakten 11 in entgegengesetzten Richtungen verlaufend vorgesehen, um zwei an den zwei beweglichen Kontakten 11 eines doppeltunterbrechenden Schaltgeräts auftretende Lichtbögen zu Leiten. Die jeweils zwei Leiter 21 sind auf den Rückseiten der beweglichen Kontakte 11 jeweils zu einer ringförmig geschlossenen Schleife zusammengeführt, sodass zwei solcher Schleifen vorhanden sind. Die jeweils zwei Leiter 21, insgesamt also vier Leiter 21 sind dabei erfindungsgemäß zumindest abschnittsweise aus einem gemeinsamen Stanzbiegeteil gebildet. Die Ausführungsbeispiele gemäß der 2 bis 5 sind alle für ein doppeltunterbrechendes Schaltgerät mit zwei beweglichen Kontakten 11 und somit vier Leitern 21 dargestellt. Bei einem einfachunterbrechenden Schaltgerät würde jeweils ein beweglicher Kontakt 11 mit den zwei zugehörigen Leitern 21 wegfallen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist annähernd der gesamte bewegliche Apparat, bestehend aus den Leitern 11 und der Kontaktbrücke 12 als Stanzbiegeteil ausgeführt. Die zwei beweglichen Kontakte 11 sind an der Kontaktbrücke 12 vorzugsweise durch Widerstandslöten befestigt. Vorteilhaft ist hier ein optimaler Lichtbogenlauf entlang der seitlichen Schenkel der Leiter 21 beider Kontakte 11 möglich, welche ohne Unterbrechung zu einer Schleife mit einem kleinen verbleibenden Spalt 17 in einem Stanzbiegewerkzeug geformt sind. Der Lichtbogen kann so direkt von den Kontakten 11 auf das Stanzbiegeteil übergehen und bis zu dem Spalt 17 ungehindert laufen. Eine Masse der Lichtbogenleitanordnung 20 ist jedoch vergleichsweise groß und der kleine Spalt 17 erschwert das Befestigen der Kontakte 11, welches vorzugsweise durch Widerstandslöten von der Rückseite aus erfolgt.
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In der 3 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung 20 dargestellt, die sich von der Ausführungsform gemäß 2 dadurch unterscheidet, dass die durch das Stanzbiegeteil gebildeten Abschnitte der Leiter 21 auf den von den beweglichen Kontakten 11 abgewandten Seiten jeweils eine Ausnehmung 18 aufweist. Die Ausnehmungen 18 sind jeweils durch ein Leitblech 19 überbrückt, so dass die je zwei Leiter 21 eine geschlossene Schleife bilden. Die Ausnehmungen 18 auf den Rückseiten der beweglichen Kontakte 11 haben den fertigungstechnischen Vorteil, dass die Kontakte 11 von der Rückseite her zugänglich sind, um die Kontakte 11 durch Löten zu befestigen, bevor die Leitbleche 19 eingesetzt werden. Die Leitbleche 19 selbst können ebenso als Stanz- bzw. Stanzbiegeteil hergestellt sein. Besonders bevorzugt sind die zwei Leitbleche 19 durch ein Brückenleitblech 3 verbunden, welches auf der den beweglichen Kontakten 11 abgewandten Seite auf der Kontaktbrücke 12 aufliegt. Die Leitbleche 19 können deutlich dünner ausgeführt sein, als das Stanzbiegeteil, da diese nicht zum dauerhaften Führen des Stroms des eingeschalteten Schaltgeräts vorgesehen sind. Die Massereduzierung hat neben dem Kostenfaktor einen bedeutenden Einfluss auf das Schaltverhalten. Ein Spalt kann bei dieser Ausführungsform vermieden werden. Der Übergang vom Stanzbiegeteil auf das Leitblech 19 stellt eine gewollte Lichtbogenlaufverzögerung dar.
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In der 4 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung 20 dargestellt, bei der eine Kontaktbrücke 12 zum Bewegen der zwei beweglichen Kontakte 11 als separates Bauteil vorgesehen ist. Die beweglichen Kontakte 11 sind auf einer Seite der Kontaktbrücke 12 angeordnet. Das Stanzbiegeteil umfasst ein Brückenleitblech 3 zwischen den jeweils zwei Leitern 21 und ist auf einer den beweglichen Kontakten 11 abgewandten Seite der Kontaktbrücke 12 angeordnet. Die Ausführungsform ist gegenüber der Lichtbogenleitanordnung gemäß 3 in der Masse weiter reduziert, indem das gesamte Stanzbiegeteil dünner ausgeführt ist, als die Kontaktbrücke 12 als Stromführungspfad. Zwei Rampen 27 leitenden Lichtbogen von jedem der beweglichen Kontakte 11 ohne Zeitverzögerung auf die jeweiligen Leiter 21, wodurch zum einen die Verweildauer auf dem Kontakt 11 im Hinblick auf das Erzielen einer möglichst hohen elektrischen Lebensdauer minimiert wird und zum anderen auch die Ionisation im Bereich der Kontakte 11 reduziert wird, was eine möglichst rasche elektrische Wiederverfestigung der Schaltstrecke begünstigt.
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In der 5 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lichtbogenleitanordnung 20 dargestellt, welche sich von der Ausführungsform gemäß 4 lediglich dadurch unterscheidet, dass das Stanzbiegeteil derart geformt ist, dass die Kontaktbrücke 12 an der von dem beweglichen Kontakt 11 abgewandten Seite und zwei angrenzenden Seiten 28 von dem Stanzbiegeteil eingefasst ist, wodurch der Weg für den Lichtbogen von dem Kontakt 11 auf die Leiter 21 kürzer ist.
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Jede der beschriebenen Ausführungsformen hat Vor- und Nachteile bezogen auf das Lichtbogenlaufverhalten. Die jeweils zu verwendende Ausführungsform ist nach verschiedenen Kriterien zu wählen, wie der Komplexität der Schaltkammer und unter welchen Bedingungen bezüglich Strom, Spannung, Magnetfeld etc. diese zum Einsatz kommt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaltgerät
- 2
- Schaltbahn
- 3
- Brückenleitblech
- 4
- Erster Anschluss
- 5
- Zweiter Anschluss
- 6
- Gehäuse
- 7
- Kontaktpaar
- 9
- Fester Kontakt
- 10
- Festkontaktträger
- 11
- Beweglicher Kontakt
- 12
- Kontaktbrücke, Kontaktträger
- 14
- Löscheinrichtung
- 15
- Löschbleche
- 16
- Lichtbogentreibanordnung
- 17
- Spalt
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Leitblech
- 20
- Lichtbogenleitanordnung
- 21
- Leiter
- 22
- Erstes Leitblech
- 23
- Erstes Leitblech
- 24
- Zweites Leitblech
- 25
- Zweites Leitblech
- 26
- Schaltkammer
- 27
- Rampe
- 28
- Angrenzende Seiten
- 34
- Ausblasöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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