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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft einen Stecker, der zum Auslesen von Daten aus einem Steuergerät in einem Kraftfahrzeug ausgelegt ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Steuergerät, das zum Kooperieren mit einem solchen Stecker ausgelegt ist.
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STAND DER TECHNIK
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In der modernen Kraftfahrzeugtechnologie werden verbreitet Steuergeräte eingesetzt, die zentral eine Vielzahl elektrischer Geräte oder Sensoren in dem Kraftfahrzeug steuern bzw. Daten von diesen Geräten und Sensoren aufnehmen. Das Steuergerät weist hierbei eine Datenverarbeitungseinrichtung auf, an der zum Beispiel extern ermittelte Daten aufgenommen, verarbeitet und an andere Geräte weitergeleitet werden können. Das Steuergerät weist hierzu meist eine Steckeranordnung auf, an der eine Vielzahl von Kontaktelementen vorgesehen ist. An diese Steckeranordnung kann eine passende Gegensteckeranordnung, die an einem Ende eines Kabelbaumes vorgesehen ist, angesteckt werden. Die Kontaktelemente der Steckeranordnung können hierbei eine Vielzahl elektrischer Verbindungen mit zugehörigen Verbindungselementen der Gegensteckeranordnung erzeugen.
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Um die Funktion des Steuergerätes zu testen oder in dem Steuergerät gespeicherte Daten auszulesen, kann es zum Beispiel im Rahmen eines Werkstattaufenthalts vorgesehen sein, die mit dem Kabelbaum verbundene Gegensteckeranordnung von dem Steuergerät abzuziehen und stattdessen ein spezielles Messtechnikdiagnosegerät über die Steckeranordnung an das Steuergerät anzuschließen. Beispielsweise kann ein Diagnosetester über den Fahrzeugkommunikationsanschluß (OBD-Stecker: On-Board-Diagnosis) angeschlossen werden. Hierbei nutzt das Messtechnikdiagnosegerät die von dem Steuergerät und der Steckeranordnung bereitgestellte Bustechnologie, die beispielsweise als CAN-Bus oder FlexRay-Bus bereitgestellt sein kann. Auf diese Weise können Diagnosedaten eines Steuergerätes bei Kundenfahrzeug messtechnisch erfasst werden.
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Allerdings verfügt die dabei genutzte Bustechnologie meist über eine sehr begrenzte Bandbreite von beispielsweise 250 kBit/s bis 7 MBit/s Nutzdaten. Außerdem sind typischerweise die in dem Steuergerät nicht-flüchtig (non-volatile) speicherbaren Datenmengen auch stark limitiert, beispielsweise auf 16 kB, so dass zum Beispiel ein derart begrenzter Fehlerspeicher in dem Steuergerät Fehlercodes nur über begrenzt viele Messparameter und einen beschränkten Messzeitraum speichern kann.
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Alternativ werden insbesondere in der Entwicklungsphase von Kraftfahrzeugen Spezialmesstechnikdiagnosegeräte verwendet, die Daten mit einer breitbandigen Schnittstelle mit z.B. 100 MBit/s und mehr auslesen können. Allerdings müssen bisher solche Spezialmesstechnikdiagnosesteuergeräte über eine aufwendige Verkabelung in dem Fahrzeug zwischen dem Steuergerät und einem Messtechnikcomputer angeschlossen werden.
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Die
DE 10 2006 033 173 A1 beschreibt einen elektrischen Steckverbinder zum Verbinden eines Steuergeräts mit einem Kabelbaum.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Der Messtechnikzwischenstecker bzw. ein entsprechend ausgebildetes Steuergerät gemäß den unabhängigen Ansprüchen ermöglichen in vorteilhafter Weise, mit geringem Zusatzaufwand Daten mit Hilfe einer breitbandigen Schnittstelle aus einem Steuergerät eines Kraftfahrzeugs auszulesen. Insbesondere kann ein Aufwand für eine zusätzliche Verkabelung gering gehalten werden und somit in einfacher Weise Daten aus Steuergeräten in Kundenfahrzeugen ausgelesen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Messtechnikzwischenstecker zum Auslesen von Daten aus einem Steuergerät in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen. Der Messtechnikzwischenstecker hat zusätzlich zu einer ersten Mehrzahl von Verbindungselementen zum Bilden mehrerer elektrischer Verbindungen mit Kontaktelementen einer Steckeranordnung des Steuergeräts eine zweite Mehrzahl von Verbindungselementen zum Bilden mehrerer elektrischer Verbindungen mit Kontaktelementen einer Gegensteckeranordnung eines Kabelbaums. Mit anderen Worten können zumindest einige der Kontaktelemente von dem Steuergerät über den Messtechnikzwischenstecker hin zu dem Kabelbaum durchgeschleift werden. Der Messtechnikzwischenstecker verfügt ferner über eine Konvertierungseinrichtung, die dazu ausgelegt ist, elektrische Daten aus dem Steuergerät, die über die Kontaktelemente der Steckeranordnung des Steuergeräts ausgegeben werden, in Funksignale zu konvertieren.
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Eine Idee liegt hierbei darin, an dem Steuergerät für Messzwecke einen zusätzlichen Stecker anzuschließen. Dieser Stecker kann zwischen das Steuergerät und einen an diesem Steuergerät normalerweise anzuschließenden Kabelbaum zwischengeschaltet werden. Der Zwischenstecker soll dabei die normale Funktionsweise des Steuergerätes und eine Datenübertragung zwischen dem Steuergerät und dem Kabelbaum hin zu den Endgeräten möglichst nicht beeinflussen. Hierzu kann der Zwischenstecker derart ausgebildet sein, dass die Daten, die normalerweise von dem Steuergerät an den Kabelbaum weitergegeben werden, unverändert durch den Zwischenstecker durchgereicht werden.
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Die hierbei verwendeten Kontaktelemente der Steckeranordnung an dem Steuergerät wirken dabei wie ein konventionelles Bussystem z.B. vom CAN-Typ (Controller Area Network) oder FlexRay-Typ. An einer Steckeranordnung des Steuergeräts kann zu diesem Zweck eine Mehrzahl von ersten Kontaktelementen zum Bilden mehrerer elektrischer Verbindungen mit Verbindungselementen einer passenden Gegensteckeranordnung vorgesehen sein. Diese ersten Kontaktelemente können zur Übertragung von Daten und Signalen genutzt werden, beispielsweise mit niedrigen Übertragungsraten von weniger als 10 MBit/s.
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Ergänzend zu dieser ersten Mehrzahl von ersten Kontaktelementen können in der Steckeranordnung des Steuergeräts zusätzliche, zweite Kontaktelemente vorgesehen sein, um Daten mit einer hohen Übertragungsrate zu übertragen. Diese zweiten Kontaktelemente können in dem Steuergerät mit einer zusätzlichen Elektronik verbunden sein und somit als serielle Schnittstelle ausgebildet sein, um Daten beispielsweise mit mehr als 50 MBit/s, vorzugsweise sogar mehr als 200 MBit/s, zu übertragen. Mit Hilfe dieser zweiten Kontaktelemente kann das Steuergerät somit mit einer SPI-Schnittstelle (Serial Peripheral Interface) am Stecker ausgerüstet sein.
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Der an das Steuergerät zu Diagnosezwecken anzuschließende Messtechnikzwischenstecker kann dabei dazu ausgebildet sein, einerseits die Daten, die in herkömmlicher Weise über die Fahrzeug-Bus-Schnittstelle des Steuergeräts ausgegeben werden, an den ebenfalls an dem Messtechnikzwischenstecker angebrachten Kabelbaum weiterzuleiten. Ergänzend wird vorgesehen, dass auch die zweiten Kontaktelemente des Steuergeräts mit entsprechenden Verbindungselementen kontaktiert werden können, so dass auch die SPI-Daten aus dem Steuergerät ausgelesen werden können. Diese SPI-Daten werden vorzugsweise nicht an den Kabelbaum weitergeleitet. Stattdessen werden die SPI-Daten in einer Konvertierungseinrichtung, die in dem Messtechnikzwischenstecker vorgesehen ist bzw. mit der der Messtechnikzwischenstecker verbunden ist, in Funkdaten, insbesondere in WLAN-Daten (Wireless Local Area Network), umgewandelt.
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Dementsprechend kann eine erste Mehrzahl von Eingangsverbindungselementen des Messwertzwischensteckers, mit der zugehörige erste und zweite Kontaktelemente der Steckeranordnung kontaktiert werden, größer sein als eine zweite Mehrzahl von Ausgangsverbindungselementen, mit der Kontaktelemente einer mit dem Kabelbaum verbundenen Gegensteckeranordnung kontaktiert werden, sein.
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Diejenigen der ersten Mehrzahl von Eingangsverbindungselementen, die nicht zu zugehörigen Ausgangsverbindungselementen durchkontaktiert sind, führen vorzugsweise zu der Konvertierungseinrichtung, um damit aufgenommene Datensignale hoher Bandbreite in entsprechende Funksignale umzuwandeln.
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Mit dem vorgeschlagenen Messtechnikzwischenstecker und einem entsprechend ausgebildeten Steuergerät können Diagnosedaten aus einem Fahrzeug während des normalen Betriebs des Fahrzeugs ausgelesen werden. Die mit dem Kabelbaum verbundene Gegensteckeranordnung kann über den Messtechnikzwischenstecker weiterhin Signale von dem Steuergerät empfangen bzw. Signale an dieses Steuergerät weiterleiten. Gleichzeitig können diese oder vorzugsweise andere Signale von der mit dem Messtechnikzwischenstecker vorgesehenen Konvertierungseinrichtung in Funksignale konvertiert werden. Diese Funksignale, die beispielsweise in Form von WLAN-Signalen ausgesendet werden, können von einem mit einer entsprechenden Empfangs- und Sendeeinheit ausgestatteten Messtechnikcomputer empfangen und ausgewertet werden. Zur Diagnose des Steuergeräts bzw. der daran angeschlossenen Endgeräte und Sensoren und insbesondere zum Auslesen entsprechender Fehlersignale braucht daher weder das Steuergerät aus dem Fahrzeug ausgebaut werden noch eine Verbindung zwischen dem Steuergerät und dem Kabelbaum und somit eine normale Betriebsweise des Steuergerätes unterbrochen werden. Eine breitbandige Messtechnik ohne zusätzlichen Verdrahtungsaufwand kann in jedem Endkundenfahrzeug zur Diagnose von Problemen, Kundenbeanstandungen und zur generellen Datenerfassung umgesetzt werden.
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Bei der an dem Steuergerät vorgesehenen Steckeranordnung können die zweiten Kontaktelemente, das heißt, die Kontaktelemente zur Übertragung von Daten mit einer hohen Übertragungsrate, in einem Zustand, in dem die Steckeranordnung nicht mit einer entsprechenden Gegensteckeranordnung des Messtechnikzwischensteckers verbunden ist, jeweils an einem der ersten Kontaktelemente, das heißt einem Kontaktelement zur Übertragung mit niedriger Übertragungsrate, anliegen.
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Die aneinander anliegenden zweiten und ersten Kontaktelemente können dabei sowohl in mechanischem als auch elektrischem Kontakt zueinander stehen. In diesem, nicht mit einer Gegensteckeranordnung verbundenen Zustand, können jeweils ein zweites Kontaktelement und ein erstes Kontaktelement wie ein gemeinsames einzelstehendes zweistückiges Kontaktelement wirken. Die aneinander anliegenden ersten und zweiten Kontaktelemente können dabei gemeinsam eine gleich große Querschnittsfläche aufweisen wie benachbarte einstückige einzelstehende erste Kontaktelemente.
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Mit anderen Worten können in der Steckeranordnung eine Vielzahl von Kontaktelementen vorgesehen sein, wobei einige der Kontaktelemente als einzelstehende erste Kontaktelemente ausschließlich zur Übertragung mit niedriger Übertragungsrate vorgesehen sind, wohingegen andere Kontaktelemente zweistückig ausgebildet sind, und sowohl ein erstes Kontaktelement zur Übertragung mit niedriger Übertragungsrate als auch ein zweites Kontaktelement zur Übertragung mit hoher Übertragungsrate aufweisen. Die zweistückig ausgebildeten Kontaktelemente unterscheiden sich dabei im nicht mit einer Gegensteckeranordnung verbundenen Zustand hinsichtlich ihrer Außengeometrie im Wesentlichen nicht von den einstückigen Kontaktelementen. Die derart ausgebildete Steckeranordnung des Steuergeräts braucht sich somit hinsichtlich der Außengeometrie der darin verwendeten Kontaktelemente nicht von herkömmlichen Steckeranordnungen zu unterscheiden. Dementsprechend können an dieser Steckeranordnung herkömmliche Gegensteckeranordnungen von Kabelbäumen angebracht werden.
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Um einen Messtechnikzwischenstecker an einer solchen Steckeranordnung anzuschließen und möglichst sowohl die an den ersten Kontaktelementen mit niedriger Übertragungsrate abgegebenen Daten als auch die an den zweiten Kontaktelementen mit hoher Übertragungsrate abgegebenen Daten auslesen zu können, kann vorgesehen sein, an dem Messtechnikzwischenstecker zumindest einige der Eingangsverbindungselemente derart auszugestalten, dass die zweiteilig ausgebildeten Kontaktelemente an dem Steuergerät mechanisch und/oder elektrisch voneinander getrennt werden. Durch eine solche mechanische und insbesondere elektrische Separation eines ersten Kontaktelements von einem zweiten Kontaktelement, die zuvor im nicht an dem Messtechnikzwischenstecker angeschlossenen Zustand als gemeinsames Kontaktelement gewirkt haben, können über das erste und das zweite Kontaktelement separat Signale übertragen werden. Somit kann, wenn der Messtechnikzwischenstecker an das Steuergerät angeschlossen ist, einerseits eine Datenweiterleitung von den ersten Kontaktelementen über daran angeschlossene Eingangsverbindungselemente des Messtechnikzwischensteckers hin zu entsprechenden Kontaktelementen an der Gegensteckeranordnung des Kabelbaums durchgeschleift werden. Andererseits können zum Beispiel hochfrequente SPI-Daten über die zweiten Kontaktelemente an entsprechende Eingangsverbindungselemente des Messtechnikzwischensteckers übertragen werden, so dass eine damit verbundene Konvertierungseinrichtung diese hochfrequenten Daten in Funkdaten konvertieren kann, um so diese Daten kabellos und breitbandig an einen separaten Messcomputer übertragen zu können.
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Es wird darauf hingewiesen, dass mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung hierin teilweise mit Bezug auf einen Messtechnikzwischenstecker und teilweise mit Bezug auf ein entsprechend ausgestaltetes Steuergerät bzw. eine Kombination eines solchen Steuergeräts mit einem Messtechnikzwischenstecker beschrieben sind. Ein Fachmann wird jedoch erkennen, dass die einzelnen Merkmale sowohl untereinander kombiniert werden können als auch von dem Messtechnikzwischenstecker in analoger Weise auf das Steuergerät und umgekehrt übertragen werden können, um auf diese Weise zu weiteren Vorteilen und Synergieeffekten zu gelangen.
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Es wird ferner darauf hingewiesen, dass hierin die Begriffe „Kontaktelement“ und „Verbindungselement“ breit auszulegen sind. Kontaktelemente und Verbindungselemente sollen zusammenwirken können, um miteinander eine elektrisch leitfähige Verbindung herzustellen. Dabei können z.B. die Kontaktelemente steckerartig und die Verbindungselemente buchsenartig ausgebildet sein oder umgekehrt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend ausgelegt werden sollen.
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1 zeigt ein Steuergerät mit einem direkt daran angeschlossenen Kabelbaum.
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2 zeigt ein Steuergerät, das mit einem Kabelbaum über einen dazwischengeschalteten Messtechnikzwischenstecker verbunden ist gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt eine Draufsicht auf eine Anschlussgeometrie einer Steckeranordnung für ein Steuergerät gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt eine Draufsicht auf eine Kontaktgeometrie der Steckeranordnung aus 3 in einem mit einem Messtechnikzwischenstecker gekoppelten Zustand.
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5a, b zeigen ein zweistückiges Kontaktelement der Steckeranordnung aus 3 in Draufsicht bzw. in Seitenansicht.
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6a, b zeigen ein zweistückiges Kontaktelement der Steckeranordnung aus 4 in Draufsicht bzw. Seitenansicht.
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7 zeigt eine Verschaltung eines erfindungsgemäßen Steuergeräts mit einem direkt daran angeschlossenen Kabelbaum.
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8 zeigt eine Verschaltung eines erfindungsgemäßen Steuergeräts mit einem zwischengeschalteten Messtechnikzwischenstecker.
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Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Ähnliche oder gleiche Merkmale werden in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen betitelt.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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In 1 ist schematisch ein Steuergerät 1 gezeigt, wie es in Kraftfahrzeugen zum Steuern verschiedenster elektrischer Endgeräte bzw. zum Empfangen von Signalen von Sensoren eingesetzt werden kann. Über eine Steckeranordnung 3 mit Kontaktelementen 17 und eine damit verbundene Gegensteckeranordnung 5 mit Verbindungselementen 41 kann eine elektrische Verbindung zwischen einer Vielzahl von Kabeln, die in einem Kabelbaum 7 enthalten sind, und entsprechenden Kontaktelementen 17 in der Steckeranordnung 3 des Steuergeräts 1 hergestellt werden.
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Bei der in 2 dargestellten Ausgestaltung ist zwischen die Steckeranordnung 3 des Steuergeräts 1 und die mit dem Kabelbaum 7 verbundene Gegensteckeranordnung 5 ein spezieller Messtechnikzwischenstecker 9 zwischengeschaltet.
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Die Datensignale, die von dem Steuergerät 1 und der Steckeranordnung 3 standardmäßig in ihrer Funktion als Kraftfahrzeug-Bus-System beispielsweise nach dem CAN-Standard oder dem FlexRay-Standard ausgegeben werden, werden durch den Messtechnikzwischenstecker 9 an die Gegensteckeranordnung 5 durchgeschleift, eingehend an Eingangsverbindungselementen 43 und ausgehend an Ausgangsverbindungselementen 45.
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Zusätzlich können von dem Steuergerät 1 weitere Signale erzeugt werden, insbesondere Signale mit einer höheren Bandbreite als dies für typischerweise über CAN-Bus-Systeme übertragene Signale der Fall ist. Diese hochfrequenten Signale von z.B. mehr als 50 MBit/s werden innerhalb des Messtechnikzwischensteckers 9 an eine Konvertierungseinrichtung 11 geleitet. Diese Konvertierungseinrichtung 11 konvertiert diese beispielsweise im SPI-Format bereitgestellten Signale in Funksignale, beispielsweise im WLAN-Format.
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Die WLAN-Signale können sich innerhalb des Fahrzeugs als elektromagnetische Wellen kabellos ausbreiten und von einem mit einer Empfangseinheit 15 ausgestatteten Messtechnikcomputer 13 aufgenommen und verarbeitet werden.
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Nachfolgend wird mit Bezug auf die 3 bis 8 eine spezielle Ausgestaltung der an dem Steuergerät 1 vorgesehenen Steckeranordnung 3 sowie der an dem Messtechnikzwischenstecker 5 vorgesehenen Gegensteckeranordnung sowie deren Verschaltung beschrieben.
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In der Draufsicht aus 3 ist eine Steckeranordnung 3 mit einer Mehrzahl von Kontaktelementen 17 dargestellt. Obwohl in der Zeichnung lediglich zehn Kontaktelemente 17 dargestellt sind, können bei praktischen Anwendungen wesentlich mehr Kontaktelemente, beispielsweise 40 bis 50 Kontaktelemente, in einer Steckeranordnung vorgesehen sein. Jedes der von einem Steckerkörper abragenden Kontaktelemente 17 weist an seinem distalen Ende eine Länge l und eine Breite b auf. Alle Kontaktelemente 17 der Steckeranordnung 3 sind dabei so ausgebildet, dass die distalen Enden der Kontaktelemente 17 hinsichtlich dieser Abmessungen l, b gleich sind.
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Während die meisten der Kontaktelemente 17 einstückig ausgebildet sind, sind drei spezielle Kontaktelemente 19 zweistückig ausgebildet. Wie in den 5a, b in Draufsicht und Seitenansicht dargestellt, bestehen diese zweiteiligen Kontaktelemente 19 tatsächlich aus zwei an ihrem distalen Ende aneinander anliegenden separaten Teil-Kontaktelementen 21, 23. Während die beiden Teil-Kontaktelemente 21, 23 an ihrem distalen Ende mechanisch und elektrisch in Kontakt zueinander stehen und dabei zusammen eine Gesamtbreite b aufweisen, die derjenigen Breite der einstückigen Kontaktelemente 17 entspricht, sind die proximalen Enden der Teil-Kontaktelemente 21, 23 voneinander getrennt und können somit mit separaten Schaltkreisen in Kontakt gebracht werden.
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In dem in den 3 und 5 dargestellten Zustand können die beiden Teil-Kontaktelemente 21, 23 eines zweistückigen Kontaktelements 19 wie ein einzelnes, einstückiges Kontaktelement 17 wirken. Zum Beispiel kann ein gemeinsames Verbindungselement 41 einer Gegensteckeranordnung beide Teil-Kontaktelemente 21, 23 zusammen kontaktieren. Das Verbindungselement 41 für dieses zweiteilige Kontaktelement 19 kann dabei dieselbe Geometrie aufweisen wie für einteilige Kontaktelemente 17.
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Wie in 7 schematisch dargestellt, kann eine Gegensteckeranordnung 5 somit in herkömmlicher Weise an die mit zweiteiligen Kontaktelementen 19 ausgestattete Steckeranordnung 3 eines Steuergerätes angeschlossen werden. Dabei können Schaltkreise 33 des Steuergeräts, die für die Implementierung zum Beispiel als CAN-Schnittstelle dienen, direkt mit einem 21 der beiden Teil-Kontaktelemente 21, 23 der zweiteiligen Kontaktelemente 19 in Verbindung stehen. Über eine kurzschließende Verbindung 27 wird dann das anliegende CAN-Signal auch an das zweite 23 der Teil-Kontaktelemente 21, 23 übertragen. Ein ebenfalls mit diesem zweiten Teil-Kontaktelement 23 verbundener Mikrocontroller 29 ist in diesem Zustand außer Funktion gesetzt.
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In den 4, 6a, b und 8 ist eine Konfiguration dargestellt, bei der ein Messtechnikzwischenstecker 9 zwischen die Steckeranordnung 3 des Steuergeräts und den Gegenstecker 5 des Kabelbaums 7 zwischengeschaltet ist.
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Der Messtechnikzwischenstecker 9 weist spezielle Spreizvorrichtungen 35 aus einem elektrisch isolierenden Material auf. Beim Aufstecken des Messtechnikzwischensteckers 9 auf die Steckeranordnung 3 des Steuergeräts spreizt eine Spitze der Spreizvorrichtung 35 die beiden Teil-Kontaktelemente 21, 23 der zweiteiligen Kontaktelemente 19 wie in 6b dargestellt auseinander und trennt diese somit elektrisch voneinander. In diesem Zustand können separate Verbindungselemente 37, 39 des Messtechnikzwischensteckers 9 jeweils mit einem der beiden Teil-Kontaktelementteile 21, 23 der zweiteiligen Kontaktelemente 19 eine elektrische Verbindung herstellen. Da die beiden Kontaktelementteile 21, 23 durch die elektrisch isolierende Spreizvorrichtung 35 elektrisch voneinander getrennt und somit nicht mehr kurzgeschlossen sind, können die einzelnen Teil-Kontaktelementteile 21, 23 unterschiedliche Datensignale übertragen.
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Während die mit der CAN-Schnittstellen-Schaltung 33 verbundenen Teil-Kontaktelemente 23 in dem Messtechnikzwischenstecker 9 direkt an den ebenfalls mit dem Messtechnikzwischenstecker 9 verbundenen Gegenstecker 5 durchgeschleift werden, werden die an den Teil-Kontaktelementen 21 anliegenden Signale innerhalb des Messtechnikzwischensteckers 9 an die Konvertierungseinrichtung 11 weitergeleitet. Diese Signale kommen von dem zusätzlichen Mikrocontroller 29 und können als SPI-Daten mit hoher Übertragungsbandbreite in der Konvertierungseinrichtung 11 in Funksignale umgewandelt werden.
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Der Messtechnikzwischenstecker 9 ermöglicht somit beim Zwischenschalten zwischen das Steuergerät 1 und den Kabelbaum 7 eine drahtlose, hochfrequente Datenübertragung hin zu einem Messtechnikcomputer 13. Bei der vorgestellten speziellen Ausgestaltung der Kontaktelemente 17, 19 innerhalb der Steckeranordnung 3 unter Verwendung von zweiteiligen Kontaktelementen 19 kann es dabei genügen, lediglich das Steuergerät 1 und die daran vorgesehene Steckeranordnung 3 für die zusätzliche Funktion der hochfrequenten SPI-Daten-Übertragung anzupassen. Die Gegensteckeranordnung 5 und somit die Verkabelung mit dem Kabelbaum 7 braucht hierzu nicht verändert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006033173 A1 [0006]