DE102011079825A1

DE102011079825A1 - Verfahren zum Betreiben eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs und Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102011079825A1
Application number: DE102011079825A
Authority: DE
Inventors: Tobias Zöllner; Klaus Steinhauser
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2011-07-26
Filing date: 2011-07-26
Publication date: 2013-01-31

Abstract

Verfahren zum Betreiben eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs, welches eine von einem Antriebsaggregat (1) des Kraftfahrzeugs aus über eine Getriebewelle (9) eines Getriebes (5) des Kraftfahrzeugs mechanisch antreibbare Hauptpumpe (8) und eine elektrisch antreibbare Zusatzpumpe (10) aufweist, wobei dann, wenn bei einer Hydraulikdruckanforderung mindestens eines hydraulischen Verbrauchers die Drehzahl der die Hauptpumpe (8) antreibenden Getriebewelle (9) einen Grenzwert erreicht oder unterschreitet, die Zusatzpumpe (10) zur Bereitstellung der Hydraulikdruckanforderung angesteuert wird, wobei auf Basis der oder jeder einen Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikdruckanforderung, einer den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems, einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der Hauptpumpe (8) und einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der Zusatzpumpe (10) über ein Systemdruckmodell der sich ausbildenden Systemdruck des Hydrauliksystems ermittelt wird, und wobei dann, wenn auf Basis des Systemdruckmodells festgestellt wird, dass der sich ausbildende Systemdruck größer als ein Grenzwert ist, eine den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernde Gegenmaßnahme eingeleitet wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
1 zeigt stark schematisiert ein aus der Praxis bekanntes, exemplarisches Antriebsstrangschema eines als Hybridfahrzeug ausgebildeten Kraftfahrzeugs, wobei ein solches Hybridfahrzeug ein Antriebsaggregat 1 umfasst, welches von einem Verbrennungsmotor 2 und einer elektrischen Maschine 3 gebildet ist. Zwischen das Antriebsaggregat 1 und einen Abtrieb 4 ist ein Getriebe 5 geschaltet. Beim Getriebe 5 handelt es sich insbesondere um ein automatisches oder automatisiertes Schaltgetriebe. Weiterhin zeigt 1, dass zwischen den Verbrennungsmotor 2 und die elektrische Maschine 3 des Antriebsaggregats 1 eine Kupplung 6 geschaltet ist, wobei bei geöffneter Kupplung 6 der Verbrennungsmotor 2 vom Abtrieb 4 abgekoppelt ist und dann still gesetzt werden kann, um das Hybridfahrzeug ausschließlich elektromotorisch über die elektrische Maschine 3 des Antriebsaggregats zu betreiben. Dann hingegen, wenn die Kupplung 6 geschlossen ist, ist der Verbrennungsmotor 2 an den Abtrieb 4 angekoppelt und das Hybridfahrzeug kann sowohl vom Verbrennungsmotor 2 als auch von der elektrischen Maschine 3 angetrieben werden. Mit der elektrischen Maschine 3 wirkt ein elektrischer Energiespeicher 7 zusammen, der im motorischen Betrieb der elektrischen Maschine 3 des Antriebsaggregats 1 stärker entladen und im generatorischen Betrieb der elektrischen Maschine 3 des Antriebsaggregats 1 stärker aufgeladen wird. Der Antriebsstrang der 1 verfügt weiterhin über ein Hydrauliksystem, welches eine Hauptpumpe 8 umfasst, die ausgehend vom Antriebsaggregat 1 über eine Getriebewelle 9 des Getriebes 5 mechanisch angetrieben werden kann. Dann, wenn zum Beispiel bei einer rein elektrischen Fahrt mit geringer Geschwindigkeit die Drehzahl der die Hauptpumpe 8 antreibenden Getriebewelle 9 zu gering ist, kann es sein, dass die Hauptpumpe 8 eine Hydraulikdruckanforderung nicht bereitstellen kann.
Hierzu ist es aus der Praxis bereits bekannt, dass ein Hydrauliksystem eines Kraftfahrzeugs zusätzlich zu der mechanisch angetriebenen Hauptpumpe 8 eine elektrisch angetriebene Zusatzpumpe 10 aufweist, die von einem Elektromotor 11 der Zusatzpumpe 10 aus elektrisch angetrieben wird.
Weiterhin zeigt 1 eine Steuerungseinrichtung 12, die in 1 zur Steuerung und/oder Regelung des Betriebs der elektrischen Maschine 3, des Getriebes 5 und des Elektromotors 11 der Zusatzpumpe 10 mit diesen Baugruppen im Sinne der gezeigten Doppelpfeile Daten austauscht. Bei dieser Steuerungseinrichtung 12 kann es sich bei einem Hybridfahrzeug um eine Hybridsteuerungseinrichtung oder auch um eine Getriebesteuerungseinrichtung handeln. Aus der Praxis ist es bereits bekannt, dass die Steuerungseinrichtung 12 dann, wenn bei einer Hydraulikdruckanforderung mindestens eines hydraulischen Verbrauchers die Drehzahl der die Hauptpumpe 8 antreibenden Getriebewelle 9 einen Grenzwert erreicht oder unterschreitet, die Zusatzpumpe 10 zur Bereitstellung der oder jeder Hydraulikdruckanforderung ansteuert.
2, die einen Ausschnitt aus einem Hydrauliksystem des Kraftfahrzeugs zeigt, kann entnommen werden, dass die mechanisch angetriebene Hauptpumpe 8 und die elektrisch angetriebene Zusatzpumpe 10 jeweils über einen gemeinsamen Hydraulikölfilter 13 aus einem gemeinsamen Hydraulikölvorratsbehälter 14 Hydrauliköl ansaugen und im Sinne des Pfeils 17 hydraulischen Verbrauchern zuführen, wobei stromabwärts der Hauptpumpe 8 sowie stromabwärts der Zusatzpumpe 10 jeweils ein Rückschlagventil 15, 16 positioniert ist, um einen Rückfluss von befördertem Hydrauliköl über die Pumpen 8, 10 zu verhindern.
Um einen sicheren Betrieb, insbesondere ein sicheres Anlaufen, der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 zu gewährleisten, verfügen aus dem Stand der Technik bekannte Hydrauliksysteme über ein Druckbegrenzungsventil. So ist ein Hydrauliksystem mit einem Druckbegrenzungsventil aus der DE 10 2008 040 667 A1 bekannt. Das Druckbegrenzungsventil begrenzt den sogenannten Systemdruck des Hydrauliksystems, um einen sicheren Betrieb der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe gegen den Systemdruck zu gewährleisten.
Es besteht Bedarf an einem Verfahren zum Betreiben eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs sowie an einer Steuerungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit welchem ein sicherer Betrieb der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe auch ohne Druckbegrenzungsventil gewährleistet werden kann. Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs sowie eine neuartige Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird auf Basis der oder jeder einen Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikdruckanforderung, auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems, auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der Hauptpumpe und auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der Zusatzpumpe über ein Systemdruckmodell der sich ausbildenden Systemdruck des Hydrauliksystems ermittelt, wobei dann, wenn auf Basis des Systemdruckmodells festgestellt wird, dass der sich ausbildende Systemdruck größer als ein Grenzwert ist, eine den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernde Gegenmaßnahme eingeleitet wird. Mit der hier vorliegenden Erfindung kann ein sicheres Laufen der Zusatzpumpe gegen den Systemdruck auch ohne Druckbegrenzungsventil realisiert werden. Hierdurch kann der Hardwareaufwand eines Hydrauliksystems reduziert werden. Ferner ist der Betrieb des Hydrauliksystems, der mit der Erfindung bereitgestellt wird, gegenüber einem Betrieb, der auf der Verwendung eines Druckbegrenzungsventils beruht, robuster und damit fehlerunanfälliger.
Vorzugsweise wird als Gegenmaßnahme mindestens ein hydraulischer Verbraucher des Hydrauliksystems, insbesondere ein als Kupplung oder Bremse ausgebildetes Schaltelement eines Getriebes, derart angesteuert, dass sich die Hydraulikdruckanforderung des Hydrauliksystems erhöht. Zusätzlich oder alternativ wird als Gegenmaßnahme mindestens eine Komponente des Hydrauliksystems, insbesondere einen Druckregler, derart angesteuert, dass sich die Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems erhöht.
Über die obigen Gegenmaßnahmen kann einfach und zuverlässig der Systemdruck des Hydrauliksystems unter den Grenzwert reduziert werden, um so ein sicheres Laufen der elektrischen Zusatzpumpe zu gewährleisten.
Die Steuerungseinrichtung ermittelt die Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems vorzugsweise auf Grundlage mindestens einer Temperatur des Hydrauliksystems und auf Grundlage des Systemdrucks des Hydrauliksystems. Eine solche modellbasierte Ermittlung der Hydraulikölleckage ist einfach und daher bevorzugt.
Die erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung zum Betreiben eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs ist in Anspruch 6 definiert.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1 ein exemplarisches Schema eines Hybridfahrzeugs, bei welchem das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs einsetzbar ist;
2 ein Detail eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs; und
3 Diagramme zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Hybridfahrzeugs.
Die Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Steuerungseinrichtung sowie eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs wird nachfolgend beschrieben.
Zur Verdeutlichung der Erfindung sind in 3 über der Zeit t unterschiedliche Signalverläufe 18, 19, 20 und 20' aufgetragen.
Der Signalverlauf 18, welcher die Ansteuerung der elektrischen Zusatzpumpe 10 des Hydrauliksystems visualisiert, zeigt, dass in 3 zum Zeitpunkt t1 bei einer Hydraulikdruckanforderung mindestens eines hydraulischen Verbrauchers des Hydrauliksystems die mechanisch angetriebene Hauptpumpe 8 die oder jede Hydraulikdruckanforderung nicht mehr alleine bereitstellen kann, sodass zum Zeitpunkt t1 die Zusatzpumpe 10 zur Bereitstellung der jeweiligen Hydraulikdruckanforderung angesteuert bzw. zugeschaltet bzw. eingeschaltet wird.
Um nun bei Zuschaltung der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 zum Zeitpunkt t1 insbesondere ein sicheres Anlaufen der elektrischen Zusatzpumpe 10 zu gewährleisten, wird auf Basis der oder jeder den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikdruckanforderung, auf Basis einer den Systemdruck des Hydraulikdrucksystems verringernden Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems, auf Basis einer dem Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der mechanisch angetriebenen Hauptpumpe 8 sowie auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 im Sinne einer Bilanz über ein Systemdruckmodell des Hydrauliksystems der sich bei Zuschalten der Zusatzpumpe 10 ausbildende Systemdruck ermittelt, wobei dann, wenn auf Basis des Systemdruckmodells festgestellt wird, dass der sich ausbildenden Systemdruck größer als ein Grenzwert ist, der ein sicheres Betreiben der elektrischen Zusatzpumpe 10 nicht zulässt, eine den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernde Gegenmaßnahme eingeleitet wird. Über die oder jede Gegenmaßnahme wird dabei der sich ausbildenden Systemdruck unterhalb des obigen Grenzwerts gehalten.
Das Einleiten der Gegenmaßnahme visualisiert der Signalverlauf 19, durch welchen zum Zeitpunkt t1 mindestens eine Gegenmaßnahme zur Verringerung des Systemdrucks des Hydrauliksystems eingeleitet wird.
Die obige Bilanzierung des Systemdrucks über das Systemdruckmodell erfolgt über die Steuerungseinrichtung 12, in welcher das Systemdruckmodell in einem Speicher implementiert ist und von einem Prozessor abgearbeitet wird.
Als Gegenmaßnahme zur Verringerung des Systemdrucks des Hydrauliksystems unterhalb des obigen Grenzwerts kann nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mindestens ein hydraulischer Verbraucher des Hydrauliksystems, insbesondere ein als Kupplung oder Bremse ausgebildetes Schaltelement eines Getriebes, derart angesteuert werden, dass sich die Hydraulikdruckanforderung an das Hydrauliksystem erhöht. So ist es zum Beispiel möglich, eigentlich nicht benötigte Schaltelemente des Getriebes teilweise zu befüllen, um die Hydraulikdruckanforderung zu erhöhen und so den Systemdruck des Hydrauliksystems zum sicheren Anlaufen der Zusatzpumpe 10 unterhalb des obigen Grenzwerts abzusenken.
Alternativ kann als Gegenmaßnahme zur Verringerung des Systemdrucks des Hydrauliksystems unterhalb des obigen Grenzwerts mindestens eine Komponente des Hydrauliksystems, so zum Beispiel ein Druckregler, derart angesteuert werden, dass sich die Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems erhöht, wodurch dann ebenfalls ein sicheres Betreiben der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 gewährleistet werden kann.
3 verdeutlicht mit dem Signalverlauf 20 ein Fördervolumen der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10, welches zum sicheren Anlaufen und Betreiben derselben von derselben bereitgestellt werden sollte. Unterhalb dieses minimalen Fördervolumens 20 kann die elektrisch angetriebene Zusatzpumpe 10 nicht sicher betrieben werden.
Der Signalverlauf 20' visualisiert ein Fördervolumen der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10, welches sich dann ausbildet, wenn als Gegenmaßnahme mindestens ein hydraulischer Verbraucher des Hydrauliksystems zur Erhöhung der Hydraulikdruckanforderung an das Hydrauliksystem angesteuert wird.
Der Signalverlauf 20'' visualisiert ein sich ausbildendes Fördervolumen der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10, welches sich bei der Erhöhung der Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems ausbildet.
Mit beiden Gegenmaßnahmen kann ein sicheres Betreiben der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 gewährleistet werden. Es besteht keine Gefahr, dass ein zu hoher Systemdruck das Anlaufen der Zusatzpumpe 10 behindert oder die Zusatzpumpe 10 im Betrieb stehen bleibt.
Die Bestimmung der oder jeder geeigneten Gegenmaßnahme zur Gewährleistung des sicheren Betreibens der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 erfolgt ebenfalls über die Steuerungseinrichtung 12., welche über die oder jede Gegenmaßnahme den sich ausbildenden Systemdruck unterhalb des Grenzwerts hält, sodass die Zusatzpumpe 10 gegen den Systemdruck sicher betrieben werden kann.
Die Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems kann über ein Hydraulikölleckagemodell, welches vorzugsweise in der Steuerungseinrichtung implementiert ist, bestimmt werden, wobei die Hydraulikölleckage auf Grundlage mindestens einer Temperatur des Hydrauliksystems und des Systemdrucks ermittelt wird. Gegebenenfalls können Leistungspunkte bzw. Betriebspunkte der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 zur Ermittlung der Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems berücksichtigt werden.
Über das Hydraulikölleckagemodell kann bestimmt werden, ob durch entsprechende Ansteuerung mindestens einer Komponente des Hydrauliksystems die Hydraulikölleckage so erhöht werden kann, dass dieselbe eine geeignete Gegenmaßnahme bereitstellt, um ein sicheres Betreiben der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 zu gewährleisten. Ist dies nicht der Fall, so kann mindestens ein hydraulischer Verbraucher zur Absenkung des Systemdrucks und damit zur Gewährleistung eines sicheren Betriebs der elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 angesteuert werden.
Die Erfindung ermöglicht ein sicheres Betreiben, insbesondere Anlaufen, einer elektrisch angetriebenen Zusatzpumpe 10 eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs ohne Druckbegrenzungsventil. Der Betrieb des Hydrauliksystems ist robust und fehlerunanfällig.
Bezugszeichenliste

1: Antriebsaggregat
2: Verbrennungsmotor
3: elektrische Maschine
4: Abtrieb
5: Getriebe
6: Kupplung
7: elektrischer Energiespeicher
8: Hauptpumpe
9: Getriebewelle
10: Zusatzpumpe
11: elektrische Maschine
12: Steuerungseinrichtung
13: Hydraulikölfilter
14: Hydraulikölvorratsbehälter
15: Rückschlagventil
16: Rückschlagventil
17: Hydraulikölförderrichtung
18: Signalverlauf
19: Signalverlauf
20, 20’, 20’’: Signalverlauf

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102008040667 A1 [0006]

Claims

Verfahren zum Betreiben eines Hydrauliksystems eines Kraftfahrzeugs, welches eine von einem Antriebsaggregat (1) des Kraftfahrzeugs aus über eine Getriebewelle (9) eines Getriebes (5) des Kraftfahrzeugs mechanisch antreibbare Hauptpumpe (8) und eine elektrisch antreibbare Zusatzpumpe (10) aufweist, wobei dann, wenn bei einer Hydraulikdruckanforderung mindestens eines hydraulischen Verbrauchers des Hydrauliksystems die Drehzahl der die Hauptpumpe (8) antreibenden Getriebewelle (9) einen Grenzwert erreicht oder unterschreitet, die Zusatzpumpe (10) zur Bereitstellung der oder jeder Hydraulikdruckanforderung angesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf Basis der oder jeder einen Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikdruckanforderung, auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems, auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der Hauptpumpe (8) und auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der Zusatzpumpe (10) über ein Systemdruckmodell der sich ausbildenden Systemdruck des Hydrauliksystems ermittelt wird, wobei dann, wenn auf Basis des Systemdruckmodells festgestellt wird, dass der sich ausbildende Systemdruck größer als ein Grenzwert ist, eine den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernde Gegenmaßnahme eingeleitet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Gegenmaßnahme mindestens ein hydraulischer Verbraucher des Hydrauliksystems, insbesondere ein als Kupplung oder Bremse ausgebildetes Schaltelement eines Getriebes, derart angesteuert wird, dass sich die Hydraulikdruckanforderung des Hydrauliksystems erhöht.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Gegenmaßnahme mindestens eine Komponente des Hydrauliksystems, insbesondere einen Druckregler, derart angesteuert wird, dass sich die Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems erhöht.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems auf Grundlage mindestens einer Temperatur des Hydrauliksystems und auf Grundlage des Systemdrucks des Hydrauliksystems ermittelt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass über die oder jede Gegenmaßnahme der sich ausbildende Systemdruck unterhalb des Grenzwerts gehalten wird, sodass die Zusatzpumpe (10) gegen den Systemdruck sicher betrieben werden kann.
Steuerungseinrichtung (12) eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Hybridsteuerungseinrichtung oder Getriebesteuerungseinrichtung eines Hybridfahrzeugs, zur Ansteuerung eines Hydrauliksystems des Kraftfahrzeugs, welches eine von einem Antriebsaggregat (1) des Kraftfahrzeugs aus über eine Getriebewelle (9) eines Getriebes (5) des Kraftfahrzeugs mechanisch antreibbare Hauptpumpe (8) und eine elektrisch antreibbare Zusatzpumpe (10) aufweist, wobei die Steuerungseinrichtung (12) dann, wenn bei einer Hydraulikdruckanforderung mindestens eines hydraulischen Verbrauchers des Hydrauliksystems die Drehzahl der die Hauptpumpe (8) antreibenden Getriebewelle (9) einen Grenzwert erreicht oder unterschreitet, die Zusatzpumpe (10) zur Bereitstellung der oder jeder Hydraulikdruckanforderung ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (12) auf Basis der oder jeder einen Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikdruckanforderung, auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernden Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems, auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der Hauptpumpe (8) und auf Basis einer den Systemdruck des Hydrauliksystems erhöhenden Fördermenge der Zusatzpumpe (10) über ein Systemdruckmodell den sich ausbildenden Systemdruck des Hydrauliksystems ermittelt, wobei die Steuerungseinrichtung (12) dann, wenn dieselbe auf Basis des Systemdruckmodells feststellt, dass der sich ausbildende Systemdruck größer als ein Grenzwert ist, eine den Systemdruck des Hydrauliksystems verringernde Gegenmaßnahme einleitet.
Steuerungseinrichtung (12) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (12) als Gegenmaßnahme mindestens eine Komponente des Hydrauliksystems, insbesondere einen Druckregler, derart ansteuert, dass sich die Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems erhöht.
Steuerungseinrichtung (12) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (12) als Gegenmaßnahme mindestens einen hydraulischen Verbraucher des Hydrauliksystems, insbesondere ein als Kupplung oder Bremse ausgebildetes Schaltelement eines Getriebes, derart ansteuert, dass sich die Hydraulikdruckanforderung des Hydrauliksystems erhöht.
Steuerungseinrichtung (12) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (12) die Hydraulikölleckage des Hydrauliksystems auf Grundlage mindestens einer Temperatur des Hydrauliksystems und auf Grundlage des Systemdrucks des Hydrauliksystems ermittelt.
Steuerungseinrichtung (12) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (12) über die oder jede Gegenmaßnahme den sich ausbildenden Systemdruck unterhalb des Grenzwerts hält, sodass die Zusatzpumpe (10) gegen den Systemdruck sicher betrieben werden kann.