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Die Erfindung betrifft ein Schulheft mit integrierten Klebeflächen sowie die Verwendung dieses Schulheftes zum Einkleben von Beiheftungen in dieses Schulheft.
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Schulkinder erhalten von ihren Lehrern oft Beiheftungen und müssen beispielsweise anschließend die Aufgaben lösen und die Lösung in ein Schulheft eintragen. Die zugehörigen Beiheftungen müssen entweder mühsam mit einem Klebestift oder Flüssigkleber in das Schulheft eingeklebt werden. Dies ist jedoch eher die Ausnahme. In der Regel liegen die Beiheftungen lose in dem Schulheft und können dadurch zum einen oft verloren gehen und zum anderen für eine ungeordnete Ablage der Beiheftungen in dem Schulheft sorgen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht also darin, ein Schulheft bereitzustellen, das diese Nachteile überwindet.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird in einer ersten Ausführungsform gelöst durch ein Schulheft mit unbeschriebenen und/oder bedruckten Seiten aus Papier, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schulheft wenigstens auf oder zwischen der Hälfte aller Seiten Klebeflächen angeordnet sind, mit der sich Beiheftungen in das Schulheft einkleben lassen.
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Beiheftungen im Sinne der Erfindung können Aufgabenzettel, Kopien, andere Informationen zum Lernstoff, Arbeitsblätter, Übungsblätter, Zeitungsausschnitte, Folien, Fotos, Gewebestoffe, Pflanzen oder sonstige zweidimensionale Handreichungen sein.
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Durch die Klebeflächen in diesem Schulheft können die Beiheftungen nun sicher in dem Schulheft archiviert werden, ohne dass der Benutzer einen Klebestift oder Flüssigkleber benutzen müsste.
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Unbeschrieben im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die Seiten nicht von Hand beschrieben sind. Unbeschrieben schließt nicht aus, dass die Seiten bereits mit einem Muster oder mit Vorlagen bedruckt sind. Stoffschlüssig im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die Verklebung so erfolgt, dass die miteinander verklebten Materialien nicht zerstörungsfrei voneinander getrennt werden können. Ein Quadrant im Sinne der Erfindung ist ein durch zwei rechtwinklige zentriert angeordnete Koordinatenachsen begrenzter Abschnitt der Seite. Der obere innere Quadrant einer Seite ist also derjenige Quadrant, der sich oben auf der Innenseite einer Seite befindet und sich in horizontaler und vertikaler Richtung jeweils bis zur Hälfte der Seite erstreckt.
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Der Kleber auf den Klebeflächen ist vorteilhafterweise so beschaffen, dass eine dauerhafte, stoffschlüssige Verbindung der Beiheftungen mit den Seiten des Schulheftes erzielt wird. Bislang ist es im Umfeld von Büros eher üblich, Zettel in Form von Haftnotizen (beispielsweise Post-It® Notizen) in Büchern, auf Dokumenten, auf dem Schreibtisch oder an sonstigen Stellen wieder lösbar zu befestigen. Diese Technologie hat sich jedoch überraschenderweise bei Schulheften bei eigenen Versuchen als besonders nachteilig herausgestellt, da Schulkinder dazu verleitet werden, die Beiheftungen mehrfach aus dem Heft zu entfernen und wieder einzukleben. Diese Technologie findet daher vorteilhafterweise bei Schulheften keine Anwendung. Die auf Haftnotizen üblichen wieder lösbaren Klebestreifen verlieren ihre Wirkung bei mehrmaligem Gebrauch, so dass eine solche Verklebung auf Dauer wieder zu den oben erwähnten Nachteilen führen würde. Außerdem würden die Seiten des Schulheftes möglicherweise miteinander verkleben, wenn eine ursprünglich eingefügte Beiheftung wieder zufällig oder bewusst entfernt würde.
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Der Kleber für die Klebeflächen wird daher vorteilhafterweise so ausgewählt, dass die Beiheftungen nicht mehr zerstörungsfrei entfernt werden können. Der Klebstoff ist vorzugsweise Haftklebstoff (beispielsweise Mehrzweckkleber oder Alleskleber). Dieser bleibt beispielsweise nach dem Auftragen auf das Trägermaterial hochviskos und dauerklebrig. Beispielsweise können Klebstoffe auf Basis von Polyvinylacetat, Polyurethan, Styrol-Butadien-Kautschuk, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Ethylen-Vinylacetat-Copolymer oder Polyether, die jeweils auch modifiziert sein können, eingesetzt werden. Die Zugscherfestigkeit der durch den Klebstoff hergestellten Verbindung liegt vorzugsweise bei wenigstens 1 N/mm2, insbesondere wenigstens 1,5 N/mm2, ganz besonders bevorzugt bei wenigstens 3 N/mm2 nach DIN 53283. Dadurch kann besonders gut gewährleistet werden, dass die Beiheftungen nicht mehr zerstörungsfrei aus dem Schulheft entfernt werden können. Im Vergleich hierzu liegt die resultierende Zugscherfestigkeit üblicher Klebstoffe bei Haftnotizen typischerweise deutlich unter 0,5 N/mm2. Bislang ist es im Bereich der Schreibwaren vollkommen unüblich, Klebeflächen für eine stoffschlüssige Verbindung bereitzustellen. Vielmehr geht der Trend momentan dahin, lösbare Klebeverbindungen zu ermöglichen.
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Die Klebeflächen sind vorteilhafterweise nicht zerstörungsfrei aus dem Schulheft zu entfernen.
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Die Klebeflächen sind vorteilhafterweise Klebestreifen. Durch diese bevorzugte Längsform der Klebeflächen können die Beiheftungen besonders einfach so in das Schulheft eingeklebt werden, dass sie auch noch beispielsweise umgeblättert werden können.
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Die Klebeflächen können vorteilhafterweise auf den Seiten selbst angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass die Beiheftungen direkt auf die zugehörigen Seiten aufgeklebt werden können. Weiterhin lassen sich die Klebeflächen direkt auf den Seiten auch kostengünstiger herstellen. Alternativ können die Klebeflächen auch auf Laschen angeordnet sein, die wiederum zwischen den Seiten angeordnet sein können.
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Sind die Klebeflächen auf Laschen angeordnet, so stehen diese Laschen vorzugsweise zwischen 1 bis 3 cm aus dem Heft in der Heftmitte heraus. Vorzugsweise sind die Laschen vertikal zentriert angeordnet. Unabhängig davon sind die Laschen von der Ober- und Unterkante jeweils unabhängig oder gleichzeitig wenigstens 5 cm beabstandet. Die Laschen bestehen vorzugsweise aus Plastikfolie oder Karton und weisen unabhängig davon eine Materialstärke in einem Bereich von 0,05 bis 0,5 mm auf.
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Auf dem Kleber der Klebeflächen ist vorteilhafterweise vollflächig eine Schutzfolie angeordnet, die vom Kleber leicht entfernbar ist und geeignet ist, ein Verkleben der Seiten untereinander vor dem Einkleben von Beiheftungen zu verhindern. Dadurch kann vermieden werden, dass die Klebeflächen ungewollt mit anderen Seiten verkleben und so zum einen ein Umblättern erschweren und zudem die Klebeflächen unbrauchbar machen. Vorzugsweise ist die Schutzfolie so ausgestaltet, dass auf der Außenseite der Schutzfolie mit üblicher Tinte oder üblichen Stiften geschrieben werden kann. Die Schutzfolie sieht beispielsweise auf der Außenseite wie der Hintergrund, also die darunter liegende Seite, aus. Die Schutzfolie ragt vorzugsweise an wenigstens einem Teil des Außenrandes über die Klebefläche hinaus, so dass die Schutzfolie dort leicht angefasst werden kann und abgezogen werden kann. Weiterhin kann die Schutzfolie beispielsweise an beliebiger Stelle abreißbar gestaltet sein, um beispielsweise kleinformatige Beiheftungen einzukleben, ohne die restliche Klebefläche freizulegen. Die Schutzfolie ist vorzugsweise daher so beschaffen, dass sie mühelos an beliebiger Stelle durchgerissen werden kann.
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Die Höhe des Heftes liegt beispielsweise in einem Bereich von 10 bis 35 Zentimeter. Die Breite des Heftes liegt beispielsweise in einem Bereich von 8 bis 25 cm.
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Die Seiten des Heftes weisen vorzugsweise alle die gleiche Größe auf. Das Schulheft hat beispielsweise eine Seitenanzahl in einem Bereich von 20 bis 80 Seiten. Dies entspricht beispielsweise einer Anzahl von Blättern in einem Bereich von 10 bis 40 Blättern, da jedes Blatt zwei Seiten hat.
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Die Bindung des Schulheftes ist vorteilhafterweise geklammert. Spiralbindung ist besonders nachteilig da sich die Hefte dann in der Schultasche beispielsweise verhaken können und auch eine Verletzungsgefahr besteht.
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Die Dicke der Klebefläche gegebenenfalls mit Schutzfolie liegt vorteilhafterweise in einem Bereich von 0,02 bis 0,2 mm. Dadurch kann besonders einfach gewährleistet werden, dass das Heft zum einen nicht zu dick wird und zum anderen die Klebeflächen noch genug Klebkraft entfalten, um die Beiheftungen sicher und gegebenenfalls stoffschlüssig im Heft zu halten.
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Die Klebeflächen sind vorteilhafterweise vom Rand der jeweiligen Seite um wenigstens 0,2 cm, insbesondere wenigstens 0,5 cm beabstandet. Es hat sich herausgestellt, dass diese Ausführungsform verhindern kann, dass beim Transport des Schulheftes oder noch in der Phase vor dem Verkauf des Schulheftes durch die Handhabung des Schulheftes die Seiten etwas geöffnet werden und dann Kleinteile oder Staub auf die Klebeflächen gelangen und diese so unbrauchbar machen und zudem für einen klaren ästhetischen Nachteil sorgen.
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Die Klebeflächen, insbesondere die Klebestreifen, weisen vorteilhafterweise eine Breite in einem Bereich von 0,1 bis 2 cm, insbesondere in einem Bereich von 0,3 bis 0,7 cm auf. Liegt die Breite unter diesem Bereich, so kann es leichter passieren, dass die eingeklebten Beiheftungen sich wieder aus dem Schulheft lösen. Liegt die Breite über diesen Bereich, so kann es zu Problemen mit der Anordnung von Lochungen oder Perforierungen der Seiten der Schulhefte kommen.
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Auf einer mit Klebeflächen versehenen Seite sind vorteilhafterweise 1 bis 2 Klebeflächen, insbesondere 2 Klebeflächen angeordnet. Ist auf einer Seite keine Klebefläche angeordnet, so hat dies natürlich den Nachteil, dass auf dieser Seite keine Beiheftungen eingeklebt werden können. Zwei Klebeflächen haben gegenüber einer Klebefläche den Vorteil, dass auch kleinere Beiheftungen in das Heft eingeklebt werden können, ohne gleich die gesamte Klebefläche dafür benutzen zu müssen. Mehr als zwei Klebeflächen haben den Nachteil, dass die Beiheftungen üblicherweise die Größe des Heftes oder genau die Hälfte dieser Größe aufweisen und bei mehr als zwei Klebeflächen dann nicht mehr sehr effizient in das Heft eingeklebt werden können. Insbesondere können die Klebeflächen als zwei übereinander liegende Klebestreifen auf der Innenseite der Seiten ausgestaltet sein, die sich im wesentlichen über die Höhe des Heftes erstrecken und in der Heftmitte (vertikal) durch einen Spalt beabstandet sind. Dieser Spalt kann beispielsweise eine Breite in einem Bereich von 0,1 bis 10 mm aufweisen. Alternativ kann die Schutzfolie auf einem durchgehenden Klebestreifen in der vertikalen Heftmitte oder alternativ auch mehrfach perforiert sein. Dadurch können beispielsweise mehrere kleine Beiheftungen wie beispielsweise zwei DIN A5 Beiheftungen in ein DIN A4 Heft eingeklebt werden.
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Auf einer mit Klebeflächen versehenen Seite ist vorteilhafterweise zumindest eine Klebefläche zumindest teilweise im inneren oberen Quadrant der Seite angeordnet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die eingeklebte Beiheftung zum einen noch umgeblättert werden kann und zum anderen im oberen Teil der Seite angeordnet werden kann. So kann die Lösung der Aufgabe dann beispielsweise unterhalb der eingeklebten Beiheftung in das Heft eingetragen werden.
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Die Klebeflächen sind vorteilhafterweise zumindest teilflächig in den ersten 5 cm, insbesondere in den ersten 3 cm vom oberen und unteren Rand der jeweiligen Seite aus gesehen angeordnet. Auch hierdurch kann sichergestellt werden, dass die Beiheftung zumindest in der oberen Hefthälfte eingeklebt werden können.
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Die Klebeflächen sind vorteilhafterweise auch nicht teilweise mehr als 5 cm von der Heftmitte entfernt angeordnet. Dadurch können die Beiheftungen besonders leicht umgeblättert werden.
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Die Klebeflächen sind vorteilhafterweise auf beiden gegenüberliegenden Seiten des Schulheftes als Längsstreifen an der Heftinnenseite im Wesentlichen über die Höhe des Schulheftes hinweg angeordnet sind. Dies ist die optimale Anordnung der Klebeflächen, da hierdurch die Beiheftungen leicht umgeblättert werden können und die Lösung beispielsweise hinter der Beiheftung auf der Seite eingetragen werden kann. Die Beiheftung befindet sich dann immer unmittelbar bei der Lösung, beim Lernstoff, bei der Information oder bei der Mitteilung.
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Die Klebeflächen, insbesondere die Klebestreifen, sind vorteilhafterweise auf gegenüberliegenden Seiten so angeordnet, dass sie bei dem Zusammenlegen des Schulheftes nicht überlappen. Hierdurch kann die Dicke des Schulheftes besonders gering gehalten werden.
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Vorzugsweise sind die Klebeflächen auf jeder Seite des Schulheftes und ganz besonders bevorzugt außer auf den Umschlagseiten angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass auf jeder Seite eine Beiheftung eingeklebt werden kann.
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Bei manchen Schulheften sind die Seiten auf der Innenseite perforiert, so dass die Seiten leicht heraus getrennt werden können. Für diesen Fall sind die Klebeflächen von der Heftmitte aus gesehen innerhalb der Perforation angeordnet.
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In einer weiteren Ausführungsform wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe gelöst durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Schulheftes zum Einkleben von Beiheftungen in dieses Schulheft.
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Das folgende konkrete Beispiel soll die Erfindung illustrieren und schränkt die allgemeine Erfindung aber nicht auf dieses konkrete Beispiel ein.
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1 zeigt ein Schulheft 1 mit karierten und unbeschriebenen Seiten 3 aus Papier. Auf allen Seiten 3 in diesem Schulheft 1 waren Klebeflächen 5 in Form von Klebestreifen angeordnet. Diese Klebestreifen 5 waren 0,5 Zentimeter breit und jeweils etwa 14 cm lang. Die vier Klebestreifen 5 waren auf der Innenseite der Seiten 3 angeordnet und vom Rand der Seite jeweils 1 cm beabstandet. In der vertikalen Heftmitte 7 waren die Klebestreifen 5 etwa 2 mm voneinander beabstandet. Auf der linken Seite 3 waren die Klebestreifen 5 etwa 12 mm von der horizontalen Heftmitte 9 beabstandet. Auf der rechten Seite 3 waren die Klebestreifen 5 etwa 6 mm von der horizontalen Heftmitte 9 beabstandet. Dadurch überlappten sich die Klebestreifen 5 nicht beim Zuklappen des Heftes 1. Die Breite einer Seite 3 betrug in diesem Beispiel etwa 21 cm. Die Höhe der Seite 3 betrug etwa 29 cm. Die Dicke des Klebestreifens 5 betrug in diesem Beispiel 0,05 mm inklusive der darauf vollflächig befindlichen Schutzfolie. In diesem Beispiel kam ein Klebstoff auf Basis von Styrol-Butadien-Kautschuk zum Einsatz, der eine Zugscherfestigkeit von 3 N/mm2 nach DIN 53283 zwischen der eingeklebten Beiheftung aus Papier und der Seite 3 aus Papier eingestellt hat. Die Beiheftung ließ sich nicht mehr zerstörungsfrei von der Seite entfernen.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Schulheft, bei dem die Klebstreifen 5 auf Laschen 11 angeordnet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schulheft
- 3
- Seite
- 5
- Klebefläche, Klebestreifen
- 7
- vertikale Heftmitte
- 9
- horizontale Heftmitte
- 11
- Lasche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 53283 [0009]
- DIN 53283 [0031]