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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines oder mehrerer Außenkugelgewinde an einem Werkstück und Verfahren zum Außenschleifen von Kugelgewinden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Im Stand der Technik sind Vorrichtungen zur Herstellung von Außenkugelgewinden bekannt. Insbesondere zeigt die
DE 10 2004 034 542 A1 eine Schleifscheibe zur Erzeugung von Außen- oder Innen-Kugelgewinden an Werkstücken, wobei die Schleifscheibe aus mehreren Stufen bestehen kann. Eine erste Stufe der Schleifscheibe kann zur Vorbearbeitung des Werkstücks vorgesehen sein und eine oder mehrere weitere Stufen können der Feinbearbeitung dienen.
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Die
DE 663 231 A zeigt eine Gewindeschleifscheibe mit einem Mantelteil für den Grobschliff und einem Mantelteil für den Feinschliff. Beide Mantelteile sind durch ein Zwischenteil voneinander getrennt. Mit dieser Schleifscheibe können gleichzeitig zwei voneinander getrennte Gewinde bearbeitet werden.
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Die
GB 1 546 382 A zeigt eine Vorrichtung zum Gewindeschleifen, wobei das Werkstück durch eine Zentrieraufnahme gehalten wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine Herstellung eines Außenkugelgewindes an einem Werkstück kann typischerweise nicht durch einen einzigen Schneid- bzw. Walz- bzw. Rollier- bzw. Drehvorgang durchgeführt werden. Vielmehr sind hierzu mehrere Stufen notwendig, wie beispielsweise eine grobe Vorbearbeitung und eine oder mehrere Feinbearbeitungsschritte. Im Stand der Technik sind hierzu mehrere zeitlich aufeinanderfolgende Arbeitsschritte notwendig. Die Herstellung eines Außenkugelgewindes kann daher zeitaufwändig sein, was eine kostengünstige Herstellung unmöglich machen kann.
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Eine Aufgabe ist daher eine Vorrichtung zur Herstellung eines Außenkugelgewindes zur Verfügung zu stellen, die eine schnelle und daher kostengünstige Arbeitsweise ermöglicht, wobei sich die Vorrichtung durch eine kompakte Bauweise auszeichnen soll.
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Als erste Ausführungsform der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Herstellung eines oder mehrerer Außenkugelgewinde an einem Werkstück zur Verfügung gestellt, umfassend: einen ersten Schleifkörper und einen zweiten Schleifkörper, wobei der erste und der zweite Schleifkörper derart angeordnet sind, dass ein oder zwei Außenkugelgewinde in einem Arbeitsgang herstellbar sind.
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Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, die mindestens zwei Schleifkörper aufweist, wobei die Schleifkörper derart angeordnet werden, dass während nur eines Arbeitsgangs eine Bearbeitung durch beide bzw. sämtliche Schleifkörper erfolgen kann. Hierdurch kann die Herstelldauer eines Außenkugelgewindes deutlich gesenkt werden.
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Als zweite Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren zum Außenschleifen von Kugelgewinden zur Verfügung gestellt, umfassend die Verfahrensschritte: erstes Außenschleifen eines Kugelgewindes an einem Werkstück durch einen ersten Schleifkörper und zweites Außenschleifen des Kugelgewindes an dem Werkstück durch einen zweiten Schleifkörper, wobei das erste Außenschleifen und das zweite Außenschleifen in einem Arbeitsgang erfolgen.
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Als dritte Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren zum Außenschleifen von Kugelgewinden zur Verfügung gestellt, umfassend die Verfahrensschritte: erstes Außenschleifen eines ersten Kugelgewindes an einem Werkstück durch einen ersten Schleifkörper und zweites Außenschleifen eines zweiten Kugelgewindes an dem Werkstück durch einen zweiten Schleifkörper, wobei das erste Außenschleifen und das zweite Außenschleifen in einem Arbeitsgang erfolgen.
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Erfindungsgemäß kommen mindestens zwei Schleifkörper, die jeweils verschiedene Stufen umfassen können, während eines Arbeitsgangs zum Einsatz. Hierbei kann durch die Schleifkörper nur ein einziges Außenkugelgewinde hergestellt werden oder es können zwei oder mehrere Außenkugelgewinde am Werkstück angebracht werden oder jeder Schleifkörper erzeugt jeweils ein Außenkugelgewinde an dem zu bearbeitenden Werkstück.
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Beispielhafte Ausführungsformen werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, wobei der erste Schleifkörper auf einer ersten Spindel angeordnet ist und/oder wobei der zweite Schleifkörper auf einer zweiten Spindel angeordnet ist.
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Eine zumindest teilweise Anordnung der Schleifkörper auf einer oder mehreren Spindeln ermöglicht einen konstruktiv einfachen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, wobei die erste Spindel und die zweite Spindel identisch oder unterschiedlich sind.
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Eine Vorrichtung mit zwei oder beliebig vielen Schleifkörpern auf einer Spindel stellt eine konstruktiv sehr einfache Realisierung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dar. Durch eine Vorrichtung, die mehrere Schleifkörper auf unterschiedlichen Spindeln angeordnet aufweist, kann eine beliebige räumliche Anordnung der Schleifkörper vorgenommen werden, wodurch sich eine kompakte Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, wobei die erste Spindel eine erste Längsachse und die zweite Spindel eine zweite Längsachse aufweist, wobei die erste Längsachse und/oder die zweite Längsachse und/oder die Längsachse des Werkstücks parallel zueinander angeordnet sind.
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Durch einen achsparallelen Aufbau der Schleifkörper zu dem zu bearbeitenden Werkstück kann eine Bearbeitung in beliebiger Erstreckung entlang der Längsachse des Werkstücks ermöglicht werden.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, wobei der erste Schleifkörper eine, zwei, drei, vier, fünf, sechs oder beliebig viele Stufen aufweist und/oder wobei der zweite Schleifkörper eine, zwei, drei, vier, fünf, sechs oder beliebig viele Stufen aufweist.
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Durch eine Ausbildung von mehreren Stufen an einem oder mehreren Schleifkörpern der Vorrichtung können beliebig viele einzelne Verfahrensvorgänge in einem einzigen Arbeitsschritt durchgeführt werden.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, wobei die Vorrichtung eine Werkstückaufnahme und/oder eine Zentrieraufnahme aufweist, wobei die Werkstückaufnahme an einem Ende des Werkstücks angeordnet ist und die Zentrieraufnahme am gegenüberliegenden Ende des Werkstücks angeordnet ist.
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Durch die Anordnung einer Zentrieraufnahme kann die mechanische Stabilität während eines Arbeitsvorgangs erhöht werden, wodurch Bruch des Werkstücks bzw. ein Crash der betreffenden Werkzeugmaschine verhindert werden kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, wobei die Vorrichtung drei, vier, fünf, sechs oder beliebig viele Schleifkörper aufweist.
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Durch eine hohe Anzahl von Schleifkörpern, die gleichzeitig im Einsatz sein können, kann eine beliebige Anzahl einzelner Arbeitsschritte in nur einem Arbeitsgang an einem zu bearbeitenden Werkstück vorgenommen werden.
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Als eine Idee der Erfindung kann angesehen werden, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine schnelle Herstellung eines Außenkugelgewindes an einem Werkstück ermöglicht. Hierzu werden mindestens zwei Schleifkörper derart angeordnet, dass diese gleichzeitig ein oder zwei Außenkugelgewinde am Werkstück erstellen können. Die Schleifkörper können jeweils eine oder mehrere Stufen aufweisen.
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Die einzelnen Merkmale können selbstverständlich auch untereinander kombiniert werden, wodurch sich zum Teil auch vorteilhafte Wirkungen einstellen können, die über die Summe der Einzelwirkungen hinausgehen.
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Figurenliste
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele deutlich. Es zeigen
- 1 eine Anordnung eines Schleifkörpers zur Herstellung eines Außenkugelgewindes an einem Werkstück,
- 2 eine Anordnung eines ersten und eines zweiten Schleifkörpers zur Herstellung eines Außenkugelgewindes an einem Werkstück,
- 3 eine Anordnung eines ersten, eines zweiten und eines dritten Schleifkörpers zur Herstellung eines Außenkugelgewindes an einem Werkstück,
- 4 eine Anordnung eines ersten und eines zweiten Schleifkörpers zur Herstellung eines Außenkugelgewindes an einem Werkstück.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEISPIELHAFTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt ein Werkstück 1 an das durch einen Schleifkörper 2 ein Außenkugelgewinde angebracht wird. Der Schleifkörper 2 kann als nur eine Schleifscheibe ausgebildet sein. Die Schleifscheibe kann eine oder mehrere Stufen aufweisen, wobei beispielsweise eine erste Stufe zur Vorbearbeitung bzw. Grobbearbeitung des Werkstücks dienen kann und eine oder mehrere weitere Stufen zur Feinbearbeitung vorgesehen sein können. Die Anordnung nach der 1 stellt den Stand der Technik dar.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung mit zwei Werkzeugen 3, 5, wobei die Werkzeuge 3, 5 als Schleifkörper ausgeformt sein können. Diese Schleifkörper 3, 5 sind derart angeordnet, dass durch nur einen Arbeitsvorgang mehrere Arbeitsschritte zur Herstellung eines Außenkugelgewindes an dem Werkstück 4 vorgenommen werden können.
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3 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Anordnung mit drei Schleifkörpern 6, 8, 9. Diese Schleifkörper 6, 8, 9 dienen der Ausbildung eines Außenkugelgewindes an einem Werkstück 7. Die einzelnen Schleifkörper 6, 8, 9 können als Schleifscheiben ausgeformt sein, die eine oder mehrere Stufen aufweisen können.
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4 zeigt zwei Schleifkörper 21, 22 zur Bearbeitung eines Werkstücks 12, um eine Kugelgewindestange als Endprodukt erhalten zu können. Das Werkstück 12 wird durch eine Zentrieraufnahme 13 als Gegenlager gehalten bzw. gestützt, wodurch eine Erhöhung der mechanischen Stabilität während des Arbeitsvorgangs erzielt werden kann. Die Schleifkörper 21, 22 weisen Spindeln 10, 15 auf, auf denen Schleifscheiben 11, 14 angeordnet sein können. Diese Schleifscheiben 11, 14 können beispielsweise jeweils zwei Stufen 16, 17 bzw. 18, 19 aufweisen, die in das Werkstück unterschiedlich tief eingreifen können.
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Es sei angemerkt, dass der Begriff „umfassen“ weitere Elemente oder Verfahrensschritte nicht ausschließt, ebenso wie der Begriff „ein“ und „eine“ mehrere Elemente und Schritte nicht ausschließt.
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Die verwendeten Bezugszeichen dienen lediglich zur Erhöhung der Verständlichkeit und sollen keinesfalls als einschränkend betrachtet werden, wobei der Schutzbereich der Erfindung durch die Ansprüche wiedergegeben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Werkstück
- 2
- Schleifkörper
- 3
- erster Schleifkörper
- 4
- Werkstück
- 5
- zweiter Schleifkörper
- 6
- erster Schleifkörper
- 7
- Werkstück
- 8
- zweiter Schleifkörper
- 9
- dritter Schleifkörper
- 10
- erste Spindel
- 11
- erster Schleifkörper
- 12
- Werkstück
- 13
- Zentrieraufnahme
- 14
- zweiter Schleifkörper
- 15
- zweite Spindel
- 16
- erste Stufe des ersten Schleifkörpers
- 17
- zweite Stufe des ersten Schleifkörpers
- 18
- zweite Stufe des zweiten Schleifkörpers
- 19
- erste Stufe des zweiten Schleifkörpers
- 20
- Kugelgewinde
- 21
- Schleifkörper
- 22
- Schleifkörper
- 23
- Längsachse der ersten Spindel
- 24
- Längsachse der zweiten Spindel
- 25
- Längsachse des Werkstücks