-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ruderpropeller für ein Wasserfahrzeug, aufweisend ein Gehäuse, das wenigstens durch einen oberen Gehäuseteil, einen sich unterhalb des oberen Gehäuseteils anschließenden mittleren Gehäuseteil und einen unterhalb des mittleren Gehäuseteils angeordneten unteren Gehäuseteil ausgebildet ist. Der Ruderpropeller weist ein Getriebe auf, das eine im oberen Gehäuseteil angeordnete Eingangswelle, eine im mittleren Gehäuseteil angeordnete Zwischenwelle und eine im unteren Gehäuseteil angeordnete Propellerwelle umfasst. Dabei steht die Eingangswelle mit der Zwischenwelle in einer Wirkverbindung und die Zwischenwelle steht mit der Propellerwelle in einer Wirkverbindung, wobei auf der Propellerwelle ein Propeller angeordnet ist.
-
STAND DER TECHNIK
-
Häufig sind an mit Ruderpropellern ausgestatteten Wasserfahrzeugen zwei Ruderpropeller vorgesehen. Im unteren bis mittleren Leistungssegment werden von den jeweiligen Herstellern grundsätzlich nur baugleiche Ruderpropeller eines Typs hergestellt, so dass bei Zwillingspropellern beide Ruderpropeller in dieselbe Richtung drehen. Aus hydrodynamischer Sicht ist es jedoch vorteilhaft, wenn die beiden Propeller gegenläufig drehen.
-
Grundsätzlich heben sich hydrodynamische Effekte von zwei Propellern an einem Wasserfahrzeug gegenseitig auf, wenn die Propeller in entgegengesetzte Richtungen drehen. Insbesondere der sogenannte Radeffekt kann durch gegenläufige Drehrichtungen der Propeller kompensiert werden.
-
Grundsätzlich kann bei großen Schiffen bei entsprechender Anpassung der Flügelelemente des Propellers die Eingangswelle eines ersten Schiffspropellers in einer ersten Drehrichtung angetrieben werden, und die Eingangswelle eines weiteren am selben Wasserfahrzeug angeordneten Schiffspropellers kann in einer entgegengesetzten Richtung angetrieben werden. Beispielsweise kann schiffsseitig der Antriebsmotor unterschiedliche Drehrichtungen erlauben oder zwischen dem Antriebsmotor und der Eingangswelle ist eine entsprechende Drehrichtungsumkehr, beispielsweise in Form einer Getriebestufe, angeordnet. Bei diesen Antriebsmotoren mit großen Leistungen für große Schiffe wird die Propellerwelle direkt vom Antriebsmotor aus dem Schiff herausgeführt.
-
Bei Ruderpropellern mit einem Leistungsdurchsatz von bis zu 1.000 kW, vorzugsweise sogar von nur bis zu 500 kW oder darunter, sind gegenläufige Antriebsrichtungen der Eingangswelle nicht bekannt und aus technischen und Kostengesichtspunkten nur sehr schwer realisierbar.
-
Die
DE 20 2009 009 031 U1 zeigt einen Ruderpropeller mit Motoreinrichtungen, die mit einer Eingangswelle des Ruderpropellers verbunden sind. Eine erste Drehrichtung der Motoreinrichtung ermöglicht eine von dieser fest abhängigen Drehrichtung des Propellers, und eine entgegengesetzte Drehrichtung der Motoreinrichtung erzeugt eine entgegengesetzte Drehrichtung des Propellers, wobei der Propeller in seiner Flügelanordnung entsprechend angepasst sein muss. Dabei dient die Drehrichtungsanpassung nicht lediglich dem Einlegen einer Rückwärtsfahrstufe des Wasserfahrzeugs, die beispielsweise auch durch eine 180°-Drehung des unteren Gehäuseteils des Ruderpropellers erzeugt werden kann. Werden an einem Wasserfahrzeug zwei derartige Ruderpropeller angeordnet, kann die Motoreinrichtung für einen ersten Ruderpropeller eine erste Drehrichtung und für einen zweiten Ruderpropeller eine entgegengesetzte, zweite Drehrichtung aufweisen, was allerdings mit hohem konstruktivem Aufwand verbunden ist.
-
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
-
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, einen Ruderpropeller für ein Wasserfahrzeug zu schaffen, der in mehrfacher Anordnung am Wasserfahrzeug, insbesondere in zweifacher Anordnung am Wasserfahrzeug, eine Verbesserung hydrodynamischer Effekte ermöglicht. Insbesondere besteht die Aufgabe darin, auf einfache Weise den Radeffekt beim Betrieb von zumindest zwei Ruderpropellern an einem Wasserfahrzeug zu vermeiden.
-
Diese Aufgabe wird ausgehend mit einem Ruderpropeller für ein Wasserfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 1 und mit einem Verfahren zur Bestimmung der Drehrichtung eines Ruderpropellers mit den Merkmalen des Anspruches 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass das Getriebe bei gleicher Drehrichtung der Eingangswelle zur Drehrichtungsumkehr des Propellers ausgebildet ist, wobei die Drehrichtungsumkehr durch eine Änderung wenigstens einer der Wirkverbindungen zwischen den Wellen erzeugbar ist.
-
Die Erfindung nutzt die Möglichkeit, die Wirkverbindung wenigstens zwischen einer der Wellen des Ruderpropellers auf einfache Weise in der Art zu verändern bzw. derart anzupassen, dass der Ruderpropeller bei gleicher technischer Ausgestaltung und bei gleicher Drehrichtung der Eingangswelle eine erste Drehrichtung der Propellerwelle oder eine zweite, entgegengesetzte Drehrichtung der Propellerwelle ermöglicht. Dabei kann die Änderung der Wirkverbindung ohne große technische Änderung des Ruderpropellers, insbesondere ohne technische Änderung der Gehäuseteile des Ruderpropellers, erfolgen. Weiterhin kann die Änderung der Wirkverbindung ohne eine Änderung zumindest einer der Wellen, insbesondere ohne Änderung der Eingangswelle, der Zwischenwelle und/oder der Propellerwelle, erfolgen. Lediglich die Wirkverbindung zwischen zumindest zwei der Wellen wird so angepasst, dass sich die gewünschte Drehrichtung ergibt. Folglich können zwei baugleiche Ruderpropeller an einem Wasserfahrzeug angeordnet werden, und eine Wirkverbindung in einem Ruderpropeller ist zur Ausbildung einer ersten Drehrichtung ausgelegt und dieselbe, jedoch modifizierte Wirkverbindung eines weiteren Ruderpropellers am selben Wasserfahrzeug ist zur Ausbildung einer entgegengesetzten, zweiten Drehrichtung des Propellers ausgelegt.
-
Der Ruderpropeller kann zur außenbordseitigen Anordnung an einem Wasserfahrzeug bestimmt sein, wobei der Ruderpropeller derart am Wasserfahrzeug angeordnet wird, dass dieser zumindest teilweise unter die Wasserlinie reicht. Bekannt sind auch Ruderpropeller, die teilweise in den Rumpf des Schiffes hineinragen, um beispielsweise die Eingangswelle mit dem Motor zum Antrieb des Propellers zu verbinden. Der Ruderpropeller kann um die zumeist senkrecht verlaufende Rotationsachse der Zwischenwelle um 360° gedreht werden, so dass durch den Ruderpropeller zum einen der Vortrieb durch den rotierenden Propeller erreicht wird, und zum anderen dient der Ruderpropeller zur Lenkung des Wasserfahrzeugs, indem der Ruderpropeller entsprechend um die Vertikale verschwenkt wird.
-
Ruderpropeller der vorliegenden Art betreffen bevorzugt solche Ruderpropeller, die für einen Leistungsdurchsatz von 100 kW bis 1.000 kW, vorzugsweise von 230 kW bis 800 kW und besonders bevorzugt von bis zu 500 kW bestimmt sind. Ruderpropeller, die einen Leistungsdurchsatz von mehr als 1.000 kW aufweisen, können Getriebe aufweisen, die zumindest teilweise bereits fest im Rumpf des Wasserfahrzeugs installiert sind. Solche Ruderpropeller können wasserfahrzeugseitige Getriebeelemente aufweisen, die zur Umschaltung der Drehrichtung des Propellers dienen, worauf sich die vorliegende Erfindung nicht erstreckt. Der Gedanke der vorliegenden Erfindung liegt vielmehr in einer einfachen Änderung einer Wirkverbindung im Getriebe des Ruderpropellers selbst, das sich zwischen der Eingangswelle des Ruderpropellers und dem Propeller erstreckt, und vorzugsweise in einem den Ruderpropeller bildenden Gehäuse aufgenommen ist. Solche Ruderpropeller sind für einen Leistungsbereich ausgelegt, der von 100 kW bis 1.000 kW reicht.
-
Nach einem möglichen Ausführungsbeispiel können die Wirkverbindungen zwischen den Wellen durch Zahnradpaare mit einem ersten Zahnrad auf einer ersten Welle und mit einem zweiten Zahnrad auf einer zweiten Welle gebildet sein, wobei die Änderung der Wirkverbindung durch eine Änderung der Anordnung wenigstens eines Zahnrades auf einer der Wellen erzeugbar ist. Beispielsweise kann ein erstes Zahnrad auf der Eingangswelle und ein mit dem ersten Zahnrad in Wirkverbindung stehendes zweites Zahnrad auf der Zwischenwelle angeordnet sein. Die Anordnung des zweiten Zahnrades auf der Zwischenwelle kann für eine erste Drehrichtung in einer ersten Position und für eine zweite Drehrichtung in einer zweiten Position auf der Zwischenwelle angeordnet werden. Die Änderung der Position des Zahnrades bewirkt, dass das zweite Zahnrad mit dem ersten Zahnrad in der ersten Position auf einer ersten Seite verzahnt. Wird die Position des zweiten Zahnrades in die zweite Position geändert, so erfolgt die Verzahnung 180° entgegengesetzt zur Position der ersten Verzahnung. Dadurch ergibt sich eine Drehrichtungsumkehr. Bei einer unveränderten Drehrichtung der Eingangswelle kann durch die Position des zweiten Zahnrades in der ersten Position die Drehrichtung der Zwischenwelle rechtsdrehend sein. Wird das zweite Zahnrad auf die zweite Position überführt, kann die Drehrichtung der Zwischenwelle linksdrehend sein. Entsprechend der Drehrichtung, die sich für den Propeller ergibt, muss der Ruderpropeller mit einem rechtsdrehenden oder entsprechend mit einem linksdrehenden Propeller ausgestattet werden.
-
Um die Aufgabe der vorliegenden Erfindung zu lösen, das hydrodynamische Verhalten des Wasserfahrzeugs bei zwei Ruderpropellern zu verbessern, insbesondere den Radeffekt zu vermeiden, kann nun ein erster Ruderpropeller mit einem rechtsdrehenden Propeller ausgestattet werden, und ein weiterer Ruderpropeller wird mit einem linksdrehenden Propeller ausgestattet. Das Getriebe wird erfindungsgemäß angepasst, so dass an einem Wasserfahrzeug ein Ruderpropeller rechtsdrehend und ein weiterer Ruderpropeller linksdrehend ausgeführt ist.
-
Die Wirkverbindung, die zur Drehrichtungsumkehr des Propellers verändert wird, kann auch durch die Wirkverbindung zwischen der Zwischenwelle und der Propellerwelle gebildet sein. Beispielsweise kann auf der Propellerwelle ein Zahnrad aufgenommen sein, das in einer ersten Position auf der Propellerwelle mit einem Zahnrad an der Zwischenwelle verzahnt. Wird das Zahnrad auf der Propellerwelle auf eine gegenüberliegende Position versetzt, so ergibt sich eine um 180° versetzte Verzahnung. Im Ergebnis dreht bei gleicher Drehrichtung der Zwischenwelle die Propellerwelle bei einer ersten Position des Zahnrades in einer ersten Drehrichtung und bei einer zweiten Position des Zahnrades in einer entgegengesetzten Drehrichtung.
-
Die Wirkverbindung zwischen dem ersten Zahnrad und dem zweiten Zahnrad wird durch einen ineinander kämmenden Eingriff der Zahnräder gebildet, wobei bei einem Wechsel zwischen der ersten Position und der zweiten Position des zweiten Zahnrades auf der Zwischenwelle ein kämmender Eingriff der Zahnräder bestehen bleibt. Lediglich die Position des Eingriffs wird um 180° gedreht, woraus eine Drehrichtungsumkehr der Antriebswelle erfolgt.
-
Mit weiterem Vorteil kann das zweite Zahnrad auf der Zwischenwelle in der ersten Position für eine erste Drehrichtung oberhalb der Eingangswelle angeordnet sein, und das zweite Zahnrad kann auf der Zwischenwelle in der zweiten Position für eine zweite Drehrichtung unterhalb der Eingangswelle angeordnet sein. Zur jeweiligen Anordnung des zweiten Zahnrades auf der Zwischenwelle weist diese ein erstes Aufnahmemittel zur Aufnahme des Zahnrades in der ersten Position auf und die Zwischenwelle kann ein zweites Aufnahmemittel zur Aufnahme des zweiten Zahnrades in der zweiten Position aufweisen. Damit können die Zwischenwellen unterschiedlich ausgeführt sein. Soll der Ruderpropeller für eine erste Drehrichtung ausgeführt sein, kann eine erste Zwischenwelle Verwendung finden. Wird der Ruderpropeller für eine entgegengesetzte zweite Drehrichtung ausgeführt, so wird eine zur zweiten Drehrichtung passende zweite Zwischenwelle verwendet. Insbesondere kann die Zwischenwelle mehrteilig, beispielsweise zweiteilig oder bevorzugt dreiteilig, ausgeführt sein. Ein Teil der Zwischenwelle kann mit dem Aufnahmemittel versehen sein, und wird ein Aufnahmemittel in der gewünschten Position gefordert, so wird der austauschbare Teil der Zwischenwelle entsprechend ausgewählt. Mit weiterem Vorteil kann auch ein und dieselbe Zwischenwelle Verwendung finden, die sowohl mit dem ersten Aufnahmemittel als auch mit dem zweiten Aufnahmemittel ausgeführt ist. Damit muss nur noch die Anordnung des zweiten Zahnrades auf der Zwischenwelle verändert werden, um die Drehrichtung des Propellers zu ändern.
-
Das Gehäuse des Ruderpropellers kann so ausgebildet sein, dass in diesem die Zwischenwelle mit dem ersten Aufnahmemittel zur Aufnahme des zweiten Zahnrades in der ersten Position aufgenommen werden kann, und in dasselbe Gehäuse kann eine Zwischenwelle mit einem zweiten Aufnahmemittel aufgenommen werden, das zur Aufnahme des zweiten Zahnrades in der zweiten Position dient. Dadurch entsteht der Vorteil, dass am Gehäuse keine Veränderungen vorgenommen werden müssen, um die Drehrichtungsumkehr des Propellers des Ruderpropellers zu ändern. Das Gehäuse kann als Gleichteil ausgebildet sein, insbesondere kann das obere Gehäuseteil, in dem die Wirkverbindung zwischen der Eingangswelle und der Zwischenwelle angeordnet ist, unabhängig von der eingestellten Drehrichtung des Propellers verwendet werden.
-
Die Zahnräder zur Bildung der Wirkverbindungen können vorzugsweise durch Kegelräder gebildet sein. Grundsätzlich können die Zahnräder nach jeder beliebigen Verzahnungsart ausgeführt sein, die es jedoch ermöglicht, die Position eines der beiden Zahnräder zu verändern, ohne dass sich der Verzahnungseingriff ändert.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung der Drehrichtung eines Propellers, insbesondere eines Ruderpropellers für ein Wasserfahrzeug, wobei der Ruderpropeller ein Gehäuse aufweist, das wenigstens durch einen oberen Gehäuseteil, einen sich unterhalb des oberen Gehäuseteils anschließenden mittleren Gehäuseteil und einen unterhalb des mittleren Gehäuseteils angeordneten unteren Gehäuseteil geschaffen ist. Der Ruderpropeller kann ein Getriebe aufweisen, das eine im oberen Gehäuseteil angeordnete Eingangswelle, eine im mittleren Gehäuseteil angeordnete Zwischenwelle und eine im unteren Gehäuseteil angeordnete Propellerwelle umfasst. Die Eingangswelle kann dabei mit der Zwischenwelle in einer Wirkverbindung stehen und die Zwischenwelle kann mit der Propellerwelle in einer weiteren Wirkverbindung stehen, wobei der Propeller auf der Propellerwelle angeordnet ist. Für das Verfahren ist ferner vorgesehen, dass zunächst die geforderte Drehrichtung des Propellers bestimmt wird, wobei anschließend eine Anpassung wenigstens einer der Wirkverbindungen zwischen den Wellen zur Erzeugung der bestimmten Drehrichtung erfolgt, und wobei die Drehrichtung der Eingangswelle beibehalten wird. Die Anpassung der Wirkverbindung umfasst dabei den Schritt der Anordnung eines Zahnrades auf einer Welle in einer ersten oder in einer zweiten Position.
-
Weiterhin ist das Verfahren gebildet durch die Auswahl wenigstens eines Teils der Zwischenwelle, jedoch auch durch die Auswahl der gesamten Zwischenwelle, mit einem ersten Aufnahmemittel für eine erste Drehrichtung und/oder wenigstens eines Teils der Zwischenwelle, jedoch auch durch die Auswahl der gesamten Zwischenwelle, mit einem zweiten Aufnahmemittel für eine zweite Drehrichtung und wobei anschließend insbesondere die ausgewählte Zwischenwelle im Gehäuse des Ruderpropellers angeordnet wird.
-
BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
-
Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
-
1 eine Gesamtansicht eines Ruderpropellers mit einem Gehäuse, in dem ein Getriebe aufgenommen ist,
-
2 eine Detailansicht einer Wirkverbindung des Getriebes, die für eine erste Drehrichtung des Propellers ausgebildet ist und
-
3 die Wirkverbindung des Getriebes gemäß 2, wobei diese zur Erzeugung einer entgegengesetzten, zweiten Drehrichtung des Propellers ausgeführt ist.
-
1 zeigt einen Ruderpropeller 100 für ein Wasserfahrzeug mit einem Gehäuse 10, mit dem der Ruderpropeller 100 beispielsweise außenbordseitig an einem Wasserfahrzeug befestigt werden kann. Im Gehäuse 10 ist ein Getriebe aufgenommen, das eine Eingangswelle 14 besitzt, die mit einem Motor des Wasserfahrzeugs verbunden wird. Das Gehäuse 10 ist gebildet durch einen oberen Gehäuseteil 11, einen mittleren Gehäuseteil 12 und einen unteren Gehäuseteil 13. Der Ruderpropeller 100 kann derart am Wasserfahrzeug angeordnet werden, dass sich die Wasserlinie beispielsweise auf der Höhe des mittleren Gehäuseteils 12 befindet.
-
An die Eingangswelle 14 schließt sich eine Zwischenwelle 15 an, und an die Zwischenwelle 15 schließt sich eine Propellerwelle 16 an, auf der ein Propeller 17 aufgenommen ist. Dabei ist die Eingangswelle 14 im oberen Gehäuseteil 11, die Zwischenwelle 15 im mittleren Gehäuseteil 12 und die Propellerwelle 16 im unteren Gehäuseteil 13 angeordnet. Die Rotationsachse der Eingangswelle 14 kann mit der Rotationsachse der Propellerwelle 16 parallel verlaufen, wobei die Rotationsachse der Zwischenwelle 15 beispielsweise in der Vertikalen verläuft. Der Propeller 17 ist in einem Düsenring 21 aufgenommen, der am unteren Gehäuseteil 13 angeordnet ist.
-
Wird die Eingangswelle 14 durch den Motor des Wasserfahrzeugs in Rotation versetzt, so wird die Rotation von der Eingangswelle 14 durch eine Wirkverbindung mit der Zwischenwelle 15 auf diese übertragen. Die Rotation der Zwischenwelle 15 wird wiederum durch eine weitere Wirkverbindung mit der Propellerwelle 16 auf diese übertragen. Die Rotationsachsen der Wellen 14, 15 und 16 stehen im gezeigten Ausführungsbeispiel senkrecht aufeinander, so dass sich die Eingangswelle 14 senkrecht zur Zwischenwelle 15 erstreckt, und die Zwischenwelle 15 erstreckt sich senkrecht zur Propellerwelle 16.
-
2 zeigt einen Querschnitt durch den oberen Gehäuseteil 11, in dem die Wirkverbindung zwischen der Eingangswelle 14 und der Zwischenwelle 15 gezeigt ist. Endseitig auf der Eingangswelle 14 befindet sich ein erstes Zahnrad 18, das mit einem zweiten Zahnrad 19 in Eingriff steht, das auf der Zwischenwelle 15 aufgenommen ist. Die Zwischenwelle 15 besitzt in einer oberhalb der Eingangswelle 14 vorgesehenen Anordnung ein Aufnahmemittel 20a, an dem das zweite Zahnrad 19 angeordnet ist. Das zweite Zahnrad 19 ist über Verbindungsmittel 22 mit dem Aufnahmemittel 20a verbunden. Das Aufnahmemittel 20a ist durch eine tellerförmige Anformung an der Zwischenwelle 15 ausgebildet, und besitzt eine axiale Planfläche, gegen die das zweite Zahnrad 19 zur Anlage gebracht werden kann. Das erste Zahnrad 18 und das zweite Zahnrad 19 sind als Kegelrad ausgebildet, so dass durch die Verzahnung der beiden Zahnräder 18 und 19 eine veränderbare Wirkverbindung gebildet ist, durch die die Drehbewegung der Eingangswelle 14 auf eine Drehbewegung der Zwischenwelle 15 übertragen wird.
-
3 zeigt die Schnittansicht des oberen Gehäuseteils 11 mit der Eingangswelle 14 und der Zwischenwelle 15, wobei die Zwischenwelle 15 ein Aufnahmemittel 20B in einer Position unterhalb der Eingangswelle 14 aufweist. Am Aufnahmemittel 20B ist das zweite Zahnrad 19 in einer Position aufgenommen, die der Position des zweiten Zahnrades 19 gemäß 2 gegenüberliegt. Rotiert die Eingangswelle 14 in gleicher Drehrichtung, so ergibt sich durch die geänderte Anordnung des zweiten Zahnrades 19 eine Drehrichtung der Zwischenwelle 15, die der in 2 gezeigten Drehrichtung entgegengesetzt ist. Das Zahnrad 19 ist wieder über Verbindungsmittel 22 mit dem Aufnahmemittel 20B verbunden, wobei über die Verbindungsmittel 22 das Drehmoment vom zweiten Zahnrad 19 auf die Zwischenwelle 15 übertragen wird.
-
Das obere Gehäuseteil 11 ist für die Aufnahme des zweiten Zahnrades 19 in der ersten Position I (siehe 2) als auch zur Aufnahme des zweiten Zahnrades 19 in der zweiten Position II (siehe 3) ausgebildet. Die Eingangswelle 14 ist in einer Eingangswellenlagerung 23 und die Zwischenwelle 15 in einer Zwischenwellenlagerung 24 gelagert. Die technische Ausgestaltung des oberen Gehäuseteils 11 sowie die Eingangswellenlagerung 23 und die Zwischenwellenlagerung 24 sind derart vorgesehen, dass bei der Aufnahme einer Zwischenwelle 15 mit einem ersten Aufnahmemittel 20A und einer Aufnahme einer Zwischenwelle 15 mit einem zweiten Aufnahmemittel 20B keine Änderungen am Gehäuseteil 11 und an den Wellenlagerungen 23 und 24 vorgenommen werden müssen. Insbesondere ist die Zwischenwelle 15 lediglich beispielhaft einteilig dargestellt, und der obere Teil der Zwischenwelle 15, auf dem die Aufnahmemittel 20A und 20B an ihren jeweiligen Positionen angeordnet sind, kann auch als Einzelteil der Zwischenwelle 15 ausgeführt sein, das entsprechend mit den Aufnahmemitteln 20A und 20B zur Bestimmung der Drehrichtung ausgetauscht werden kann.
-
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnungen und Verfahrensschritte, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Ruderpropeller
- 10
- Gehäuse
- 11
- oberer Gehäuseteil
- 12
- mittlerer Gehäuseteil
- 13
- unterer Gehäuseteil
- 14
- Eingangswelle
- 15
- Zwischenwelle
- 16
- Propellerwelle
- 17
- Propeller
- 18
- erstes Zahnrad
- 19
- zweites Zahnrad
- 20A
- Aufnahmemittel
- 20B
- Aufnahmemittel
- 21
- Düsenring
- 22
- Verbindungsmittel
- 23
- Eingangswellenlagerung
- 24
- Zwischenwellenlagerung
- I
- erste Position
- II
- zweite Position
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202009009031 U1 [0006]