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Die Erfindung betrifft allgemein das Testen von aerodynamischen Auswirkungen auf ein relativ kleines Testobjekt, wie ein Nano- oder Mikro-Luftfahrzeug, oder ein Modell eines derartigen Fahrzeugs.
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Bekanntlich werden aerodynamische Auswirkungen auf ein relativ kleines Testobjekt unter Verwendung eines Testsystems getestet, das einen drehbaren Trägerarm umfasst, welcher das Testobjekt durch eine Umgebungsluftmasse trägt. Derartige drehbare Trägerarme umfassen typischerweise einen Draht oder einen Stab, der ausgebildet ist, ein Testobjekt an einem radial äußeren distalen Ende zu halten. Ferner umfassen solche Testsysteme bekanntlich Antriebsanordnungen, die entweder Gewichte oder einen Antriebsmotor umfassen, der bewirkt, dass der Trägerarm das Testobjekt um eine kreisförmige Umlaufbahn herum trägt.
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Bei Axialströmungswindkanälen ist es bekannt, Anstellwinkel und Gierwinkel von Testobjekten unter Verwendung einer Modellträgerschnittstelle fernzusteuern. Auch ist es bekannt, Testobjekte in Axialströmungswindkanälen durch Magnetschwebetechnik zu halten.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Aerodynamiktesteinrichtung zum Testen aerodynamischer Auswirkungen auf ein Testobjekt, wie ein Mikro- oder ein Nano-Luftfahrzeug oder ein Modell eines solchen Fahrzeugs bereit. Die Einrichtung umfasst einen Testobjektträger, der so konfiguriert ist, dass er das Testobjekt entlang einer im Wesentlichen spiralförmigen Testumlaufbahn durch ein strömungsfähiges Testmedium trägt. Die im Wesentlichen spiralförmige Testumlaufbahn verhindert, dass das Testobjekt auf seine eigene Wirbelschleppe trifft.
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Eine Testzelle kann die spiralförmige Testumlaufbahn eines durch das Medium zu tragenden Testobjekts umgeben. Die Testzelle kann auch geschlossen sein und das strömungsfähige Testmedium und die Testbahn einschließen. Die Testzelle kann eine im Wesentlichen zylindrische Außenwand und auch eine im Wesentlichen zylindrische Innenwand umfassen, die koaxial innerhalb der zylindrischen Außenwand angeordnet und von dieser radial beabstandet ist.
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Der Testobjektträger kann so konfiguriert sein, dass er Achsdrehungen an das Testobjekt weitergibt und/oder die Nähe des Testobjekts zu der zylindrischen Außenwand variiert. Eine Vorrichtung zum Messen der dynamischen Stabilität kann mit dem Testobjektträger verbunden und so konfiguriert sein, dass sie in Abhängigkeit von Kräften, die beim Übertragen von Achsdrehungen von dem Testobjektträger auf das Testobjekt erzeugt werden, abgeleitete Werte der dynamischen Stabilität misst.
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Der Testobjektträger kann so konfiguriert sein, dass er Leistungsbewertungen durch dynamische Systemidentifikationen ausführt.
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Der Testobjektträger kann einen Trägerarm umfassen, der mit einer Antriebswelle verbunden ist und sich von dieser radial auswärts erstreckt. Der Testobjektträger kann so konfiguriert sein, dass er ein Testobjekt angrenzend an ein radial äußeres distales Ende des Arms hält. Der Testobjektträger kann zusätzlich oder alternativ eine bewegliche Modellhalteschnittstelle umfassen, die von dem Trägerarm getragen und so konfiguriert ist, dass sie Änderungen der Testobjektlage ermöglicht.
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Die bewegliche Modellhalteschnittstelle kann ein mehrachsiges Motorsteuerungsstützsystem umfassen, das so konfiguriert ist, dass es die Testobjektlage auf Steuereingaben hin einstellt.
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Der Testobjektträger kann eine Fernsteuervorrichtung umfassen, die so konfiguriert ist, dass sie auf Steuereingaben hin die Testobjektlage durch Betätigen von Testobjekt-Flugsteuerservoeinrichtungen einstellt. Eine solche Fernsteuervorrichtung kann einen Empfänger umfassen, der von dem Testobjekt getragen und mit den Testobjekt-Flugsteuerservoeinrichtungen verbunden ist, und kann einen Sender umfassen, der so konfiguriert ist, dass er elektromagnetische Signale über den Empfänger an die Flugsteuerservoeinrichtungen überträgt, um die Fernsteuerung der Testobjekt-Flugsteuerservoeinrichtungen zu ermöglichen.
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Der Testobjektträger kann ein Magnetschwebe-Haltesystem umfassen, das so konfiguriert ist, dass es ein Luftfahrzeugmodell magnetisch hält und entlang der Testbahn bewegt. Die Einrichtung kann eine Kraftmessvorrichtung umfassen, die mit dem Magnetschwebe-Haltesystem verbunden ist und so konfiguriert ist, dass sie auf das oder von dem Testobjekt ausgeübte aerodynamische Kräfte misst, indem sie von dem Magnetschwebe-Haltesystem empfangene Signale überwacht, misst und verarbeitet.
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Die Einrichtung kann eine Vorrichtung für externe Einwirkungen haben, die so konfiguriert ist, dass sie gewünschte Testbedingungen auf das Testobjekt überträgt.
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Eine Kamera kann so positioniert und ausgerichtet sein, dass sie Bilder der Testobjektbewegung betrachtet, und ein Prozessor kann mit der Kamera verbunden und so konfiguriert sein, dass er auf Signale hin, die von der Kamera empfangen werden und die Testobjektbewegung repräsentieren, Kräfte oder Momente des Testobjekts berechnet. Eine derartige Kamera kann außerhalb der Testzelle angeordnet sein, wobei zumindest ein Teil einer Wand der Testzelle zwischen der Kamera und dem Testobjekt so konfiguriert ist, dass sie zumindest einen Teil des Frequenzspektrums der von der Kamera erfassten elektromagnetischen Energie durchlässt.
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Ferner wird ein Verfahren zum Testen von aerodynamischen Auswirkungen auf ein Testobjekt angegeben. Nach diesem Verfahren können aerodynamische Auswirkungen auf ein Testobjekt getestet werden, indem ein Testobjekt entlang einer im Wesentlichen spiralförmigen Testumlaufbahn durch ein strömungsfähiges Testmedium getragen wird.
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Ferner können gemäß dem Verfahren Kräfte oder Momente des Testobjekts durch Analysieren der Testobjektbewegung abgeleitet werden, und nicht statische Bedingungen des strömungsfähigen Mediums können simuliert werden, indem zumindest einem Teil des strömungsfähigen Mediums Bewegung übermittelt wird. Turbulenzen können simuliert werden, indem Turbulenzen in dem strömungsfähigen Medium erzeugt werden, und/oder Windstöße können simuliert werden, indem zumindest ein Teil des strömungsfähigen Mediums in einer gewünschten Richtung relativ zu der Testbahn bewegt wird.
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Gemäß dem Verfahren kann der Schritt, bei dem ein Testobjekt durch ein strömungsfähiges Testmedium getragen wird, beinhalten: das Tragen des Testobjekts durch ein im Wesentlichen statisches strömungsfähiges Testmedium, das Tragen des Testobjekts entlang einer im Wesentlichen spiralförmigen Testumlaufbahn, die um eine im Wesentlichen lineare Umlaufachse herum definiert ist, den Einsatz von Magnetismus zum Halten und Tragen des Testobjekts entlang der Testbahn, und/oder das Bereitstellen einer Testzelle mit einer zylindrischen Außenwand, die das strömungsfähige Testmedium zumindest teilweise einschließt.
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Ferner können gemäß dem Verfahren Bodeneinflüsse simuliert werden, indem die Nähe des Testobjekts zu der zylindrischen Außenwand der Testzelle variiert wird.
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Der Schritt, bei dem Kräfte oder Momente des Testobjekts abgleitet werden, kann umfassen: Bereitstellen einer Testzelle, die das Testmedium zumindest teilweise einschließt, und anschließendes Betrachten des Testobjekts von einer Position außerhalb der Zelle, aus einer Richtung, die im Wesentlichen parallel zu einer im Wesentlichen linearen Umlaufachse ist, um die herum die Bahn des Testobjekts definiert ist, von einer Position, die die Achse mit dem Testobjekt synchron und axial fluchtend umläuft, und/oder von einer Position mit konstantem axialen Abstand von dem Testobjekt. Die Relativbewegung des Testobjekts kann von einer festen Position relativ zu dem Testobjekt, von dem Testobjekt selbst und/oder von einem Trägerarm, der zum Tragen des Testobjekts entlang der Testbahn dient, aus betrachtet werden.
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Ferner können gemäß dem Verfahren Reynolds-Zahl-Einflüsse simuliert werden, indem die Testzelle mit Druck beaufschlagt wird und/oder indem verschiedene strömungsfähige Testmedien eingesetzt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Darin zeigen:
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1 eine schematische isometrische Ansicht einer Aerodynamiktesteinrichtung, die gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung konstruiert ist,
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2 ein schematisches Diagramm, das die Aerodynamiktesteinrichtung der 1 zeigt,
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3 eine schematische isometrische Ansicht einer Aerodynamiktesteinrichtung, die gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung konstruiert ist, und
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4 ein Flussdiagramm, das ein Aerodynamiktestverfahren zeigt.
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Eine Aerodynamiktesteinrichtung zum Testen aerodynamischer Auswirkungen auf ein Testobjekt ist in dem 1 und 2 allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Eine zweite Ausführungsform ist in 3 allgemein mit 10' bezeichnet. Bezugszeichen mit Strich (z. B. 10') in 3 bezeichnen alternative Ausführungen von Elementen, die auch bei dem ersten Ausführungsbeispiel vorhanden sind. Soweit nicht anders angegeben, gelten Abschnitte der folgenden Beschreibung, die ein Bezugszeichen in Bezug auf 1 und 2 verwenden, gleichermaßen für Elemente, die in 3 durch mit Strich versehene Bezugszeichen bezeichnet sind.
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Wie in den 1 und 3 dargestellt ist, kann die Einrichtung einen Testobjektträger 16 umfassen, der so konfiguriert ist, dass er ein Testobjekt 14 durch ein strömungsfähiges Medium 18, wie eine ruhende, nicht turbulente Luftmasse trägt, um aerodynamische Leistungsparameter eines Luftfahrzeugs zu bewerten, das die gleiche oder eine ähnliche Form wie das Testobjekt 14 hat. Das Testobjekt 14 kann entweder Originalgröße haben oder eine Verkleinerung eines Luftfahrzeugs sein, dessen aerodynamische Leistungsparameter zu testen sind. Die Einrichtung kann so konfiguriert sein, dass sie ein Testobjekt 14 entlang einer Wesentlichen spiralförmigen Testumlaufbahn 20 um eine im Wesentlichen vertikale Achse 11 herum durch das strömungsfähige Testmedium 18 leitet, wie in 1 dargestellt ist.
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Die Einrichtung kann eine Testzelle 12 umfassen, die die spiralförmige Testumlaufbahn 20 eines durch das strömungsfähige Testmedium 18 zu tragenden Testobjekts 14 umgibt. Die Testzelle 12 kann teilweise oder vollständig geschlossen sein und das strömungsfähige Testmedium 18 und die Testbahn 20 teilweise oder vollständig einschließen. Wie in 1 dargestellt, kann die Testzelle 12 die generelle Form eines hohlen Zylinders haben, mit einer im Wesentlichen zylindrischen Außenwand 13 und einander axial gegenüberliegenden kreisförmigen oberen und unteren Endkappen 16, 17, die mit der Außenwand 13 zusammenwirken, um das strömungsfähige Testmedium 18 innerhalb eines im Allgemeinen zylindrischen Testzellenvolumens einzuschließen.
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Wie in 3 dargestellt, kann die Testzelle 12' alternativ die generelle Form eines hohlen rechteckigen Toroids, d. h. eines Toroids mit rechteckigem Querschnitt haben, mit einer im Wesentlichen zylindrischen Innenwand 15, die koaxial innerhalb der zylindrischen Außenwand 13' und radial von dieser beabstandet angeordnet ist. Die Endkappen 16', 17' können ringförmig ausgebildet sein und mit der Innenwand 15 und der Außenwand 13' zusammenwirken, um das strömungsfähige Testmedium 18 innerhalb eines im Wesentlichen rechteckigen toroidförmigen Testzellenvolumens, d. h. eines von einem Toroid mit rechteckigem Querschnitt definierten Volumens einzuschließen.
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Der Testobjektträger 16 kann so konfiguriert sein, dass er Achsdrehungen auf das Testobjekt 14 überträgt, d. h. das Testobjekt 14 um seine Neigungs-, Gier- und/oder Rollachse dreht. Beispielsweise kann der Objektträger 16 so konfiguriert sein, dass er ein Testobjekt 14 um die Neigungsachse des Objekts dreht, um Neigungs/Tauchbewegungen auf das Testobjekt 14 zu übertragen. Der Testobjektträger 16 kann ferner so konfiguriert sein, dass er die Nähe des Testobjekts zu der zylindrischen Außenwand 13 variiert, um die Simulation von Bodeneffekten zu simulieren. Eine Vorrichtung 22 zum Messen der dynamischen Stabilität kann mit dem Testobjektträger 16 verbunden und so ausgebildet sein, dass sie auf Kräfte hin, die erzeugt werden, wenn der Testobjektträger 16 Achsdrehungen auf das Testobjekt 14 überträgt, abgeleitete Werte der dynamischen Stabilität misst.
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Der Testobjektträger 16 kann so konfiguriert sein, dass er Leistungsbewertungen durch dynamische Systemparameteridentifikationen (PID) durchführt, d. h. durch Erstellen dynamischer Modelle aus Testobjekt-Leistungsdaten unter Verwendung von mathematischen Tools und Algorithmen. Parameteridentifikationen können durchgeführt werden, indem von der Testeinrichtung 10 erhaltene Daten unter Verwendung jedes beliebigen der zahlreichen bekannten PID-Verfahren ausgewertet werden, z. B. das auf Frequenzantwort basierende PID-Verfahren, das in dem Artikel „System Identification and Control of Mechanical Samera Micro Air Vehicles" offenbart ist, der von Evan R. Ulrich, J. Sean Humbert und Darryll J. Pines beim American Institute of Aeronautics and Astronautics eingereicht wurde (AIAA-Artikel), der hier durch Querverweis in seiner Gesamtheit eingeschlossen ist. Anders als bei dem in dem AIAA-Artikel offenbarten PID-Verfahren, das acht Kameras in einem komplizierten Kameraüberwachungssystem verwendet, wie unten ausführlich beschrieben wird, kann jedoch ein einfacheres Kameraüberwachungssystem eingesetzt werden, bei dem die Kameraüberwachung an die gleiche Einrichtung gebunden ist, die das Testobjekt 14 antreibt. Wie ebenfalls unten beschrieben, kann ein Zweikamerasystem verwendet werden, um Stereoabbildungen und bessere Tiefenwahrnehmung zu erhalten. Gemäß diesem Ansatz wird die Bildqualität (und Datenqualität) verbessert, da das gesamte Bild genutzt werden kann, was die räumliche Auflösung erhöht. Ebenfalls anders als bei dem in dem AIAA-Artikel offenbarte, PID-Verfahren, das die Lage des Testobjekts 14 über ein kompliziertes Kameraüberwachungssystem ableitet, können, wenn der Testobjektträger 16 eine Anzahl von Motorsteuersystemen enthält, die zum Steuern der Lage des Testobjekts 14 verwendet werden, Informationen über die Lage des Testobjekts über Signale erfasst werden, die von diesem Motorsteuersystemen empfangen werden, wie im vorstehenden Absatz und den nachfolgenden Absätzen beschrieben ist.
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Der Testobjektträger 16 kann einen Trägerarm 24 umfassen, der mit einer im Wesentlichen vertikalen Antriebswelle 25 verbunden ist und von dieser radial auswärts verläuft und der so konfiguriert sein kann, dass er ein Testobjekt 14 angrenzend an ein radial äußeres distales Ende des Arms 24 abnehmbar trägt. Wie in 1 dargestellt, kann die Antriebswelle 25 durch einen Motor 27 drehbar angetrieben sein und durch einen Linearbetätiger 29 oder einen anderen geeigneten Mechanismus in axialer Richtung angetrieben sein.
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Wie in 2 dargestellt, kann der Testobjektträger 16 eine drehbare Modellhalteschnittstelle 28 umfassen, die von dem Trägerarm 24 getragen ist und so konfiguriert ist, dass sie Lageänderungen des Testobjekts ermöglicht. Die drehbare Modellhalteschnittstelle 28 kann ein mehrachsiges Motorsteuerungsstützsystem 30 umfassen, das so konfiguriert ist, dass es die Lage des Testobjekts auf Steuereingaben hin verstellt.
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Wie in 2 am besten zu erkennen, kann der Testobjektträger 16 eine Fernsteuervorrichtung 32 umfassen, die so konfiguriert ist, dass sie die Lage des Testobjekts verstellt, indem sie Testobjekt-Flugsteuerservoeinrichtungen 34 so betätigt, dass Stellungen der Testobjekt-Flugsteuerungen 36 auf Steuereingaben hin verändert werden. Die Fernsteuervorrichtung 32 kann eine Empfänger/Steuerung 38 umfassen, die von dem Testobjekt 14 getragen und mit den Testobjekt-Flugsteuerservoeinrichtungen 34 verbunden ist, und kann ferner einen Sender 40 umfassen, der so konfiguriert ist, dass er elektromagnetische Signale über die Empfänger/Steuerung 38 an die Flugsteuerservoeinrichtungen 34 sendet, um die Fernsteuerung der Testobjekt-Flugsteuerungen 36 zu ermöglichen. Mit anderen Worten: die Testobjekt-Flugsteuerungen 36 können über RC-Technik gesteuert werden.
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Gemäß dem in 3 gezeigten alternativen Ausführungsbeispiel kann der Testobjektträger 16' ein Magnetschwebe-Haltesystem 42 umfassen, das so konfiguriert ist, dass es ein Testobjekt 14' magnetisch hält und entlang der Testbahn 20' bewegt. Eine Kraftmessvorrichtung 44 kann mit dem Magnetschwebe-Haltesystem 42 verbunden sein und kann so konfiguriert sein, dass es von dem oder auf das Testobjekt 14' ausgeübte aerodynamische Kräfte misst. Die Kraftmessvorrichtung 44 kann so konfiguriert sein, dass sie diese aerodynamischen Kräfte durch Überwachen, Messen und Verarbeiten von von dem Magnetschwebe-Haltesystem 42 empfangenen Signalen misst. Andere bekannte Arten der nicht-intrusiven oder minimal-intrusiven Lagerung können alternativ zum Halten und Tragen des Testobjekts 14' entlang einer gewünschten Testbahn 20' durch das Testmedium 18' eingesetzt werden. Die Verwendung derartiger nicht-intrusiver oder minimal-intrusiver Haltesystem verbessert weiter die Testgenauigkeit, indem die Interferenz des Haltesystems mit Fluiddynamik und Bewegungsfreiheit minimiert wird.
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Wie in 1 gezeigt, kann die Einrichtung eine Effektvorrichtung 46 umfassen, die so konfiguriert ist, dass sie gewünschte Testbedingungen auf das Testobjekt 14 überträgt. Die Effektvorrichtung 46 kann beispielsweise einen Turbulenzgenerator 48, der so konfiguriert ist, dass er Turbulenzen auf das strömungsfähige Testmedium 18 überträgt, einen Windstoßgenerator 50, der so konfiguriert ist, dass er in dem strömungsfähigen Medium 18 Windstoßbedingungen erzeugt, und/oder einen Luftdetonationsgenerator 52 umfassen, der so konfiguriert ist, dass er eine Luftdetonationsbedingung in dem strömungsfähigen Testmedium 18 erzeugt. Wie auch in 1 gezeigt, können Effekte auch oder alternativ von einem vorderen Arm 26 erzeugt werden, der sich in einer windwärts gelegenen Position von dem Testobjekt 14 aus radial von der Antriebswelle 25 erstreckt und Turbulenzen erzeugende Objekte 54, wie beispielsweise Streben oder Blenden, und/oder einen Schallgeber 56 trägt, der so konfiguriert ist, dass er Schallwellen auf das strömungsfähige Testmedium 18 überträgt.
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Eine Kamera oder mehrere Kameras 58 können so positioniert und ausgerichtet sein, dass sie Bewegungen des Luftfahrzeugs erfassen und aufzeichnen. Wie in den 1 und 2 dargestellt, können eine oder mehrere Kameras 58 in einer oder mehreren von dem Testobjekt 14 entfernten Positionen angeordnet sein, um Bilder der Testobjektbewegung aufzuzeichnen. Zusätzlich oder alternativ kann zumindest eine der Kameras 58 an dem Testobjekt 14 angeordnet oder von diesem getragen sein, um die Testobjektbewegung zu erfassen, indem die Relativbewegung anderer Objekte oder Flächen aus dem Blickwinkel des Testobjekts 14 erfasst und aufgezeichnet wird. Wie in 2 dargestellt, kann ein Prozessor 60 mit jeder Kamera 58 verbunden und so konfiguriert sein, dass er Kräfte oder Momente des Testobjekts auf Signale hin berechnet, die von jeder Kamera empfangen werden und die Bewegung des Testobjekts beschreiben. Der Prozessor 60 kann beispielsweise eine Datenverarbeitungseinrichtung umfassen, die so konfiguriert ist, dass sie Systemidentifikationsverfahren verwendet, um digitale Bilder zu analysieren und Testobjektkräfte oder -momente zu berechnen.
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Eine Kamera 58 kann außerhalb der Testzelle 12 positioniert sein, und zumindest ein Teil einer Wand der Testzelle 12 kann zwischen der Kamera und dem Testobjekt 14 angeordnet sein, wie in 1 dargestellt. Der zwischen der Kamera und dem Testobjekt 14 befindliche Teil der Wand kann ein Material umfassen, das in der Lage ist, zumindest einen Teil des Frequenzspektrums der elektromagnetischen Energie, das die Kamera erfassen kann, durchzulassen. Beispielsweise kann die Kamera 58 eine sichtbares Licht erfassende Kamera sein, und eine axiale Endwand 17 der Testzelle 12 oder ein Teil der axialen Endwand 17 kann für sichtbares Licht durchlässig sein oder kann einen Fensterabschnitt umfassen, der aus einem für sichtbares Licht durchlässigen Material besteht.
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In der praktischen Anwendung können aerodynamische Auswirkungen auf ein Testobjekt 14 getestet werden, indem zunächst ein im Wesentlichen strömungsfähiges Medium 18 in einer Testzelle 12 bereitgestellt wird, wie in Schritt 62 des Flussdiagramms in 4 dargestellt ist, und dann das Testobjekt 14 in der Testzelle 12 gehalten wird, wie in Schritt 64 der 4 dargestellt. Gemäß Schritt 66 der 4 kann das Testobjekt 14 dann entweder magnetisch oder mechanisch entlang einer im Wesentlichen spiralförmigen Testumlaufbahn 20, die um eine im Wesentlichen lineare Umlaufachse 11 herum definiert ist, durch das im Wesentlichen strömungsfähige Testmedium 18 getragen werden. Wie bei dem optionalen Schritt 67 dargestellt, können Bodeneffekte simuliert werden, indem die Nähe des Testobjekts zu einer zylindrischen Außenwand 13 der Testzelle 12 variiert wird. Nicht-statische Bedingungen des strömungsfähigen Mediums können simuliert werden, indem an einer oder mehreren Stellen oder in einem oder mehreren Bereichen entlang der Testbahn Turbulenzen in dem Testmedium 18 erzeugt werden, wie in dem optionalen Schritt 68 gezeigt ist. Wie in dem optionalen Schritt 70 dargestellt, können Windstoßbedingungen simuliert werden, indem zumindest ein Teil des Testmediums 18 in eine gewünschte Richtung relativ zu einer oder mehreren Stellen oder einem oder mehreren Bereichen entlang der Testbahn 20 bewegt wird. Wie in dem optionalen Schritt 72 gezeigt, kann die Reynolds-Zahl eines Testobjekts verändert werden, indem der Inhalt des Testzelle 12 mit Druck beaufschlagt wird und/oder indem verschiedene strömungsfähige Testmedien verwendet werden.
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Wie in Schritt 74 der 4 dargestellt, können Testobjektkräfte oder -momente abgeleitet werden, indem Veränderung der Bewegung des Testobjekts betrachtet werden. Die Bewegung des Testobjekts 14 kann von einer Position innerhalb oder außerhalb der Testzelle und/oder aus einer Richtung parallel zu einer im Wesentlichen linearen Umlaufachse, um die herum die Bahn des Testobjekts 14 definiert ist, betrachtet werden. Die Bewegung des Testobjekts 14 kann von einer Position, die die Achse 11 synchron und in axial fluchtender Ausrichtung mit dem Testobjekt 14 umläuft, und/oder von einer Position mit konstantem axialen Abstand von dem Testobjekt betrachtet werden. Die Relativbewegung des Testobjekts 14 kann optional von einer relativ zu dem Testobjekt 14 festen Position aus, z. B. von dem Testobjekt selbst, und/oder von einem Trägerarm 24 aus betrachtet werden, der zum Tragen des Testobjekts 14 entlang der Testbahn vorgesehen ist.
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Eine derartige Einrichtung ermöglicht das genauere Testen von Objekten wie Mikro- oder Nano-Luftfahrzeugen oder von Modellen solcher Fahrzeuge, deren relativ geringe Größe, niedrige Reynolds-Zahl und geringe Geschwindigkeit sich für eine akkurate Bewertung aerodynamischer Eigenschaften durch herkömmliche Mittel, d. h. durch die Verwendung herkömmlicher Windkanal-Testzellen mit axialer Strömung, nicht anbieten.
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Diese Beschreibung beschreibt keine Einschränkungen der Erfindung sondern lediglich Ausführungsformen der in den Ansprüchen vorgetragenen Erfindung. Die Beschreibung dient daher ausschließlich der Veranschaulichung und ist keineswegs einschränkend. Selbstverständlich kann die Erfindung abweichend von den Lehren der Beschreibung modifiziert werden. Im Rahm der Ansprüche kann die Erfindung abweichend von der vorstehenden Beschreibung realisiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „System Identification and Control of Mechanical Samera Micro Air Vehicles" offenbart ist, der von Evan R. Ulrich, J. Sean Humbert und Darryll J. Pines beim American Institute of Aeronautics and Astronautics [0030]
- AIAA-Artikel [0030]