-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schleifkontakteinrichtung für eine Erodiereinrichtung bzw. eine Erodiermaschine sowie ein Verfahren zur Herstellung der Schleifkontakteinrichtung. Die Schleifkontakteinrichtung dient zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen einer elektrischen Verbindungsleitung und einem während des Betriebs der Erodiereinrichtung drehendem Schleifring an der Spindel. Die Spindel weist eine Werkzeugaufnahme auf, die elektrisch mit dem Schleifring gekoppelt ist. Somit kann eine Stromübertragung von einer Spannungs- oder Stromquelle über die Verbindungsleitung, die Schleifkontakteinrichtung, den Schleifring zum rotierend antreibbaren Erodierwerkzeug erfolgen.
-
Derartige Schleifkontakteinrichtungen werden bei Elektromotoren oder zur Stromübertragung auf ein um eine Drehachse drehendes Teil als Kohlebürsten ausgeführt. Eine solche Kohlebürste ist aus der
DE 10 2005 013 106 A1 bekannt und wird beispielsweise bei Waschmaschinenmotoren verwendet. Die Kohlebürste ist als Meerschicht-Kohlebürste ausgeführt.
-
Kohlebürsten werden in der Regel über eine entsprechende Kohlebürstenhalterung mit einer mechanisch und/oder pneumatisch erzeugten Federkraft gegen den rotierenden Schleifring gedrückt, um das Abheben der Kohlebürste vom Schleifring zu vermeiden. Eine Kohlebürstehalterung ist zum Beispiel in
DE 20 2004 014 936 U1 offenbart.
-
Es hat sich allerdings gezeigt, dass die bisher verwendeten Kohlebürsten ungeeignet sind für die Stromübertragung bei Werkzeugmaschinen und insbesondere bei Erodiermaschinen. Es kommt immer wieder zu Maschinenausfällen und Maschinenstillstandszeiten, weil eine ausreichende Stromübertragung durch die Kohlebürsten auf die sich drehende Spindel nicht mehr erfolgt. Insbesondere bei Erodiermaschinen, wie etwa Rotationserodiermaschinen, ist die Schleifkontakteinrichtung nicht nur einer mechanischen Belastung ausgesetzt. Die erfindungsgemäße Schleifkontakteinrichtung und die Erodiereinrichtung sollen auch auf kombinierten Erodier- und Schleifmaschinen einsetzbar sein. Dort besteht das Problem, dass die zum Kühlen beim Schleifen verwendete Flüssigkeit gleichzeitig als dielektrische Flüssigkeit beim Erodieren dient und daher Schleifpartikel sowie Werkstoffpartikel des bearbeiteten Werkstücks in der Flüssigkeit enthalten sein können. Trotz Reinigungseinrichtungen wie Filtern können nicht alle Verunreinigungen aus der Flüssigkeit entfernt werden. Die zum Erodieren verwendete dielektrische Flüssigkeit, Späne und dergleichen können zwischen die Schleifkontakteinrichtung und den Schleifring gelangen und eine ordnungsgemäße Kontaktierung behindern. Im Betrieb treten häufig Erosionsbeschädigungen am Schleifring oder der Schleifkontakteinrichtung auf.
-
Auf der Suche nach Abhilfe sind bisher zwei Wege beschritten worden. Zum einen wurde bei Rotationserodiermaschinen die elektrische Verbindung zwischen der Strom- oder Spannungsquelle und dem Erodierwerkzeug durch eine Leitung realisiert, die entlang der Drehachse im Inneren der Spindel geführt ist. Dort können Schleifkontaktverbindungen realisiert werden, die nicht mit dem Dielektrikum, Spänen oder andere Verschmutzungen in Kontakt gelangen. Zum anderen wurde vorgeschlagen, den Schleifring und die Schleifkontakteinrichtung gegen das Eindringen von Flüssigkeiten, Spänen oder dergleichen zu schützen. Die hierfür erforderliche Kapselung ist allerdings aufwendig und teuer.
-
In beiden Fällen ist es erforderlich, bisher im Markt befindliche Erodiermaschinen nachzurüsten, was jedoch maschinenabhängig teilweise gar nicht möglicht ist.
-
Es kann daher als Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, eine Schleifkontakteinrichtung für eine Erodiereinrichtung bzw. eine Erodiermaschine und insbesondere eine Rotationserodiermaschine bereitzustellen, die einem geringen Verschleiß unterworfen ist und einen weitgehend ausfallfreien Betrieb der Erodiermaschine ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Schleifkontakteinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Die Schleifkontakteinrichtung ist dafür vorgesehen und eingerichtet eine elektrische Verbindung zwischen einer elektrischen Verbindungsleitung einerseits und einem drehend bzw. rotierend antreibbaren Schleifring einer Spindel andererseits herzustellen. Die Schleifkontakteinrichtung weist hierfür einen elektrisch leitfähigen Körper auf, der bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus Metall und insbesondere Stahl hergestellt ist. Die Verbindungsleitung ist elektrisch und mechanisch mit dem Körper verbunden. Beispielsweise kann ein Loch oder eine Ausnehmung in dem Körper vorgesehen sein, in die ein Ende der Verbindungsleitung eingesteckt oder eingepresst wird. Vorzugsweise wird eine stoffschlüssige Verbindung durch Löten oder durch sogenanntes Einstampfen hergestellt. Die Verbindungsleitung ist beispielsweise Kupferlitze ausgeführt.
-
An einer dem Schleifring zugeordneten Unterseite des Körpers ragen eine Vielzahl von elektrisch leitfähigen Kontaktadern von dieser Unterseite weg jeweils zu ihrem freien Ende hin. Im Bereich des freien Endes liegen die Kontaktadern in Gebrauchslage der Schleifkontakteinrichtung am Schleifring an, so dass eine elektrische Verbindung zwischen dem Schleifring und der Verbindungsleitung über den Körper und die elektrisch leitfähigen Kontaktdrähte hergestellt ist.
-
Es hat sich gezeigt, dass bei der Verwendung einer erfindungsgemäßen Schleifkontakteinrichtung keine oder lediglich unwesentliche erosionsbedingte Veränderungen im Bereich der Schleifkontakteinrichtung oder des Schleifrings der Erodiermaschine auftreten. Selbst beim Eindringen von Flüssigkeiten oder Schmutzpartikeln wird durch die Vielzahl für den elektrischen Kontakt herstellenden Kontaktadern ein ausreichender Leitungsquerschnitt zur Stromführung von der Verbindungsleitung in den Schleifring sichergestellt. Eine Funkenbildung zwischen den Kontaktadern und dem Schleifring ist vermieden. Die vom Körper an der Unterseite vorstehenden Kontaktadern sind quer zu ihrer Erstreckungsrichtung und insbesondere in Rotationsrichtung des Schleifrings flexibel. Aufgrund dieser Flexibilität ergibt sich vorzugsweise auch eine Begrenzung der Kraft, mit der die Kontaktdrähte am Schleifring anliegen, so dass auch der mechanische Verschleiß begrenzt ist.
-
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt die freie Länge der Kontaktdrähte von der Unterseite des Körpers zu ihrem jeweiligen freien Ende hin 2 bis 9 mm, wobei sich die Länge verschleißabhängig im angegebenen Bereich ändern kann. Der Kontaktdraht kann ein Durchmesser zwischen 0,05 mm und 0,25 mm aufweisen. Die freie Länge der Kontaktdrähte ist vorzugsweise zumindest zehn Mal größer als ihr Durchmesser.
-
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bilden die Kontaktadern mehrere Litzen, die von der Unterseite des Körpers wegragen. Die Kontaktadern sind mithin zu mehreren Litzen gebündelt. Die Kontaktadern einer Litze können beispielweise miteinander verwoben, verdrillt, verflochten, verseilt oder im einfachsten Fall gebündelt nebeneinander angeordnet sein. Vorzugsweise ist der Abstand zwischen benachbarten Litzen an der Unterseite des Körpers kleiner als die freie Länge der Kontaktadern.
-
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden in den Körper zur Unterseite hin offene Ausnehmungen eingebracht, beispielsweise durch Bohren. Alternativ kann der Körper auch als Gussteil oder Spritzgussteil ausgeführt sein, wobei die Ausnehmungen bei der Herstellung des Körpers gebildet werden. In diesen Ausnehmungen ist jeweils eine Litze elektrisch und mechanisch mit dem Körper verbunden. Insbesondere kann hierfür eine stoffschlüssige Verbindung vorgesehen werden, beispielsweise durch Löten und insbesondere durch Kleben. Der Klebstoff ist elektrisch leitfähig und weist beispielsweise Silberpartikel auf. Es ist auch möglich die Litzen einzustampfen. Beim Einstampfen wird ein Pulver aus elektrisch leitfähigen Partikeln, beispielsweise Silberpulver mit hohem Druck verflüssigt und dringt in die kleinen Zwischenräume zwischen den Kontaktadern der Litze sowie zwischen den Kontaktadern und der Innenwand der Ausnehmung des Körpers ein. Durch Verringern des Drucks verfestigt sich diese Flüssigkeit und es entsteht eine elektrisch leitfähige stoffschlüssige Verbindung.
-
Die Unterseite des Körpers ist vorzugsweise konkav gewölbt. Die Wölbung verläuft vorzugsweise entlang eines Kreisbogens. Der Radius dieses Kreisbogens entspricht bevorzugt dem Abstand der Unterseite des Körpers von der Drehachse der Spindel, wenn sich die Schleifkontakteinrichtung in Gebrauchslage befindet. Die Unterseite kann auch plane Abschnitte aufweisen oder vollständig plan ausgeführt sein.
-
Bei einem möglichen Herstellungsverfahren werden die Litzen und/oder die Verbindungsleitung in eine Form eingelegt und der Körper im Anschluss daran als Gusteil geformt. Die mechanische und elektrische Verbindung zwischen den Litzen und dem Körper einerseits bzw. zwischen der Verbindungsleitung und dem Körper andererseits wird dabei während des Gießens des Körpers hergestellt. Diese Herstellungsvariante ist besonders effizient und kostengünstig.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüche sowie der Beschreibung. In der Beschreibung wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Die Beschreibung beschränkt sich auf wesentliche Merkmale der Erfindung sowie sonstige Gegebenheiten. Die Zeichnung ist ergänzend heranzuziehen. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Schleifkontakteinrichtung,
-
2 eine schematische, blockschaltbildähnliche Darstellung einer Erodiereinrichtung und
-
3 eine vergrößerte schematische Darstellung einer Litze der Schleifkontakteinrichtung nach 1.
-
2 zeigt eine Erodiereinrichtung 10 einer nicht näher dargestellten Erodiermaschine oder einer kombinierten Schleif- und Erodiermaschine. Die Erodiereinrichtung 10 weist eine Strom- oder Spannungsquelle 11 auf, die über eine elektrische Verbindungsleitung 12 elektrisch mit einer Schleifkontakteinrichtung 13 verbunden ist. Die Schleifkontakteinrichtung 13 dient zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen der Verbindungsleitung 12 bzw. der Strom- oder Spannungsquelle 11 einerseits und einem Schleifring 14 einer Erodierspindel 15 andererseits. Der Schleifring 14 ist drehfest an der Erodierspindel 15 angeordnet und elektrisch leitfähig. Er ist elektrisch mit einer nicht dargestellten Werkzeugaufnahme der Erodierspindel 15 verbunden. Über die Werkzeugaufnahme kann eine elektrische Verbindung zwischen dem Schleifring 14 und einem in der Werkzeugaufnahme gehaltenen Erodierwerkzeug hergestellt werden. Im Betrieb der Erodiermaschine rotiert das Erodierwerkzeug und mithin die Erodierspindel 15 um eine Drehachse D, die in 2 rechtwinklig zur Zeichenebene verläuft.
-
Die Schleifkontakteinrichtung 13 ist in einem Halter 16 der Erodiereinrichtung 10 angeordnet und radial zur Drehachse D verschiebbar gehalten. Mit Hilfe eines Einstellmittels 17 kann die Schleifkontakteinrichtung 13 radial zur Drehachse D verschoben und mithin zum Schleifring 14 hin oder vom Schleifring 14 weg bewegt werden. Das Einstellmittel 17 kann die Schleifkontakteinrichtung 13 mit einer vorgegebenen Kraft gegen den Schleifring 14 drücken. Die Kraft kann mechanisch und/oder pneumatisch erzeugt werden. Es ist auch möglich, den durch die Schleifkontakteinrichtung 13 fließenden Strom auszuwerten und die Einstellmittel 17 abhängig von diesem Auswerteergebnis anzusteuern. Nimmt beispielsweise durch einen mechanischen Verschleiß der elektrische Widerstand zwischen der Schleifkontakteinrichtung 13 und dem Schleifring 14 zu, so kann über die Einstellmittel 17 die Schleifkontakteinrichtung 13 radial zum Schleifring 14 hinbewegt werden, um den elektrischen Kontakt zu verbessern. Bei der Auswertung des durch die Schleifkontakteinrichtung 13 fließenden Stromes kann auch der Strom oder die Spannung der Strom- oder Spannungsquelle 11 als Referenzgröße herangezogen wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Schleifkontakteinrichtung 13 ist in 1 dargestellt.
-
Die Schleifkontakteinrichtung 13 weist einen Körper 20 auf, der aus einem einheitlichen Material ohne Naht- oder Fügestellen hergestellt ist. Der Körper 20 besteht beim Ausführungsbeispiel aus Metall, insbesondere Stahl. Er kann auch als Gussteil aus einem gießfähigen Material hergestellt sein. Es ist auch möglich den Körper aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff herzustellen, beispielsweise durch Zusetzen von elektrischen leitfähigen Partikeln in eine Kunststoffmatrix. Als Zusatz können Rußpartikel oder metallische Partikel aus Silber, Gold oder Kupfer verwendet werden. Für die Kunststoffmatrix sind Materialien wie Polyethylen, Polyurethan oder einem anderen geeigneten Kunststoff verwendbar. Zum Beispiel können auch dotiertes Polyacetylen, dotiertes Trans-Polyacetylen, dotiertes Polypyrrol oder ähnliches bei der Herstellung des Körpers 20 verwendet werden.
-
Der Körper 20 weist eine gewölbte Unterseite 21 auf. Die Unterseite 21 besteht aus einer konkav gewölbten Fläche 22. Die Fläche 22 ist durch zwei parallele gerade Seitenkanten 23 begrenzt, die über zwei ebenfalls parallel zueinander verlaufende gekrümmte Längskanten 24 miteinander verbunden sind. Die Längskanten 24 erstrecken sich entlang eines Kreisbogens mit einem ersten Radius R1. Die Fläche 24 bildet somit einen Teil einer Zylindermantelfläche.
-
An die beiden Seitenkanten 23 schließt sich jeweils eine Seitenfläche 25 des Körpers 20 an. Die beiden Seitenflächen 25 sind beim Ausführungsbeispiel parallel zueinander orientiert. Zwischen den beiden Seitenflächen 25 ist im Anschluss an die eine Längskante 24 eine Vorderfläche 26 und im Anschluss an die jeweils andere Längskante 24 eine Rückfläche 27 vorgesehen. Auf der der Unterseite 21 entgegengesetzten Oberseite 28 weist der Körper 20 eine Vertiefung 29 auf, in die das Einstellmittel 17 zur Verschiebung des Körpers 2 eingreift. Der Körper 20 weist außerdem wenigstens ein Befestigungsloch 30 auf, so dass der Körper 20 beispielsweise mit Hilfe einer Schraubverbindung lösbar an einer Halteplatte des Halters 16 befestigt werden kann. Am Ausführungsbeispiel durchsetzen zwei Befestigungslöcher 30 den Körper 20 vollständig von der Vorderfläche 26 bis zur Rückfläche 27.
-
Die Verbindungsstelle zwischen der Verbindungsleitung 12 und dem Körper 20 ist im Bereich der Oberseite 28 neben der Vertiefung 29 vorgesehen. Wie aus 2 hervorgeht, ist dort im Körper 20 eine Verbindungsausnehmung 34 eingebracht, die zur Oberseite 28 hin offen ist. Die Verbindungsleitung 12 ist in die Verbindungsausnehmung 34 eingesteckt und elektrisch und mechanisch mit dem Körper 20 verbunden. Die stoffschlüssige Verbindung kann mit Hilfe eines elektrisch leitfähigen Verbindungsmittels, wie beispielsweise einem elektrisch leitfähigen Klebstoff oder durch Löten mit Lötzinn hergestellt werden.
-
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Verbindungsleitung 12 in die Verbindungsausnehmung 34 durch sogenanntes Einstampfen stoffschlüssig zu befestigen. Beim Einstampfen wird ein Metallpulver, beispielsweise Silberpulver, durch hohen Druck verflüssigt. Durch Reduzieren des Drucks erstarrt diese leitfähige Flüssigkeit und stellt eine stoffflüssige Verbindung zwischen dem Körper 20 und der Verbindungsleitung 12 her. Auch hierbei wird gleichzeitig eine elektrische und mechanische Verbindung erreicht.
-
Von der Unterseite 21 und von der Fläche 22 ragen eine Vielzahl von Kontaktadern 35 weg und erstrecken sich jeweils zu ihrem freien Ende 36 hin. Die Kontaktadern 35 sind elektrisch leitfähig und bestehen bevorzugt aus Kupfer oder einer Kupfer enthaltenden Legierung. Die Kontaktadern 35 sind nicht gleichmäßig über die Fläche 22 an der Unterseite 21 des Körpers 20 verteilt. Vielmehr sind die Kontaktadern 35 beim Ausführungsbeispiel zu Litzen 37 gebündelt. Jede Litze 37 enthält mehrere Kontaktadern 35, beispielsweise zehn bis zwanzig Kontaktadern 35. Beim Ausführungsbeispiel weist die Schleifkontakteinrichtung 13 neun Litzen 37 auf. Die Anzahl der Litzen 37 kann variieren. Vorzugsweise sind zwischen fünf und fünfzehn Litzen am Körper 20 angeordnet.
-
Die Kontaktadern 35 können sich parallel nebeneinander und im Wesentlichen gerade von der Unterseite 21 des Körpers 20 weg erstrecken. Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kontaktadern 35 zu einer Litze 37 verdrillt. Auch verseilte, verflochtene oder verwobene Kontaktadern können eine Litze 37 bilden.
-
Die elektrische und mechanische Verbindung der Litzen 37 mit dem Körper 20 erfolgt beim Ausführungsbeispiel analog zur Verbindung der Verbindungsleitung 12 mit dem Körper 20. Von der Unterseite 21 her sind in den Körper 20 zu Unterseite 21 hin offene Ausnehmungen 38 eingebracht, von denen in 2 der Übersichtlichkeit halber lediglich eine Ausnehmung 38 dargestellt ist. Die Litzen 37 sind in jeweils eine Ausnehmung 38 eingesteckt und dort mit dem Körper 20 bevorzugt stoffschlüssig verbunden, wie dies im Zusammenhang mit der Verbindungsleitung 12 beschrieben wurde. Auch die Litzen 37 können beispielsweise eingestampft oder eingelötet werden. Bei einer anderen bevorzugten Herstellung der Schleifkontakteinrichtung 13 wird die Verbindungsleitung 12 und/oder die Litzen 37 in eine Gussform für den Körper 20 eingelegt und der Körper 20 anschließend gegossen. Beim Gießen des Körpers 20 wird gleichzeitig die elektrische und mechanische Verbindung mit der Verbindungsleitung 12 und/oder den Litzen 37 hergestellt.
-
Die freie Länge L einer Litze 37 wird ausgehend von der Fläche 22 der Unterseite 21 bis zu dem dem Schleifring 14 zugeordneten freien Ende 39 der Litze 37 gemessen. Das freie Ende 39 einer Litze 37 wird durch die Position der freien Enden 36 der die Litze 37 bildenden Kontaktadern 35 vorgegeben. Die freie Länge L der Litzen 37 ist im Wesentlichen identisch. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt die freie Länge L der Litzen 37 zwischen zwei und sechs Millimetern. Eine freie Länge L im Bereich von vier Millimetern hat sich im Hinblick auf die Flexibilität und Biegesteifigkeit einer Litze L als vorteilhaft erwiesen. Im Bereich der Litzen 37 außerhalb des Körpers 20 sind die Kontaktadern nicht durch ein Verbindungsmittel miteinander verbunden, insbesondere nicht stoffschlüssig miteinander verbunden. Die Litze 37 ist dadurch sowohl in ihrer Erstreckungsrichtung quer zur Drehachse D, als auch in Drehrichtung R um die Drehachse D ausreichend nachgiebig und nicht starr. Eine zu starre Ausgestaltung der Litze 37 würde einen starken Verschleiß am Schleifring 14 verursachen.
-
Die Litzen 37 sind beim Ausführungsbeispiel in mehreren und beispielsgemäß zwei Reihen 42 angeordnet. Die Reihen 42 sind korrespondierend zur Drehrichtung R der Spindel 15 angeordnet und erstrecken sich mithin in etwa parallel zu den Längskanten 24 des Körpers 20. Die Anzahl der Litzen 37 pro Reihe 42 kann identisch oder unterschiedlich groß sein. Der Abstand zweier benachbarter Litzen 37 einer gemeinsamen Reihe 42 ist beim Ausführungsbeispiel in allen Reihen 42 gleich groß. Der Abstand der Litzen 37 wird dabei an der Mündung der Ausnehmung 38 und mithin im Bereich der Fläche 22 gemessen und entspricht daher dem Abstand der betreffenden Ausnehmungen 38. Bevorzugt sind die Litzen 37 einer Reihe 42 gegenüber den Litzen 37 der jeweils der anderen Reihe 42 in Drehrichtung R um die Drehachse D gesehen versetzt angeordnet. Mit Blick auf die Vorderfläche 26 des Körpers 20 gesehen heißt dies, dass die Litzen 37 der einen Reihe 42 im Bereich der Lücke zwischen zwei Litzen 37 der anderen Reihe 42 angeordnet sind.
-
Der Abstand zweier benachbarter Litzen 37 ist beim Ausführungsbeispiel kleiner als die freie Länge L der Litzen 37. Vorzugsweise ist der Abstand zweier benachbarter Litzen 37 zumindest halb so groß wie der Durchmesser einer Litze 37 bzw. wie der Durchmesser der Ausnehmung 38. Die mittlere Dichte der Kontaktadern 35 an der Fläche 22 der Unterseite 21 ist dadurch ausreichend groß. Dennoch besteht geügend Freiraum zwischen benachbarten Litzen, um eine Verformung oder Auslenkung der Litzen 37 quer zu ihrer Erstreckungsrichtung zu ermöglichen. Die Erstreckungsrichtung der Litzen ist beim Ausführungsbeispiel durch die Längsachsen L der Ausnehmungen 38 bestimmt. Die Längsachsen L der Ausnehmungen 38 sind parallel zueinander ausgerichtet.
-
Auch andere Anordnungsvarianten der Litzen 37 an der Unterseite 21 des Körpers 20 können verwendet werden. Es sind sowohl regelmäßige, als auch unregelmäßige Anordnungen der Litzen 37 realisierbar.
-
Bei dem hier bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die freien Enden 39 der Litzen 37 an die Mantelfläche eines Zylinders mit einem zweiten Radius R2 um die Drehachse D angepasst. Dadurch ist ein gleichmäßiger und möglichst flächiger Kontakt der Litzen 37 mit dem Schleifring 14 sichergestellt. Der zweite Radius R2 entspricht dabei vorzugsweise den Radius des Schleifrings 14, wie dies in 2 lediglich veranschaulicht ist. Der zweite Radius R2 ist kleiner als der erste Radius R1.
-
Die Erfindung betrifft eine Schleifkontakteinrichtung 13, die zur Verwendung in einer Erodiereinrichtung 10 bzw. einer Erodiermaschine vorgesehen und eingerichtet ist. Die Schleifkontakteinrichtung 13 stellt eine elektrische Verbindung mit einem um eine Drehachse D antreibbaren Schleifring 14 und einer Strom- oder Spannungsquelle 11 her. Hierfür weist die Schleifkontakteinrichtung 13 eine elektrische Verbindungsleitung 12 auf, die elektrisch mit der Strom- oder Spannungsquelle 11 verbindbar ist. Die Verbindungsleitung 12 ist auch mechanisch und elektrisch mit einem elektrisch leitfähigen Körper 20 verbunden. An einer dem Schleifring 14 zugeordneten Unterseite 21 weist der Körper 20 eine Vielzahl von vorstehenden Kontaktadern 35 auf. Die Kontaktadern 35 sind aus elektrisch leitfähigem Material. Bevorzugt sind die Kontaktadern 35 zu mehreren Litzen 39 gebündelt. Die Litzen 37 verlaufen im unbeaufschlagten, nicht verbogenen Zustand parallel zueinander von der Unterseite 21 des Körpers weg zu ihrem jeweils freien Ende 39 hin. Die freien Enden 39 der Litzen 37 liegen auf einer gemeinsamen Zylindermantelfläche, deren Radius vorzugsweise dem Radius des Schleifrings entspricht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Erodiereinrichtung
- 11
- Strom- oder Spannungsquelle
- 12
- Verbindungsleitung
- 13
- Schleifkontakteinrichtung
- 14
- Schleifring
- 16
- Halter
- 17
- Einstellmittel
- 20
- Körper
- 21
- Unterseite
- 22
- Fläche
- 23
- Seitenkante
- 24
- Längskante
- 25
- Seitenfläche
- 26
- Vorderfläche
- 27
- Rückfläche
- 28
- Oberseite
- 29
- Vertiefung
- 30
- Befestigungsloch
- 34
- Verbindungsausnehmung
- 35
- Kontaktader
- 36
- freies Ende der Kontaktader
- 37
- Litze
- 38
- Ausnehmung
- 39
- freies Ende der Litze
- 42
- Reihe
- D
- Drehachse
- L
- freie Länge der Litze
- R
- Drehrichtung
- R1
- erster Radius
- R2
- zweiter Radius
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005013106 A1 [0002]
- DE 202004014936 U1 [0003]