DE102011016962A1 - Anordnung zum Verstellen eines um eine Drehachse drehbaren Bauteils - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Anordnung zum Verstellen eines um eine Drehachse drehbaren Bauteils (2) angegeben, bei welcher in der Drehachse ein strangförmiges Torsionselement (8) angeordnet ist, das aus einer Form-Gedächtnis-Legierung besteht. Das Torsionselement (8) ist in einem dicht an demselben anliegenden Rohr (9) aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit angeordnet, an dem außen mindestens ein elektrisches Heizelement angebracht ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Verstellen eines um eine Drehachse drehbaren Bauteils, bei welcher in der Drehachse ein strangförmiges Torsionselement angeordnet ist, das aus einer Form-Gedächtnis-Legierung besteht (
DE 698 09 656 T2 ). - Ein drehbares Bauteil im Sinne der Erfindung kann beispielsweise eine Klappe sein, mittels derer der lichte Querschnitt eines Rohres oder eines Strömungskanal verändert und im Extremfall verschlossen werden kann. Ein bei dieser Anordnung eingesetztes Element aus einer Form-Gedächtinis-Legierung (FGL) ist an sich bekannt. Eine solche FGL hat beispielsweise die Komponenten Nickel, Titan und Kupfer. Sie ist beispielsweise in der
DE 198 10 640 C2 beschrieben. Ein Element aus einer FGL erhält durch thermische und mechanische Behandlung ein Formgedächtnis mit der Maßgabe eingeprägt, daß es nach einer Verformung aus dieser eingeprägten Form heraus in eine andere Form bei Erwärmung in die eingeprägte Form zurückgeht, und zwar mit erheblicher Kraftentwicklung. Ein FGL-Element kann bei Fortfall der Erwärmung in einer gegebenen Position gehalten oder mit relativ geringem Kraftaufwand, beispielsweise mittels einer Feder, wieder in die durch die erwähnte Verformung erreichte andere Form zurückgebracht werden. - Die eingangs erwähnte Anordnung nach der
DE 698 09 656 T2 wird zur Ansteuerung eines drehbaren Deflektors eingesetzt. Der Deflektor ist fest mit einem strangförmigen Torsionselements verbunden, das aus einer FGL besteht und zu seiner Aktivierung an eine elektrische Stromquelle angeschlossen werden kann. Es wird dann direkt durch elektrischen Strom erwärmt und geht in seine dem eingeprägten Formgedächtnis entsprechende Form zurück. Mit dem Torsionselement ist außerdem eine Spiralfeder verbunden, welche das Torsionselement in einer gegenüber der als Formgedächtnis eingeprägten Form verdrehten Form hält. Wenn das Torsionselement durch Einschalten der Stromquelle erwärmt wird, dreht es sich unter Mitnahme des Deflektors in Richtung seiner eingeprägten Form zurück. Der Deflektor kann dadurch in unterschiedliche Positionen gedreht werden. Wegen des direkten Anschlusses von elektrischem Strom an das Torsionselement muß die Anordnung insgesamt berührungssicher elektrisch isoliert werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Anordnung einfacher zu gestalten.
- Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Torsionselement in einem dicht an demselben anliegenden Rohr aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit angeordnet ist, an dem außen mindestens ein elektrisches Heizelement angebracht ist.
- Bei dieser Anordnung sind das Torsionselement und das für seine Erwärmung eingesetzte Heizelement galvanisch getrennt. Dadurch kann die ganze Anordnung auf einfache Art und Weise berührungssicher aufgebaut werden, weil das Heizelement als Bauteil mit relativ kleinen Abmessungen gut isoliert ausgeführt werden kann. Als Heizelement kann bei dieser Anordnung mit Vorteil ein elektrischer Widerstand eingesetzt werden, der sich nach Anschalten an eine Stromquelle schnell erwärmt und dadurch zu einer schnellen Reaktion des Torsionselements führt. Die von dem Heizelement erzeugte Wärme wird durch das gut wärmeleitende Rohr, das dicht am zu erwärmenden Torsionselement anliegt, unmittelbar und schnell auf dasselbe übertragen. In bevorzugter Ausführungsform wird als Heizelement ein elektrischer PTC-Widerstand verwendet.
- Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung der Anordnung sind in der Drehachse des Bauteils zwei voneinander getrennte Torsionselemente angeordnet, die bei Erwärmung in zueinander entgegengesetzter Richtung drehen, um in ihre dem eingeprägten Formgedächtnis entsprechende Form zurückzugelangen. Jedes dieser Torsionselemente ist von einem eigenen Rohr umgeben und mit einem eigenen Heizelement ausgerüstet. Es wird stets nur eines der Torsionselemente erwärmt, das bei seiner Drehung das andere Torsionselement mitnimmt und dadurch quasi als Rückstellelement für dasselbe dient. Ein gesondertes Rückstellelement ist bei dieser Ausführungsform der Anordnung nicht erforderlich.
- Das mit der Anordnung nach der Erfindung zu verstellende Bauteil ist beispielsweise eine in einer Rohrleitung angeordnete Klappe, mittels derer der lichte Querschnitt der Rohrleitung mit den Endlagen „offen” und „geschlossen” verändert werden kann. Stellvertretend für alle anderen um eine Drehachse drehbaren Bauteilen, wird im folgenden eine solche Klappe berücksichtigt.
- Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
- Es zeigen:
-
1 in schematischer Darstellung eine Anordnung mit einer in einer Rohrleitung drehbar angeordneten, mit einem Torsionselement nach der Erfindung ausgerüsteten Klappe. -
2 die Anordnung nach1 mit um 90° gedrehter Klappe. -
3 das Torsionselement nach1 in ergänzter Ausführungsform, in vergrößerter Darstellung. -
4 eine gegenüber1 abgewandelte Ausführungsform der Anordnung. -
5 Einzelheiten aus4 in ergänzter Ausführungsform, in vergrößerter Darstellung. -
6 die Anordnung nach1 mit einer weiteren Ergänzung. - In
1 ist schematisch eine in einer Rohrleitung1 angeordnete Klappe2 dargestellt, die um eine strichpunktierte eingezeichnete Drehachse3 drehbar ist. In der in1 dargestellten Position ist die Rohrleitung1 durch die Klappe2 verschlossen. Bei einer Drehung um 90° gibt die Klappe2 gemäß2 den lichten Querschnitt der Rohrleitung1 im wesentlichen frei. Die Klappe2 ist in der Rohrleitung1 an zwei einander diametral gegenüber liegenden Stellen4 und5 drehbar gelagert. An der Stelle4 ist ein in eine Bohrung der Rohrleitung1 eingreifender Zapfen6 angeordnet, mit dem die Klappe2 fest verbunden ist. Um den Zapfen6 herum ist mit Vorteil eine Rückstellfeder7 angeordnet, durch welche die Klappe2 beispielsweise in ihre aus2 ersichtliche Offenstellung als eine Endlage gebracht werden kann. - Zum Drehen der Klappe
2 um die Drehachse3 ist in derselben ein in der Wandung der Rohrleitung1 befestigtes, strangförmiges Torsionselement8 angeordnet, das aus einer FGL besteht. Das Torsionselement8 ist von einem dicht an demselben anliegenden Rohr9 aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit umgeben. Es besteht mit Vorteil aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Das Torsionselement8 ist fest mit der Klappe2 verbunden. - An dem Rohr
9 ist gemäß3 außen ein elektrisches Heizelement10 angebracht, das dicht am Rohr9 anliegt. Es soll mit Vorteil durch eine elektrisch isolierende Schicht galvanisch vom Rohr9 getrennt sein. Das Heizelement10 kann über elektrische Adern11 und12 mit einer elektrischen Spannungsquelle verbunden werden. Das Rohr9 soll das Torsionselement8 auf seiner Länge so weit wie möglich und sinnvoll umgeben. Seine Länge soll mit Vorteil mindestens 80% der Länge des Torsionselements8 betragen. Zur Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen Rohr9 und Torsionselement8 kann die elektrisch isolierende Schicht aus einem wärmeleitenden Material bestehen. - Das Heizelement
10 ist elektrisch gut isoliert am Rohr9 angebracht und mit Vorteil mit einer feuchtigkeitsdichten Abdeckung versehen. Zur einfachen Anbringung des Heizelements10 kann das Rohr9 eine quadratische Außenkontur mit vier ebenen Flächen haben. Auf einer dieser Flächen kann das Heizelement10 montiert sein, so wie es beispielsweise in derDE 20 2009 008 830 U1 beschrieben ist. Als Heizelement10 kann mit Vorteil ein elektrischer Widerstand eingesetzt werden, und zwar in bevorzugter Ausführungsform ein PTC-Widerstand. - Das Torsionselement
8 soll beispielsweise in der aus2 ersichtlichen Offenstellung der Klappe2 durch die Rückstellfeder7 gehalten sein. Es ist in diese Offenstellung aus seiner dem eingeprägten Formgedächtnis entsprechenden Form, in welcher die Klappe2 sich in ihrer Schließstellung als zweite Endlage befindet, durch Drehung um seine der Drehachse3 entsprechende Achse herausgedreht worden. Bei Erwärmung durch das Heizelement10 dreht das Torsionselement8 unter Mitnahme der Klappe2 um seine Achse in seine eingeprägte Form zurück. Diese entspricht als Endlage der Schließposition der Klappe2 gemäß1 . Dabei können durch mehrfaches Ein- und Ausschalten des Heizelements10 auch Zwischenpositionen der Klappe2 eingestellt werden. - Gemäß
4 können in der Rohrleitung1 auch zwei voneinander getrennte Torsionselemente8A und8B befestigt sein. Sie sind beide von einem dicht anliegenden Rohr9A bzw.9B umgeben und beide mit einem eigenen Heizelement10A bzw.10B bestückt. Die beiden Torsionselemente8A und8B sind bei der Ausführungsform nach4 so eingestellt, daß sie sich bei Erwärmung in zueinander entgegengesetzter Richtung um ihre Achse drehen. Dabei muß sichergestellt sein, daß immer nur eines der Torsionselemente8A oder8B erwärmt wird. Das Torsionselement8B dreht bei Erwärmung durch das Heizelement10B die Klappe2 beispielsweise in die aus2 ersichtliche Offenposition. Dabei wird gleichzeitig das Torsionselement8A aus seiner dem eingeprägten Formgedächtnis entsprechenden Form herausgedreht. Das Torsionselement8B hat bei dieser Ausführungsform gleichzeitig die Funktion der Rückstellfeder7 . - Beide Torsionselemente
8A und8B haben dementsprechend bei ihrer Erwärmung durch das zugehörige Heizelement10A bzw.10B für das jeweils andere Torsionselement die Funktion einer Rückstellfeder. Auf eine gesonderte Rückstellfeder kann dann also verzichtet werden. Zum Drehen der Klappe2 in die aus1 ersichtliche Schließposition werden das Heizelement10B abgeschaltet und das Heizelement10A eingeschaltet, so daß jetzt das Torsionselement8A erwärmt wird. Es dreht dann analog zum beschriebenen Verhalten des Torsionselements8B dasselbe aus seiner dem eingeprägten Formgedächtnis entsprechenden Form heraus, in welcher die Klappe2 geöffnet ist. - Die Anordnung kann zusätzlich mit einem der Einfachheit halber nicht mit dargestellten Haltemechanismus ausgerüstet sein, durch welchen die Klappe
2 in ihren Endlagen gehalten ist. Es ist dann gegebenenfalls keine Dauerbeheizung der Torsionselemente erforderlich. Der Haltemechanismus kann auch mit einem die elektrische Stromzufuhr an die Heizelemente gegebenenfalls unterbrechenden Endschalter gekoppelt sein. Ein in einer Endlage der Klappe2 gegebenenfalls vorhandener Schalter kann zum Ein- und Ausschalten anderer Geräte genutzt werden, beispielsweise von Lüftungsventilatoren. - Die Klappe
2 kann gemäß5 beispielsweise über den Zapfen6 mit einem elektronischen Drehwinkelgeber13 ausgerüstet sein, durch welchen die Beheizung des Torsionselements8 bzw. der Torsionselemente8A und8B ein- und ausgeschaltet werden kann, um beispielsweise die im Vorangehenden erwähnten Zwischenstellungen der Klappe2 einzustellen. Ein durch die Rohrleitung1 bewegter Volumenstrom kann dadurch beispielsweise durch ein externes Steuersignal geregelt werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 69809656 T2 [0001, 0003]
- DE 19810640 C2 [0002]
- DE 202009008830 U1 [0020]
Claims (8)
- Anordnung zum Verstellen eines um eine Drehachse drehbaren Bauteils, bei welcher in der Drehachse ein strangförmiges Torsionselement angeordnet ist, das aus einer Form-Gedächtnis-Legierung besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Torsionselement (
8 ) in einem dicht an demselben anliegenden Rohr (9 ) aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit angeordnet ist, an dem außen mindestens ein elektrisches Heizelement (10 ) angebracht ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizelement (
10 ) durch eine elektrisch isolierende Schicht galvanisch vom Torsionselement (8 ) getrennt ist. - Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Drehachse (
3 ) des Bauteils zwei voneinander getrennte Torsionselemente (8A ,8B ) angebracht sind, von denen jedes von einem dicht an demselben anliegenden Rohr (9A ,9B ) umgeben und mit einem eigenen Heizelement (10A ,10B ) bestückt ist, die bei Erwärmung in zueinander entgegengesetzter Richtung drehen. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizelement jeweils ein elektrischer Widerstand, vorzugsweise ein PTC-Widerstand, eingesetzt ist.
- Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (
9 ) bzw. die Rohre (9A ,9B ) mit einer ebenen Außenfläche versehen ist bzw. sind, auf welcher das jeweilige Heizelement angebracht ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil in vorgegebenen Endlagen durch einen Haltemechanismus fixiert ist.
- Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil mit einem elektronischen Drehwinkelgeber (
13 ) ausgerüstet ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Bauteils ein Schalter angeordnet ist, der in einer Endlage vom Bauteil ein- und ausschaltbar ist.
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ID=46935490
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DE201110016962 Withdrawn DE102011016962A1 (de) | 2011-04-13 | 2011-04-13 | Anordnung zum Verstellen eines um eine Drehachse drehbaren Bauteils |
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DE (1) | DE102011016962A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2772647A1 (de) | 2013-02-27 | 2014-09-03 | Unovatis GmbH | Drehstellantrieb |
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DE19810640C2 (de) | 1997-11-27 | 2000-01-13 | Fachhochschule Konstanz Hochsc | Antriebsvorrichtung mit einem aus einer Formgedächtnislegierung geformten Element sowie deren Verwendung |
DE69809656T2 (de) | 1997-08-01 | 2003-09-18 | Fiat Ricerche | Vorrichtung zur Ansteuerung eines drehbaren Deflektors, insbesondere für eine Fahrzeugklimaanlage |
DE202009008830U1 (de) | 2009-06-26 | 2009-09-17 | Möhlenhoff Wärmetechnik GmbH | Anordnung zum Erwärmen eines strangförmigen metallischen Bauteils |
-
2011
- 2011-04-13 DE DE201110016962 patent/DE102011016962A1/de not_active Withdrawn
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