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Die Erfindung betrifft ein Gargerät, ein Verfahren zum Versorgen eines Lebensmittelbehandlungsgeräts mit einem Räuchermedium sowie eine Flüssigrauchkartusche.
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Räuchern ist ein seit langer Zeit bekanntes Verfahren, um Nahrungsmittel haltbarer zu machen und/oder eine bestimmte Geschmacksnote zu erzeugen. Bekannt ist auch, dass hierfür Flüssigrauch verwendet werden kann, also Raucharomen, die durch Kondensieren von Räucherrauch erhalten werden.
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Beispiele für Räuchervorrichtungen, die mit Flüssigrauch arbeiten, finden sich in der
EP 0 664 670 B2 und der
DE 197 29 766 A1 . Diese Vorrichtungen weisen einen vergleichsweise komplizierten Aufbau auf.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, mit denen Nahrungsmittel mit geringem Aufwand mit Raucharomen behandelt werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Gargerät mit einem Räucheranschluss bekannt, durch den ein Räuchermedium in das Innere des Gargeräts geleitet werden kann. Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, ein an sich bekanntes Gargerät, das für Profiküchen und die Großgastronomie verwendet wird, auch zum Behandeln von Nahrungsmitteln mit Raucharomen zu verwenden, da viele hierbei hilfreiche Bauelemente bereits im Gargerät vorhanden sind. So kann eine im Gargerät vorhandene Steuerung mit geringem Aufwand so modifiziert werden, dass ein Räucherprogramm halbautomatisch oder auch vollautomatisch ablaufen kann. Dabei kann ein Gebläse genutzt werden, das zum Umwälzen der Garraumatmosphäre sowieso vorhanden ist. Zum Beenden eines Räuchervorgangs können dieselben Bauteile und Steuermechanismen verwendet werden, die bei einem Gargerät zum Austausch der Garraumatmosphäre beispielsweise nach einem Dampfgarvorgang verwendet werden.
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An das erfindungsgemäße Gargerät kann mittels eines Gewinde entweder unmittelbar eine Kartusche angeschlossen werden, die Flüssigrauch enthält, oder ein Schlauch, über den das Räuchermedium von einer Kartusche zugeführt wird, die im Abstand vom Gerät gelagert wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass am Räucheranschluss eine Nadel vorgesehen ist. Mit dieser kann eine Membran einer Flüssiggaskartusche durchstochen werden, wenn die Kartusche in das Gewinde des Räucheranschlusses eingeschraubt wird. Auf diese Weise kann die Flüssigrauchkartusche zuverlässig angeschlossen werden, ohne dass zusätzliche Bedienschritte notwendig sind.
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Der Räucheranschluss ist vorzugsweise auf einer Außenseite des Gargeräts angeordnet, insbesondere an einer Seitenwand, so dass die dort angeordneten Flüssigrauchkartuschen gut zugänglich sind und mit geringem Aufwand ausgetauscht werden können, wenn sie leer sind.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist am Gargerät eine Zerstäubungsdüse vorgesehen. Diese ermöglicht es, den Flüssigrauch zu zerstäuben und im vernebelten und teilweise dampfförmigen Zustand in das Innere des Garraums des Gargeräts einzubringen.
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Die oben genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Gargerät mit einem Räucheranschluss, an welchem eine Flüssigrauchkartusche angebracht ist. Die Verwendung einer Flüssigrauchkartusche ermöglicht es, die jeweils gewünschten Raucharomen mit geringem Aufwand im Gargerät zur Verfügung zu stellen. Die Kartuschen können leicht gehandhabt und mit geringem Aufwand ausgetauscht werden. Es ist auch möglich, am Gargerät mehrere Räucheranschlüsse vorzusehen, die mit unterschiedlichen Flüssigrauchkartuschen bestückt werden können. Dies ermöglicht, unterschiedliche Räucherprogramme mit unterschiedlichen Raucharomen ablaufen zu lassen, ohne dass der Bediener des Geräts Kartuschen austauschen muss.
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Zur Lösung der oben genannten Aufgabe ist erfindungsgemäß auch ein Verfahren zum Versorgen eines Lebensmittelbehandlungsgeräts, insbesondere eines Gargeräts, mit Räuchermedium vorgesehen, wobei in einem ersten Schritt eine Flüssigrauchkartusche in einen Räucheranschluss eingeschraubt wird und dann eine mit dem Räucheranschluss in Verbindung stehende Zerstäubungsdüse gesteuert geöffnet wird, so dass Räucherrauch in den Garraum eingebracht wird. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass anders als im Stand der Technik keine aufwendigen Vorrichtungen zum Aufbereiten und/oder Zerstäuben des Flüssigrauchs notwendig sind. Es ist eine konstruktiv einfach herzustellende Zerstäubungsdüse ausreichend, um zusammen mit einem gesteuerten Ventil, beispielsweise einem Magnetventil, den Räucherrauch zum gewünschten Zeitpunkt und in der gewünschten Menge in den Garraum einströmen zu lassen.
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Erfindungsgemäß kann dabei vorgesehen sein, dass ein in der Flüssigrauchkartusche enthaltenes Treibgas den Flüssigrauch durch die Zerstäubungsdüse treibt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass keinerlei zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, um ausgehend vom in der Kartusche enthaltenen Flüssigrauch Raucharomen in den Garraum einströmen zu lassen.
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Schließlich ist zur Lösung der oben genannten Aufgabe auch eine Flüssigrauchkartusche vorgesehen, die einen Druckbehälter, ein Gewinde und eine Membran aufweist, wobei im Druckbehälter Flüssigrauch enthalten ist. Diese Kartusche beruht auf dem Grundgedanken, den Flüssigrauch unter hohem Druck stehend in Kartuschenform bereitzuhalten, so dass ähnlich wie bei einer Campinggasflasche durch Öffnen eines Ventils unmittelbar das Räuchermedium zur Verfügung steht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
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1 In einer schematischen Schnittansicht ein Gargerät gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 in einer Seitenansicht ein Gargerät gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; und
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3 in einer Seitenansicht schematisch ein Gargerät gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
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In 1 ist schematisch ein Gargerät 10 gezeigt, das einen Garraum 12 enthält, in welchem Nahrungsmittel gegart oder anderweitig behandelt werden können. Die hierfür nötigen Bauteile wie Heizung, Gebläse, Einschubschienen, etc. sind nicht dargestellt, da sie zum Verständnis der Erfindung nicht relevant sind. Relevant ist lediglich eine Steuerung 14, mit der verschiedene Garprogramme des Gargeräts gesteuert werden können.
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An einer Seitenwand 16 des Gargeräts ist ein Räucheranschluss 18 vorgesehen, der einen Gewindeanschluss 20 mit einem Kartuschengewinde 22 enthält, in das eine Flüssigrauchkartusche 24 eingeschraubt ist. Die Flüssigrauchkartusche 24 ist als Druckbehälter ausgeführt, in welchem Flüssigrauch 26 und ein unter hohem Druck stehendes Treibgas 28 eingeschlossen sind. Die Öffnung des Druckbehälters ist von einer Membran 30 verschlossen, und um die Öffnung herum ist ein Gewinde 32 vorgesehen.
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Im Gewindeanschluss 20 innerhalb des Kartuschengewindes 22 ist eine Nadel 34 angeordnet, welche die Membran 30 durchsticht, wenn die Flüssigrauchkartusche 24 in den Gewindeanschluss 20 eingeschraubt wird. Die Nadel 34 steht mit einer Verbindungsleitung 36 in Verbindung, mittels der der Flüssigrauch 26 aus der Flüssigrauchkartusche 24 in das Gargerät 10 geleitet werden kann. Die Verbindungsleitung 36 führt zu einer Zerstäubungsdüse 38, die im Inneren des Gargeräts angeordnet ist und mit der der Flüssigrauch 26 zerstäubt werden kann. Zwischen dem Gewindeanschluss 20 und der Zerstäubungsdüse 38 ist ein Magnetventil 40 angeordnet, das von der Steuerung 14 gesteuert wird.
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Zum Anschließen der Flüssigrauchkartusche 24 wird diese, ähnlich wie eine Campinggasflasche, in das Kartuschengewinde 22 eingeschraubt. Dabei durchsticht die Nadel 34 automatisch die Membran 30, so dass der Flüssigrauch 26 in die Verbindungsleitung 36 gelangt. Wie in 1 zu sehen ist, wird die Flüssigrauchkartusche 24 „auf dem Kopf stehend” angeschlossen, so dass der Flüssigrauch 26 unterhalb des Treibgases 28 liegt und vom Druck in die Verbindungsleitung 36 gedrückt wird. Wenn das Magnetventil 40 geöffnet wird, wird der Flüssigrauch 26 durch den vom Treibgas 28 erzeugten Druck durch die Zerstäubungsdüse 38 gepresst, wodurch der Flüssigrauch fein vernebelt und teilweise im dampfförmigen Zustand in den Garraum 12 gelangt. Dort kann er auf die sich im Garraum 12 befindenden Lebensmittel einwirken.
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Die Steuerung 14 kann unterschiedliche Räucherprogramme ablaufen lassen, die sich hinsichtlich ihrer Einwirkzeit, dem Zeitpunkt des Zuführens der Raucharomen, etc. unterscheiden.
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In 2 ist eine zweite Ausführungsform gezeigt. Für die von der ersten Ausführungsform bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird insoweit auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der wesentliche Unterschied zur ersten Ausführungsform besteht darin, dass bei der zweiten Ausführungsform die Flüssigrauchkartusche 24 nicht unmittelbar in den Räucheranschluss 18 eingeschraubt ist, sondern entfernt vom Gargerät 10 aufgestellt ist. Am Räucheranschluss 18 ist lediglich ein Schlauch 50 angebracht, der zum Gewindeanschluss 20 führt, der auf die Flüssigrauchkartusche 24 aufgeschraubt ist. Der Räucheranschluss 18 ist hier an einer Rückwand 52 des Gargeräts angeordnet.
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In 3 ist ein Gargerät gemäß einer dritten Ausführungsform gezeigt. Bei der dritten Ausführungsform dient der Räucheranschluss 18 wieder unmittelbar zur Aufnahme der Flüssigrauchkartusche 24, wobei hier zwei unterschiedliche Flüssigrauchkartuschen vorgesehen sind. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Raucharomen, die im Flüssigrauch vorhanden sind. Zusätzlich ist eine Druckgasflasche 60 vorgesehen, die in einen Druckanschluss 62 eingeschraubt ist. Dieser ist in gleicher Weise wie die Räucheranschlüsse 18 an der Seitenwand 16 des Gargeräts 10 angeordnet.
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Die Flüssigrauchkartuschen 24 müssen bei dieser Ausführungsform kein Treibgas enthalten. Dieses wird von der Druckgasflasche 60 bereitgestellt. Alternativ kann auch ein Druckluftanschluss verwendet werden.
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Alternativ zur Verwendung der Zerstäubungsdüse 38 könnte auch ein Flüssigrauch verwendet werden, der verdampft, sobald er nicht mehr unter hohem Druck vorgehalten wird. In diesem Fall ist es ausreichend, im Inneren des Garraums 12 an geeigneten Stellen eine oder mehrere Ausströmöffnungen für den Räucherrauch vorzusehen.
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Die beschriebenen Flüssigrauchkartuschen 24 können auch an ein Räuchergerät angeschlossen werden, also ein Gerät, mit dem keine anderen Programme zur Behandlung von Lebensmitteln ausgeführt werden können. Auch hier ergeben sich dieselben Vorteile hinsichtlich der Handhabung des Flüssigrauchs, eines schnellen Austauschs von verbrauchten Kartuschen und des geringen Aufwandes für die Bereitstellung der Raucharomen im Räucherraum.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0664670 B2 [0003]
- DE 19729766 A1 [0003]