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Die Erfindung betrifft einen Pedalkraftsimulator für eine Fahrzeugbremse mit elektronischer Signalübertragung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 der Erfindung.
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Pedalkraftsimulatoren, auch als Pedalwegsimulatoren oder Pedalsimulatoren bezeichnet, werden überall dort benötigt, wo die Bremskraft einer Fahrzeugbremsanlage nicht mehr unmittelbar durch die vom Fahrzeugführer an einem Fahrzeugbremspedal aufgebrachte Betätigungskraft erzeugt wird, sondern infolge elektronischer Signalübertragung eine von der Fußkraft des Fahrzeugführers abhängige Aussteuerung des Bremsmoments durch eine Fremdkraft, wie beispielsweise einen Elektromotor, einen Kompressor oder dgl. vorgenommen wird (Brake-by-Wire). Mittels des Pedalkraftsimulators wird dem Fahrzeugführer beim Betätigen des Fahrzeugbremspedals eine haptische Rückmeldung in Form eines vorgegebenen Kraft-Weg-Verhaltens vermittelt, welche/s mit dem tatsächlichen Bremsverhalten der Fahrzeugbremsanlage korrespondiert, um dem Fahrzeugführer die Dosierung der Bremskraft zu erleichtern. Insbesondere kann mit dem vorgegebenen Kraft-Weg-Verhalten ein von herkömmlichen hydraulischen Fahrzeugbremsanlagen gewohntes Bremsgefühl simuliert werden.
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So sind aus der
DE 10 2004 011 622 A1 Fahrzeugbremsanlagen mit Pedalsimulator bekannt, welche im Hinblick auf einen etwaigen Defekt der Fahrzeugbremsanlage eine Rückfallebene mit herkömmlicher Übertragung der Bremskraft vorgesehen. Als Pedalsimulatoren werden Kolben-Zylinder-Einheiten mit einer oder mehreren Simulatorfedern und/oder Reibgliedern sowie mit Mitteln zum Sensieren der Lage des Kolbens vorgeschlagen. Ebenso werden hydraulisch wirkende Kolben-Zylinder-Einheiten vorgeschlagen. Vermittels der Simulatorfedern und Reibglieder bzw. des hydraulischen Kolbens ist eine bestimmte „Hysterese” bzw. ein bestimmtes Kraft-Weg-Verhalten darstellbar, welches dem Fahrzeugführer ein gewohntes Bremsgefühl simuliert. Der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit ist mittels einer Kolbenstange mit dem Fahrzeugbremspedal wirkverbunden, wobei besagte Kolbenstange sowohl kolben- als auch pedalseitig schwenkbeweglich bzw. gelenkig am Kolben bzw. Pedal festgelegt ist.
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Auch aus der älteren Anmeldung der Anmelderin mit dem
deutschen Aktenzeichen 10 2010 024 734.0 ist eine Fahrzeugbremsanlage mit Pedalsimulator bekannt, die es ebenfalls in einer Notsituation ermöglicht, beispielsweise im Hinblick auf einen Defekt der Fahrzeugbremsanlage, eine vom Fahrzeugführer aufgebrachte Betätigungskraft mechanisch vom Bremspedal an die Radbremsen zu übertragen (Rückfallebene). Insoweit umfasst besagte Fahrzeugbremsanlage ein Bremspedal sowie Radbremsen, eine Kraftübertragungseinrichtung zur mechanischen Kopplung des Bremspedals mit den Radbremsen und einen pneumatisch arbeitenden Pedalsimulator, der eine Kompressionskammer und eine Einrichtung zur Verminderung des Raumvolumens der Kompressionskammer infolge einer Bremspedalbetätigung aufweist. Des Weiteren umfasst die Fahrzeugbremsanlage ein ansteuerbares Ventil, über das die Kompressionskammer mit der Außenumgebung koppelbar und gegen die Außenumgebung absperrbar ist. Die besagte Einrichtung zur Verminderung des Raumvolumens der Kompressionskammer ist durch eine Kolben-Zylinder-Einheit gebildet. Der Kolben ist innerhalb des Zylinders axial verschiebbar geführt und über eine Kolbenstange mit dem Bremspedal wirkverbunden. Unter Bezugnahme auf das Ausführungsbeispiel gemäß
6 der in Rede stehenden Anmeldung
Az.: 10 2010 024 734.0 durchdringt die Kolbenstange dabei eine Öffnung in einer Stirnwand des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit, wobei die Öffnung derart ausgebildet ist, dass dieselbe gewisse Winkelbewegungen der Kolbenstange zulässt. Zur Vermeidung von Biegemomenten ist die Kolbenstange sowohl am Kolben als auch am Fahrzeugbremspedal gelenkig befestigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen zum Stand der Technik alternativen Pedalkraftsimulator zu schaffen, der insbesondere bezüglich der Darstellung eines vorbestimmten Kraft-Weg-Verhaltens sowie bezüglich des erforderlichen Bauraumes verbessert ist.
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Ausgehend von einem Pedalkraftsimulator für eine Fahrzeugbremsanlage mit elektronischer Signalübertragung, bei der eine von einer Fußkraft des Fahrzeugführers abhängige Aussteuerung des Bremsmoments insbesondere mittels elektro-hydraulischer oder elektro-mechanischer Systeme vorgenommen wird und der Pedalkraftsimulator ein für einen Fahrzeugführer gewohntes Bremsgefühl generiert, wobei der Pedalkraftsimulator eine pneumatisch arbeitende Kolben-Zylinder-Einheit aufweist, welche an einem dieselbe tragenden Bauteil oder Aggregat des Fahrzeugs befestigt ist, und wobei der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit über eine entgegen der Kompressionsrichtung des Kolbens federkraftbelastete Kolbenstange mit einem Fahrzeugbremspedal wirkverbunden ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass die Kolbenstange durch zwei oder mehrere während einer Betätigung des Fahrzeugbremspedals ineinander teleskopierbare Kolbenstangenabschnitte gebildet ist.
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Durch diese Maßnahme sind erweiterte Möglichkeiten eröffnet, bei geringem zur Verfügung stehenden Bauraum für den Pedalkraftsimulator ein definiertes Kraft-Weg-Verhalten desselben einzustellen.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach kann benachbarten, ineinander teleskopierbaren Kolbenstangenabschnitten ein einen vorab festgelegten Teleskopweg „s” mitbestimmender Axialanschlag zugeordnet sein. Dieser Teleskopweg „s” kann dabei zum einen als Leerweg definiert sein. Zum anderen kann innerhalb des besagten Teleskopweges „s” zumindest ein Federelement und/oder ein Feder-Dämpfungselement angeordnet sein. Durch diese Maßnahmen, nämlich eine gegebenenfalls geeignete Reihenschaltung von Federelementen und/oder Feder-Dämpfungselementen und geschickte Trennung der Kolbenstange in besagte teleskopierbare Kolbenstangenabschnitte kann in weiten Grenzen eine Wunschkennlinie der Pedalkraft eingestellt werden. Des Weiteren kann zumindest ein Kolbenstangenabschnitt gelenkig am benachbarten Kolbenstangenabschnitt und/oder am Fahrzeugbremspedal oder Kolben abgestützt sein. Durch diese Maßnahme ist vorteilhaft vermieden, dass sich infolge Betätigung des Fahrzeugbremspedals ergebende Winkeländerungen der Kolbenstange zum Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit nachteilig auf das gewünschte Bewegungsverhalten des Kolbens in Form von beispielsweise nachteiligen Slip-Stick-Effekten und/oder Verklemmungen des Kolbens sowie Undichtigkeiten zwischen Kolben und Zylinder, welche wiederum mit einem vom gewohnten Bremsgefühl des Fahrzeugführers abweichenden respektive ungewohnten Bremsgefühl einhergehen können, auswirken. Insoweit kann zumindest eine der gelenkigen Abstützungen nach Art eines an sich bekannten Axialgelenks mit einer in einer hülsenförmigen Axialführung axial verschiebbaren Verdickung mit insbesondere konvexer, sphärischer Mantelfläche ausgebildet sein. Um die vorstehend beschriebenen Nachteile besagter Winkeländerung der Kolbenstange zum Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit zu vermeiden, kann es gemäß einer anderen Ausgestaltungsvariante des Weiteren von Vorteil sein, die Kolben-Zylinder-Einheit respektive deren Zylinder schwenkbar am tragenden Bauteil oder Aggregat des Fahrzeugs zu befestigen. Schließlich kann zumindest der unmittelbar am Fahrzeugbremspedal abgestützte Kolbenstangenabschnitt in axialer Richtung desselben gesehen wenigstens abschnittsweise innerhalb des Pedalhebels des Fahrzeugbremspedals oder innerhalb des von demselben überspannten Raumes angeordnet sein, woraus weitere Ersparnis an Bauraum für den Pedalkraftsimulator zu verzeichnen ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen äußerst schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Pedalkraftsimulator im Zusammenbau mit einem Fahrzeugbremspedal gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltungsvariante (teilweise geschnitten), und
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2 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Pedalkraftsimulator im Zusammenbau mit einem Fahrzeugbremspedal gemäß einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltungsvariante (teilweise geschnitten).
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1 zeigt den erfindungsrelevanten Bestandteil einer an sich bekannten und einleitend bereits beschriebenen Fahrzeugbremsanlage, nämlich einen Pedalkraftsimulator 1, der seinerseits beim Betätigen eines an sich bekannten Fahrzeugbremspedals 2 ein für den Fahrzeugführer gewohntes Bremsgefühl mit einem bestimmten Kraft-Weg-Verhalten, welches vorzugsweise an ein Kraft-Weg-Verhalten einer herkömmlichen hydraulischen Fahrzeugbremsanlage angelehnt ist, generiert. Das Fahrzeugbremspedal 2 ist vorliegend als hängendes Fahrzeugbremspedal 2 mit einarmigem Pedalhebel 2a ausgebildet.
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Der Pedalkraftsimulator 1 weist eine als pneumatisch arbeitende, insbesondere mit Luft arbeitende Kolben-Zylinder-Einheit 3 auf, welche an einem nicht näher dargestellten tragenden Bauteil oder Aggregat des Fahrzeugs befestigt ist und deren Kolben 4 den Zylinder 5 in eine Kompressionskammer 6 und eine sich bei der axialen Fortbewegung des Kolbens 4 in Kompressionsrichtung 7 ausbildende Dämpfungskammer 8 unterteilt. Die Kompressionskammer 6 weist ein an sich bekanntes, gegebenenfalls elektrisch ansteuerbares Ventil 9 auf, um in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebszustand der Kolben-Zylinder-Einheit 3 und/oder der Fahrzeugbremsanlage an sich ein Be- oder Entlüften der Kompressionskammer 6 zu gestatten. Durch eine Öffnung 10 in der zur Dämpfungskammer 8 benachbart angeordneten Stirnwand 11 des Zylinders 5 der Kolben-Zylinder-Einheit 3 hindurch ist der Kolben 4 über eine Kolbenstange 12 mit dem Fahrzeugbremspedal 2 wirkverbunden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Kolbenstange 12 einenends mit dem Kolben 4 starr und anderenends mit dem Fahrzeugbremspedal 2 respektive dessen Pedalhebel 2a gelenkig verbunden. Der sich bei axialer Fortbewegung des Kolbens 4 ausbildenden Dämpfungskammer 8 ist überdies zur Bereitstellung einer nicht-linearen, progressiven Reaktionskraft durch den Pedalsimulator 1 eine Drosselöffnung 13 in der Wandung 14 des Zylinders 5 zugeordnet, welche in einer ersten Stellung des Kolbens 4 (durchgehende Linienführung) eine Verbindung der Kompressionskammer 6 mit der Außenumgebung bereitstellt, jedoch nach einem bestimmten Verschiebeweg des Kolbens 4 (gestrichelte Linienführung) unterbrochen wird, so dass bei einem weiteren Verschieben des Kolbens 4 das in der Kompressionskammer 6 verbleibende Volumen in Abhängigkeit von der Funktionsstellung des Ventils 9 komprimierbar ist.
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Wie der 1 weiter zu entnehmen ist, ist am Kolben 4 eine weitere Kolbenstange 15 angeschlossen, die ihrerseits eine zur Öffnung 10 axial gegenüberliegende stirnseitige Öffnung 16 im Zylinder 5 der Kolben-Zylinder-Einheit 3 durchdringt und es im Hinblick auf einen Defekt der Fahrzeugbremsanlage ermöglicht, eine vom Fahrzeugführer aufgebrachte Betätigungskraft mechanisch vom Fahrzeugbremspedal 2 über die Kolbenstange 12, den Kolben 4 und die weitere Kolbenstange 15 an einen Hauptbremszylinder einer herkömmlichen hydraulisch arbeitenden Bremskraftübertragungseinrichtung oder an eine andere an sich bekannte Bremskraftübertragungseinrichtung, beispielsweise eine mechanische Bremskraftübertragungseinrichtung und weiter an die Radbremsen zu übertragen (nicht näher dargestellte und nicht zum unmittelbaren Erfindungsgegenstand gehörige Rückfallebene).
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Die Kolbenstange 12 ist durch mehrere, vorliegend zwei Kolbenstangenabschnitte 12a, 12b gebildet, welche während einer Betätigung des Fahrzeugbremspedals 2 im Sinne einer Bremsung des Fahrzeugs ineinander teleskopierbar sind. Der kolbenseitig angeordnete erste Kolbenstangenabschnitt 12a ist dabei mittels eines ersten Federelementes 17 federkraftbelastet, indem sich besagtes Federelement 17 einenends an der Stirnwand 11 des Zylinders 5 und anderenends an einer pedalseitig angeordneten, hülsenförmig erweiterten Axialführung 18 des ersten Kolbenstangenabschnitts 12a abstützt. Gemäß dem gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Federelement 17 als Schraubendruckfeder ausgebildet.
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Das Federelement 17 fungiert somit auch als Rückstellfeder, welche die Kolbenstange 12 samt angeschlossenem Kolben 4 und angeschlossenem Fahrzeugbremspedal 2 bei Freigabe desselben in ihre Ausgangstellung überführt. An den ersten Kolbenstangenabschnitt 12a schließt sich pedalseitig ein zweiter Kolbenstangenabschnitt 12b an, der seinerseits innerhalb der hülsenförmigen Axialführung 18 des ersten Kolbenstangenabschnitts 12a axial beweglich geführt ist.
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Der kolbenseitig angeordnete Führungsgrund der hülsenförmigen Axialführung 18 bildet einen Axialanschlag 19 aus, der seinerseits einen vorab festgelegten Teleskopweg „s” der ineinander teleskopierbaren Kolbenstangenabschnitte 12a, 12b mitbestimmt. Innerhalb des besagten Teleskopweges „s” ist ein zweites Federelement 20 angeordnet, welches vorliegend beispielgebend ebenfalls als Schraubendruckfeder ausgebildet ist. Das zweite Federelement 20 stützt sich einenends am besagten Führungsgrund bzw. Axialanschlag 19 und anderenends am benachbarten freien Ende des zweiten Kolbenstangenabschnitts 12b ab.
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Das besagte freie Ende des zweiten Kolbenstangenabschnitts 12b ist vorteilhaft nach Art eines Axialgelenks 21 mit einer in der hülsenförmigen Axialführung 18 axial verschiebbaren Verdickung 22 (Kugelkopf) mit insbesondere konvexer, sphärischer Mantelfläche ausgebildet. Wie bereits oben ausgeführt, ist durch diese Maßnahme vorteilhaft vermieden, dass sich infolge Betätigung des Fahrzeugbremspedals 2 herkömmlich ergebende Winkeländerungen der Kolbenstange 12 zum Zylinder 5 der Kolben-Zylinder-Einheit 3 nachteilig auf das gewünschte Bewegungsverhalten des Kolbens 4 auswirken. Das andere Ende des zweiten Kolbenstangenabschnitts 12b ist mit dem Fahrzeugbremspedal 2 ebenfalls gelenkig verbunden.
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Auch hier ist eine Verdickung 23 in Form eines Kugelkopfes vorgesehen, der seinerseits von einer Kugelkopfaufnahme 24 des Pedalhebels 2a des Fahrzeugbremspedals 2 aufgenommen ist. Besagte Verdickung 23 bzw. der Kugelkopf ist aufgrund Vorspannung des ersten und zweiten Federelements 17, 20 immer in der Kugelkopfaufnahme 24 angeordnet.
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Wie der 1 noch zu entnehmen ist, ist in axialer Richtung des zweiten Kolbenstangenabschnitts 12b gesehen ein Großteil desselben innerhalb des beispielsweise im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Pedalhebels 2a des Fahrzeugbremspedals 2 bzw. innerhalb eines vom Fahrzeugbremspedal 2 überspannten Raumes angeordnet. Hierdurch sind Einsparungen an Bauraum für den Pedalkraftsimulator 1 respektive dessen Kolbenstange 12 zu verzeichnen.
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Die Funktionsweise der Erfindung ist wie folgt:
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Gesetzt den Fall, der Kolben 4 samt der Kolbenstange 12 und dem Fahrzeugbremspedal 2 befinden sich in einer Ausgangstellung (keine Pedalbetätigung) und es wird eine Pedalbetätigung eingeleitet, so dass der Kolben 4 sich innerhalb des Zylinders 5 in Kompressionsrichtung 7 von einer ersten Betriebsstellung respektive Ausgangsstellung (durchgehende Linienführung) in eine zweite Betriebsstellung (gestrichelte Linienführung) bewegt, überwindet zunächst der zweite Kolbenstangenabschnitt 12b gegen die Federkraft des zweiten Federelementes 20 den Teleskopweg „s”. Schlägt der zweite Kolbenstangenabschnitt 12b am durch den Führungsgrund der Axialführung 18 gebildeten Axialanschlag 19 an bzw. ist das zweite Federelement 20 (Schraubendruckfeder) auf Block gefahren, wird die vom Fahrzeugführer auf das Fahrzeugbremspedal 2 ausgeübte Betätigungskraft auf den ersten Kolbenstangenabschnitt 12a übertragen, der dann samt des angeschlossenen Kolbens 4 gegen die Federkraft des ersten Federelementes 17 axial weiterbewegt wird, bis der Kolben 4 die Drosselöffnung 13 des Zylinders 5 überfahren hat. Es versteht sich für den Fachmann von selbst, dass in diesem Fall das erste Federelement 17 eine größere Federkraft aufweist als das zweite Federelement 20. Bis zu diesem Zeitpunkt ist in Stufen ein überwiegend linear ansteigender Kraft-Weg-Verlauf der Pedalkennung zu verzeichnen. Ab diesem Zeitpunkt setzt aufgrund der eingeleiteten Gaskompression in der Kompressionskammer 6 ein progressiver Kraft-Weg-Verlauf der Pedalkennung ein. Durch geeignete Abstimmung der Federelemente 17, 20 können verschiedene Pedalkennlinien erzeugt werden.
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Für den Fachmann leicht nachvollziehbar, beschränkt sich die Erfindung nicht auf eine Kolbenstange 12 mit zwei Kolbenstangenabschnitten 12a, 12b, sondern erfasst auch eine Kolbenstange 12 mit mehr als zwei Kolbenstangeabschnitten 12a, 12b, die ihrerseits ineinander teleskopierbar sind. Durch die dann bewirkte Reihenschaltung von Kolbenstangenabschnitten 12a bis 12n und die Reihenschaltung von Federelementen 17, 20 sowie durch eine geschickte Trennung der Kolbenstange 12 in besagte teleskopierbare Kolbenstangenabschnitte 12a bis 12n kann in weiten Grenzen eine bestimmte Wunschkennlinie der Pedalkraft noch exakter nachgebildet werden (nicht näher dargestellt).
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Das in 2 gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Pedalkraftsimulators 1 unterscheidet sich zunächst zum vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel dahingehend, dass die Kolben-Zylinder-Einheit 3 nicht fest an einem nicht näher dargestellten tragenden Bauteil oder Aggregat des Fahrzeugs befestigt ist, sondern um eine Schwenkachse 25 schwenkbar am tragenden Bauteil oder Aggregat des Fahrzeugs festgelegt ist. Auch durch diese Maßnahme ist vorteilhaft vermieden, dass sich infolge Betätigung des Fahrzeugbremspedals 2 herkömmlich ergebende Winkeländerungen der Kolbenstange 12 zum Zylinder 5 der Kolben-Zylinder-Einheit 3 nachteilig auf das gewünschte Bewegungsverhalten des Kolbens 4 auswirken.
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Zum anderen ist hier der zweite Kolbenstangenabschnitt 12b als hülsenförmige Axialführung 18 ausgebildet, in welche der erste Kolbenstangenabschnitt 12a axial beweglich geführt ist. Ein Federelement 26 nach Art einer Schraubendruckfeder stützt sich einenends am Zylinder 5 der Kolben-Zylinder-Einheit 3 und anderenends am zweiten Kolbenstangenabschnitt 12b respektive an der hülsenförmige Axialführung 18 ab, welche ihrerseits am Hebelarm 2a des Fahrzeugbremspedals 2 in einer Lageraufnahme 27 schwenkbar gelagert ist.
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Die Kinematik der Betätigung des Pedalkraftsimulators 1 mittels des Fahrzeugbremspedals 2 ist so gewählt, dass in der Ausgangsstellung des Fahrzeugbremspedals 2 und des Kolbens 4 der Kolben-Zylinder-Einheit 3 innerhalb der durch den zweiten Kolbenstangenabschnitt 12b ausgebildeten Axialführung 18 ebenfalls ein Teleskopweg „s” zu verzeichnen ist, der seinerseits bei Betätigung des Fahrzeugbremspedals 2 überwunden wird. Vorliegend ist statt eines Federelementes am den Axialanschlag 19 ausbildenden Führungsgrund der Axialführung 18 ein Feder-Dämpfungselement 28, beispielsweise in Form eines Elastomerkissens, angeordnet, welches bei Betätigung des Fahrzeugbremspedals 2 den Aufprall des ersten Kolbenstangenabschnitts 12a dämpft und die Kraft-Weg-Kennlinie anstelle eines Knicks nunmehr komfortabel abrundet. Das vorliegend einzige Federelement 24 fungiert zum einen als Rückstellfeder. Zum anderen dient dasselbe auch zur Einstellung der Wunschkennlinie der Pedalkraft.
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Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf die oben beschriebenen Ausgestaltungsvarianten eines Pedalkraftsimulators 1, sondern erfasst auch nicht näher dargestellte, jedoch für den Fachmann leicht nachvollziehbare Varianten, bei denen Federelemente 17, 20, 26 und Feder-Dämpfungselemente 28 an einer Kolbenstange 12 und/oder innerhalb einer Axialführung 18 kombiniert sind. Des Weiteren beschränkt sich die Erfindung nicht auf eine Kolbenstange 12, die am Kolben 4 starr befestigt und am Fahrzeugbremspedal 2 schwenkbeweglich abgestützt oder befestigt ist, sondern erfasst auch eine schwenkbewegliche Anbindung der Kolbenstange 12 am Kolben 4 (nicht näher dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pedalkraftsimulator
- 2
- Fahrzeugbremspedal
- 2a
- Pedalhebel
- 3
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 4
- Kolben
- 5
- Zylinder
- 6
- Kompressionskammer
- 7
- Kompressionsrichtung
- 8
- Dämpfungskammer
- 9
- Ventil
- 10
- Öffnung
- 11
- Stirnwand
- 12
- Kolbenstange
- 12a
- Kolbenstangenabschnitt
- 12b
- Kolbenstangenabschnitt
- 13
- Drosselöffnung
- 14
- Wandung
- 15
- Kolbenstange
- 16
- Öffnung
- 17
- Federelement
- 18
- Axialführung
- 19
- Axialanschlag
- 20
- Federelement
- 21
- Axialgelenk
- 22
- Verdickung
- 23
- Verdickung
- 24
- Kugelkopfaufnahme
- 25
- Schwenkachse
- 26
- Federelement
- 27
- Lageraufnahme
- 28
- Feder-Dämpfungselement
- „s”
- Teleskopweg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004011622 A1 [0003]
- DE 102010024734 [0004]
- AZ 102010024734 [0004]