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Die Erfindung betrifft ein Säuglingslagerungssystem mit einer Schale, die eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Säuglings aufweist.
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In Kraftfahrzeugen, wie Pkws oder Transportern, sind Kinder aus Sicherheitsgründen in sog. Säuglingslagerungssystemen zu transportieren. Solche Säuglingslagerungssysteme werden auch als Kinderliegeschalen bezeichnet. Der Einsatz solcher Säuglingslagerungssysteme ist in den meisten Ländern gesetzlich vorgeschrieben. Je nach Alter gibt es unterschiedliche Systeme, wobei jedoch besonders die Systeme für Klein- und Kleinstkinder, insbesondere für Säuglinge, besonders sicherheitskritisch sind.
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Aus dem Stand der Technik sind zwei am meisten verbreitete Lösungen bekannt, die zum einen als „Maxi-Cosi”-Systeme und zum anderen als „Liegeschalen”-Systeme bekannt sind. Beide Lagerungssysteme haben spezifische Vor- und Nachteile:
So werden bei der „Maxi-Cosi”-Variante die Kinder relativ aufrecht transportiert. Die Kinder liegen in leichter Kopfvorbeuge, was grundsätzlich aus neurophysiologischen Gründen zu vermeiden wäre, und sind wegen der noch nicht ausreichenden Kopfkontrolle nur unzureichend abgestützt bzw. verpackt. So behindert die Kopfvorbeuge, insbesondere bei jungen Säuglingen, die Atmung. Dies liegt daran, dass Babys drei sog. Engen der oberen Luftwege aufweisen, die durch diese Kopfvorbeuge noch enger werden. Darüber hinaus kommen die Säuglinge an sensorische Informationen, die für eine Verarbeitung bei einem Kind dieses Alters noch nicht vorgesehen sind.
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Herkömmlich werden meistens die Kinder entgegen der Fahrtrichtung in die „Maxi-Cosi”-Lagerungssysteme verbracht und in diesen transportiert. Dies hat nun den Vorteil, dass im Falle eines Front-Crashs des Kraftfahrzeuges, die auftretenden Kräfte gut auf das ganze Kind verteilt werden. Es wird dabei quasi in den Sitz hineingepresst. Probleme gibt es jedoch bei Heckaufprallunfällen.
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Die sog. „Liegeschalen”-Systeme, haben den erheblichen Unterschied zu den „Maxi-Cosi”-Lagerungssystemen, dass sie die Kinder im Liegen transportieren, was wesentlich komfortabler ist und die Atmung erleichtert.
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Allerdings sind die Kinder dabei quer auf der Rückbank mit ihrem Lagerungssystem befestigt. Dies hat zwar den Vorteil einer entspannten Liegeposition des Kindes, allerdings auch den Nachteil einer nur geringen seitlichen Führung, was sich insbesondere bei einem Unfall sehr negativ auswirken kann. Die bei einem Unfall auf das Kind wirkenden Kräfte, sei es, dass der Unfall als Front-Crash, Seiten-Crash oder Heck-Crash ausgebildet ist, sind dabei unverhältnismäßig hoch.
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Während somit die „Maxi-Cosi”-Lagerungssystemvariante eher für den Schwerpunkt Unfall vorgesehen ist, hat sich die „Liegeschalen”-Lagerungssystemvariante als bequemer im Transport gezeigt.
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Beide Systeme haben jedoch erhebliche Nachteile, die es zu verbessern gilt.
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Insbesondere für die Situation junger Säuglinge, im Alter von bis ca. sechs Monaten, bedarf es eines angepassten Lagerungs- und Transportsystems. Dieses soll dabei den neurophysiologischen Anforderungen des Kindes gerecht werden. Dabei handelt es sich um eine Beugelagerung für die Hüftregion (Hüftdysplasie) sowie eine variablere Belastung des Hinterhauptes zur Vermeidung von Schädelverformungen (Plagiocephalie) bei längerer Verbringung des Kindes ggf. auch außerhalb des Fahrzeuges im Lagerungssystem.
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Es soll eine verbesserte Fixierung als Schutzfunktion im Fahrzeug erreicht werden, der Kopfschutz optimiert werden und die Verhinderung der Bauchlage zur Vermeidung des plötzlichen Kindstodes sichergestellt werden. Zusätzlich soll die sog. Säuglingskyphose, d. h. die physiologische Krümmung der Säuglingswirbelsäule, berücksichtigt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an der Schale Lagerungspunkte vorhanden sind, an denen die Schale um eine durch die Lagerungspunkte verlaufende, horizontal ausgerichtete Schwenkachse drehbar lagerbar ist.
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Stellt man sich vor, dass ein überdimensionales Ei längs halbiert wird, ergeben sich zwei Halbschalen. In der unteren wird das Baby in liegender Position und längs sowie entgegen der Fahrtrichtung liegend fixiert. Bei entsprechend leicht erhöhter Beinlagerung, so dass die normale Beugehaltung eines Babys erhalten bleibt und der Rücken nicht gestreckt werden muss, wird auch die Physiologie ausreichend berücksichtigt. Im Falle eines Unfalls richtet sich das „halbe Ei” aufgrund der Fliehkraft so auf, dass es bei einem Frontalunfall nach vorne und oben, bei einem Heckaufprall nach hinten und oben ausschwenkt. Die dabei wirkenden Kräfte werden teilweise aufgefangen und in Bewegungsenergie umgewandelt. Zusätzlich verteilen sich die Kräfte wesentlich besser.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn die Lagerungspunkte auf einer Außenseite der Schale eingearbeitet sind.
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Die Zugänglichkeit der Lagerungspunkte, für ein Einhängen der Schale in entsprechende gegengleiche Lagerungspunkte, die an einem Pkw fixiert sind, ist dann erleichtert.
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Auch ist es von Vorteil, wenn die Lagerungspunkte an den beiden Längsseiten der Schale als Einhängungsöffnungen ausgebildet sind. Bei einer derartigen Ausgestaltung, lässt sich ein einfaches An- d. h. Einkoppeln und Abkoppeln der Schale von einem kraftfahrzeugfesten Element bewerkstelligen.
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Um die Unfallgefahr zu vermindern, ist es von Vorteil, wenn die Schale aus splitterfreiem oder zumindest splitterarmen Kunststoff mit einer konkaven Außenseite auf der der Ausnehmung zur Aufnahme des Säuglings abgewandten Seite gefertigt ist.
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Um eine Fixierung der Schale in Fahrtrichtung zu erleichtern, ist es von Vorteil, wenn eine Autositzauflage an- und abkoppelbar an den Lagerungspunkten mit der Schale verbindbar ist.
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Es lässt sich eine belastbare und wirkungsvolle Verbindung zwischen dem Säuglingslagerungssystem und dem Kraftfahrzeug herstellen, wenn die Autositzauflage über einen Gurt eines Autorückhaltesystems und/oder eines Fixierungssystems, wie ein Iso-Fix-System, am Auto befestigbar ist.
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Es ist ferner von Vorteil, wenn die Autositzauflage über zwei voneinander beabstandete Auflagearme, so mit der Schale verbunden ist, dass die Schale bei im Auto, d. h. dem Kraftfahrzeug, fixierter Autositzauflage um die Schwenkachse drehbar gelagert ist. In einem solchen Fall ist immer ein Ausschwenken der Schale in Richtung des Aufpralls gewährleistet, so dass der kleine Körper des Säuglings auf der crash-abgewandten Seite der Schale befindlich bleibt. Bei einer entsprechenden Lagerung ist es auch möglich, dass die Schale nicht nur nach vorne und nach hinten schwenkt, sondern auch seitlich ausschwenken kann. Hierzu bietet sich eine sog. kardanische Lagerung an.
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Um besonders einfach und effizient die Verbindung der Schale mit der Autositzauflage zu gewährleisten, ist es von Vorteil, wenn die Auflagearme bolzenartige Enden haben, die in die jeweilige Einhängungsöffnung eingreifen. Die Einhängungsöffnung kann auch als Einhängeöffnung bezeichnet werden.
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Wenn an der Autositzauflage eine beim im Auto befestigten Zustand der Autositzauflage auf den Fahrzeugboden ausklappbare Abstützung vorhanden ist, so wird die Stabilität des Säuglingslagerungssystems im Kraftfahrzeug verbessert.
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Um immer ein besonders gutes Ausschwenken der Schale um die Schwenkachse zu gewährleisten, ist es von Vorteil, wenn der Schwerpunkt der Schale, zumindest bei in ihr befindlichem Säugling, unterhalb der Schwenkachse befindlich ist.
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Auch ist es von Vorteil, wenn die Auflagearme zum Einbringen der bolzenartigen Enden in die Einhängungsöffnungen elastisch nach außen biegbar sind. Es kann dann auf zusätzliche Vorspannelemente verzichtet werden.
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Als besonders stabil hat es sich herausgestellt, wenn die Auflagearme bogenförmig ausgebildet sind und einen Beckengurtführungsbereich aufweisen, an dem ein Beckengurtabschnitt des Autorückhaltesystems angreift.
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Besonders kostengünstig lässt sich das Säuglingslagerungssystem herstellen, wenn die Auflagearme und der Rest der Autositzauflage aus einer vorzugsweise integralen Kunststoffbaugruppe bestehen. Alternativ ist es natürlich auch möglich, dass die Auflagearme form- und/oder kraftschlüssig an dem Rest der Autositzauflage befestigt sind.
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Wenn die Aufnahme des Säuglings als Negativabdruck des kindlichen Körpers ausgestaltet ist, so ist ein besonders guter Lagerungskomfort gewährleistet.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn in die Aufnahme Beinauflagebereiche eingearbeitet sind, die über einen Keil voneinander getrennt sind. Auf diese Weise ist jedes Beinchen für sich separat lagerbar.
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Es ist von Vorteil, wenn im Keil ein Entriegelungsknopf für ein Gurtsystem des Säuglings vorhanden ist, über welches der kleine Mensch am der Schale befestigbar ist.
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Auch ist es von Vorteil, wenn jeder Beinauflagebereich eine Längsachse aufweist, die von der Längsachse der Schale ca. 45° bis 50° abgewinkelt ist, um eine gewisse Hüftgelenksabspreizung zu erreichen. Durch die Hüftbeuge- und leichte Hüftspreizlagerung wird das Hüftgelenk entlastet und schonend gelagert.
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Auch ist es von Vorteil, wenn die Beinauflagebereiche so ausgebildet sind, dass sie eine Hüftbeugung von ca. 90° erreicht. Eine besonders gut an die physiologischen Bedürfnisse des Säuglings angepasste Position lässt sich dann erreichen.
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Auch ist es von Vorteil, wenn die Aufnahme mit einer Schalenbettung aus festem Kunststoff und einer darauf befindlichen Weichbettung aus weichem, memory-effektfreiem und atmungsaktivem Material, wie Kunststoff, Schaumstoff und/oder Abstandsgewebe ausgekleidet ist. Auf diese Weise lässt sich eine gute Luftzirkulation erreichen und das Säuglingslagerungssystem gut reinigen. Ein Vorteil ist auch, wenn die verwendeten Materialien kein Allergiepotenzial besitzen. Letztlich lässt sich bei einer entsprechenden Ausgestaltung auch die Prophylaxe des Wärmestaus realisieren.
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Um ein dosiertes Bremsen beim Ausschwenken der Schale um die Schwenkachse zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn zumindest eine Feder zwischen der Autositzauflage und der Schale eingesetzt ist, so dass eine Abbremsung einer Schwenkbewegung der Schale um die Schwenkachse in eine oder zwei Richtungen erreicht ist.
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Eine Variante ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schale zumindest eine Haube aufweist, die trägheitsabhängig betätigbar ist.
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Wenn die Haube um die Schale schwenkbar gelagert ist, so lassen sich die bei einem Crash auftretenden Kräfte entsprechend in eine Bewegung der Haube wandeln. Das Kind wird vor umher fliegenden Gegenständen im Falle einer Kollision geschützt.
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Es ist ferner von Vorteil, wenn die Haube zweiteilig ausgestaltet ist. Das Einlegen des Säuglings in das Innere der Schale wird dann erleichtert. Die Schale und die Haube können dann eine sich gemeinsam ergebende Form eines Eis, einer Erdbeere oder einer Nuss, wie einer Erdnuss, ausbilden.
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Um im Falle eines Crashs einen Schutz vor herumfallenden Teilen zu ermöglichen, ist es von Vorteil, wenn die Haube einen Fuß- und/oder einen Kopfbereich der Aufnahme im trägheitsbetätigten Fall verschließt.
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Damit eine altersgerechte Lagerung, auch im wachsenden Zustand des Kindes noch vorhaltbar ist, ist es von Vorteil, wenn die Beinauflagebereiche entlang der Längsachse der Schale verstellbar sind.
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Um die Schale separat auch noch als Schaukel nutzen können, ist es von Vorteil, wenn die Schale einen ausklappbaren Haltebügel mit zumindest zwei seitlichen Ösen aufweist. Der Haltebügel als solcher ist auch hilfreich beim Verbringen der Schale mit darin befindlichem Säugling.
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In einer weiteren Variante, die losgelöst von an der Schale befindlichen Lagerungspunkten verfolgbar ist, somit nicht zwangsläufig ein Schwenken der Schale um eine durch die Lagerungspunkte verlaufende, horizontal ausgerichtete Schwenkachse ermöglicht, ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkelverstellfuß über einen Verbindungsabschnitt an der Unterseite der Schale an- und abkoppelbar an der Schale angebracht ist. Ein solcher Winkelfuß kann vorteilhafterweise natürlich mit einem erfindungsgemäßen Säuglingslagerungssystem, wie es in Anspruch 1 auch beansprucht ist, verwendet sein.
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Durch eine entsprechende Winkelverstellfußverwendung und -ausgestaltung, lässt sich die Schale des Säuglingslagerungssystems auch außerhalb des Kraftfahrzeuges, etwa im Heim- und Wohnbereich verwenden.
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Wenn der Verbindungsabschnitt als Verbindungsplatte ausgebildet ist, so ist ein einfaches An- und Abkoppeln der Schale mit dem Winkelverstellfuß realisierbar.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der Winkelfuß Nuten aufweist, von denen eine in Längsrichtung und eine in Querrichtung des Winkelfußes ausgerichtet ist. Dadurch kann die Schale im eingekoppelten Zustand im Winkelfuß in unterschiedliche Winkelpositionen verbracht werden, so dass der Säugling immer auf einem anderen Bereich zum Liegen kommt. Abplattungen am Säuglingskopf werden dadurch verhindert.
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Um die Verstellbarkeit besonders effizient und einfach zu gestalten, ist es von Vorteil, wenn ein Gleitkörper in den Nuten beweglich gelagert ist und der Gleitkörper an die Schale gekoppelt ist.
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Auch ist es von Vorteil, wenn ein Arretiermechanismus, wie ein Arretierhebel, eine Festlegung des Gleitkörpers am Winkelfuß bewirkend vorgesehen ist.
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Eine weitere Ausgestaltungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitfuß im Arretierungszustand kraftschlüssig an den Winkelfuß herangezogen ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend auch mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert, mit Hilfe derer unterschiedliche Ausführungsformen beschrieben werden.
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Es zeigen:
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1 eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform eines Säuglingslagerungssystems mit einer Schale, die in eine Autositzauflage eingekoppelt ist,
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2 eine isolierte Darstellung der aus der Autositzauflage abgekoppelten Schale,
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3 eine isolierte perspektivische Darstellung der Autositzauflage der 1 und 2,
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4 den normalen Lagerungszustand einer Schale im eingekoppelten Zustand der am Kraftfahrzeug befestigten Autositzauflage, wobei ein Rückhaltegurt nicht dargestellt ist,
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5 den Zustand der Schale des Säuglingslagersystems der 1 bis 4 bei einem Front-Crash des Pkws,
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6 Eine Ansicht der Unterseite der Schale des ersten Ausführungsbeispiels,
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7 die Schale im eingekoppelten Zustand in die Autositzauflage in einer Ansicht von vorne,
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8 eine schematische Darstellung des Säuglingslagerungssystems mit einem in einer Aufnahme der Schale befindlichen Babys, in einer Ansicht von oben,
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9 eine Ansicht auf das Säuglingslagerungssystem mit dem Säugling aus 8 in einer angedeuteten Querschnittsdarstellung,
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10 ein atmungsaktives Einlegematerial, das als Weichbettung verwendet wird,
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11 eine abgewandelte Darstellung einer Schale eines erfindungsgemäßen Säuglingslagerungssystems,
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12 eine Schale eines erfindungsgemäßen Säuglingslagerungssystems in einer Variante mit ausgeklapptem Griff, in den Ösen zur Aufnahme einer Schnur oder eines Gurtes eingebracht sind,
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13 eine Ansicht von oben auf die Schale eines weiteren erfindungsgemäßen Säuglingslagerungssystems,
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14 eine Seitenansicht der Schale aus 13 mit nach oben geklapptem Griff,
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15 ein Winkelverstellfuß gemäß der Erfindung, der mit einer Schale, die Lagerungspunkte aufweist, oder mit einer Schale, die keine Lagerungspunkte aufweist, benutzt werden kann,
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16 eine Variante des Winkelverstellfußes aus 15,
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17 eine erste Position eines Gleitkörpers im Winkelverstellfuß in arretierter Position
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18 der Gleitkörper aus 17 in nicht mehr arretierter aber verschobener Position
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19 der Gleitkörper der 17 bis 18 in einem entsprechenden Winkelverstellfuß, in der in 18 gezeigten Position, jedoch in einem Arretierungszustand,
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20 eine Ansicht von unten auf eine erfindungsgemäße Schale eines Säuglingslagerungssystems und
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21 den zusammengebauten Zustand eines Säuglingslagerungssystems mit einer Schale in dem Winkelverstellfuß von der Seite.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Säuglingslagerungssystems 1 dargestellt. Das Säuglingslagerungssystem weist eine Schale 2 auf. Die Schale 2 hat die Form eines längsgespaltenen Eis und ist auf einer Außenseite 3 konkav ausgeformt. Auf der der konkaven Außenseite 3 gegenüberliegenden Seite, weist die Schale 2 eine Aufnahme 4 auf. Die Aufnahme 4 ist insbesondere als Ausnehmung 36 ausgebildet.
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Die Aufnahme 4 ist zum Betten eines Kleinkindes, wie eines Säuglings oder eines Babys ausgestaltet. Dazu weist die Aufnahme 4 Beinauflagebereiche 5 auf. Die Beinauflagebereiche 5 liegen in einer Ebene, die parallel zu einem Rückenauflagebereich 6 ausgerichtet sind. Die Ebene durch die Beinauflagebereiche 5 ist um einen Abstand a von der Horizontalebene durch den Rückenauflagebereich 6 beabstandet.
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Die beiden Beinauflagebereiche 5 sind über einen Keil 7 voneinander getrennt.
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Auf der Außenseite 3 der Schale 2 sind Lagerungspunkte 8 vorgesehen. In den Lagerungspunkten 8, die als Einhängungsöffnungen 9 ausgeführt sind, sind bolzenartige Enden 10, wie besonders gut in 3 zu erkennen, eingesetzt. Die bolzenartigen Enden 10 sind Teile von Auflagearmen 11, die mit einer Autositzauflage 12 verbunden sind. Die Autositzauflage 12 weist eine optionale klappbare Abstützung 13 auf.
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Die beidseitig der Schale 2 von der Autositzauflage 12 im Wesentlichen orthogonal abstehenden Auflagearme 11 sind bogenförmig oder V-förmig ausgebildet. An der am weitesten von der Autositzauflage 12 entfernten Position der Auflagearme 11 sind die bolzenartigen Enden 10 orthogonal von den Auflagearmen 11 abstehend aufeinander zu ausgerichtet vorhanden. Die bolzenartigen Enden 10 greifen in die Einhängungsöffnungen 9 so ein, dass die Schale 2 um die Enden 10 um eine Schwenkachse 14 selbst dann schwenkbar ist, wenn die Autositzauflage 12 fest im Pkw angebracht ist.
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In der dargestellten Ausführungsform weist die Autositzauflage 12 zwei Fixierabschnitte 15 auf, die Teil eines Fixierungssystems 16 sind. Ein solches Fixierungssystem 16 ist bspw. ein Iso-Fix-System. Allerdings weisen die Auflagearme 11 zusätzlich zumindest einen Beckengurtführungsbereich 17 auf. Dieser Beckengurtführungsbereich 17 ist besonders gut in den 3, 4 und 5 zu erkennen. Der Beckengurtführungsbereich 17 ist zur Anlage eines Beckengurtes eines Rückhaltesystems des Fahrzeuges ausgestaltet, und zwar derart, dass der Beckengurtführungsbereich 17 eine Art Vertiefung bildet, aus der der Beckengurt des Autorückhaltesystems im gespannten Zustand nicht herausrutschen kann.
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Die Schale 2 ist aus splitterfreiem Kunststoff gefertigt. In 2 ist ein Auslöseknopf 18 im Bereich des Keils 7 dargestellt, wobei dieser Auslöseknopf 18 dann betätigt wird, um ein Gurtsystem des Säuglings, welches nicht dargestellt ist, aus den Befestigungsösen 19 zu entriegeln. Auch ist in 2 gut zu erkennen, dass die Einhängungsöffnungen 9 nutartig ausgebildet sind.
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In 3 ist der fest zu verbauende Teil des Säuglingslagerungssystems, nämlich die Autositzauflage 12, bei noch nicht eingesetzter Schale 2 dargestellt.
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In den 1, 2, 4 und 5 ist ein Haltebügel 20 gut zu erkennen, der schwenkbar an der Schale 2 angebracht ist. Der Haltebügel 20 ist verriegelbar. Im Haltebügel 20 sind auch zwei seitliche Ösen 21 vorhanden, die jedoch nur in den 6, 11, 12, 14 und 20 gut zu erkennen sind.
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In den 4 und 5 ist der unausgelenkte Zustand, bei normalem Transport eines Säuglings im Kraftfahrzeug dargestellt, wohingegen in 5 der ausgelenkte Zustand des Säuglings, und damit auch der Schale 2, bei einem Front-Crash dargestellt ist. In einem solchen Fall schwenkt die Schale 2 um die Schwenkachse 14 in Richtung des Pfeiles A.
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Zwischen der Autositzauflage 12, nämlich den Auflagearmen 11 und der Schale 2 ist eine nicht dargestellte Feder vorhanden, die dämpfend auf die Bewegung der Schale, relativ zur Autositzauflage 12 einwirkt. Ein Autositz 22 ist in den 4 und 5 ebenfalls dargestellt.
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Wie der 6 zu entnehmen ist, ist auf der Unterseite der Schale 2 eine Vertiefung 23 ausgebildet.
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In der Vertiefung 23 ist ein Verbindungsabschnitt 24 ausgebildet, der gegengleich zu einem Gegenverbindungsabschnitt 25 ausgebildet ist. Der Gegenverbindungsabschnitt 25 ist Teil eines Winkelfußes 26, wie er in den 15 bis 19 und 21 dargestellt ist.
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Der Gegenverbindungsabschnitt 25 ist als Platte 27 ausgestaltet. In 8 ist der in die Schale 2 eingelegte Säugling zu erkennen. Dabei füllt er mit seinem Körper die Aufnahme 4 fast vollständig aus, wobei seine Beinchen im Bereich des Beinauflagebereichs 5 zum Liegen kommen und sein Rumpf und Kopf im Rückenauflagebereich 6 zum Liegen kommt. Wie in der Seitenansicht in 9 gut zu erkennen ist, befindet sich zwischen dem Säugling und dem Kunststoffmaterial der Schale 2 eine Schalenbettung 28 aus festem Kunststoff und noch näher am Säugling, in direktem Kontakt mit ihm, eine Weichbettung 29. Diese Weichbettung 29 ist in 10 einzeln dargestellt.
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Eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schale 2 eines erfindungsgemäßen Säuglingslagerungssystems 1 ohne Lagerungspunkte 8, an denen sonst die erfindungsgemäßen Einhängungsöffnungen 9 ausgebildet sind, ist in 11 dargestellt.
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Die Eignung der Ösen 21 und Haltebügel 20, zur Durchfädelung einer Schnur oder eines Gurtes, damit die Schale 2 schwingbar aufgehängt werden kann, ist in 12 gut zu erkennen.
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Eine weitere Ansicht von oben auf eine abgewandelte Schale 2 ist in 13 zu erkennen.
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Dabei ist in 14 der ausgeklappte Griff 20 zu erkennen.
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In 15 ist eine erste runde Form eines Winkelfußes 26 dargestellt, wohingegen in 16 eine abgewandelt dreiecksförmige Form 26 dargestellt ist. Während in 15 ein Arretiermechanismus zwischen der durchscheinend dargestellten Platte 27 und dem Winkelfuß 26 dargestellt ist, ist dieser Arretiermechanismus 30, der einen Arretierhebel 31 umfasst, in 16 nur ansatzweise zu erkennen. Der Arretierhebel 31 greift an einem Gleitkörper 32 an, welcher in einer Längsnut 33 und einer Quernut 34 verschieblich gelagert ist. Im arretierten Zustand, wie in 17 dargestellt, zieht der Arretierhebel 31 einen Gleitkörper 32 an eine Innenfläche 35 des Winkelfußes 26 heran. In 18 ist der sonst in 17 und 19 vorliegende Kraft- und/oder Formschluss, aufgehoben.
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Wie in 20 gut zu erkennen ist, ist der Verbindungsabschnitt 24 im Bereich der Vertiefung 23 auf der Unterseite der Außenseite 3 der Schale 2 gegengleich zu dem Gegenverbindungsabschnitt 25 des Winkelfußes 26 ausgebildet. Dabei wird im Zusammenbau der Schale 2 auf dem Winkelfuß 26 eine Konfiguration wie in 21 dargestellt, erreicht.