DE102011012975A1 - Werkstückhandlingsystem - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Werkstückhandlingsystem.
- Ein Werkstückhandlingsystem wird z. B. in Palettiervorrichtungen verwendet, um Werkstücke von einem sich in der Palettiervorrichtung befindlichen Behälter, einem so genannten Tray, zu entnehmen und an einer Übergabeposition zur weiteren Bearbeitung zu übergeben.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein neues Werkstückhandlingsystem bereitzustellen.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
- Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten, in keiner Weise als Einschränkung der Erfindung zu verstehenden Ausführungsbeispielen, sowie aus den Unteransprüchen. Es zeigt:
-
1 eine raumbildliche Darstellung eines Trayhandlingsystems, -
2 eine raumbildliche Darstellung eines Werkstückhandlingsystems, -
3 eine raumbildliche Darstellung eines Antriebsmoduls, eines Auslegerarms und einer Drehhubeinheit des Werkstückhandlingsystems aus2 , -
4 eine Draufsicht auf die Darstellung aus3 , -
5 eine Seitenansicht der Darstellung aus3 , -
6 eine weitere Seitenansicht der Darstellung aus3 -
7 eine raumbildliche Darstellung des Antriebsmoduls aus3 , -
8 einen Schnitt durch das Antriebsmodul aus3 , -
9 einen Schnitt durch den Auslegerarm und die Drehhubeinheit aus3 entlang der Linie IX aus10 , -
10 eine Draufsicht auf den Auslegerarm und die Drehhubeinheit aus3 , -
11 eine Seitenansicht des Auslegerarms und der Drehhubeinheit aus3 , -
12 einen Schnitt entsprechend9 mit schematischer Darstellung der Verkabelung und Druckluftzuführung, -
13 eine raumbildliche Darstellung eines Greifers des Werkstückhandlingsystems aus2 , -
14 eine Draufsicht auf den Greifer aus13 , -
15 einen Längsschnitt durch den Greifer entlang der Linie XV aus14 , -
16 eine Seitenansicht des Greifers aus13 , -
17 einen Schnitt durch den Greifer entlang der Linie XVII aus16 , -
18 eine Darstellung der Arbeitsweise des Werkstückhandlingsystems aus2 in einer ersten Position, und -
19 eine Darstellung der Arbeitsweise des Werkstückhandlingsystems aus2 in einer zweiten Position. -
1 zeigt ein Trayhandlingsystem10 mit einer Montagezelle14 , einem Handlingsystem (Werkstückhandlingsystem, Roboterkinematik, Werkstückgreiferanordnung)20 zur Verarbeitung von Werkstücken und einen Positioniertisch15 , auf dem z. B. ein Tray (Palette) mit Werkstücken (z. B. elektronische Bauteile, Lampen) zur Bearbeitung abgelegt werden kann. Zu einem Trayhandlingsystem10 gehören auch die Transportvorrichtungen zum Bewegen der Trays in die Montagezelle und von dieser weg und die gesamte Steuerung. -
2 zeigt das Handlingsystem20 . Eine Lineareinheit (Y-Einheit)30 hat eine z. B. fest an der Montagezelle14 montierte Schiene32 , eine Antriebsspindel33 , einen durch die Antriebsspindel33 bewegbaren Schlitten34 und eine steuerbare Antriebseinheit (z. B. Elektromotor, Servomotor)36 zum Antrieb der Antriebsspindel33 bzw. zur linearen Bewegung37 des Schlittens34 entlang der Schiene32 . Alternativ ist z. B. auch ein Kettenantrieb des Schlittens möglich. Eine Druckluftleitung40 verläuft – schematisch angedeutet – von einer Druckluftquelle43 über eine flexible Kabelführung42 in den Bereich des Schlittens. Elektrische Leitungen38 werden von einer Steuereinheit41 über einer Zuführdose44 in die Druckluftleitung hineingeführt und verlaufen in dieser ebenfalls in den Bereich des Schlittens34 . Elektrische Leitungen39 verlaufen von der Steuereinheit41 über die flexible Kabelführung42 in den bereich des Schlittens34 . Elektrisch Leitungen45 verlaufen von der Steuereinheit41 zur Antriebseinheit36 . - An dem Schlitten
34 ist ein Antriebsmodul50 befestigt. An dem Antriebsmodul50 ist ein Auslagerarm (Dreharm, Drehausleger, Rotationsausleger, um Z-Achse drehbarer Roboterarm)70 drehbar gelagert, um eine Drehbewegung72 um eine Antriebsmodulachse52 zu ermöglichen. - In einem radial äußeren Bereich des Auslegerarms
70 ist eine Drehhubeinheit (Drehhubspindel, Drehhubachse)130 angeordnet, an deren unterem Ende ein Greifer200 befestigt ist, der ein Werkstück16 greift. Der obere Teil der Drehhubeinheit130 ist von einer Abdeckung136 umgeben, welche die Drehhubeinheit130 mechanisch schützt. - Die Drehhubeinheit
130 ermöglicht eine Drehbewegung131 um eine Drehhubachse134 und eine Hubbewegung132 entlang der Drehhubachse134 . -
3 ,4 ,5 und6 zeigen das Antriebsmodul50 , den Auslegerarm70 und die Drehhubeinheit130 . - Das Antriebsmodul
50 hat einen steuerbaren Hauptantrieb (z. B. Elektromotor, Servomotor)53 , der eine Drehung des Auslegerarms70 ermöglicht, einen ersten steuerbaren Antrieb (z. B. Elektromotor, Servomotor)54 und einen zweiten steuerbaren Antrieb (z. B. Elektromotor, Servomotor)56 , welche die Drehbewegung131 und Hubbewegung132 der Drehhubeinheit ermöglichen. Eine Öffnung67 ist am oberen Ende des Antriebsmoduls50 im Bereich der Antriebsmodulachse52 angeordnet. Der Hauptantrieb53 und die steuerbaren Antriebe54 ,56 sind über die in2 gezeigten elektrischen Leitungen39 mit der Steuereinheit41 verbunden. - In der Draufsicht aus
4 ist der Drehbereich des Auslegerarms70 zu sehen. Der Mittelpunkt der Drehhubachse134 kann bei einer Drehung des Auslegerarms70 eine Drehbewegung entlang eines Kreises74 ausführen, und der radial am weitesten innen liegende Bereich136' der Abdeckung136 führt dabei eine Bewegung entlang eines Kreises76 aus. - Da die Abdeckung
136 bzw. die Drehhubeinheit130 in der oberen Hubstellung zumindest teilweise auf gleicher Höhe wie das Antriebsmodul50 sind, ist die Drehhubeinheit130 bevorzugt auf dem Auslegerarm70 mindestens so weit radial außen angeordnet, dass eine vollständige Umdrehung des Auslegerarms70 möglich ist, ohne dass eine Kollision der Drehhubeinheit130 bzw. Abdeckung136 mit dem Antriebsmodul50 erfolgt. Anders ausgedrückt liegt der Kreis76 im relevanten Höhenbereich außerhalb des Antriebsmoduls50 . -
7 und8 zeigen das Antriebsmodul50 . Auf der Welle55 des ersten Antriebs54 ist eine erste Riemenscheibe58 befestigt, und um diese herum läuft ein Zahnriemen60 . In gleicher Weise ist auf der Welle57 des zweiten Antriebs56 eine zweite Riemenscheibe62 befestigt, und um diese herum läuft ein Zahnriemen64 . - Im oberen Bereich des Antriebsmoduls
50 ist zentriert mit der Antriebsmodulachse52 ein Drehlager66 angeordnet, und der erste und zweite Zahnriemen60 ,64 erstrecken sich bezüglich der Antriebsmodulachse52 axial versetzt in den Bereich der Antriebsmodulachse52 . - Der Hauptantrieb
53 hat einen rotorseitigen Flansch68 zur Befestigung des Auslegerarms70 . -
9 ,10 und11 zeigen den Auslegerarm70 und die Drehhubeinheit130 . - Der Auslegerarm
70 hat einen Befestigungsflansch78 zur Befestigung des Auslegerarms70 am Flansch68 des Antriebsmoduls50 . Eine innere, längere Hohlwelle81 und eine äußere, kürzere Hohlwelle82 sind konzentrisch um die Antriebsmodulachse52 angeordnet, so dass die innere, längere Hohlwelle81 an beiden Enden über die äußere Hohlwelle82 hervorsteht. - Die innere Hohlwelle
81 ist oben am Lager66 des Antriebsmoduls50 (vgl.7 ) und unten am Lager84 im Auslegerarm70 drehbar und axial nicht verschiebbar (ein axiales Spiel ist immer vorhanden) gelagert. Oben ist sie mit einer Riemenscheibe86 verbunden, in die der Zahnriemen60 des ersten Antriebs54 (vgl.7 ) eingreift und einen Antrieb der Hohlwelle81 ermöglicht. Unten ist die Hohlwelle81 mit einer Riemenscheibe88 verbunden. - Dem unteren Ende
105 der inneren Hohlwelle81 gegenüberliegend ist ein Schlauchanschluss106 angeordnet, der über eine fluiddichte Drehkupplung106 mit einer Druckkammer110 in Fluidverbindung steht. Die Druckkammer110 ist somit in der gedachten axialen Verlängerung der Hohlwelle81 bezüglich der Antriebsmodulachse52 angeordnet. - Die äußere Hohlwelle
82 ist auf der inneren Hohlwelle81 und unten am Lager90 drehbar gelagert. Oben ist sie mit einer Riemenscheibe92 verbunden, in die der Zahnriemen64 des zweiten Antriebs56 (vgl.7 ) eingreift und einen Antrieb der Hohlwelle82 ermöglicht. Unten ist die Hohlwelle82 mit einer Riemenscheibe94 verbunden. - Ein Zahnriemen
96 ist im Eingriff mit der Riemenscheibe94 und verläuft über einen Riemenspanner98 in den Bereich der Drehhubachse134 . Ein Zahnriemen100 ist im Eingriff mit der Riemenscheibe88 und verläuft über einen Riemenspanner102 in den Bereich der Drehhubachse134 . - Der Auslegerarm
70 hat Versteifungsrippen104 . - Die Drehhubeinheit
130 hat eine rohrförmige Spindel (rohrförmiges Antriebsglied)140 mit einem Spindelkanal (Kanal)140' (alternativ eine massive Spindel), die um die Drehhubachse134 herum angeordnet ist. - Die Spindel
140 hat mindestens eine Gewindenut (gewindeartig verlaufende Nut)141 und mindestens eine Längsnut142 , bevorzugt vier Längsnuten142 , vgl.11 . - Eine im Auslegerarm
70 drehbar und nicht axial verschiebbar gelagerte Kugelgewindemutter144 ist um die Spindel140 herum angeordnet, und darin enthaltene Kugeln greifen in die Gewindenut141 der Spindel140 ein. An der Kugelgewindemutter144 ist eine Riemenscheibe146 befestigt, die im Eingriff mit dem Zahnriemen96 steht. - Eine im Auslegerarm drehbar und nicht axial verschiebbar gelagerte Nutwellenmutter
148 ist um die Spindel140 herum angeordnet und greift in die mindestens eine Längsnut142 der Spindel140 ein. An der Nutwellenmutter148 ist eine Riemenscheibe150 befestigt, die im Eingriff mit dem Zahnriemen100 steht. - Eine solche Drehhubeinheit
130 wird z. B. von der Firma THK GmbH in Ratingen, Deutschland unter der Bezeichnung Hub-Dreh-Modul BNS angeboten. Alternativ kann als Drehhubeinheit130 z. B. ein pneumatischer Drehzylinder mit einer Zahnstange für die Hubfunktion verwendet werden. - Die Riemenscheiben
86 ,88 ,92 ,94 ,146 ,148 können auch als Synchronscheiben bezeichnet werden und haben bevorzugt Zähne, um eine genaue Positionierung über die Zahnriemen zu ermöglichen. - Arbeitsweise der Drehhubeinheit
- Der erste Antrieb
54 treibt über den Zahnriemen60 , die innere Hohlwelle81 und den Zahnriemen100 die Nutwellenmutter48 an und ermöglicht so eine Drehung der Spindel140 , vgl.7 bis9 . - Der zweite Antrieb
56 treibt über den Zahnriemen64 , die äußere Hohlwelle82 und den Zahnriemen96 die Kugelgewindemutter144 an, und ermöglicht so im Zusammenspiel mit der Nutwellenmutter148 (z. B. bei stehender Nutwellenmutter148 ) eine axiale Verschiebung132 der Spindel140 , vgl.7 bis9 . - Die Drehung
72 des Auslegerarms70 gemäß9 erfolgt über den Hauptantrieb53 des Antriebsmoduls50 (8 ), wobei die Kraftübertragung über den Flansch78 erfolgt. - Die Hohlwellen
81 ,82 machen bei stehenden Antrieben54 ,56 eine Drehbewegung72 des Auslegerarms70 nicht mit, sie bleiben also relativ zum Antriebsmodul50 stehen. - Da sich jedoch der Auslegerarm
70 bewegt, verschieben sich die Zahnriemen96 ,100 bei der Drehbewegung72 trotz stillstehender Antriebe54 ,56 , und dies führt zu einer Verstellung der Drehhubeinheit130 . Dieser Verstellung kann z. B. entgegengewirkt werden, indem die Hohlwellen81 ,82 durch die Antriebe54 ,56 mit dem Auslegerarm70 mitgedreht werden. -
12 zeigt die Zuführung der elektrischen Leitungen38 und der Druckluft P zum Greifer200 . - Die Druckluftleitung
40 und die bevorzugt in dieser geführten elektrischen Leitungen38 werden gemäß2 von der Druckluftquelle43 und der Steuereinheit41 über die Kabelführung42 zum oberen Ende67 der Hohlwelle81 geführt, vgl.7 . - Die Druckluftleitung
40 verläuft gemäß12 durch die Hohlwellen81 und82 hindurch bis zum Schlauchanschluss106 , so dass die Druckluft P in die Druckkammer110 gelangt. Eine Druckluftleitung112 ist in der Druckkammeröffnung111 befestigt, verläuft von dort im Auslegerarm70 nach außen und verlässt diesen an dessen Oberseite114 . Durch ein Versteifungsrohr113 hindurch verläuft die Druckluftleitung112 zum oberen Ende der Spindel140 . Von dort gelangt die Druckluft P über den Kanal140' zum Greifer200 , dessen Aufbau und Funktionsweise in13 bis17 beschrieben werden. - Die elektrischen Leitungen
38 verlaufen in der Druckluftleitung40 durch die Hohlwellen81 ,82 , durch die Druckkammer110 , durch die Druckluftleitung112 und durch den Spindelkanal140' zum Greifer200 . Im Inneren des Handlingsystems20 sind aus zeichentechnischen Gründen nur zwei elektrische Leitungen38 dargestellt. - Die elektrischen Leitungen
38 sind auf Grund der Drehung72 des Auslegerarms70 und der Drehung131 der Drehhubeinheit130 ebenfalls einer Drehung ausgesetzt. Mechanisch ist bei beiden Drehungen72 ,131 mindestens eine Umdrehung möglich, ohne dass die elektrischen Leitungen38 auf Dauer zerstört werden. Dies ist für das Werkstückhandling ausreichend. Sofern ein größerer Drehbereich erforderlich ist, können z. B. an den Drehstellen Schleifkontakte eingesetzt werden, die eine beliebige Drehung ermöglichen. -
13 ,14 und16 zeigen den Greifer200 , der an der Spindel140 befestigt ist und ein Werkstück16 greift. - Der Greifer
200 hat ein Greifergehäuse (Greifermontageblock)204 mit einem hinteren Greifergehäuseteil (Greiferadapter)241 und einem vorderen Greifergehäuseteil242 . - An dem vorderen Greifergehäuseteil
242 sind eine Mehrzahl (bevorzugt drei) von Greiferbacken201 ,202 ,203 angeordnet, die durch Zufuhr von Druckluft zu einem ersten – in16 schematisch angedeuteten – Kanal207 zum Greifen/Schließen radial nach innen und durch Zufuhr von Druckluft zu einem zweiten – in16 schematisch angedeuteten – Kanal208 zum Öffnen gemäß den Pfeilen205 radial nach außen bewegt werden können. Die Bewegung der Greiferbacken201 ,202 ,203 erfolgt z. B. über einen in16 schematisch angedeuteten Kolben209 . Ein solcher 3-Finger-Zentrischgreifer (vorderer Greifergehäuseteil242 mit den Greiferbacken201 ,202 ,203 ) wird z. B. unter der Typbezeichnung PZN-plus40 angeboten von der Firma SCHUNK GmbH & Co. KG, Lauffen/Neckar, Deutschland. Alternativ kann z. B. ein mittels Elektromotoren angetriebener Greifer200 verwendet werden. - Im hinteren Greifergehäuseteil
241 des Greifers200 sind zwei Ventile (Steuerventile)211 ,212 zur Steuerung der Druckluftzufuhr zu den Kanälen207 ,208 vorgesehen. Es können z. B. elektromagnetische oder elektrische Ventile verwendet werden. - Im Bereich der beiden Endstellungen des Kolbens
209 sind Sensoren231 ,232 angeordnet, die ein Signal für die Kolbenendstellungen (geöffnet bzw. geschlossen) geben. Hierzu ist z. B. ein Magnet am Kolben209 angeordnet, und die Sensoren231 ,232 sind als Reed-Kontakte oder Hallsensoren ausgebildet. Alternativ können z. B. Mikroschalter am Kolben209 angeordnet werden. -
15 zeigt einen Schnitt durch den Greifer200 . Auf der von den Greiferbacken201 ,202 abgewandten Seite ist die Spindel140 mit dem Spindelkanal140' schematisch angedeutet, und sie ist mit dem hinteren Greifergehäuseteil241 verbunden. - Eine Druckluftkammer
214 steht über einen Durchlass215 in Fluidverbindung mit dem Spindelkanal140' . Die Druckluftkammer214 ist im hinteren Greifergehäuseteil241 ausgebildet, wobei eine Wand243 des vorderen Gehäuseteils als Begrenzung der Druckluftkammer214 dient. - Die elektrischen Leitungen
38 , von denen drei zu sehen sind, verlaufen von dem Spindelkanal140' durch die Druckluftkammer214 und durch abgedichtete Bohrungen226 in einer Außenwand228 der Druckluftkammer214 zu einer Federsteckklemme224 . - Von der Federsteckklemme
224 laufen elektrische Leitungen234 zu den Ventilen211 ,212 und den Sensoren231 ,232 , vgl. auch16 . - Die sechs Leitungen
38 haben z. B. die folgenden Signale: - 1: +-Leitung
- 2: –(Masse)-Leitung
- 3: Steuerleitung Ventil
211 - 4: Steuerleitung Ventil
212 - 5: Sensorsignal Sensor
231 (z. B. Greifer offen) - 6: Sensorsignal Sensor
232 (z. B. Greifer zu) - Den Ventilen
211 bzw.212 werden z. B. die Leitungen 1, 2 und 3 bzw. 4 zugeführt, und den Sensoren231 bzw.232 die Leitungen 2 und 5 bzw. 6. -
17 zeigt das Ventil212 , welches in einem Ventilsitz221 im Greifergehäuse204 angeordnet ist. Über ein Kanalsystem (Labyrinth)216 steht der Auslass218 in Fluidverbindung mit der Druckluftkammer214 . Ein Dichtelement (Dichtplatte)220 des Ventils212 dichtet wie dargestellt den Auslass218 ab und sperrt die Druckluftzufuhr. Wird das Dichtelement dagegen nach rechts gezogen (nicht dargestellt), so wird der Auslass218 geöffnet, und es entsteht eine Fluidverbindung zu einem Kanal222 , der wiederum mit dem Kanal208 für den Greifer200 in Fluidverbindung steht. Dies ermöglicht über das Ventil212 eine steuerbare Fluidverbindung zwischen der Druckluftkammer214 und dem Kanal208 zum Öffnen des Greifers200 und über das Ventil211 eine steuerbare Fluidverbindung zwischen der Druckluftkammer214 und dem Kanal207 zum Schließen des Greifers200 . - Arbeitsweise des Greifers
- Für einen Greifervorgang, also die Bewegung des Kolbens
209 (16 ) zwischen den beiden Endpositionen „Greifer geöffnet” und „Greifer geschlossen” oder umgekehrt, wird eine vorgegebene Menge Druckluft benötigt. Auf Grund des begrenzten Querschnitts der Druckluftleitungen40 und112 und des sich daraus ergebenden Strömungswiderstands ist der Nachfluss von Druckluft durch die Druckluftleitungen pro Zeit begrenzt. Durch die Anordnung der Druckluftkammer214 (15 ) am bzw. im Greifer200 steht eine ausreichende Menge Druckluft für mindestens einen einzelnen Greifervorgang zur Verfügung, und die Druckluftkammer214 wird während der Bewegung des Auslegerarms70 bis zum nächsten Greifervorgang wieder bis zum Nenndruck aufgefüllt. Die Druckluftkammer214 hat zum einen trotz einer kompakten Ausgestaltung ein großes Volumen und zum anderen auf Grund des großen Querschnitts einen geringen Strömungswiderstand. - Durch die Anordnung der Ventile
211 ,212 direkt am Greifer ist es ausreichend, eine einzige Druckluftleitung40 ,112 zum Greifer zu führen, und diese kann entsprechend größer sein als zwei separate Druckluftleitungen, wobei diese Variante auch möglich ist. Auch führt die Anordnung der Ventile211 ,212 direkt am Greifer200 zu einer schnelleren Reaktion des angesteuerten Greifervorgangs. - Die Druckluftführung von der Druckluftkammer
214 zum Ventil212 über den im Greifergehäuses204 verlaufenden Kanal216 und vom Ventil212 zum Kolben209 über den im Greifergehäuse204 verlaufenden Kanal222 und die entsprechende Druckluftführung zum und vom Ventil211 über im Greifergehäuse204 verlaufende Kanäle ist vorteilhaft, da Schläuche und Schlauchverschraubungen vermieden werden und somit die Störkanten um den Greifer200 herum reduziert und Schlauchdefekte vermieden werden. Alternativ können aber auch Schläuche verwendet werden. - Die Führung der elektrischen Leitungen
38 im Inneren der Druckluftleitungen40 ,112 führt zu einem geringen Querschnitt des Versorgungsstrangs38 ,40 bzw.38 ,112 . - Arbeitsweise des Werkstückhandlings
-
18 und19 zeigen die Montagezelle14 mit zwei Trays12' ,12'' , in denen sich Werkstücke16 befinden, und die auf einer Bearbeitungsposition237 angeordnet sind. Dort werden sie z. B. von Traygreifern239 gehalten, oder sie sind auf einem Positioniertisch abgelegt. Alternativ ist z. B. die Verwendung eines – nicht dargestellten – großen Trays12 möglich, der z. B. in etwa die Größe der beiden Trays12' ,12'' zusammen hat. - Die Antriebsspindel
33 der Lineareinheit30 ist mittig über den in der Montagezelle14 angeordneten Trays12' ,12'' angeordnet und definiert eine Y-Achse232 . Das Antriebsmodul50 ist mittig am Schlitten34 der Lineareinheit30 angeordnet, so dass das Antriebsmodul50 zwischen den beiden Enden33' bzw.33'' der Antriebsspindel33 hin und her bewegt werden kann, wie dies mit dem Pfeil37 angedeutet ist. Die Antriebsmoduldrehachse52 bewegt sich dabei ebenfalls mittig über die Trays12' ,12'' entlang einer Drehmittelpunktachse230 , wobei die Drehmittelpunktachse230 und die Y-Achse232 in diesem Ausführungsbeispiel zusammenfallen. - Über die Drehung
72 des Auslegerarms70 kann die Drehhubachse134 auf beide Seiten der Drehmittelpunktachse230 bewegt werden. - Über ein entsprechende Bewegung des Schlittens
34 entlang der Y-Achse232 und eine Drehung72 des Auslegerarms70 kann die Drehhubachse134 über jedem Werkstück16 positioniert werden. - Anschließend kann der Greifer
200 entlang der Drehhubachse134 nach unten bewegt werden und ein Werkstück16 gegriffen werden. - Bevorzugt wird der Greifer
200 fortlaufend entgegengesetzt zum Arm70 gedreht, so dass er ständig eine gleich bleibende Drehstellung bzw. Orientierung relativ zur Arbeitszelle14 und den Werkstücken16 hat. - In
18 greift der Greifer200 z. B. ein Werkstück16 , und in19 übergibt er das Werkstück16 an einem Übergabepunkt235 zur weiteren Bearbeitung. - Die Anordnung der Drehmittelpunktachse
230 und der Lineareinheit30 über der Bearbeitungsposition237 für das mindestens eine Tray12' ,12'' hat den Vorteil, dass die Bearbeitungszelle14 seitlich nur geringfügig größer sein muss als das mindestens eine Tray12' ,12'' . Sofern die Drehmittelpunktachse230 derart angeordnet ist, dass sie sich nicht direkt über der Bearbeitungsposition237 befindet, muss die Montagezelle zumindest auf der entsprechenden Seite größer ausgestaltet werden. - Eine genau mittige Anordnung der Drehmittelpunktachse
230 über der Bearbeitungsposition237 hat steuerungstechnische Vorteile, eine Verschiebung aus der genauen Mitte heraus ist jedoch auch möglich. - Die Anordnung des Hauptantriebs
53 für die Drehung72 des Auslegerarms70 und die Antriebe54 und56 für die Drehhubeinheit130 im Antriebsmodul50 ermöglicht eine Reduzierung der Masse des Auslegerarms70 und der Drehhubeinheit130 gegenüber einer Anordnung der entsprechenden Motoren am Auslegerarm70 bzw. an der Drehhubeinheit130 . Hierdurch ist eine größere Beschleunigung und damit eine schnellere Bewegung des Auslegerarms70 und der Drehhubeinheit130 möglich, und der Hauptantrieb53 kann kleiner ausgelegt werden. - Die Bearbeitungsposition
237 ist z. B. für Trays12 mit einer Länge (Seite der Traygreifer239 ) von 600 mm und einer Breite von 400 mm ausgelegt, und es ist z. B. eine Taktung von 3 Sekunden pro Werkstück16 möglich. Anders ausgedrückt können 20 Werkstücke pro Minute verarbeitet werden. - Naturgemäß sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung vielfältige Abwandlungen und Modifikationen möglich.
Claims (14)
- Werkstückhandlingsystem (
20 ), welches aufweist: Eine Lineareinheit (30 ), an der ein Antriebsmodul (50 ) verschiebbar angeordnet ist, einen Auslegerarm (70 ), welcher an dem Antriebsmodul (50 ) um eine gedachte Antriebsmodulachse (52 ) drehbar angeordnet ist, eine Drehhubeinheit (130 ), welche an dem Auslegerarm (70 ) angeordnet und dazu ausgebildet ist, relativ zum Auslegerarm (70 ) eine Drehbewegung (131 ) und eine Hubbewegung (132 ) zu ermöglichen, und welche zur Verbindung mit einem Greifer (200 ) zum Greifen von Werkstücken (16 ) ausgebildet ist. - Werkstückhandlingsystem nach Anspruch 1, bei welchem das Antriebsmodul (
50 ) einen steuerbaren Hauptantrieb (53 ) aufweist, der zur Drehung des Auslegerarms (70 ) um die gedachte Antriebsmodulachse (52 ) ausgebildet ist. - Werkstückhandlingsystem nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das Antriebsmodul (
50 ) mindestens einen steuerbaren Antrieb (54 ,56 ) aufweist, wobei der steuerbare Antrieb (54 ,56 ) dazu ausgebildet ist, die Drehbewegung (131 ) und Hubbewegung (132 ) der Drehhubeinheit (130 ) zu ermöglichen. - Werkstückhandlingsystem nach Anspruch 3, bei welchem die Kraftübertragung von dem mindestens einen steuerbaren Antrieb (
54 ,56 ) zur Drehhubeinheit zumindest teilweise über eine Hohlwelle (81 ,82 ) erfolgt. - Werkstückhandlingsystem nach Anspruch 4, bei welchem das Antriebsmodul (
50 ) zwei steuerbare Antriebe (54 ,56 ) für die Drehhubeinheit (130 ) aufweist, und bei welchem die Kraftübertragung von den zwei steuerbaren Antrieben (54 ,56 ) zur Drehhubeinheit (130 ) zumindest teilweise über zwei konzentrisch angeordnete Hohlwellen (81 ,82 ) erfolgt. - Werkstückhandlingsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die Bewegung des Antriebsmoduls (
50 ) entlang der Lineareinheit (30 ) eine Bewegung des Drehmittelpunkts der gedachten Antriebsmodulachse (52 ) des Auslegerarms (70 ) entlang einer gedachten Drehmittelpunktachse (230 ) bewirkt, und bei welchem der Auslegerarm (70 ) und die Drehhubeinheit (130 ) dazu ausgebildet sind, eine Bewegung der Drehhubeinheit (130 ) auf beide Seiten der gedachten Drehmittelpunktachse (230 ) zu ermöglichen. - Werkstückhandlingsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die Drehhubeinheit (
130 ) zumindest in einer ersten Hubposition und mit Bezug auf die gedachte Antriebsmodulachse (52 ) zumindest teilweise auf gleichem Niveau mit dem Antriebsmodul (50 ) liegt, und bei welchem die Drehhubeinheit (130 ) so weit außen auf dem Auslegerarm (70 ) angeordnet ist, dass der Auslegerarm (70 ) mit der Drehhubeinheit (130 ) in der ersten Hubposition eine Drehbewegung (72 ) in einem Winkelbereich von mindestens 300° ausführen kann. - Werkstückhandlingsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die Drehhubeinheit (
130 ) eine gedachte Drehhubachse (134 ) und ein Antriebsglied (140 ) aufweist, welches die Drehbewegung (131 ) auf der gedachten Drehhubachse (134 ) und die Hubbewegung (132 ) entlang der gedachten Drehhubachse (134 ) ermöglicht, wobei das Antriebsglied (140 ) in einem vorgegebenen radialen Abstand von der gedachten Antriebsmodulachse (52 ) angeordnet ist. - Werkstückhandlingsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem ein Greifer (
200 ) mit der Drehhubeinheit (130 ) verbunden ist, wobei der Greifer (200 ) eine Druckluftkammer (214 ) zum Speichern von Druckluft aufweist. - Werkstückhandlingsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die Drehhubeinheit (
130 ) ein rohrförmiges Antriebsglied (140 ,140' ) aufweist, mit dessen einem Ende ein Greifer (200 ) verbunden ist, wobei dem Greifer (200 ) über das rohrförmige Antriebsglied (140 ,140' ) Druckluft zugeführt wird, und wobei in dem rohrförmigen Antriebsglied (140 ,140' ) elektrische Leitungen (38 ) zum Greifer (200 ) verlaufen. - Werkstückhandlingsystem nach Anspruch 10, bei welchem der Greifer (
200 ) mindestens ein Ventil (211 ,212 ) zur Steuerung der Druckluftzufuhr aufweist, und wobei die in dem rohrförmigen Antriebsglied (140 ,140' ) verlaufenden elektrischen Leitungen (38 ) zumindest teilweise elektrisch mit dem mindestens einen Ventil (211 ,212 ) verbunden sind. - Werkstückhandlingsystem nach Anspruch 10 oder 11, bei welcher der Greifer (
200 ) eine Druckluftkammer (214 ) aufweist, und bei welchem das rohrförmige Antriebsglied (140 ,140' ) und die Druckluftkammer (214 ) zusammen als Druckluftspeicher dienen. - Werkstückhandlingsystem nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei welchem der Greifer (
200 ) ein Greifergehäuse (204 ), eine Druckluftkammer (214 ), mindestens ein Ventil (211 ,212 ), einen Kolben (209 ) und mindestens einen im Greifergehäuse (204 ) verlaufenden Kanal (216 ,222 ) aufweist, und bei welchem die Fluidverbindung von der Druckluftkammer (214 ) zum mindestens einen Ventil (211 ,212 ) und vom mindestens einen Ventil (211 ,212 ) zum Kolben über den mindestens einen im Greifergehäuse (204 ) verlaufenden Kanal (216 ,222 ) erfolgt. - Trayhandlingsystem mit einem Werkstückhandlingsystem (
20 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einer Montagezelle (14 ).
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