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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kinderwagen mit zusammenklappbarem Gestell. Kinderwagen dieser Art umfassen typischerweise eine Aufnahmevorrichtung für eine zu befördernde Person, welche in der Regel als Sitz- oder Liegeeinheit ausgeführt ist, sowie ein Fahrgestell mit Rädern und Schiebegriff. Zur Erleichterung des Transports ist das Gestell üblicherweise als klappbare Rahmenkonstruktion ausgeführt, an der die Personen-Aufnahmevorrichtung lösbar befestigt ist.
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Kinderwagen der eingangs beschriebenen Art sind in einer Vielzahl von Varianten aus dem Stand der Technik und dem täglichen Leben bekannt. Ein solcher Kinderwagen ist beispielsweise in der
EP2096016A2 , der
DE4431636C2 , der
WO00/06437 , der
DE 10 2007 045 068 B3 oder der
DE4028759C1 beschrieben.
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Die technische Umsetzung der bekannten Kinderwagen dieser Art erfolgt in der Weise, dass insbesondere das zusammenklappbare Gestell im Wesentlichen aus Metall und Kunststoff besteht. Dies erlaubt zwar eine einfache Fertigung, führt jedoch zu einem hohen Ressourceneinsatz und erschwert zudem die Wiederverwertung der Bauteile. Ferner erfüllen die bekannten Realisierungen nicht des Bedürfnis vieler Nutzer, Produkte aus natürlichen oder naturnahen Materialien einzusetzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kinderwagen mit zusammenklappbarem Gestell zu schaffen, welcher in wesentlichen Teilen aus nachwachsendem, natürlichem Material besteht und zugleich ein hohes Maß an Funktionalität, Beanspruchbarkeit und Ästhetik bietet. Durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe trägt die Erfindung zu einer nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen bei.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kinderwagen mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Die Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass wesentliche Teile des erfindungsgemäßen Kinderwagens aus einem Bambusmaterial hergestellt werden. Bambus ist ein schnell nachwachsender, natürlicher Rohstoff, der über eine hohe Festigkeit und Steifigkeit verfügt. Zudem zeichnet er sich durch ein geringes Gewicht sowie durch eine gute Beständigkeit gegenüber Umgebungseinflüssen aus. Durch die Verwendung von Bambus als Werkstoff insbesondere für mechanisch beanspruchte Teile eines Kinderwagens können daher in vorteilhafter Weise sowohl technische Anforderungen wie zum Beispiel hohe Belastbarkeit, Sicherheit und leichte Transportierbarkeit als auch die Forderungen nach schonendem Umgang mit Ressourcen sowie die ästhetischen Ansprüche der Nutzer erfüllt werden.
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Die Verwendung von Bambus als Material für die Rahmenelemente des zusammenklappbaren Gestells eines Kinderwagens führt zu der Schwierigkeit, dass die Geometrie der Bambusstäbe im Rohzustand aufgrund des natürlichen Wuchses der Bambuspflanze nicht zu vernachlässigenden Form- und Lageschwankungen unterliegt. Diese Abmessungsstreuungen zwischen einzelnen Exemplaren von Bambusstäben müssen durch geeignete Maßnahmen kompensiert werden, damit die Montage des Kinderwagens möglich ist und eine hinreichend genaue Positionierung der Bauteile wie beispielsweise der Räder oder der Gelenke im zusammengebauten Zustand gegeben ist. Erfindungsgemäß erfolgt die Kompensation der Abmessungsstreuungen durch Anbringen von Montageflächen an den Bambusstäben, die sich sowohl durch reproduzierbare und definierte Formen und Abmessungen als auch durch reproduzierbare und definierte Lagen relativ zueinander auszeichnen. Unter Reproduzierbarkeit ist hier zu verstehen, dass die Abmessungen, Formen und relativen Lagen von Montageflächen eines ersten Bambusstab-Exemplars mit denen der entsprechenden Montageflächen eines entsprechenden zweiten Bambusstab-Exemplars weitgehend identisch sind. Unter Definiertheit wird hier verstanden, dass die jeweiligen Merkmale vorgegebene Toleranzkriterien erfüllen. Die abgebrachten Montageflächen können zur Positionierung und Befestigung von Kopplungselementen dienen, welche ihrerseits zwei oder mehrere Bambusstäbe miteinander oder mit anderen Bauteilen verbanden.
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Im Folgenden wird eine mögliche Ausführungsform der vorliegenden Erfindung anhand der beigefügten beispielhaften Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kinderwagens im Betriebszustand,
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2 eine Seitenansicht des Gestells eines erfindungsgemäßen Kinderwagens im Betriebszustand,
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3 eine Seitenansicht des Gestells eines erfindungsgemäßen Kinderwagens während eines Klappvorgangs,
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4 eine Seitenansicht des Gestells eines erfindungsgemäßen Kinderwagens im zusammengeklappten Zustand,
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5 eine Vorderansicht des Gestells eines erfindungsgemäßen Kinderwagens am Betriebszustand,
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6 ein Stabelement aus Bambus im Rohzustand,
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7 ein Stabelement aus Bambus nach dem Anbringen einer Materialzugabe,
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8 ein Stabelement aus Bambus nach dem Anbringen von Montageflächen und
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9 ein Stabelement aus Bambus mit daran befestigten Kopplungselementen.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kinderwagen 1 am Betriebszustand. Der dargestellte Kinderwagen ist hinsichtlich seiner in Fahrtrichtung linken und rechten Hälfte spiegelsymmetrisch aufgebaut. Zeichnungselemente, die mehrfach vorkommen, werden in der Zeichnung zur besseren Übersichtlichkeit nur einmal mit einem Bezugszeichen versehen. Der Kinderwagen besteht aus einem zusammenklappbaren Gestell 2 und einer lösbar daran befestigten, abnehmbaren Personen-Aufnahmevorrichtung 3.
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In der Zeichnung ist die Personen-Aufnahmevorrichtung 3 beispielhaft als Liegeaufsatz ausgeführt, in dem ein Baby oder Kleinkind liegend befördert werden kann. Die Personen-Aufnahmevorrichtung kann darüber hinaus selbstverständlich auch als hier nicht dargestellter Sitzaufsatz ausgeführt sein, in dem der Passagier eine sitzende Haltung einnimmt.
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Das Gestell 2 besteht aus einem Grundrahmen 4, an welchem Vorderräder 5 und Hinterräder 6 sowie ein Schiebegriff 7 angebracht sind. Im dargestellten Beispiel sind die Vorderräder derart mit dem Rahmen verbunden, dass sie neben der Rotation um die Radachse auch eine Drehbewegung um die Hochachse ausführen können, was das Fahren von Kurven erleichtert. Hierzu sind die Radhalterungen 8 um die Hochachse drehbar am Grundrahmen 4 gelagert. Der rotatorische Freiheitsgrad dieser Lagerung der Radhalterungen am Grundrahmen kann bei Bedarf durch ein lösbares Arretiermittel aufgehoben werden, so dass die Ausrichtung der Vorderräder einen zuverlässigen Geradeauslauf des Kinderwagens gewährleistet. Die Vorderräder sind ferner bevorzugt derart mit den Radhalterungen verbunden, dass sie eine federnde Bewegung in Richtung der Hochachse ausführen können, was den Komfort zum Beispiel beim Fahren auf unebenem Untergrund erhöht.
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Das Gestell ist im Wesentlichen zusammengesetzt aus den Stabelementen 9.1 bis 9.11, im Folgenden unter dem Bezugszeichen ”9” zusammengefasst, sowie den Kopplungselementen 10.1 bis 10.8, im Folgenden unter dem Bezugszeichen ”10” zusammengefasst. Erfindungsgemäß bestehen die Stabelemente 9 aus Bambusmaterial. Die Kopplungselemente 10 sind zum Teil als Gelenke ausgeführt und ermöglichen dadurch ein Zusammenklappen des Gestells, wenn dieses beispielsweise für den einfachen Transport in einen Zustand geringer äußerer Abmessungen überführt werden soll.
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Die in Fahrtrichtung linke und rechte Hälfte des Gestells sind über Stabelemente aus Bambusmaterial 9.5, 9.6, 9.7 und 9.11 fest miteinander verbunden. Der Schiebegriff 7 umfasst die Stabelemente 9.9 bis 9.11 und ist schwenkbar mit dem restlichen Gestell verbunden.
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Die Personen-Aufnahmevorrichtung 3 ist über die Befestigungseinheit 12 lösbar mit dem Gestell 2 verbunden. Neben den Stabelementen des Gestells werden auch die Gerüststäbe 11.1 bis 11.4 der Personen-Aufnahmevorrichtung bevorzugt aus Bambusmaterial hergestellt und über Verbindungselemente (13.1, 13.2) zu einem Traggerüst verbunden. Dieses Traggerüst ist mit einer Hülle 14 bespannt, so dass eine an den Seiten geschlossene Liegeeinheit entsteht.
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2 zeigt eine Seitenansicht des Gestells 2 des Kinderwagens im Betriebszustand, also im auseinander geklappten Zustand. Die Vorderräder 5 und die Hinterräder 6 können auf dem Boden abrollen. Der Grundrahmen 4 besitzt im dargestellten Ausführungsbeispiel eine in der Seitenansicht im Wesentlichen dreieckige Form. Die Kopplungselemente 10.1, 10.2, 10.3 und 10.4 sind als Gelenke ausgeführt, so dass die damit verbundenen Stabelemente 9.1, 9.2, 9.3 und 9.4 eine geschlossene kinematische Kette bilden. Im Betriebszustand nimmt das Gelenk am Kopplungselement 10.2 vorzugsweise eine gestreckte Position ein, so dass der Winkel zwischen den Stabelementen 9.2 und 9.3 etwa 180° beträgt. Um ein unbeabsichtigtes Zusammenklappen des Grundrahmens 4 zu verhindern, ist bei auseinander geklapptem Gestell mindestens eines der Gelenke der Kopplungselemente 10.1 bis 10.4 durch eine lösbare Fixierung arretiert. Hierdurch ergibt sich eine hohe mechanische Belastbarkeit und Steifigkeit des Grundrahmens.
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Der Schiebegriff 7 ist mit dem Grundrahmen im Bereich des Kopplungselementes 10.4 gelenkig verbunden. Im Betriebszustand ist das Stabelement 9.9 derart positioniert, dass es mit dem Stabelement 9.1 einen näherungsweise gestreckten Winkel bildet. Die Höhe des am Ende des Schiebegriffs angeordneten Stabelements 9.11 lässt sich durch Schwenken des Stabelementes 9.10 um das Gelenk des Kopplungselementes 10.7 einstellen.
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3 zeigt eine Seitenansicht des Gestells 2 während eines Klappvorgangs. Das Kopplungselement 10.2 bewegt sich dabei in Richtung des Kopplungselementes 10.4, wodurch sich die Winkel zwischen den Stabelementen 9.1 und 9.2, 9.3 und 9.4 sowie 9.4 und 9.1 verkleinern. Die Stabelemente klappen dabei um die Achsen der Gelenke der jeweils angebundenen Kopplungselemente 10.1 bis 10.4.
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Das Stabelement 9.8 ist in Verlängerung des Stabelementes 9.2 angeordnet und über das Kopplungselement 10.2 fest mit diesem verbunden. Hierdurch kann das Stabelement 9.8 vorteilhaft dazu genutzt werden, den Grundrahmen in dem in 2 dargestellten Betriebszustand zu arretieren, indem sein Ende beispielsweise über ein Rastmittel lösbar mit dem Stabelement 9.3 verbunden wird. Diese Arretierung ist während des Zusammenklappens selbstverständlich aufgehoben.
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Der Schiebegriff 7 kann beim Zusammenklappen um ein Gelenk am Kopplungselement 10.4 geschwenkt werden, so dass sich der Winkel zwischen den Stabelement 9.9 und 9.1 verkleinert. Ebenso kann das Stabelement 9.10 in der gezeigten Weise um das Gelenk des Kopplungselementes 10.7 geschwenkt werden, wodurch die Länge des Schiebegriffs und somit der Platzbedarf reduziert wird.
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4 zeigt ein Gestell 2 des erfindungsgemäßen Kinderwagens in einem vollständig zusammengeklappten Zustand. Durch den beschriebenen Aufbau des Grundrahmens wird erreicht, dass sich in diesem Transportzustand die Vorderräder 5 vollständig oder nahezu vollständig zwischen den Hinterrädern 6 befinden. Hierdurch ergibt sich eine besonders vorteilhafte, platzsparende Anordnung, welche einen Transport und eine Lagerung des Gestells vereinfacht.
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5 zeigt das beispielhafte Gestell 2 im Betriebszustand in einer Ansicht von vorn. Aus der Darstellung geht hervor, dass die Vorderräder 5a und 5b symmetrisch zur vertikalen Mittelebene angeordnet sind und einen geringeren Abstand voneinander aufweisen als die Hinterräder 6a und 6b. Hierdurch wird die Überführbarkeit des Gestells in den in 4 dargestellten Transportzustand ermöglicht. Die Buchstaben a und b in den Bezugszeichen korrespondieren in der Darstellung jeweils mit den entsprechenden Bauteilen auf der rechten bzw. linken Seite des Gestells.
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5 verdeutlicht ferner eine vorteilhafte Anordnung der Stabelemente 9.1, 9.9 und 9.10 bezüglich ihrer seitlichen Lage senkrecht zur in Richtung einer durch die Stabelemente 9.5, 9.6, 9.7 und 9.11 repräsentierten Querachse des Kinderwagens. Die Stabelemente 9.1a und 9.1b sind möglichst wert außen angeordnet, um bei vorgegebener Breite des Kinderwagens einen möglichst großen Abstand zwischen den Kopplungselementen 10.4a und 10.4b zu gewährleisten und somit möglichst viel Raum für die Anordnung einer Personen-Aufnahmevorrichtung 3 zu erhalten. Aus diesem Grund sind auch die Stabelemente des Schiebegriffs 9.9a und 9.9b nach außen versetzt an den Kopplungselementen 10.4a und 10.4b angebracht und die als Querstreben dienenden Stabelemente 9.5, 9.6, 9.7 im unteren Bereich des Gestells angeordnet. Das Stabelement 9.6 ist gegenüber den Stabelementen 9.5 und 9.7 nach oben versetzt angeordnet, um einerseits eine Kollision mit den Vorderrädern 5 beim Klappvorgang zu verhindern und andererseits zu vermeiden, dass die den Kinderwagen schiebende Person das Stabelement mit dem Bein oder Fuß unbeabsichtigt berührt.
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Das beschriebene Gestell eignet sich wegen der länglichen, geraden Stabelemente 9 und des mechanisch belastbaren, steifen Aufbaus besonders gut zu einer erfindungsgemäßen Umsetzung der Stabelemente aus Bambusmaterial. Wie bereits erwähnt müssen hierzu besondere Maßnahmen ergriffen werden, die eine einfache und reproduzierbare Montage des Gestells mit der erforderlichen Genauigkeit erlauben. Beispielhaft wird daher im Folgenden eine vorbereitende Bearbeitung eines Bambusstabes beschrieben, die einen anschließenden Zusammenbau des Gestells aus Stabelementen aus Bambusmaterial ermöglicht. Die nachfolgend beschriebene Anordnung der Montageflächen und Kopplungselemente ist lediglich beispielhaft und kann je nach Bedarf variiert werden.
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6 zeigt ein Stabelement aus Bambusmaterial im Rohzustand. Es repräsentiert ein beliebiges Stabelement des Gestells 2 und ist daher verallgemeinernd mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichnet. Aus der Darstellung geht hervor, dass ein Bambusstab aus mehreren ineinander verschachtelten, näherungsweise zylindrischen Segmenten besteht, welche in ihrem Innern näherungsweise zylindrisch geformte Hohlräume aufweisen. Als Folge des natürlichen Wuchses sind die beispielhaften Mantelflächen 16.1, 16.2 und 16.3 nicht ideal zylindrisch geformt und besitzen üblicherweise voneinander abweichende Durchmesser. Gleiches gilt für die beispielhaften Hohlräume 15.1 und 15.2. Darüber hinaus sind die Segment-Mittelachsen 23.1, 23.2 und 23.3 üblicherweise nicht koaxial. Diese Merkmale verbieten es, Oberflächen des Stabelementes aus Bambus im Rohzustand beim Aufbau eines Gestells, welches die angestrebte Reproduzierbarkeit und Genauigkeit aufweist, als Montageflächen zu verwenden. Die nachfolgend beschriebenen Arbeitsschritte erläutern beispielhaft, wie dieses Problem gelöst werden kann. Exemplarisch werden an den beiden Enden des Stabelementes sowie im Bereich der Mantelfläche 16.3 Montageflächen mit reproduzierbaren und definierten Formen und Abmessungen sowie mit reproduzierbarer und definierter relativer Lage zueinander angebracht.
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7 zeigt das Stabelement aus Bambus 9 nach dem Anbringen einer Materialzugabe 17 im Bereich der Mantelfläche 16.3. Diese Materialzugabe kann vorteilhaft beispielsweise dadurch angebracht werden, dass der Stab mit flexiblen Bambusstreifen geringer Dicke umwickelt wird, wobei die einzelnen Lagen der Wicklung stoffschlüssig, beispielsweise mittels eines Leimes, miteinander beziehungsweise mit dem Stabelement 9 verbunden werden.
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8 zeigt das Stabelement 9 in einem weiter bearbeiteten Zustand. Im Bereich der Stabenden sind zylindrische innere Montageflächen 20.1 und 20.2 angebracht, welche eine gemeinsame Mittelachse 18 besitzen. Derartige Flächen können beispielsweise durch Bohrvorgänge erzeugt werden, bei denen die Mittelachse des Bohrwerkzeugs der gemeinsamen Mittelachse 18 entspricht. Beim Anbringen der Montageflächen 20.1 und 20.2 wird die Mittelachse 18 zweckmäßigerweise so gewählt, dass die verbleibende Wandstärke des Stabelementes 9 im Bereich der Montageflächen 20.1 und 20.2 möglichst gleichmäßig ist und eine Mindestwandstärke nicht unterschritten wird, um die Beanspruchbarkeit des Stabelementes nicht oder nur geringfügig zu beeinträchtigen. Weiterhin sind die Stirnflächen 21.1 und 21.2 des Stabelementes derart bearbeitet, dass sie eine reproduzierbare Winkellage in Bezug auf die Mittelachse 18 sowie einen gewünschten Abstand voneinander aufweisen.
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An der Materialzugabe 17 ist ferner eine äußere Montagefläche 19 durch teilweises Abtragen von Material, beispielsweise durch einen Dreh-, Schleif- oder Drechselvorgang, angebracht. Diese zylindrische Montagefläche ist hinsichtlich ihrer Form und Abmessungen reproduzierbar und definiert und besitzt eine definierte, reproduzierbare Lage in Bezug auf die Mittelachse 18 und die Montageflächen 20.1 und 20.2.
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Wie in 9 dargestellt, können die erzeugten Montageflächen 19, 20.1, 20.2, 21.1, 21.2 zum Anbringen von Kopplungselementen 10a, 10b, 10c genutzt werden, mit denen sich Stabelemente aus Bambus 9 beliebig verbinden lassen. Aufgrund der Reproduzierbarkeit und Definiertheit der Form und Lage der Montageflächen und der entsprechenden Gegenflächen 22.a, 22.b, 22.c der Kopplungselemente können komplexe Gestellanordnungen wie das in 1 dargestellte Gestell 2 des erfindungsgemäßen Kinderwagens aufgebaut werden, wobei die Verbindungselemente stets reproduzierbare Positionen und Ausrichtungen besitzen.
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Aufgrund der definierten und reproduzierbaren Anordnung der angebundenen Kopplungselemente können gleichartige Stabelemente aus Bambusmaterial zwischen gleichartigen Gestellen beliebig miteinander vertauscht werden, ohne dass die für die Funktion geforderte exakte Positionierung von Kopplungselementen und den daran angeordneten Gelenken verloren geht. Eine derartige Austauschbarkeit von Stabelementen ist bei der Herstellung der Kinderwagengestelle von wesentlichem Vorteil, da die Bauteile unabhängig voneinander vorbereitet werden können und während des Montagevorgangs keine besonderen Justierarbeiten erforderlich sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kinderwagen
- 2
- Gestell
- 3
- Personen-Aufnahmevorrichtung
- 4
- Grundrahmen
- 5
- Vorderrad
- 6
- Hinterrad
- 7
- Schiebegriff
- 8
- Radhalterung
- 9
- Stabelement aus Bambusmaterial
- 10
- Kopplungselement
- 11
- Gerüststab
- 12
- Befestigungseinheit
- 13
- Verbindungselement
- 14
- Hülle
- 15
- Hohlraum
- 16
- Mantelfläche
- 17
- Materialzugabe
- 18
- Mittelachse
- 19
- äußere Montagefläche
- 20
- innere Montagefläche
- 21
- Stirnfläche
- 22
- Gegenfläche
- 23
- Segment-Mittelachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2096016 A2 [0002]
- DE 4431636 C2 [0002]
- WO 00/06437 [0002]
- DE 102007045068 B3 [0002]
- DE 4028759 C1 [0002]