-
Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung, welche ausschließlich oder neben weiteren Funktionen dem Entfernen von Schmutzansammlungen auf einer Scheibe dient. Eine solche Scheibe kann beispielsweise die Frontscheibe (Windschutzscheibe), die Heckscheibe und/oder eine Scheinwerferschutzscheibe eines Fahrzeugs sein. Unter dem Begriff Schmutzansammlung sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise Schmutzpartikel, Staubpartikel, Insekten und andere Ablagerungen zu verstehen, die eine geometrisch bestimmte – insbesondere hinsichtlich ihrer Form und Ausdehnung definierbare – Gestalt haben. Dies können z. B. sich während des Betriebs des Fahrzeugs auf der Frontscheibe, der Heckscheibe oder der Scheinwerferschutzscheibe des Fahrzeugs niederschlagende oder ablagernde Verunreinigungen sein. Die Schmutzpartikel können besonders bei Ablagerung auf der Front- oder Heckscheibe zu einer Sichtbeeinträchtigung des Fahrzeugführers führen.
-
Der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 101 15 975 A1 ist ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Steuerung fixierter Reinigungsdüsen für die Frontscheibe und/oder die Scheinwerfergläser eines Fahrzeugs zu entnehmen. Dabei sind die Betriebsparameter zwischen einer fahrerseitigen und beifahrerseitigen Reinigungsdüse unterschiedlich ausgeführt. Beispielsweise kann- gerade bei Waschwassermangel – die Spritz- und/oder Waschzeit der fahrerseitigen Reinigungsdüse Vorrang gewährt werden und beispielsweise deren Aktivierung länger als die der beifahrerseitigen Reinigungsdüse gewählt werden. Bei Scheinwerferreinigungsdüsen können gleichermaßen die fahrer- und beifahrerseitigen Reinigungsdüsen unabhängig voneinander gesteuert werden. Bei Waschwassermangel kann dadurch lediglich die fahrerseitige Reinigungsdüse betätigt werden. Neben der manuellen Betätigung der Reinigungsdüsen kann die Betätigung gegebenenfalls auch durch eine Sensorik gestützt sein, die auf Verschmutzungssensoren oder Regensensoren basiert.
-
Der Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung anzugeben, die Schmutzansammlungen auf einer Scheibe eines Fahrzeugs besonders aufwandsarm und mit minimiertem Einigungsmittelverbrauch unter minimaler Beeinträchtigung der Außensicht des Fahrzeugführers und/oder der Fahrzeuginsassen entfernt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Demgemäß umfasst eine Reinigungsvorrichtung zum Entfernen von Schmutzansammlungen auf einer Scheibe eines Fahrzeugs eine Reinigungseinheit, die mindestens einen Reinigungsstrahl ausbringt und die die Abstrahlrichtung des Reinigungsstrahls so verändert, dass dieser bedarfsweise auf verschiedene lokal begrenzte Teilbereiche der Scheibe ausrichtbar ist.
-
Wesentliche Vorteile der Erfindung bestehen in der optimierten Reinigungsmöglichkeit der jeweiligen Fahrzeugscheibe mit geringstem Reinigungsaufwand und Reinigungsmittelverbrauch, in einer nur sehr geringen Beeinträchtigung der Sichtverhältnisse und der Aufmerksamkeit des Fahrers und in einem verminderten Energiebedarf. Dies gelingt dadurch, dass der Reinigungsstrahl bedarfsabhängig je nach der individuellen Verschmutzungssituation genau nur auf den jeweiligen Bereich – quasi gezielt – ausgerichtet wird, in dem sich aktuell eine Schmutzansammlung bzw. Verschmutzungen befinden. Somit werden individuell bedarfsgemäß lokal begrenzt nur die Teilbereiche der Scheibe gereinigt, die dies verschmutzungsbedingt auch erfordern. Zudem können so auch besonders gezielt Bereiche der Scheibe gereinigt werden, die klassischen Reinigungseinrichtungen, wie konventionellen Scheibenwischern, nicht zugänglich sind. Somit sind der Reinigungsaufwand und auch die Dauer erheblich optimiert.
-
Die Reinigungseinheit kann beispielsweise ein mechanisches und/oder chemisches Reinigungsmedium ausbringen. Die mechanische Entfernung von Schmutzansammlungen kann beispielsweise durch die mechanische Impuls- bzw. Stoßwirkung des Reinigungsmediums erfolgen. Besonders bevorzugt kann der Reinigungsstrahl Schmutzansammlungen sowohl durch eine chemische Wirkung des Reinigungsmediums als auch durch seine physikalische bzw. mechanische Wirkung entfernen.
-
Das Reinigungsmedium kann einem Reservoir – z. B. einem mit dem Reinigungsmedium befüllten Behältnis – entnommen werden. Dabei kann die Reinigungseinheit sowie eine entsprechende Scheinwerfer-Reinigungseinrichtung dem Reservoir das Reinigungsmedium entnehmen.
-
Eine Steuerung der Reinigungseinheit kann beispielsweise durch ein Computerprogrammprodukt erfolgen mit einem ausführbaren Programmcode, der auf einer Speichereinheit gespeichert und von einem Computer auslesbar ist.
-
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche, der Zeichnungen und deren jeweiliger Beschreibung.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erkennt eine Erkennungseinrichtung eine aktuell auf der Scheibe befindliche Schmutzansammlung, wobei die Erkennungseinrichtung Ortsinformationen bereitstellt, die den Ort der Schmutzansammlung auf der Scheibe repräsentieren, und wobei die Reinigungseinheit den Reinigungsstrahl unter Nutzung der Ortsinformationen auf den lokal begrenzten Teilbereich ausrichtet, in dem sich die Schmutzansammlung befindet. So wird vollautomatisch das Reinigungsmedium optimal und äußerst sparsam genutzt und somit Kosten, Raumbedarf und Gewicht eingespart.
-
Die Erkennungseinrichtung kann eine Leuchteinrichtung umfassen, die Licht in die Scheibe derart einkoppelt, so dass sich das Licht in dem Scheibenkörper durch mehrfache Reflektion ausbreitet. Dabei kann eine Detektionseinrichtung Lichtanteile von dem eingekoppelten Licht, die aus einer der Scheibenflächen austreten, erfassen, wobei die Detektionseinrichtung unter Auswertung der austretenden Lichtanteile eine auf einer der Scheibengrenzflächen befindliche Schmutzansammlung erkennt. Die Detektionseinrichtung kann ein Kamerasystem umfassen, welches Ortsinformationen ermittelt, die den Ort der Schmutzansammlung auf der Scheibe repräsentieren.
-
Bei der Ermittlung der Ortsinformationen kann in zweckmäßiger Weise auch die Scheibengeometrie berücksichtigt werden. Die Ortsinformationen können beispielsweise auf einer von der Reinigungseinheit auslesbaren Speichereinheit bereitgestellt werden oder direkt an die Reinigungseinheit übertragen werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Reinigungseinheit eine Düsenanordnung auf, die den Reinigungsstrahl ausbringt. Durch diese Ausgestaltung kann in vorteilhafter Weise das Entfernen von Schmutzansammlungen durch eine mechanische und/oder chemische Reinigung besonders lokal begrenzt und gezielt erfolgen.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung richtet eine Ausrichtmechanik den Reinigungsstrahl auf den Ort der Schmutzansammlung aus.
-
Dabei kann die Ausrichtmechanik beispielsweise in Abstrahlrichtung hinter der Düsenanordnung angeordnet sein, wobei der aus der Düsenanordnung austretende Reinigungsstrahl über eine Führungseinrichtung gelenkt und ausgerichtet wird. Die Ausrichtmechanik kann eine Ausrichteinheit zum Ausrichten der Düsenanordnung sein. Dabei werden die Düsenanordnung und somit auch der Reinigungsstrahl besonders gezielt auf den Ort (Teilbereich) der Scheibe gerichtet, an dem sich die Schmutzansammlung befindet.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung richtet eine Linearmotoreinheit die Düsenanordnung bzw. deren Düse(n) aus, so dass der Reinigungsstrahl linear schrittweise und damit besonders präzise auf den Bereich der Scheibe ausgerichtet werden kann, in dem sich die Schmutzansammlung befindet.
-
Denkbar ist, dass die horizontale Ausrichtung der Düsenanordnung bzw. der Düse(n) durch eine Linearmotoreinheit erfolgt. Die vertikale Ausrichtung der Düse kann beispielsweise über eine Schwenkeinrichtung zum vertikalen Schwenken der Düse erfolgen.
-
Zudem ist eine Ausgestaltung denkbar, bei der die Düsenanordnung im unteren Bereich der Scheibe angeordnet ist. Der Reinigungsstrahl ist dann im Wesentlichen schräg nach oben gerichtet. Dabei kann die vertikale Ausrichtung des Reinigungsstrahls auch über die Austrittsgeschwindigkeit bzw. den Ausbringungsdruck des Reinigungsstrahls an der Düse gesteuert werden.
-
Gemäß einer anderen zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Düsenanordnung wenigstens zwei Einzeldüsen, wobei jede Einzeldüse bedarfsweise einen Reinigungsstrahl ausbringt, der jeweils auf einen unterschiedlichen Teilbereich der Scheibe ausrichtbar ist, um diesen mit einem Reinigungsmedium zu beaufschlagen. Dadurch ist ein gleichzeitiges und dennoch aufwandsarmes Entfernen von mehreren Schmutzansammlungen von einer Fahrzeugscheibe ermöglicht.
-
Denkbar ist dabei eine geometrische Aufteilung der Fahrzeugscheibe in zwei vorgegebene Scheibenbereiche – beispielsweise in zwei horizontal nebeneinander liegende Scheibenhälften etwa gleicher Flächengröße –, die direkt aneinander angrenzen, oder in ihrem Grenzbereich überlappen. Jeweils eine Einzeldüse ist dann einem der Scheibenbereiche zum Entfernen von Schmutzansammlungen in dem jeweiligen Scheibenbereich zugeordnet und überstreicht diesen dann bedarfsweise mit dem von ihr abgehenden Reinigungsmittelstrahl.
-
Die Reinigungseinheit kann auch aus einer Vielzahl von zweidimensional matrixartig angeordneten Einzeldüsen bestehen, wobei die Fahrzeugscheibe entsprechend zu der Anordnung der Einzeldüsen in Teilbereiche aufgeteilt ist, so dass jede Einzeldüsen eindeutig einem Scheibenteilbereich zugeordnet ist. Je nachdem in welchem Teilbereich sich die Schmutzansammlung befindet, wird die jeweilige Einzeldüse, die dem Teilbereich zugeordnet ist, zum Entfernen der Schmutzansammlung aktiviert.
-
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Einzeldüsen als schwenkbare Mehrfachdüse ausgebildet und zueinander ortsfest angeordnet. Dadurch können mehrere Einzeldüsen über eine gemeinsame Ausrichteinheit – beispielsweise eine Linearmotoreinheit – ausgerichtet werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Ausrichten (Positionieren) des Reinigungsstrahls unter Berücksichtigung auf den Reinigungsstrahl einwirkender Windkräfte. Damit kann beispielsweise ein witterungsbedingter Wind sowie der Fahrtwind bei Bewegung des Fahrzeugs bei der Ausrichtung des Reinigungsstrahls berücksichtigt werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung erfolgt das Ausrichten (Positionieren) des Reinigungsstrahls unter Berücksichtigung der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit. Da die Fahrzeuggeschwindigkeit ein einfach messbarer Betriebsparameter ist, der in der Regel ohnehin z. B. für Zwecke der Geschwindigkeitsanzeige ermittelt wird ist, stellt diese Ausführung eine besonders einfache Variante zur indirekten Berücksichtigung eines auf den Reinigungsstrahl einwirkenden Fahrtwindes dar. Insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten des Fahrzeugs und geringen witterungsbedingten Windgeschwindigkeiten kann dabei die Ausrichtung des Reinigungsstrahls allein unter Nutzung dieses Parameters mit hoher Genauigkeit erfolgen.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ermittelt eine Recheneinheit eine optimierte Reihenfolge, in der die Reinigungseinheit mehrere, an verschiedenen Orten auf der Scheibe befindliche Schmutzansammlungen entfernt. Dadurch wird der Aufwand beim Entfernen von Schmutzansammlungen zusätzlich verringert, da der Verschwenkweg des Reinigungsstrahls beim aufeinanderfolgenden Entfernen einzelner Schmutzansammlungen an unterschiedlichen Orten auf der Scheibe optimal kurz gewählt wird. Zum Ermitteln der optimierten Reihenfolge können gängige Optimierungsverfahren genutzt werden, die auch für das sogenannte Problem des Handlungsreisenden bekannt sind.
-
Nach einer anderen zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist die Reinigungseinheit unter einem Karosserieelement verschwenkbar angeordnet. Dies bietet einen besonders vorteilhaften Schutz der Reinigungseinheit vor Objekten, die unerwünschter Weise auf das Fahrzeug aufprallen können. Das Verschwenken der Reinigungseinheit unter das Karosserieelement, solange die Reinigungseinheit nicht genutzt wird, schützt die Reinigungseinheit vor witterungsbedingten Ablagerungen und Verschmutzungen.
-
Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist die Reinigungseinheit unter der Motorhaube verschwenkbar angeordnet. Dies stellt eine besonders elegante Schutzmöglichkeit für die Reinigungseinheit dar.
-
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung tritt die Reinigungseinheit für den Reinigungsvorgang unter dem Fahrzeugkarosserieelement – z. B. unter der Motorhaube – nur dann hervor, wenn sie zum Entfernen von Schmutzansammlungen aktuell benötigt wird. Wenn keine Schmutzansammlungen auf der Scheibe erkannt werden bzw. zu entfernen sind, kann die Reinigungseinheit in der Ruhe- oder Schutzposition verbleiben.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung beispielhaft weiter erläutert. Dabei sind in den Figuren gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung,
-
2 eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung und
-
3 ein Anwendungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung.
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung 1 als Teil eines nur andeutungsweise und teilweise dargestellten Fahrzeugs 2, wobei sich eine Schmutzansammlung 3 auf der einer Fahrgastzelle 4 des Fahrzeugs 2 abgewandten Außenfläche 5 einer Scheibe 6 – nämlich einer Frontscheibe 7 (Windschutzscheibe) – des Fahrzeugs 2 befindet.
-
Eine Erkennungseinrichtung 8 in Form eines Kamerasystems 9 ist innerhalb der Fahrgastzelle 4 angeordnet. Die Erkennungseinrichtung 8 erkennt die auf der Scheibe 6 befindliche Schmutzansammlung 3 und ermittelt den Ort 10 der Schmutzansammlung 3 auf der Scheibe 6. Bei Erkennen der Schmutzansammlung 3 erzeugt die Erkennungseinrichtung 8 Ortsinformationen, die den Ort 10 der Schmutzansammlung 3 auf der Scheibe 6 repräsentieren. Die Ortsinformationen werden auf einer Speichereinheit 11 gespeichert und für eine weitere Nutzung bereitgestellt.
-
Eine Reinigungseinheit 12 ist am unteren Ende 13 der Scheibe 6 angeordnet. Ein Mikrocontroller 14 als Teil der Reinigungseinheit 12 entnimmt der Speichereinheit 11 die Ortsinformationen und wertet diese zur Steuerung der Reinigungseinheit 12 aus. Unter Nutzung der Ortsinformationen reinigt die Reinigungseinheit 12 die Scheibe 6 lokal begrenzt am Ort 10 der Schmutzansammlung 3. Dazu weist die Reinigungseinheit 12 eine Düse bzw. Düsenanordnung 15 auf, die einen Reinigungsstrahl 16 in Abstrahlrichtung 17 abstrahlt, so dass die Schmutzansammlung 3 durch den Reinigungsstrahl 16 entfernt wird.
-
Eine Richtmechanik 18 richtet den Reinigungsstrahl 16 auf den Ort 10 der Scheibe 6 aus, an dem sich die Schmutzansammlung 3 befindet. Die Richtmechanik 18 dient dabei zur im Wesentlichen vertikalen Ausrichtung der Düse 15. Dazu wird ein Haltearm 19, der die Düse 15 hält, durch eine rotatorische Bewegung 20 einer Motoreinheit 21 in Verbindung mit einer Führungseinheit 22 zur vertikalen Ausrichtung 23 des Reinigungsstrahls 16 ausgefahren.
-
Beim Ausrichten des Reinigungsstrahls 16 berücksichtigt der Mikrocontroller 14 eine etwaige, auf den Reinigungsstrahl 16 einwirkende Windkraft 24 sowie die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit 25. Die Reinigungseinheit 12 ist unter einem Karosserieelement 26, nämlich unter einer Motorhaube 27 verschwenkbar angeordnet.
-
Die Reinigungseinheit 12 tritt bevorzugt nur zum Entfernen von Schmutzansammlungen 3 unter der Motorhaube 27 hervor, insbesondere wenn die Erkennungseinrichtung 8 eine Schmutzansammlung 3 erkennt.
-
2 zeigt eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung 1 als Teil eines nur teilweise aus der Vogelperspektive von vorn in Fahrtrichtung gesehen dargestellten Fahrzeugs 30. Dabei erkennt eine Erkennungseinrichtung 31 eine sich auf der Scheibe 32 des Fahrzeugs 30 befindliche Schmutzansammlung 34.
-
Durch die Nutzung von Ortsinformationen, die den Ort 35 der Schmutzansammlung 34 auf der Scheibe 32 repräsentieren, reinigt eine Reinigungseinheit 36 die Scheibe 32 nur lokal begrenzt und entfernt durch Aufbringen eines Reinigungsmediums nur auf die bedarfsweise zu beaufschlagenden bzw. zu reinigenden Teilbereiche der Scheibe je nach individuellem Verschmutzungsmuster gezielt die jeweiligen Schmutzansammlungen 34. Dabei richtet eine Linearmotoreinheit 37 einen Reinigungsstrahl 38, der in Abstrahlrichtung 39 von einer Düse 40 abgestrahlt wird, in horizontaler Richtung 41 aus, so dass der Reinigungsstrahl 38 auf einem Teilbereich 42 der Scheibe 32 verschwenkbar ist, in dem sich die Schmutzansammlung 34 befindet. Somit entfernt die Reinigungseinheit 36 die Schmutzansammlung 34 durch gesteuertes Hinschwenken des Reinigungsstrahls in den bedarfsgemäß situationsindividuell ausgewählten Teilbereich 42 der Scheibe 32.
-
Die Reinigungseinheit 36 umfasst zwei Teildüsen oder Einzeldüsen 45 und 46, wobei jede Teildüse 45 bzw. 46 einem Scheibenteilbereich 47 bzw. 48 der Scheibe 32 zum Entfernen einer Schmutzansammlung 34 zugeordnet ist und dazu die Scheibe 32 mit einem Reinigungsmedium 49 reinigend beaufschlagt. Der Reinigungsstrahl 38 des Reinigungsmediums 49 ist ein Flüssigkeitsstrahl 50, der bedarfsweise aus den Teildüsen 45 und 46 austritt. Diese sind unter Bildung einer schwenkbaren Mehrfachdüse 51 starr miteinander verbunden. Zudem ist die Reinigungseinheit 36 am unteren Ende 52 der Scheibe 32 unter einer Motorhaube 53 verschwenkbar angeordnet.
-
3 zeigt schematisch ein Anwendungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung 1, die grundsätzlich wie die in 2 gezeigte Vorrichtung aufgebaut ist, wobei auf einer Fahrzeugscheibe 60 mehrere Schmutzansammlungen 61 verteilt sind. Eine Erkennungseinrichtung 62 erkennt die einzelnen Schmutzansammlungen 61 und stellt Ortsinformationen zu den Schmutzansammlungen 61 bereit. Anhand der Ortsinformationen ermittelt eine Recheneinheit 63 eine optimierte Reihenfolge 64, in der eine Reinigungseinheit 65 die Schmutzansammlungen 61 an verschiedenen Orten 66 auf der Scheibe 60 entfernt.
-
Die Reihenfolge 64 wird dabei unter Berücksichtigung der Bedingung ermittelt, dass eine Teildüse 67 bzw. eine Teildüse 68 jeweils einem Teilbereich 69 bzw. 70 der Fahrzeugscheibe 60 zum Entfernen von Schmutzansammlungen 61 zugeordnet ist. Die der Reinigungsstrahl der Teildüse 67 bzw. der Teildüse 68 fährt jeweils einen Pfad 71 bzw. 72 ab, wobei die Pfade 71 und 72 in horizontaler Richtung 73 zueinander versetzt und in Ihrem relativen Verlauf gleich sind. Die Pfade 71 und 72 sind dabei durch eine Aneinanderreihung von geradlinig verlaufenden Teilpfaden 74 gebildet. Die Pfade 71 und 72 sind so zusammengesetzt, dass sich am Ende eines Teilpfades 74 eine Schmutzansammlung 61 entweder im Teilbereich 69 oder im Teilbereich 70 befindet. Liegt die Schmutzansammlung 61 am Ende eines Teilpfades 74 im Teilbereich 69, wird die Teildüse 67 zum Entfernen der Schmutzansammlung aktiviert. Liegt am Ende eines Teilpfades 74 eine Schmutzansammlung 61 im Teilbereich 70, wird die Teildüse 68 zum Entfernen der Schmutzansammlung 61 aktiviert. Bevorzugt können die Düsen in einer Ausgangslage vor Beginn eines Reinigungsvorgangs so auf die Fahrzeugscheibe ausgerichtet sein, dass ihre Reinigungsstrahlen jeweils in einer horizontalen Linie auftreffen würden, die etwa in der horizontalen Scheibenmitte, also in etwa der halben Scheibenhöhe, verläuft.
-
Während zumindest in der zusammenfassenden Beschreibung und in dem speziellen Beschreibungsteil und der zeichnerischen Darstellung mindestens ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, ist dem Fachmann ersichtlich, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten der Erfindung besteht. Ebenso ist ersichtlich, dass die Ausführungsbeispiele nur beispielhaft zu verstehen sind und den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration der Erfindung in keiner Weise beschränken sollen. Vielmehr vermitteln die allgemeine Beschreibung, der spezielle Beschreibungsteil und die zeichnerische Darstellung dem Fachmann eine Anleitung, die es ihm erlaubt, die Erfindung in wenigstens eine Ausführungsform umzusetzen, wobei selbstverständlich verschiedene Abwandlungen in der Funktion und Anordnung der einzelnen in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne den durch die nachfolgenden Patentansprüche und deren Äquivalente beanspruchten Schutzbereich zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Reinigungsvorrichtung
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Schmutzansammlung
- 4
- Fahrgastzelle
- 5
- Außenfläche
- 6
- Scheibe
- 7
- Frontscheibe
- 8
- Erkennungseinrichtung
- 9
- Kamerasystem
- 10
- Ort
- 11
- Speichereinheit
- 12
- Reinigungseinheit
- 13
- Ende
- 14
- Mikrocontroller
- 15
- Düsenanordnung
- 16
- Reinigungsstrahl
- 17
- Abstrahlrichtung
- 18
- Richtmechanik
- 19
- Haltearm
- 20
- Bewegung
- 21
- Motoreinheit
- 22
- Führungseinheit
- 23
- Ausrichtung
- 24
- Windkraft
- 25
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- 26
- Karosserieelement
- 27
- Motorhaube
- 30
- Fahrzeug
- 31
- Erkennungseinrichtung
- 32
- Scheibe
- 34
- Schmutzansammlung
- 35
- Ort
- 36
- Reinigungseinheit
- 37
- Linearmotoreinheit
- 38
- Reinigungsstrahl
- 39
- Abstrahlrichtung
- 40
- Düsenanordnung
- 41
- Richtung
- 42
- Teilbereich
- 45, 46
- Einzeldüse
- 47, 48
- Teilbereiche
- 49
- Reinigungsmedium
- 50
- Flüssigkeitsstrahl
- 51
- Mehrfachdüse
- 52
- Ende
- 53
- Motorhaube
- 60
- Scheibe
- 61
- mehrere Schmutzansammlungen
- 62
- Erkennungseinrichtung
- 63
- Recheneinheit
- 64
- Reihenfolge
- 65
- Reinigungseinheit
- 66
- Orte
- 67, 68
- Einzeldüse
- 69, 70
- Teilbereich
- 71, 72
- Pfad
- 73
- Richtung
- 74
- Teilpfade
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-