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Die Erfindung betrifft einen Nutzkraftwagen mit zumindest einer Speichereinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Aus dem Serienbau von Nutzkraftwagen ist es bekannt, wenigstens einen Kraftstofftank zur Aufnahme von Kraftstoff für eine Verbrennungskraftmaschine zum Antreiben des Nutzkraftwagens an einem Rahmen zu halten. Dabei hat es sich gezeigt, dass es bei Unfällen des Nutzkraftwagens zu einer unerwünschten Beschädigung des Kraftstofftanks kommen kann, falls keine entsprechenden Vorkehrungen getroffen sind. Daraus können Risse und anderweitige Undichtigkeiten des Kraftstofftanks resultieren, so dass Kraftstoff aus dem Kraftstofftank an die Umgebung austreten kann.
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Die
DE 60 2005 006 177 T2 offenbart einen Tankaufbau für Zugmaschinen von Sattelfahrzeugen, umfassend wenigstens einen Kraftstoffbehälter, der an einem Chassisrahmen der Zugmaschine eines Sattelfahrzeugs hinter den Hinterrädern der Zugmaschine angeordnet ist. Dabei sind wenigstens zwei Kraftstoffbehälter vorgesehen, die entsprechend an jeder Seite der Hinterenden längslaufender Elemente des Chassisrahmen angebracht sind. Auch dieser Tankaufbau weist den Nachteil auf, dass es bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung der Zugmaschine zu einer unerwünschten Beschädigung und damit zu einer Rissbildung und Undichtigkeiten des Kraftstoffbehälters kommen kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Nutzkraftwagen mit zumindest einer Speichereinrichtung derart weiter zu entwickeln, dass die Speichereinrichtung insbesondere im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Nutzkraftwagens vor einer unerwünschten Beschädigung besser geschützt ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Nutzkraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Ein solcher Nutzkraftwagen weist wenigstens eine Speichereinrichtung auf, mittels welcher eine Energie oder ein Medium für ein Aggregat des Nutzkraftwagens speicherbar ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Speichereinrichtung außerhalb von längsseitigen und/oder schmalseitigen Randbereichen des Nutzkraftwagens angeordnet ist. Bevorzugt ist die Speichereinrichtung sowie wenigstens eine mit der Speichereinrichtung verbundene Leitung, mittels welcher die Energie oder das Medium zu dem Aggregat führbar ist, innerhalb seitlicher und in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandeter Längsträger eines Rahmens des Nutzkraftwagens sowie innerhalb in Fahrzeuglängsrichtung voneinander beabstandeter Querträger des Rahmens angeordnet. Mit anderen Worten sind die Speichereinrichtung und gegebenenfalls die Leitung auf einer einer Fahrzeugmitte zugewandeten Seite der Längsträger und der Querträger angeordnet, wobei die Längsträger die Speichereinrichtung und die Leitung in Fahrzeugquerrichtung und die Querträger die Speichereinrichtung und die Leitung in Fahrzeuglängsrichtung zumindest bereichsweise jeweilig nach außen hin überdecken. Erfindungsgemäß ist die Speichereinrichtung für alle Arten von Energieträgern geeignet.
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Durch diese Anordnung der Speichereinrichtung und gegebenenfalls der Leitung befinden sich die Speichereinrichtung und die Leitung außerhalb von unfallkritischen Bereichen des Nutzkraftwagens, in welchen es im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Nutzkraftwagens zu einer besonders hohen Kraftbeaufschlagung und damit Belastung der Speichereinrichtung und der Leitung in Folge von Unfallkräften kommen würde. Dies bedeutet, dass die Belastung der Speichereinrichtung und der Leitung im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des erfindungsgemäßen Nutzkraftwagens reduziert ist. Dadurch sind die Speichereinrichtung und die Leitung besser vor einer unerwünschten Beschädigung und vor einer Rissbildung und anderweitigen Undichtigkeiten besser geschützt. Somit ist die Gefahr, dass ein Inhalt der Speichereinrichtung an die Umgebung auslaufen kann, besonders gering. Auch ist die Gefahr von unerwünschten Reaktionen auf Grund einer unerwünschten Deformation und/oder Beschädigung der Speichereinrichtungen gering. Bei derartigen Reaktionen kann es sich beispielsweise um einen Brand, eine Explosion, eine Verpuffung oder dergleichen handeln, was eine Gefahrensituation für den Nutzkraftwagen sowie Personen darstellt. Ferner ist die Gefahr von Umweltschäden durch austretenden Inhalt der Speichereinrichtung reduziert.
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Bei der Speichereinrichtung handelt es sich beispielsweise um einen Kraftstofftank zur Aufnahme von flüssigem Kraftstoff wie beispielsweise Dieselkraftstoff oder Ottokraftstoff, mit welchem eine insbesondere als Hubkolbenmaschine ausgebildete Verbrennungskraftmaschine des Kraftwagens zum Antreiben dieses betreibbar ist.
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Ebenso kann vorgesehen sein, dass es sich bei der Speichereinrichtung um eine Batterie, einen Akkumulator oder dergleichen handelt, mittels welcher elektrische Energie zu speichern ist. Bei dem Inhalt der Speichereinrichtung für elektrische Energie kann es sich beispielsweise um einen Elektrolyten und/oder anderweitige Chemikalien handeln. Ebenso möglich ist es, dass die Speichereinrichtung als Gastank zur Aufnahme von Gas als Kraftstoff ausgebildet ist.
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Über die Speichereinrichtung und die mit dieser verbundene Leitung kann beispielsweise aus ein so genanntes Nebenaggregat des Nutzkraftwagens mit der Energie oder dem Medium versorgt. Bei dem Nebenaggregat handelt es sich um eine Einrichtung, welche eine bestimmte Funktionalität des Nutzkraftwagens oder für den Nutzkraftwagen erfüllt, jedoch selbst nicht notwendigerweise zum Antreiben des Nutzkraftwagens vorgesehen ist.
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In jeglicher Hinsicht stellt der erfindungsgemäße Nutzkraftwagen ein Schutzkonzept für die zumindest eine Speichereinrichtung und gegebenenfalls die Leitung bereit, wobei die Speichereinrichtung und die Leitung an dem Nutzkraftwagen derart und in Bereichen angeordnet sind, in welchem sie im Falle eines Unfalls vor Deformationen, Penetrationen, Abriss und/oder dergleichen unerwünschten Beschädigungen geschützt sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Draufsicht eines Nutzkraftwagens mit Bereichen, in welchen eine Speichereinrichtung zur Speicherung von Energie oder eines Mediums des Nutzkraftwagens vorteilhafterweise anzuordnen ist; und
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2 eine schematische Seitenansicht des Nutzkraftwagens gemäß 1.
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Die 1 und 2 zeigen einen Nutzkraftwagen 10 mit einem Fahrerhaus 12, einer Vorderachse 14 sowie einer in Fahrzeuglängsrichtung gemäß einem Richtungspfeil 16 dahinter angeordneten Hinterachse 18. Der Vorderachse 14 sind zwei Vorderräder 20 zugeordnet, während der Hinterachse 18 zwei Zwillingsräder 22 zugeordnet sind. Die Achsen 18 und 20 sowie das Fahrerhaus 12 sind mit einem Hauptrahmen 24 des Nutzkraftwagens 10 verbunden, welcher zwei in Fahrzeuglängsrichtung gemäß dem Richtungspfeil 16 verlaufende und in Fahrzeugquerrichtung gemäß einem Richtungspfeil 26 voneinander beabstandete und einander gegenüber angeordnete Längsträger 28 umfasst. Die Längsträger 28 sind über Querträger 30 des Rahmens 24 miteinander verbunden. Die Querträger 30 sind dabei jeweils in Fahrzeuglängsrichtung voneinander beabstandet und verlaufen zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung.
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Insbesondere der 1 zu entnehmen ist auch ein Getriebe 32 des Nutzkraftwagens 10, in welches ein Drehmoment von einer in Fahrzeughochrichtung gemäß einem Richtungspfeil 34 unterhalb des Fahrerhauses 12 angeordnete Verbrennungskraftmaschine eingeleitet wird. Das Drehmoment wird von dem Getriebe 32 übersetzt und über eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Kardanwelle 36 an ein Differenzial 38 und von diesem an die Zwillingsräder 22 weiter geleitet, um so den Nutzkraftwagen 10 an zutreiben. Der Nutzkraftwagen 10 umfasst ferner Kotflügel 40, mittels welchen die Räder 18 und Zwillingsräder 22 in Fahrzeughochrichtung nach oben hin abgedeckt sind.
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In den 1 und 2 sind längsseitige Bereiche 42 des Nutzkraftwagens 10 erkennbar. Ferner sind schmalseitige Bereiche 44 des Nutzkraftwagens 10 erkennbar. Um die Verbrennungskraftmaschine des Nutzkraftwagens 10 beispielsweise mit flüssigem Dieselkraftstoff zu versorgen, ist zumindest ein Kraftstofftank vorgesehen, welcher flüssigen Dieselkraftstoff speichern kann. Ferner ist wenigstens eine Kraftstoffleitung vorgesehen, welche einerseits fluidisch mit dem Kraftstofftank und andererseits fluidisch mit der Verbrennungskraftmaschine verbunden ist, um den Dieselkraftstoff von dem Kraftstofftank zur Verbrennungskraftmaschine leiten zu können. Die Bereiche 42 und 44 stellen nun Bereiche dar, in welchen der Kraftstofftank vorteilhafterweise nicht angeordnet wird, da es sich bei den Bereichen 42 und 44 bei einer entsprechenden unfallbedingten Kraftbeaufschlagung 10 um Deformationsbereiche handeln kann, welche Aufprallenergien aufnehmen und abstützen und gegebenenfalls in Verformungsenergie umwandeln. Daraus würde eine besonders hohe Kraftbeaufschlagung des Kraftstofftanks resultieren, womit die Gefahr einher gehen würde, dass der Kraftstofftank unerwünscht stark beschädigt werden würde und gegebenenfalls Undichtigkeiten des Kraftstofftanks entstehen können. In den 1 und 2 sind weitere Bereiche 46 und 48 dargestellt, in welchen der Kraftstofftank vorteilhafterweise ebenso nicht anzuordnen ist. Auch in den Bereichen 46 und 48 kann es zu einer unerwünschten Kraftbeaufschlagung und damit zu einer unerwünschten Deformation und Beschädigung des Kraftstofftanks im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Nutzkraftwagens 10 kommen.
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In der 1 sind Bereiche 50 und 52 erkennbar, in welchen der Kraftstofftank vorteilhafterweise anzuordnen und angeordnet ist. Ist der Kraftstofftank in dem Bereich 52 und/oder 50 angeordnet, so ist er bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung zwischen den Längsträgern 28 angeordnet. Mit anderen Worten ist dann der Kraftstofftank auf einer Fahrzeugmitte des Nutzkraftwagens 10 zugewandten Seiten der Längsträger 28 angeordnet und wird in Fahrzeugquerrichtung zumindest bereichsweise von den Längsträgern 28 nach außen hin überdeckt. Bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung gemäß dem Richtungspfeil 16 ist der Kraftstofftank bei Anordnen dieses in den Bereichen 50 und/oder 52 zwischen den Querträgern 30 angeordnet. Mit anderen Worten ist der Kraftstofftank dann auf der Fahrzeugmitte zugewandten Seiten der Querträger 30 angeordnet und wird in Fahrzeuglängsrichtung zumindest bereichsweise nach außen hin von diesen überdeckt.
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Kommt es zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Nutzkraftwagens 10 von Seiten der Längsträger 28 und/oder von Seiten der Querträger 30 her, so werden Aufprallenergien von den Längsträgern 28 und/oder von den Querträgern 30 aufgenommen und vorteilhafterweise abgestützt und gegebenenfalls um den Kraftstofftank herum geleitet, so dass dieser vor einer unerwünscht hohen Kraftbeaufschlagung und damit vor unerwünscht hohen Beschädigungen geschützt ist. Dadurch ist die Gefahr einer Rissbildung sowie einer Entstehung von Undichtigkeiten des Kraftstofftanks gering gehalten. Damit ist auch die Gefahr gering gehalten, dass in dem Kraftstofftank enthaltener Dieselkraftstoff an die Umgebung austreten kann. Der Bereich 52 ist in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Hinterachse 18 angeordnet. Der Bereich 50 ist in Fahrzeuglängsrichtung vor der Hinterachse 18 und hinter dem Getriebe 32 angeordnet. Außerdem sind die Bereiche 50 und 52 in Fahrzeuglängsrichtung hinter den Bereichen 48 und 46 und damit hinter dem Fahrerhaus 12 angeordnet. Dies stellt eine vorteilhafte Positionierung des Kraftstofftanks relativ zu dem Rahmen 24 dar. Ferner ist in den Bereichen 50 und 52 ein ausreichend großer Bauraum gegeben, um den Kraftstofftank mit einem besonders großen Speichervolumen, das heißt mit einer besonders großen Speicherkapazität, für Dieselkraftstoff auszugestalten. So kann eine besonders große Menge von Dieselkraftstoff aufgenommen werden, woraus eine hohe Reichweite des Nutzkraftwagens 10 resultiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 602005006177 T2 [0003]